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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine LED-Retrofit-Lampe und einen Kühlkörper für eine LED-Retrofit-Lampe, insbesondere Retrofit-Lampen als Ersatz für Quecksilberdampf-Hochdrucklampen und Natriumdampf-Hochdrucklampen im Bereich der Außen- und Straßenbeleuchtung.
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Stand der Technik
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Für die Außen- und Straßenbeleuchtung kommen herkömmlicherweise Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (HQL) und Natriumdampf-Hochdrucklampen (NAV) zum Einsatz. Da der Trend auf dem Gebiet der Beleuchtung mehr und mehr zu energiesparenden und langlebigen LED-Lampen geht und Quecksilberdampf-Hochdrucklampen seit 2015 auf dem Gebiet der Europäischen Union nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen, besteht ein Bedarf an Retrofit-LED-Lampen für die Außen- und Straßenbeleuchtung.
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Momentan am Markt erhältliche Retrofit-LED-Lampen überschreiten für gewöhnlich die Abmessungen von HQL-Lampen der gleichen Lumenklasse deutlich (um bis zu 50%). Da im Bereich der Außenbeleuchtung Leuchtmittel mit einem verhältnismäßig hohen Lichtstrom (z.B. HQL: 1800 lm-57000 lm) eingesetzt werden und mit dem Lichtstrom auch die thermische Verlustleistung zunimmt, werden die Abmessungen einer Retrofit-LED-Lampe im Wesentlichen durch die erforderliche Kühlkörpergröße bestimmt. Die Einsetzbarkeit von Lampen mit Übergröße ist jedoch stark eingeschränkt, da der verfügbare Platz in den Leuchten auf die Größe des Original-Leuchtmittels ausgelegt wurde.
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Bekannte Retrofit-LED-Lampen für die Außenbeleuchtung (z.B. die von der LEDVANCE GmbH unter der Bezeichnung PARATHOM HQL LED vertriebenen Lampen) bestehen üblicherweise aus einem Sockel, an den sich ein Gehäuse zur Aufnahme eines elektronischen Treibers anschließt. Vom Treibergehäuse aus erstrecken sich mehrere Aluminiumprofile (z.B. Strangpressprofile) in longitudinaler Richtung, sodass sich eine im Wesentlichen zylindrische Form ergibt. Auf den Aluminiumprofilen sind Leiterplatten (PCB) mit darauf befindlichen LEDs angeordnet. Am Ende der Aluminiumprofile befindet sich eine runde Abschlussplatte, auf der ebenfalls eine Leiterplatte mit LEDs angeordnet sein kann. Daher ergibt sich für die eigentliche Light Engine (d.h. das Konstrukt aus LEDs, Leiterplatten und Kühlkörpern) eine im Wesentlichen zylindrische Form.
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Solche Lampen sind groß und schwer (insbesondere aufgrund der verwendeten Aluminium-Kühlkörper) und passen oft nicht in bestehende Leuchten für die Außen- und Straßenbeleuchtung. Darüber hinaus unterscheidet sich das Abstrahlverhalten derartiger Lampen deutlich von dem der HQL- oder NAV-Lampen, die ersetzt werden sollen, sodass die Lichtverteilung der Leuchte nicht mehr den Erfordernissen entsprechen mag.
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Darstellung der Erfindung
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Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Retrofit-Lampe sowie einen hierfür geeigneten Kühlkörper bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch einen Kühlkörper und ein Leuchtmittel mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Entsprechend wird ein Kühlkörper für ein Leuchtmittel vorgeschlagen, der eine longitudinale Achse definiert und eine Auflagefläche für eine Mehrzahl von Halbleiter-Leuchtelementen, insbesondere LEDs, aufweist. Erfindungsgemäß ist die Auflagefläche helixförmig um die longitudinale Achse.
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Ein solcher Kühlkörper erlaubt zum einen die einfache Montage der Halbleiter-Leuchtelemente auf der Auflagefläche, z.B. mittels eines flexiblen, bandförmigen Substrats, wie weiter unten noch beschrieben wird. Daneben erlaubt es die helixförmige Auflagefläche, das Design des Kühlkörpers und dadurch auch des Leuchtmittels, in dem der Kühlkörper verwendet werden soll, an die räumlichen Erfordernisse, die beispielsweise durch eine Leuchte vorgegeben werden, anzupassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform variiert der Radius der helixförmigen Auflagefläche entlang der longitudinalen Achse. Als Radius wird hierbei der Abstand der Auflagefläche von der longitudinalen Achse bezeichnet. Insbesondere variiert der Radius entlang der longitudinalen Achse, wenn er entlang einer Mantellinie, d.h. entlang der Schnittlinie der Auflagefläche mit einer Ebene, die die longitudinale Achse beinhaltet, betrachtet wird.
