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Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse und einem Mehrgelenkskurbeltrieb mit einer Mehrzahl von um eine Drehachse drehbar auf Hubzapfen einer Kurbelwelle gelagerten Koppelgliedern und einer Mehrzahl von drehbar auf Hubzapfen einer Exzenterwelle gelagerten Anlenkpleueln, wobei jedes Koppelglied an einer Seite mit einem Kolbenpleuel eines Kolbens der Brennkraftmaschine und an der anderen Seite mit einem Anlenkpleuel verbunden ist, und wobei die Drehachse der Exzenterwelle oberhalb der Drehachse der Kurbelwelle liegt, wobei die Kurbelwelle und die Exzenterwelle direkt oder indirekt am Kurbelgehäuse gelagert sind.
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Eine solche Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse und einem Mehrgelenkskurbeltrieb ist beispielsweise aus
DE 10 2013 019 214 B3 bekannt. Der Mehrgelenkskurbeltrieb umfasst eine Exzenterwelle, deren Drehwinkel bevorzugt mittels einer Stelleinrichtung, insbesondere in Abhängigkeit eines Betriebspunkts der Brennkraftmaschine, verstellt werden kann. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die Exzenterwelle mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine zu koppeln und die Exzenterwelle auf dieser Weise über die Kurbelwelle anzutreiben.
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Der Mehrgelenkskurbeltrieb verfügt über eine der Anzahl der Kolben entsprechende Anzahl von Koppelgliedern, die jeweils drehbar auf einem entsprechenden Zapfen der Kurbelwelle gelagert sind. Jedes Koppelglied weist zwei zu entgegengesetzten Seiten über die Kurbelwelle überstehende Arme auf, an deren Enden jeweils ein Schwenkgelenk vorgesehen ist. Eines dieser Schwenkgelenke dient der schwenkbaren Kopplung mit einem Kolbenpleuel, der mit einem Kolben der Brennkraftmaschine verbunden ist, so dass der Kolben über den Kolbenpleuel mit der Kurbelwelle gekoppelt ist. Das andere Schwenkgelenk dient der schwenkbaren Verbindung mit einem Anlenkpleuel. Der Anlenkpleuel ist mit seinem anderen Ende drehbar auf einem Hubzapfen der Exzenterwelle gelagert.
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Mittels eines solchen Mehrgelenkskurbeltriebs kann das Verdichtungsverhältnis im jeweiligen Zylinder, in dem der jeweilige Kolben läuft, eingestellt werden. Diese Einstellung erfolgt insbesondere in Abhängigkeit eines Betriebspunkts der Brennkraftmaschine und/oder dem vorliegenden Arbeitstakt. Die Verstellung des Verdichtungsverhältnisses erfolgt über die Exzenterwelle. Diese wird in eine, dem gewünschten Verdichtungsverhältnis entsprechende Drehwinkelstellung gebracht bzw. wird die Phasenlage zwischen der Exzenterwelle und der Kurbelwelle auf einen bestimmten Wert eingestellt.
