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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Systems zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses sowie ein System zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses.
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Ein solches System zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses weist einen Arbeitsmedienkreislauf auf, in dem eine Arbeitsmedien-Fördereinrichtung angeordnet ist, die eingerichtet ist zur Förderung eines in dem Arbeitsmedienkreislauf strömenden Arbeitsmediums. Insbesondere in der angegebenen Reihenfolge – in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums gesehen – sind entlang des Arbeitsmedienkreislaufs stromabwärts der Arbeitsmedien-Fördereinrichtung ein Verdampfer, eine Expansionseinrichtung und ein Kondensator angeordnet. Zur Schmierung und zur Abdichtung von Leckagespalten der Expansionseinrichtung wird diese im Betrieb des Systems mit einem Schmiermittel geschmiert, wobei das Schmiermittel von dem die Expansionseinrichtung durchsetzenden Arbeitsmedium teilweise mitgerissen und entlang des Arbeitsmedienkreislaufs geführt wird. Um das Schmiermittel aus dem Arbeitsmedienkreislauf zu Schmierstellen der Expansionseinrichtung zurückführen zu können, ist eine Abtrenneinrichtung insbesondere stromabwärts des Verdampfers, vorzugsweise zwischen dem Verdampfer und der Expansionseinrichtung, vorgesehen, die eingerichtet ist, um flüssiges Schmiermittel von dampfförmigem Arbeitsmedium abzutrennen. Die Abtrenneinrichtung ist strömungstechnisch mit einem Sammelbehälter verbunden, sodass dem Sammelbehälter Schmiermittel aus der Abtrenneinrichtung zuführbar ist. Insbesondere erfolgt die Schmierung der Expansionseinrichtung bevorzugt aus dem Sammelbehälter, der seinerseits wiederum strömungstechnisch mit den Schmierstellen der Expansionseinrichtung verbunden ist.
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In Betriebszuständen, in denen das Arbeitsmedium am Ort der Abtrenneinrichtung nicht vollständig dampfförmig vorliegt, beispielsweise beim Anfahren, das heißt beim Starten oder Aufheizen des Systems, oder auch bei Lastsprüngen, die beispielsweise mit einer plötzlichen Druckerhöhung und einer damit verbundenen Siedepunktserhöhung des Arbeitsmediums verbunden sein können, kann flüssiges Arbeitsmedium in der Abtrenneinrichtung gemeinsam mit dem Schmiermittel abgetrennt werden und in den Sammelbehälter gelangen. Dies führt zu einer Herabsetzung der Schmiermittelqualität insbesondere durch Verdünnung und Erniedrigung der Viskosität des Schmiermittels, sodass zum einen Leistungseinbußen in der Expansionseinrichtung aufgrund mangelnder Abdichtung der Leckagestellen die Folge sind, wobei die Expansionseinrichtung zum anderen infolge von Mangelschmierung aufgrund der herabgesetzten Schmierfähigkeit des Schmiermittel-Arbeitsmedium-Gemischs Schäden erleiden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Systems sowie ein System zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses zu schaffen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Verfahren zum Betreiben eines Systems zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses geschaffen wird, wobei zum Reinigen des Schmiermittels von Arbeitsmedium aus dem Sammelbehälter – unabhängig von einem Füllstand des Sammelbehälters – Schmiermittel in den Arbeitsmedienkreislauf geleitet wird. Auf diese Weise wird der Sammelbehälter insbesondere gespült. Dabei gelangt auch das mit dem Schmiermittel vermischte Arbeitsmedium wieder zurück in den Arbeitsmedienkreislauf, wo es insbesondere dann, wenn keine Kondensationsbedingungen für das Arbeitsmedium mehr im Bereich der Abtrenneinrichtung vorliegen, wieder von dem Schmiermittel getrennt werden kann, sodass das kontaminierte Schmiermittel sukzessive den Sammelbehälter verlässt und in dem Arbeitsmedienkreislauf von Arbeitsmedium-Anteilen gereinigt wird. Die Schmiermittelkonzentration und damit auch die Schmiermittelqualität in dem Sammelbehälter wird so sukzessive erhöht, indem der Anteil des niedrigviskosen Arbeitsmediums sukzessive reduziert wird. Auf diese Weise kann die Schmiermittelqualität insbesondere sowohl beim Anfahren des Systems als auch in transienten Betriebszuständen gewährleistet werden, woraus sich eine verbesserte Leistungsausbeute durch hohe Abdichtwirkung im Bereich der Expansionseinrichtung ergibt, insbesondere durch Vermeidung von sogenanntem Dampfdurchblasen, mithin der Leckage von Arbeitsmedium über Leckagestellen, die nun durch unverdünntes Schmiermittel effizient gedichtet werden. Zugleich werden Schäden an der Expansionseinrichtung durch Mangelschmierung vermieden, wodurch insbesondere auch Zusatzkosten oder Wartungskosten vermieden werden. Beim Anfahren des Systems ergibt sich darüber hinaus eine Steigerung der Leistungsausbeute durch eine schnellere Leistungsbereitstellung, da durch das Spülen in diesem Betriebszustand stets auch noch nicht verdampftes, jedoch bereits aufgewärmtes Arbeitsmedium durch den Sammelbehälter strömt, sodass dieser schneller auf Betriebstemperatur gebracht werden kann. Dadurch ist eine schnellere Leistungsbereitstellung möglich, insbesondere da ein noch nicht betriebswarmer Sammelbehälter als Wärmesenke Kondensat des Arbeitsmediums aus dem Arbeitsmedienkreislauf abziehen kann, sodass das System erst bei betriebswarmem Sammelbehälter sicher betreibbar ist.
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Im Rahmen des Verfahrens erfolgt das Ableiten von Schmiermittel aus dem Sammelbehälter in den Arbeitsmedienkreislauf unabhängig von dem Füllstand des Sammelbehälters, also nicht zu dem Zweck, den Sammelbehälter zu entleeren oder den Füllstand zu regeln, sondern vielmehr zur Reinigung des Schmiermittels und zur Sicherstellung von dessen Qualität. Dem steht nicht entgegen, dass vorzugsweise zusätzlich auch Schmiermittel aus dem Sammelbehälter in den Arbeitsmedienkreislauf geleitet werden kann, um diesen zu entleeren und/oder den Füllstand des Sammelbehälters an Schmiermittel zu regeln.
