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Die Erfindung betrifft ein System zum Fernüberwachen und Kennzeichnen einer Druckgasflaschenanordnung.
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Als „Druckgasflaschenanordnungen“ oder „Anordnungen von Druckgasflaschen“ sollen hier insbesondere sowohl einzelne Druckgasflaschen als auch Anordnungen mehrerer, zu sogenannten Druckgasflaschenbündeln oder Druckbündelstationen zusammengefassten Druckgasflaschen verstanden werden, die einen oder mehrere, jeweils mit einem Entnahmeventil ausgerüstete Entnahmeanschlüsse zur Entnahme von Gas aufweisen. Als „Druckgasflaschen“ sollen hier insbesondere handelsübliche Behälter mit einem Volumen zwischen 5 Litern und 200 Litern zum Speichern von Gasen, insbesondere technischer Gase, wie Luft- oder Edelgase oder Gasgemische, bei einem Fülldruck zwischen 150 bar und 300 bar, verstanden werden.
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Bestimmte Informationen über Druckgasflaschenanordnungen, beispielsweise Informationen über den Inhalt, den Zeitpunkt der Abfüllung, den Zeitpunkt einer Überprüfung der Druckgasflasche, etc. stehen einem vor Ort befindlichen Nutzer derzeit in den meisten Fällen nicht in digitaler Form zur Verfügung, sondern müssen in der Regel am Flaschenetikett abgelesen werden. Dies ist allerdings mit einem erheblichen Aufwand verbunden, zudem können Informationen auf dem Flaschenetikett durch Beschädigung oder Verschmutzung unleserlich geworden sein, was einen zusätzlichen Nachforschungsaufwand mit sich bringt.
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Weiterhin kann es fallweise erforderlich sein, innerhalb eines abgegrenzten Bereichs, etwa einer Lagerhalle, bestimmte Druckgasflaschenanordnungen oder Durchgasflaschenanordnungen mit bestimmten Eigenschaften möglichst genau lokalisieren zu können, um sie beispielsweise von einer automatischen Transporteinrichtung aufnehmen zu können. Beispielsweise werden häufig Druckgasflaschen unterschiedlicher Größen oder mit unterschiedlichen Füllungen auf einer gemeinsamen Palette transportiert. Hierzu ist es erforderlich, die Druckgasflaschen einzeln aus den vor Ort befindlichen Druckgasflaschen auszuwählen und in die Palette einzustellen. Beim Kunden müssen die Druckgasflaschen wiederum einzeln entnommen werden. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Arbeitsschutzes wäre eine Automatisierung dieser Arbeiten vorteilhaft. Um einem Transportsystem das Aufnehmen der Druckgasflasche zu ermöglichen, muss ein Ortungssystem vorhanden sein, das eine möglichst genaue Bestimmung des Standorts und der Position der Druckgasflasche im Raum ermöglicht.
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Es sind bereits Systeme zur digitalen Fernüberwachung von Druckgasflaschen bekannt geworden. Beispielsweise beschreibt die
US 7 619 523 B2 ein System zur digitalen Lagerüberwachung mittels RFIDs. Die
WO 2016/146765 A1 , die
WO 2016/156059 A1 und die
WO 2016/146786 A1 beschreiben Kommunikationssysteme, bei denen Flaschenzustände, wie Standort, Fülldruck, Temperatur u. ä. über Sensoren erfasst und von einem Prozessor einer im Bereich des Entnahmeventils angeordneten Auswerteeinheit verarbeitet werden. Die verarbeiteten Daten werden anschließend auf einer an der Druckgasflasche angeordneten Anzeigeeinheit oder Projektionsfläche angezeigt und können zusätzlich mittels eines RFID- oder NFC-Signals drahtlos an externe Projektionseinheiten übermittelt werden, beispielsweise an einen Computer, ein Mobiltelefon oder eine Datenbrille.