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Die Kurbelwelle und die Exzenterwelle sind direkt am Kurbelgehäuse oder an am Kurbelgehäuse angeordneten Lagerbauteilen wie Lagerböcken, Lagerflanschen o.dgl., die am Kurbelgehäuse befestigt sind und gegebenenfalls auch aus Aluminium bestehen, in mehreren Lagerstellen gelagert. Das Kurbelgehäuse besteht nicht zuletzt aus Gewichtsgründen aus einem relativ leichten Material wie beispielsweise Aluminium. Demgegenüber sind die beim Betrieb der Brennkraftmaschine stark belasteten Bauteile des Mehrgelenkskurbeltriebs, vornehmlich die Kurbelwelle und die Exzenterwelle sowie die Kolbenpleuel und Anlenkpleuel aus Stahl, Sintermetall oder Gusseisen, wobei mitunter auch aufgrund des geringen Gewichts Titan oder titanbasierte Legierungen verwendet werden. Es werden also seitens des Kurbelgehäuses sowie seitens der Elemente des Mehrgelenkskurbeltriebs unterschiedliche Materialien verwendet. Es hat sich nun herausgestellt, dass es aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der verschiedenartigen Materialien zu einer Variation der Verdichtung respektive des Verdichtungsverhältnisses kommt. Mit zunehmender Erwärmung der Brennkraftmaschine dehnt sich das beispielsweise aus Aluminium bestehende Kurbelgehäuse etwas stärker aus als die Elemente des Mehrgelenkkurbeltriebs, insbesondere die Kolben- und Anlenkpleuel, resultierend aus den unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Materialien. Auf die thermisch bedingte Ausdehnung nehmen alle Bauteile Einfluss, die zwischen der Lagerstelle der Kurbelwelle und der Lagerstelle der Exzenterwelle angeordnet sind, also insbesondere das Kurbelgehäuse, aber auch die daran gegebenenfalls vorgesehenen Lagerbauteile etc. Denn all diese Bauteile können bei einer thermisch bedingten Ausdehnung einen Höhenversatz der Drehachsen relativ zueinander bewirken.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Brennkraftmaschine anzugeben, bei deren Betrieb derartige Ausdehnungsänderungen berücksichtigt werden können.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Abstandsverhältnis zwischen dem vertikalen Abstand zwischen der Drehachse der Kurbelwelle und der Schwenkachse des Verbindungselements von Kolben und Kolbenpleuel und dem vertikalen Abstand zwischen der Drehachse der Kurbelwelle und der Drehachse der Exzenterwelle ≤3 ist, wenn sich der Kolben im oberen Totpunkt befindet.
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Es hat sich überraschend herausgestellt, dass sich die beschriebenen thermisch bedingten Geometrieänderungen positiv nutzen lassen respektive sich positiv auf die Verdichtung bzw. das Verdichtungsverhältnis auswirken, wenn die Exzenterwelle hinreichend weit von der Kurbelwelle entfernt angeordnet ist. Es hat sich herausgestellt, dass bei Einstellung respektive Auslegung des Abstandsverhältnisses zwischen den Dreh- oder Schwenkachsen der beteiligten Komponenten des Mehrgelenkstriebs ein je nach Betriebssituation positiver Effekt auf die Verdichtung erzielt werden kann.
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Als Abstandsverhältnis wird das Verhältnis zweier Achsabstände betrachtet, wobei die Betrachtung bei vertikal stehenden Zylindern vorgenommen wird respektive auf eine vertikal stehende Zylinderanordnung bezogen ist. Es wird zum einen der vertikale Abstand zwischen der Drehachse der Kurbelwelle und der Schwenkachse des Verbindungselements, über das der Kolben und das Kolbenpleuel miteinander verbunden sind, also der Kolbenbolzen, berücksichtigt. Als zweiter Abstand wird der vertikale Abstand zwischen der Kurbelwellendrehachse und der Exzenterwellendrehachse berücksichtigt. Diese beiden Abstandswerte werden nun ins Verhältnis zueinander gesetzt, das heißt, dass das Verhältnis des Abstands Kurbelwellenachse-Verbindungselementsachse : Kurbelwellenachse-Exzenterwellenachse gebildet bzw. betrachtet wird. Dieses Verhältnis ist erfindungsgemäß ≤3. Es hat sich herausgestellt, dass bei einem solchen Verhältnis respektive einer derartigen Anordnungsgeometrie ein positiver Effekt der Ausdehnungsvariation auf das Verdichtungsverhältnis gegeben ist. Im Rahmen dieser Geometrieänderung, die mit zunehmender Erwärmung der relevanten Komponenten einsetzt, kommt es dazu, dass, nachdem die Kurbelwelle und die Exzenterwelle am Kurbelgehäuse selbst gelagert sind, das beispielsweise aus Aluminium ist, oder in daran angeordneten Lagerbauteilen (Lagerböcke, Lagerflansche etc., gegebenenfalls auch aus Aluminium), das oder die sich also stärker ausdehnen als die Komponenten des Mehrgelenkskurbeltriebs, sich der Achsabstand zwischen Kurbelwelle und Exzenterwelle stärker ändert als der Achsabstand zwischen Kurbelwelle und Verbindungselement. Aufgrund dieser Veränderung bei höheren Betriebstemperaturen, die üblicherweise oberhalb der Raumtemperatur liegen, reduziert sich die Verdichtung respektive das Verdichtungsverhältnis, da aufgrund der Kopplung der Exzenterwelle mit dem Kolben über die Pleuel sowie das Koppelglied die Position des Kolbens im oberen Totpunkt minimal verändert wird, er wandert geringfügig nach unten. Da bei größeren Bauteiltemperaturen respektive Motortemperaturen die Klopfneigung größer ist, ist die Reduzierung der Verdichtung respektive des Verdichtungsverhältnisses mit zunehmender Temperatur zweckmäßig.