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Zusätzlich kann auch der Radius der Auflagefläche entlang einer Windung der Helix variieren. In manchen Fällen ist dies sogar erforderlich, z.B. wenn der Radius der Auflagefläche im Laufe einer Windung der Helix kontinuierlich von einem ersten Wert zu einem zweiten Wert übergehen soll.
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Besonders bevorzugt hat die Auflagefläche die Form einer konischen Helix. Dies bedeutet, dass sich der Radius der Auflagefläche (entlang einer Mantellinie betrachtet) zwischen zwei benachbarten Windungen jeweils um denselben Betrag ändert, sodass sich für die Auflagefläche als Ganzes im Wesentlichen eine kegelstumpfartige Form ergibt. Der Begriff „kegelstumpfartig“ schließt dabei auch die Überlagerung der Form eines Kegelstumpfs mit einer Treppenform ein, d.h. einen Kegelstumpf mit einer treppenartigen Mantelfläche, wie unten noch beschrieben wird.
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Der Radius der Auflagefläche kann sich auch ungleichmäßig ändern, z.B. kann sich der Radius der Auflagefläche (wieder entlang einer Mantellinie betrachtet) zwischen zwei benachbarten Windungen eines ersten Abschnitts jeweils um einen ersten Betrag ändern und zwischen zwei benachbarten Windungen eines zweiten Abschnitts jeweils um einen zweiten Betrag ändern. Damit ergibt sich für die Auflagefläche als Ganzes im Wesentlichen eine Form, die aus zwei Kegelstümpfen (ggf. mit treppenartiger Mantelfläche) zusammengesetzt ist.
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Eine Änderung des Radius der Auflagefläche entlang der longitudinalen Achse hat den Vorteil, dass die äußere Form des Kühlkörpers und somit des Leuchtmittels, in dem der Kühlkörper verwendet werden soll, an die räumlichen Erfordernisse angepasst werden kann. Insbesondere kann die Form des Leuchtmittels der Form der zu ersetzenden Leuchtmittel nachempfunden werden. Dadurch lassen sich Leuchtmittel mit erfindungsgemäßen Kühlkörpern problemlos in bestehenden Leuchten verwenden.
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Bei der Änderung des Radius der Auflagefläche um einen bestimmten Betrag zwischen zwei benachbarten Windungen kann sich zwischen zwei benachbarten Windungen der Auflagefläche eine Verbindungsfläche ergeben. Anders ausgedrückt, kann die Außenseite des Kühlkörpers, d.h. die von der longitudinalen Achse wegzeigende Oberfläche, einen treppenartigen oder stufenartigen Verlauf haben.
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Diese Verbindungsfläche kann senkrecht oder schräg (d.h. unter einem von 90° abweichenden Winkel) zur longitudinalen Achse angeordnet sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verbindungsfläche reflektierend, insbesondere für die von den Halbleiter-Leuchtelementen emittierten Wellenlängen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass eine reflektierende Schicht auf der Verbindungsfläche angebracht ist. Die Verbindungsfläche kann auch aus einem reflektierenden Material gefertigt sein. Anstatt nur die Verbindungfläche aus einem reflektierenden Material zu fertigen, kann auch der ganze Kühlkörper oder zumindest dessen äußerste Schicht aus einem reflektierenden Material gefertigt sein.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Verbindungsfläche eine oder mehrere Öffnungen auf. Diese Öffnungen können dem Luftaustausch zwischen dem Inneren des Kühlkörpers und der Umgebung dienen und so die Wärmeabfuhr verbessern.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Kühlkörper eine Mehrzahl von Kühlrippen auf seiner Innenseite auf. Durch die Kühlrippen wird die Abfuhr der von den Halbleiter-Leuchtelementen im Betrieb erzeugten Wärme verbessert. Diese Wärme wird von den Kühlrippen aufgenommen und an die Luft im Inneren des Kühlkörpers abgegeben. Von dort kann die Wärme durch Luftaustausch mit der Umgebung durch die oben genannten Öffnungen und/oder durch weitere Öffnungen (z.B. durch zumindest teilweise offene Stirnseiten, d.h. Endseiten senkrecht zur longitudinalen Achse) abtransportiert werden.