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Im Betrieb des Systems dient der Sammelbehälter insbesondere als Pufferspeicher für das Schmiermittel zur Schmierung der Expansionseinrichtung.
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Das dem Sammelbehälter entnommene Schmiermittel – einschließlich darin gegebenenfalls enthaltener Arbeitsmedium-Anteile – wird dem Arbeitsmedienkreislauf bevorzugt stromaufwärts des Kondensators wieder zugeführt. Es ist auch möglich, dass das dem Sammelbehälter entnommene Schmiermittel dem Arbeitsmedienkreislauf stromabwärts des Kondensators, vorzugsweise stromabwärts der Arbeitsmedien-Fördereinrichtung zugeführt wird. Dies hat den Vorteil, dass das warme Schmiermittel zum Vorwärmen des Arbeitsmediums verwendet werden kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das dem Sammelbehälter entnommene Schmiermittel dem Arbeitsmedienkreislauf stromaufwärts des Verdampfers wieder zugeführt wird. Es ergibt sich der weitere Vorteil, dass hier dem Sammelbehälter entnommenes, flüssiges Arbeitsmedium gemeinsam mit dem Schmiermittel in einen Bereich des Arbeitsmedienkreislaufs geleitet wird, indem das Arbeitsmedium ebenfalls flüssig vorliegt.
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Die Arbeitsmedien-Fördereinrichtung ist vorzugsweise als Pumpe, insbesondere als Speisepumpe, ausgebildet.
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Die Expansionseinrichtung ist vorzugsweise eingerichtet, um thermische Energie, Druckenergie und/oder Strömungsenergie des Arbeitsmediums in kinetische Energie, insbesondere Rotationsenergie, zu wandeln, wobei sie bevorzugt mit einer weiteren Einrichtung zur Energiewandlung, insbesondere mit einer Einrichtung zur Wandlung kinetischer Energie in elektrische Energie, wirkverbunden ist. Insbesondere ist die Expansionseinrichtung bevorzugt mit einer elektrischen Maschine, insbesondere einem Generator, antriebswirkverbunden, sodass die elektrische Maschine, insbesondere der Generator, durch die Expansionseinrichtung angetrieben wird.
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Die Expansionseinrichtung ist vorzugsweise als Strömungsmaschine, insbesondere als Turbine ausgebildet. Alternativ ist die Expansionseinrichtung bevorzugt als Verdrängermaschine oder als volumetrisch arbeitende Expansionseinrichtung, insbesondere als Hubkolbenmaschine, als Scroll-Expander, als Flügelzellenmaschine, oder als Roots-Expander ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Expansionseinrichtung als Schraubenexpander ausgebildet, insbesondere als unsynchronisierter Schraubenexpander. Alternativ ist es auch möglich, dass die Expansionseinrichtung als synchronisierter oder fliegend gelagerter Schraubenexpander ausgebildet ist.
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Die Abtrenneinrichtung ist bevorzugt als Zyklonabscheider ausgebildet, wobei sie besonders bevorzugt Leitbleche aufweist, durch welche der Arbeitsmedien- und Schmiermittelstrom in der Abtrenneinrichtung umlenkbar ist, sodass flüssige Anteile an den Leitblechen abprallen und auf diese Weise von dem dampfförmigen Medienstrom getrennt werden können. Ein Zyklonabscheider gewährleistet dabei eine effiziente Abtrennung flüssiger Bestandteile bei zugleich sehr geringem Druckverlust.
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Das System ist bevorzugt eingerichtet zur Durchführung eines organischen Rankine-Kreisprozesses (ORC-Prozess). Besonders bevorzugt ist das System eingerichtet zur Nutzung von Abwärme, insbesondere von industrieller Abwärme, ganz besonders bevorzugt zur Nutzung von Abwärme einer Brennkraftmaschine. Diese Abwärme – insbesondere in Form von Abwärme aus dem Abgas und/oder einem Kühlmittelkreislauf der Brennkraftmaschine – wird bevorzugt in dem Verdampfer des Systems genutzt, um das Arbeitsmedium aufzuheizen. Es ist möglich, dass das System eingerichtet ist zur stationären Anwendung, oder zur mobilen Anwendung, insbesondere in einem mittels einer Brennkraftmaschine angetriebenen Kraftfahrzeug, wobei durch das System Abwärme der Brennkraftmaschine nutzbar ist.
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Als Arbeitsmedium wird bevorzugt Ethanol, ein Ethanol-Wasser-Gemisch, oder ein organisches Arbeitsmedium verwendet, welches von Ethanol verschieden ist, beispielsweise ein Fluorkohlenwasserstoff, oder ein Fluorchlorkohlenwasserstoff.
