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Die Erfindung betrifft eine Aufzugskabine zum Befördern von Personen in einem Aufzugsschacht, mit einer einen Innenraum umgebenden Kabinenwand, einem Kabinenboden und einer Kabinendecke, wobei die Aufzugskabine Bedieneinrichtungen sowie Kommunikationseinrichtungen für sich in der Aufzugskabine befindende Personen aufweist.
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Die Erfindung ist anwendbar bei Aufzugskabinen zur Personenbeförderung bei Aufzugsanlagen, welche Kommunikationseinrichtungen für sich in der Aufzugskabine befindende Personen aufweisen. Kommunikationseinrichtungen von Aufzugskabinen sind oft in Bedien- und Anzeigeelemente integriert. Die in solchen Kommunikationseinrichtungen enthaltenen Lautsprecher sind bei einigen Ausführungen hinter einer Abdeckplatte angeordnet, bei anderen Ausführungen auch hinter einer Dekorfläche der Kabinenwand, welche aus Gewichtsgründen oft dünnwandig ausgeführt ist. Die verwendeten Lautsprecher bauen relativ groß, was deren Integration an der Außenfläche der Aufzugskabine im Zwischenraum zur Schachtwand erschwert. Ferner weisen die verwendeten Lautsprecher zur Schallabgabe wenigstens eine Membran auf, mittels welcher Audiosignale in Form von elektrischer Energie in mechanische Energie bzw. Bewegungsenergie unwandelbar ist, um Schall zu erzeugen. Damit der Schall ins Innere der Aufzugskabine dringen kann, sind in den Abdeck- oder Dekorplatten oftmals unschöne und schmutzanfällige Öffnungen vorgesehen, hinter welchen der Lautsprecher mit Membran angeordnet ist. Bei einem Defekt des Lautsprechers wird üblicherweise ein geeigneter Austauschlautsprecher eingebaut. Sofern kein Austauschlautsprecher mit für die Einbausituation passenden Abmessungen verfügbar ist, können Umbaumaßnahmen erforderlich werden, welche in einem ungünstigen Fall auch den Innenraum der Aufzugskabine betreffen und dann zum Teil nur ästhetisch wenig ansprechende „Bastellösungen“ erlauben.
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Hiervon ausgehend stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine verbesserte Aufzugskabine zum Befördern von Personen mit einer Kommunikationseinrichtung zu schaffen, die einen Lautsprecher mit verbesserter Integrationsmöglichkeit aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Aufzugskabine gemäß Anspruch 1 und eine Aufzugsanlage gemäß Anspruch 7 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Die erfindungsgemäße Aufzugskabine zum Befördern von Personen in einem Aufzugsschacht weist eine einen Innenraum umgebende Kabinenwand auf, einen am unteren Ende der Kabinenwand angeordneten Kabinenboden und eine am oberen Ende der Kabinenwand angeordnete Kabinendecke. Die Aufzugskabine weist ferner Bedieneinrichtungen sowie Kommunikationseinrichtungen für sich in der Aufzugskabine befindende Personen auf.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Aufzugskabine wenigstens eine dem Innenraum zugewandte schwingfähige Oberfläche aufweist und die Kommunikationseinrichtung wenigstens einen an der schwingfähigen Oberfläche angeordneten Körperschallwandler, mittels welchem elektrische Energie in mechanische Energie bzw. Bewegungsenergie der schwingfähigen Oberfläche wandelbar ist, um Audioinformationen in Form von Schall zu erzeugen und in den Innenraum der Aufzugskabine zu übertragen.
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Ein solcher Körperschallwandler dient entsprechend den bislang verwendeten Lautsprechern zum Wandeln von elektrischen Eingangssignalen, die Audioinformationen wie Sprache oder auch Musik enthalten, in mechanische Schwingungen, die vom Menschen als Schall wahrnehmbar sind. Anstelle der in üblichen Lautsprechern enthaltenen Membran kann ein Körperschallwandler beliebige in einem zu beschallenden Raum angeordnete schwingfähige Oberflächen nutzen, um Schall zu erzeugen. Aufgrund der geringen Abmessungen von Körperschallwandlern, welche keine Membran aufweisen und unmittelbar an schwingfähigen Flächen angeordnet werden, ist der Bauraumbedarf von Körperschallwandlern vergleichsweise gering. Da Körperschallwandler direkt die schwingfähigen Flächen, an denen sie angeordnet sind, in schallerzeugende Schwingung versetzen, sind keine insbesondere unschönen oder schmutzanfälligen Öffnungen zu einen zu beschallenden Innenraum einer Aufzugskabine erforderlich.
