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Die Erfindung betrifft die Gestaltung einer direkt getriebenen Turbomaschine, welche entweder aus einer Fluidströmung elektrische Energie gewinnen kann oder mit elektrischer Energie eine Fluidströmung erzeugt und mindestens eine schnell rotierende Antriebswelle besitzt.
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Es ist bekannt, zur Lagerung von Wellen in Maschinen auch berührungsfreie magnetische Lager zu verwenden, wobei es bei permanentmagnetgelagerten Wellen grundsätzlich nicht möglich ist, alle Kräfte über die Magnetlager abzufangen. Mindestens in einer Kraftrichtung bedarf es der Verwendung eines konventionellen Kontaktlagers. Der Nachteil dieser Kombination von Kontaktlagern und Magnetlagern liegt vor allem in den unterschiedlichen Reaktionen der verschiedenen Lagertypen auf Kräfteänderungen an der Welle. Während das Kontaktlager bei Krafteinwirkung nur geringe Wege- bzw. Lageänderungen der Welle zulässt, kann sich die Welle im Magnetlager bei gleichen Kräften um Zehnerpotenzen stärker verschieben. Dies führt dazu, dass das Kontaktlager stark belastet wird. Ziel des Einsatzes unterschiedlicher Lagertypen ist jedoch, die Hauptbelastung auf die verschleißfreien Magnetlager zu lenken.
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Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zu Grunde, die Kontaktlager der Welle zu entlasten. Das wird erfindungsgemäß durch verschiedene Maßnahmen erreicht. Kennzeichnend für die Erfindung ist u.a. zusätzlich zu Stator und Rotor die Verwendung eines weiteren Bauteils bzw. einer funktionellen Einheit, des Lagerschlitten. Dieser Lagerschlitten ist so gestaltet, dass er seine Position im Verhältnis zum Stator bei Einwirkung von Rotorkräften verändern kann, jedoch nicht betriebsmäßig rotiert. Die Welle ist über das Kontaktlager mit diesem Lagerschlitten so verbunden, dass radiale, vertikale und/oder axiale Kräfte vom Lager auf diesen Schlitten übertragen werden und dieser hierdurch seine Ausrichtung zum Stator verändert. Weiterhin sind die auf der Welle befindlichen Elemente, wie Lagerteile, Motor-bzw. Generatorkomponenten sowie Laufräder besonders zueinander anzuordnen und zu bemessen.
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In 1) a werden die nicht rotierenden Teile der axialen Magnetlager durch das Kontaktlager über den Lagerschlitten radial zur Welle ausgerichtet. Da die Welle im Lagerschlitten axial verschiebbar ist, erfolgt ihre axiale Ausrichtung über die Magnetlager und ihre radiale Ausrichtung ebenfalls. Es werden also somit alle auf die Welle wirkenden axialen und radialen Kräfte über die Magnetlager auf den Stator übertragen während das Kontaktlager lediglich die zur radialen Ausrichtung des Lagerschlittens bzw. der axialen Magnetlager notwendigen Kräfte aufnimmt. Da die Masse des Lagerschlittens wesentlich geringer gehalten werden kann, als die der Welle, wird das Kontaktlager auch geringer belastet. Besonders positiv wirkt sich diese Anordnung auch bei Schwingungen der Welle aus. Durch deren Übertragung über das Kontaktlager auf den Lagerschlitten wird dieser zum Stator bewegt und wandelt hierbei einen Teil der Schwingungsenergie in Reibung um. Er wirkt somit dämpfend und vermindert Vibrationen.
