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Die Erfindung betrifft die Steuerung einer Drehfeldmaschine mit zwei Wicklungen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Minimierung von Ausgleichsströmen zwischen Wechselrichtern, die mit den beiden Wicklungen verbunden sind.
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Eine Drehfeldmaschine umfasst eine erste und eine zweite Wicklung, wobei jede Wicklung drei Phasen umfasst. Wird ein Drehstrom an die Phasen einer der Wicklungen angelegt, so stellt die Maschine ein Drehmoment bereit. Zur Generierung des Drehstroms ist üblicherweise ein Wechselrichter vorgesehen, der pro Phase zwei Stromventile umfasst, von denen eines die Phase mit einem hohen und das andere mit einem niedrigen Potential einer Zwischenkreisspannung verbinden kann. Zur Einstellung einer vorbestimmten Phasenspannung werden die Stromventile abwechselnd in einem vorbestimmten Zeitverhältnis geöffnet und geschlossen.
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Trotz der galvanischen Trennung der ersten von der zweiten Wicklung kann ein Ausgleichsstrom zwischen den Wechselrichtern fließen, beispielsweise wenn einer der Wechselrichter ein größeres Drehmoment als der andere an der Drehfeldmaschine ansteuert. Der Ausgleichsstrom kann Elemente der Wechselrichter, insbesondere die Stromventile oder einen Zwischenkreiskondensator, stark belasten, sodass eine Lebensdauer der Anordnung verkürzt oder eine Ausfallwahrscheinlichkeit erhöht sein kann. Außerdem kann ein Gesamtwirkungsgrad der Anordnung verringert sein.
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DE 19 701 191 A1 betrifft eine Technik zur Unterdrückung von Oberwellen in einem Netz mit mehreren verteilt installierten Spannungsumsetzern.
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DE 10 2008 056 256 A1 schlägt vor, bei der Energieeinspeisung von mehreren Wechselrichtern in ein Drehstromnetz einen Lastausgleich vorzusehen, um Kreisströme zwischen den Wechselrichtern möglichst zu vermeiden.
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Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Technik anzugeben, mit der ein Ausgleichsstrom zwischen den Wechselrichtern möglichst minimiert werden kann. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine Drehfeldmaschine umfasst eine erste Wicklung, die mit einem ersten Wechselrichter verbunden ist, der an einer ersten Zwischenkreisspannung betrieben wird, und eine zweite Wicklung, die mit einem zweiten Wechselrichter verbunden ist, der an einer zweiten Zwischenkreisspannung betrieben wird. Ein System zur Steuerung der Drehfeldmaschine umfasst die beiden Wechselrichter, eine Anpasseinrichtung zur Anpassung einer der Zwischenkreisspannungen und eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Anpasseinrichtung derart, dass ein Ausgleichsstrom zwischen den Wechselrichtern möglichst minimiert ist.
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Durch die beiden voneinander getrennten Wicklungen kann die Drehfeldmaschine beispielsweise vorteilhaft in einem Traktionsantrieb verwendet werden. Stromventile der angeschlossenen Wechselrichter können schwächer dimensioniert werden. Eine vergrößerte Leistung kann mittels der Drehfeldmaschine umgesetzt werden. Eine Ausfallsicherheit des Systems aus Drehfeldmaschine und Wechselrichtern kann erhöht sein.
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Durch die Anpassung der Zwischenkreisspannung an den Ausgleichsstrom kann eine effektive Minimierung des Ausgleichsstroms erzielt werden. Die Anpasseinrichtung muss nur für einen der Wechselrichter vorgesehen werden und kann beispielsweise als Gleichspannungswandler (DC-DC-Wandler) ausgeführt sein. Ein derartiger Wandler kann bereits vorgesehen sein, etwa um die Zwischenkreisspannung von der Spannung eines elektrischen Energiespeichers zu entkoppeln. Durch die Minimierung des Ausgleichsstroms kann das System einen erhöhten Wirkungsgrad erreichen. Übermäßige Belastungen von Elementen des Systems durch den Ausgleichsstrom können vermieden werden. In der Folge können eine Zuverlässigkeit und/oder Lebensdauer des Systems erhöht sein.
