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Die Erfindung betrifft ein Magnetventil mit einem Anker, der entgegen einer Vorspannkraft einer Ankerfedereinrichtung bewegbar ist, die eine erste und eine zweite Ankerfeder umfasst.
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Stand der Technik
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2014 226 059 A1 ist eine Ventileinrichtung mit einem Hauptventil und einem Vorsteuerventil bekannt, das einen Schließkörper umfasst, der mit einem Anker betätigbar ist, wobei der Anker an einem dem Schließkörper abgewandten Ende durch eine Ankerfedereinrichtung beaufschlagt ist, die in einer axialen Richtung zwischen einem Polrohr und dem Anker eingespannt ist, wobei die Ankerfedereinrichtung mindestens zwei Ankerhubbereiche mit zwei unterschiedlichen Federsteifigkeiten darstellt, wobei mindestens zwei Ankerfedern so in Reihe geschaltet sind, dass der durch die Ankerfedereinrichtung in eine Schließstellung vorgespannte Anker bei einer Betätigung zunächst einen unteren Ankerhub gegen eine erste Federsteifigkeit einer ersten Ankerfeder ausführt, wobei der Anker nach dem unteren Ankerhub einen oberen Ankerhub gegen eine zweite, größere Federsteifigkeit einer zweiten Ankerfeder ausführt.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein kostengünstig herstellbares Magnetventil mit einem Anker, der entgegen einer Vorspannkraft einer Ankerfedereinrichtung bewegbar ist, die eine erste und eine zweite Ankerfeder umfasst, zu schaffen, das eine kurze Schließzeit aufweist.
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Die Aufgabe ist bei einem Magnetventil mit einem Anker, der entgegen einer Vorspannkraft einer Ankerfedereinrichtung bewegbar ist, die eine erste und eine zweite Ankerfeder umfasst, dadurch gelöst, dass die erste Ankerfeder mit einem der zweiten Ankerfeder zugewandten Ende an einem ankerfesten Stützkörper abgestützt ist, der in einem Ankerdurchgangsloch befestigt ist. Dadurch wird auf einfache Art und Weise eine Ankerfederkonstruktion geschaffen, die unter Verzicht auf die Einführung einer Restluftspaltscheibe eine elektrische Verzugszeit beim Schließen eines Hauptstromventils, in welchem das vorab beschriebene Magnetventil ein Vorsteuerventil darstellt, auf sehr geringe Werte, insbesondere auf Werte unter fünfzig Millisekunden, reduziert. Dadurch kann die Gesamtschließzeit des Hauptstromventils, insbesondere auch bei einem niedrigen Durchfluss von zum Beispiel fünf Liter pro Minute, auf vorteilhaft geringe Werte reduziert werden, insbesondere auf Werte, die kleiner als einhundertzwanzig Millisekunden sind. Mit Hilfe des Stützkörpers kann genau eingestellt werden, bei welchem Hub des Ankers eine Federkraft der einen Ankerfeder zu einer Federkraft der anderen Ankerfeder geschaltet wird. Die erste Ankerfeder ist vorteilhaft zwischen dem Stützkörper und einem Gehäusekörper, insbesondere einem Polrohr, des Magnetventil eingespannt beziehungsweise vorgespannt. Die zweite Ankerfeder kann vorteilhaft auch so montiert werden, dass sie bei geöffnetem Magnetventil ungespannt ist. Die zweite Ankerfeder kann aber auch mit einer definierten Vorspannkraft montiert werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Einstellscheibe zwischen dem ankerfesten Stützkörper und der ersten Ankerfeder angeordnet ist. Über die Einstellscheibe kann die Vorspannkraft der ersten Ankerfeder variiert beziehungsweise eingestellt werden. Dadurch wird auf einfache Art und Weise ein Ausgleich von Fertigungstoleranzen, insbesondere von Längentoleranzen der ersten Ankerfeder, ermöglicht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist dadurch gekennzeichnet, dass ein der ersten Ankerfeder zugewandtes Ende der zweiten Ankerfeder einem Anschlagkörper zugeordnet ist, der in dem Ankerdurchgangsloch relativ zu dem ankerfesten Stützkörper bewegbar ist. Die zweite Ankerfeder ist vorteilhaft zwischen einem ankerfesten Anschlag, zum Beispiel einer Ankerschulter, und dem Anschlagkörper in dem Ankerdurchgangsloch angeordnet.