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Diese bekannten Systeme sind allerdings sehr aufwändig und eignen sich insbesondere nicht für eine Nachrüstung von vorhandenen Druckgasflaschen. Zudem sind die bekannten, auf Triangulation basierenden Systeme zur Positionsbestimmung von Druckgasflaschen in der Regel zu ungenau, um beispielsweise eine bestimmte, sich auf einer Palette in einer Gruppe von Druckgasflaschen befindliche Druckgasflasche in hinreichend kurzer Zeit so genau orten zu können, dass es einem mit Roboter ohne menschliches Zutun möglich wäre, die Druckgasflasche aus der Palette zu heben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine System zum Fernüberwachen und Kennzeichnen von Druckgasflaschenanordnungen dahingehend zu verbessern, dass innerhalb eines abgegrenzten Bereichs, beispielsweise innerhalb eines Raumes, eines Lagerabschnitts oder auf einer Palette, eine möglichst genaue Ortung einer Druckgasflaschenanordnung möglich ist.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch ein System mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes System zum Fernüberwachen und Kennzeichnen einer Druckgasflaschenanordnung ist mit einer an der Druckgasflaschenanordnung angeordneten, mit einem Leuchtmittel ausgerüsteten elektronischen Kommunikationseinheit und mit einer mit der Kommunikationseinheit in vorzugsweise drahtloser Datenverbindung bringbaren Steuereinheit ausgerüstet. Mittels der Steuereinheit können Steuersignale an die Kommunikationseinheit abgesendet werden, die dann die Leuchtmittel zur Abgabe von Lichtsignalen veranlasst.
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Bei der Steuereinheit handelt es sich allgemein um ein elektronische Gerät, das mit der Kommunikationseinheit, bevorzugt mit Kommunikationseinheiten einer Vielzahl von Druckgasflaschen, über eine vorzugsweise drahtlose Datenverbindung, beispielsweise über Bluetooth, WiFi oder GSM, in Kontakt steht oder in Kontakt bringbar ist. Beispielsweise handelt es sich bei der Steuereinheit um einen mobilen oder ortsfesten Rechner, ein mit einer Steuerapplikation ausgerüstetes Tablet oder Smartphone oder einen mit einem mobilen Endgerät über Internet oder ein sonstiges Kommunikationsnetzwerk verbundenen Server.
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Zur Überwachung und Kennzeichnung der Druckgasflaschenanordnung wird von einer Bedienperson der Steuereinheit die Kommunikationseinheit dieser Druckgasflaschenanordnung „angewählt“, d.h. das Auswerteprogramm veranlasst mittels einer Kennung der Druckgasflaschenanordnung die Herstellung einer Datenverbindung zwischen der Kommunikationseinheit und der Steuereinheit. Anschließend wird ein Steuerbefehl zur Absendung eines Lichtsignals an die Kommunikationseinheit abgegeben. Durch das von den Leuchtmitteln abgegebene Lichtsignal wird die Position der Druckgasflaschenanordnung für eine Bedienperson oder für eine optischen Erfassungseinrichtung eine automatischen Transportsystems unmittelbar sichtbar.
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Bevorzugt liegt in der Steuereinheit eine Datenbank mit Informationen über eine Vielzahl von Druckgasflaschenanordnungen sowie ein Auswerteprogramm vor, das die Verarbeitung von in der Datenbank vermerkten Datensätzen von Druckgasflaschenanordnungen ermöglicht. Beispielsweise kann das Auswerteprogramm die Möglichkeit einer Filterung beinhalten, mittels der die Datensätze nach bestimmten, frei wählbaren Kriterien gefiltert werden können, beispielsweise nach Standort, Inhalt der Druckgasflaschenanordnung, Prüfdatum, Haltbarkeitsdaten von Füllungen, oder auch Druckgasflaschenanordnungen, die an einen bestimmten Kunden geliefert werden sollen. Im Anschluss an die Filterung erfolgt eine Signalübertragung an die mit der Steuereinheit datenverbundenen Kommunikationseinheiten in der Weise, dass nur die Leuchtmittel der Druckgasflaschen, die dem ausgewählten Kriterium oder allen ausgewählten Kriterien genügen, ein Leuchtsignal abgeben. Auf diese Weise kann sich eine Bedienperson einen raschen Überblick über die Zustände der in einem bestimmten Überwachungsbereich vorliegenden Druckgasflaschenanordnungen verschaffen.