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Das System kann ferner eine Einrichtung zur Bestimmung eines durch die erste Wicklung fließenden Stroms und eine Einrichtung zur Bestimmung des Ausgleichsstroms auf der Basis des fließenden Stroms umfassen. Eine derartige Einrichtung ist üblicherweise bereits vorhanden, wenn die Steuerung des Wechselrichters mittels einer feldorientierten Regelung durchgeführt wird. In anderen Fällen kann der Strom bzw. können die durch die einzelnen Phasen der Wicklung fließenden Ströme teilweise oder vollständig auf der Basis anderer Parameter bestimmt werden. Insbesondere kann eine Bestimmung der Ströme auf einem Modell basieren, das etwa Sollströme und Informationen über die Drehung der Drehfeldmaschine verarbeitet. So kann auch eine feldorientierte Steuerung mit dem System verwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Phasenregelschleife zur Bestimmung eines Transformationswinkels auf der Basis des Ausgleichsstroms vorgesehen, wobei die Einrichtung dazu eingerichtet ist, den Ausgleichsstrom mittels einer d, q-Transformation bezüglich des Transformationswinkels zu bestimmen. Insbesondere in Verbindung mit einer feldorientierten Steuerung oder feldorientierten Regelung kann d, q-Transformation leicht angewendet werden oder bereits im Ergebnis vorliegen. Durch diese Transformation kann der Ausgleichsstrom effizient bestimmt werden.
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Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, die Anpasseinrichtung derart anzusteuern, dass die Zwischenkreisspannungen gleich groß sind. Leistungen, die durch die Wechselrichter mit der Drehfeldmaschine ausgetauscht werden, können so verbessert gleich groß sein und in der Folge kann der Ausgleichsstrom verkleinert sein.
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Zur Ansteuerung des ersten Wechselrichters kann ein erste PWM-Modulator und zur Ansteuerung des zweiten Wechselrichters ein zweiter PWM-Modulator vorgesehen sein. Dabei können Pulsfrequenzen, die PWM-Signalen der PWM-Modulatoren zu Grunde liegen, gleich groß sein. Zueinander korrespondierende Pulse der PWM-Signale beider PWM-Modulatoren können gleiche Dauern aufweisen. Außerdem können Pulsfrequenzen, die den PWM-Signalen zu Grunde liegen, gleichphasig sein. Durch jede dieser Maßnahmen können die Leistungen an beiden Wicklungen verbessert aneinander angeglichen sein.
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Ein Verfahren zum Steuern der oben beschriebenen Drehfeldmaschine umfasst Schritte des Bestimmens eines Ausgleichsstroms, der zwischen den Wechselrichtern fließt; und des Anpassens einer der Zwischenkreisspannungen derart, dass der Ausgleichsstrom möglichst minimiert ist. In einer weiteren Ausführungsform können auch beide Zwischenkreisspannungen angepasst werden.
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Bevorzugt wird eine erste feldorientierte Steuerung durchgeführt, um ein erstes PWM-Signal zur Ansteuerung des ersten Wechselrichters zu bestimmen, und eine zweite feldorientierte Steuerung, um ein zweites PWM-Signal zur Ansteuerung des zweiten Wechselrichters zu bestimmen. Die feldorientierten Steuerungen arbeiten im d, q-System, in dem auch der Ausgleichsstrom verbessert bestimmt werden kann. An Stelle der feldorientierten Steuerungen können auch jeweils feldorientierte Regelungen verwendet werden.
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Das Verfahren kann mittels zugeordneter Bestandteile des oben beschriebenen Systems durchgeführt werden. Es ist insbesondere bevorzugt, dass eine Verarbeitungseinrichtung vorgesehen ist, um wenigstens Teile des Verfahrens durchzuführen. Die Verarbeitungseinrichtung kann einen programmierbaren Mikrocomputer oder Microcontroller umfassen.
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Ein Computerprogrammprodukt umfasst Programmcodemittel zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung abläuft oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist. Das Computerprogrammprodukt kann Teile oder das gesamte oben beschriebene Verfahren umfassen.
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Ausführungsformen der Erfindung werden nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
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1 eine schematische Darstellung einer Drehfeldmaschine mit zwei Wicklungen und zugeordneten Steuervorrichtungen;
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2 ein System zur Steuerung der Drehfeldmaschine von 1;
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3 eine schematische Darstellung einer PLL; und
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4 ein Ablaufdiagramm eines ersten Verfahrens zum Steuern der Drehfeldmaschine von 1;
darstellt.