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In 1) a ist eine solche Maschine mit den für die Lagerung der Welle wichtigsten funktionellen Komponenten dargestellt. Mit der Welle (1) sind die rotierenden Teile (111) und (121) der radialen Magnetlager (11) und (12), der rotierende Teil (131) der axialen Magnetlager (13) und (14) und die rotierenden Teile (151) des Kontaktlagers (15) fest verbunden. Der äußere statische Teil (152) des Kontaktlagers (15) sitzt durch die Gleitfläche (32) begrenzt axial verschiebbar im Lagerschlitten (3). Der Lagerschlitten (3) ist senkrecht zur Rotationsachse (19) der Welle (1) gegenüber dem Stator (2) über die Gleitflächen (31) und (32) verschiebbar mit diesem (2) verbunden. Die axial ausgerichteten statischen Teile (132) und (142) der Magnetlager (13) und (14) werden somit über das Kontaktlager (15) innerhalb dessen Lagerspiels immer radial symmetrisch zur Rotationsachse der Welle ausgerichtet. Hierdurch üben die axialen Magnetlager (13) und (14) idealer Weise keine d.h. real nur geringe radialen Kräfte zum Lagerschlitten (3) und zum Stator (2) aus. Alle radialen Kräfte zwischen Welle (1) und Stator (2) werden somit über die beiden radialen Magnetlager (11) und (12) abgefangen. Die axialen Kräfte zwischen Welle (1) und Stator (2) werden über die axialen Magnetlager abgefangen, wobei durch den zur Welle (1) zentrierten Lagerschlitten (3) radiale Kräfte der Axiallager (13) und (14) verhindert bzw. entkoppelt werden. Das Kontaktlager (15) trägt lediglich das Gewicht des Lagerschlittens (3) auf der rotierenden Welle (1), während alle anderen Kräfte durch die verschleißfreien Magnetlager (11), (12), (13), (14) übertragen werden. Da sich das Kontaktlager (15) am Wellenende hinten (192) befindet, kann es somit im Vergleich zu den Durchmessern der Magnetlager (911) einen wesentlich geringeren Durchmesser (913) und damit eine geringere Umfangsgeschwindigkeit aufweisen. Die Rotordynamik und Tragfähigkeit der Welle (1) wird durch das kleinere Kontaktlager (15) nicht wesentlich beeinflusst.
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In 2) ist der Schnitt durch einen Turboverdichter niedriger Leistung dargestellt. Wegen der relativ geringen Rotormasse wurde auf axiale Magnetlager verzichtet. Die axiale Ausrichtung der Welle (1) wird hierbei im Gegensatz zu 1) durch das Kontaktlager (15) übernommen. Der Hauptteil der radialen Kräfte wird durch das radiale Magnetlager (11) zwischen Schaufelrad (41) und dem Läufer (51) der rotierender Motor- Generatoreinheit, abgefangen. Der Lagerschlitten (3) ist in diesem Falle über die Gleitflächen (31) schwenkbar zum Stator (2) ausgeführt und kann damit die Bewegungen durch radiale Kräfte am Magnetlager (11) so ausgleichen, dass das Kontaktlager (15) hierdurch nicht belastet wird. Wenn die Maschine senkrecht aufgestellt wird, wirken fast nur noch axiale Kräfte auf die Welle (1). Der durch das Schaufelrad (41) verursachte Axialschub nach vorn wird durch das Gewicht der Welle (1) teilweise kompensiert. Das Kontaktlager (15) muss nur noch die verbleibende Differenzkraft an den Stator (2) weiterleiten. Durch eine Verschiebung der axialen Mitte des radialen Magnetlagers (11) nach vorn oder hinten, 1) b. (72), kann eine beliebige zusätzliche konstante axiale Kraft auf die Welle (1) ausgeübt und hierdurch die verbleibende Axialkraft der Welle (1) auf das Kontaktlager (15) optimiert bzw. minimiert werden. Der gesamte weitere Aufbau der Turbomaschine entspricht ansonsten herkömmlichen getriebelosen Verdichtern oder Expandern bzw. Turbinen, mit Leitbeschaufelung (421), Spiralgehäuse (422), Stator Motor bzw. Generator (52) mit Blechpaket (521) Drehstromwicklungen (522), Kabeldurchführungen (523). Durch die besondere Ausführung des Lagerschlittens (3) und des hinteren Wellenteils wird der Schmierungsaufwand des Kontaktlagers (15) minimiert. Hinter dem Kontaktlager (15) ist eine Scheibe (153) auf der Welle (1) aufgebracht, deren Durchmesser (914) größer ist, als der Innendurchmesser des Kontaktlagers (913). Diese Scheibe (152) kann mindestens teilweise im Schmiermittel (61) laufen und dieses tangential zur Welle (1) beschleunigen. Im hinteren Lagerschild (23) geht radial über der Scheibe ein anfangs in tangentiale geneigter Kanal aus (62), welcher etwas Schmiermittel vor das Kontaktlager (15) befördert und so dessen Schmierung gewährleistet. Das hintere Lagerschild (23) ist so aufgebaut, dass es die notwendige Schmiermittelmenge (61) aufnehmen kann. Bei Bedarf kann das Volumen noch extern erweitert werden. Alternativ kann das hintere (192) Wellenende (1) auch hohl gestaltet und mit Schmiermittelbohrungen versehen sein, welche vor dem Kontaktlager radial durch die Welle nach außen verlaufen und so das Schmiermittel durch die Welle vor das Kontaktlager (15) befördern.
