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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Klebeband, insbesondere zum Abdichten von Bauteilen, wie von Mauerwerk oder von Leichtbauwänden, oder zum Abdichten von Fugen zwischen solchen Bauteilen oder zwischen diesen Bauteilen und Fenstern oder Türen, bestehend aus einem Träger, auf den zumindest einseitig, zumindest bereichsweise eine Klebstoffbeschichtung aufgebracht ist, wobei der Träger eine aus Kunststoff bestehende Folienschicht, die bei höherer relativer Luftfeuchtigkeit einen geringeren Wasserdampf-Diffusions-Widerstand hat als bei niedrigerer relativer Luftfeuchtigkeit, und ein Vlies umfasst.
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Im Hochbau dienen Dampfbremsen bzw. Dampfsperren dazu, die Diffusion feuchter Luft aus dem warmen Rauminneren in die kühlere Isolationsschicht zu verhindern. Anderenfalls käme es dort zu einer unerwünschten Kondensation, welche Feuchteschäden wie Schimmel oder eine reduzierte Dämmwirkung zu Folge hätte. Um dem abzuhelfen, wurden feuchtevariable oder auch feuchteadaptive Dampfbremsen entwickelt, wie sie beispielsweise in der
EP 0 824 755 B1 beschrieben sind. Der Vorteil dieser Folien gegenüber früher verwendeten Dampfbremsen oder Dampfsperren besteht darin, dass sie sich bei einer hohen Umgebungsfeuchte öffnen. Bei höherer relativer Luftfeuchtigkeit besitzen sie einen geringeren Wasserdampf-Diffusions-Widerstand als bei niedrigerer relativer Luftfeuchtigkeit. Während also in der trockenen Winterzeit die Dampfbremse eine Kondensation in der Wärmedämmschicht verhindert, ermöglicht sie in der feuchteren Sommerzeit eine Rücktrocknung der Isolationsschicht.
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In der
DE 102 39 985 A1 werden mit Vlies kaschierte, feuchtevariable Abdichtbänder beschrieben, und es finden sich auch Hinweise auf eine selbstklebende Ausrüstung. Das – im Vergleich mit einem Gewebe oder einer Folie sehr viel voluminösere und porösere – Vlies ermöglicht es, ein derartiges, auf einem Untergrund verklebtes Klebeband mit einer oberflächigen Putzschicht zu versehen, das Klebeband ist also vorteilhafterweise überputzbar.
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Die
EP 2 692 959 A1 beschreibt ein Klebeband, bestehend aus einer oberseitigen Vliesschicht, einer mittig angeordneten Funktionsmembran und einer unterseitigen, mit einer Deckfolie versehenen Selbstklebeschicht, bei der das Band in Querrichtung mit weniger Kraftaufwand mehr dehnbar ist als in Längsrichtung. Dieses Dehnverhalten ergibt sich bei der Herstellung von Folien im üblichen Blas- oder Cast-Verfahren zwangsläufig aus der dabei entstehenden Orientierung der Polymerketten in Laufrichtung. Gleiches gilt auch für übliche Vliese, bei denen die Fasern in aller Regel produktionstechnisch bedingt überwiegend in Laufrichtung orientiert werden. Daher ist es nicht überraschend, dass auch ein Laminat aus derart hergestellten Materialien diese Eigenschaft besitzt.
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Es hat sich aber herausgestellt, dass das oben beschriebene Dehnverhalten der bekannten Bänder in der Praxis durchaus nachteilig sein kann. Eine in Querrichtung leichte Dehnbarkeit verleitet bei der Verklebung dazu, das Band auch tatsächlich derart zu dehnen. Bei der Dehnung von Haftklebeschichten verteilt sich der aufgetragene Haftklebstoff dann aber zwangsläufig auf eine durch die Dehnung größer gewordene Fläche, wodurch seine spezifische Flächenmasse sinkt. Ein geringerer Klebstoffauftrag je Flächeneinheit geht aber einher mit einer verringerten Klebefestigkeit, was insbesondere bei im Baubereich oftmals rauen, zu verklebenden Oberflächen problematisch ist.
