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Die Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches System, umfassend: ein chirurgisches Instrument mit einem Anschluss, an den eine auswechselbare HF-Elektrode zum Durchführen einer elektrochirurgischen Behandlung gekoppelt ist, einen HF-Generator zum Bereitstellen eines HF-Signals an einem HF-Ausgang des elektrochirurgischen Systems, wobei das chirurgische Instrument mit dem HF-Ausgang gekoppelt ist, so dass das HF-Signal an die HF-Elektrode anlegbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines elektrochirurgischen Systems, welches ein chirurgisches Instrument mit einem Anschluss, an den eine auswechselbare HF-Elektrode zum Durchführen einer elektrochirurgischen Behandlung gekoppelt wird, und einen HF-Generator, mit dem ein HF-Signal an einem HF-Ausgang des elektrochirurgischen Systems bereitgestellt wird, umfasst.
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In der Hochfrequenzchirurgie (aus als HF-Chirurgie bezeichnet) wird ein hochfrequenter Wechselstrom durch chirurgisch zu behandelndes Gewebe geleitet, um dieses gezielt zu schädigen oder zu schneiden. Der Vorteil dieser Operationstechnik gegenüber der Verwendung eines herkömmlichen Skalpells ist, dass gleichzeitig mit dem Schnitt eine Blutstillung durch Verschluss bzw. Verödung der betroffenen Gefäße erfolgt. Die anstatt eines Skalpells verwendete Hochfrequenzelektrode (HF-Elektrode) wird auf ein chirurgisches Instrument, beispielsweise ein Resektoskop, beispielsweise aufgesteckt, also mit einem Anschluss des chirurgischen Instruments elektrisch verbunden.
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Ein elektrochirurgisches System umfasst neben dem chirurgischen Instrument einen Hochfrequenzgenerator (HF-Generator) mit einer Leistung von vielfach mehreren 100 W und einer Betriebsspannung von 1000 V oder mehr. Ein von dem HF-Generator erzeugtes HF-Signal wird an die HF-Elektrode angelegt, um die chirurgische Behandlung vorzubereiten. Bei der monopolaren HF-Chirurgie wird ein erster Ausgangsanschluss des HF-Generators, also ein HF-Ausgang, mit der HF-Elektrode verbunden. Der zweite Anschluss des HF-Ausgangs wird mit einer großflächigen Patientenelektrode in Kontakt gebracht. Ausgehend von der HF-Elektrode fließt der zur Behandlung eingesetzte Strom durch den Patienten und anschließend zurück zu dieser Patientenelektrode. Bei der bipolaren HF-Chirurgie umfasst die zur Behandlung eingesetzte HF-Elektrode zwei Pole, zwischen denen der von dem HF-Generator erzeugte Strom fließt. Während der Hochspannungsentladung bildet sich an der HF-Elektrode ein Plasma, welches die medizinische Behandlung bewirkt, also die Schneidwirkung und/oder Koagulation.
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Es kommen verschiedene Elektrodentypen je nach Anwendung des elektrochirurgischen Systems zum Einsatz. Dabei erstreckt sich das verfügbare Sortiment an Elektrodentypen von kleinen Schlingen, sogenannten Loop-Elektroden, bis hin zu großen knopfförmigen Elektroden, sogenannten Button-Elektroden. Die chirurgischen Instrumente eines elektrochirurgischen Systems sind so eingerichtet, dass in deren Anschluss jede Elektrode eingesetzt werden kann. Die Betriebsparameter des HF-Generators müssen jedoch auf die jeweilige HF-Elektrode angepasst werden, hierfür hat der behandelnde Arzt selbst Sorge zu tragen.