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4) verdeutlicht die Größenverhältnisse der Maschine aus 2). Der Stator (112) des radialen vorderen Magnetlagers (11) weist einen Innendurchmesser (915) auf, welcher mindestens dem Außendurchmesser (912) des rotierenden Teiles (51) des Motor/Generator (5) entspricht. Hierdurch kann die Welle (1) mit vormontiertem Laufrad (41) von vorn (191) in den Stator (2) eingeführt werden. Durch die Vormontage des Schaufelrades (41) können als Verbindung zur Welle (1) jetzt Schrumpf- oder Presspassungen (412) genutzt werden, auch wenn der Stator (2) zylinderförmig und am Umfang geschlossen ist. Das Wellen (1) - Laufrad (41) - System wird hierdurch in Fertigung und Montage wesentlich preiswerter, da eine teure formschlüssige Verbindung, wie z.B. die Hirthverzahnung, entfallen kann. Die Welle (1) wird vor der Montage einfach am vorderen Ende (191) induktiv erwärmt und über einen am Laufrad (41) befindlichen Zapfen (412) geschrumpft. Anschließend kann sie komplett gewuchtet und ohne erneute Trennung und Montage in den Stator (2) montiert werden.
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Zu den Besonderheiten einer magnetgelagerten Welle (1) mit darauf befindlichem Rotorteil bzw. Läufers (51) eines Motors bzw. Generators (5) gehören die wirkenden radialen Kräfte der Komponenten durch die Magnetfelder zwischen Läufer und Wicklung. Während diese Kräfte bei vollständiger Lagerung mittels Kontaktlagern vernachlässigbar gering sind, üben sie aber bei Einsatz von radialen Magnetlagern (11), (12) einen starken Einfluss aus. Deshalb ist es sinnvoll die Summe der äußeren Wirkfläche (951) der auf jeder Seite der Welle (1) befindlichen Magnetlager jeweils auf mindestens 50% der Wirkfläche des Motor-/ Generatorläufers (952) zu bemessen.
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Wenn, wie in 2) und 4) dargestellt, nur ein radiales Magnetlager (11) vorhanden ist, sollte der Abstand (941) der Mitte der wirksamen radialen Magnetfläche (931) zur wirksamen Mitte des Kontaktlagers (933) mindestens doppelt so groß sein, wie der Abstand (942) der Mitte der wirksamen Fläche des Motor-/Generatorläufers (932) zur wirksamen Mitte des Kontaktlagers (933). Für eine genügend hohe Standfestigkeit bzw. Laufzeit von Kontaktlagern (15) bei Einsatz von radialen Magnetlagern (11) ist es sinnvoll, die Umfangsgeschwindigkeit rotierender Teile (151) der Kontaktlager (15) gegenüber den rotierenden Teilen (111) der Magnetlager (11) stark zu senken. Der Innendurchmesser (913) der rotierenden Teile (151) der Kontaktlager (15) sollte unter 50% des Außendurchmessers (911) des rotierenden Teiles (111) des vorderen Magnetlagers (11) liegen.
