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Die vorliegende Erfindung betrifft Kraftfahrzeugsitze.
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Um den Komfort des Insassen eines Kraftfahrzeugsitzes zu Verbessern kennt man Sitze, bereitgestellt mit Klimatisierungsmitteln, ausgebildet um ein Erwärmen oder eine Belüftung auf dem Niveau einer Fläche des Sitzes mit welcher der Insasse des Sitzes in Berührung gelangt wenn er sich hinsetzt zu gewährleisten. Derartige Sitze umfassen Temperatursensoren oder Feuchtigkeitssensoren, angeordnet auf dem Niveau der Fläche des Sitzes um die Klimatisierungsmittel zu steuern.
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Ein Nachteil eines solchen Sitzes ist jedoch, dass die Temperatur und Feuchtemessungen zwangsweise von externen Parametern abhängig sind, zum Beispiel dem Umgebungsklima, in dem sich der Insasse befindet. Es ist daher nötig über einen Umgebungsfeuchte- oder Temperatursensor zu verfügen, um die Messungen vergleichen zu können von den Sensoren, die auf dem Niveau des Sitzes angeordnet sind bezüglich einer Referenzmessung. Hieraus resultiert eine komplexe Steuerung sowie komplexe Sitzklimatisiermittel.
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Die vorliegende Erfindung zielt zumindest darauf ab diesem Nachteil entgegen zu wirken oder zu lösen. Genauer gesagt zielt die vorliegende Erfindung ab auf eine einfache Vorrichtung, die es ermöglicht den Komfort des Sitzinsassen zu verbessern.
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Somit betrifft die Erfindung einen Fahrzeugsitz, umfassend zumindest ein Betätigungsmittel, ausgelegt um zu wirken bezüglich einem Teil oder Abschnitt des Körpers eines Sitzinsassen, wobei das Betätigungsmittel gesteuert wird in Abhängigkeit von zumindest einer Messung eines Fahrzeuginsassenschweißsensors.
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Die Steuerung des Betätigungsmittels in Abhängigkeit einer Insassenschweißmessung ermöglicht es eine zuverlässigere Steuerung zu erhalten, insbesondere unabhängig von Umgebungsbedingungen die Insassen unabhängig sind.
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In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung kann man gegebenenfalls Rückgriff nehmen, unter anderem auf die eine und/oder andere der nachfolgenden Vorkehrungen:
Der Sitz umfasst eine Vielzahl von Betätigungsmitteln oder Einrichtungen, wobei die Betätigungsmittel angeordnet sind in individuellen Flächenzonen des Sitzes;
Die individuellen Flächenzonen des Sitzes entsprechen jeweils unterschiedlichen Insassen Körperabschnitten;
Die Sitzinsassenschweißmessung wird durchgeführt vermittels zumindest eines in dem Sitz angeordneten Schweißsensors;
Die Sitzinsassenschweißmessung wird durchgeführt durch zumindest einen Schweißsensor, angeordnet unmittelbar in Berührung mit der Haut des Insassen;
Der Schweißsensor ist ausgelegt um unabhängig zumindest einen ersten Biomarker und einen zweiten Biomarker zu messen;
Der erste Biomarker ist kennzeichnend für eine Insassenkörperüberhitzung und der Biomarker ist kennzeichnend für eine Stresssituation des Insassen;
Das Betätigungsmittel ist ein Belüftungs- oder Ventilationsmittel, ein Heizmittel, ein Kühlmittel und/oder ein Massagemittel;
Der Sitz umfasst einen Anwesenheitssensor, wobei das Betätigungsmittel gesteuert ist/wird abhängig von der Messung des Anwesenheitssensors.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Handhabung des Komforts eines Insassen des Sitzes gemäß der Erfindung, umfassend die Schritte von:
- – Erhalten zumindest einer Messung eines Sitzinsassen Schweißsensor,
- – Steuern von zumindest einem Betätigungsmittel in Abhängigkeit der Sitzinsassen Schweißmessung.
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Gemäß einer Ausführungsform steuert man die Betätigungseinrichtung oder das Betätigungsmittel in Abhängigkeit von einem Biomarker, gemessen von dem Schweißsensor. Gemäß einer anderen Ausgestaltung steuert man eine Vielzahl von Betätigungseinrichtungen oder Mittel in Abhängigkeit von der Sitzinsassen Schweißsensormessung, wobei die Betätigungsmittel angeordnet sind in unterschiedlichen individuellen Flächenzonen des Sitzes.