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Die Dehnung von polymeren Folien, Vliesen oder daraus bestehenden Verbundmaterialien teilt sich in einen nicht reversiblen, plastischen Anteil sowie in einen reversiblen, elastischen Anteil auf. Diese elastische Verformung führt bei im gedehnten Zustand verklebten Materialien zu einer dauerhaften, scherenden Krafteinwirkung auf die Verklebung. In Verbindung mit der oben beschriebenen verminderten Klebefestigkeit führt dies leicht zu Ablösungen, so dass die eigentlich gewünschte Dichtwirkung verloren geht. Werden derartig gedehnt verklebte Materialien mit einem nicht flexiblen Putz belegt, kann es durch die Bewegung des Putzgrundes zu Rissen in der Putzschicht kommen. Dies ist besonders problematisch, wenn die Vliesschicht als direkter Putzgrund weniger dehnbar ist als die Folie. Dann kann es bei der Verarbeitung bereits zu einem Aufreißen des Vlieses und damit zu Fehlstellen im Putzgrund kommen.
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Bei einer ungleichmäßigen Dehnung von im Wesentlichen zweidimensionalen Materialien, wie Klebebändern, wird darüber hinaus, wenn die Querdehnung nicht gleichmäßig über die gesamte Länge des Bandes ausgeführt wird, die Planarität des Materials beeinträchtigt. Wird ein solches nicht plan verformtes Band dann auf einem an sich planen Untergrund verklebt, kommt es in den Übergangsbereichen zwischen gedehnten und nicht gedehnten Bereichen zwangsläufig zu einer Faltenbildung. Diese kann nicht nur ebenfalls die Dichtigkeit der Verklebung beeinträchtigen, sondern die Falten stören auch das Aufbringen einer gleichmäßig dünnen Putzschicht.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein selbstklebendes Klebeband der eingangs genannten Art zu schaffen, welches diese nachteiligen Eigenschaften im Vergleich zum Stand der Technik verbessert. Ziel ist es dabei insbesondere, ein zwar möglichst flexibles aber wenig dehnfähiges Klebeband zu schaffen, welches aus einer dichtenden Polymerfolie und einer überputzbaren Vliesschicht besteht, wobei die Vliesschicht leichter zu dehnen sein soll als die Folienschicht.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird dadurch gelöst, dass die Folienschicht aus einer biaxial gereckten Folie gebildet ist.
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Das biaxiale Recken oder Verstrecken, also eine Längung der Folie in Längs- und Querrichtung, kann entweder sequenziell oder simultan erfolgen. Beim sequenziellen Verfahren werden nacheinander eine Längsreckmaschine und eine Breitreckmaschine eingesetzt. Dieses Verfahren hat mit Abstand die größte Verbreitung. Die simultane Verstreckung von Folien kann wiederum mit einem simultanen Reckrahmen oder in einem sogenannten „Double-Bubble”-Verfahren realisiert werden. Bei diesem Double-Bubble-Verfahren wird zunächst ein Schlauch extrudiert, der abgekühlt und anschließend wiederum auf Recktemperatur erwärmt und verstreckt wird. Durch gleichzeitiges Erhöhen der Abzugsgeschwindigkeit und Wirkung des Innendrucks entsteht der simultane Reckprozess.
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Neben einer signifikanten Steigerung der mechanischen Eigenschaften, beispielsweise einer Steigerung der Zugfestigkeit um den Faktor drei bis acht, ist auch eine deutliche Verbesserung der Barriere-Eigenschaften sowie der optischen Eigenschaften, wie Trübung und Glanz, zu erkennen, wobei Letzteres für die Erfindung nur als sekundär anzusehen ist. In jedem Fall wird dadurch erreicht, dass die Vliesschicht leichter zu dehnen ist als die Folienschicht. Der Grund für diese Eigenschaftsänderungen liegt in einer Ausrichtung der Molekülketten des Polymers durch das Reckverfahren, wobei eine Erhöhung des Kristallinitätsgrades stattfindet.
