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Die Erfindung beschreibt eine Ansteuerschaltung zum Betreiben eines elektrischen Geräts an einer Spannungsquelle, mit einem Energiespeicher, der durch die Spannungsquelle aufladbar ist und mit einem Laderegler zur Überwachung des Ladezustands des Energiespeichers sowie ein Verfahren zum Laden des Energiespeichers.
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Der Energiespeicher dient bei solchen Ansteuerschaltungen als Spannungsversorgung für das elektrische Gerät, falls die Spannungsquelle nicht genug oder überhaupt keine Spannung liefern kann, beispielsweise bei einem Stromausfall.
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Zu diesem Zweck wird der Energiespeicher, in der Regel ein Akkumulator oder Kondensator, permanent in voll geladenem Zustand gehalten. Der Laderegler sorgt dabei nicht nur für das Aufladen des Energiespeichers, sondern verhindert auch ein Überladen. Dazu wird der Ladezustand des Energiespeichers permanent überwacht und bei vollständiger Ladung der Energiespeicher von der Spannungsquelle getrennt. Diese Ladezustandsüberwachung erfordert einen separaten Laderegler, der zusätzlich Energie benötigt.
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Die Erfindung befasst sich nun mit Ansteuerschaltungen, bei denen die Spannungsquelle beispielsweise ein Energy-Harvester ist. Die zur Verfügung stehende Spannung ist daher sehr gering, so dass erstrebenswert ist, jeglichen zusätzlichen Energieverbrauch zu vermeiden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Ansteuerschaltung zu schaffen, bei der insbesondere ein Überladen des Energiespeichers mit geringem Aufwand verhinderbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ansteuerschaltung gemäß dem Anspruch 1 und dem Verfahren nach Anspruch 11 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Ansteuerschaltung weist einen Mikrocontroller zur Steuerung des elektrischen Geräts auf, der auch als Ladecontroller eingerichtet ist. Dazu kann beispielsweise ein im Mikrocontroller vorhandener Analogeingang mit dem Energiespeicher verbunden sein. Viele elektrische Geräte, insbesondere beispielsweise elektronisch kommutierte Elektromotoren, benötigen einen Mikrocontroller zur Ansteuerung. Durch die Einrichtung des Mikrocontrollers als Laderegler kann auf eine zusätzliche Ladereglerschaltung verzichtet werden. Die erfindungsgemäße Ansteuerschaltung ist daher einfacher und kostengünstiger und benötigt weniger Energie.
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Darüber hinaus ist der Energieverbrauch der Ansteuerschaltung in Abhängigkeit des Ladezustands veränderbar, wobei bei steigendem Ladezustand der Energieverbrauch erhöht wird. Bei vollem Energiespeicher wird also nicht der Energiespeicher von der Spannungsquelle getrennt um ein Überladen zu verhindern. Stattdessen wird die Energie in der Ansteuerschaltung verbraucht, so dass zum Laden des Energiespeichers keine Energie mehr zur Verfügung steht. Ein Überladen des Energiespeichers wird dadurch verhindert und somit der Energiespeicher vor Überladen geschützt.
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Prinzipiell funktioniert die erfindungsgemäße Ansteuerschaltung mit jeder Spannungsquelle. Insbesondere zweckmäßig ist es jedoch wenn die Spannungsquelle ein Energy-Harvester ist. Da diese Energy-Harvester in der Regel nur eine geringe Energiemenge liefern, kann diese Energie einfach verbraucht werden, so dass der Energiespeicher nicht überladen werden kann.
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Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn die Ansteuerschaltung als Spannungsquelle einen Energy-Harvester aufweist. Der Energy-Harvester ist damit Teil der Ansteuerschaltung weshalb eine Anpassung der Ansteuerschaltung auf diesen Energy-Harvester leicht möglich ist. Der Energy-Harvester kann beispielsweise eine Solarzelle, ein thermoelektrischer Generator, ein Piezoelement oder ein auf einem anderen physikalischen Prinzip der Energieumwandlung beruhender Energiewandler sein.
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Zweckmäßigerweise weist der Mikrocontroller verschiedene Betriebszustände mit unterschiedlichen Energieverbräuchen auf. Zum Verändern des Energieverbrauchs ist ein Betriebszustand wählbar. Auf diese Weise ist der Energieverbrauch der Ansteuerschaltung auch an verschiedene Situationen anpassbar.