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Als schwingfähige Oberflächen werden im Zusammenhang mit dieser Erfindung Oberflächen verstanden, die geeignet sind, von einem daran angeordneten Körperschallwandler in Schwingung versetzt zu werden, wodurch elektrische Energie bzw. elektrisch erzeugte Bewegungsenergie in Schall umgewandelt wird. Damit verhalten sich beliebige schwingfähige Oberflächen entsprechend einer Membran in bekannten Lautsprechern. Auf diese Weise ist es möglich, mit einem auf einer schwingungsfähigen Oberfläche angeordneten Körperschallwandler Audioinformationen wie Musik, Sprache oder Töne zu erzeugen, wie mit bekannten Lautsprechern auch. Um dieses Prinzip für Aufzugskabinen anzuwenden weist eine Aufzugkabine wenigstens eine dem Innenraum zugewandte schwingfähige Oberfläche im Bereich der Kabinenwand, der Kabinendecke oder des Kabinenbodens auf. Im Bereich des Kabinenbodens ist zu beachten, dass die Schwingungen durch das Betreten der schwingfähigen Fläche von Personen gedämpft werden.
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Da der Körperschallwandler bei dieser Ausführungsform auf der dem Innenraum der Aufzugskabine abgewandten Seite der Aufzugskabine angeordnet ist und eine schwingfähige Oberfläche der Aufzugskabine zum Schwingen anregt, wobei der Schall unmittelbar in den Innenraum der Aufzugskabine übertragen wird, sind weder unschöne Öffnungen in der Aufzugskabine für das Eintreten des Schalls in die Kabine erforderlich, noch ergibt sich eine beengte Einbausituation, da die Position eines Körperschallwandlers an einer schwingfähigen Oberfläche weitgehend variabel ist.
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Bei einer Ausführungsform der Aufzugskabine ist der wenigstens eine Körperschallwandler an einer dem Innenraum der Aufzugskabine abgewandten Seite der Aufzugskabine insbesondere an wenigstens einem Kabinenwandelement und/ oder an wenigstens einem Kabinendeckenelement mit schwingfähiger Oberfläche angeordnet. In gleicher Weise kann der Körperschallwandler auch an einer insbesondere dem Innenraum der Aufzugskabine abgewandten Seite wenigstens eines Kabinenbodenelements angeordnet sein. Auf diese Weise sind keine zusätzlichen Elemente zur Schallerzeugung oder zusätzliche Öffnungen zum Führen des Schalls in den Innenraum der Aufzugskabine erforderlich.
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Bei einer Ausführungsform der Aufzugskabine ist das wenigstens eine Kabinenwandelement und/ oder das wenigstens eine Kabinendeckenelement mehrschichtig ausgeführt. Dabei weisen die äußeren Schichten des wenigstens einen Kabinenwandelements und/ oder des wenigstens einen Kabinendeckenelements wenigstens eine Aussparung auf, in welche der wenigstens eine Körperschallwandler an der Außenseite der inneren durchgehenden Schicht des wenigstens einen Kabinenwandelements und/ oder des wenigstens einen Kabinendeckenelements angeordnet ist.
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Das Vorsehen einer derartigen Aussparung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn eine oder mehrere Schichten eines Kabinenwand- oder Kabinendeckenelements nicht insbesondere flächig schwingungsübertragend miteinander verbunden sind oder eine oder mehrere Schichten schwingungsdämpfende Eigenschaften aufweisen. Sind beispielsweise mehrere dem Innenraum der Aufzugskabine zugewandte hinter einer Oberfläche angeordnete Schichten fest miteinander verbunden und weisen keine schwingungsdämpfende Eigenschaften auf, so kann auch eine Aussparung vorgesehen sein, die bis zu der innenraumabgewandten Oberfläche der innersten, dem Innenraum zugewandten Schicht mit diesen Eigenschaften reicht. Sind beispielsweise alle Schichten eines mehrschichtigen Kabinenwand- oder Kabinendeckenelements insbesondere flächig schwingfähig miteinander verbunden und weisen keine schwingungsdämpfende Eigenschaften auf, so kann - abhängig von der Qualität und den Eigenschaften des Körperschallwandlers - möglicherweise auch auf eine derartige Aussparung verzichtet werden.