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Biaxial gereckte Folien können bevorzugt aus zuerst in schmaler Breite gefertigten Cast-Folien in speziellen Reckanlagen hergestellt werden. Castfolien sind Kunststofffolien, bei deren Herstellung zunächst ein Kunststoffgranulat in einem Extruder verflüssigt wird. Anschließend verteilt eine Breitschlitzdüse das Flüssiggranulat auf eine laufende, wassergekühlte Walze. Dieses Verfahren ermöglicht eine hohe Produktionsgeschwindigkeit. Rund 80 Prozent aller später gereckten Folien – auch als Stretchfolien bezeichnet – werden zunächst als Castfolien hergestellt. Biaxial gereckte Folien aus PA 6 werden aufgrund ihrer gegenüber normalen Cast-Polyamid-Folien verringerten Sauerstoffdurchlässigkeit z. B. in der Lebensmittelindustrie für die Lebensmittelvakuumverpackung als Mehrschicht-Verpackungsfolien verwendet.
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Eine insbesondere bei derartigen, jedoch insbesondere koextrudierten, gereckten Folien hohe Durchstoßfestigkeit führt gegenüber dem Stand der Technik zu einer zusätzlichen Robustheit gegenüber mechanischen Beanspruchungen. Damit wird das Risiko, durch unbeabsichtigte Beschädigungen in der Folie die Dichtwirkung zu beeinträchtigen, reduziert. Koextrusion bedeutet, dass mehrere, mindestens zwei, Extruder zur Herstellung der Folie eingesetzt und die darin verflüssigten Kunststoffgranulate gleichzeitig durch eine gemeinsame oder durch mehrere nebeneinander liegende Breitschlitzdüsen gedrückt werden. Das führt dazu, dass die solchermaßen hergestellte Folie aus mehreren Schichten besteht, deren spezifische Eigenschaften beliebig kombiniert werden können. Damit lassen sich z. B. die Folienstärke und insbesondere die mechanischen, aber auch andere Eigenschaften variieren. Besteht eine solche Folie aus mindestens zwei verschiedenen Materialien, wird sie auch Verbundfolie genannt.
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Für die Erfindung ist insbesondere auch das Diffusionsvermögen als Eigenschaft der eingesetzten Folien bedeutsam. Zur Beschreibung des Diffusionsvermögens eines Materials wird u. a. die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd – angegeben in m – verwendet, welche sich aus einer Wasserdampf-Diffusionsstromdichte berechnen lässt. In Fachkreisen werden Materialien mit einem sd-Wert ≤ 0,5 m üblicherweise als diffusionsoffen, solche mit einem sd-Wert von 0,5 m–1500 m als diffusionshemmend und Materialien mit einem sd-Wert > 1500 m als diffusionsdicht bezeichnet.
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Typische im Rahmen der Erfindung vorteilhafte Wasserdampfdiffusionswiderstände (Sd-Werte) – bestimmt nach DIN EN ISO 12572:2001 – liegen beispielsweise für Polyamidfolien bei einer Umgebungsfeuchte von 25% relativer Feuchte im Bereich von 10 m bis 20 m. In feuchter Umgebung mit 75% relativer Feuchte sinkt dieser Wert dagegen auf < 1 m. Dies ermöglicht eine Rücktrocknung feucht gewordener Dämmstoffe oder Bauteile im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit, während in Frostperioden bei geringer Luftfeuchtigkeit die Wasserdampfdiffusion weitgehend unterbunden wird.
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Die Bruchspannung einer erfindungsgemäß im Träger eingesetzten Folie sollte in Längs- und Querrichtung oberhalb von 200 N/mm2 liegen. Bis zum Vorliegen der Bruchspannung wird die Folie im Zugversuch gedehnt und erreicht schließlich beim Bruch den Wert ihrer Reißdehnung. Wichtiger noch als die Reißdehnung ist jedoch die aufzuwendende Kraft bei einer geringen prozentualen Dehnung. Im Rahmen der Erfindung sollte diese bei 30% Dehnung insbesondere mindestens 20 N/cm betragen und vorzugsweise bei über 25 N/cm liegen.
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Speziell für den Anschluss von Fenster- oder Türrahmen ist es vorteilhaft, wenn auf der Bandoberseite, also der Vliesseite, mindestens ein zusätzlicher schmaler klebender Bereich angeordnet ist, mit dem das Band am Rahmen befestigbar ist. Dieser Bereich kann entweder direkt auf das Vlies beschichtet werden oder aber mittels eines doppelseitigen Klebebandes appliziert werden.