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Insbesondere weist der Mikrocontroller wenigstens zwei Betriebszustände auf, einen Arbeitszustand mit höherem Energieverbrauch und einen Ruhezustand mit geringerem Energieverbrauch. Es kann nun ein Schwellwert für den Ladezustand definiert sein, bei dem zwischen den beiden Betriebszuständen umgeschaltet wird. Dabei kann eine Hysterese ein schwingen zwischen den Zuständen verhindern. Der Ladezustand kann dabei beispielsweise durch die Spannung am Energiespeicher definiert sein.
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Insbesondere bei der Verwendung eines Energy-Harvesters ist es vorteilhaft, wenn die Ansteuerschaltung einen möglichst geringen Energieverbrauch besitzt. In diesem Fall würde der Mikrocontroller in der Regel im Ruhezustand betrieben und nur bei drohender Überladung in den Arbeitszustand wechseln.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Mikrocontroller verschiedene Funktionseinheiten aufweisen, die zum Verändern des Energieverbrauchs einschaltbar oder ausschaltbar sind. Der Mikrocontroller kann beispielsweise eine oder mehrere Schnittstellen aufweisen, die einzeln einschaltbar und ausschaltbar sind.
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Das Ein- und Ausschalten der Funktionseinheiten kann zweckmäßigerweise auch mit verschiedenen Betriebszuständen verknüpft sein. So ist es möglich, dass bestimmte Funktionseinheiten nur in bestimmten Betriebszuständen eingeschaltet sind.
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So könnte beispielsweis in einem Ruhezustand nur der Teil des Mikrocontrollers aktiv sein, der die Ladespannung überwacht. Bei überschreiten eines Grenzwertes, wird in den Arbeitszustand gewechselt, in dem der Prozessorkern und andere Funktionseinheiten eingeschaltet, die den Energieverbrauch des Mikrocontrollers erhöhen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Überwachung des Ladezustands in Intervallen erfolgen, wobei die Intervalllänge in Abhängigkeit des Ladezustands veränderbar ist. So kann der Energieverbrauch durch verkürzen der Intervallzeit vergrößert werden. Die Intervallzeit kann auch auf Null reduziert werden, für eine Dauerüberwachung.
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Je nach verwendeter Spannungsquelle kann es sein, dass der Mikrocontroller durch alle beschriebenen Maßnahmen nicht genug Energie verbraucht, um den Energiespeicher vor dem Überladen zu schützen.
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Daher kann zum Verändern des Energieverbrauchs ein oder mehrere zusätzliche Energieverbraucher einschaltbar und ausschaltbar sein. So kann die Ansteuerschaltung beispielsweise eine oder mehrere Leuchtdioden aufweisen, die bei hohem Ladezustand einschaltbar sind. Weitere schaltbare Energieverbraucher sind beispielsweise durch Funkmodule zur drahtlosen Datenübertragung gegeben. Beispielsweise können diese zum Zwecke des Energieverbrauchs eingeschaltet werden, und/oder die Sendeleistung kann erhöht werden, und/oder ein Intervall zum Senden und/der Empfangen von Statusmeldungen kann verkürzt werden, so dass mehr Statusmeldungen gesendet, beziehungsweise empfangen werden. Ebenso können kabelgebundene Kommunikationsschnittstellen aktiviert werden oder eine Sende und/oder Empfangsfrequenz solch einer Schnittstelle erhöht werden. In manchen Ausgestaltungen der Erfindung wird die Ansteuerschaltung dazu verwendet ein elektrisches Gerät mit einer Anzeigevorrichtung, beispielsweise einem Display, zu betreiben. In solchen Ausgestaltungen kann nun die Anzeigevorrichtung aktiviert werden und/oder durch eine Erhöhung der Helligkeit und/oder durch eine Erhöhung der Bildfrequenz deren Energieverbrauch erhöht werden. Die überschüssige Energie kann auch in einem Widerstand einfach in Wärme gewandelt werden. Prinzipiell ist hier jeglicher elektrischer Verbraucher denkbar. Damit die Ansteuerschaltung keine zusätzlichen Bauteile als Verbraucher benötigt, kann auch das anzusteuernde elektrische Gerät eingeschaltet werden, um den Energieverbrauch zu erhöhen.