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Selbstverständlich können unterschiedliche Merkmale, Varianten und oder Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommen und miteinander in Verbindung gebracht werden gemäß verschiedenen Kombinationen, vorausgesetzt sie sind nicht inkompatibel zueinander oder schließen einander aus.
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Die vorliegende Erfindung wird deutlicher verstanden und weitere Merkmale und Vorteile werden deutlich bei der nachfolgenden Lektüre der sich hier anschließenden detaillierten Beschreibung, die bezüglich einer Ausführungsform erfolgt und lediglich illustrativ angegeben wird und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, angegeben als nicht einschränkende Beispiele, die ebenfalls dazu dienen können das Verständnis der vorliegenden Erfindung zu ergänzen wie auch die Darstellung der Ausgestaltungen und gegebenenfalls der Definition davon dienen, wobei in den Zeichnungen gilt:
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1 ist eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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Die 2 ist eine Frontansicht des Fahrzeugsitzes von 1;
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Die 3 ist eine perspektivische Ansicht der Lehne des Fahrzeugsitzes von 1;
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Die 4A und 4B sind Ansichten von individuellen Zonen, jeweils von der Rückenlehne und dem Sitzkissen des Sitzes nach 1; und
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5 ist eine Teilschnittansicht der Sitzeinheit oder der Lehne des Sitzes von 1.
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Es ist zu erwähnen, dass in den Figuren Elemente die strukturell und/oder funktionell gemeinsam sind bezüglich der unterschiedlichen Ausführungsformen dieselben Bezugszeichen aufweisen können. Demzufolge und insoweit nicht anderweitig angegeben verfügen derartige Elemente über strukturelle, dimensionale und materielle Eigenschaften die übereinstimmend oder identisch sind.
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In Ansinnung der Klarheit werden lediglich die Elemente beschrieben, die zum Verständnis der beschriebenen Ausführungsformen nützlich sind und diese sind auch demnach nur dargestellt.
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In der nachfolgenden Beschreibung soll bei der Bezugnahme auf absolute Positionsangaben, wie z. B. die Begriffe vorn, hinten, oben, unten, links, rechts etc. oder relative Begriffe wie z.B. oberhalb, unterhalb, oberer, unterer etc. oder Ausrichtungsangaben immer Bezug genommen werden auf einen Sitz in seiner normalen Verwendungsposition davon, in Richtung der üblichen Fortbewegung des Fahrzeugs.
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Die 1 zeigt einen Sitz 1 für ein Kraftfahrzeug, aufweisend ein Sitzkissen 2 und eine Lehne 3, dazu bestimmt einen Insassen des Sitzes 1 in sitzender Position aufzunehmen.
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Der Sitz 1 gemäß der Erfindung und insbesondere die Sitzeinheit 2 und die Lehne 3 umfasst/umfassen zumindest ein Betätigungsmittel 4 bezüglich des Insassen des Sitzes 1. Unter einem Betätigungsmittel bzw. einer Betätigungseinrichtung versteht man ein Element, welches ausgelegt ist zum Wirken an oder auf den Insassen des Sitzes 1, um dessen Komfort zu verbessern, insbesondere wenn sich der Insasse in sitzender Position in/oder auf dem Sitz 1 befindet.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Betätigungseinrichtung oder das Betätigungsmittel 4 ein Klimatisiermittel oder eine Klimatisiereinrichtung 5.
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Die Klimatisiereinrichtung ist beispielsweise eine Ventilationseinrichtung beziehungsweise ein Ventilationsmittel 5, auch Ventilator 5, genannt. Der Ventilator 5 ermöglicht es Luft in Bewegung zu versetzen auf dem Niveau des Sitzes 1. Der Ventilator 5 kann eine Luftansaugung, ein Luftgebläse oder eine Kombination von Ansaugung und Blasen von Luft abwechselnd oder gleichzeitig bereitstellen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung die die Betätigungseinrichtung 4 ein Heizmittel oder eine Heizeinrichtung und/oder ein Kühlmittel oder eine Kühleinrichtung 6.
