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Die Erfindung betrifft ein Zugangssystem, insbesondere für ein Fahrzeug, sowie ein Verfahren zum Prüfen gespeicherter Merkmalsausprägungen in einem Zugangssystem.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 100 47 640 A1 geht ein Zugangssystem in Form eines Fahrzeugschlüsselsystems zum Überprüfen einer Identität einer Fingerabdruckinformation über einen Fingerabdruck eines Benutzers hervor, bei welchem eine Fingerabdruckinformation von einem Fingerabdruck eines Benutzers aufgenommen werden kann, wobei die Fingerabdruckinformation gespeichert werden kann. Neben der Überprüfung einer Identität der Fingerabdruckinformation ist vorgesehen, dass das System eine der aufgenommenen Fingerabdruckinformation entsprechende, gespeicherte Fingerabdruckinformation löschen kann. Generell dienen solche Zugangssysteme einer Zugangskontrolle zu sensiblen Bereichen, beispielsweise einem Kraftfahrzeug, um den Zugang zu einem solchen sensiblen Bereich auf einen beschränkten Personenkreis – gegebenenfalls auf einen einzigen Nutzer – einzugrenzen. Um einem berechtigten Nutzer eine größere Zahl an Zugangsmöglichkeiten – beispielsweise zum Ausweichen im Fall einer körperlichen Verletzung – zur Verfügung zu stellen, ist es bei solchen Zugangssystemen typischerweise möglich, eine Mehrzahl von Merkmalsausprägungen eines biometrischen Merkmals und/oder eine Mehrzahl von biometrischen Merkmalen zu speichern, wobei es außerdem typischerweise generell möglich ist, eine Mehrzahl von berechtigten Nutzern zu definieren, für die entsprechend Merkmalsausprägungen eines oder mehrerer biometrischer Merkmale hinterlegt werden können. Allerdings ist für einen berechtigten Nutzer bisher typischerweise zumindest keine einfache und intuitiv zu bedienende Möglichkeit vorgesehen, um zu prüfen, welche Merkmalsausprägungen und/oder biometrischen Merkmale tatsächlich in dem Zugangssystem hinterlegt sind. Beispielsweise ist es gemäß dem Stand der Technik nur möglich, eine gerade unmittelbar erfasste Merkmalsausprägung aus einem Speicher zu löschen, wobei jedoch keine Darstellung aller gespeicherten Merkmalsausprägungen vorgesehen ist. Es ist somit kaum feststellbar, ob gegebenenfalls Merkmalsausprägungen unberechtigter Nutzer hinterlegt sind, die somit in unerwünschter Weise Zugang zu dem durch das Zugangssystem geschützten Bereich hätten. Kann ein berechtigter Nutzer nur auf unmittelbar erfasste Merkmalsausprägungen zugreifen, ist es grundsätzlich für den berechtigten Nutzer nicht möglich, Merkmalsausprägungen anderer, unberechtigter Nutzer aus dem Speicher zu löschen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zugangssystem und ein Verfahren zum Prüfen gespeicherter Merkmalsausprägungen in einem Zugangssystem zu schaffen, welches in Hinblick auf die genannten Eigenschaften verbessert ist.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Zugangssystem, insbesondere für ein Fahrzeug, besonders für ein Kraftfahrzeug, geschaffen wird, welches eine Aufnahmeeinrichtung aufweist, die eingerichtet ist zur Erfassung einer Merkmalsausprägung von wenigstens einem biometrischen Merkmal. Das Zugangssystem weist außerdem eine Speichereinrichtung auf, die eingerichtet ist zur Speicherung einer Mehrzahl von mittels der Aufnahmeeinrichtung erfassten Merkmalsausprägungen des wenigstens einen biometrischen Merkmals. Es ist eine Darstellungseinrichtung vorgesehen, die eingerichtet ist zur – insbesondere gleichzeitigen – Darstellung der gespeicherten Merkmalsausprägungen des wenigstens einen biometrischen Merkmals. Weiterhin weist das Zugangssystem eine Verarbeitungseinrichtung auf, die eingerichtet ist zur Auswahl und zur Weiterverarbeitung wenigstens einer der durch die Darstellungseinrichtung dargestellten Merkmalsausprägungen. Insbesondere ist die Verarbeitungseinrichtung eingerichtet zum Löschen wenigstens einer