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Während einer chirurgischen Behandlung kann es vorkommen, dass mehrfach zwischen unterschiedlichen HF-Elektroden gewechselt werden muss. Gleichzeitig muss sichergestellt sein, dass die korrekte Einstellung am HF-Generator des elektrochirurgischen Systems getroffen wurde. Dies ist entscheidend, um eine zuverlässige Plasmazündung und eine gezielte elektrochirurgische Behandlung zu erreichen. Auch darf die HF-Elektrode nicht durch zu hohe Leistungseinstellung am HF-Generator überlastet werden.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes elektrochirurgisches System und Verfahren zum Betreiben eines solchen elektrochirurgischen Systems anzugeben, wobei eine verbesserte Bedienbarkeit des elektrochirurgischen Systems bei einem Wechsel der HF-Elektrode möglich sein soll.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein elektrochirurgisches System, umfassend: ein chirurgisches Instrument mit einem Anschluss, an den eine auswechselbare HF-Elektrode zum Durchführen einer elektrochirurgischen Behandlung gekoppelt ist, einen HF-Generator zum Bereitstellen eines HF-Signals an einem HF-Ausgang des elektrochirurgischen Systems, wobei das chirurgische Instrument mit dem HF-Ausgang gekoppelt ist, so dass das HF-Signal an die HF-Elektrode anlegbar ist, wobei das elektrochirurgische System dadurch fortgebildet, dass außerdem eine Steuer- und Messvorrichtung umfasst ist, die dazu eingerichtet ist, eine Impedanz der mit dem Anschluss gekoppelten HF-Elektrode zu messen und dem HF-Generator einen Wert der gemessenen Impedanz als Eingangswert bereitzustellen, wobei der HF-Generator dazu eingerichtet ist, seine über das HF-Signal an die HF-Elektrode abgebbare Leistung in Abhängigkeit von dem Wert der gemessenen Impedanz einzustellen.
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Vorteilhaft führt das elektrochirurgische System eine automatische Erkennung der verwendeten HF-Elektrode durch. Die unterschiedlichen Ausführungen der HF-Elektrode und die zu ihrer Herstellung verwendeten Materialien werden anhand des erfassten Wertes für die Impedanz genau genug erkannt oder zumindest klassifiziert, sodass die geeigneten Betriebsparameter für die jeweilige HF-Elektrode individuell ausreichend genau eingestellt werden können.
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Auf der Grundlage des Wertes für die Impedanz der HF-Elektrode kann der HF-Generator auf den geeigneten Wert zum Betreiben der jeweiligen HF-Elektrode eingestellt werden. Die Erkennung der HF-Elektrode erfolgt beispielsweise im Moment der Aktivierung des elektrochirurgischen Systems, sodass die Leistung (entspricht dem Energieeintrag) des HF-Generators so eingestellt werden kann, dass das Plasma an der HF-Elektrode zuverlässig zündet. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die Werte, insbesondere die Leistung, mit der der HF-Generator betrieben wird, zu der verwendeten HF-Elektrode passen. Vorteilhaft ist vor allen Dingen sichergestellt, dass der HF-Generator nur mit solchen Parametern betrieben wird, sodass sichergestellt ist, dass die HF-Elektrode nicht überlastet wird, insbesondere nicht mit einer zu hohen Stromstärke betrieben wird.
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Die Einstellung der Leistungsdaten muss anders als bisher üblich nicht mehr von Hand, d. h. in der Regel vom behandelnden Arzt, direkt an dem elektrochirurgischen System eingestellt werden. Die Wahrscheinlichkeit und das Risiko für Fehlbedienungen werden deutlich verringert. Dies erhöht zum einen die Patientensicherheit und zum anderen die Lebensdauer des elektrochirurgischen Systems.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das elektrochirurgische System dadurch fortgebildet, dass die Steuer- und Messvorrichtung dazu eingerichtet ist, ein Aktivierungssignal zu empfangen, welches den HF-Generator dazu veranlasst, das HF-Signal an dem HF-Ausgang bereitzustellen, wobei die Steuer- und Messvorrichtung dazu eingerichtet ist, in Reaktion auf das Aktivierungssignal die Impedanz der HF-Elektrode zu bestimmen und den Wert der gemessenen Impedanz dem HF-Generator bereitzustellen, bevor dieser das HF-Signal an dem HF-Ausgang bereitstellt.