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Dabei hängt es jedoch vom elektrischen Gerät ab, ob und in welcher Weise dies Möglich ist. Ist das elektrische Gerät beispielsweise ein Stellantrieb, könnte dieser in schneller Folge rechts-links angetrieben werden, so dass sich seine Stellung insgesamt nicht verändert, jedoch im Motor viel Energie verbraucht wird. Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass ein Elektromotor des Stellantriebs, dann wenn keine Verstellaufforderung vorliegt, derart bestromt wird, dass das resultierende Drehmoment nicht zum Antreiben der Last ausreicht. Dadurch kann der Elektromotor als Verbraucher hinzugeschaltet werden, ohne einen Verstellvorgang vorzunehmen. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass ein Elektromotor zur Erhöhung des Energieverbrauchs ineffizient betrieben wird. Dies kann beispielsweise durch eine Veränderung eines Kommutierungszeitpunktes eines bürstenlosen Gleichstrommotors erreicht werden. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass der Elektromotor derart bestromt wird, dass der Rotor gehalten wird, also keine Drehbewegung eingeleitet wird. Dies kann beispielsweise durch das gleichzeitige Bestromen aller Phasenwicklungen eines mehrphasigen Elektromotors erreicht werden. Im allgemeinen kann es vorgesehen sein, dass im Vergleich zum Normalbetrieb der Stromverbrauch eines Elektromotors durch eine Änderung von einer oder mehrerer der folgenden Größen erhöht wird: Änderung der Frequenz einer Pulsweitenmodulation, Änderung des Kommutierungszeitpunktes eines bürstenlosen Gleichstrommotors, Änderung der Schrittfrequenz eines Schrittmotors.
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Insbesondere zweckmäßig ist es, wenn mehrere Ladezustände definiert sind, mit denen unterschiedliche Energieverbrauchseinstellungen verknüpft sind.
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Die Erfindung umfasst weiterhin einen Heizkörperventilsteller mit einem Elektromotor als Stellantrieb, mit einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung, wobei der elektrische Verbraucher der Stellantrieb und die Spannungsquelle ein thermoelektrischer Generator (TEG) ist.
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Erfindungsgegenstand ist auch ein Verfahren zum Laden eines Energiespeichers einer Ansteuerschaltung an einer Spannungsquelle. Dabei wird erfindungsgemäß der der Ladezustand des Energiespeichers durch einen Mikrocontroller überwacht. Der Energieverbrauch der Ansteuerschaltung wird in Abhängigkeit des Ladezustands verändert, wobei bei steigendem Ladezustand der Energieverbrauch erhöht wird. Auf diese Weise wird die Energie der Spannungsquelle verbraucht und so der Energiespeicher vor Überladung geschützt. Der Energiespeicher kann insbesondere durch einen oder mehrere Akkumulatoren und/oder einen oder mehrere Kondensatoren gegeben sein.
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Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn der Mikrocontroller verschiedene Betriebszustände mit unterschiedlichen Energieverbräuchen aufweist und zum Verändern des Energieverbrauchs der Mikrocontroller in einen Betriebszustand versetzt wird. Auf diese Weise kann durch Wahl des Betriebszustands der Energieverbrauch des Mikrocontrollers und damit auch der Ansteuerschaltung insgesamt verändert werden.
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Es ist zweckmäßig wenn der Mikrocontroller wenigstens zwei Betriebszustände aufweist. Einen Ruhezustand mit geringem Energieverbrauch und einen Arbeitszustand mit höherem Energieverbrauch. Es kann nun ein Schwellwert für den Ladezustand definiert werden, bei dem zwischen den beiden Betriebszuständen gewechselt wird. Dabei kann eine Hysterese vorgesehen sein. Beispielsweise kann eine Ladespannung des Energiespeichers von 3,5 V vorgesehen sein. Wenn sich die Ansteuerschaltung nun im Energiesparmodus befindet und den Energiespeicher auflädt, kann ab dem Erreichen der vollen Ladespannung in den Ruhezustand gewechselt werden, bis die Ladespannung unterhalb von 3,3 V fällt, woraufhin wieder in den Betriebszustand gewechselt wird. Die Hysterese beträgt im Beispiel also 0,2 V und kann in anderen Ausgestaltungen beispielsweise im Bereich von 2% bis zu 20% der maximalen Ladespannung liegen.