ausgewählten, dargestellten Merkmalsausprägung. Mithilfe der Darstellungseinrichtung ist es möglich, einem Nutzer des Zugangssystems die gespeicherten Merkmalsausprägungen – insbesondere vollständig – darzustellen, sodass dieser in der Lage ist zu prüfen, ob diese von ihm oder gegebenenfalls einem anderen oder mehreren anderen berechtigten Benutzern stammen. Auf diese Weise kann geprüft werden, ob in der Speichereinrichtung gegebenenfalls Merkmalsausprägungen von nichtberechtigten Nutzern hinterlegt sind. Werden solche Merkmalsausprägungen identifiziert, ist es möglich, diese auszuwählen und zu löschen. Dies wiederum ermöglicht eine einfache und intuitive Kontrolle des Zugangs zu dem durch das Zugangssystem geschützten Bereich durch einen berechtigten Nutzer. Selbstverständlich ermöglicht die Darstellung der gespeicherten Merkmalsausprägungen und die Möglichkeit, diese auszuwählen und weiter zu verarbeiten, auch in einem allgemeineren Sinne eine generelle Zugriffsmöglichkeit auf die hinterlegten Merkmalsausprägungen und eine Bearbeitung derselben, beispielsweise durch Umbenennen oder dergleichen. Somit hat der Nutzer des Zugangssystems erstmals vollen Zugriff auf die gespeicherten Merkmalsausprägungen.
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Unter einem Zugang wird hier insbesondere ein Eintritt in einen insbesondere vor unbefugtem Zutritt geschützten Bereich, ein Zugriff auf einen geschützten Bereich und/oder die Möglichkeit der Bedienung einer Einrichtung oder Maschine nur durch einen berechtigten Personenkreis verstanden, wobei insbesondere der Begriff „Zugang” nicht eingeschränkt zu verstehen ist auf einen räumlichen Zugang, sondern vielmehr generalisiert auf die Möglichkeit eines Eintretens, Einwirkens oder Zusammenwirkens in, auf oder mit einem durch das Zugangssystem geschützten Bereich oder System. Unter einem Fahrzeug wird in bevorzugter Weise ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, ein Lastkraftwagen oder ein Nutzfahrzeug, verstanden.
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Unter einem biometrischen Merkmal wird insbesondere eine charakteristische, zur Individualisierung geeignete körperliche Eigenschaft eines Nutzers verstanden, beispielsweise ein Fingerabdruck, die Ausgestaltung einer Iris oder einer Netzhaut, oder dergleichen.
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Unter einer Merkmalsausprägung wird eine konkrete, spezifische Ausprägung eines biometrischen Merkmals verstanden, beispielsweise ein Fingerabdruck eines Zeigefingers eines Nutzers – insbesondere im Vergleich zu einem Fingerabdruck eines anderen Fingers desselben Nutzers –, oder die Ausgestaltung einer Iris des rechten Auges eines Nutzers – insbesondere im Vergleich zur Ausgestaltung der Iris des linken Auges eines Nutzers –, oder auch ein Fingerabdruck eines bestimmten ersten Nutzers – insbesondere im Vergleich zu einem Fingerabdruck eines bestimmten zweiten Nutzers, der von dem ersten Nutzer verschieden ist. Eine Merkmalsausprägung ist in diesem Sinne eine konkrete, spezifische Manifestation eines biometrischen Merkmals.
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Unter einer Darstellung einer Merkmalsausprägung wird allgemein eine Wiedergabe der Merkmalsausprägung verstanden, insbesondere eine optische Wiedergabe, beispielsweise eine Anzeige, eine haptische Wiedergabe, beispielsweise für blinde Nutzer, eine akustische Wiedergabe eines einer spezifischen Merkmalsausprägung zugeordneten Signals, oder jede andere geeignete Darstellung von Merkmalsausprägungen. Wie bereits ausgeführt, wird unter einer Weiterverarbeitung einer ausgewählten Merkmalsausprägung insbesondere ein Löschen der Merkmalsausprägung aus der Speichereinrichtung verstanden. Ein Weiterverarbeiten kann aber auch eine beliebige andere Manipulation der Merkmalsausprägung sein, beispielsweise eine Umbenennung, eine Umsortierung oder dergleichen.