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Als Schmiermittel wird besonders bevorzugt ein synthetischer Ester verwendet.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schmiermittel aus dem Sammelbehälter in den Arbeitsmedienkreislauf geleitet wird, wenn im Betrieb des thermodynamischen Kreisprozesses Bedingungen vorliegen, bei denen das Arbeitsmedium stromabwärts des Verdampfers teilweise flüssig vorliegt. Solche Bedingungen liegen beispielsweise insbesondere beim Anfahren des Systems vor, wenn dieses noch nicht auf Betriebstemperatur aufgeheizt ist, oder bei einem Lastsprung, insbesondere wenn ein Druck in dem Arbeitsmedienkreislauf plötzlich ansteigt, was mit einer Siedepunktserhöhung für das Arbeitsmedium verbunden ist, wobei nicht mit gleicher Dynamik eine ausreichende Wärmemenge über den Verdampfer in den Arbeitsmedienkreislauf eingeleitet werden kann, um zu gewährleisten, dass das Arbeitsmedium dampfförmig bleibt. Dieses kondensiert dann teilweise durch den Druckanstieg. Solche Bedingungen werden bevorzugt festgestellt, indem ein Druck und eine Temperatur stromabwärts des Verdampfers – insbesondere an einem Verdampferauslass – gemessen werden. Anhand eines gemessenen Wertepaares von Druck und Temperatur stromabwärts des Verdampfers und stromaufwärts der Expansionseinrichtung kann festgestellt werden, ob Bedingungen vorliegen, bei denen das Arbeitsmedium teilweise flüssig vorliegt, wobei dann abhängig von dem Wertepaar aus Druck und Temperatur Schmiermittel aus dem Sammelbehälter in den Arbeitsmedienkreislauf geleitet werden kann.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Fluidverbindung zwischen dem Sammelbehälter und dem Arbeitsmedienkreislauf zum Ableiten von Schmiermittel aus dem Sammelbehälter in den Arbeitsmedienkreislauf zumindest teilweise geöffnet wird, wenn das System angefahren, das heißt gestartet und insbesondere aufgeheizt wird. Insbesondere zu Beginn des Anfahrens kann die Fluidverbindung vollständig geöffnet werden. Der Sammelbehälter wird dann sehr effizient gespült, und das Schmiermittel wird von Arbeitsmedium gereinigt, wobei die Schmiermittelqualität mit steigender Temperatur stromabwärts des Verdampfers in dem Arbeitsmedienkreislauf steigt, und wobei die Fluidverbindung – insbesondere eine in dieser angeordnete Ventileinrichtung – mit steigender Schmiermittelqualität und/oder steigender Temperatur in dem Arbeitsmedienkreislauf kontinuierlich oder schrittweise geschlossen werden kann, wobei sie bevorzugt vollständig geschlossen wird, wenn Bedingungen erreicht sind, unter denen eine hinreichend hohe Schmiermittelqualität in dem Sammelbehälter vorliegt.
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Alternativ oder zusätzlich wird die Fluidverbindung durch Zeitsteuerung zumindest teilweise geöffnet. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass die Schmiermittelqualität im Betrieb des Systems mit der Zeit abnehmen kann, wobei es möglich ist, bestimmte Zeiten oder Zeitintervalle zu definieren, zu denen oder nach deren Ablauf der Sammelbehälter gespült wird.
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Zusätzlich oder alternativ ist bevorzugt vorgesehen, dass die Fluidverbindung durch manuelle Betätigung zumindest teilweise geöffnet wird. Es ist also möglich, dass in einer besonders einfachen Ausgestaltung des Verfahrens ein Betreiber des Systems händisch eingreift, wenn es einer Reinigung des Schmiermittels von Arbeitsmedium bedarf.
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Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen, dass die Fluidverbindung abhängig von einer ermittelten Schmiermittelqualität zumindest teilweise geöffnet wird. In diesem Fall wird die Schmiermittelqualität bevorzugt überwacht, wobei der Sammelbehälter bedarfsgerecht gespült werden kann. Dies stellt eine besonders effiziente Betriebsweise des Verfahrens dar, insbesondere weil überflüssige Spülvorgänge des Sammelbehälters vermieden werden.
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Wie bereits ausgeführt, ist in der Fluidverbindung zwischen dem Sammelbehälter und dem Arbeitsmedienkreislauf, welche zum Ableiten von Schmiermittel aus dem Sammelbehälter in den Arbeitsmedienkreislauf dient, bevorzugt eine Ventileinrichtung angeordnet, durch welche die Fluidverbindung stufenlos oder diskret öffenbar und schließbar ist. Insbesondere ist mittels der Ventileinrichtung ein Durchflussquerschnitt der Fluidverbindung veränderbar.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fluidverbindung geschlossen wird, wenn eine vorbestimmte Überhitzung des Arbeitsmediums erreicht ist. Besonders bevorzugt wird die Fluidverbindung geschlossen, wenn die vorbestimmte Überhitzung des Arbeitsmediums für eine vorbestimmte Sicherheitszeitdauer erreicht ist, was bedeutet, dass die Überhitzung die vorbestimmte Sicherheitszeitdauer anhalten muss, bevor die Fluidverbindung geschlossen wird. Durch die vorbestimmte Überhitzung und insbesondere die vorbestimmte Sicherheitszeitdauer ist gewährleistet, dass das Arbeitsmedium im Bereich der Abtrenneinrichtung entweder vollständig dampfförmig, oder zumindest jedoch mit hinreichendem Anteil dampfförmig vorliegt, sodass eine schädliche Herabsetzung der Schmiermittelqualität im Sammelbehälter durch Kondensation von Arbeitsmedium vermieden wird. Insbesondere beim Anfahren des Systems wird bevorzugt die Fluidverbindung erst geschlossen, wenn die vorbestimmte Überhitzung des Arbeitsmediums – vorzugsweise für die vorbestimmte Sicherheitszeitdauer – erreicht ist. Dieses Kriterium kann aber in gleicher Weise auch nach einem Lastsprung angewendet werden, wobei die Überhitzung des Arbeitsmediums insbesondere aufgrund einer mit einem Druckanstieg verbundenen Siedepunktserhöhung mit dem Lastsprung abnimmt und anschließend erst wieder erreicht werden muss. Auch nach einem Lastsprung wird die Fluidverbindung also bevorzugt erst geschlossen, wenn die vorbestimmte Überhitzung des Arbeitsmediums – vorzugsweise für die vorbestimmte Sicherheitszeitdauer – erreicht ist.