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Ein weiteres Anwendungsgebiet erfindungsgemäßer Klebebänder ist die großflächige Verklebung auf schlecht überputzbaren Untergründen, die außerdem feuchtevariabel abgedichtet werden sollen. Typische Beispiele sind Rohrummantelungen in Küchen oder Badezimmern, die gerne aus entsprechenden Gipsplatten gefertigt werden. Gewöhnliche Gips-, Kalk- oder Zementputze haften auf der Papierschicht, handelsübliche Gipskartonplatten aber auch auf anderen Leichtbauplatten, etwa auf Basis von Holzspänen oder -fasern, nur schlecht. Wenn überhaupt möglich, müssen daher teure kunststoffgebundene Putze mit einer hohen Flexibilität eingesetzt werden.
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Eine großflächige Laminierung mit einem erfindungsgemäßen Klebeband erlaubt dagegen den Einsatz üblicher mineralischer Putze. Eine faltenfreie Aufbringung ist durch die gegenüber dem Stand der Technik verringerte Dehnbarkeit deutlich erleichtert. Die diffusionsbremsende Folienlage des Klebebandes verhindert dabei das Eindringen von Feuchtigkeit in die Leichtbauplatten.
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Bei Renovierungsarbeiten lassen sich alte Farbschichten häufig nur schlecht direkt verputzen und müssen aufwändig entfernt werden. Die vollflächige Kaschierung solcher problematischer Untergründe mit breiten Bahnen erfindungsgemäßer Klebebänder bringt auch hier eine deutliche Vereinfachung.
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Als Folienschicht mit feuchtevariablen Diffusionseigenschaften können Polyamid-Folien oder Ionomer-Folien dienen, wie sie in
EP 2 692 959 A1 ,
EP 2 318 603 A2 und
DE 102 39 985 A1 ausführlich beschrieben sind, wenn sie – wie erfindungsgemäß vorgesehen – biaxial verstreckt sind bzw. werden. Diese Folien haben in feuchter Umgebung eine deutlich höhere Wasserdampfdurchlässigkeit als im trockenen Zustand.
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Als überputzbare Vliesschicht können unterschiedliche Textilien, z. B. auf Basis von Polyester-, Polyamid- oder Polypropylenfasern, eingesetzt werden. Für eine gute Benetzung mit wasserhaltigen Putzstoffen sind polare Fasermaterialien wie Polyester oder Polyamid zu bevorzugen. Dies erleichtert auch die optionale Aufbringung weiterer Klebestreifen auf der Bandoberseite.
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Das Vlies kann auf unterschiedliche Weise verfestigt werden. Üblich ist eine Verfestigung mittels Wasserstahlen oder Vernadeln, oder durch eine thermische oder chemische Fixierung.
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Vlies und Folie können entweder durch einen aushärtenden Schmelzklebstoff oder durch einen Haftklebstoff verbunden werden. Die Klebstoffschicht kann sowohl vollflächig als auch netzförmig ausgebildet werden. Für den Verbund sind spezifische Klebstoffgewichte im Bereich von 5 g/m2 bis 30 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 10 g/m2 bis 20 g/m2, in der Regel ausreichend.
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Als Klebstoffe für die eigentliche Funktionalität als Klebeband können grundsätzlich alle gängigen Haftklebstoffe verwendet werden, vorzugsweise kommen aber alterungsbeständige Klebstoffe auf Basis von Polyacrylsäureestern zum Einsatz. Dies können insbesondere Dispersions-Acrylate sein.
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Vor allem in Feuchtbereichen, wie es dem vorgesehenen Haupteinsatz der erfindungsgemäßen Klebebänder entspricht, können aber bevorzugt emulgatorfreie, UV-vernetzte Acrylate zum Einsatz kommen, wie sie in der
EP 1 548 080 B1 und der
EP 2 439 062 B1 beschrieben werden. Acrylatklebstoffe haben zusätzlich den Vorteil, selbst diffusionsoffen zu sein und daher die durch die Folie bestimmte Wasserdampfdiffusion nicht zu beeinträchtigen.