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Die Darstellungseinrichtung ist bevorzugt eingerichtet zur – insbesondere gleichzeitigen – Darstellung aller gespeicherten Merkmalsausprägungen. Auf diese Weise können die gespeicherten Merkmalsausprägungen dem Nutzer vollständig dargestellt werden.
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Die Verarbeitungseinrichtung ist vorzugsweise eingerichtet zur Auswahl einer Mehrzahl von gespeicherten und dargestellten Merkmalsausprägungen, sodass insbesondere eine Gruppe von Merkmalsausprägungen ausgewählt werden kann. Die Verarbeitungseinrichtung ist bevorzugt weiterhin eingerichtet zur Weiterverarbeitung einer ausgewählten Mehrzahl von Merkmalsausprägungen, insbesondere einer ausgewählten Gruppe von Merkmalsausprägungen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verarbeitungseinrichtung eingerichtet ist, um in einem Prüfbetrieb des Zugangssystems eine durch die Aufnahmeeinrichtung erfasste Merkmalsausprägung mit den gespeicherten Merkmalsausprägungen zu vergleichen, und um eine gespeicherte Merkmalsausprägung mittels der Darstellungseinrichtung als erkannte Merkmalsausprägung zu kennzeichnen, wenn die gespeicherte Merkmalsausprägung mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert. Die Verarbeitungseinrichtung ist weiter eingerichtet, um ein Negationssignal auszugeben, wenn keine der gespeicherten Merkmalsausprägungen mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert. In dem Prüfbetrieb kann demnach ein Nutzer des Zugangssystems eine Merkmalsausprägung mittels der Aufnahmeeinrichtung erfassen, wobei diese anschließend mit den gespeicherten Merkmalsausprägungen verglichen wird. Wird dabei festgestellt, dass eine der gespeicherten Merkmalsausprägungen mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert, wird diese gespeicherte Merkmalsausprägung durch die Darstellungseinrichtung als erkannte Merkmalsausprägung gekennzeichnet, beispielsweise durch grafisches, insbesondere farbliches Hervorheben. Beispielsweise ist es möglich, dass die erkannte Merkmalsausprägung farblich – in besonders intuitiver Weise grün – hinterlegt wird. Wird dagegen bei dem Vergleich keine gespeicherte Merkmalsausprägung gefunden, welche mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert, wird das Negationssignal ausgegeben, um dem Nutzer zu signalisieren, dass die erfasste Merkmalsausprägung nicht gespeichert ist. Dabei wird unter einem Negationssignal insbesondere ein Mittel verstanden, welches geeignet ist, um dem Nutzer mitzuteilen, dass die erfasste Merkmalsausprägung nicht gespeichert ist. Dabei kann es sich beispielsweise um ein akustisches Signal, um ein optisches Signal, beispielsweise eine Textmitteilung, ein Warnsymbol oder dergleichen handeln. In besonders bevorzugter Weise ist vorgesehen, dass die Darstellungseinrichtung als Negationssignal alle noch nicht erkannten, dargestellten Merkmalsausprägungen für eine kurze Zeit farblich – in besonders intuitiver Weise rot – hinterlegt oder aufleuchten lässt. Selbstverständlich ist auch eine andere Art der Hervorhebung oder Kennzeichnung der nicht erkannten, dargestellten Merkmalsausprägungen – insbesondere für eine kurze Zeit – als Negationssignal möglich.
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Dass eine gespeicherte Merkmalsausprägung mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert, bedeutet insbesondere, dass die gespeicherte Merkmalsausprägung mit der erfassten Merkmalsausprägung – innerhalb vorbestimmter Kriterien und/oder Toleranzen – übereinstimmt. Dass eine erfasste Merkmalsausprägung mit keiner der gespeicherten Merkmalsausprägungen korrespondiert, bedeutet entsprechend, dass die erfasste Merkmalsausprägung mit keiner der gespeicherten Merkmalsausprägungen – insbesondere innerhalb der vorbestimmten Kriterien und/oder Toleranzen – übereinstimmt.