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagkörper an einem der ersten Ankerfeder zugewandten Ende einen Bund zum Abstützen der zweiten Ankerfeder aufweist. Von dem Bund erstreckt sich vorteilhaft ein zapfenartiger Führungskörper in die zweite Ankerfeder hinein. Durch den Führungskörper und den Bund des Anschlagkörpers wird die zweite Ankerfeder auf einfache Art und Weise stabil in dem Ankerdurchgangsloch positioniert.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ankerfeder mit einem Druckbolzen kombiniert ist, der einen Anschlag für den der zweiten Ankerfeder zugeordneten Anschlagkörper darstellt. Sobald der Anschlagkörper bei einer Bewegung des Ankers, zum Beispiel bei einer Betätigung des dem Anker zugeordneten Magneten, insbesondere einer Magnetspule, an dem Druckbolzen anschlägt, wirken die Federkräfte der beiden Ankerfeder dieser Bewegung des Ankers entgegen. Durch eine Längenveränderung des Druckbolzens kann auf einfache Art und Weise eingestellt werden, bei welchem Hub die zweite Ankerfeder zusätzlich zu der ersten Ankerfeder ihre Federwirkung entfaltet.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper ein Durchgangloch für den Druckbolzen aufweist. Der Druckbolzen erstreckt sich vorteilhaft sowohl durch die erste Ankerfeder als auch durch den Stützkörper hindurch, mit dem die erste Ankerfeder ankerfest abgestützt ist.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbolzen an einem dem Anschlagkörper abgewandten Ende einen Bund zum Abstützen der ersten Ankerfeder aufweist. Dadurch wird auf einfache Art und Weise ein Federteller zum Abstützen der ersten Ankerfeder geschaffen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Einstellscheibe zwischen der zweiten Ankerfeder und einer Ankerschulter in dem Ankerdurchgangsloch angeordnet ist. Dadurch kann auf einfache Art und Weise auch die Federkraft der zweiten Ankerfeder variiert beziehungsweise eingestellt werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper in beziehungsweise mit dem Anker verstemmt ist. Dadurch wird auf einfache Art und Weise eine stabile Befestigung des Stützkörpers in dem Anker ermöglicht. Alternativ oder zusätzlich kann der Stützkörper in beziehungsweise mit dem Anker, insbesondere in dem Ankerdurchgangsloch, verschraubt werden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Stützkörper, einen Druckbolzen, einen Anschlagkörper, eine Einstellscheibe, einen Anker und/oder eine Ankerfeder für ein vorab beschriebenes Magnetventil. Die genannten Teile sind separat handelbar.
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Die Erfindung betrifft gegebenenfalls auch ein Verfahren zum Herstellen, insbesondere Montieren, eines vorab beschriebenen Magnetventils. Die Ankergruppe des Magnetventils kann besonders vorteilhaft vor dem Montieren in einen Gehäusekörper des Magnetventils, insbesondere in ein Polrohr, eingestellt werden, um Fertigungstoleranzen, insbesondere Längentoleranzen der Ankerfedern, auszugleichen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Es zeigen:
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1 einen Hydraulikschaltplan einer Ventileinrichtung mit einem Hauptventil und einem Vorsteuerventil;
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2 ein Ausführungsbeispiel einer herkömmlichen Ventileinrichtung mit einem Hauptventil und einem Vorsteuerventil gemäß dem Folgekolbenprinzip im Längsschnitt, und
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3 einen vergrößerten Ausschnitt aus 2, wobei eine erste Ankerfeder mit einem einer zweiten Ankerfeder zugewandten Ende an einem ankerfesten Stützkörper abgestützt ist, der in einem Ankerdurchgangsloch befestigt ist.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In den 1 bis 2 ist eine Ventileinrichtung 1; 21 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Ventileinrichtung 1; 21 umfasst ein Hauptventil 2; 22, das je nach Ausführung auch als Rückschlagventil funktioniert, und ein Vorsteuerventil 3; 23.
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Das Hauptventil 2 umfasst, wie man in 1 sieht, ein in einem Gehäuse 4; 25 in axialer Richtung hin und her bewegbar geführtes Dichtelement 6. Der Begriff axial bezieht sich auf eine Längsachse 7 der Ventileinrichtung 1. Axial bedeutet in Richtung oder parallel zur Längsachse 7. Das Dichtelement 6 ist durch eine Schließfeder 8 in seine in 1 dargestellte Schließstellung vorgespannt.