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Zur Abdeckung der Klebstoffschicht können silikonisierte Papiere oder Folien verwendet werden. Diese können, insbesondere wenn eine schrittweise Verklebung vorgesehen ist, vorzugsweise in Längsrichtung perforiert oder geschlitzt sein.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der folgenden Beschreibung enthalten. Anhand eines auch in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels soll im Folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen überputzbaren Klebebandes,
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2 eine Montagestelle mit einem erfindungsgemäßen überputzten Klebeband gemäß 1.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. einander entsprechende Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass sie in der Regel auch jeweils nur einmal beschrieben werden.
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Wie sich aus 1 ergibt, umfasst ein erfindungsgemäßes überputzbares Klebeband 1, einen Träger T, auf den zumindest einseitig, zumindest bereichsweise eine Klebstoffbeschichtung 5, insbesondere ein Haftklebstoff, aufgebracht ist. Der Träger T umfasst eine aus Kunststoff bestehende Folienschicht 4, die bei höherer relativer Luftfeuchtigkeit einen geringeren Wasserdampf-Diffusions-Widerstand hat als bei niedrigerer relativer Luftfeuchtigkeit, und ein Vlies 2. Die Folienschicht 4 und das Vlies sind durch einen Laminierklebstoff 3 insbesondere vollflächig aneinander gebunden. Die Klebebeschichtung 5 ist mit einer silikonisierten Abdeckfolie 6 bedeckt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Folienschicht 4 aus einer biaxial gereckten Folie gebildet ist.
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Wie bereits erwähnt, ist es speziell für den Anschluss von Fenster- oder Türrahmen vorteilhaft, wenn – wie in 1 gezeigt – auf dem Vlies 2 insbesondere an dessen Rand, mindestens ein optional vorhandener, zusätzlicher schmaler Klebebereich 7 aus einem Haftklebstoff angeordnet ist, mit dem das erfindungsgemäße Klebeband 1 an einem Rahmen befestigt werden kann. Auf dem Klebebereich 7 befindet sich in der dargestellten Ausführungsform eine weitere silikonisierte Abdeckfolie 8.
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Das erfindungsgemäße Klebeband 1 ist insbesondere zum Abdichten von Bauteilen, wie von Mauerwerk oder von Leichtbauwänden, oder zum Abdichten von Fugen F zwischen solchen Bauteilen oder zum Abdichten von Fugen zwischen solchen Bauteilen oder zwischen diesen Bauteilen und Fenstern oder Türen, geeignet. 2 zeigt als Montagestelle M einen derartigen Anwendungsfall. Das Bezugszeichen U steht dabei für Untergrund. Dieser Untergrund, also das Bauteil U, welches insbesondere eine plane, aber – wie z. B. ein Rohr – auch eine gekrümmte Oberfläche aufweisen kann, kann – wie dargestellt – von einer oder mehreren Fugen F durchzogen sein, die mittels des erfindungsgemäßen Klebebandes 1 überdeckt werden können. Oberseitig, also auf dem Vlies 2, ist das Klebeband 1 mit einer Putzschicht P bedeckt.
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In spezieller bevorzugter Ausbildung wurde ein erfindungsgemäßes Klebeband 1 folgendermaßen gefertigt.
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In einem ersten Schritt wurde eine handelsübliche, 20 μm dicke, biaxial gereckte Polyamidfolie 4 mit 15 g/m2 eines UV-vernetzbaren, als Laminatkleber 3 eingesetzten Acrylatklebstoffes 3 beschichtet, dieser mit einer Dosis von 20 mJ/cm2 (gemessen mit einem Power-PuckTM der Firma EIT, Sterling, Virgina) UV-C-Licht vernetzt und anschließend mit einem wasserstrahlverfestigten Vlies 2 aus PET-Fasern mit einem Flächengewicht von 50 g/m2 kaschiert.
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In einem zweiten Schritt wurde eine silikonisierte Polypropylenfolie 6 mit 200 g/m2 eines UV-vernetzbaren Acrylatklebstoffes zur Bildung der Klebebeschichtung 5 beschichtet, dieser mit einer Dosis von 65 mJ/cm2 UV-C-Licht vernetzt und anschließend mit dem im ersten Schritt hergestellten Verbundmaterial 2/3/4 auf der Seite der Folie 4 kaschiert.
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In einem dritten Schritt wurde das in einer Breite von 1000 mm hergestellte Basismaterial in Klebebänder unterschiedlicher Breite, z. B. 100 mm oder 150 mm, geschnitten.