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Die Verarbeitungseinrichtung ist insbesondere eingerichtet, um die zuvor beschriebene Vorgehensweise für eine Mehrzahl erfasster Merkmalsausprägungen zu wiederholen, und dabei insbesondere die erkannten Merkmalsausprägungen gekennzeichnet zu halten, sodass der Nutzer Schritt für Schritt verschiedene Merkmalsausprägungen erfassen und mit den gespeicherten Merkmalsausprägungen vergleichen kann. Dabei kann er insbesondere dann, wenn er sicher ist, alle von ihm gespeicherten Merkmalsausprägungen erfasst und mit den gespeicherten Merkmalsausprägungen verglichen zu haben, feststellen, ob alle dargestellten, gespeicherten Merkmalsausprägungen als erkannte Merkmalsausprägungen gekennzeichnet sind, oder ob vielmehr weitere dargestellte, gespeicherte Merkmalsausprägungen vorhanden sind, die nicht als erkannt gekennzeichnet sind. Ist dies der Fall, kann der Nutzer darauf schließen, dass diese nicht erkannten Merkmalsausprägungen offenbar nicht ihm selbst zuzuordnen sind und/oder zu einem unberechtigten Nutzer gehören. Der Nutzer kann diese Merkmalsausprägungen dann mittels der Verarbeitungseinrichtung – entweder als Gruppe oder einzeln nacheinander – auswählen und vorzugsweise löschen. Auf diese Weise ist für den Nutzer nachvollziehbar, welche Merkmalsausprägungen von ihm gespeichert sind, wobei er darüber hinaus sicherstellen kann, dass keine Merkmalsausprägungen unberechtigter Nutzer in der Speichereinrichtung vorhanden sind oder verbleiben.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aufnahmeeinrichtung eingerichtet ist zur Erfassung von Fingerabdrücken als biometrischem Merkmal. Fingerdrücke stellen dabei insbesondere für einen Nutzer besonders einfach handhabbare biometrische Merkmale dar.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Darstellungseinrichtung eine Anzeigeeinrichtung aufweist, die eingerichtet ist zur grafischen Darstellung der gespeicherten Merkmalsausprägungen. Die Anzeigeeinrichtung kann insbesondere als Bildschirm, Display oder dergleichen ausgebildet sein. Unter einer grafischen Darstellung wird insbesondere eine bildliche Darstellung verstanden. Insbesondere ist es möglich, Fingerabdrücke grafisch wiederzugeben. Eine grafische Darstellung über eine Anzeigeeinrichtung ist eine für den Nutzer besonders intuitive und leicht zu erfassende Art der Darstellung.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verarbeitungseinrichtung ein Interaktionsmittel aufweist, dass eingerichtet ist zur Interaktion eines Nutzers des Zugangssystems mit der Verarbeitungseinrichtung, sodass der Nutzer eine durch die Darstellungseinrichtung dargestellte Merkmalsausprägung auswählen und/oder weiterverarbeiten kann. Ein solches Interaktionsmittel kann beispielsweise ein Eingabemittel wie eine Tastatur, eine Maus oder dergleichen sein. Bevorzugt ist das Interaktionsmittel integral mit der Darstellungseinrichtung ausgebildet, was eine besonders einfache Bedienbarkeit des Zugangssystems gewährleistet. Besonders bevorzugt ist das Interaktionsmittel als Berührungsfunktion einer Darstellungseinrichtung ausgebildet, die selbst als berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildet ist. Ein solcher berührungsempfindlicher Bildschirm, beispielsweise ein Touchscreen, kann in besonders einfacher und intuitiver Weise durch einen Nutzer bedient werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Zugangssystem eine Steuereinrichtung aufweist, durch welche das Zugangssystem – insbesondere zu verschiedenen Zeiten – in verschiedenen Betriebszuständen betreibbar ist. Dabei ist das Zugangssystem insbesondere in einem Erfassungsbetrieb betreibbar, indem eine mittels der Aufnahmeeinrichtung erfasste Merkmalsausprägung in der Speichereinrichtung gespeichert wird. Der Erfassungsbetrieb ist dabei insbesondere vorgesehen, um neue Merkmalsausprägungen zu erfassen und zu hinterlegen, die bisher noch nicht in der Speichereinrichtung gespeichert sind, oder die aus dieser – versehentlich oder absichtlich – gelöscht wurden. Das