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Das Auswerteprogramm ist vorteilhaft so ausgestaltet, dass bei Eintreten eines bestimmten Ereignisses, beispielsweise bei Überschreiten eines Haltbarkeitsdatums des Flascheninhalts oder bei Fälligkeit einer technischen Prüfung automatisch ein Signal an die Kommunikationseinheit zur Abgabe eines Lichtsignals übermittelt wird, mit dem ein Nutzer der Druckgasflaschenanordnung entsprechend informiert wird.
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Eine ebenfalls vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in der Kommunikationseinheit ein Speicher vorhanden ist, in dem Daten über die Druckgasflaschenanordnung gespeichert werden können, die von der Steuereinheit abrufbar sind. In diesem Falle liegen die Daten nicht zentral in einer Datenbank der Steuereinheit vor, sondern dezentral, in den einzelnen Kommunikationseinheiten und können von der Steuereinheit zu Zwecken der Auswertung und/oder Filterung abgerufen werden.
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Bevorzugt ist die Kommunikationseinheit mit einer Sendeeinheit ausgerüstet, mittels der kontinuierlich oder in regelmäßigen Zeitintervallen von beispielsweise 5 - 50s eine Kennung der Druckgasflaschenanordnung an die Steuereinheit übermittelt wird. Dadurch wird dieser angezeigt, dass sich die entsprechende Druckgasflasche im Empfangsbereich der Steuereinheit befindet. Wesentlich ist die Option insbesondere für solche Fälle, bei denen die Druckgasflasche aus dem Empfangsbereich einer Steuereinheit in den einer anderen übergeht, beispielsweise bei der Überführung aus einem Lager (Steuereinheit des Lageristen) auf ein Transportfahrzeug (Steuereinheit des Fahrers) Die Umsetzung dieser Ausgestaltung der Erfindung erfolgt beispielsweise durch ein in der Kommunikationseinheit integriertes System auf Basis von iBeacon oder durch ein anderen periodisch arbeitenden Funksender.
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Bei den Leuchtmitteln handelt es sich bevorzugt um eine Leuchtdiode oder um eine Gruppe von Leuchtdioden, die von der Elektronik der Kommunikationseinheit angesteuert werden kann bzw. separat angesteuert werden können und am Gehäuse der Kommunikationseinheit angeordnet ist bzw. sind. Vorteilhaft umfassen die Leuchtmittel mehrere, bevorzugt in jeweils unterschiedlichen Lichtfrequenzen abstrahlende Leuchtdioden.
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Im einfachsten Fall handelt es sich bei dem Lichtsignal um das Dauerleuchten einer Leuchtdiode, die beispielsweise einem Lageristen die Position einer bestimmten Druckgasflaschenanordnung oder die Positionen einer Mehrzahl von Druckgasflaschenanordnungen mit einer bestimmten, vorgewählten Eigenschaft anzeigen. Optional ist das Auswerteprogramm der Steuereinheit so ausgebildet, dass die Abgabe einer Abfolge von Leuchtsignalen durch eine Leuchtdiode oder durch mehrere Leuchtdioden veranlasst wird, die von vorgewählten Informationen über Flaschenzustände abhängen. Dadurch werden diese Informationen für eine Bedienperson sichtbar gemacht.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die von den Leuchtmitteln emittierten Lichtsignale als Positionierhilfe zur genauen Erfassung der Position der Druckgasflaschenanordnung einsetzbar sind. Die Erfassung der Position erfolgt in diesem Fall mittels Mustererkennung und nicht, wie meist üblich über Triangulation. Beispielsweise dient ein Lichtsignal, das von einer Mehrzahl, beispielsweise zwei oder drei von an einer Druckgasflasche montierten Leuchtdioden ausgestrahlt wird, als optisches Muster, das es einer mit einem Programm zur Mustererkennung ausgerüsteten automatischen Transporteinheit ermöglicht, die genaue Position einer Druckgasflasche zu erfassen und beispielsweise einen Greifarm zum Aufnehmen der Druckgasflasche entsprechend auszurichten.