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In 3) a bis d sind weitere mögliche Ausführungen einer Maschine mit Magnetlagern (11), (12), (13), Kontaktlagern (15) und Lagerschlitten (3) aufgezeigt. In der Ausführung 3) a werden die äußeren Teile (112), (122) der radialen Magnetlager (11), (12) über den Lagerschlitten (3) durch das Kontaktlager (15) auf der Welle geführt und befinden sich somit unabhängig von der Axialkraft immer in derselben axialen Position zu ihren rotierenden Teilen (111), (121). In 3) b ist der Lagerschlitten (3) ebenso schwenkbar, wie in 2). Jedoch ist das Kontaktlager (15) axial durch ein Magnetlager (13) entlastet. In 3) c ist eine symbolische Darstellung wesentlicher Teile der Rotor (1) -Stator (2) - Einheit von 2). In 3) d bilden jeweils ein Magnetlager (11) und ein Kontaktlager (15) eine funktionelle Einheit, wobei das Kontaktlager (15) den Stator (112) des Magnetlagers (11) axial so verschieben kann, dass er immer in derselben axialen Position zum zugehörigen Magnetlager (11) steht, auch wenn sich die Welle (1) axial verschiebt. Der Stator (112) des jeweiligen Magnetlagers (11) ist dabei mindestens radial zur Welle (1) verschiebbar.
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Bezugszeichenliste
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1 |
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Welle |
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11 |
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Magnetlager radial zum Wellenende Laufrad |
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111 |
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rotierender Teil |
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112 |
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statischer Teil |
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113 |
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Bandage des rotierenden Teils |
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12 |
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Magnetlager radial nach |
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121 |
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rotierender Teil |
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122 |
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statischer Teil |
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123 |
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Bandage des rotierenden Teils |
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13 |
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Magnetlager axial |
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131 |
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rotierender Teil |
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132 |
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fixierter Teil |
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14 |
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Magnetlager axial |
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141 |
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rotierender Teil |
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142 |
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fixierter Teil |
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15 |
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Kontaktlager 1 |
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151 |
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rotierender Teil |
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152 |
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fixierter Teil |
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153 |
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Axialscheibe Kontaktlager |
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16 |
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Kontaktlager 2 |
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17 |
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Axialscheibe Magnetlager |
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18 |
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Gemeinsame Wellenbandage |
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19 |
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Rotationsachse Welle |
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191 |
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Vorn |
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192 |
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Hinten |
2 |
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Stator |
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21 |
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Magnetlageraufnahme statischer Teil vorn |
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22 |
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Magnetlageraufnahme statischer Teil hinten |
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23 |
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Hinteres Lagerschild |
3 |
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Lagerschlitten (wellengeführte Lageraufnahme) |
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31 |
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Gleitflächen radial bzw. schwenkbar |
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32 |
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Gleitflächen axial |
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33 |
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Magnetlageraufnahme axial vorn |
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34 |
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Magnetlageraufnahme axial hinten |
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35 |
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Kontaktlageraufnahme |
4 |
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Turbosystem |
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41 |
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Schaufelrad |
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411 |
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Laufschaufeln |
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412 |
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Befestigungszapfen Laufrad |
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413 |
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Befestigungsbolzen Laufrad mit Mutter |
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42 |
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Diffusor bzw. Düsen |
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421 |
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Leitschaufeln |
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422 |
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Spiralgehäuse |
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423 |
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Hochdruckflansch |
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43 |
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Hochdruckflansch |
5 |
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Motor bzw. Generator |
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51 |
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Rotorabschnitt Motor bzw. Generator = Läufer |
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511 |
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Magnete |
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512 |
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Bandage Generatormagnete |
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52 |
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Statorabschnitt Motor bzw. Generator |
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521 |
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Blechpaket |
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522 |
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Wicklungen |
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523 |