Zugangssystem ist außerdem in einem Zugangsbetrieb betreibbar, indem eine Zugangskontrolle durch das Zugangssystem durchgeführt wird. Dieser Zugangsbetrieb stellt quasi den normalen, typischerweise dauerhaft ausgewählten Betriebszustand des Zugangssystems dar, indem eine Merkmalsausprägung mittels der Aufnahmeeinrichtung erfasst und mit den gespeicherten Merkmalsausprägungen verglichen werden kann, wobei der Zugang durch das Zugangssystem gewährt wird, wenn die erfasste Merkmalsausprägung mit einer der gespeicherten Merkmalsausprägungen korrespondiert, wobei der Zugang verweigert wird, wenn die erfasste Merkmalsausprägung mit keiner der gespeicherten Merkmalsausprägungen korrespondiert.
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Der Zugangssystem ist darüber hinaus in dem bereits zuvor beschriebenen Prüfbetrieb betreibbar, in dem der Nutzer die gespeicherten Merkmalsausprägungen darstellen, mit wenigstens einer erfassten Merkmalsausprägung vergleichen, auswählen und weiterverarbeiten kann. Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise eingerichtet, um zwischen den verschiedenen Betriebsarten umzuschalten, insbesondere auf Anforderung des Nutzers.
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Es ist möglich, dass als weiterer Betriebszustand ein Löschbetrieb vorgesehen ist, in welchem unmittelbar eine momentan erfasste Merkmalsausprägung aus der Speichereinrichtung gelöscht werden kann, insbesondere ohne dass hierzu die gespeicherten Merkmalsausprägungen dargestellt werden, und ohne dass die zu löschende Merkmalsausprägung ausgewählt werden muss. Dies stellt für den Nutzer eine besonders einfache und schnelle Möglichkeit dar, eine Merkmalsausprägung zu löschen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verarbeitungseinrichtung eingerichtet ist, um eine ausgewählte Merkmalsausprägung zu löschen. Dies bedeutet insbesondere, dass die Weiterverarbeitung einer Merkmalsausprägung durch die Verarbeitungseinrichtung bevorzugt ein Löschen der ausgewählten Merkmalsausprägung bedeutet.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Verfahren zum Prüfen gespeicherter Merkmalsausprägungen in einem Zugangssystem geschaffen wird, welches folgende Schritte aufweist: Eine Mehrzahl von gespeicherten Merkmalsausprägungen wenigstens eines biometrischen Merkmals wird – insbesondere gleichzeitig – dargestellt. Wenigstens eine Merkmalsausprägung der dargestellten Merkmalsausprägungen wird ausgewählt, und die wenigstens eine ausgewählte Merkmalsausprägung wird weiterverarbeitet. In Zusammenhang mit dem Verfahren ergeben sich insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Zugangssystem erläutert wurden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Merkmalsausprägung wenigstens eines biometrischen Merkmals eines Nutzers des Zugangssystems erfasst und mit den dargestellten, gespeicherten Merkmalsausprägungen desselben biometrischen Merkmals verglichen wird, wobei eine Merkmalsausprägung der dargestellten Merkmalsausprägungen als erkannte Merkmalsausprägung gekennzeichnet wird, wenn die Merkmalsausprägung mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert, und/oder wobei ein Negationssignal ausgegeben wird, wenn die erfasste Merkmalsausprägung mit keiner der dargestellten, gespeicherten Merkmalsausprägungen korrespondiert. Diese Vorgehensweise wird vorzugsweise so lange wiederholt, bis alle zu erfassenden Merkmalsausprägungen eines Nutzers erfasst und mit den gespeicherten Merkmalsausprägungen verglichen sind, wobei anschließend geprüft wird, ob alle gespeicherten Merkmalsausprägungen erkannt wurden. Ist dies nicht der Fall, können insbesondere die nicht erkannten, gespeicherten Merkmalsausprägungen ausgewählt und weiterverarbeitet, insbesondere gelöscht werden. Dies kann sequenziell nacheinander, und/oder durch Auswahl einer Gruppe von Merkmalsausprägungen geschehen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist schließlich vorgesehen, dass wenigstens eine ausgewählte Merkmalsausprägung gelöscht wird, wie dies bereits zuvor beschrieben wurde.