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In diesem Zusammenhang ist insbesondere vorgesehen, dass eine entsprechende Messung der Impedanz vor jedem einzelnen Zündvorgang, der in Reaktion auf das Aktivierungssignal erfolgt, vorgenommen wird. Durch eine solche Auslegung des elektrochirurgischen Systems wird eine Fehlbedienung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen.
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Das elektrochirurgische System ist ferner insbesondere dadurch fortgebildet, dass außerdem ein Heiztransformator umfasst ist, mit dem ein an die HF-Elektrode anlegbarer Heizstrom erzeugbar ist, so dass die HF-Elektrode als In-Situ-Heizvorrichtung einsetzbar ist, mit der eine in ein Behandlungsvolumen applizierte Saline auf eine vorgebbare Temperatur erhitzbar ist, wobei die Steuer- und Messvorrichtung dazu eingerichtet ist, durch einen primärseitigen oder sekundärseitigen Abgriff am Heiztransformator die Impedanz der HF-Elektrode zu bestimmen.
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Das Vorwärmen der applizierten Saline verbessert das Zündverhalten der HF-Elektrode. Die Plasmazündung in einer Saline ist ansonsten stets nur bei relativ hoher Energie in der Startphase möglich. Bei diesem Vorgang wird jedoch ein Großteil der erzeugten Wärme durch die HF-Elektrode direkt in die Saline abgegeben und steht somit für den Zündvorgang nicht zur Verfügung. In vielen Fällen ist lediglich eine Zündung des Plasmas im nahen Umfeld oder durch Kontakt mit dem Gewebe möglich. Um eine Plasmazündung direkt in der Saline, also ohne Kontakt zum Gewebe, zu erreichen wird die Saline mit der genannten Heizvorrichtung vorgewärmt. Eine unerwünschte Kontaktierung des Gewebes zum Zünden des Plasmas ist nicht mehr erforderlich. Die Zündung des Plasmas erfolgt frei und direkt innerhalb der Saline.
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Bei einem solchen System ist es vorteilhaft möglich, durch einen entsprechenden Abgriff auf der Primärseite oder der Sekundärseite des Heiztransformators, also durch Messung von Strom und Spannung, die Impedanz der HF-Elektrode (durch einfache Anwendung des (ggf. komplexen) ohmschen Gesetzes) zu messen. Die technische Realisierung einer solchen Messung ist sehr einfach und kostengünstig möglich.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Heiztransformator dazu eingerichtet ist, in Reaktion auf das Aktivierungssignal den Heizstrom, insbesondere für die Dauer eines vorgegebenen Zeitintervalls, an die HF-Elektrode anzulegen und die Steuer- und Messvorrichtung dazu eingerichtet ist, während des Heizvorgangs die Impedanz der HF-Elektrode zu bestimmen.
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Die Messung der Impedanz erfolgt während der Aufheizphase der Saline, wenn ohnehin der Heizstrom an die HF-Elektrode angelegt ist. Die Erfassung der Impedanz der Elektrode findet also während eines ohnehin stattfindenden Vorgangs statt, so dass der Startvorgang des elektrochirurgischen Systems nicht unnötig verzögert wird.
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Ferner ist das elektrochirurgische System vorteilhaft dadurch fortgebildet, dass der HF-Generator dazu eingerichtet ist, das HF-Signal über eine sekundärseitige Mittelanzapfung des Heiztransformators oder kapazitiv über zwei symmetrisch an sekundärseitige Heizstromausgänge des Heiztransformators gekoppelte Kondensatoren einzuspeisen.