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Eine Heizeinrichtung ist vorteilhafterweise gebildet durch einen elektrischen Widerstand. Das Heiz- und oder Kühlmittel 6 kann jedoch ausgestaltet sein durch jegliches andere an und für sich bekannte Element.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist das Betätigungsmittel 4 ein Massagemittel oder eine Massageeinrichtung 7.
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Die Massageeinrichtung 7 ist ausgelegt um einen lokalisierten Abschnitt des Insassenkörpers zu massieren. Die Massageeinrichtung 7 kann zum Beispiel darin bestehen lokal und zeitweilig die Fläche des Sitzes 1 zu verformen. Beispielhaft kann die Massageeinrichtung 7 gebildet sein aus starren Elementen starren Elementen, befindlich in dem Sitz und ausgelegt zum Durchführen einer wiederholten Bewegung, die es ermöglicht einen Teil des Körpers des Insassen zu massieren wenn sich in sitzender Position an dem Sitz 1 befindet.
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Die oben angegebenen Betätigungsmittel 4 sind lediglich illustrativ und beispielhaft anzusehen und andere Betätigungsmittel 4 können angedacht werden um den Komfort des Insassen des Sitzes 1 zu verbessern. Des Weiteren können unterschiedliche Typen oder Arten an Betätigungsmitteln 4 in ein und demselben Sitz kombiniert werden. Der Sitz 1 kann auch ein und dasselbe Betätigungsmittel 4, angeordnet an unterschiedlichen Orten des Sitzes 1 umfassen.
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Insbesondere zeigt die 3 eine Ausführungsform in welcher die Lehne 3 eine Heiz- und/oder Kühleinrichtung 6 beinhaltet, wie auch lokal vorgesehene Belüftungsmittel 5 und/oder Massagemittel 7.
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Die Betätigungsmittel 4 des Sitzes 1 sind mit einer Steuereinheit 8 verbunden.
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Die Steuereinheit 8 ist beispielweise eine elektronische Steuereinrichtung, umfassend insbesondere eine elektronische Steuerschaltung. Die Steuereinheit 8 kann somit spezifisch für einen Sitz 1 sein oder die Steuerung von mehreren Sitzen verwalten. Die Steuereinheit 8 kann auch zugeordnet oder integriert sein in eine Steuereinheit die das gesamte Fahrzeug verwaltet. Die Steuereinheit 8 ist ausgelegt um die Betätigungsmittel oder -Einrichtung 4 vorteilhafter Weise unabhängig voneinander zu steuern.
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Die Betätigungseinrichtungen oder Mittel 4 sind vorteilhafter Weise angeordnet in mehreren individualisierten oder einzelnen oder individuellen Flächenzonen des Sitzes. Durch Sitzflächen soll gemeint sein die sichtbare Fläche des Sitzes 1, an welcher der Insasse in Berührung gelangt, jedoch auch benachbarte Flächen, wie z. B. die Seitenpolsterungen etc.
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Jede individuelle oder individualisierte Zone ist ausgelegt, um zumindest ein Betätigungsmittel 4 zu enthalten. Die Lokalisierung der Betätigungsmittel 4 in jeder Zone ermöglicht es genauer und mit einer größeren Reaktivität oder Ansprechfähigkeit den Komfort des Insassen zu verwalten.
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Wie insbesondere in der 4A dargestellt, eine schematische Wiedergabe eines Beispiels wiedergebend bezüglich der Verteilung in unterschiedliche individuelle Flächenzonen der Lehne 3 des Sitzes 1 kann die Fläche der Lehne 3 unterteilt sein in mehrere individuelle oder individualisierte Flächenzonen des Sitzes 1.
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Wie man es gemäß dem Beispiel von 4 erkennen kann umfasst die Lehne 3 entsprechend einer vertikalen Richtung von oben nach unten:
zumindest eine obere Zone 31, die vorteilhafter Weise eine Anlagezone der Schultern des Insassen des Sitzes 1 entspricht,
zumindest eine zwischengelagerte Zone, die vorteilhafter Weise eine Anlagezone des Torsos des Insassen des Sitzes 1 entspricht, und zumindest eine untere Zone 34, die vorteilhafter Weise einer Zone lokalisiert auf dem Niveau des Beckens des Insassen des Sitzes entspricht.