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Die Beschreibung des Zugangssystems einerseits und des Verfahrens andererseits sind komplementär zueinander zu verstehen. Merkmale des Zugangssystems, die explizit oder implizit in Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert wurden, sind bevorzugt einzeln oder miteinander kombiniert Merkmale eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des Zugangssystems. Verfahrensschritte, die explizit oder implizit in Zusammenhang mit dem Zugangssystem erläutert wurden, sind bevorzugt einzeln oder miteinander kombiniert Schritte einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens. Dieses zeichnet sich vorzugsweise durch wenigstens einen Verfahrensschritt aus, der durch wenigstens ein Merkmal eines erfindungsgemäßen oder bevorzugten Ausführungsbeispiels des Zugangssystems bedingt ist. Das Zugangssystem zeichnet sich bevorzugt durch wenigstens ein Merkmal aus, welches durch wenigstens einen Schritt einer erfindungsgemäßen oder bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens bedingt ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Zugangssystems, und
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2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Verfahrens.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Zugangssystems 1, insbesondere für ein Fahrzeug, bevorzugt für einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder ein Nutzfahrzeug, wobei das Zugangssystem 1 eine Aufnahmeeinrichtung 3 aufweist, die eingerichtet ist zur Erfassung einer Merkmalsausprägung von wenigstens einem biometrischen Merkmal. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel des Zugangssystems 1 ist die Aufnahmeeinrichtung 3 eingerichtet zur Erfassung von Fingerabdrücken als biometrischem Merkmal.
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Das Zugangssystem 1 weist außerdem eine Speichereinrichtung 5 auf, die eingerichtet ist zur Speicherung einer Mehrzahl von mittels der Aufnahmeeinrichtung 3 erfassten Merkmalsausprägungen des wenigstens einen biometrischen Merkmals. Das Zugangssystem 1 weist weiterhin eine Darstellungseinrichtung 7 auf, die eingerichtet ist zur – insbesondere gleichzeitigen – Darstellung der gespeicherten Merkmalsausprägungen des wenigstens einen biometrischen Merkmals. Weiterhin weist das Zugangssystem 1 eine Verarbeitungseinrichtung 9 auf, die eingerichtet ist zur Auswahl und zur Weiterverarbeitung wenigstens einer durch die Darstellungseinrichtung 7 dargestellten Merkmalsausprägung.
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Die Darstellungseinrichtung 7 weist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel des Zugangssystems 1 eine Anzeigeeinrichtung 11 auf, die eingerichtet ist zur grafischen Darstellung, insbesondere zur bildlichen Darstellung, der gespeicherten Merkmalsausprägungen, hier also insbesondere zur bildlichen Darstellung verschiedener Fingerabdrücke, die in der Speichereinrichtung 5 hinterlegt sind.
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Die Verarbeitungseinrichtung 9 weist insbesondere ein Interaktionsmittel 13 auf, dass eingerichtet ist zur Interaktion eines Nutzers des Zugangssystems 1 mit der Verarbeitungseinrichtung 9, sodass der Nutzer eine durch die Darstellungseinrichtung 7 dargestellte Merkmalsausprägung auswählen und/oder weiterverarbeiten kann. Dabei ist das Interaktionsmittel 13 hier integral mit der Darstellungseinrichtung 7 ausgebildet, nämlich als Berührungsfunktion der als berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildeten Darstellungseinrichtung 7. Diese ist insbesondere als Touchscreen ausgebildet.
