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Die Erfindung betrifft einen Wankstabilisator für ein Fahrzeug, umfassend, ein Gehäuse zur Aufnahme einer Elektronik, mindestens ein Kabel zum Anschluss der Elektronik, wobei das Kabel über eine Anschlussöffnung aus dem Gehäuse geführt ist, wobei das Kabel an seinem freien Ende einen Kabelstecker zur Bildung einer Steckverbindung mit einem Gegenstück aufweist.
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Wankstabilisatoren weisen in üblicher Bauweise zwei Stabilisatorarme auf, welche am Grundaktuator angeordnet sind, wobei sich die Stabilisatorarme relativ zueinander mittels eines in dem Grundaktuator integrierten Motors verdrehen lassen. Durch derartige Wankstabilisatoren kann aktiv auf das Fahrverhalten eines Fahrzeugs Einfluss genommen werden.
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Neben den mechanischen Anschlüssen muss der Wankstabilisator auch elektrisch kontaktiert werden, wobei mittels eines Steckers zum einen eine Möglichkeit zur Übertragung von elektrischer Energie zum Betreiben des Motors und zum anderen Signale für Sensoren in dem Wankstabilisator übertragen werden. Üblicherweise werden dabei die Kabelbäume mit einem Kabelbinder an dem Wankstabilisator für den Transport gesichert.
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Die Druckschrift
DE 10 2015 206 274 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, beschreibt einen aktiven Wankstabilisator eines Kraftfahrzeuges, umfassend einen um seine Längsachse drehbeweglich im Fahrzeug angeordneten, als Schwenkmotor ausgebildeten Aktuator, welcher ein im Wesentlichen zylindrisches Gehäuse mit einem Deckel aufweist, zwei Stabilisatorhälften, welche zur Übertragung eines Drehmoments stirnseitig mit dem Aktuator verbunden sind, einen ein erstes und ein zweites Ende aufweisenden Kabelstrang, welcher Kabel zur Übertragung von elektrischer Leistung und Signalen umfasst, wobei das erste Ende mittels eines Steckers mit dem Aktuator verbunden und das zweite Ende ortsfest im Fahrzeug an einem Kabelübergabepunkt angeordnet ist, wobei der Deckel einen Trockenraum bildet und eine umfangsseitig angeordnete Steckeraufnahmeöffnung aufweist, in welche der Stecker in radialer Richtung einführbar und befestigbar ist. Insbesondere ist der auf dem Gehäuse verlegte Kabelstrang durch ein Mantelblech geführt und fixiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wankstabilisator für ein Fahrzeug vorzuschlagen, welcher sich durch eine einfache und schnelle Sicherung eines Kabels auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch einen Wankstabilisator mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Wankstabilisator, welcher für ein Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet ist. Insbesondere ist der Wankstabilisator in einer Vorder- und/oder einer Hinterachse des Fahrzeuges angeordnet. Insbesondere ist der Wankstabilisator als ein elektromechanischer Wankstabilisator ausgebildet. Der Wankstabilisator weist einen Aktuator auf, wobei sich an den Aktuator jeweils koaxial oder zumindest gleichgerichtet zu der Achse des Aktuators ein Stabilisatorarm anschließt. Ein Stabilisatorarm kann mittels eines im Aktuator integrierten Motors relativ zum drehfesten Stabilisatorarm um die Achse verschwenkt werden. Durch das aktive Verdrehen der beiden Stabilisatorarme zueinander kann das Wanken des Fahrzeugs bei unterschiedlichen Fahrbahnunebenheiten und in Kurvenfahrten verringert werden.
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Der Wankstabilisator weist ein Gehäuse zur Aufnahme einer Elektronik auf. Insbesondere ist die Elektronik ein Bestandteil des Aktuators und/oder zur Steuerung des Aktuators ausgebildet. Beispielsweise ist die Elektronik als ein Steuermodul ausgebildet.