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Zusätzlich oder alternativ wird die Fluidverbindung bevorzugt geschlossen, wenn die ermittelte Schmiermittelqualität ein vorbestimmtes Niveau erreicht oder überschreitet. Die Schmiermittelqualität wird dabei bevorzugt angegeben als Gehalt oder Konzentration von Arbeitsmedium im Schmiermittel, oder umgekehrt von Schmiermittel im Arbeitsmedium. Es ist also möglich, die Schmiermittelqualität zu überwachen, und das Schließen der Fluidverbindung abhängig von der ermittelten Schmiermittelqualität zu machen. Dies stellt eine besonders sichere Ausführungsform des Verfahrens dar. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass die Schmiermittelqualität explizit bestimmt oder ermittelt wird. Vielmehr ist es möglich und auch ausreichend, wenn die Schmiermittelqualität implizit anhand von mit der Schmiermittelqualität korrelierenden oder kausal zusammenhängenden Parametern überwacht wird, ohne dass es einer expliziten Repräsentation eines Werts für die Schmiermittelqualität auf der Ebene des Verfahrens bedarf. Beispielsweise ist es möglich, dass die Fluidverbindung geschlossen wird, wenn eine zur Steuerung oder Regelung eines Volumenstroms an Schmiermittel zu der Expansionseinrichtung vorgesehene Stellventileinrichtung bei gegebenem Volumenstrom des Schmiermittels einen bestimmten Öffnungszustand aufweist, was wiederum einen Rückschluss auf die momentane Viskosität des Schmiermittels und damit auf dessen Qualität erlaubt. Der Öffnungszustand der Stellventileinrichtung muss dabei nicht umgerechnet werden in eine Schmiermittelqualität, vielmehr kann das Schließen der Fluidverbindung direkt von dem Öffnungszustand abhängig gemacht werden. Entsprechend können auch Abhängigkeiten von anderen Parametern definiert werden, welche implizit als Maß für die Schmiermittelqualität herangezogen werden können.
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Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Fluidverbindung eine vorbestimmte Zeitdauer, bevor die Expansionseinrichtung mit einem Arbeitsmedienstrom beaufschlagt wird, geschlossen wird. Dies betrifft insbesondere einen Anfahrvorgang des Systems, wobei durch diese Vorgehensweise gewährleistet wird, dass die Expansionseinrichtung aus dem Sammelbehälter mit Schmiermittel versorgt werden kann, bevor sie mit dem Arbeitsmedium beaufschlagt wird. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Expansionseinrichtung von Beginn an ausreichend geschmiert ist, wobei zugleich ihre Leckagestellen ausreichend abgedichtet sind.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die in der Fluidverbindung angeordnete Ventileinrichtung den Durchflussquerschnitt der Fluidverbindung abhängig von der – explizit oder implizit – ermittelten Schmiermittelqualität variiert. Dies kann insbesondere stufenlos oder diskret erfolgen. Damit ist eine sehr flexible Spülung des Sammelbehälters im Betrieb des Systems abhängig von der tatsächlich vorliegenden Schmiermittelqualität möglich.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ventileinrichtung in der Fluidverbindung nur teilweise geöffnet wird, wenn im Dauerbetrieb des Systems Nassdampfbedingungen für das Arbeitsmedium stromaufwärts der Expansionseinrichtung – und vorzugsweise stromabwärts des Verdampfers – auftreten. Dabei wird unter einem Dauerbetrieb des Systems insbesondere ein Betrieb verstanden, der kein Anfahr- oder Aufheizbetrieb ist und kein Herunterfahren des Systems darstellt. Nassdampfbedingungen können dabei insbesondere bei einem Lastsprung, also bei transienten Betriebsbedingungen, auftreten. In diesem Fall bedarf es einer Reinigung des Schmiermittels von einkondensiertem Arbeitsmedium, wobei zugleich jedoch eine Schmierung der weiterlaufenden Expansionseinrichtung aufrechterhalten werden muss. Die Ventileinrichtung wird daher bevorzugt nur teilweise geöffnet, sodass sichergestellt ist, dass weiterhin ausreichend Schmiermittel aus dem Sammelbehälter entnommen und den Schmierstellen der Expansionseinrichtung zugeführt werden kann. Zugleich wird der Sammelbehälter aber über die teilweise geöffnete Ventileinrichtung gespült.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Expansionseinrichtung im Dauerbetrieb des Systems bei konstanter Drehzahl betrieben wird. Während ein drehzahlvariabler Betrieb der Expansionseinrichtung vorteilhaft ist für den Wirkungsgrad des Systems, ist der Betrieb der Expansionseinrichtung bei konstanter Drehzahl besonders günstig für die Erzeugung und Einspeisung elektrischer Leistung in ein Stromnetz. Die Expansionseinrichtung kann in diesem Fall nämlich direkt eine Synchronmaschine antreiben, wobei Kosten für elektrische Einrichtungen, die zum Betrieb einer Asynchronmaschine an einem Stromnetz notwendig wären, beispielsweise ein Frequenzumrichter oder dergleichen, vollständig entfallen. Zugleich bedingt der Betrieb der Expansionseinrichtung bei konstanter Drehzahl aber eine erhöhte Anfälligkeit des Systems für in den Sammelbehälter einkondensierendes Arbeitsmedium während des Dauerbetriebs, insbesondere weil Lastsprünge und ganz besonders plötzliche Druckanstiege stromaufwärts der Expansionseinrichtung nicht durch eine Erhöhung der Drehzahl der Expansionseinrichtung ausgeglichen werden können. Das hier beschriebene Verfahren erweist sich also besonders vorteilhaft in Zusammenhang mit einer Expansionseinrichtung, die bei konstanter Drehzahl betrieben wird. Es ist aber bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens auch ein drehzahlvariabler Betrieb der Expansionseinrichtung möglich.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schmiermittelqualität des Schmiermittels ermittelt wird, indem ein Schmierstoffanteil in dem Arbeitsmedienkreislauf bestimmt wird. Dabei ist der Schmierstoffanteil in dem Arbeitsmedienkreislauf zugleich charakteristisch für den Arbeitsmediumanteil in dem im Sammelbehälter vorliegenden Schmierstoff. Der Schmierstoffanteil in dem Arbeitsmedienkreislauf kann insbesondere bestimmt werden, indem ein Wärmestrom an wenigstens einem Wärmeübertrager, insbesondere dem Verdampfer oder dem Kondensator, des Systems zwischen einem in dem Wärmeübertrager strömenden Wärmetauschmedium und dem Arbeitsmedium ermittelt wird, wobei eine Zustandsänderung des Arbeitsmediums über dem Wärmeübertrager erfasst wird, und wobei der Schmierstoffanteil in dem Arbeitsmedium aus dem ermittelten Wärmestrom und der erfassten Zustandsänderung ermittelt wird. Dabei wird bevorzugt ein Verfahren zur Bestimmung des Schmierstoffanteils in dem Arbeitsmedienkreislauf angewendet, welches in der deutschen Patentschrift
DE 10 2015 208 557 B3 beschrieben ist, wobei insoweit auf diese Schrift verwiesen wird.