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Bei einer Ausführungsform der Aufzugskabine sind an der Aufzugskabine mehrere Körperschallwandler angeordnet. Neben den Eigenschaften und Anordnung der eingesetzten schwingfähigen Oberfläche(n) sowie der Eigenschaften der verwendeten Körperschallwandler hängt die Zahl der zum Erzielen einer gewünschten Klangwirkung in der Aufzugskabine zu verwendenden Körperschallwandler insbesondere auch von der Größe der Aufzugskabine und deren Aufbau ab. Da die Montage von Körperschallwandlern aufgrund der geringen Bauraumanforderungen für den Wandler selbst und fehlender Anpassungserfordernisse des Innenraums der Aufzugskabine kaum Beschränkungen unterliegt, kann die Zahl und Anordnung vor Körperschallwandlern entsprechend der gewünschten Schallqualität weitgehend variabel gestaltet werden. Entsprechend ist es möglich, den wenigstens einen Körperschallwandler im Bereich wenigstens eines Kabinenwandelements, im Bereich wenigstens eines Kabinendeckenelements und/ oder zugleich an wenigstens einem Kabinenwandelement und wenigstens einem Kabinendeckenelement anzuordnen. In gleicher Weise ist selbstverständlich auch eine Kombination einer Anordnung von wenigstens einem Körperschallwandler an wenigstens einem Kabinenwand- und/ oder Kabinendeckenelement und der Anordnung von wenigstens einem Körperschallwandler am Kabinenboden möglich.
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Bei einer Ausführungsform der Aufzugskabine ist eine zum Wandeln von elektrischer Energie in mechanische Energie bzw. Bewegungsenergie geeignete schwingfähige Oberfläche eines Kabinendeckenelements, eines Kabinenwandelements oder eines Kabinenbodenelements aus einem Metall wie beispielsweise Stahl oder Aluminium bzw. einer Legierung hiervon, aus Glas, aus Holz, aus einem Kunststoff, insbesondere einem faserverstärkten Kunststoff wie CFK oder einem Carbonmaterial hergestellt. Die genannten Materialien weisen üblicherweise gute Schwingungseigenschaften auf. Grundsätzlich sind jedoch auch beliebige andere als die genannten geeigneten Materialen verwendbar.
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Für die Verkleidung von Aufzugskabinen werden häufig auch sogenannte Sandwichelemente verwendet, bei welchen zwischen zwei Deckschichten, einer dem Innenraum der Aufzugskabine zugewandten Dekorfläche und einer an der Außenseite der Aufzugskabine angeordneten Außenfläche, wenigstens eine insbesondere Wärme- und/ oder schallisolierende Zwischenschicht angeordnet ist. Derartige Zwischenschichten weisen häufig eher schwingungsdämpfende Eigenschaften auf, sodass bei solchen Sandwichelementen vorteilhaft eine wie vorausgehend beschriebene Aussparung vorgesehen werden kann, und der Körperschallwandler in der Aussparung auf der dem Innenraum abgewandten Seite insbesondere der Dekorfläche angeordnet wird. Beispielsweise ist bei Oberflächen, die aus Umformelementen wie beispielsweise gekanteten Bauelementen aufgebaut sind, auf die Anordnung eines Körperschallwandlers an einer ausreichend schwingungsfähigen Position zu achten. Der Innenraum vieler Aufzugskabinen ist auch von einschichtigen oder durchgehend starr aufgebauten mehrschichtigen Dekorplatten beispielsweise aus Metall, Holz oder Kunststoffmaterialien umgeben. Bei derartigen Aufzugskabinen ist eine weitgehend variable und einfache Anordnung von Körperschallwandlern möglich.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ferner eine Aufzugsanlage vorgeschlagen, welche eine Aufzugskabine der vorausgehend beschriebenen Art aufweist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen jeweils
- 1 eine beispielhafte Aufzugskabine zum Befördern von Personen;
- 2 eine Kabinenwand der beispielhaften Aufzugskabine aus 1 mit schwingfähiger Oberfläche und daran angeordnetem Körperschallwandler;
- 3 eine Aufzugskabine mit mehreren beispielhaft erfindungsgemäß daran angeordneten Körperschallwandlern; und
- 4 eine Einzelheit eines beispielhaften Kabinenwandelements mit einem in einer Aussparung angeordnetem Körperschallwandler.