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Der Wankstabilisator weist mindestens ein Kabel zum Anschluss der Elektronik auf. Besonders bevorzugt ist das mindestens eine Kabel als ein Kabelsatz mit mehr als zwei, vorzugsweise mehr als fünf, im Speziellen mehr als zehn Kabeln ausgebildet. Das mindestens eine Kabel ist über eine Anschlussöffnung aus dem Gehäuse geführt.
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Beispielsweise ist die Anschlussöffnung als eine Bohrung und/oder als ein Ausschnitt und/oder als ein Durchbruch ausgebildet.
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Das Kabel weist an seinem freien Ende einen Kabelstecker zur Bildung einer Steckverbindung mit einem Gegenstück auf. Insbesondere ist der Kabelstecker als ein Motorstecker und/oder als ein Sensorstecker ausgebildet. Vorzugsweise ist der Kabelstecker als ein Kombistecker ausgebildet. Der Kabelstecker ist insbesondere der Teil einer Steckverbindung, welcher nicht stationär, sondern bewegbar ausgebildet ist. Beispielsweise dient der Kabelstecker zur signaltechnischen und/oder elektrischen Verbindung des Steuermoduls mit einer Fahrzeugelektronik. Besonders bevorzugt sind alle Kabel des Kabelsatzes mit dem Kabelstecker verbunden.
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Im Rahmen der Erfindung ist der Kabelstecker über eine Schnappverbindung zur Transportsicherung gesichert. Dabei wird der Kabelstecker vorzugsweise während einer mechanischen Montage des Wankstabilisators zur Transportsicherung über die Schnappverbindung gesichert, sodass der Kabelstecker während des Transports in seiner Position fixiert ist. Insbesondere wird durch die Schnappverbindung eine lösbare Verbindung umgesetzt, sodass der Kabelstecker zur Kontaktierung mit dem Gegenstück wieder entsichert werden kann. Beispielsweise kann die Schnappverbindung durch eine Schnapphakenverbindung oder eine Schnappzylinderverbindung oder eine Torsionsschnappverbindung oder eine Clipsverbindung gebildet sein.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch Schnappverbindung eine abfallfreie Transportsicherung realisierbar ist, da zusätzliche Befestigungsmittel, wie z.B. Kabelbinder etc., nicht mehr benötigt werden. Ferner ist durch die Schnappverbindung eine Sicherung des Kabelsteckers bei einem Ausbau des Wankstabilisators, beispielsweise im Reparatur- oder Wartungsfall, weiterhin gewährleistet. Ein weiterer Vorteil besteht insbesondere in der schnellen Sicherung des Kabelsteckers, was zu einer Reduzierung der Montagezeit führt. Insbesondere wird durch die Schnappverbindung jedoch auch eine einfache und sichere Fixierung des Kabelsteckers realisiert, dadurch kann vorzugsweise eine Montage- bzw. Demontage des Kabelsteckers mit nur einer Hand erfolgen.
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In einer ersten Umsetzung der Erfindung weist das Gehäuse an einer Außenseite eine Montagefläche auf, wobei der Kabelstecker über die Schnappverbindung mit der Montagefläche verbindbar ist. Insbesondere weist das Gehäuse eine zylindrische, z.B. Kreiszylinder, elliptischer Zylinder etc., und/oder eine rechteckige Form auf, wobei die Montagefläche vorzugsweise durch die Mantelfläche und/oder die Grundfläche des Zylinders gebildet ist.
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In einer zweiten Umsetzung der Erfindung weist das Kabel im Bereich der Anschlussöffnung eine Abdeckung auf, wobei der Kabelstecker über die Schnappverbindung mit der Abdeckung verbindbar ist. Insbesondere ist die Abdeckung durch einen weiteren Kabelstecker, welcher zur direkten Verbindung des Wankstabilisators, vorzugsweise des Steuermoduls, gebildet. Alternativ ist die Abdeckung durch eine Schutzkappe gebildet, welche beispielsweise einen Fremdstoffeintritt in das Gehäuse, insbesondere die Anschlussöffnung, verhindert. Besonders bevorzugt ist die Abdeckung mit dem Gehäuse verbunden. Beispielsweise ist Abdeckung hierzu über mindestens ein Befestigungsmittel, z.B. Schraube, Schnapphaken etc. mit dem Gehäuse formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/der reibschlüssig verbunden.