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Eine sekundärseitige Mittelanzapfung sorgt für eine symmetrische Signalform des HF-Signals, welches in dem geschlossenen Stromkreis, der ausgehend von der In-Situ-Heizvorrichtung über die HF-Elektrode zurück zur In-Situ-Heizvorrichtung fließt, eingespeist wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass die In-Situ-Heizvorrichtung den Heiztransformator umfasst, wobei der Elektroden-Heizstrom mit dem Heiztransformator bereitgestellt wird und das HF-Signal kapazitiv über zwei symmetrisch an den sekundärseitigen Anschlüssen (Heizstromanschlüsse) des Transformators gekoppelte Kondensatoren eingespeist wird. Mit anderen Worten wird also das HF-Signal über die mit den sekundärseitigen Anschlüssen des Heiztransformators gekoppelten Kondensatoren eingespeist. So ist insbesondere vorgesehen, dass die In-Situ-Heizvorrichtung einen Heiztransformator umfasst, über welchen der Heizstrom potenzialfrei an die HF-Elektrode übertragen wird. Das HF-Signal kann außerdem beispielsweise über eine sekundärseitige Mittelanzapfung dieses Transformators eingekoppelt werden.
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Um sicherzustellen, dass die Zuleitungen und Übergangswiderstände des chirurgischen Instruments sich nicht mehr erwärmen als die HF-Elektrode selbst, sind gemäß weiterer Ausführungsformen die folgenden Maßnahmen vorgesehen: Zuleitungen, welche die In-Situ-Heizvorrichtung mit der HF-Elektrode verbinden, werden im Hinblick auf ihren Leitungsquerschnitt deutlich größer als die HF-Elektrode selbst dimensioniert. Ferner wird für diese Zuleitungen insbesondere ein hochleitfähiges Material verwendet, welches ferner insbesondere eine größere spezifische elektrische Leitfähigkeit aufweist, als das Material der HF-Elektrode selbst. Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass die Zuleitungen nicht unnötig lang, also insbesondere so kurz wie möglich, ausgeführt sind. So wird die stromflussbedingte Erwärmung des chirurgischen Instruments auf ein Minimum reduziert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die HF-Elektrode eine Bandschlinge ist. Beispielsweise ist die HF-Elektrode in ihrem aktiven Bereich durch ein flaches bandförmiges und elektrisch leitfähiges Material gebildet. Alternativ kann die HF-Elektrode beispielsweise großflächig ausgeführt sein. Zum Beispiel als domförmige Knopfelektrode. Dabei kann die Elektrodenfläche für eine effektive Heizwirkung mäanderförmig strukturiert sein. Hierzu wird beispielsweise ein HF-Elektrodendraht in einen Isolierkörper mäanderförmig eingebettet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass die HF-Elektrode eine bipolare Elektrode ist. Die zuvor genannten Ausgestaltungen der HF-Elektrode gelten sowohl für monopolare als auch für bipolare HF-Elektroden.
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Die Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines elektrochirurgischen Systems, welches ein chirurgisches Instrument mit einem Anschluss, an den eine auswechselbare HF-Elektrode zum Durchführen einer elektrochirurgischen Behandlung gekoppelt wird, und einen HF-Generator, mit dem ein HF-Signal an einem HF-Ausgang des elektrochirurgischen Systems bereitgestellt wird, umfasst, wobei das Verfahren dadurch fortgebildet ist, dass das elektrochirurgische System außerdem eine Steuer- und Messvorrichtung umfasst, mit der, bevor das HF-Signal zum Durchführen der elektrochirurgischen Behandlung an dem HF-Ausgang bereitgestellt wird, eine Impedanz der mit dem Anschluss gekoppelten HF-Elektrode gemessen und dem HF-Generator ein Wert der gemessenen Impedanz als Eingangswert bereitgestellt wird, wobei der HF-Generator seine über das HF-Signal an die HF-Elektrode abgegebene Leistung in Abhängigkeit von dem Wert der gemessenen Impedanz einstellt.