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In seiner Schließstellung unterbricht das Dichtelement 6 eine hydraulische Verbindung zwischen einem ersten Druckanschluss 11 und einem zweiten Druckanschluss 12. Der erste Druckanschluss 11 der Ventileinrichtung 1 ist über eine erste Drosselverbindung 15 an das Vorsteuerventil 3 angeschlossen. Dabei ist das Vorsteuerventil 3 zwischen die erste Drosselverbindung 15 und einen Steuerraum 10 der Ventileinrichtung 1 geschaltet. Der zweite Druckanschluss 12 der Ventileinrichtung 1 ist über eine zweite Drosselverbindung 16 mit dem Steuerraum 10 verbunden.
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Die Ventileinrichtung 1 mit den beiden Anschlüssen 11 und 12 ist als Hauptstromventil in einem Hydraulikhybridantriebsstrang (nicht dargestellt) ausgeführt. Der nicht dargestellte Hydraulikhybridantriebsstrang umfasst einen verbrennungsmotorischen Antrieb und einen hydraulischen Antrieb. Der verbrennungsmotorische Antrieb ist zum Beispiel als Brennkraftmaschine ausgeführt und wird auch als Verbrennungsmotor bezeichnet. Der hydraulische Antrieb umfasst zum Beispiel zwei Hydraulikmaschinen, die auch als Hydrostaten bezeichnet werden.
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Die beiden Hydrostaten oder Hydraulikmaschinen können vorteilhaft sowohl als hydraulische Pumpe als auch als hydraulischer Motor betrieben werden. Dabei können die beiden Hydraulikmaschinen zum Beispiel als hydraulische Axialkolbenmaschinen ausgeführt sein. Die beiden Hydraulikmaschinen sind über ein Hydrauliksystem hydraulisch miteinander verbindbar beziehungsweise verbunden. Das Hydrauliksystem umfasst mindestens ein Hauptstromventil, das durch die Ventileinrichtung 1; 21 dargestellt wird.
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Das Hauptstromventil 1; 21 ist in dem Hydraulikhybridantriebsstrang zwischen einen Ausgang einer der Hydraulikmaschinen und einen hydraulischen Druckspeicher geschaltet. Vorteilhaft ist jeweils ein Hauptstromventil zwischen die Ausgänge der Hydraulikmaschinen und den hydraulischen Druckspeicher geschaltet. Dabei ist der Ausgang der Hydraulikmaschinen beziehungsweise des Hydrostaten an den ersten Druckanschluss 11 der Ventileinrichtung 1; 21 angeschlossen. An den zweiten Druckanschluss 12 der Ventileinrichtung 1; 21 ist der hydraulische Druckspeicher angeschlossen.
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Normalerweise ist der Druck, der in dem hydraulischen Druckspeicher herrscht, größer als der Druck am Ausgang des Hydrostaten, der auch als hydraulische Maschine bezeichnet wird. Durch Öffnen der Ventileinrichtung 1; 21 wird der hydraulische Druckspeicher mit dem Eingang oder Ausgang der an die Ventileinrichtung 1; 21 angeschlossenen hydraulischen Maschine verbunden, und umgekehrt. Bei geöffneter Ventileinrichtung kann die an die Ventileinrichtung 1; 21 angeschlossene Hydraulikmaschine aus dem Druckspeicher hydraulisch angetrieben werden. Des Weiteren kann der Druckspeicher bei geöffneter Ventileinrichtung 1; 21 hydraulisch durch die an die Ventileinrichtung 1; 21 angeschlossene hydraulische Maschine aufgeladen werden.
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Das Hauptventil 2; 22 wird auch als Hauptstromventil bezeichnet. Das Vorsteuerventil 3; 23 wird auch Pilotventil bezeichnet. Das Hauptventil 2 mit dem Hauptkolben oder Dichtelement 6 kann bei großem Hauptventilhub große Volumenströme nahezu verlustfrei schalten. Normalerweise ist der Druck am zweiten Druckanschluss 12, der über die zweite Drosselverbindung 16 auch in dem Steuerraum 10 herrscht, größer als der Druck am ersten Druckanschluss 11.
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Über das Vorsteuerventil 3 kann der Druck im Steuerraum 10 auf ein Druckniveau abgesenkt werden, das zwischen dem Druck am zweiten Druckanschluss 12 und dem Druck am ersten Druckanschluss 11 liegt. Die Kräftebilanz der auf das Dichtelement 6 wirkenden hydraulischen Kräfte ist so ausgelegt, dass das Hauptventil 2 bei der Absenkung des Drucks im Steuerraum 10 durch das Vorsteuerventil 3 eine öffnende Kraft auf das Dichtelement 6 erzeugt.