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1 zeigt eine beispielhafte Aufzugskabine zum Befördern von Personen in einem Aufzugsschacht 2 mit einem Innenraum 5. Der Innenraum ist von einer Kabinenwand 11 umgeben. Zum Betreten und Verlassen des Innenraums 5 der Aufzugskabine 1 ist eine Aufzugstür 12 vorgesehen. Am unteren Ende der Kabinenwand 11 ist ein Kabinenboden 13 angeordnet und am oberen Ende der Kabinenwand 11 eine Kabinendecke 14. Die Aufzugskabine 1 weist ferner Bedieneinrichtungen 16 wie Stockwerkswahltasten sowie Kommunikationseinrichtungen 20 für sich in der Aufzugskabine 1 befindende Personen auf. Die Kommunikationseinrichtungen 20 weisen insbesondere auch einen Lautsprecher auf, welcher beispielsweise Ansagen zu den aktuell angefahrenen Stockwerke abspielt und zur Sprachverständigung mit einer Servicestelle insbesondere bei Notrufen oder Defekten dient. Zum Austausch von Sprachinformationen weisen die Kommunikationseinrichtungen 20 der beispielhaften Aufzugskabine 1 ferner wenigstens ein Mikrofon auf.
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Die Aufzugskabine 1 weist wenigstens eine dem Innenraum 5 zugewandte schwingfähige Oberfläche 21 auf, welche in 2 am Beispiel der Kabinenwand 11 gezeigt ist. In 2 ist ein Teil einer beispielhaften erfindungsgemäßen Kommunikationseinrichtung 20 dargestellt, der zur Wiedergabe von Audioinformationen dient. Die Kabinenwand 1 weist ein Kabinenwandelement 31 mit einer schwingfähige Oberfläche 21 auf. Hinter der schwingfähigen Oberfläche 21 des Kabinenwandelements 31 und damit auf der dem Innenraum 5 abgewandten Seite der Kabinenwand 11 ist ein Körperschallwandler 25 angeordnet, der die schwingfähige Oberfläche 21 analog zu einer Membran eines Lautsprechers in Schwingung versetzt und auf diese Weise elektrische Energie in mechanische Energie bzw. Bewegungsenergie der schwingfähigen Oberfläche 21 umwandelt. So werden Audioinformationen oder Klänge für sich in der Aufzugskabine 1 befindende Personen in Form von mechanischer Schwingungsenergie und damit Schall 26 in den Innenraum 5 der Aufzugskabine 1 übertragen.
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3 zeigt eine beispielhafte erfindungsgemäße Aufzugskabine 1 mit mehreren daran angeordneten Körperschallwandlern 25. An der Aufzugskabine 1 sind zwei Körperschallwandler 25 im Bereich einer Kabinenwand 11 und ein Körperschallwandler 25 im Bereich der Kabinendecke 14 angeordnet. Eine solche Anordnung mit mehreren Körperschallwandlern 25 erlaubt ein hochwertiges Klangerlebnis im Inneren der Aufzugskabine 1. Da die Körperschallwandler 25 vergleichsweise geringe Abmessungen und insbesondere bezüglich der Bauhöhe aufweisen, unterliegt deren Anordnung vergleichsweise wenigen Beschränkungen durch den Bauraum.
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4 zeigt eine Einzelheit eines erfindungsgemäßen Kabinenwandelements 31 mit einem in einer Aussparung 28 angeordnetem Körperschallwandler 25. Bei dem beispielhaften Kabinenwandelement 31 handelt es sich um ein Sandwichelement mit einem mehrschichtigen Aufbau. Dem Innenraum 5 der Aufzugskabine 1 ist ein Dekorelement mit einer schwingfähigen Oberfläche 21 zugewandt. Die daran anschließende Isolationsschicht sowie die zur Außenseite der Aufzugskabine 1 das Sandwichelement abschließende Platte weisen eine Aussparung 28 auf, in welcher der Körperschallwandler 25 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufzugskabine
- 2
- Aufzugsschacht
- 5
- Innenraum der Aufzugskabine
- 11
- Kabinenwand
- 12
- Kabinentür
- 13
- Kabinenboden
- 14
- Kabinendecke
- 16
- Bedieneinrichtungen
- 20
- Kommunikationseinrichtungen
- 21
- schwingfähige Oberfläche
- 25
- Körperschallwandler
- 26
- Schall
- 28
- Aussparung
- 31
- Kabinenwandelement
- 34
- Kabinendeckenelement