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Auf das Verfahren zum Betreiben des elektrochirurgischen Systems treffen gleiche oder ähnliche Vorteile zu, wie sie bereits im Hinblick auf das elektrochirurgische System selbst erwähnt wurden, sodass auf Wiederholungen verzichtet werden soll.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Verfahren dadurch fortgebildet, dass die Steuer- und Messvorrichtung ein Aktivierungssignal empfängt, welches den HF-Generator dazu veranlasst, das HF-Signal an dem HF-Ausgang bereitzustellen, wobei die Steuer- und Messvorrichtung in Reaktion auf das Aktivierungssignal die Impedanz der HF-Elektrode bestimmt und den Wert der gemessenen Impedanz dem HF-Generator bereitstellt, bevor dieser das HF-Signal an dem HF-Ausgang bereitstellt.
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Mit anderen Worten wird also bevor das HF-Signal an die HF-Elektrode angelegt wird, die Impedanz der HF-Elektrode bestimmt. Da der Wert der Impedanz als Eingangswert für den HF-Generator verwendet wird, ist sichergestellt, dass die HF-Elektrode mit den korrekten Betriebsparametern, insbesondere nicht mit zu hoher Leistung, betrieben wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass das elektrochirurgische System einen Heiztransformator umfasst, der einen Heizstrom erzeugt, der an die HF-Elektrode angelegt wird, so dass die HF-Elektrode als In-Situ-Heizvorrichtung wirkt und eine in ein Behandlungsvolumen applizierte Saline auf eine vorgebbare Temperatur erhitzt, wobei die Steuer- und Messvorrichtung durch einen primärseitigen oder sekundärseitigen Abgriff am Heiztransformator eine Impedanz der HF-Elektrode bestimmt.
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Das Verfahren ist ferner dadurch fortgebildet, dass der Heiztransformator in Reaktion auf das Aktivierungssignal den Heizstrom, insbesondere für die Dauer eines vorgegebenen Zeitintervalls, an die HF-Elektrode anlegt und die Steuer- und Messvorrichtung während des Heizvorgangs die Impedanz der HF-Elektrode bestimmt.
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Gemäß weiterer Ausführungsformen ist ferner vorgesehen, dass die In-Situ-Heizvorrichtung eine separate elektrische Widerstandsheizung umfasst. Beispielsweise ist diese im Bereich oder an den Gabelrohrspitzen der HF-Elektrode vorhanden. Auch bei diesen Heizungen ist insbesondere vorgesehen, dass diese nur während der Zündphase betrieben werden und abgeschaltet werden, sobald ein stabiles Plasma vorhanden ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllen.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- 1 und 2 jeweils ein elektrochirurgisches System in schematisch vereinfachter Darstellung.
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In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils abgesehen wird.
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1 zeigt ein elektrochirurgisches System 2 in einer schematisch vereinfachten Ansicht. Das elektrochirurgische System 2 umfasst ein chirurgisches Instrument 4, beispielsweise ein Endoskop oder ein Resektoskop. Das chirurgische Instrument 4 umfasst an einer distalen Spitze eines Schafts 3 eine HF-Elektrode 6, welche beispielhaft als Schlinge dargestellt ist. Es kann sich bei der HF-Elektrode 6 ebenso um eine Knopfelektrode oder eine andere für die HF-Chirurgie geeignete Elektrodenform handeln. Die HF-Elektrode 6 dient zum Durchführen einer elektrochirurgischen Behandlung. Sie ist zu diesem Zweck mit einem Anschluss 8 des chirurgischen Instruments 4 gekoppelt. Bei dem Anschluss 8 handelt es sich beispielsweise um einen Stecker zur Realisierung einer Steckverbindung. Mit anderen Worten wird die HF-Elektrode 6 beispielsweise in die distale Spitze des chirurgischen Instruments 4 eingesteckt.