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Der Kühlkörper wird vorzugsweise aus einem wärmeleitfähigen Kunststoff hergestellt, besonders bevorzugt aus einem Kunststoff mit einer Wärmeleitfähigkeit im Bereich von ungefähr 10 W/mK bis ungefähr 25 W/mK, weiter bevorzugt z.B. ungefähr 15 W/mK oder ungefähr 20 W/mK. Als wärmeleitfähiger Kunststoff kann beispielsweise das von der Ensinger GmbH unter der Bezeichnung TECACOMP PA66 TC black (V0287-09-3) vertriebene Material verwendet werden. Dieses Verbundmaterial basiert auf Polyamid 66 (PA66), dem Graphit-Partikel zugesetzt werden. Dadurch wird eine Wärmeleitfähigkeit von 7,9 W/mK (through plane) bzw. 18,7 W/mK (in plane) erreicht.
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Die Herstellung des Kühlkörpers aus einem wärmeleitfähigen Kunststoff kann vorzugsweise im Spritzgussverfahren erfolgen. Dadurch lässt sich die relative komplexe Form des Kühlkörpers einfach und leicht reproduzierbar herstellen.
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Alternativ kann der Kühlkörper auch aus anderen Materialen hergestellt werden, beispielsweise aus Metall (z.B. Aluminium) oder aus einer Kombination verschiedener Materialien.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Leuchtmittel, vorzugsweise ein Retrofit-Leuchtmittel, aufweisend mindestens einen Kühlkörper wie oben beschrieben. Ferner weist das Leuchtmittel eine Mehrzahl von Halbleiter-Leuchtelementen (z.B. LEDs) auf, die auf der Auflagefläche des Kühlkörpers angeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Halbleiter-Leuchtelemente auf mindestens einem flexiblen Substrat (z.B. flexible Leiterplatte) angeordnet und beispielsweise durch Löten mit dem Substrat elektrisch verbunden. Das flexible Substrat ist wiederum mit der Auflagefläche des Kühlkörpers verklebt. Beispielsweise kann das flexible Substrat mit einem vorzugsweise wärmeleitenden Klebeband auf der Rückseite hergestellt werden und dann mittels dieses Klebebands mit der Auflagefläche verklebt werden. Alternativ kann auch ein Klebstoff bei der Montage des Leuchtmittels auf die Auflagefläche und/oder die Rückseite des Substrats aufgebracht werden. Alternativ und/oder zusätzlich kann das flexible Substrat durch mechanische Halterungen auf der Auflagefläche befestigt sein.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Leuchtmittel mindestens zwei Kühlkörper auf, wobei zwischen jeweils zwei Kühlkörpern ein Abstand vorgesehen ist. Dieser Abstand kann als Öffnung für den Luftaustausch zwischen dem Inneren des Leuchtmittels und der Umgebung dienen. Alle Kühlkörper können dieselbe Form aufweisen. Dies vereinfacht die Herstellung, da nur ein Kühlkörperaufbau geplant und dessen Herstellung umgesetzt werden muss. Alternativ können die Kühlkörper unterschiedlich geformt sein.
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Mehrere Kühlkörper können durch Verbindungsabschnitte miteinander lösbar oder unlösbar verbunden sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Leuchtmittel zwei Kühlkörper auf, deren Auflageflächen jeweils die Form einer konischen Helix haben, d.h. jeder Kühlkörper hat ein breites Ende (wo der Radius der Auflagefläche maximal ist) und ein schmales Ende (wo der Radius der Auflagefläche minimal ist). Ein erster Kühlkörper kann so angeordnet sein, dass sich sein schmales Ende benachbart zum Sockel befindet und sich der Radius der Auflagefläche vom Sockel weg vergrößert, und ein zweiter Kühlkörper kann so angeordnet sein, dass sich sein schmales Ende am vom Sockel abgewandten Ende des Leuchtmittels befindet und sich der Radius der Auflagefläche zum Sockel hin vergrößert. Die Verwendung von zwei Kühlkörpern erleichtert beim Zusammenbau des Leuchtmittels den Zugang zum Inneren des Leuchtmittels. Ferner können die beiden Kühlkörper voneinander beabstandet angeordnet sein, sodass eine ringförmige Öffnung entsteht, durch die ein Luftaustausch mit der Umgebung stattfinden kann, wodurch die Wärmeabfuhr weiter verbessert wird.