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Kabeldurchführung Wicklungen |
6 |
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Schmiermittelsystem |
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61 |
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Schmiermittelvorrat |
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62 |
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Schmiermittelkanal |
7 |
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Lagertypen funktionelle Darstellung |
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71 |
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Magnetlagerpaare mit symmetrischer Anordnung |
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72 |
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Magnetlagerpaare mit unsymmetrischer Anordnung |
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73 |
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Gleitflächen gerade Bewegungsrichtung einfach |
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74 |
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Gleitflächen gerade Bewegungsrichtung doppelt |
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75 |
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Gleitflächen schwenkbar |
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76 |
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Kontaktlager Wälzlager |
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77 |
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Kontaktlager allgemein (Wälzlager, Gleitlager) |
8 |
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Lagertypen symbolische Darstellung |
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81 |
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Magnetlagerpaare mit symmetrischer Anordnung |
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82 |
|
Magnetlagerpaare mit unsymmetrischer Anordnung |
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83 |
|
Gleitflächen gerade Bewegungsrichtung einfach |
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84 |
|
Gleitflächen gerade Bewegungsrichtung doppelt |
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85 |
|
Gleitflächen schwenkbar |
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86 |
|
Kontaktlager Wälzlager |
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87 |
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Kontaktlager allgemein (Wälzlager, Gleitlager) |
9 |
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Maße |
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91 |
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Durchmesser |
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911 |
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Außendurchmesser Rotorteil Magnetlager radial vorne |
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912 |
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Außendurchmesser Rotorteil Generator |
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913 |
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Innendurchmesser Rotorteil Kontaktlager |
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914 |
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Außendurchmesser Rotorteil Axialscheibe Kontaktlager |
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915 |
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Innendurchmesser Stator vorderes Magnetlager |
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92 |
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Wirksame Länge |
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921 |
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Magnetlager radial vorne |
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922 |
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Generator |
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923 |
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Kontaktlager |
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93 |
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Wirksame Mitte |
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931 |
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Magnetlager radial vorne |
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932 |
|
Generator |
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933 |
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Kontaktlager |
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94 |
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Abstand Mitte |
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941 |
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Magnetlager vorne - Kontaktlager |
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942 |
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Generator - Kontaktlager |
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95 |
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Wirksame Flächen |
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951 |
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rotierender Teil Magnetlager vorne |
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952 |
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Läufer Motor bzw. Generator |
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Figurenliste
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- 1) Magnetgelagerte Turbomaschine mit auf der Welle gelagerten Lagerschlitten
- a. Funktioneller Aufbau
- b. Symbollegende für funktionelle und prinzipielle Darstellung
- c. Prinzipielle Darstellung des oben dargestellten Lagersystems
- 2) Schnitt durch Turboverdichter detailliert
- 3) Prinzipielle Gestaltung von Lagersystemen Magnetlager - Kontaktlager
- a. Kontaktlagergeführtes Axialsystem
- b. Kontaktlager geführtes Radialsystem
- c. Kontaktlagergeführtes schwenkbares System
- d. Magnetlager jeweils direkt durch Kontaktlager geführt
- 4) Maße und Größenverhältnisse
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Begriffsdefinitionen
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Als Kontaktlager werden hier Lager bezeichnet, die Kräfte zwischen zueinander beweglichen Maschinenelementen durch sich berührende ruhende oder rotierende Elemente übertragen. Die hierbei verursachte Roll- und/oder Gleitreibung wird meist durch einen zusätzlichen Gleit- bzw. Schmierfilm gemindert, welcher sich zwischen den sich zueinander bewegenden Maschinenelementen befindet. Dieser kann zum Beispiel ein Fluid wie Öl oder Luft sein. Kontaktlager sind hier u. a. Gleitlager und Wälzlager diverser Typen.
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Magnetlager übertragen im Gegensatz zu Kontaktlagern die Kräfte mittels magnetischer Felder betriebsmäßig berührungsfrei.
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Permanentmagnetlager sind Magnetlager, in denen die Magnetfelder durch Materialien erzeugt werden, welche dauerhaft magnetisch sind.
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Als Lagerspiel ist das Maß bzw. der mögliche Weg zwischen Stator und Rotor eines Kontaktlagers in und gegen dessen betriebsmäßige Belastungsrichtung gemeint. Bei Radiallagern bedeutet dies in radiale Richtung zur Wellenachse und bei Axiallagern in beide Richtungen der Wellenachse.
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Axiallager übertragen betriebsmäßig Kräfte vorwiegend parallel zur Rotationsachse einer Welle von dieser zu einem nicht rotierenden Maschinenbauteil.
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Fluid ist ein flüssiges oder gasförmiges Medium.
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Stator im Sinne dieser Erfindung ist der zur Umgebung betriebsmäßig nicht rotierende Teil einer Maschine, welcher zumindest eine Spule enthält, welche über magnetische Kräfte ein Drehmoment auf eine rotierende Welle ausübt.
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Stator Magnetlager im Sinne dieser Erfindung ist der betriebsmäßig nicht rotierende Teil des Magnetlagers, welcher aber zum Stator der Maschine verschiebbar angeordnet sein kann.