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Um insbesondere die Überwachung und Kennzeichnung von großen Beständen von Druckgasflaschenanordnungen zu ermöglichen, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass zwischen Steuereinheit und Kommunikationseinheit eine lokale Übermittlungseinheit vorgesehen ist, über die die Kommunikation zwischen der Steuereinheit und der Kommunikationseinheit abläuft. Dabei steht die Steuereinheit mit mehreren lokalen Übermittlungseinheiten in Datenverbindung, die ihrerseits jeweils mit Kommunikationseinheiten einer Mehrzahl von Druckgasflaschenanordnungen in Datenverbindung bringbar sind. Beispielsweise befinden sich die Druckgasflaschenanordnungen in einem abgegrenzten Bereich, etwa in einem Lagerabschnitt oder auf einem Transportfahrzeug und sind mit jeweils einer Übermittlungseinheit in Datenverbindung bringbar. Bei der Kommunikation zwischen Steuereinheit und den Übermittlungseinheit wird bevorzugt automatisch eine Kennung der Übermittlungseinheit übertragen, die es einem Auswerteprogramm der Steuereinheit ermöglicht, eine Datenverbindung nur mit den Kommunikationseinheiten derjenigen Druckgasflaschenanordnungen herzustellen, die sich im Empfangsbereich dieser Übermittlungseinheit befindet. Handelt es sich bei der Steuereinheit beispielsweise um mobiles Endgerät, ist es einem Nutzer auf dieser Weise möglich, das Auslösen von Lichtsignalen auf die Druckgasflaschenanordnungen zu beschränken, die sich im Empfangsbereich einer Übermittlungseinheit in seiner unmittelbaren Umgebung befinden.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Kommunikationseinheit und/oder die Übermittlungseinheit ein IOT-Gateway (IOT: „Internet of Things“) oder mehrere IOT-Gateways aufweist bzw. aufweisen, das bzw. die über Internet von einem Auswerteprogramm der Steuereinheit in Datenverbindung bringbar ist bzw. sind. Das Auswerteprogramm ist beispielsweise als Software in einem ein mit dem IOT-Gateway datenverbundenen Rechner gespeichert (in diesem Falle entspricht der Rechner der Steuereinheit) oder als Internet-Applikation in einem Webserver, der über mobile Endgeräte, wie beispielsweise Smartphones, dezentral mit mehreren IOT-Gateways kommuniziert (in diesem Falle entspricht der Webserver der Steuereinheit). Die Erfindung ist aber nicht auf diese Form der Kommunikation beschränkt; zum Datenaustausch zwischen der Kommunikationseinheit und der Steuereinheit und/oder den Übermittlungseinheit können auch andere Kommunikationsnetzwerke zum Einsatz kommen, beispielsweise GSM, UMTS oder GPRS oder ein Telefonnetzwerk.
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Die Leuchtmittel und/oder die Kommunikationseinheit ist/sind bevorzugt im Bereich eines Handrads eines Entnahmeventils der Druckgasflaschenanordnung und/oder auf einer das Entnahmeventil umfassenden Ventilschutzeinrichtung angeordnet. Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch auch möglich, die Kommunikationseinheit und/oder die Leuchtmittel an anderen Stellen der Druckgasflasche, beispielsweise am Halsgewinde, anzubringen oder auch in ein auf die Druckgasflasche montiertes Ventil mit integriertem Druckminderer (VIPR) zu integrieren. Bei Druckgasflaschenbündeln sind die Leuchtmittel und/oder die Kommunikationseinheit bevorzugt im Bereich des Entnahmeanschlusses bzw. eines Entnahmeanschlusses oder am Bündelgestell angeordnet, insbesondere in einem oberen und gut sichtbaren Bereich des Bündelgestells.