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Der Ruhezustand mit geringem Energieverbrauch weist vorzugsweise einen Stromverbrauch im Bereich von 0,1 µA bis 100 mA, besonders bevorzugt einen Stromverbrauch im Bereich von 0,1 µA bis 10 mA, auf.
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Der Arbeitszustand mit höherem Energieverbrauch weist vorzugsweise einen Stromverbrauch im Bereich von 10 µA bis 1 A, besonders bevorzugt einen Stromverbrauch im Bereich von 20 µA bis 0,1 A, auf.
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Zum Verändern des Energieverbrauchs können auch Funktionseinheiten des Mikrocontrollers eingeschaltet oder ausgeschaltet werden. Eine Funktionseinheit ist eine abgrenzbare Einheit innerhalb des Mikrocontrollers, die einzeln einschaltbar oder ausschaltbar ist. Beispielsweise eine Schnittstelle, ein Analog-Digital-Wandler oder dergleichen.
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Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn einem Betriebszustand verschiedene Funktionseinheiten zugeordnet sind, so dass beim Wechsel eines Betriebszustandes automatisch auch die zugeordneten Funktionseinheiten ein- oder ausgeschaltet werden.
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Die Überwachung des Ladezustands kann in Intervallen erfolgen und die Intervalllänge kann zum Verändern des Energieverbrauchs in Abhängigkeit des Ladezustands verändert werden. Prinzipiell kann auch der Wechsel zwischen Betriebszuständen in Intervallen erfolgen. So kann beispielsweise aus einem Ruhezustand regelmäßig in einen Arbeitszustand gewechselt werden. In diesem Arbeitszustand kann dann die Überwachung des Ladezustands erfolgen.
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Zum Verändern des Energieverbrauchs kann auch ein zusätzlicher Energieverbraucher eingeschaltet oder ausgeschaltet werden. Ein solcher Energieverbraucher kann Teil der Ansteuerschaltung sein, oder insbesondere das angesteuerte elektrische Gerät.
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Insbesondere zweckmäßig ist eine Ansteuerschaltung mit einem thermoelektrischen Element als Spannungsquelle und einem Elektromotor als angesteuertes elektrisches Gerät. Hierbei weist der Mikrocontroller einen Betriebszustand und einen Ruhezustand auf. Der Mikrocontroller befindet sich im Ruhezustand und wird periodisch in Intervallen in den Betriebszustand versetzt. Im Betriebszustand wird der Ladezustand überwacht. Wird ein vorher festgelegter oberer Grenzwert des Ladezustands überschritten, verbleibt der Mikrocontroller im Arbeitszustand, bis ein unterer Grenzwert des Ladezustands unterschritten wird.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 ein Blockschaltbild mit einer Spannungsquelle und einem elektrischen Gerät mit einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung,
- 2 ein Blockschaltbild mit einer Spannungsquelle und einem elektrischen Gerät mit einer zweiten Ausführung einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung,
- 3 ein schematisches Diagramm des Ladezustands gegen die Leerlaufspannung des Energiespeichers und
- 4 ein Zustandsdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Ansteuerschaltung 1 zum Betreiben eines elektronisch kommutierten Elektromotors 2 als elektrisches Gerät. Die Ansteuerschaltung 1 ist mit einem thermoelektrischen Generator (TEG) als Spannungsquelle 3 verbunden. Eine solche Anordnung kann beispielsweise als Heizkörperventilsteller verwendet werden. Dabei ist der TEG mit einem Heizkörperrohr verbunden, um aus der Wärme elektrische Energie zu gewinnen.
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Die Ansteuerschaltung 1 weist einen Mikrocontroller 4 auf, der über einen Motortreiber 5 den Elektromotor 2 ansteuert.