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Das Zugangssystem 1 weist außerdem eine Steuereinrichtung 15 auf. Dabei sind hier insbesondere die Speichereinrichtung 5 und die Verarbeitungseinrichtung 9 Teil der Steuereinrichtung 15. Bevorzugt sind sie in diese integriert, wobei es insbesondere möglich ist, dass die Steuereinrichtung 15 als Recheneinrichtung ausgebildet ist, in welche die Funktionalität der Verarbeitungseinrichtung 9 in Form eines geeigneten Computerprogramms zum Betrieb der Recheneinrichtung implementiert sein kann, wobei die Speichereinrichtung 5 als Hardware-Speichereinrichtung in die Recheneinrichtung integriert sein kann. Es ist möglich, dass die Darstellungseinrichtung 7 integral mit der Steuereinrichtung 15, insbesondere als Anzeigeeinrichtung 11 oder als Display derselben, ausgebildet sein kann. Insbesondere in diesem Fall ist es ohne weiteres möglich, dass das Interaktionsmittel 13 integral mit der Darstellungseinrichtung 7 ausgebildet und zugleich Teil der Verarbeitungseinrichtung 9 sein kann beziehungsweise dieser zuzuordnen ist.
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Mittels der Steuereinrichtung 15 ist das Zugangssystem 1 insbesondere in einem Erfassungsbetrieb, in dem eine mittels der Aufnahmeeinrichtung 3 erfasste Merkmalsausprägung in der Speichereinrichtung 5 gespeichert wird, in einem Zugangsbetrieb, in dem eine Zugangskontrolle durch das Zugangssystem 1 durchgeführt wird, und in einem Prüfbetrieb betreibbar, wobei die verschiedenen Betriebsweisen bevorzugt alternativ zueinander und/oder zeitlich nacheinander für das Zugangssystem 1 gewählt werden können.
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In dem Prüfbetrieb ist insbesondere durch die Verarbeitungseinrichtung 9 eine durch die Aufnahmeeinrichtung 3 erfasste Merkmalsausprägung mit den in der Speichereinrichtung 5 gespeicherten Merkmalsausprägungen vergleichbar, wobei eine der gespeicherten Merkmalsausprägungen mittels der Darstellungseinrichtung 7 als erkannte Merkmalsausprägung gekennzeichnet wird, wenn die gespeicherte Merkmalsausprägung mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert.
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Durch die Darstellungseinrichtung 7 wird insbesondere eine Mehrzahl gespeicherter Merkmalsausprägungen gleichzeitig dargestellt. Besonders bevorzugt werden alle gespeicherten Merkmalsausprägungen gleichzeitig dargestellt. Wird eine erfasste Merkmalsausprägung als mit einer gespeicherten Merkmalsausprägung übereinstimmend erkannt, wird die entsprechende, erkannte Merkmalsausprägung bevorzugt auf der Anzeigeeinrichtung 11 grafisch hervorgehoben, wobei dies insbesondere durch farbige Markierung – besonders intuitiv durch grünes Einfärben oder Hinterlegen – erfolgen kann.
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Wird dagegen keine der gespeicherten Merkmalsausprägungen im Prüfbetrieb mit der erfassten Merkmalsausprägung als übereinstimmend erkannt, wird ein Negationssignal ausgegeben, was vorzugsweise durch die Anzeigeeinrichtung 11 erfolgt. Dabei ist es insbesondere möglich, dass bisher nicht erkannte Merkmalsausprägungen für eine bestimmte Zeit grafisch hervorgehoben, insbesondere farblich markiert werden – besonders intuitiv durch rotes Einfärben oder Hinterlegen. Während das Negationssignal bevorzugt nur für eine bestimmte Zeit ausgegeben wird, bleibt vorzugsweise die Kennzeichnung der erkannten Merkmalsausprägungen für die gesamte Dauer des Prüfbetriebs erhalten und wird erst beendet, wenn der Prüfbetrieb beendet und in einen anderen Betriebsmodus umgeschaltet wird.