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In einer konkreten Umsetzung ist die Schnappverbindung durch eine Schnappkontur und eine Schnappaufnahme zur Aufnahme der Schnappkontur gebildet. Bei einer Montage und/oder Demontage des Kabelsteckers verformt sich dabei insbesondere die Schnappaufnahme elastisch und verhakt anschließend mit der Schnappkontur, sodass ein Formschluss gebildet wird. Der Kabelstecker weist die Schnappaufnahme und die Montagefläche und/oder die Abdeckung die Schnappkontur auf. Insbesondere ist die Schnappkontur und/oder die Schnappaufnahme durch Urformen und/oder Fügen gebildet. Alternativ kann jedoch auch die Montagefläche und/oder die Abdeckung die Schnappaufnahme und der Kabelstecker die Schnappkontur aufweisen.
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In einer weiteren konkreten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schnappverbindung als eine Schnappkugelverbindung ausgebildet ist, wobei die Schnappkontur als eine Kugel und die Schnappaufnahme als ein Konturpartner zu der der Kugel ausgebildet ist. Insbesondere weist die Schnappaufnahme eine Negativform der Kugel auf, sodass diese zumindest teilweise in der Schnappaufnahme formschlüssig aufnehmbar ist. Vorzugsweise ist die Schnappaufnahme mehrfach geschlitzt, sodass eine elastische Verformung der Schnappaufnahme bei der Montage und/oder Demontage des Kabelsteckers erfolgt. Insbesondere ist die Schnappaufnahme mehr als zweimal, vorzugsweise mehr als viermal, im Speziellen mehr als achtmal geschlitzt.
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In einer möglichen konstruktiven Realisierung ist die Schnappkontur stoffschlüssig mit der Montagefläche oder der Abdeckung verbunden. Insbesondere sind das Gehäuse, insbesondere die Montagefläche, und/oder die Abdeckung und die Schnappkontur aus Metall gebildet. Vorzugsweise ist die Schnappkontur über eine Schweiß- oder Klebeverbindung mit der Montagefläche bzw. der Abdeckung verbunden. Dies kann insbesondere in einem Arbeitsgang mit der Befestigung des Hohlrads im Gehäuse durchgeführt werden, da das Hohlrad ebenfalls schweißtechnisch befestigt wird. Somit ist kein zusätzlicher Arbeitsgang zur Befestigung der Schnappkontur notwendig.
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Alternativ ist das Gehäuse und/oder die Abdeckung und die Schnappkontur aus Kunststoff gebildet. Vorzugsweise ist die Schnappkontur über eine Kunststoffschweiß- oder Klebeverbindung mit der Montagefläche bzw. der Abdeckung verbunden.
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In einer alternativen konstruktiven Realisierung ist die Schnappkontur einstückig mit der Montagefläche oder der Abdeckung verbunden. Insbesondere ist die Schnappkontur durch einen gemeinsamen Sinterguss oder Metallguss oder Kunststoffspritzguss an das Gehäuse bzw. die Abdeckung angegossen bzw. angespritzt.
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In einer weiteren bevorzugten Umsetzung ist Schnappaufnahme einstückig mit dem Kabelstecker verbunden. Insbesondere ist die Schnappaufnahme durch einen gemeinsamen Kunststoffspritzguss an den Kabelstecker angegossen bzw. angespritzt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Wankstabilisators in einem Längsschnitt als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine Detailansicht eines Kabelsteckers des Wankstabilisators aus 1 in einem gesicherten Zustand.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer stark vereinfachten Darstellung einen Wankstabilisator 1 in einer Schnittdarstellung entlang einer Hauptachse H. Der Wankstabilisator 1 ist für ein Fahrzeug, z.B. ein Personenkraftwagen, geeignet und/oder ausgebildet. Insbesondere ist der Wankstabilisator 1 an einer Hinterachse und/oder einer Vorderachse des Fahrzeugs angeordnet.
