DE102017002896A1 - Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems (2) eines Fahrzeugs (1), wobei – ein dem Fahrzeug (1) vorausliegender Streckenabschnitt erfasst und ausgewertet wird und – eine Fahrgemeinschaftsspur auf dem vorausliegenden Streckenabschnitt erkannt wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass – eine zum Befahren der erkannten Fahrgemeinschaftsspur vorgegebene Mindestinsassenanzahl ermittelt wird und – eine tatsächliche Insassenanzahl des Fahrzeugs (1) ermittelt wird, – wobei die tatsächliche Insassenanzahl mit der vorgegebenen Mindestinsassenanzahl verglichen wird und ein automatischer Wechsel des Fahrzeugs (1) von einer momentanen Fahrspur auf die Fahrgemeinschaftsspur durchgeführt wird, wenn die tatsächliche Insassenanzahl mindestens der vorgegebenen Mindestinsassenanzahl entspricht.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeugs sind allgemein bekannt. Beispielsweise wird in der
DE 11 2010 005 758 T5 eine Navigationsvorrichtung offenbart, die einen Auffahrt- und Abfahrtabschnitt extrahiert, der vor einem Fahrzeug existiert, und in welchem einem Fahrzeug gestattet ist, einen Spurwechsel zwischen einer HOF-(Fahrgemeinschafts-)Spur und einer normalen Spur auf Basis von Positionsinformationen zu der Position des Fahrzeugs und Kartendaten, in denen die HOV-Spur und die normale Spur durch eine einzelne Verbindung definiert sind, vorzunehmen. Des Weiteren extrahiert die Navigationsvorrichtung einen Abzweigpunkt auf der HOV-Spur, der vor dem Fahrzeug existiert, auf Basis der Kartendaten und der Positionsinformationen zur Position des Fahrzeugs. Darüber hinaus wird eine Führungszeit für einen Spurwechsel-Gestattungsabschnitt bestimmt, der durch den extrahierten Auffahrt- und Abfahrtabschnitt bestimmt ist, und eine andere Führungszeit für den Abzweigpunkt auf der HOV-Spur. Zudem kann eine Abfahrtführung, die mitteilt, dass das Fahrzeug die HOV-Spur verlassen kann, oder eine Auffahrtführung bereitgestellt werden, die mitteilt, dass das Fahrzeug auf die HOV-Spur fahren kann, zur vorgegebenen Führungszeit. Alternativ wird eine Abzweigführung zu dem Abzweig auf der HOV-Spur zur anderen vorgegebenen Führungszeit bereitgestellt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeugs anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Bei einem Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeugs wird ein dem Fahrzeug vorausliegender Streckenabschnitt erfasst und ausgewertet. Bei der Auswertung wird eine Fahrgemeinschaftsspur auf dem vorausliegenden Streckenabschnitt erkannt.
- Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine zum Befahren der erkannten Fahrgemeinschaftsspur vorgegebene Mindestinsassenanzahl ermittelt wird und dass eine tatsächliche Insassenanzahl des Fahrzeugs ermittelt wird, wobei die tatsächliche Insassenanzahl mit der vorgegebenen Mindestinsassenanzahl verglichen wird und wobei ein automatischer Wechsel des Fahrzeugs von einer momentanen Fahrspur auf die Fahrgemeinschaftsspur durchgeführt wird, wenn die tatsächliche Insassenanzahl mindestens der vorgegebenen Mindestinsassenanzahl entspricht.