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Alternativ oder zusätzlich wird die Schmiermittelqualität – insbesondere implizit – bevorzugt ermittelt, indem ein Öffnungszustand einer zur Steuerung oder Regelung eines Volumenstroms des Schmiermittels zu der Expansionseinrichtung vorgesehenen Stellventileinrichtung in Abhängigkeit von dem momentanen Volumenstrom und vorzugsweise wenigstens einem für die Viskosität des Schmiermittels charakteristischen Parameter, insbesondere einem Druck und/oder einer Temperatur des Schmiermittels, ausgewertet wird. Dabei stellt der Öffnungszustand der Stellventileinrichtung insbesondere in Abhängigkeit von wenigstens einem der genannten Parameter ein Maß für die momentane Viskosität des Schmiermittels und damit zugleich für dessen Kontamination mit Arbeitsmedium dar. Insbesondere wird die Viskosität des Schmiermittels durch im Schmiermittel vorhandene Arbeitsmedien-Anteile herabgesetzt, was letztlich dazu führt, dass die Stellventileinrichtung mit abnehmender Viskosität des Schmiermittels immer stärker geschlossen werden muss, um einen bestimmten Volumenstrom einzustellen. Daher kann der Öffnungszustand der Stellventileinrichtung – insbesondere unter Berücksichtigung von wenigstens einem der zuvor genannten Parameter – als Maß für die Schmiermittelqualität verwendet werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass – wie bereits ausgeführt – in dem System ein organischer Rankine-Kreisprozess (Organic Rankine Cycle – ORC) durchgeführt wird. Ein solcher Kreisprozess ist in besonderer Weise zur Abwärmenutzung industrieller Abwärme, insbesondere von Abwärme von Brennkraftmaschinen, geeignet.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein System zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses der zuvor angesprochenen Art geschaffen wird, wobei das System eine Fluidverbindung zwischen dem Sammelbehälter und dem Arbeitsmedienkreislauf – insbesondere unter Umgehung der Abtrenneinrichtung – aufweist, wobei die Fluidverbindung eingerichtet ist zum Ausleiten von Schmiermittel aus dem Sammelbehälter in den Arbeitsmedienkreislauf, wobei in der Fluidverbindung eine Ventileinrichtung angeordnet ist, durch welche die Fluidverbindung öffenbar und schließbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass das System eingerichtet ist zur Durchführung eines Verfahrens nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen.
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Insbesondere weist das System bevorzugt eine Steuereinrichtung auf, die eingerichtet ist, um die Ventileinrichtung beim Anfahren des Systems, durch Zeitsteuerung und/oder abhängig von einer – explizit oder implizit – ermittelten Schmiermittelqualität derart anzusteuern, dass die Ventileinrichtung zumindest teilweise geöffnet wird. Die Steuereinrichtung ist bevorzugt eingerichtet, um die Ventileinrichtung so anzusteuern, dass die Fluidverbindung geschlossen wird, wenn eine vorbestimmte Überhitzung des Arbeitsmediums – vorzugsweise für eine vorbestimmte Sicherheitszeitdauer – erreicht ist, wenn die ermittelte Schmiermittelqualität ein vorbestimmtes Niveau erreicht oder überschreitet, und/oder eine vorbestimmte Zeitdauer, bevor die Expansionseinrichtung mit dem Arbeitsmedienstrom beaufschlagt wird. Insbesondere ist die Steuereinrichtung bevorzugt eingerichtet, um die Ventileinrichtung so anzusteuern, dass der Durchflussquerschnitt der Fluidverbindung abhängig von der ermittelten Schmiermittelqualität variiert wird. Die Steuereinrichtung ist außerdem bevorzugt eingerichtet, um die Schmiermittelqualität des Schmiermittels zu ermitteln, insbesondere indem ein Schmierstoffanteil in dem Arbeitsmedienkreislauf bestimmt wird, oder indem ein Öffnungszustand einer zur Steuerung oder Regelung eines Volumenstroms an Schmiermittel zu der Expansionseinrichtung vorgesehenen Stellventileinrichtung ermittelt wird.
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Weiter ist die Steuereinrichtung bevorzugt eingerichtet, um die Ventileinrichtung nur teilweise zu öffnen, wenn im Dauerbetrieb des Systems Nassdampfbedingungen für das Arbeitsmedium stromaufwärts der Expansionseinrichtung – vorzugsweise stromabwärts des Verdampfers – auftreten.
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Insbesondere ist die Steuereinrichtung bevorzugt eingerichtet zur Durchführung eines Verfahrens nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele.
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Die Erfindung umfasst auch eine Anordnung aus einer Brennkraftmaschine und einem System nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel, wobei die Brennkraftmaschine und das System derart miteinander wirkverbunden sind, dass Abwärme der Brennkraftmaschine in dem System nutzbar ist. Insbesondere wird die Abwärme der Brennkraftmaschine bevorzugt dem Verdampfer des Systems zugeführt, vorzugsweise in Form von Abwärme aus dem Abgas der Brennkraftmaschine und/oder in Form von Abwärme aus einem Kühlmittelkreislauf der Brennkraftmaschine.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Systems zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses.
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Die einzige Fig. zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Systems 1 zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses, insbesondere eines organischen Rankine-Kreisprozesses (ORC – Organic Rankine Cycle). Das System 1 ist insbesondere Teil einer Anordnung 3, welche einerseits das System 1 und andererseits eine Brennkraftmaschine 5 aufweist, wobei die Brennkraftmaschine 5 mit dem System 1 derart wirkverbunden ist, dass Abwärme der Brennkraftmaschine 5 in dem System 1 nutzbar ist.