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Es ist auch vorgesehen, dass das Leuchtmittel mehr als zwei Kühlkörper aufweist, beispielsweise einen ersten Kühlkörper benachbart zum Sockel, einen zweiten Kühlkörper am dem Sockel gegenüberliegenden Ende des Leuchtmittels und einen dritten (mittleren) Kühlkörper zwischen dem ersten und dem zweiten Kühlkörper.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Leuchtmittel einen elektronischen Treiber zum Ansteuern der Halbleiter-Leuchtelemente auf. Der Treiber ist vorzugsweise im Inneren von mindestens einem Kühlkörper und somit im Inneren des Leuchtmittels angeordnet. Dadurch kann sich ein Kühlkörper des Leuchtmittels (und damit auch die auf diesem Kühlkörper angeordneten Halbleiter-Leuchtmittel) bis nahe an den Sockel des Leuchtmittels heran erstrecken, sodass Licht von der gesamten (nach Einsetzen des Sockels in eine Fassung) sichtbaren Oberfläche des Leuchtmittels emittiert werden kann. Dies verbessert die Abstrahlcharakteristik des erfindungsgemäßen Leuchtmittels gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten HQL- und NAV-Retrofit-Lampen, bei denen der Treiber in einem Gehäuse zwischen Sockel und Leuchtelementen angeordnet ist, sodass in diesem Bereich der Oberfläche des Leuchtmittels kein Licht emittiert werden kann. Zudem steht eine größere Oberfläche für die Wärmeabfuhr zur Verfügung.
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Das Leuchtmittel und/oder der/die Kühlkörper des Leuchtmittels können einen Gehäuseabschnitt aufweisen, der zur Aufnahme des Treibers dient. Ein solcher Gehäuseabschnitt kann auch der Befestigung des/der Kühlkörper(s) untereinander bzw. am Leuchtmittel dienen. Der Gehäuseabschnitt kann ein rohrförmiger Gehäuseabschnitt oder ein länglicher Gehäuseabschnitt mit polygonalem Querschnitt sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Leuchtmittel mindestens eine transluzente, vorzugsweise transparente, Abdeckung auf, die sich über die Mehrzahl von Halbleiter-Leuchtelementen von mindestens einem der Kühlkörper erstreckt. In einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich die Abdeckung über jeweils einen Kühlkörper und das Leuchtmittel weist so viele Abdeckungen wie Kühlkörper auf. Zwischen den einzelnen Abdeckungen können vorzugsweise Abstände vorgesehen sein, durch die der Luftaustausch mit der Umgebung ermöglicht wird. In einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich die Abdeckung durchgehend über alle Kühlkörper und das Leuchtmittel weist genau eine Abdeckung auf.
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Die Abdeckungen können zusätzlich mit Öffnungen versehen sein, die den Luftaustausch mit der Umgebung weiter verbessern.
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Vorzugsweise entspricht die Form der Abdeckungen der Form der Kühlkörper, weist also beispielsweise ein zylindrische oder eine konische Form auf. Dadurch ist es möglich, die Halbleiter-Leuchtelemente möglichst nahe an der Abdeckung zu positionieren. Somit kann ein Teil der von den Halbleiter-Leuchtelementen im Betrieb erzeugten Wärme auch über die Abdeckung an die Umgebung abgegeben werden.
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Die Form der Abdeckungen kann auch an die Form der zu ersetzenden HQL- oder NAV-Lampe angepasst sein.
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In all diesen Ausführungsformen können die transluzenten Abdeckungen beispielsweise durch Rastverbindungen mit dem/den Kühlkörper(n) oder auch mit zusätzlichen Befestigungselementen des Leuchtmittels lösbar oder unlösbar verbunden sein.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die mindestens eine Abdeckung mindestens ein Halteelement zum Halten der Halbleiter-Leuchtelemente auf der Auflagefläche auf. Beispielsweise können ein oder mehrere Andrückelemente (z.B. Stege) auf der Innenseite der Abdeckung vorgesehen sein, die das Substrat, auf dem die Halbleiter-Leuchtelemente befestigt sind, auf die Auflagefläche drücken. Dadurch wird das Risiko, dass sich die Verklebung des Substrats mit der Auflagefläche löst, verringert.