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1 zeigt schematische Darstellung einer Drehfeldmaschine 100 mit einer ersten Wicklung 105 und einer zweiten Wicklung 110. Die Drehfeldmaschine 100 kann beispielsweise eine Asynchronmaschine (ASM) oder auch eine permanenterregte Synchronmaschine (PSM) umfassen. In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform umfasst jede Wicklung 105, 110 drei Phasen; in anderen Ausführungsformen kann auch eine andere Zahl Phasen vorgesehen sein.
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Ein erster Wechselrichter 115 ist mit der ersten Wicklung 105 und ein zweiter Wechselrichter 110 mit der zweiten Wicklung 110 verbunden. Jeder Wechselrichter ist dazu eingerichtet, an den Phasen der ihm zugeordneten Wicklung 105, 110 Spannungen einzustellen, um ein durch die Drehfeldmaschine 100 umgesetztes Drehmoment zu beeinflussen. Der erste Wechselrichter 115 wird an einer ersten Zwischenkreisspannung Udc1 und der zweite Wechselrichter 120 an einer zweiten Zwischenkreisspannung Udc2 betrieben.
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Zur Steuerung eines Wechselrichter 115, 120 werden üblicherweise so viele PWM-Signale bereitgestellt wie Phasen anzusteuern sind. Ein PWM-Signal hat eine feste Frequenz und ein variables Tastverhältnis („duty cycle”), das die Ein- bzw. Ausschaltzeiten zueinander korrespondierender Stromventile einer Phase bestimmt und so zur Steuerung der Phasenspannung verwendet werden kann. Die PWM-Signale für den ersten Wechselrichter 115 werden mittels einer ersten Steuervorrichtung 125 und die für den zweiten Wechselrichter 120 mittels einer zweiten Steuervorrichtung 130 bereitgestellt.
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Jede Steuervorrichtung 125, 130 kann eine feldorientierte Steuerung oder eine feldorientierte Regelung implementieren. Bei einer feldorientierten Steuerung werden Ströme, die durch die Phasen einer Wicklung 105, 110 fließen sollen, bezüglich eines α, β-Koordinatensystems bestimmt, das nicht an einem Ständer der Drehfeldmaschine 100 orientiert ist, der die Wicklungen 105, 110 trägt, sondern bezüglich eines d, q-Koordinatensystems, das an einem Läufer der Drehfeldmaschine 100 festgemacht ist. Die Steuervorrichtungen 125 und 130 stellen die PWM-Signale für die Wechselrichter 115 und 120 üblicherweise jeweils in Abhängigkeit einer Anforderung für Drehmoment bereit.
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Durch Ungenauigkeiten in den Ansteuerungen der Wechselrichter 115 und 120, durch Serienstreuungen verwendeter Bauelemente oder durch andere Einflüsse können letztlich unterschiedlich große elektrische Leistungen durch die Wicklungen 105 und 110 fließen, sodass ein Ausgleichsstrom 140 (Icircul) zwischen den Wechselrichtern 115 und 120 entstehen kann.
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Zur Minimierung des Ausgleichsstroms 135 wird vorgeschlagen, die Zwischenkreisspannungen Udc1 und Udc2 anzupassen. In einer ersten Variante werden die Zwischenkreisspannungen Udc1 und Udc2 einander angeglichen. In weiteren Ausführungsformen können dann die PWM-Signale für die Wechselrichter 115 und 120 bezüglich Frequenz, Phase oder Tastverhältnis einander angeglichen werden. In einer zweiten Variante wird der fließende Ausgleichsstrom 135 bestimmt und die Zwischenkreisspannungen Udc1 und Udc2 werden in Abhängigkeit des bestimmen Ausgleichsstroms 135 angepasst, sodass der Ausgleichsstrom 135 möglichst minimiert wird. Die Anpassung der PWM-Signale aneinander kann auf in dieser Variante durchgeführt werden.