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Das System 1 weist einen Arbeitsmedienkreislauf 7 auf, in dem eine Arbeitsmedien-Fördereinrichtung 9, insbesondere eine Speisepumpe, zur Förderung eines in dem Arbeitsmedienkreislauf 7 strömenden Arbeitsmediums angeordnet ist, wobei der Arbeitsmedienkreislauf 7 außerdem – in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums in dem Arbeitsmedienkreislauf 7 in der angegebenen Reihenfolge – einen Verdampfer 11, eine Expansionseinrichtung 13 und einen Kondensator 15 aufweist. Die Brennkraftmaschine 5 ist dabei insbesondere in thermischer Wirkverbindung mit dem Verdampfer 11, sodass dem Arbeitsmedium in dem Verdampfer 11 Abwärme der Brennkraftmaschine 5 zuführbar ist. Dabei ist es beispielsweise möglich, dass der Verdampfer 11 von Abgas der Brennkraftmaschine 5 und/oder von einem Kühlmittel eines Kühlmittelkreislaufs der Brennkraftmaschine 5 durchströmt wird.
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In für sich genommen bekannter Weise wird das durch die Arbeitsmedien-Fördereinrichtung 9 geförderte, flüssige Arbeitsmedium in dem Verdampfer 11 verdampft, wobei es in der Expansionseinrichtung 13 entspannt wird und dabei Arbeit an der Expansionseinrichtung 13 verrichtet, wodurch diese eine Arbeitswelle 17 zu einer rotierenden Bewegung antreibt. Das entspannte Arbeitsmedium wird stromabwärts der Expansionseinrichtung 13 in dem Kondensator 15 abgekühlt und insbesondere wieder verflüssigt, wonach es wiederum zu der Arbeitsmedien-Fördereinrichtung 9 gelangt. Der Arbeitsmedienkreislauf 7 weist bevorzugt einen Ausgleichsbehälter 19 für das Arbeitsmedium auf, der stromabwärts des Kondensators 15 und stromaufwärts der Arbeitsmedien-Fördereinrichtung 9 mit dem Arbeitsmedienkreislauf 7 in Fluidverbindung ist. Bevorzugt ist dem Ausgleichsbehälter 19 ein Überdruckventil 21 zugeordnet.
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Mit der Antriebswelle 17 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel des Systems 1 eine elektrische Maschine 23 antriebswirkverbunden, sodass die elektrische Maschine 23 durch die Antriebswelle 17 antreibbar ist. Die elektrische Maschine 23 ist insbesondere als Generator und ganz besonders bevorzugt als Synchronmaschine ausgebildet.
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Strömungstechnisch zwischen dem Verdampfer 11 und der Expansionseinrichtung 13 ist eine Abtrenneinrichtung 25, insbesondere ein Zyklonabscheider vorgesehen, die eingerichtet ist, um flüssiges Schmiermittel von dampfförmigem Arbeitsmedium abzutrennen. Die Abtrenneinrichtung 25 ist strömungstechnisch mit einem Sammelbehälter 27 verbunden, sodass dem Sammelbehälter 27 Schmiermittel aus der Abtrenneinrichtung 25 zugeführt werden kann. Das System weist außerdem eine Fluidverbindung 29 zwischen dem Sammelbehälter 27 und dem Arbeitsmedienkreislauf 7 auf, welche insbesondere die Abtrenneinrichtung 25 umgeht, wobei die Fluidverbindung 29 eingerichtet ist zum Ausleiten von Schmiermittel aus dem Sammelbehälter 27 in den Arbeitsmedienkreislauf 7. In der Fluidverbindung 29 ist eine erste Ventileinrichtung 31 angeordnet, durch welche die Fluidverbindung 29 – vorzugsweise stufenlos oder diskret – öffenbar und schließbar ist.
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Es sind Betriebszustände im Betrieb des Systems 1 möglich, bei denen in der Abtrenneinrichtung 25 auch flüssige Anteile an Arbeitsmedium abgetrennt werden und in den Sammelbehälter 27 gelangen, oder in denen Arbeitsmedium in den Sammelbehälter 27 einkondensiert wird. In diesem Fall wird das Schmiermittel in dem Sammelbehälter 27 durch das Arbeitsmedium verunreinigt, wobei insbesondere die Viskosität des Schmiermittels herabgesetzt wird. Dies führt zum einen zu einer Verminderung der Abdichtung von ansonsten durch das hochviskose Schmiermittel gedichteten Leckagestellen der Expansionseinrichtung 13, sodass es zu einem Dampfdurchblasen und einem Leistungsverlust des Systems 1 kommen kann, wobei zum anderen die herabgesetzte Viskosität des Schmiermittels zu einer Mangelschmierung der Expansionseinrichtung 13 und damit einer Gefahr der Beschädigung derselben führen kann. Es ist daher wichtig, nach Möglichkeit zu jeder Zeit im Betrieb des Systems 1 eine ausreichende Schmiermittelqualität zu gewährleisten.
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Hierzu ist vorgesehen, dass das Schmiermittel von Arbeitsmedium-Anteilen gereinigt wird, indem Schmiermittel aus dem Sammelbehälter 27 – unabhängig von einem Füllstand des Sammelbehälters 27 – in den Arbeitsmedienkreislauf 7 geleitet wird, insbesondere über die Fluidverbindung 29, die bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel des Systems 1 stromaufwärts des Kondensators 15 und stromabwärts der Expansionseinrichtung 13 in den Arbeitsmedienkreislauf 7 mündet. Zum Reinigen des Schmiermittels von Arbeitsmedium wird der Sammelbehälter 27 demnach über die Fluidverbindung 29 gespült.