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Demgegenüber erhöht sich bei niedrigeren Temperaturen die Verdichtung, da sich bei tiefen Temperaturen das Kurbelgehäuse natürlich auch in etwas stärkerem Maße zusammenzieht als die Elemente des Mehrgelenkskurbeltriebs. Der obere Totpunkt wandert aufgrund der Abstandsänderung der Achsen der Kurbelwelle und der Exzenterwelle geringfügig nach oben. Die in diesem Fall erhöhte Verdichtung ist ebenfalls positiv, da die Klopfneigung bei niedrigeren Temperaturen geringer ist. Darüber hinaus verbessert eine höhere Verdichtung im Kalten die Starteigenschaften der Brennkraftmaschine.
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Wird nun die Anordnungsgeometrie derart gewählt, dass das Abstandsverhältnis ≤3 ist, kann überraschenderweise der sich je nach Temperaturgang einstellende Ausdehnungs- oder Geometrieeffekt positiv im Hinblick auf eine den Betrieb fördernde Variation der Verdichtung respektive des Verdichtungsverhältnisses genutzt werden. Das heißt, dass durch die temperaturbedingte Verdichtungsänderung der Verstellbereich respektive die Spreizung der Verdichtung reduziert werden kann, wodurch die Verstelleinrichtung, über die die Exzenterwelle verstellt wird, weniger belastet wird und damit kleiner und kostengünstiger ausgeführt werden kann.
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Die Exzenterdrehachse kann, bezogen auf den oberen Totpunkt des Kolbens, auf gleicher Höhe respektive in gleicher Ebene wie die Zentralachse des Verbindungselements liegen, so dass das Abstandsverhältnis 1 beträgt. Denkbar ist es aber auch, dass die Exzenterdrehachse höher als die Zentralachse der Verbindungselements liegt, so dass sich ein Verhältniswert < 1 ergibt. Kleiner als 0,5 sollte der Verhältniswert nicht ausgelegt werden. Das heißt, dass sich das Abstandsverhältnis im Intervall von 0,5 - 3, vorzugsweise zwischen 1 - 3 bewegen sollte.
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Besonders zweckmäßig ist es des Weiteren, wenn hinsichtlich der geometrischen Auslegung auch ein Hebelverhältnis zwischen den wirksamen Hebeln innerhalb des Mehrgelenkskurbeltriebs betrachtet wird. Aus diesem Grund ist vorgesehen, dass das Hebelverhältnis zwischen den wirksamen Hebel zwischen der Schwenkachse des Anlenkpleuels am Koppelglied zu dessen Drehachse und dem Hebel zwischen der Schwenkachse des Kolbenpleuels am Koppelglied zu dessen Drehachse ≤3 ist. Auch diese Betrachtung bezieht sich wiederum auf eine vertikale Anordnung der Zylinder. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung wird also das Hebelverhältnis im Bereich der Pleuelkopplung betrachtet, nachdem über diese Pleuelkopplung über das Koppelglied die Exzenterwelle mit dem Kolben gekoppelt ist. Betrachtet werden hier zwei Hebel, nämlich zum einen der wirksame Hebel zwischen der Schwenkachse des Anlenkpleuels am Koppelglied und der Drehachse des Koppelglieds am Hubzapfen der Kurbelwelle. Der zweite Hebel ist der Hebel zwischen der Schwenkachse des Kolbenpleuels am Koppelglied und der Koppelglieddrehachse. Es hat sich auch hier herausgestellt, dass dieses Hebelverhältnis ≤3 sein sollte. Als „wirksamer“ Hebel wird dabei der Hebel betrachtet, der über die Normale ausgehend von der Koppelglieddrehachse auf die Normale der Verlängerung der durch die jeweilige Pleuelschwenkachse verlaufenden Verlängerungslinie der Längsachse des jeweiligen Pleuels definiert wird. Auch hier bezieht sich die Bestimmung des Hebelverhältnisses auf den Zeitpunkt, in dem der Kolben im oberen Totpunkt ist.