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Figurenliste
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühlkörpers mit darauf angebrachten LEDs;
- 2 eine schematische Darstellung von zwei benachbarten Windungen der Auflagefläche; und
- 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Leuchtmittels in Schnittdarstellung.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben. Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
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In 1 ist schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühlkörpers 1 mit darauf angebrachten LEDs 2 dargestellt. Der Kühlkörper 1 hat im Wesentlichen die Form eines Kegelstumpfs, der eine longitudinale Achse L definiert. Auf der Außenseite des Kühlkörpers 1 ist eine Auflagefläche 3 vorgesehen, auf der die LEDs 2 angebracht werden können. Die Auflagefläche 3 hat die Form einer konischen Helix, d.h. einer Helix, deren Radius sich ausgehend von einem ersten Radius R1 an einem ersten Ende 1a des Kühlkörpers 1 zu einem zweiten Radius R2 an einem zweiten Ende 1b des Kühlkörpers 1 vergrößert.
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Auf der Auflagefläche 3 ist ein flexibler LED-Streifen, d.h. ein flexibles Substrat 4 mit darauf elektrisch verbundenen LEDs 2, angebracht. Das Substrat 4 beinhaltet auch elektrische Verbindungen (Leiterbahnen) zwischen den LEDs und stellt Anschlussbereiche (nicht dargestellt) für den Anschluss des LED-Streifens an einen Treiber bereit.
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Entlang einer Mantellinie hat die äußere Oberfläche des Kühlkörpers 1 einen treppenartigen Verlauf, der schematisch in 2 dargestellt ist. Gezeigt ist die Auflagefläche 3 von zwei benachbarten Windungen und jeweils eine darauf angebrachte LED 2. Zwischen den beiden Windungen befindet sich eine Verbindungsfläche 5. Diese kann reflektierend ausgeführt sein, sodass Licht (dargestellt als gestrichelte Pfeile), das von den LEDs 2 seitlich so emittiert wird, dass es auf eine Verbindungsfläche 5 trifft, von dieser zumindest teilweise reflektiert wird. Dies erhöht die Gesamtabstrahlung und damit die Effizienz eines Leuchtmittels, das einen solchen Kühlkörper 1 beinhaltet. 2 ist nicht maßstabsgerecht, insbesondere ist die Höhe der Verbindungsflächen 5 gegenüber der Breite der Auflageflächen 3 übertrieben dargestellt.
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In 3 ist schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Leuchtmittels in einer geschnittenen perspektivischen Ansicht dargestellt. Das Leuchtmittel weist einen Sockel 6 (z.B. einen Edison-Schraubsockel vom Typ E40, E27, o.ä.) auf, der mit einen rohrförmigen Treibergehäuse 7 verbunden ist. Das Treibergehäuse 7 erstreckt sich im Wesentlichen über die Länge des Leuchtmittels in axialer Richtung. Im Treibergehäuse kann der elektronische Treiber (nicht dargestellt) des Leuchtmittels untergebracht werden.
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Das Leuchtmittel weist zwei Kühlkörper 1', 1'' auf, die ähnlich dem in 1 dargestellten Kühlkörper sind. Ein sockelseitiger Kühlkörper 1' erstreckt sich vom sockelseitigen Ende des Treibergehäuses 7 bis ungefähr zur Mitte des Leuchtmittels. Ein sockelferner Kühlkörper 1'' erstreckt sich vom sockelfernen Ende des Leuchtmittels ebenfalls bis ungefähr zu dessen Mitte. In der dargestellten Ausführungsform weist die Auflagefläche 3' des sockelseitigen Kühlkörper 1' eine größere Anzahl von Helixwindungen auf als die Auflagefläche 3'' des sockelfernen Kühlkörpers 1''. Dadurch unterscheiden sich die Abmessungen der beiden Kühlkörper. In anderen Ausführungsformen können aber auch zwei gleiche Kühlkörper zum Einsatz kommen.
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Die beiden Kühlkörper 1', 1'' sind durch Verbindungsabschnitte 11 miteinander verbunden.
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Zwischen den Kühlkörperenden in der Mitte des Leuchtmittels verbleibt ein ringförmiger Abstand 8, der dem Luftaustausch zwischen dem Inneren des Leuchtmittels und dessen Umgebung dient.