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Das Schmiermittel wird insbesondere aus dem Sammelbehälter 27 in den Arbeitsmedienkreislauf 7 geleitet, wenn im Betrieb des thermodynamischen Kreisprozesses Bedingungen vorliegen, bei denen das Arbeitsmedium stromabwärts des Verdampfers 11 teilweise flüssig vorliegt, sodass flüssige Arbeitsmedien-Anteile in der Abtrenneinrichtung 25 gemeinsam mit dem Schmiermittel von dampfförmigen Anteilen des Arbeitsmediums abgetrennt werden und in den Sammelbehälter 27 gelangen. Dies kann insbesondere beim Anfahren oder Aufheizen des Systems 1 der Fall sein, aber beispielsweise auch bei einem Lastsprung, bei welchem der Druck in dem Arbeitsmedienkreislauf 7 stromabwärts des Verdampfers 11 plötzlich ansteigt, wodurch es zu einer Siedepunktserhöhung des Arbeitsmediums kommt, ohne dass mit gleicher Dynamik eine ausreichende Wärmemenge nachgeführt werden kann, sodass letztlich Arbeitsmedium stromabwärts des Verdampfers 11 auskondensiert. Gerade diese Betriebssituation tritt insbesondere auf, wenn – was für das System 1 bevorzugt wird – die Expansionseinrichtung 13 mit konstanter Drehzahl betrieben wird, insbesondere um die als Synchronmaschine ausgebildete elektrische Maschine 23 anzutreiben. In diesem Fall kann nämlich ein plötzlicher Druckanstieg stromaufwärts der Expansionseinrichtung 13 nicht durch eine Drehzahlveränderung derselben abgefangen werden, sodass ein entsprechender Lastsprung – anders als bei einem drehzahlvariablen Betrieb der Expansionseinrichtung 13 – eher zu einer Auskondensation von Arbeitsmedium führen kann.
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Um solche Bedingungen, bei denen das Arbeitsmedium stromabwärts des Verdampfers 11 teilweise flüssig vorliegt, zu überwachen, werden vorzugsweise der Druck und die Temperatur des Arbeitsmediums stromabwärts des Verdampfers 11 – insbesondere an einem Verdampferauslass – gemessen, wobei anhand eines Wertepaars aus Druck und Temperatur ermittelt wird, ob Bedingungen vorliegen, bei denen Schmiermittel aus dem Sammelbehälter 27 in den Arbeitsmedienkreislauf 7 zur Reinigung des Schmiermittels geleitet werden soll.
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Die Fluidverbindung 29 und die erste Ventileinrichtung 31 werden demnach im Rahmen des hier vorgeschlagenen Verfahrens insbesondere verwendet, um das Schmiermittel zu reinigen, und zwar unabhängig von einem momentanen Füllstand des Sammelbehälters 27. Dem steht nicht entgegen, dass die Fluidverbindung 29 und die erste Ventileinrichtung 31 zusätzlich genutzt werden können, um einen Füllstand in dem Sammelbehälter 27 zu regeln und insbesondere Schmiermittel aus dem Sammelbehälter 27 abzulassen, wenn der Füllstand über einen vorbestimmten Grenzwert steigt.
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Die Fluidverbindung 29 wird insbesondere beim Anfahren des Systems zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, geöffnet, wobei in diesem Betriebszustand der Sammelbehälter 27 vorzugsweise komplett gespült, also sein gesamter Inhalt wenigstens einmal in den Arbeitsmedienkreislauf 7 entlassen wird. Weiterhin wird die Fluidverbindung 29 bevorzugt durch Zeitsteuerung, durch manuelle Betätigung und/oder abhängig von einer ermittelten Schmiermittelqualität zumindest teilweise geöffnet. Zum Öffnen und Schließen der Fluidverbindung 29 wird dabei die erste Ventileinrichtung 31 verwendet.
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Die Fluidverbindung 29 wird bevorzugt geschlossen, wenn eine vorbestimmte Überhitzung des Arbeitsmediums stromabwärts des Verdampfers 11 – vorzugsweise für eine vorbestimmte Sicherheitszeitdauer – erreicht ist, und/oder wenn eine ermittelte Schmiermittelqualität ein vorbestimmtes Niveau erreicht oder überschreitet. Weiter wird die Fluidverbindung bevorzugt beim Anfahren des Systems 1 eine vorbestimmte Zeitdauer vor einer Beaufschlagung der Expansionseinrichtung 13 mit Arbeitsmedium geschlossen, sodass eine ausreichende Schmierung der Expansionseinrichtung 13 noch vor deren erstem Hochfahren gewährleistet werden kann.
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Die Vorgehensweise ist dabei insbesondere folgende: Insbesondere während die Brennkraftmaschine 5 bereits Abwärme in den Verdampfer 11 einträgt, wird die Arbeitsmedien-Fördereinrichtung 9 gestartet und Arbeitsmedium entlang des Arbeitsmedienkreislaufs 7 gefördert, wobei allerdings die Expansionseinrichtung 13 durch ein erstes Absperrventil 33 gesperrt ist, wobei zugleich ein zweites Absperrventil 35 geöffnet ist, sodass das Arbeitsmedium unter Umgehung der Expansionseinrichtung 13 entlang eines Umgehungspfads 37 gefördert wird. Das Arbeitsmedium ist zu diesem Zeitpunkt noch vollständig flüssig, und die erste Ventileinrichtung 31 wird vollständig geöffnet, sodass der gesamte Inhalt des Sammelbehälters 27 in den Arbeitsmedienkreislauf 7 entlassen und entlang des Arbeitsmedienkreislaufs 7 gefördert wird. In der Abtrenneinrichtung 25 gelangt flüssiges Arbeitsmedium gemeinsam mit dem Schmiermittel in den Sammelbehälter 27. Das Arbeitsmedium wird nun sukzessive aufgeheizt, wobei der dampfförmige Anteil an Arbeitsmedium stromabwärts des Verdampfers 11 steigt und entsprechend der flüssige Anteil sinkt. Dementsprechend steigt auch die Schmiermittelqualität in dem Sammelbehälter 27. Mit steigendem Anteil an dampfförmigen Arbeitsmedium stromabwärts des Verdampfers 11 sowie steigender Schmiermittelqualität in dem Sammelbehälter 27 kann die erste Ventileinrichtung 31 schrittweise oder auch kontinuierlich geschlossen werden. Vorzugsweise wird sie vollständig geschlossen, wenn eine vorbestimmte Überhitzung des Arbeitsmediums stromabwärts des Verdampfers 11, insbesondere für die vorbestimmte Sicherheitsdauer – erreicht ist. Die Schmierung der Expansionseinrichtung 13 kann dann gestartet werden. Schließlich – insbesondere wenn die Expansionseinrichtung 13 ausreichend geschmiert ist – kann das zweite Absperrventil 35 geschlossen und das erste Absperrventil 33 geöffnet werden, sodass das Arbeitsmedium nicht mehr entlang des Umgehungspfads 37, sondern vielmehr über die Expansionseinrichtung 13 gefördert wird. Diese kann dann insbesondere auf ihre Solldrehzahl hochgefahren werden und die elektrische Maschine 23 antreiben.