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In 2 ist die Ventileinrichtung 21 mit dem Hauptventil 22 und dem Vorsteuerventil 23 gemäß dem Folgekolbenprinzip im Längsschnitt dargestellt. Die Ventileinrichtung 21 umfasst ein Ventilgehäuse 25 mit einem ersten Druckanschluss 11 und einem zweiten Druckanschluss 12, wie bei der in 1 dargestellten Ventileinrichtung 1.
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Das Ventilgehäuse oder Polrohr 25 umfasst einen Gehäusekörper 26 und einen Gehäusekörper oder Polrohrkörper 27. Die beiden Gehäusekörper 26, 27 sind druckdicht verbaut. Zwischen den beiden Gehäusekörpern 26, 27 ist eine Einstellscheibe 28 eingespannt, die einen Hub des Hauptventils 22 begrenzt. Das Hauptventil 22 umfasst einen Ventilkolben 30, der an seinem unteren Ende 31 eine Dichtfläche aufweist, die zur Darstellung eines Ventilsitzes 32 an einer Dichtkante des Gehäusekörpers 26 dichtend anliegt. In 2 ist der Ventilsitz 32 geschlossen.
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Wenn der Ventilkolben 30 mit seiner Dichtfläche von der Dichtkante des Gehäusekörpers 26 abhebt, wird der Ventilsitz 32 geöffnet. Bei geöffnetem Ventilsitz 32 (nicht dargestellt) wird eine direkte Verbindung zwischen den beiden Druckanschlüssen 11 und 12 freigegeben. Diese Verbindung ist bei geschlossenem Ventilsitz 32 unterbrochen.
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Der Ventilkolben 30 ist zur Darstellung der Öffnungsbewegung und der Schließbewegung in axialer Richtung, das heißt in 2 nach oben und nach unten, bewegbar. Der Begriff axial bezieht sich auf eine Längsachse 33 der Ventileinrichtung 21.
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Der Ventilkolben 30 weist ein sich in radialer Richtung, das heißt quer zur Längsachse 33, erstreckendes Durchgangsloch 34 auf, das den zweiten Druckanschluss 12 mit einem Steuerraum 35 im Inneren des Ventilkolbens 30 verbindet. Das Durchgangsloch 34 stellt eine gedrosselte Steuerraumzulauföffnung dar und wird daher auch als Zulaufdrossel bezeichnet.
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Ein Durchgangsloch 37 erstreckt sich in axialer Richtung durch den Ventilkolben 30 und stellt eine gedrosselte Steuerraumablauföffnung dar. Daher wird das Durchgangsloch 37 auch als Ablaufdrossel bezeichnet.
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Das Durchgangsloch 37 dient zur Darstellung eines Ventilsitzes 40 des Vorsteuerventils 23. Das Durchgangsloch 37 ist durch einen Rückschlagventilkörper, vorzugsweise in Form einer Rückschlagkugel, 41 in 2 von unten verschließbar. Eine Bewegung des Rückschlagventilkörpers 41 in 2 nach unten wird durch eine Hülse 42 begrenzt.
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Nach oben ist das Durchgangsloch 37 in 2 durch einen Schließkörper 44 verschlossen. Der Schließkörper 44 stellt zusammen mit dem Durchgangsloch 37 den Ventilsitz 40 des Vorsteuerventils 23 dar. Der Schließkörper 44 ist an einem in 2 unteren Ende eines Dichtelements 45 des Vorsteuerventils 23 befestigt, zum Beispiel durch eine Bördelverbindung.
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Das Dichtelement 45 stellt ein Ankerteil 48 dar, das relativ zu einem Anker 50 in axialer Richtung begrenzt bewegbar ist. Der Anker 50 ist durch eine Ankerfeder 52 in 2 nach unten vorgespannt. Durch die Vorspannkraft der Ankerfeder 52 wird der über das Ankerteil 48 und den Schließkörper 44 mit dem Anker 50 gekoppelte Ventilkolben 30 in seine dargestellte Schließstellung bewegt beziehungsweise in der dargestellten Schließstellung gehalten, wenn eine dem Anker 50 zugeordnete Magneteinrichtung nicht bestromt ist.
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An dem in 2 unteren Ende des Ankerteils 48 ist der Schließkörper 44 befestigt. Das in 2 obere Ende des Ankerteils 48 weist einen Bund 54 auf. In axialer Richtung zwischen dem Bund 54 und dem Schließkörper 44 weist das Ankerteil 48 einen Absatz 55 auf.
