DE102016222540B4 - Getriebewellenarretierung - Google Patents
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Abstract
Arretierung einer in einem Gehäuse (2) drehbar gelagerten Getriebewelle (1), wobei die Getriebewelle (1) Formteile (17) aufweist, die im Arretierzustand der Getriebewelle (1) in vorgesehene Formteile (18) des Gehäuses (2) formschlüssig eingreifen,wobei die Getriebewelle (1) in Achsrichtung in eine Antriebswelle (6) und eine Abtriebswelle (7) zweigeteilt ausgebildet ist, die mittels einer Hülse (8) miteinander gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, dassein die Getriebewelle (1) im Bereich der Abtriebswelle (7) koaxial umfassendes Federmittel (21) vorgesehen ist, welches axial auf die Hülse (8) wirkt und am Gehäuse (2) oder einem Lagerbock (15) des Gehäuses (2) abgestützt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Arretierung, insbesondere eine Drehlagensicherung, für eine Getriebewelle, beispielsweise zum Festsetzen einer Getriebewelle eines Schneckengetriebes zur Längsverstellung eines Fahrzeugsitzes oder für ein Getriebebestandsteil eines Fahrzeugaktuators, z.B. eine Niveauregulierung oder Sturzverstellung einer Hinterachslenkung.
- Es ist allgemein bekannt, fremdgesteuerte elektrische, pneumatische oder hydraulische Arretierungen einzusetzen, um eine Getriebewelle gegen Verdrehung zu sichern. Diese Vorrichtungen benötigen jedoch Ansteuerungsaktuatoren, die außer einem erhöhten Energiebedarf auch eine separate Ansteuerungslogik benötigen. Darüber hinaus sind Arretierungen bekannt, die mittels Reibschluss ein Verdrehen einer Getriebewelle verhindern.
- Durch die
EP 1 856 361 B1 ist z. B. ein Fensterheber für ein Kraftfahrzeug bekannt, welcher eine Zahnstangenverzahnung und ein antreibbares Ritzel aufweist, welches in die Zahnstangenverzahnung eingreift. Das Ritzel ist mittels einer Schneckenradverzahnung von einer motorisch antreibbaren Schnecke antreibbar. Da das aus Schneckenrad und Schnecke bestehende Schneckengetriebe nicht selbsthemmend ausgebildet ist, ist zur Arretierung einer, die Schnecke antreibenden, Motorwelle eine Schlingfederbremse vorgesehen. Hierbei ist das Schneckenrad über die Schlingfederbremse mit dem Ritzel verbunden. Ein von dem Ritzel auf die Schlingfeder ausgeübtes Drehmoment spreizt die Schlingfeder gegenüber einem Bremstopf auf, so dass das Reibgesperre sperrt, bzw. die Antriebswelle durch Reibung festgehalten wird. - Die
EP 2 126 262 B1 zeigt einen Seilfensterheber zum Anheben und Absenken einer Fensterscheibe eines Kraftfahrzeuges mit einem, auf einer Seiltrommelwelle angeordneten, Schneckenrad, welches mit einer antreibbaren Schnecke im Zahneingriff steht. Zum Festsetzen der Seiltrommelwelle in einer gewählten Position ist eine Schlingfederbremse vorgesehen, die die Seiltrommelwelle durch Reibschluss bremst. - Durch Verschleiß der Reibflächen und Nachlassen der Federkräfte kann es bei dem Einsatz von Schlingfederbremsen zum Rutschen in der Verriegelungsposition kommen.
- Weitere Arretierungen gehen aus
DE 10 2015 203 571 A1 ,US 2015 / 0 122 080 A1 US 2014 / 0 080 609 A1 DE 100 34 746 A1 zeigt eine gattungsgemäße Arretierung einer Getriebewelle. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Getriebewellenarretierung zu schaffen, bei welcher eine Drehlagenarretierung der Getriebewelle durch Formschluss sichergestellt ist.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Arretierung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass eine Arretierung der Getriebewelle mittels formschlüssig ineinander greifender Getriebeteile, z. B. Formteile oder Zähne erfolgt. In vorteilhafter Weise benötigt die Arretierung keine fremdgesteuerten Schaltmittel, sondern wird einzig durch die Drehung der Antriebswelle gesteuert.
- Der Eingriff der Formteile erfolgt stirnseitig durch eine axiale Verschiebung der Formteile gegeneinander. Durch diese Maßnahme kann eine stufenweise Verstellung der Arretierpositionen der Getriebewelle erfolgen.