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Bevorzugt wird ein Durchflussquerschnitt der Fluidverbindung 29 – durch geeignete Ansteuerung der ersten Ventileinrichtung 31 – abhängig von der ermittelten Schmiermittelqualität variiert.
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Zur Ansteuerung der ersten Ventileinrichtung 31 weist das System 1 insbesondere eine Steuereinrichtung 39 auf. Diese ist besonders bevorzugt eingerichtet, um einen Druck und eine Temperatur in dem Arbeitsmedienkreislauf 7 stromabwärts des Verdampfers 11 zu erfassen und vorzugsweise daraus abzuleiten, ob Bedingungen vorliegen, unter denen Arbeitsmedium durch die Abtrenneinrichtung 25 in flüssiger Phase in den Sammelbehälter 27 gelangen kann. Alternativ oder zusätzlich ist die Steuereinrichtung 39 bevorzugt eingerichtet, um eine Schmiermittelqualität des Schmiermittels zu ermitteln, und insbesondere, um die erste Ventileinrichtung 31 abhängig von der ermittelten Schmiermittelqualität anzusteuern.
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Die erste Ventileinrichtung 31 wird vorzugsweise nur teilweise geöffnet, wenn im Dauerbetrieb des System – also außerhalb eines Anfahr- oder Herunterfahrvorgangs – Nassdampfbedingungen für das Arbeitsmedium stromaufwärts der Expansionseinrichtung 13 und stromabwärts des Verdampfers 11 auftreten.
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Die Schmiermittelqualität des Schmiermittels wird bevorzugt ermittelt, indem ein Schmierstoffanteil in den Arbeitsmedienkreislauf
7 bestimmt wird. Dies erfolgt bevorzugt mittels eines Verfahrens, wie es aus der deutschen Patentschrift
DE 10 2015 208 557 B3 hervorgeht. Alternativ oder zusätzlich wird die Schmiermittelqualität bevorzugt implizit anhand eines Öffnungszustands einer nicht dargestellten Stellventileinrichtung ermittelt, welche bevorzugt durch die Steuereinrichtung
39 angesteuert wird, um einen Volumenstrom an Schmiermittel zu der Expansionseinrichtung
13 einzustellen, insbesondere zu regeln.
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Strömungstechnisch zwischen der Abtrenneinrichtung 25 und dem Sammelbehälter 27 ist hier eine zweite Ventileinrichtung 41 angeordnet, durch welche der Sammelbehälter 27 strömungstechnisch mit der Abtrenneinrichtung 25 verbindbar sowie von dieser strömungstechnisch trennbar ist. In bestimmten Betriebszuständen des Systems 1 kann es sinnvoll sein, die Abtrenneinrichtung 25 strömungstechnisch von dem Sammelbehälter 27 zu trennen. Bevorzugt ist die zweite Ventileinrichtung 41 als Dreiwegeventil ausgebildet, wobei sie mit einem Bypass 43 verbunden ist, der stromabwärts der Abtrenneinrichtung 25 wieder in den Arbeitsmedienkreislauf 7 mündet. Es kann dann insbesondere möglich sein, in der Abtrenneinrichtung 25 abgetrennte Flüssigkeit über den Bypass 43 zurück in den Arbeitsmedienkreislauf 7 zu leiten, insbesondere dann, wenn die Abtrenneinrichtung 25 strömungstechnisch von dem Sammelbehälter 27 getrennt ist.
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Im Übrigen ist in der Figur auch noch dargestellt, dass die Expansionseinrichtung 13 aus dem Sammelbehälter 27 mit Schmiermittel versorgt, das heißt insbesondere aus dem Sammelbehälter 27 geschmiert wird. Hierzu ist ein Schmiermittelkreislauf 45 vorgesehen, über den – optional mittels einer ersten Schmiermittel-Fördereinrichtung 47, insbesondere einer Schmiermittelpumpe, – Schmiermittel aus dem Sammelbehälter 27 zu hier schematisch dargestellten Schmierstellen 49 der Expansionseinrichtung 13 gefördert werden kann. Je nach den Druckverhältnissen in dem Sammelbehälter 27 einerseits und an den Schmierstellen 49 andererseits kann auch auf die erste Schmiermittel-Fördereinrichtung 47 verzichtet werden. In dem Schmiermittelkreislauf 45 sind hier zwei Kühleinrichtungen 51 zur Kühlung des Schmiermittels angeordnet.
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Der Schmiermittelkreislauf 45 weist außerdem einen Rücklaufpfad 53 auf, über den Schmiermittel von der Expansionseinrichtung 13 in den Sammelbehälter 7 zurückförderbar ist, wobei in dem Rücklaufpfad 53 hierzu insbesondere eine zweite Schmiermittel-Fördereinrichtung 55, insbesondere eine Schmiermittelpumpe, angeordnet ist. Weiterhin ist in dem Rücklaufpfad 53 – insbesondere stromabwärts der zweiten Schmiermittel-Fördereinrichtung 55 – bevorzugt ein Rückschlagventil 57 angeordnet, um zu vermeiden, dass Schmiermittel in unerwünschter Weise aus dem Sammelbehälter 27 über den Rücklaufpfad 53 zu der Expansionseinrichtung 13 strömt.
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Insgesamt zeigt sich, dass mit dem hier beschriebenen Verfahren sowie dem System 1 eine Steigerung der Leistungsausbeute eines Systems zur Durchführung eines thermodynamischen Kreisprozesses insbesondere bei transienten Betriebszuständen, ganz besonders Lastsprüngen, und auch bei Anfahrvorgängen, insbesondere mit schnellerer Leistungsbereitstellung, erreicht werden kann. Es ergeben sich eine geringere Leckagerate sowie bessere Abdichtungseigenschaften durch hochviskoses Schmiermittel. Zugleich werden Schäden an der Expansionseinrichtung 13 aufgrund von Mangel-Schmierung vermieden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015208557 B3 [0029, 0054]