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Die Verarbeitungseinrichtung 9 ist insbesondere eingerichtet, um eine ausgewählte Merkmalsausprägung zu löschen. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass ein Nutzer im Prüfbetrieb nicht erkannte Merkmalsausprägungen auswählen und die derart ausgewählten Merkmalsausprägungen löschen kann.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Prüfen gespeicherter Merkmalsausprägungen in einem Zugangssystem 1, insbesondere für ein Ausführungsbeispiel des Zugangssystems 1 gemäß 1.
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In einem ersten Schritt S1 der hier dargestellten Ausführungsform des Verfahrens wird eine Mehrzahl von gespeicherten Merkmalsausprägungen – vorzugsweise alle gespeicherten Merkmalsausprägungen – wenigstens eines biometrischen Merkmals eines Nutzers des Zugangssystems 1, insbesondere ein Fingerabdruck, durch die Darstellungseinrichtung 7 dargestellt. In einem zweiten Schritt S2 wird eine Merkmalsausprägung desselben biometrischen Merkmals erfasst. Dabei kommt es nicht auf die Reihenfolge des ersten Schritts S1 und des zweiten Schritts S2 an, diese können also insbesondere auch in der umgekehrten Reihenfolge oder auch gleichzeitig durchgeführt werden.
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Die erfasste Merkmalsausprägung wird in einem dritten Schritt S3 mit den dargestellten Merkmalsausprägungen verglichen. Wird dabei festgestellt, dass eine der dargestellten Merkmalsausprägungen mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert, wird diese dargestellte Merkmalsausprägung in einem vierten Schritt S4 als erkannte Merkmalsausprägung gekennzeichnet. Wird dagegen in dem dritten Schritt S3 festgestellt, dass keine der dargestellten Merkmalsausprägungen mit der erfassten Merkmalsausprägung korrespondiert, wird in einem fünften Schritt S5 ein Negationssignal ausgegeben.
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In einem sechsten Schritt S6 wird abgefragt, ob der Nutzer eine weitere Merkmalsausprägung erfassen möchte. Ist dies der Fall, wird das Verfahren in dem zweiten Schritt S2 fortgesetzt, mithin iteriert. Dies kann insbesondere so lange durchgeführt werden, bis der Nutzer eine gewünschte Anzahl von Merkmalsausprägungen erfasst hat, insbesondere bis er alle Merkmalsausprägungen erfasst hat, von denen er glaubt oder weiß, dass er sie in der Speichereinrichtung 5 hinterlegt hat.
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Möchte der Nutzer keine weitere Merkmalsausprägung mehr erfassen, wird das Verfahren in einem siebten Schritt S7 fortgesetzt, in welchem der Nutzer wenigstens eine Merkmalsausprägung der dargestellten Merkmalsausprägungen auswählen kann. Dabei ist es bevorzugt auch möglich, eine Gruppe oder Mehrzahl von dargestellten Merkmalsausprägungen auszuwählen. Insbesondere kann der Nutzer in dem siebten Schritt S7 nicht erkannte Merkmalsausprägungen auswählen.
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In einem achten Schritt S8 werden die in dem siebten Schritt S7 ausgewählten Merkmalsausprägungen weiterverarbeitet, wobei sie insbesondere gelöscht werden können. Somit kann der Nutzer insbesondere nicht erkannte Merkmalsausprägungen, bei denen er davon ausgeht, dass sie unbefugt hinterlegt wurden, löschen.
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In einem neunten Schritt S9 wird wiederum geprüft, ob der Nutzer weitere Merkmalsausprägungen erfassen, das heißt insbesondere den Prüfbetrieb fortsetzen möchte. Ist dies der Fall, wird das Verfahren in dem zweiten Schritt S2 fortgesetzt und damit iteriert. Ist dies nicht der Fall, wird das Verfahren und damit insbesondere der Prüfbetrieb in einem zehnten Schritt S10 beendet.
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Insgesamt ermöglicht das hier vorgeschlagenen Zugangssystem 1 sowie das Verfahren eine Kontrolle der gespeicherten Merkmalsausprägungen des Zugangssystems 1, wobei gespeicherte Merkmalsausprägungen bestätigt und insbesondere beibehalten werden können, und wobei unberechtigt gespeicherte Merkmalsausprägungen erkannt und gelöscht werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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