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Das gezeigte elektrochirurgische System 2 ist beispielhaft als bipolares System ausgestaltet. Entsprechend handelt es sich bei der HF-Elektrode 6 um eine bipolare Elektrode. Es ist ebenso vorgesehen, dass das elektrochirurgische System 2 ein monopolares elektrochirurgisches System ist.
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Das elektrochirurgische System 2 umfasst ferner einen HF-Generator 10 zum Bereitstellen eines HF-Signals an einem HF-Ausgang 12. Der HF-Ausgang 12 umfasst einen ersten Ausgangsanschluss 12a und einen zweiten Ausgangsanschluss 12b. Der erste Ausgangsanschluss 12a des HF-Ausgangs 12 ist beispielhaft mit dem Schaft 3 des chirurgischen Instruments 4 gekoppelt. Dieser Schaft 3 steht distalseitig mit einer in einem Behandlungsvolumen 14 vorhandenen Saline in Kontakt. Bei der Saline handelt es sich beispielsweise um eine elektrisch leitfähige Kochsalzlösung, in welcher die elektrochirurgische Behandlung durchgeführt wird. Das Behandlungsvolumen 14 umfasst nicht dargestelltes, elektrochirurgisch zu behandelndes Gewebe.
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Der zweite Ausgangsanschluss 12b des HF-Ausgangs 12 ist mit einem sekundärseitigen Mittenabgriff eines Heiztransformators 16 gekoppelt. Von dort aus wird ein von dem HF-Generator 10 erzeugtes HF-Signal in die HF-Elektrode 6 des chirurgischen Instruments 4 eingekoppelt.
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Das elektrochirurgische System 2 umfasst außerdem eine Steuer- und Messvorrichtung 18, wobei der Heiztransformator 16 lediglich beispielhaft als ein Teil dieser Steuer- und Messvorrichtung 18 dargestellt ist. Die Steuer- und Messvorrichtung 18 ist dazu eingerichtet, eine Impedanz der mit dem Anschluss 8 gekoppelten HF-Elektrode 6 zu messen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Messung der Impedanz der HF-Elektrode 6 durch eine Strom- und Spannungsmessung (in der Figur angedeutet durch ein schematisch dargestelltes Voltmeter und ein schematisch dargestelltes Amperemeter) auf der Sekundärseite des Heiztransformators 16. Der Heiztransformator 16 ist auf seiner Primärseite mit einer Stromversorgung 20 gekoppelt, welche abweichend von der Darstellung in der Figur ebenso außerhalb der Steuer- und Messvorrichtung liegen kann. Sekundärseitig stellt der Heiztransformator 16 an einem Heizstromanschluss 22, der einen ersten Heizstromausgang 22a und einen zweiten Heizstromausgang 22b umfasst, den zur Erhitzung der HF-Elektrode 6 erforderlichen Heizstrom zur Verfügung. Ein Wert der gemessenen Impedanz der HF-Elektrode 6 wird dem HF-Generator 10 als Eingangswert bereitgestellt. Hierzu sind die Steuer- und Messvorrichtung 18 und der HF-Generator 10 über eine entsprechende Datenverbindung 24 miteinander gekoppelt.
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Der HF-Generator 10 ist ferner dazu eingerichtet, die über das an dem HF-Ausgang 12 bereitgestellte HF-Signal an die HF-Elektrode 6 abgegebene Leistung in Abhängigkeit von dem Wert der gemessenen Impedanz der HF-Elektrode 6 einzustellen. Mit anderen Worten ist also das elektrochirurgische System 2 in der Lage zu erkennen, welcher Typ HF-Elektrode 6 an den Anschluss 8 des chirurgischen Instruments 4 aktuell gekoppelt ist, so dass die HF-Elektrode 6 mit den passenden Betriebsparametern betrieben werden kann. Dies ist insbesondere bei einem während einer chirurgischen Behandlung durchgeführten Elektrodenwechsel für den Operateur äußerst hilfreich, da keine neuen Elektrodenparameter manuell am HF-Generator 10 eingestellt werden müssen. Dies erhöht die Patientensicherheit und stellt außerdem sicher, dass die HF-Elektrode 6 nicht mit zu hoher Leistung betrieben wird, was deren Lebensdauer erhöht.