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Die Ansteuerschaltung 1 weist weiterhin einen Energiespeicher 6 auf, der beispielsweise ein Akkumulator, ein Kondensator (Supercap) oder eine Kombination aus beidem aufweist. Der Energiespeicher 6 ist mit der Spannungsquelle 3 verbunden, so dass er durch diesen aufgeladen werden kann. Der Mikrocontroller ist ebenfalls mit der Spanungsquelle 3 verbunden. Die Ansteuerschaltung 1 kann weitere Komponenten aufweisen, die hier jedoch nicht gezeigt sind.
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Ein beispielhaftes Verfahren zum Laden des Energiespeichers mit einer solchen Ansteuerschaltung ist nachfolgend und mit Bezug auf die 4 erläutert. Der Mikrocontroller 4 weist in diesem Beispiel zwei Betriebszustände auf. Einen Arbeitszustand 7 und einen Ruhezustand 8. Im Ruhezustand 8 sind alle Funktionen des Mikrocontrollers 4 deaktiviert. Der Energieverbrauch ist daher minimal. Der Ruhezustand 8 ist der Grundzustand, in dem sich der Mikrocontroller 4 in der Regel befindet. Die vom TEG gelieferte Spannung wird nahezu vollständig zum Laden des Energiespeichers 6 verwendet. Aufgrund der geringen Energiemenge, die vom TEG gewandelt wird, benötigt der Ladevorgang entsprechend lange. Ein Überladen erfolgt daher nicht schnell, so dass eine permanente Überwachung des Ladezustands L nicht notwendig ist.
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In regelmäßigen Intervallen wechselt der Mikrocontroller 4 in den Arbeitszustand 7. Dazu wird beispielsweise ein Timer mit einer Intervallzeit verglichen. Eine mögliche Intervallzeit beträgt 10 Minuten. Das bedeutet, dass der Mikrocontroller 4 alle 10 Minuten aus dem Ruhezustand 8 aufwacht. In diesem Arbeitszustand 7 wird der Ladezustand L des Energiespeichers 6 überwacht. Dazu kann beispielsweise die Leerlaufspannung des Energiespeichers 6 gemessen werden. Der Mikrocontroller 4 kann dazu beispielsweise einen integrierten Analog-Digital-Wandler aufweisen. Neben dem Ladezustand L wird im Falle des Heizkörperventilstellers beispielsweise noch die Umgebungstemperatur gemessen und gegebenenfalls die Ventilstellung angepasst.
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Wird nun im Arbeitszustand 7 festgestellt, dass der Ladezustand L über einem oberen Grenzwert 9 liegt, dann besteht die Gefahr einer Überladung. Der obere Grenzwert 9 kann beispielsweise einer Leerlaufspannung des Energiespeichers von 3,5 V entsprechen. Der Ladezustand L kann jedoch auch durch andere Parameter bestimmt sein. Eine beispielhafte, nichtlineare Verknüpfung zwischen Ladezustand L und Leerlaufspannung ist in 3 abgebildet.
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Erfindungsgemäß bleibt im Beispiel der Mikrocontroller 4 im Arbeitszustand 7. Dadurch kann der Energieverbrauch der Ansteuerschaltung 1 bereits so groß sein, dass die gesamte von der Spannungsquelle 3 gelieferte Energie vom Mikrocontroller 4 verbraucht wird und daher zum Laden des Energiespeichers keine Energie mehr zur Verfügung steht. Der Energieverbrauch des Mikrocontrollers 4 kann auch größer sein, als die Energiemenge die die Spannungsquelle 3 liefert. In diesem Fall wird die fehlende Energie aus dem Energiespeicher 6 entnommen, der dadurch entladen wird. Sinkt dadurch der Ladezustand L unter einen unteren Grenzwert ab, erfolgt wieder ein Wechsel in den Ruhezustand. Der untere Grenzwert 10 kann beispielsweise einer Leerlaufspannung des Energiespeichers von 3,4 V entsprechen. In diesem Fall wechselt der Mikrocontroller 4 wieder in seinen Ruhezustand 8, in der er solange verbleibt, bis die Intervallzeit erneut vollständig abgelaufen ist.
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Statt dauerhaft den Arbeitszustand 7 zu halten, ist es auch möglich, dass zunächst die Intervallzeit verkürzt wird, um dadurch öfter den Arbeitszustand 7 zu erreichen, in dem mehr Energie verbraucht wird.