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Auch hier sollte das Hebelverhältnis einen bestimmten Verhältniswert nicht unterschreiten. Auch hier kann der Verhältniswert < 1 sein, das heißt dass der Hebel zum Kolbenpleuel hin größer als der Hebel zum Anlenkpleuel hin ist. Sind die Hebel gleich lang, ist das Hebelverhältnis 1, im Übrigen ist der Hebel zum Anlenkpleuel hin größer als der Hebel zum Kolbenpleuel hin. Das heißt, dass auch hier ein Hebelverhältnisintervall zwischen 0,5 - 3, insbesondere von 1 - 3 bevorzugt ist.
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Auch über dieses Hebelverhältnis kann positiver Einfluss auf das Verdichtungsverhältnis in Abhängigkeit der Bauteiltemperatur genommen werden. Je kürzer der Hebel zum Anlenkpleuel ist, verglichen mit dem Hebel zum Kolbenpleuel, umso stärker geht eine Abstandsänderung resultierend aus einer Ausdehnung oder einem Schrumpfen des Kurbelgehäuses, mithin also eine Variation des Abstands von Exzenterwelle zu Kurbelwelle ein.
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In Weiterbildung der Erfindung sollte das Abstandsverhältnis ≤1,5 und/oder das Hebelverhältnis ≤2,25 sein.
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Bevorzugt liegt das Abstandsverhältnis in einem Intervall zwischen 1,05 - 1,2 während das Hebelverhältnis bevorzugt in einem Intervall zwischen 2,0 - 2,2 liegt.
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An dieser Stelle jedoch der Hinweis, dass sämtliche Abstandsverhältnisse respektive Hebelverhältnisse, die im jeweiligen Maximalintervall von 0,5 - 3,0 liegen, erfindungswesentlich sind und als offenbart gelten, auch wenn der konkrete, die Intervalluntergrenze oder die Intervallobergrenze bildende Wert nicht explizit erwähnt ist. Das heißt, dass sämtliche im jeweiligen Intervall liegenden Werte des jeweiligen Verhältnisses in 1/100-Stufen als erfindungswesentlich offenbart gelten und damit beliebige, sich innerhalb der jeweiligen Intervallgrenzen von 0,5 - 3 ergebenden Unterintervalle bilden lassen und als offenbart gelten.
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Wie bereits beschrieben bestehen das Kurbelgehäuse einerseits sowie die relevanten Elemente des Mehrgelenkskurbeltriebs aus unterschiedlichen Materialien. Bevorzugt ist das Kurbelgehäuse, an dem die Kurbelwelle und die Exzenterwelle gelagert sind, aus Aluminium, während zumindest die Anlenkpleuel, die Koppelglieder und die Kolbenpleuel, gegebenenfalls auch die Kurbelwelle und die Exzenterwelle selbst, aus Stahl sind.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie der Figur.
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Die Figur zeigt eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine 1. Die Brennkraftmaschine umfasst ein Kurbelgehäuse 2, das hier nur gestrichelt dargestellt ist. Dieses Kurbelgehäuse ist bevorzugt aus Aluminium gefertigt. Am bzw. im Kurbelgehäuse 2 ist, über mehrere, nicht näher gezeigte Lagerstellen, eine Kurbelwelle 3 um die Drehachse DK drehbar gelagert, wie durch den Pfeil PK dargestellt ist.
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Des Weiteren ist am oder im Kurbelgehäuse 2 eine Exzenterwelle 4 um eine Drehachse DE drehbar gelagert, wie durch den Pfeil PE dargestellt ist. Die Exzenterwelle 4 ist in beide Richtungen, z. B. um maximal 180° schwenkbar, wie durch den Doppelpfeil PE angedeutet ist, wobei die Verschwenkung beispielsweise über ein nicht näher gezeigtes Stellelement erfolgt.