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In einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung steht die Kommunikationseinheit mit einer an der Druckgasflaschenanordnung befindlichen Sensoreinheit in Datenverbindung, die im Falle eines bestimmten, von der Sensoreinheit erfassten Ereignisses die Leuchtmittel selbsttätig zur Abgabe eines Leuchtsignals veranlasst, und/oder ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit absendet. Ein solches Ereignis kann beispielsweise eine Fehlfunktion sein, etwa eine Beschädigung oder ein nicht ordnungsgemäßes Schließen des Entnahmeventils einer Druckgasflasche, oder auch das Über- oder Unterschreiten eines vorgegebenen Wertes des Fülldrucks. Das in der Steuereinheit vorliegende Auswerteprogramm ist bevorzugt so ausgelegt, dass bei Mitteilung eines derartigen Ereignisses ein Hinweissignal abgegeben und das Ereignis zudem in der Datenbank im Datensatz der entsprechenden Druckgasflaschenanordnung vermerkt wird. Durch eine geeignete Programmierbarkeit des Auswerteprogramms können derartige Ereignisse im Übrigen auch durch eine Bedienperson festgelegt und/oder geändert werden, beispielsweise kann ein Wert des Fülldrucks gewählt werden, ab der ein entsprechendes Signal abgegeben wird.
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Die Erfindung ist insbesondere für den nachträglichen Einbau in vorhandene Druckgasflaschenanordnungen geeignet. Dazu reicht es aus, die Steuereinheit und gegebenenfalls die Übermittlungseinheiten zu installieren und die zu überwachenden Druckgasflaschenanordnungen jeweils mit einer Kommunikationseinheit samt Leuchtmitteln auszustatten. Bei den Kommunikationseinheiten handelt es sich um sehr einfache und kompakte elektronische Systeme, die leicht, etwa mittels Kleben oder Festklemmen, zu befestigen sind. Ein Eingriff in sicherheitsrelevante Teile der Druckgasflaschenanordnung ist dafür ebenso wenig erforderlich wie das Vorsehen aufwändiger elektronischer Überwachungseinrichtungen an den Druckgasflaschenanordnungen.
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Anhand der Zeichnungen soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:
- 1: Eine erfindungsgemäßes System zum Fernüberwachen und Kennzeichnen einer Druckgasflaschenanordnung,
- 2: ein System zum Fernüberwachen und Kennzeichnen einer Mehrzahl von Druckgasflaschenanordnungen.
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Das in 1 gezeigte System 1 dient zum Fernüberwachen und Kennzeichnen einer Druckgasflaschenanordnung, hier einer Druckgasflasche 2. Die hier in einer Seitenansicht gezeigte Druckgasflasche 2 umfasst in an sich bekannter Weise einen hier nur ausschnittsweise dargestellten Flaschenkörper 3 sowie ein mit einem Entnahmeanschluss 4 ausgerüstetes Entnahmeventil 5, auf dessen Ventilspindel 6 ein Handrad 7 aufgesetzt ist. Zum Schutz des Entnahmeventils 5 ist eine Ventilschutzeinrichtung 8 auf der Druckgasflasche 2 aufmontiert, beispielsweise auf das Halsgewinde der Druckgasflasche 2 aufgeschraubt. Die Ventilschutzeinrichtung 8 ist mit einer oder mehreren seitlichen und/oder oberseitigen Zugangsöffnungen 9 ausgestattet, die die Bedienbarkeit des Entnahmeventils 5 bei aufgesetzter Ventilschutzeinrichtung 8 gewährleisten.
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Die Druckgasflasche 2 wird von einem im Folgenden näher beschriebenen System 10 zur Fernüberwachung und Kennzeichnung der Druckgasflasche 2, im Folgenden kurz Fernüberwachungssystem genannt, überwacht.
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Das Fernüberwachungssystem 10 umfasst eine elektronische Kommunikationseinheit 11, die mit Leuchtmitteln, im Ausführungsbeispiel mit zwei bei unterschiedlichen optischen Frequenzen abstrahlenden Leuchtdioden 12, 13, ausgerüstet ist. Die Kommunikationseinheit 11 ist im Ausführungsbeispiel im Bereich des Handrads 7 angeordnet, beispielsweise aufgeklebt. Es ist jedoch im Rahmen der Erfindung auch möglich, die Kommunikationseinheit 11 und/oder die Leuchtdioden 12, 13 an anderen Stellen der Druckgasflasche 2 oder an bzw. auf der Ventilschutzeinrichtung 8 anzubringen; wesentlich ist dabei eine gute Sichtbarkeit der Leuchtdioden 12, 13 für einen Bediener oder für ein optisches Erkennungssystem einer automatische Transporteinrichtung.