- Die Arretierung weist eine in Achsrichtung zweigeteilt ausgebildete Getriebewelle auf, wobei die Getriebeteilwellen mittels einer Hülse miteinander gekoppelt sind. Die Hülse weist an ihrem Umfang mindestens ein Formteil, vorzugsweise eine Anzahl gleichmäßig voneinander beabstandet angeordneter Formteile auf, die mit entsprechend angepasst ausgebildeten, am Gehäuse angeordneten, Formteilen in einer Arretierstellung im Eingriff stehen.
- Zum Schalten der Arretierung, d. h. Festsetzen oder Freigeben der Abtriebswelle, weist die Hülse eine erste und eine zweite Schaltkulisse auf. Die erste Schaltkulisse ist als V-förmige Führungsnut ausgebildet, in welche ein Mitnehmer der Antriebswelle eingreift.
- Die zweite Schaltkulisse ist als achsparallel verlaufende Führungsnut ausgebildet und steht im Eingriff mit einem Mitnehmer der Abtriebswelle.
- Die Mitnehmer der An-und Antriebswellen sind vorzugsweise als Mitnehmernasen ausgebildet und im bevorzugten Ausführungsbeispiel an die An-und Antriebswellen angeformt. Es ist jedoch auch möglich, die Mitnehmernasen in Bohrungen der An-und Antriebswelle einzusetzen.
- Ein Federelement ist vorgesehen, das die Abtriebswelle koaxial umgibt und am Gehäuse abgestützt ist. Das Federelement wirkt axial auf die Hülse, um diese in die Arretierstellung zu verschieben. Durch diese Maßnahme ist ein selbsttätiges Schalten der Arretierung, hervorgerufen durch die Antriebsdrehung der Antriebswelle möglich.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben. Es zeigen
-
1 die Getriebewelle in der Arretierstellung im Schnitt in schematischer Darstellung -
2 eine Draufsicht auf die Getriebewelle -
2 eine Hülse mit Formteilen der Arretierung in perspektivischer Ansicht. - Eine Getriebewelle
1 ist gemäß1 in einem Getriebegehäuse2 drehbar gelagert. Die Getriebewelle1 ist zweigeteilt ausgebildet und weist axial voneinander beabstandet eine erste Getriebeteilwelle6 , z. B. eine Antriebswelle und eine zweite Getriebeteilwelle7 , z. B. eine Abtriebswelle auf. Die Getriebeteilwellen6 ,7 sind zur Drehmomentübertragung an ihren einander zugewandten Endbereichen6.1 ,7.1 von einer Hülse8 koaxial umfasst. - Die Antriebswelle
6 weist an ihrem Außenumfang mindestens einen Mitnehmer9 , z. B. in Form einer Mitnehmernase auf, welche in eine, an der Hülse8 angeordnete, erste Schaltkulisse11 eingreift. Die Abtriebswelle7 weist an ihrem Außenumfang mindestens einen Mitnehmer12 , z. B. eine Mitnehmernase auf, welche in eine zweite, an der Hülse8 angeordnete, Schaltkulisse13 eingreift. - Die Hülse
8 ist in Lagerböcken14 ,16 des Getriebegehäuses2 drehbar und axial verschiebbar gelagert. Die Hülse8 weist an ihrem Umfang verteilt eine Anzahl Mitnehmer17 , vorzugsweise einen Zahnkranz auf, welcher im Arretierzustand in Formelemente18 , vorzugsweise eine Innenverzahnung des Gehäuses2 eingreift. Der Eingriff der Formelemente17 in die Formelemente18 erfolgt durch eine axiale Verschiebung der Hülse8 , so dass ein Festsetzen der - Getriebewelle
1 in vorgesehenen Drehwinkellagen stufenweise erfolgen kann, wobei eine Schrittweite der Stufen durch die Abstände der Formteile17 der Hülse8 und die darin eingreifenden Formteile18 des Gehäuse2 , jeweils in Umfangsrichtung gesehen, bestimmt ist. - Die Abtriebswelle
7 ist unter anderem in einem Lagerbock15 des Gehäuses2 drehbar gelagert. - Ein Federelement
21 , z. B. eine Spiralfeder, umfasst die Abtriebswelle7 koaxial und ist an einer Stirnseite des Lagerbocks15 axial abgestützt. Das Federelement21 wirkt hierbei in axialer Richtung unter Vorspannung auf die Hülse8 , und drückt diese in axialer Richtung gegen die Antriebswelle6 , bzw. eine Stirnseite 9.1 des Mitnehmers9 . - Die erste Schaltkulisse
11 der Hülse8 , in welcher der Mitnehmer9 geführt ist, weist in ihrem Mantel zwei V-förmig angeordnete Führungsnuten11.1 und11.2 gemäß2 auf. - Die zweite Schaltkulisse
13 , in welcher der Mitnehmer12 der Abtriebswelle7 geführt ist, erstreckt sich achsparallel im Mantel der Hülse8 . - In einer Arretierstellung gemäß