- Mittels des Verfahrens können die Bedingungen zur Nutzung einer Fahrgemeinschaftsspur automatisch ermittelt werden, so dass die Nutzung von Fahrgemeinschaftsspuren für das Fahrzeug gegenüber dem Stand der Technik optimiert werden. Dadurch kann eine Fahrtzeit für eine Strecke verkürzt werden, so dass das Fahrzeug möglichst schnell von einem Startort an einen Zielort gelangt.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt:
-
1 ein Blockschaltbild eines Fahrzeugs. -
1 zeigt ein Blockschaltbild eines Fahrzeugs1 mit einem Assistenzsystem2 für einen teil- und/oder vollautonomen Betrieb des Fahrzeugs1 . - Das Assistenzsystem
2 umfasst eine Kameravorrichtung2.1 , mittels dem eine Umgebung des Fahrzeugs1 erfasst wird. Die Kameravorrichtung2.1 kann dabei eine oder mehrere Kameras aufweisen, die im und/oder am Fahrzeug1 angeordnet sind. Mittels der Kameravorrichtung2.1 wird insbesondere eine vor dem Fahrzeug1 befindliche Umgebung erfasst und ausgewertet. Die Auswertung kann mittels einer Auswerteeinheit2.2 erfolgen, die in die Kameravorrichtung2.1 integriert oder mit dieser gekoppelt ist. Mittels der Auswerteeinheit2.2 wird dabei ein vor dem Fahrzeug1 liegender Streckenabschnitt ausgewertet. Dabei kann anhand einer Verkehrszeichenerkennung und/oder anhand einer Fahrbahnmarkierungserkennung erkannt werden, ob sich auf dem Streckenabschnitt eine Fahrgemeinschaftsspur befindet und welche Mindestinsassenanzahl zum Befahren der Fahrgemeinschaftsspur vorgegeben ist. Alternativ oder zusätzlich können zum Erkennen einer Fahrgemeinschaftsspur auch externe Kartendaten herangezogen werden. Eine Fahrgemeinschaftspur – auch bekannt als High-occupancy vehicle lane – dient einer Förderung von Fahrgemeinschaften, so dass zur erlaubten Befahrung der Fahrgemeinschaftsspur eine Mindestinsassenzahl vorgegeben wird. Die Vorgabe einer Mindestinsassenanzahl erfolgt insbesondere in Abhängigkeit von gesetzlichen Vorgaben. - Zur Ermittlung, ob die Fahrgemeinschaftsspur vom Fahrzeug
1 befahren werden darf, wird eine tatsächliche Insassenanzahl mittels einer Sitzbelegungserkennungsvorrichtung2.3 ermittelt. Die Sitzbelegungserkennungsvorrichtung2.3 umfasst eine Anzahl von Sensoren, z. B. in Form von sogenannten Sensorsitzmatten, die jeweils aus einer Vielzahl von druckempfindlichen Sensorelementen bestehen. Diese sind über eine Sitzfläche eines jeden Fahrzeugsitzes verteilt angeordnet und können eine Druckeinwirkung eines Insassen, insbesondere eine Gewichtskraft, erfassen. Alternativ oder zusätzlich können Sensoren ausgebildet sein, den Zustand eines Sicherheitsgurtes, insbesondere ein Zustand, ob der Sicherheitsgurt angelegt ist und/oder wie weit der Sicherheitsgurt ausgerollt ist, zu erfassen. Darüber hinaus sind andere Ausgestaltungen von Sensoren denkbar, die sich zur Erfassung und/oder Ermittlung der tatsächlichen Insassenanzahl eignen, beispielsweise mittels Infrarotsensoren, Radarsensoren, Bewegungssensoren, Monokamerasensoren, Stereokamerasensoren oder Tiefensensoren. - In einer Steuereinheit
2.4 des Assistenzsystems2 wird die ermittelte, tatsächliche Insassenanzahl mit der vorgegebenen Mindestinsassenanzahl verglichen. Entspricht die tatsächliche Insassenanzahl mindestens der vorgegebenen Mindestinsassenanzahl, d. h. ist die tatsächliche Insassenanzahl gleich oder größer als die vorgegebene Mindestinsassenanzahl, wird mittels der Steuereinheit2.4 ein Wechsel des Fahrzeugs1 von einer momentanen Fahrspur auf die Fahrgemeinschaftsfahrspur eingeleitet. Das Fahrzeug1 wird anschließend auf der Fahrgemeinschaftsspur bewegt, solange diese für das Fortkommen des Fahrzeugs1 von Vorteil ist oder solange diese besteht. Zum Erkennen der Fahrgemeinschaftsspur und zum Halten einer Spurführung des Fahrzeugs1 auf der Fahrgemeinschaftsspur können Markierungen auf der Fahrgemeinschaftsspur erfasst und ausgewertet werden. Das Assistenzsystem2 weist weiterhin eine Ausgabeeinheit2.5 auf, beispielsweise ein Display und/oder ein Lautsprecher, mittels welcher ein Hinweis in optischer und/oder akustischer Form an die Insassen ausgegeben wird, wenn ein Wechsel auf eine Fahrgemeinschaftsspur bevorsteht. - Des Weiteren ist vorgesehen, die Insassen des Fahrzeugs