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Vorgesehen ist des Weiteren ein Mehrgelenkskurbeltrieb 5. Dieser umfasst pro Zylinder 6 ein Koppelglied 7, das auf einem Hubzapfen 8 der Kurbelwelle 3 um die Drehachse DG drehbar gelagert ist. Das Koppelglied 7 weist zwei zur Seite laufende Arme 9, 10 auf. Am in 1 nach rechts laufenden Arm 9 ist ein Schwenklager 11 vorgesehen, an dem ein Anlenkpleuel 12 um eine Schwenkachse SGA schwenkbar gelagert ist. Das Anlenkpleuel 12 ist mit seinem anderen Ende an einem Hubzapfen 13, der an der Exzenterwelle 4 exzentrisch angeordnet ist, um eine Schwenkachse SEA schwenkgelagert.
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Am nach links laufenden Arm 10 ist ebenfalls ein Schwenklager 14 ausgebildet, an dem ein Kolbenpleuel 15 um eine Schwenkachse SGK das Kolbenpleuel 15 ist mit einem Kolben 16, der im Zylinder 6 geführt ist, über ein Verbindungselement 17, üblicherweise einen Kolbenbolzen, um eine Schwenkachse SKK schwenkbar verbunden.
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Durch Verschwenken der Exzenterwelle
4 kann ersichtlich über den Mehrgelenkskurbeltrieb das Verdichtungsverhältnis im Brennraum
18 im Zylinder
6 variiert werden. Ein solcher Mehrgelenkskurbeltrieb ist aus
DE 10 2013 019 214 B3 bekannt, auf die hinsichtlich des Aufbaus des Mehrgelenkskurbeltriebs ausdrücklich verwiesen wird und deren Offenbarungsgehalt auch in die vorliegende Anmeldung einbezogen wird.
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Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine respektive die Anordnung der relevanten Komponenten umfassend die Kurbelwelle 3 sowie die Elemente des Mehrgelenkskurbeltriebs 5 zeichnet sich durch eine bestimmte Geometrie aus: Diese betrifft zum einen die Positionierung der Exzenterwelle 4 respektive ihrer Drehachse DE in Bezug auf die Kurbelwelle 3 respektive die Kurbelwellendrehachsen DK. Bezüglich dieser Anordnung ist erfindungsgemäß ein bestimmtes Abstandsverhältnis definiert. Betrachtet wird der vertikale Abstand, bezogen auf eine vertikale Zylinderanordnung, der Schwenkachse SKK zur Kurbelwellendrehachse DK sowie der Abstand zwischen der Exzenterwellendrehachse DE zur Kurbelwellendrehachse DK. In der Figur ist der vertikale Abstand SKK-DK mit L1 bezeichnet. Der Kolben 16 ist im oberen Totpunkt dargestellt. L1 gibt also im oberen Totpunkt des Kolbens 16 den Abstand der Schwenkachse SKK des Kolbenpleuels 15 am Kolben 16 zur Drehachse DK der Kurbelwelle 3 an.
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Der vertikale Abstand DE-DK ist in der Figur mit L2 dargestellt. Dieser Abstand oder diese Länge gibt den Abstand der Exzenterwellendrehachse DE zur Kurbelwellendrehachse DK an.
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Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass das Verhältnis L1/L2 ≤30 ist. Das heißt, dass L1 maximal dem Dreifachen von L2 entspricht, bevorzugt jedoch ist das Verhältnis deutlich kleiner als der maximale Intervallwert 3. Je näher die Drehachse DE an der Schwenkachse SKK ist, umso kleiner ist er Verhältniswert. Sind beide auf gleicher Höhe, so ist das Verhältnis 1. Die Drehachse DE kann sogar höher als die Schwenkachse SKK liegen, wobei dann ein Verhältniswert < 1 gegeben wäre.
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Des Weiteren wird hinsichtlich der geometrischen Auslegung auch ein Hebelverhältnis zwischen den wirksamen Hebeln innerhalb des Mehrgelenkskurbeltriebs 5 berücksichtigt. Zum einen wird der Hebel zwischen der Drehachse DG des Koppelglieds 7 am Hubzapfen 8 der Kurbelwelle 3 zur Exzenterwelle 4 hin betrachtet. Betrachtet wird der wirksame Hebel b, wie er in der Figur dargestellt ist. Dieser Hebel b definiert sich über die Normale zwischen der Schwenkachse DG auf die Verlängerungsgerade 19 der Längsmittelachse des Anlenkpleuels 12 durch die Schwenkachse SGA des Anlenkpleuels 12 am Koppelglied 7.