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Reicht der Energieverbrauch des Mikrocontrollers 4 nicht aus, um ein Überladen des Energiespeichers zu verhindern, ist es auch möglich, dass der Elektromotor 2 eingeschaltet wird, um überschüssige Energie zu verbrauchen. Um dabei nicht die eingestellte Sollstellung eines Stellgliedes zu verändern, kann der Elektromotor 2 in schneller Abfolge mit wechselnder Drehrichtung angesteuert werden. Dadurch verändert sich die Stellung nur unwesentlich und es wird dennoch ausreichend Energie verbraucht.
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Zur weiteren Differenzierung kann der Mikrocontroller 4 auch mehrere Betriebszustände aufweisen, die jeweils einen anderen Energieverbrauch aufweisen. So sind beispielsweise mehrere Ruhezustände und mehrere Arbeitszustände möglich. Diese können beispielsweise wie folgt abgestuft sein: ein Tiefschlafmodus, ein Schlafmodus, ein Ruhemodus, ein Arbeitsmodus. Das erfindungsgemäße Verfahren kann daher als endlicher Automat oder Zustandsmaschine betrachtet werden, wobei die Übergänge zwischen den einzelnen Zuständen genau definiert sind und beispielsweise in einer Übergangstabelle oder einer Zustandstabelle im Mikrocontroller hinterlegt sein können.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die verschiedenen Zustände nicht nur vom Ladezustand L des Energiespeichers 6, sondern auch von der aktuellen Energiemenge abhängig ist, die die Spannungsquelle 3 gerade liefert. So kann beispielsweise selbst bei einem Ladezustand L der über dem oberen Grenzwert 9 liegt der Ruhezustand 8 aktiviert werden, wenn die Spannungsquelle 3 keine Energie liefert. Dies kann beispielsweise bei einem Heizkörperventilsteller im Sommer der Fall sein, wenn die Heizung ausgeschaltet ist.
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Die erfindungsgemäße Ansteuerschaltung 1 ist somit ohne zusätzliche Ladeelektronik in der Lage den Energiespeicher zuverlässig vor Überladung zu schützen. Dadurch benötigt sie auch weniger Energie, so dass ein Betrieb an einem Energy-Harvester, der nur geringe Energiemengen liefern kann, möglich.
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Die 2 zeigt eine alternative Ausführung der Erfindung. Hier ist die Spannungsquelle 3 in der Ansteuerschaltung 1 integriert. Die Spannungsquelle 3 kann ein Energy-Harvester, beispielsweise ein thermoelektrischer Generator TEG sein.
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Neben dem Mikrocontroller 4 weist die Ansteuerschaltung noch einen zusätzlichen Baustein auf, beispielsweise eine Leuchtdiode oder ein LC-Display 11. Das LCD 11 wird über den Mikrocontroller 4 angesteuert, um zusätzliche Energie zu verbrauchen. Dies kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn das elektrische Gerät 2 nicht als zusätzlicher Verbraucher eingeschaltet werden kann oder darf.
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Daneben sind innerhalb des Mikrocontrollers 4 verschiedene Funktionseinheiten dargestellt, die separat ein- und ausschaltbar sind, um dadurch den Energieverbrauch zu verändern. Der Mikrocontroller 4 im Beispiel weist einen Laderegler 12, einen Motorregler 13 und einen Anzeigentreiber 14 zur Ansteuerung des LC-Displays 11 auf. Weitere Funktionseinheiten können vorhanden sein, sind hier jedoch nicht dargestellt.
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Je nach Ladezustand L und/oder Zustand der Zustandsmaschine können die einzelnen Funktionseinheiten des Mikrocontroller ein- oder ausgeschaltet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ansteuerschaltung
- 2
- Elektromotor
- 3
- Spannungsquelle
- 4
- Mikrocontroller
- 5
- Motortreiber
- 6
- Energiespeicher
- 7
- Arbeitszustand
- 8
- Ruhezustand
- 9
- oberer Grenzwert
- 10
- unterer Grenzwert
- 11
- LC-Display
- 12
- Laderegler
- 13
- Motorregler
- 14
- Displaytreiber
- L
- Ladezustand