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Die zwischengelagerte oder mittlere Zone kann umfassen:
eine erste mittlere oder zwischengelagerte Zone 32, die vorteilhafter Weise einer Zone entspricht, befindlich auf dem Niveau des Brustkastens oder Thorax des Insassen des Sitzes 1, und
eine zweite mittlere oder zwischengelagerte Zone 33, die einer Anlagezone des Lumbalbereiches des Insassen des Sitzes 1 entspricht.
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Des Weiteren kann die Lehne 1 zumindest eine Lateralzone 35, 36 umfassen, vorteilhafter Weise zwei Lateralzonen 35, 36, angeordnet an jeder Seite der Lehne 1. Die Lateralzonen 35, 36 entsprechen den Lateralpolsterungen oder Seitenpolstern des Sitzes 1.
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Wie es insbesondere dargestellt ist in 4B, eine schematische Wiedergabe darstellend eines Beispiels einer Verteilung oder Aufteilung von unterschiedlichen Sitzflächen der Sitzeinheit 2 des Sitzes 1 kann die Fläche oder Oberfläche der Sitzeinheit oder des Sitzkissens 2 ebenfalls unterteilt sein in mehrere individuelle oder individualisierte Sitzflächen.
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Somit, entsprechend dem Beispiel der 4B umfasst die Sitzeinheit 2 entsprechend einer Längsrichtung von vorne nach hinten:
zumindest eine vordere Zone 21, die vorteilhafter Weise einer Zone entspricht, befindlich auf dem Niveau der Sitzkante des Sitzes 1,
zumindest eine mittlere oder zwischengelagerte Zone 22, die vorteilhafter Weise einer Zone des Anliegens der Schenkel des Insassen des Sitzes 1 entspricht,
zumindest eine hintere Zone 23, die vorteilhafter Weise einer Anlagezone des Hinterns des Insassen des Sitzes 1 entspricht. Des Weiteren kann die Sitzeinheit oder das Sitzkissen 2 zumindest eine Lateralzone 24, 25, vorteilhafter Weise 2 Lateralzonen 24, 25 enthalten, angeordnet, an jeder Seite. Die Lateralzonen 24, 25 entsprechen den seitlichen oder lateralen Polsterungen des Sitzkissens oder der Sitzeinheit 2.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Sitz 1 zumindest ein Detektiermittel für Schweiß oder Transpiration 9, auch Schweißsensor 9 genannt.
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Ein Schweißsensor 9 ist ausgelegt zur Messung eines Schweißniveaus des Insassen des Sitzes 1, insbesondere wenn dieser befindlich ist in sitzender Position an dem Sitz 1.
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Somit ermöglicht es der Schweißsensor 9 den Schweiß des Insassen zu erfassen, was es ermöglicht den Ankunftszeitpunkt und anschließend das Vorhandensein des Insassen an dem Sitz 1 zu bestimmen.
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Der Schweißsensor 9 kann es auch ermöglichen ferner den Schweiß des Insassen quantitativ festzustellen.
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Ferner ist der Schweißsensor 9 ausgelegt um die Ursache des Schweißes des Insassen des Sitzes 1 zu bestimmen.
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Insbesondere ist der Schweißsensor 9 ausgelegt um zu bestimmen ob der Schweiß des Insassen bedingt ist durch eine erhöhte Körpertemperatur, eine Stresssituation oder die Ermüdung des Insassen etc.
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Insbesondere ist der Schweißsensor 9 ausgelegt um einen oder mehrere Biomarker zu messen, enthalten in dem Schweiß des Insassen. Der Biomarker kann ein flüssiger oder gasförmiger Bestandteil sein.
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Der Biomarker des Schweißes kann beispielhaft ein Elektrolyt sein, wie z. B. Ionen von Schwefel, Chlor, Potassium oder Kalzium.
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Der Biomarker kann ein Metabolit sein, wie z. B. Laktase, Kreatinin, Glukose oder Harnsäure.
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Der Biomarker kann auch eine Aminosäure sein Dehydroepiandrosterone (DHEA), Kortisol, Orexine-A.
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Der Biomarker kann ein Protein sein, wie z. B. Interleukines, ein Necrose tumeral Faktor, ein Neuropeptide.