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Der zweite wirksame Hebel a, der betrachtet wird, erstreckt sich von der Schwenkachse DG, um die das Koppelglied 7 am Hubzapfen 8 schwenkbar ist, zum Kolbenpleuel 15 hin. Auch hier ist der Hebel a über die Normale ausgehend von der Schwenkachse DG auf die Verlängerungsgerade 20 der Längsmittelachse des Kolbenpleuels 15 durch die Schwenkachse SGK, um die das Kolbenpleuel 15 am Koppelglied 7 schwenkbar ist, definiert.
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Das Verhältnis b/a sollte ≤3,0 sein, das heißt, dass der Hebel b maximal die dreifache Länge aufweisen sollte wie der Hebel a. Bevorzugt liegt auch hier die Hebelverhältnisuntergrenze bei ca. 1,0, das heißt, dass die beiden Hebel a und b ungefähr gleichlang sind. Auch hier ist also ein Hebelverhältnisintervall von 0,5 - 3,0 gegeben, d.h., dass es denkbar ist, dass der Hebel a länger als der Hebel b ist und sich ein Verhältniswert < 1 ergibt.
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Durch die geometrische Auslegung der Anordnung der relevanten Komponenten mit Abstands- und Hebelverhältnissen in den angegebenen Intervallen kann eine etwaige Geometrieänderung, die aus dem unterschiedlichen thermischen Ausdehnungsverhalten des Aluminium-Kurbelgehäuses 2 sowie etwaiger Anbauteile, die der Wellenlagerung dienen, und den relevanten Komponenten des Mehrgelenkskurbeltriebs 5, also insbesondere der Anlenkpleuel 12, die Koppelglieder 7 sowie der Kolbenpleuel 15 resultiert, positiv auf die Veränderung der Verdichtung respektive des Verdichtungsverhältnis in Bezug auf gegebene Betriebstemperaturen erreicht werden. Mit zunehmender Erwärmung dehnt sich das Koppelgehäuse 2 stärker aus als die Komponenten des Mehrgelenkskurbeltriebs 5. Dies führt dazu, dass sich der Abstand der Exzenterwelle 4 zur Kurbelwelle 3 ändert, das heißt, dass sich L2 bei einer Ausdehnung etwas erhöht respektive bei einem Schrumpfen des Kurbelgehäuses 4 etwas verringert, verglichen zur aufgrund eines anderen Ausdehnungsverhalten gegebenen Veränderung von L1. Hieraus ergibt sich eine Reduzierung der Verdichtung im Zylinder 6, nachdem über die mechanische Kopplung der Anlenkpleuel 12 über die Koppelglieder 7 zu den Kolbenpleueln 15 der obere Totpunkt des Kolbens 16 variiert wird, er wandert bei Erwärmung bzw. Ausdehnung marginal etwas nach unten im Zylinder 6. Eine niedrigere Verdichtung ist bei einer Temperatur oberhalb von Raumtemperatur - auf Raumtemperatur sind die erfindungsgemäß vorbeschriebenen Abstandsverhältnisse im Rahmen der geometrischen Basisauslegung bezogen - zweckmäßig, da bei größeren Bauteiltemperaturen die Klopfneigung größer ist, sodass sich eine niedrigere Verdichtung hier positiv auswirkt und folglich die thermisch bedingten Geometrieänderungen vorteilhaft genutzt werden können.
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Bei niedrigeren Temperaturen unterhalb oder deutlich unterhalb der Raumtemperatur erhöht sich demgegenüber die Verdichtung, da das Kurbelgehäuse 2 etwas stärker schrumpft als die Komponenten des Mehrgelenkskurbeltriebs 5. In diesem Fall erhöht sich die Verdichtung, was wiederum positiv ist, da in diesem Betriebsbereich die Klopfneigung eher geringer ist. Zusätzlich wird durch die höhere Verdichtung im Kalten die Startereigenschaft verbessert.
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Ein Beispiel für eine geometrische Auslegung der entsprechenden Abstände respektive Längen sowie der Hebel, das jedoch keinesfalls beschränkend ist, ist nachfolgend angegeben:
- L1 = 190 mm
- L2 = 167 mm
- L1/L2 = 1,17
- a = 40 mm
- b = 83 mm
- b/a = 2,075
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013019214 B3 [0002, 0025]