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Die Kommunikationseinheit 11 steht mit einer lokalen Übermittlungseinheit 15 in drahtloser Datenverbindung. Die Übermittlungseinheit 15 steht - zusammen mit weiteren, hier nicht gezeigten Übermittlungseinheiten - mit einer Steuereinheit 16 in vorzugsweise ebenfalls drahtloser Datenverbindung. Bei der Steuereinheit 16 handelt es sich beispielsweise um einen Server der mit der Übermittlungseinheit 15 über ein Kommunikationsnetzwerk, beispielsweise über Internet, in Datenverbindung steht. Die Steuereinheit 16 wird beispielsweise über eine Applikation 17 angesteuert, die auf einem internetfähigen mobilen Endgerät 18, beispielsweise einem Smartphone, geladen ist. Die Steuereinheit 16 steht in der Regel mit mehreren Kommunikationseinheiten 15 einer Mehrzahl von Druckgasflaschenanordnungen in Datenverbindung.
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Im Betrieb des Fernüberwachungssystems 10 wird beispielsweise die Position oder der Zustand einer bestimmten Druckgasflasche 2 erfragt. Hierzu steht in der Steuereinheit 16 eine Datenbank mit einem Auswerteprogramm zur Verfügung, in der Informationen über Druckgasflaschen, wie beispielsweise Flascheninhalt, Datum der letzten Füllung, Datum der nächsten Hauptuntersuchung etc. zusammen mit einer Kennung der jeweiligen Druckgasflasche gelistet sind und verarbeitet werden können. Beispielsweise wünscht eine Bedienperson die Position der Druckgasflasche 2 zu erfahren. Dazu ruft er über die Applikation 17 auf dem mobilen Endgerät 18 das Auswerteprogramm der Steuereinheit 16 auf und wählt eine Option zur Ortung der Druckgasflasche 2. Dies veranlasst die Steuereinheit 16, ein entsprechendes eine Kennung der gesuchten Druckgasflaschenanordnung enthaltendes Steuersignal an die mit ihr in Datenverbindung stehenden Übermittlungseinheiten 15 abzugeben. Die Übermittlungseinheiten 15 vergleichen die im Steuersignal enthaltene Kennung mit den Kennungen der Druckgasflaschenanordnungen der mit ihnen in Datenverbindung stehenden Kommunikationseinheiten 11. Stimmen die Kennungen überein, wird das Steuersignal an die entsprechende Kommunikationseinheit 11 gesendet, an der es die Abgabe eines Lichtsignals durch eine oder beide der Leuchtdioden 12, 13 veranlasst.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung steht die Steuereinheit 16 unmittelbar über eine drahtlose Kommunikation mit allen innerhalb eines Bereichs befindlichen Kommunikationseinheiten 11 in Datenverbindung. In diesem Fall sind die Übermittlungseinheiten 15 entbehrlich, jedoch muss dann dafür Sorge getragen werden, dass das Auswerteprogramm einer Steuereinheit „erkennt“, ob sich eine Kommunikationseinheit 11 in ihrem Empfangsbereich befindet, in diesen eintritt oder ihn verlässt.
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Senden die beiden Leuchtdioden 12, 13 Licht unterschiedlicher Frequenz ab, kann das so von den Leuchtdioden emittierte optische Signal als Positionierhilfe dienen, mittels der eine - hier nicht gezeigte - automatisierte Transporteinrichtung, die mit einem optischen Erfassungssystem ausgerüstet ist, die Position der Druckgasflasche 2 feststellen und beispielsweise einen Greifarm zum Fassen der Druckgasflasche 2 entsprechend ausrichten kann. Weiterhin können durch Lichtsignale in unterschiedlichen Farben und/oder durch Abfolgen von Lichtsignalen weitere Informationen über die jeweilige Druckgasflasche mitgeteilt werden, die beispielsweise eine bald fällige technische Prüfung oder ein bald ablaufendes Haltbarkeitsdatum des Inhaltsgases der Druckgasflaschenanordnung.