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Vorteilhafter Weise kann der Schweiß in Verbindung stehen mit einem Wärmeüberschuss bzw. einer Überwärmung und kann herrühren von ekrinen Schweißdrüsen. Der erzeugte Schweiß umfasst somit hauptsächlich Wasser und Salz.
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Der Schweiß kann vorteilhafter Weise auch in Verbindung stehen mit einer Stresssituation oder einem Stress und kann herrühren von apokrinen Drüsen. Der erzeugte Schweiß ist in solchen Fällen häufig sauer fett.
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Somit ist der Schweißsensor 9 ausgelegt, um einen flüssigen oder gasförmigen Bestandteil zu detektieren, in Verbindung stehend mit Stress, insbesondere beispielhaft ein Geruch.
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Der Schweißsensor 9 kann auch ausgelegt sein zum Messen eines Herzrhythmus, insbesondere zum Messen von Stress des Insassen beziehungsweise zur Ermittlung einer Stresssituation.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Schweißsensor 9 ausgelegt zur Messung des Schweißes herrührend von apokrinen Drüsen um den Stress des Insassen zu messen.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform ist der Schweißsensor 9 ausgelegt zur Messung eines Biomarkers und eines Herzrhythmus zum Messen des Stress oder einer Stresssituation des Insassen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung, ist der Schweißsensor 9 ausgelegt, um einen Biomarker zu messen in Form einer Flüssigkeit und eines Herzrhythmus, um den Stress des Insassen zu messen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Schweißsensor 9 ausgelegt, um einen gasförmigen Biomarker und einen Herzrhythmus zu messen, um den Stress oder eine Stresssituation des Insassen zu messen.
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Der Biomarker, in Verbindung stehend mit Stress, gemessen von dem Schweißsensor 9, rührt vorteilhafterweise von apokrinen Drüsen her.
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Der Schweißsensor 9 ist vorteilhafterweise mit der Steuereinheit 8 verbunden. Der oder die Betätigungsmittel oder -einrichtungen 4 können somit vorteilhafterweise gesteuert werden unabhängig voneinander durch die Steuereinheit 8 in Abhängigkeit der Messung des Schweißsensors 9.
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In dem Ausführungsbeispiel, welches in 2 dargestellt ist, umfasst die Lehne 3 zwei Schweißsensoren 9. Die Sitzeinheit oder das Sitzkissen 2 umfasst ebenfalls zwei Schweißsensoren 9.
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Es ist jedoch erwähnenswert, dass die Ausführungsform wie in 2 dargestellt lediglich illustrativ und beispielhaft ist, so dass die Lehne 3 und/oder das Sitzkissen 2 auch in der Lage sind eine unterschiedliche Anzahl oder Anordnung der Schweißsensoren 9 in dem Sitz 1 aufzuweisen. Insbesondere kann jede individuelle oder individualisierte oder bestimmte individuelle oder individualisierte Zone des Sitzes 1 einen Schweißsensor 9 enthalten.
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Die Verteilung der Schweißsensoren 9 an dem Sitz 1 kann es ermöglichen die Position des Insassen an dem Sitz 1 zu bestimmen, wobei erachtet wird, dass eine lokale Erfassung von Schweiß das Vorhandensein eines Teiles des Körpers des Insassen in Berührung mit dem Sitz 1 angibt.
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Die Möglichkeit somit individuell an unterschiedlichen Orten des Sitzes oder zumindest an bestimmten Orten des Sitzes, zum Beispiel der hinteren Zone 23 des Sitzkissens 2 oder der unteren Zone 34 der Lehne 3, das Vorhandensein eines Kontakts oder einer Berührung mit dem Insassen des Sitzes es ermöglicht eine Indikation des Vorhandenseins des Insassen und/oder eine Indikation der Position des Insassen, zum Beispiel mit aufrechtem Brustkorb oder eine zurückgelehnte Position, zu erhalten oder zu ermitteln.
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Dank der Verteilung der Schweißsensoren 9 in unterschiedlichen Zonen der Fläche des Sitzes und der Individualisierung für jede Messzone, erhalten durch die unterschiedlichen Sensoren 9 ist es ebenfalls möglich, einen Zustand des Schweißes des Insassen in jeder Flächenzone zu bestimmen. Die Betätigungsmittel 4 von jeder Zone können somit gesteuert werden/sein in Abhängigkeit von Messungen, bereitgestellt durch die Schweißsensoren 9.