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Das Ankerteil 48 beziehungsweise das Dichtelement 45 ist über eine Mitnehmereinrichtung 60 mit dem Anker 50 gekoppelt. Die Mitnehmereinrichtung 60 ist als Mitnehmerhülse ausgeführt, die mit einem ersten Ende 61, dem in 2 oberen Ende, fest mit dem Anker 50 verbunden ist. Ein zweites Ende 62, das in 2 untere Ende, der Mitnehmereinrichtung 60 weist radial nach innen umgebogene Mitnehmerklauen auf, die einen Anschlag für das Ankerteil 48, insbesondere den Absatz 55 des Ankerteils 48, darstellen.
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Eine Federeinrichtung 64 ist in axialer Richtung zwischen den Mitnehmerklauen am zweiten Ende 62 der Mitnehmereinrichtung 60 und dem Bund 54 des Ankerteils 48 beziehungsweise Dichtelements 45 vorgespannt. Wenn die Magneteinrichtung (nicht dargestellt) der Ventileinrichtung 21 bestromt wird, dann wird der Anker 50 entgegen der Vorspannkraft der Ankerfeder 52, in 2 nach oben, gezogen.
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Bei entsprechender Druckdifferenz zwischen dem zweiten Druckanschluss 12 und dem ersten Druckanschluss 11 wird der Schließkörper 44 des Vorsteuerventils 23 in seiner dargestellten Schließstellung gehalten. Durch die feste Verbindung zwischen dem Schließkörper 44 und dem Ankerteil 48 verbleibt das Ankerteil 48 zunächst ebenfalls in seiner dargestellten Schließstellung.
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Die Mitnehmereinrichtung 60 bewegt sich dann zusammen mit dem Anker 50 entgegen der Vorspannkraft der Federeinrichtung 64 in 2 nach oben, bis das zweite Ende 62 der Mitnehmereinrichtung 60 an dem Absatz 55 des Ankerteils 48 anschlägt. Diese Bewegung des Ankers 50 ohne das Ankerteil 48 wird auch als Ankerfreiweg bezeichnet.
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Bei einer weiteren Bewegung des Ankers 50 nach oben sorgt die Mitnehmereinrichtung 60 dafür, dass das Ankerteil 48 mit nach oben bewegt wird, so dass der Schließkörper 44 aus dem Ventilsitz 40 gerissen wird. Das damit verbundene Öffnen in der Ablaufdrossel 37 führt dazu, dass der Ventilkolben des Hauptventils 22 öffnet.
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Das Schließen des Hauptventils 22 wird durch eine Unterbrechung der Bestromung des Vorsteuerventils 23 ausgelöst. Die Ankerfeder 52 und die Federeinrichtung 64 bringen den Anker 50 und das Ankerteil 48 in die Schließstellung. Dann schließt der Ventilkolben 30 des Hauptventils 22 druckabhängig.
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In 3 ist das als Magnetventil ausgeführte Vorsteuerventil 23 der Ventileinrichtung 21 aus 2 gemäß einem Ausführungsbeispiel vergrößert im Längsschnitt dargestellt. Das Magnetventil 23 umfasst eine Ankerfedereinrichtung 80 mit einer ersten Ankerfeder 81 und einer zweiten Ankerfeder 82. Die beiden Ankerfedern 81, 82 sind als Schraubendruckfedern ausgeführt. Die erste Ankerfeder 81 ist länger und hat einen größeren Windungsdurchmesser als die zweite Ankerfeder 82.
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Die erste Ankerfeder 81 ist zum großen Teil in einem Ankerdurchgangsloch 84 angeordnet, das zentral in dem Anker 50 des Magnetventils 23 vorgesehen ist. In dem Ankerdurchgangsloch 84 stützt sich die erste Ankerfeder 81 mit ihrem in 3 unteren Ende an einem ankerfesten Stützkörper 85 ab. Der Stützkörper 85 ist, wie in 3 durch ein Kreissegment 88 angedeutet ist, in dem Anker 50 verstemmt.
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Der Stützkörper 85 umfasst ein zentrales Durchgangsloch 86, das einen Durchmesser aufweist, der etwas kleiner als ein Innendurchmesser der als Schraubendruckfeder ausgeführten ersten Ankerfeder 81 ist. Mit ihrem in 3 oberen Ende ragt die erste Ankerfeder 81 aus dem Ankerdurchgangsloch 84 heraus.