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Im Ausführungsbeispiel nach 2 wird das erfindungsgemäße System 1 zum Überwachen einer Mehrzahl von Druckgasflaschen 22a, 22b, 22c, 22d, 22e eingesetzt. Jede der Druckgasflaschen 22a, 22b, 22c, 22d, 22e ist mit einer Kommunikationseinheit und einer Ventilschutzeinrichtung ausgerüstet, die in 2 allerdings aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt sind, sowie mit wenigstens einer mit der jeweiligen Kommunikationseinheit in Datenverbindung stehenden Leuchtdiode 12.
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Im Betrieb des Systems 1 nach 2 erfragt beispielsweise ein Benutzer, bei welchen innerhalb eines Bereichs vorliegenden Druckgasflaschen ein bestimmter Zustand vorliegt, beispielsweise, welche der Druckgasflaschen 22a, 22b, 22c, 22d, 22e mit einem bestimmten Gas gefüllt sind, oder bei welchen Druckgasflaschen 22a, 22b, 22c, 22d, 22e innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine Hauptuntersuchung fällig wird. Die entsprechende Anfrage richtet der Benutzer über die Applikation 17 an die Steuereinheit 16 mittels eines drahtlosen Signals 24. Das in der Steuereinheit 15 vorliegende Auswerteprogramm filtert die entsprechenden Datensätze der Datenbank und ermittelt die Kennungen der Druckgasflaschen, die der Anfrage entsprechen. Im Ausführungsbeispiel sind dies die Druckgasflaschen 22b und 22e. Anschließend werden Steuersignale zur Ortung dieser Druckgasflaschen 22b und 22e an die mit der Steuereinheit datenverbundene/n Übermittlungseinheit/en 15 gesendet, die diese an die jeweils mit ihnen in Datenverbindung bringbaren Kommunikationseinheiten mittels eines drahtlosen Signals 25 weitergeben. Stimmen die Kennungen mit den Kennungen der Druckgasflaschen 22a, 22b, 22c, 22d, 22e überein, wie hier bei den Druckgasflaschen 22b, 22e, veranlasst die entsprechende Kommunikationseinheit die mit ihr verbundene Leuchtdiode 12 die Abgabe eines kennzeichnenden Lichtsignals.
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Im Übrigen ist es im Betreib des Systems 1 sinnvoll, vor Beginn einer Abfrage und/oder in regelmäßigen Zeitabständen die Funktionsfähigkeit der Kommunikationseinheiten 11 aller mit einer Steuereinheit 15 datenverbundenen Druckgasflaschen 22a, 22b, 22c, 22d, 22e zu prüfen, indem von der Steuereinheit 15 zunächst ein Steuerbefehl zur Abgabe eines Leuchtsignals an alle Kommunikationseinheiten abgegeben wird. Ein fehlendes Leuchtsignal weist dann auf eine Fehlfunktion oder auf eine fehlende Stromversorgung, insbesondere auf leere Batterie der entsprechenden Kommunikationseinheit 11 hin.
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Das erfindungsgemäße System zum Fernüberwachen und Kennzeichnen von Druckgasflaschenanordnungen kann im Übrigen ergänzend zu anderen Formen der Fernüberwachung eingesetzt werden, bei denen beispielsweise die Bewegung eines Handrads, der Druck, oder die Temperatur oder weitere Daten der Druckgasflaschenanordnung erfasst und die entsprechenden Informationen einer Steuereinheit übermittelt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Druckgasflasche
- 3
- Flaschenkörper
- 4
- Entnahmeventil
- 5
- Entnahmeanschluss
- 6
- Ventilspindel
- 7
- Handrad
- 8
- Ventilschutzeinrichtung
- 9
- Zugangsöffnung
- 10
- Fernüberwachungssystem
- 11
- Kommunikationseinheit
- 12
- Leuchtdiode
- 13
- Leuchtdiode
- 14
- -
- 15
- Übermittlungseinheit
- 16
- Steuereinheit
- 17
- Applikation
- 18
- Mobiles Endgerät
- 19
- -
- 20
- -
- 21
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- 22a, 22b, 22c, 22d, 22e:
- Druckgasflasche
- 23
- -
- 24
- Signal
- 25
- Signal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7619523 B2 [0005]
- WO 2016/146765 A1 [0005]
- WO 2016/156059 A1 [0005]
- WO 2016/146786 A1 [0005]