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Optional wurde auf der Seite des Vlieses 2 in einem Randbereich ein schmales doppelseitiges Klebeband, bestehend aus einer 12 μm dicken PET-Folie, die beidseitig mit je 100 g/m2 UV-Acryltklebstoff beschichtet war, aufkaschiert.
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Für eine großflächige Verklebung, z. B. auf Gipskartonplatten als Untergrund U ist dagegen eine Breite im Bereich von 500 mm bis 800 mm in der Regel günstiger.
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Im Vergleich mit bekannten, als Dichtbändern eingesetzten Klebebändern sind für ein erfindungsgemäßes Klebeband
1 die in Tabelle 1 aufgeführten Parameter charakteristisch. Alle diese Parameter können hinsichtlich ihres Mittelwertes um ±15% der jeweils angegebenen Größen variieren. Tabelle 1: Aufbau und Eigenschaften von Dichtbändern
Parameter | Norm | Einheilt | Erfindung | Vergleich |
Vliesmaterial 2 | - | - | Wasserstrahlverfestigtes PET-Vlies | Wasserstrahlverfestigtes PET- |
Folienmaterial 4 | - | - | Biaxial gereckte OPA-Folie 20 μm | Cast-PA-Folie 20 μm |
Klebstoff 5 | - | - | UV-Acrylat 200 g/m2 | Dispersionsacrylat 200 g/m2 |
Bruchspannung der Folie, längs | DIN EN ISO 527 | N/mm | 280 | 80 |
Bruchspannung der Folie, quer | DIN EN ISO 527 | N/mm | 280 | 65 |
Bruchkraft, längs | DIN EN 14410 | N/cm | 60 | 22 |
Bruchkraft, quer | DIN EN 14410 | N/cm | 60 | 15 |
Kraft bei 30% Dehnung, längs | DIN EN 14410 | N/cm | 40 | 9 |
Kraft bei 30% Dehnung, quer | DIN EN 14410 | N/cm | 30 | 8 |
Reißdehnung, längs | DIN EN 14410 | % | 100 | 320 |
Reißdehnung, quer | DIN EN 14410 | % | 100 | 360 |
Klebkraft, Stahl | DIN EN 1939 | N/cm | 20 | 18 |
Scherfestigkeit 625 mm2; 1 kg; 23°C | DIN EN 1943 | min | 1000 | 200 |
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Ein erfindungsgemäßes Klebeband 1 zeigt vorteilhafterweise aufgrund seiner biaxial kleinen Dehnbarkeit eine Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften gegenüber den bekannten Klebebändern sowie eine erhöhte Dauerhaftigkeit einer mit dem Klebeband 1 ausgerüsteten und insbesondere auf der Seite des Vlieses 2 mit einer Putzschicht P versehenen Montagestelle M.
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Es wird ausdrücklich betont, dass das Ausführungsbeispiel nicht auf alle Merkmale in Kombination beschränkt ist, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben.
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Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die in den Ansprüchen 1 und 8 definierten Merkmalskombinationen beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sind. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal der unabhängigen Ansprüche weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Klebeband
- 2
- Vlies
- 3
- Laminierklebstoff
- 4
- Folienschicht, feuchtevariable Folie
- 5
- Klebebeschichtung
- 6
- silikonisierte Abdeckfolie auf 5
- 7
- Klebebereich auf 2
- 8
- silikonisierte Abdeckfolie auf 7
- F
- Fuge in U
- M
- Montagestelle mit 1 und U
- T
- Träger von 1 aus 2, 3, 4
- U
- Untergrund, Bauteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0824755 B1 [0002]
- DE 10239985 A1 [0003, 0021]
- EP 2692959 A1 [0004, 0021]
- EP 2318603 A2 [0021]
- EP 1548080 B1 [0026]
- EP 2439062 B1 [0026]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 12572:2001 [0015]
- DIN EN ISO 527 [0042]
- DIN EN ISO 527 [0042]
- DIN EN 14410 [0042]
- DIN EN 14410 [0042]
- DIN EN 14410 [0042]
- DIN EN 14410 [0042]
- DIN EN 14410 [0042]
- DIN EN 14410 [0042]
- DIN EN 1939 [0042]
- DIN EN 1943 [0042]