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Des Weiteren erlaubt die Steuerung in unabhängiger Art und Weise von den Betätigungsmitteln 4 in jeder individuellen Zone den Energieverbrauch zu minimieren, nötig zur Komforteinstellung des Insassen. Somit werden lediglich die Betätigungsmittel 4 gesteuert, die lokal nötig sind und die Zonen, welche keine spezifische Betätigung oder Aktion benötigen, sind inaktiv und erfordern somit keine Energie.
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Die 5 stellt eine lokale Schnittansicht der Sitzeinheit 2 oder der Lehne 3 des Sitzes 1 dar. Genauer gesagt zeigt die 5 ein Beispiel einer Anordnung eines Betätigungsmittels 4 und eines Schweißsensors 9 in einem Sitz 1.
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Wie es in 5 dargestellt ist, umfasst der Sitz 1 eine Polsterung 10, insbesondere eine Lehnenpolsterung und eine Sitzkissenpolsterung.
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Der Sitz 1 umfasst eine Strukturschicht 11, vorteilhafterweise in direktem Kontakt oder Berührung mit der Polsterung 10 des Sitzes 1. Die Strukturschicht 11 ist eine Schicht, gebildet aus einem Material, welches es ermöglicht eine Luftzirkulationszone aufrecht zu erhalten, selbst wenn der Sitz besetzt ist. Vorteilhafterweise verfügt die Strukturschicht 11 über ein Kompressionsniveau, welches eingeschränkt ist, um die Luftzirkulation zu ermöglichen.
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Die Strukturschicht 11 ist überlagert von einer Schaumschicht 12, vorteilhafterweise einer perforierten Schaumschicht 12. Die Schaumschicht 12, insbesondere die perforierte Schaumschicht 12, ermöglicht ebenfalls eine Luftzirkulation.
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Ferner umfasst der Sitz 1 einen Sitzüberzug 13, angeordnet oberhalb der Polsterung 10 des Sitzes 1, genauer gesagt oberhalb der Strukturschicht 11 und/oder der Schaumschicht 12.
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Wie es in 5 dargestellt ist, ist der Schweißsensor 9 vorteilhafterweise angeordnet oberhalb der Schaumschicht 12. Genauer gesagt ist der Schweißsensor 9 angeordnet unter dem Sitzüberzug 13. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht es den Schweißsensor möglichst nahe an der Fläche des Sitzes 1 und somit des Insassen des Sitzes 1 anzuordnen.
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Wie es in 5 dargestellt ist, ist die Betätigungseinrichtung 4 angeordnet in der Polsterung 10 des Sitzes 1. Die Betätigungseinrichtung oder das Betätigungsmittel 4 kann somit ein Gebläse oder Ventilator 5 sein. Die Anordnung, gebildet aus der Strukturschicht 11 und der Schaumschicht 12, ermöglicht einen Durchtritt und eine Verteilung der Luft, die von dem Ventilator oder Gebläse 5 in Bewegung oder Zirkulation versetzt worden ist.
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In einer Variante, die nicht in den Figuren dargestellt ist, kann die Betätigungseinrichtung 4 unmittelbar unter dem Sitzüberzug 13 angeordnet sein/werden oder auch angeordnet oberhalb der Schaumschicht 12. Die Betätigungseinrichtung 4 kann in diesem Fall beispielhaft eine Heizeinrichtung oder ein Heizmittel sein und/oder ein Mittel zur Abkühlung 6 und/oder eine Massageeinrichtung 7.
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Es wird hier nachfolgend nun ein Verfahren zur Verwaltung des Komforts eines Insassen eines Sitzes 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
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In einem ersten Schritt erfasst man den Schweiß des Insassen des Sitzes 1.
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Der Schweißsensor 9 ist vorteilhafterweise angeordnet in dem Sitz 1, wie vorangehend beschrieben. Bei dieser Ausgestaltung, wenn der Messwert des Schweißsensors 9 sich schnell verändert, kann erachtet werden, dass ein Insasse sich in sitzender Position in/an dem Sitz 1 befindet. Gemäß einer Ausgestaltung, in welcher der Sitz 1 eine Vielzahl von Schweißsensoren 9 umfasst, ist es ebenfalls möglich die Position des Insassen an dem Sitz 1 zu bestimmen.