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Die zweite Ankerfeder 82 ist in einem unteren Bereich des Ankerdurchgangslochs 84 komplett innerhalb des Ankers 50 angeordnet. Einem in 3 oberen Ende der zweiten Ankerfeder 82 ist ein Anschlagkörper 90 mit einem zentralen Durchgangsloch 92 zugeordnet.
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Der Anschlagkörper 90 liegt mit einem an seinem in 3 oberen Ende vorgesehenen Bund 93 auf dem in 3 oberen Ende der zweiten Ankerfeder 82 auf. Der Anschlagkörper 90 ist in dem Ankerdurchgangsloch 84 relativ zu dem ankerfesten Stützkörper 85 bewegbar geführt. Mit ihrem in 3 unteren Ende ist die zweite Ankerfeder 82 an einer Ankerschulter 105 abgestützt.
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Die erste Ankerfeder 81 ist mit einem Druckbolzen 95 kombiniert. Der Druckbolzen 95 weist an seinem in 3 oberen Ende einen Bund 96 auf. Der Bund 96 des Druckbolzens 95 ist in einer entsprechenden Ausnehmung des Ventilgehäuses 25 angeordnet, das auch als Polrohr bezeichnet wird.
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Der Bund 96 des Druckbolzens 95 stellt einen Federteller für die erste Ankerfeder 81 dar. Die erste Ankerfeder 81 ist in dem Magnetventil 23 in axialer Richtung zwischen dem ankerfesten Stützkörper 85 und dem Bund 96 des Druckbolzens 95 angeordnet, gegebenenfalls vorgespannt.
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Der Druckbolzen 95 erstreckt sich durch die erste Ankerfeder 81 in das Durchgangsloch 86 des Stützkörpers 85. Bei einer Bewegung des Ankers 56 in 3 nach oben bewegt sich der ankerfeste Stützkörper 85 gegen die Vorspannkraft der ersten Ankerfeder 81 oben, wobei der Druckbolzen 95 mit seinem in 3 unteren Ende 97 aus dem Durchgangsloch 86 des Stützkörpers 85 austritt.
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Das untere Ende 97 des Druckbolzens 95 stellt einen Anschlag für den Anschlagkörper 90 dar, der auf dem in 3 oberen Ende der zweiten Ankerfeder 82 aufliegt. Sobald der Anschlagkörper 90 an dem aus dem Stützkörper 85 herausragenden Ende 97 des Druckbolzens 95 zum Anschlag kommt, wirkt zusätzlich zu der Vorspannkraft oder Federkraft der ersten Ankerfeder 81 die Federkraft der zweiten Ankerfeder 82 einer weiteren Bewegung des Ankers 50 nach oben entgegen.
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Bei dem in 3 dargestellten Magnetventil 23 kann auf einfache Art und Weise eingestellt werden, bei welchem Hub des Ankers 50 die Federkraft der zweiten Ankerfeder 82 zu der Federkraft der ersten Ankerfeder 81 zugeschaltet wird. Die zweite Ankerfeder 82 kann, wie man in 3 sieht, so montiert werden, dass der Anschlagkörper 90 bei geöffnetem Magnetventil 23 in axialer Richtung von dem ankerfesten Stützkörper 85 beabstandet ist. Dann ist die zweite Ankerfeder 82 bei geöffnetem Magnetventil 23 ungespannt.
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Durch eine gewünschte Länge oder Längenveränderung des Druckbolzens 95 kann auf einfache Art und Weise eingestellt werden, bei welchem Hub des Ankers 50 die zweite Ankerfeder 82 zugeschaltet wird. Durch eine Veränderung der axialen Lage oder Position des ankerfesten Stützkörpers 85 kann auch eingestellt werden, dass die erste Ankerfeder 81 erst später wirkt.
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Weitere Einstellmöglichkeiten sind bei dem in 3 dargestellten Magnetventil 23 durch Einstellscheiben 101, 102 vorgesehen. Die Einstellscheibe 101 ist zwischen dem Stützkörper 85 und dem in 3 unteren Ende der ersten Ankerfeder 81 angeordnet. Die zweite Einstellscheibe 102 ist zwischen der Ankerschulter 105 und dem in 3 unteren Ende der zweiten Ankerfeder 82 angeordnet. Mit Hilfe der Einstellscheiben 101, 102 können zum Beispiel auf einfache Art und Weise herstellungsbedingte Längentoleranzen der Ankerfedern 81, 82 ausgeglichen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014226059 A1 [0002]