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Der Wankstabilisator 1 weist ein Gehäuse 2 auf, wobei das Gehäuse 2 zylinderförmig ist und mit seiner Längsachse und/oder der Symmetrieachse die Hauptachse H definiert. Beispielsweise sind zwei Stabilisatorarme, nicht dargestellt, koaxial und/oder konzentrisch in Bezug auf die Hauptachse H gleichgerichtet, links und rechts des Gehäuses 3 angeordnet. Beispielsweise werden die beiden Stabilisatorarme über einen Aktuator aktiv zueinander verdreht, so dass ein Wanken des Fahrzeugs z.B. bei unterschiedlichen Fahrbahnunebenheiten und/oder in Kurvenfahrten verringert wird.
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Der Wankstabilisator 2 weist mindestens ein Kabel 3 mit einem Kabelstecker 4 auf. Beispielsweise ist das Kabel 3 als ein Kabelsatz ausgebildet, welcher z.B. mehr als zwei einzelne Kabel aufweist. Der Kabelstecker 4 ist an einem freien Ende des Kabels 3 angeordnet, wobei das Kabel 3 beispielsweise in dem Kabelstecker 4 z.B. durch Kunststoffspritzguss, eingebettet ist. Der Kabelstecker 4 ist beispielsweise als ein Sensorstecker oder als ein Motorstecker oder als ein Kombistecker ausgebildet.
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Der Kabelstecker 4 dient dabei um z.B. den Aktuator bzw. eine Elektronik innerhalb des Gehäuses 2, welche beispielsweise zur Steuerung des Aktuators dient, mit Strom zu Versorgen und/oder Sensorsignalen zu übertragen. Dabei ist das Kabel 3 beispielsweise über eine Anschlussöffnung in das Gehäuse 2 geführt und direkt oder über eine Steckverbindung mit der Elektronik und/oder dem Aktuator verbunden.
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Der Kabelstecker 4 weist eine Schnappaufnahme 5 auf, welche z.B. einstückig an den Kabelstecker 4 angespritzt ist. Das Gehäuse 3 definiert mit seiner radialen Außenseite bzw. der Mantelfläche eine Montagefläche 6, wobei auf der Montagefläche 6 eine Schnappkontur 7 angeordnet ist. Beispielsweise ist die Schnappkontur 7 als eine Metallkugel ausgebildet, welche stoffschlüssig, z.B. angeschweißt oder angeklebt, mit der Montagefläche 6 verbunden ist. Um das Kabel 3 und den Kabelstecker 4 während eines Transportes des Wankstabilisators 1 zu sichern, kann der Kabelstecker 4 mit seiner Schnappaufnahme 6 auf die Schnappkontur 7 aufgesteckt werden, sodass der Kabelstecker 4 am Gehäuse 2 gesichert ist.
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2 zeigt in einer Detailansicht den Kabelstecker 4 in einem montierten Zustand. Die Schnappaufnahme 5 und die Schnappkontur 7 bilden dabei eine Schnappverbindung, insbesondere eine Schnappkugelverbindung. Hierzu ist die die Schnappaufnahme 5 als eine Negativform der Kugel ausgebildet und mehrfach längsgeschlitzt. Beim Aufstecken des Kabelsteckers 4 auf die Schnappkontur 7 wird die Schnappaufnahme 5 während des Aufsteckens elastisch verformt und verrastet anschließend mit der Schnappkontur 7, sodass ein Formschluss gebildet wird.
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Insbesondere ist die Schnappverbindung als eine lösbare Schnappverbindung ausgebildet, so dass der Kabelstecker 4 jederzeit mit dem Gehäuse 2 verbindbar ist. Dies ist bevorzugt bei einem Austausch des Wankstabilisators 1 bevorzugt, da die Schnappverbindung mehrfach genutzt werden kann und das Kabel 3 und der Kabelstecker 4 so während des Transportes stets gesichert sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wankstabilisator
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kabel
- 4
- Kabelstecker
- 5
- Schnappaufnahme
- 6
- Montagefläche
- 7
- Schnappkontur
- H
- Hauptachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015206274 A1 [0004]