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Allerdings kann die Erfassung des Schweißes des Insassen auch dargestellt werden durch beliebige andere Mittel, unabhängig von dem Sitz 1 des Insassen.
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Somit kann gemäß einer Ausgestaltung der Schweißsensor gebildet sein durch eine Vorrichtung unmittelbar angeordnet in körperlichem Kontakt mit dem Insassen, wie zum Beispiel ein sogenanntes Patch. Der Schweißsensor kann auch eine tragfähige Anordnung sein, wie zum Beispiel ein Mobiltelefon. Die Vorrichtung kommuniziert somit über eine Kabel-gebundene oder kabellose Verbindung mit der Steuereinheit 8.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung kann der Schweißsensor auch ein berührungsloser Detektor oder Sensor sein, zum Beispiel ein optischer Sensor. Der Schweißsensor ermöglicht es den Schweiß eines Insassen entfernt zu bestimmen oder zu detektieren, zum Beispiel an dem Gesicht. Ein solcher Detektor kann beispielsweise funktionieren basierend auf passiver Thermographie.
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Generell gesagt ist es möglich mehrere Schweißsensoren entsprechend mehrerer unterschiedlicher Mittel zu kombinieren, um eine oder mehrere Schweißmessungen des Insassen zu erhalten.
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Der Schweißsensor 9 misst die Menge an Schweiß und/oder die Biomarker des Schweißes des Insassen.
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In einem zweiten Schritt überträgt der Schweißsensor 9 die Messung an die Steuereinheit 8.
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In einem dritten Schritt ermöglicht es die Steuereinheit 8 die einen oder mehreren Betätigungsmittel oder -einrichtungen 4 in Abhängigkeit von der Art und/oder der Menge des Schweißes, detektiert durch den oder die Schweißsensoren 9, zu steuern.
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Die Steuerung durch die Steuereinheit 8 ist vorteilhafterweise automatisch. Ein Steueralgorithmus ermöglicht es somit die Steuerung oder Einstellung der Betätigungsmittel zu bestimmen in Abhängigkeit insbesondere von den Messungen des oder der Schweißsensoren 9.
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Beispielsweise kann die Steuereinheit 8 die Steuerung der Betätigungseinrichtung oder -einrichtungen 4 auslösen, wenn die Menge an Schweiß einen Schwellenwert übersteigt oder schnelle Veränderungen in der Zeit erfährt. Der Algorithmus kann auch andere Daten extern von oder dem Insassen eigen durch die Ansteigung der Betätigungsmittel 4 bestimmen. Ein solcher Algorithmus kann beispielsweise angeben, dass die Lehne 1 stärker zu erwärmen ist als das Sitzkissen 2 und dass die empfundene Temperatur an der gesamten Oberfläche des Sitzes homogen sein soll.
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Allerdings ist ein manuelles Steuern in einem Modus der Steuereinheit 8 ebenfalls möglich.
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Die Steuerung der Betätigungsmittel 4 wird gesteuert abhängig von der Messung des Schweißsensors 9.
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Beispielhaft, wenn der Schweißsensor 9 es ermöglicht einen Biomarker spezifisch für Stress zu detektieren, kann die Steuereinheit 8 eine Massageeinrichtung 7 derart steuern, dass der Insasse entspannt wird. Wenn der Schweißsensor 9 es ermöglicht einen Biomarker spezifisch für eine Überwärmung zu erfassen, kann die Steuereinheit ein Klimatisierungsmittel wie zum Beispiel einen Ventilator oder ein Gebläse 5 steuern, oder Kühlmittel 6, sodass die Körperwärme des Insassen abgesenkt werden kann.
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Es ist ebenfalls möglich, über einen Sensor zu verfügen, der es ermöglicht die Temperatur und/oder Feuchte der Umgebung (nicht dargestellt in den Figuren) zu messen.
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Der Umgebungstemperatur und/oder Feuchtemesssensor ist vorteilhafterweise angeordnet in dem Sitz 1. Der Umgebungstemperatur und/oder Feuchtesensor ist somit verbunden mit der Steuereinheit 8.