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Jeder Kühlkörper 1 weist eine Auflagefläche 3 auf, auf die jeweils ein flexibler LED-Streifen mit einem flexiblen Substrat 4 und einer Mehrzahl von LEDs 2 aufgeklebt ist.
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Auf der Innenseite der Kühlkörper 1 sind Kühlrippen 9 zu erkennen, die sich auf das Treibergehäuse 7 zu erstrecken. Die Kühlrippen 9 nehmen die von den LEDs 2 im Betrieb erzeugte Wärme auf und geben sie an die Luft im Inneren des Leuchtmittels ab.
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Zu jedem Kühlkörper 1 ist eine transluzente (insbesondere diffus streuende) Abdeckung 10 vorgesehen, die über Rastelemente (nicht dargestellt) mit den Kühlkörpern 1 verbunden sind. Die transluzenten Abdeckungen 10 bewirken einen Schutz der LEDs 2 vor äußeren Einflüssen, was besonders im Außenbereich von Interesse sein kann, insbesondere wenn das Leuchtmittel in einer Leuchte eingesetzt wird, die keinen zusätzlichen Schutz bietet. Die Form der beiden Abdeckungen 10 ist an die jeweilige Form des entsprechenden Kühlkörpers 1 angepasst.
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Der ringförmige Abstand 8 zwischen den Kühlkörpern wird durch die transluzenten Abdeckungen 10 nicht überdeckt, sodass weiterhin ein Luftaustausch zwischen dem Inneren des Leuchtmittels und der Umgebung möglich ist.
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Darüber hinaus weisen sowohl die Kühlkörper 1 als auch die Abdeckungen 10 offene Enden (jeweils sockelseitig und sockelabgewandt) auf, die ebenfalls einen Luftaustausch zwischen dem Inneren des Leuchtmittels und der Umgebung ermöglichen.
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Diese offene Bauweise des erfindungsgemäßen Leuchtmittels sorgt dafür, dass die Temperatur der LEDs 2 unabhängig von der Einbaulage (horizontal oder vertikal) innerhalb der erlaubten Parameter bleibt.
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Das hier beschriebene erfindungsgemäße Leuchtmittel weist eine kompakte Bauform auf, deren Abmessungen die Abmessungen eines zu ersetzenden HQL- oder NAV-Leuchtmittels bei gleicher Beleuchtungsstärke nur geringfügig (max. 10%) übersteigt. Das erfindungsgemäße Leuchtmittel kann daher in vielen schon bestehenden Leuchten als Retrofit-Lampe zum Einsatz kommen.
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Durch die Verwendung einer großen Anzahl von LEDs (ggf. mit reduzierter Leistung) und deren gleichmäßige Verteilung über die gesamte Lampenaußenfläche hat das erfindungsgemäße Leuchtmittel im Nahfeld eine ähnliche Abstrahlcharakteristik wie die zu ersetzenden HQL- und NAV-Leuchtmittel (d.h. die gesamte Außenfläche des Leuchtmittels leuchtet, ähnlich der Kolbenaußenfläche bei den zu ersetzenden Leuchtmitteln).
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Durch die Verwendung einer diffus streuenden Abdeckung über den LEDs kann die Homogenität der Leuchtfläche weiter verbessert werden. Die Abstrahlcharakteristik des erfindungsgemäßen Leuchtmittels im Fernfeld ist der der zu ersetzenden HQL- und NAV-Leuchtmittel wiederum sehr ähnlich. Dadurch kann auch mit einem erfindungsgemäßen Leuchtmittel eine normgerecht Lichtverteilung einer Leuchte erreicht werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die gezeigten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht darauf eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Allgemein kann unter „ein“, „eine“ usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von „mindestens ein“ oder „ein oder mehrere“ usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck „genau ein“ usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1', 1''
- Kühlkörper
- 1a, 1b
- Kühlkörperenden
- 2
- LEDs
- 3, 3', 3''
- Auflageflächen
- 4
- Substrat
- 5
- Verbindungsfläche
- 6
- Sockel
- 7
- Treibergehäuse
- 8
- Abstand
- 9
- Kühlrippen
- 10
- transluzente Abdeckung
- 11
- Verbindungsabschnitte
- L
- longitudinale Achse
- R1, R2
- Radien der Auflagefläche