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2 zeigt ein weiteres elektrochirurgisches System 2 gemäß einem Ausführungsbeispiel, welches analog zu dem in 1 dargestellten System 2 aufgebaut ist. Abweichend von dem in 1 dargestellten System 2 erfolgt bei dem in 2 dargestellten elektrochirurgischen System 2 eine Strom- und Spannungsmessung auf der Sekundärseite des Heiztransformators 16. Erneut erfolgt diese Messung mit dem Ziel, die Impedanz der HF-Elektrode 6 zu bestimmen. Die übrige Funktion des dargestellten elektrochirurgischen Systems 2 wurde bereits im Zusammenhang mit 1 erläutert.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Steuer- und Messvorrichtung 18 des elektrochirurgischen Systems 2 dazu eingerichtet ist, ein Aktivierungssignal zu empfangen, welches den HF-Generator 10 dazu veranlasst, das HF-Signal an dem HF-Ausgang 12 bereitzustellen, so dass an der HF-Elektrode 6 ein Plasma gezündet wird. Ein solches Aktivierungssignal empfängt das elektrochirurgische System 2 beispielsweise, wenn der zuständige Operateur nach einer Unterbrechung der elektrochirurgischen Behandlung diese fortsetzen möchte. Die Steuer- und Messvorrichtung 18 ist dazu eingerichtet, in Reaktion auf dieses Aktivierungssignal die Impedanz der HF-Elektrode 6, beispielsweise durch Anlegen eines Teststroms, zu messen. Erneut erfolgt diese Messung beispielsweise durch eine Strom- und Spannungsmessung. Der Wert der gemessenen Impedanz der HF-Elektrode 6 wird dem HF-Generator 10 als Eingangswert bereitgestellt, bevor dieser das HF-Signal an dem HF-Ausgang 12 bereitstellt. So ist vorteilhaft sichergestellt, dass die HF-Elektrode 6 mit den passenden Betriebsparametern betrieben wird. Vor allem ist sichergestellt, dass kein zu hoher Strom an die HF-Elektrode 6 angelegt wird. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass eine solche Erfassung der Impedanz vor jedem Zündvorgang des Plasmas an der HF-Elektrode 6 vorgenommen wird.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Heiztransformator 16 in Reaktion auf ein Aktivierungssignal am Heizstromanschluss 22 den Heizstrom für die Dauer eines vorgegebenen Zeitintervalls an die HF-Elektrode 6 anlegt. Die Steuer- und Messvorrichtung 18 ist beispielsweise dazu eingerichtet, während dieses Heizvorgangs die Impedanz der HF-Elektrode 6 zu bestimmen. So wird vorteilhaft der Zündvorgang des Plasmas an der HF-Elektrode 6 nicht verzögert, da während des ohnehin vorgesehenen Aufheizintervalls gleichzeitig auch die Impedanz der HF-Elektrode 6 bestimmt wird. Der Heizstrom dient in diesem Fall als Teststrom.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein. Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit „insbesondere“ oder „vorzugsweise“ gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- elektrochirurgisches System
- 3
- Schaft
- 4
- chirurgisches Instrument
- 6
- HF-Elektrode
- 8
- Anschluss
- 10
- HF-Generator
- 12
- HF-Ausgang
- 12a
- erster Ausgangsanschluss
- 12b
- zweiter Ausgangsanschluss
- 14
- Behandlungsvolumen
- 16
- Heiztransformator
- 18
- Steuer- und Messvorrichtung
- 20
- Stromversorgung
- 22
- Heizstromanschluss
- 22a
- erster Heizstromausgang
- 22b
- zweiter Heizstromausgang
- 24
- Datenverbindung