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Das Auslösen oder die Geschwindigkeit der Betätigungsmittel 4, zum Beispiel der Klimatisierungsmittel 5 kann eingestellt werden, vorteilhafterweise in Echtzeit, in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur und/oder dem Feuchtegehalt, gemessen vom Umgebungstemperatur- und/oder Feuchtesensor.
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Dank der Verteilung von mehreren Schweißsensoren 9 in unterschiedlichen Flächenzonen des Sitzes 1 und der Individualisierung für jede Zone von Messungen, erhalten durch unterschiedliche Sensoren 9, ist es möglich einen Transpirationszustand in jeder Flächenzone zu bestimmen und unabhängig die Betätigungsmittel 4 in jeder Zone zu befehligen, in Abhängigkeit von Werten, bereitgestellt durch die Sensoren. Dies ermöglicht es den Insassen zu unterstützen, einen optimalen Komfortzustand zurückzugewinnen und beizubehalten.
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Beispielsweise könnte man versuchen lokal einen Transpirationsüberschuss in bestimmten Bereichen des Körpers des Insassen zu kompensieren, zum Beispiel im Lombalbereich durch eine erhöhte Ventilierung unter Berücksichtigung thermischer Bedürfnisse oder Bedürfnisse der Belüftung in unterschiedlicher Höhe bezüglich anderer Körperabschnitte, die zum Beispiel mehr Wärme bedürfen.
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Die Steuerung der Betätigungsmittel 4 in jeder Zone kann ebenfalls abhängig sein von Schweißsensoren in anderen Zonen. Dies ermöglicht es die Situation in benachbarten Zonen zu berücksichtigen, um beispielsweise zu vermeiden, dass der Insasse eine Empfindung erleidet einer zu starken Belüftung oder Ventilation in einer Zone und dem Fehlen einer Belüftung oder Ventilation in einer benachbarten Zone.
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Wenn die Werte, bereitgestellt durch die Schweißsensoren 9, es ermöglichen zu erachten, dass der Insasse ein adäquates Komfortniveau wiedergewonnen hat, insbesondere einen akzeptablen Transpirationszustand so werden die Betätigungsmittel 4 ausgeschaltet, vorteilhafterweise automatisch.
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Der Sitz 1 kann auch zumindest einen Anwesenheitssensor 14 umfassen, um die Anwesenheit des Insassen zu detektieren vorteilhafterweise distinkt von dem Schweißsensor 9. Der Anwesenheitssensor 14 kann beispielsweise ein Drucksensor, ein kapazitiver Sensor oder auch jede andere Art von geeignetem Sensor sein.
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Der Sensor für Anwesenheit 14 kann beispielsweise angeordnet sein in der Sitzeinheit 2. Wie dies in 2 dargestellt ist, ist es ebenfalls denkbar mehrere Anwesenheitssensoren 14 verteilt an unterschiedlichen Orten oder individuellen Zonen des Sitzes 1 vorzusehen, wodurch es somit besser möglich ist die Position des Insassen an dem Sitz 1 zu bestimmen.
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Die Anwesenheitssensoren, wie zum Beispiel ein Drucksensor 14, können die Detektion der Position, wie ermittelt dank des Schweißsensors 9, ergänzen, wobei somit berücksichtigt wird, dass eine Erfassung eines ausgeübten Druckes eine Anzeige für das Vorhandensein des Insassen ist.
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Die Messung der Anwesenheitssensoren 14 ermöglicht es auch die Betätigungsmittel 4 in jeder Zone des Sitzes 1 zu befehligen in Abhängigkeit von der Morphologie oder der Position des Insassen des Sitzes 1.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht beschränkt auf die Ausführungsformen wie vorangehend beschrieben, welche lediglich beispielhaft angegeben wurden. Sie umfasst vielmehr unterschiedliche Modifikationen, alternative Ausgestaltungen und andere Varianten, die der Fachmann im Rahmen der vorliegenden Erfindung in Betracht ziehen kann, und insbesondere sämtliche Kombinationen an unterschiedlichen Ausführungsformen wie vorangehend beschrieben, wobei diese jeweils separat und in Unter-Kombinationen zur Anwendung gelangen können.