1 ist die Hülse8 und somit die, drehfest mit der Hülse8 verbundene, Abtriebswelle7 durch Eingriff der Formteile17 in die Formteile18 des Gehäuses2 gegen Drehung gesichert. In dieser Arretierstellung hat das Federelement21 die Hülse8 so weit in Richtung der Antriebswelle6 verschoben, dass ein Mitnehmer9 an dem Schnittpunkt der V-förmig angeordneten Führungsnuten11.1 ,11.2 anschlägt. - Durch eine Drehung der Antriebswelle
6 im oder gegen den Uhrzeigersinn (siehe Pfeil in1 ) drückt der Mitnehmer9 gegen eine Seitenwand der Führungsnut11.1 oder11.2 . Da die Hülse8 durch den Eingriff der Formteile17 ,18 gegen Verdrehung gesichert ist, wirkt lediglich eine axiale Kraftkomponente auf die Hülse8 und verschiebt diese axial so weit gegen die Kraft des Federelementes21 , bis die Formteile17 ,18 außer Eingriff sind. Die Hülse8 ist nunmehr frei drehbar und kann durch die Antriebswelle6 angetrieben werden, wobei die Hülse8 ihrerseits die Abtriebswelle7 über den Eingriff des Mitnehmers12 in die Führungsnut der zweiten Schaltkulisse13 in Rotationsrichtung der Antriebswelle6 antreibt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Getriebewelle
- 2
- Gehäuse
- 3
- 4
- 5
- 6
- Getriebeteilwelle (1)
- 7
- Getriebeteilwelle (1)
- 8
- Hülse
- 9
- Mitnehmer (6)
- 10
- 11
- Kulisse (8)
- 12
- Mitnehmer (7)
- 13
- Kulisse (8)
- 14
- Lagerbock
- 15
- Lagerbock
- 16
- Lagerbock
- 17
- Formteil (8)
- 18
- Formteil (2)
- 19
- 20
- 21
- Federelement
Claims (8)
- Arretierung einer in einem Gehäuse (2) drehbar gelagerten Getriebewelle (1), wobei die Getriebewelle (1) Formteile (17) aufweist, die im Arretierzustand der Getriebewelle (1) in vorgesehene Formteile (18) des Gehäuses (2) formschlüssig eingreifen, wobei die Getriebewelle (1) in Achsrichtung in eine Antriebswelle (6) und eine Abtriebswelle (7) zweigeteilt ausgebildet ist, die mittels einer Hülse (8) miteinander gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Getriebewelle (1) im Bereich der Abtriebswelle (7) koaxial umfassendes Federmittel (21) vorgesehen ist, welches axial auf die Hülse (8) wirkt und am Gehäuse (2) oder einem Lagerbock (15) des Gehäuses (2) abgestützt ist.
- Arretierung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile (17) zur Herstellung des Arretierzustandes der Getriebewelle (1) gegenüber den Formteilen (18) des Gehäuses (2) axial verschiebbar angeordnet sind. - Arretierung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile (17) an der Hülse (8) angeordnet sind, wobei die Hülse (8) axial verschiebbar gelagert ist. - Arretierung nach einem der
Ansprüche 1 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (8) die An- und Abtriebswelle (6, 7) koaxial umfasst und dass die Hülse (8) zur Drehmomentübertragung drehfest mit den An- und Abtriebswellen (6, 7) verbunden ist. - Arretierung nach einem der
Ansprüche 3 oder4 , dadurch gekennzeichnet, dass die An- und Abtriebswellen (6, 7) Mitnehmer (9, 12) aufweisen, die in nutförmige Schaltkulissen (11, 13) der Hülse (8) eingreifen. - Arretierung nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (9,12) als Mitnehmernasen an die An- und Antriebswellen (6, 7) angeformt oder in Bohrungen der An-und Antriebswellen (6, 7) angeordnet sind. - Arretierung nach
Anspruch 5 oder6 , dadurch gekennzeichnet, dass die nutförmige erste Schaltkulisse (11) zur Aufnahme des Mitnehmers (9) der Antriebswelle (6) V-förmig ausgebildet ist, wobei die Nuten (11.1, 11.2) der ersten Schaltkulisse (11) schräg zur Achsrichtung der Antriebswelle (1) im Mantel der Hülse (8) ausgebildet sind. - Arretierung nach einem der
Ansprüche 5 bis7 , dadurch gekennzeichnet, dass die nutförmige zweite Schaltkulisse (13) zur Aufnahme des Mitnehmers (12) der Abtriebswelle (7) achsparallel zur Rotationsachse der Getriebewelle (1) angeordnet ist.
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-
2016
- 2016-11-16 DE DE102016222540.5A patent/DE102016222540B4/de active Active
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