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Als Rotor wird ein Bauelement bezeichnet, welches betriebsmäßig um eine Achse rotiert und dabei verschiedene Kräfte zwischen einzelnen funktionellen Abschnitten überträgt.
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Läufer ist hier die funktionelle Einheit an/auf der Welle, die radial und axial vorwiegend innerhalb der Wicklungen des Stators liegt, welche über ein betriebsmäßig rotierendes Magnetfeld ein Drehmoment auf die Welle ausübt.
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Als Lagerschlitten wird ein bewegliches Bauteil bezeichnet, welches die rotierende Welle so mit dem Stator verbindet, dass diese ihre Ausrichtung bzw. Lage zu diesem verändern kann.
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Kennzeichen der Erfindung
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- 1. Die in der Erfindung beschriebenen Maschinen besitzen mindestens eine rotierende Welle und eine zur Umgebung nicht rotierende Umhüllung (Stator). An bzw. auf der Welle ist der rotierende Teil eines Generators oder Motors befestigt, welcher ein betriebsmäßig mit der Welle rotierendes Magnetfeld aufweist (Läufer). Die Welle ist in mindestens einem Magnetlager drehbar geführt sowie über ein Kontaktlager (Wälz- oder Gleitlager) mittels eines beweglichen Teiles (Lagerschlitten) mit dem Stator so verbunden, so dass sie noch zusätzlich zu ihrer Rotation in mindestens einer weiteren Richtung bewegt werden kann.
- 2. An bzw. auf der Welle befestigt ist mindesten ein Laufrad, welches eine Fluid bewegt (Verdichter) oder welches durch ein Fluid bewegt wird (Expander, Turbine).
- 3. Mindestens ein Magnetlager ist so mit einem Kontaktlager verbunden, dass der Stator des Magnetlagers bei einer Positionsveränderung der Welle mittels des Kontaktlagers bewegt wird.
- 4. Die Verbindung zwischen Kontaktlager und Magnetlager erfolgt meist durch den Lagerschlitten. Kontaktlager und Magnetlager können aber auch so aufgebaut und miteinander verbunden sein, dass ihre Teile die Funktion des Lagerschlittens übernehmen.
- 5. Mindestens ein Kontaktlager ist radial über der Rotationsachse der Welle befestigt Es besteht in Bezug auf die Rotationsachse mindestens aus einem inneren und einem äußeren Teil, wobei die axiale Position des äußeren Lagerteiles zur Welle durch das Lager in Richtung beider Wellenenden begrenzt ist.
- 6. Der Lagerschlitten wird durch die Welle mittels Kontaktlager in mindestens eine Richtung (axial, radial) bewegt oder um einen Punkt geschwenkt.
- 7. Zwischen Laufrad und Motor- bzw. Generatorläufer befindet sich mindestens ein radiales Magnetlager.
- 8. Die Magnetlager können permanentmagnetisch, elektromagnetisch oder beides gleichzeitig sein.
- 9. Der bzw. die rotierenden Teile des Magnetlagers befinden sich innerhalb der Welle oder sind radial von festem Material umhüllt, durch welches sie von innen gegen die Welle gepresst werden.
- 10. Ein Teil des Kontaktlagers kann die Funktion des Lagerschlittens übernehmen und die Welle in mindestens eine Richtung zum Stator bewegbar machen.
- 11. Es ist auch möglich, den verschiebbaren Stator des Magnetlagers direkt mit dem Kontaktlager zu verbinden und so eine Einheit aus Kontakt- und Magnetlager zu fertigen.
- 12. Die Außendurchmesser der funktionalen Abschnitte der Welle sind so gestaltet, dass die Welle mit montiertem Laufrad von einer Seite mit rotor- und statorseitig montiertem Magnetlager in die betriebsmäßige axiale Position geschoben werden kann. Dies wird dadurch gewährleistet, dass der Innendurchmesser des Stator des vorderen Magnetlagers größer ist, als der Außendurchmesser des Läufers des Motors bzw. Generators.
- 13. Die Schmierung der Kontaktlager kann mittels eines durch die Rotation der Welle hervorgerufenen Druckunterschiedes gewährleistet werden. Hierzu wird der Lagerschlitten oder die Welle mit einem Kanal versehen, durch welchen das Schmiermittel vor bzw. in das Kontaktlager gefördert wird.