1 zu befragen, ob ein Wechsel auf die Fahrgemeinschaftsspur gewünscht ist, sobald das Vorhandensein einer solchen zusammen mit der vorhandenen Mindestinsassenanzahl ermittelt wurde. Die Befragung erfolgt beispielsweise mittels der Ausgabeeinheit2.5 , welche hierbei ein Display umfasst. Über das Display kann eine Bestätigung des Wechsels mittels Betätigung eines Bedienelements, z. B. ein Knopf, ein Taster oder ein virtuelles Bedienelement, wenn das Display eine berührungssensitive Oberfläche aufweist, erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die Befragung auch über eine Sprachausgabe mit der Möglichkeit einer Beantwortung, z. B. ein Sprachbefehl, welcher mittels einer Spracherkennung detektiert wird, erfolgen. - Bezugszeichenliste
-
- 1.
- Fahrzeug
- 2.
- Assistenzsystem
- 2.1
- Kameravorrichtung
- 2.2
- Auswerteeinheit
- 2.3
- Sitzbelegungserkennungsvorrichtung
- 2.4
- Steuereinheit
- 2.5
- Ausgabeeinheit
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 112010005758 T5 [0002]
Claims (5)
- Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems (
2 ) eines Fahrzeugs (1 ), wobei – ein dem Fahrzeug (1 ) vorausliegender Streckenabschnitt erfasst und ausgewertet wird und – eine Fahrgemeinschaftsspur auf dem vorausliegenden Streckenabschnitt erkannt wird, dadurch gekennzeichnet, dass – eine zum Befahren der erkannten Fahrgemeinschaftsspur vorgegebene Mindestinsassenanzahl ermittelt wird und – eine tatsächliche Insassenanzahl des Fahrzeugs (1 ) ermittelt wird, – wobei die tatsächliche Insassenanzahl mit der vorgegebenen Mindestinsassenanzahl verglichen wird und ein automatischer Wechsel des Fahrzeugs (1 ) von einer momentanen Fahrspur auf die Fahrgemeinschaftsspur durchgeführt wird, wenn die tatsächliche Insassenanzahl mindestens der vorgegebenen Mindestinsassenanzahl entspricht. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Mindestinsassenanzahl mittels einer im oder am Fahrzeug (
1 ) angeordneten Kameravorrichtung (2.1 ) ermittelt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die tatsächliche Insassenzahl mittels einer Sitzbelegungserkennungsvorrichtung (
2.3 ) ermittelt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hinweis auf einen bevorstehenden Wechsel des Fahrzeugs (
1 ) auf die Fahrgemeinschaftsspur an Insassen des Fahrzeugs (1 ) mittels einer Ausgabeeinheit (2.5 ) optisch und/oder akustisch ausgegeben wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel des Fahrzeugs (
1 ) auf die Fahrgemeinschaftsspur von zumindest einem Insassen bestätigt wird.
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DE102017002896A1 true DE102017002896A1 (de) | 2017-11-23 |
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DE102017002896.6A Withdrawn DE102017002896A1 (de) | 2017-03-25 | 2017-03-25 | Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeugs |
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---|---|---|---|---|
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2017
- 2017-03-25 DE DE102017002896.6A patent/DE102017002896A1/de not_active Withdrawn
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