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Zur Anpassung der ersten Zwischenkreisspannung Udc1 ist eine erste Anpasseinrichtung 145 und zur Anpassung der zweiten Zwischenkreisspannung Udc2 eine zweite Anpasseinrichtung 150 vorgesehen. In einer weiteren Ausführungsform ist nur eine der Anpasseinrichtungen 150 realisiert. Die Anpasseinrichtungen 150 können eingangsseitig beispielsweise jeweils mit einem elektrischen Energiespeicher verbunden werden. Es kann auch nur ein Energiespeicher zum Betreiben beider Anpasseinrichtungen 150 vorgesehen sein. Jede Anpasseinrichtung 150 kann einen Gleichstromwandler (DC-DC-Wandler) umfassen. Die Beeinflussung der Zwischenkreisspannungen Udc1 und Udc2 erfolgt bevorzugt gegenläufig, sodass die eine Zwischenkreisspannung Udc1, Udc2 erhöht wird, wenn die andere verringert wird und umgekehrt. Es kann auch nur eine der Zwischenkreisspannungen Udc1, Udc2 angepasst werden, beispielsweise um in den Anpasseinrichtungen 145, 150 bevorzugt eine Absenkung statt einer Erhöhung der Spannung durchzuführen oder umgekehrt.
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2 zeigt ein System 200 zur Steuerung der Drehfeldmaschine 100 von 1. Der Übersichtlichkeit halber ist von der Darstellung von 1 nur die Seite der ersten Wicklung 105 gezeigt. Von der ersten Steuervorrichtung 125 ist nur derjenige Teil dargestellt, der das PWM-Signal für den ersten Wechselrichter 115 bereitstellt.
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Die durch die Phasen der ersten Wicklung 1005 fließenden Phasenströme werden mittels einer Abtasteinrichtung 205, die Teil der ersten Steuervorrichtung 125 sein kann, abgetastet. Bevorzugt werden die Ströme anschließend mittels eines Analog-Digital-Wandlers 215 digitalisiert und bevorzugt mittels eines Filters 220 gefiltert, um eine Verarbeitung mittels eines digitalen Rechenwerks, insbesondere eines Mikrocomputers, zu ermöglichen. In diesem Sinn kann das System 200 auch zumindest teilweise als Ablaufdiagramm eines Verfahrens angesehen werden. Ein weiteres Ablaufdiagramm zur Steuerung der Drehfeldmaschine 100 wird unten mit Bezug auf 4 noch genauer erläutert. In anderen Ausführungsformen kann das System 200 jedoch mit diskreten Funktionskomponenten aufgebaut sein, die jeweils digital oder analog arbeiten können. Der Filter 220 kann die Abtastungen des Analog-Digital-Wandler 215 glätten bzw. in Abhängigkeit einer Ansteuerung des Wechselrichters 115 auf die korrekten Zeitpunkte beziehen.
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Die gefilterten Phasenströme i3~, filt werden mittels einer Transformationseinrichtung 225 ins rotorfeste d, q-Koordinatensystem umgesetzt. Stärke und Richtung des Ausgleichsstroms 135 (bzw. der Ausgleichsströme durch die einzelnen Phasen) werden dann bevorzugt in einer weiteren Transformationseinrichtung 230 bestimmt, indem eine Clarke-Transformation (d, q-Transformation) um einen Transformationswinkel φ durchgeführt wird. In der dargestellten Ausführungsform ist ein Synchronisator 245 vorgesehen, um die Generierung der PWM-Signale in Abhängigkeit des bestimmten Ausgleichsstroms 135 derart zu beeinflussen, dass der Ausgleichsstrom 135 möglichst minimiert wird. In einer anderen Ausführungsform kann auf der Basis des bestimmten Ausgleichsstroms 135 auch eine der Zwischenkreisspannungen Udc1, Udc2 beeinflusst werden, wie oben mit Bezug auf 1 genauer beschrieben ist. Kombinationen sind ebenfalls möglich.
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Der für die Transformationseinrichtung 230 erforderliche Transformationswinkel φ wird bevorzugt mittels einer Phasenregelschleife 235 (PLL: phase locked loop) bestimmt, die als Eingangsgröße den bestimmten Ausgleichsstrom 135 erhält.
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3 zeigt eine allgemeine Phasenregelschleife 235 in ihrem grundsätzlichen Aufbau. Die Phasenregelschleife 235 umfasst einen Phasendetektor 305, eine Tiefpassfilter 310 und einen steuerbaren Oszillator 315. Im Fall einer analogen Umsetzung ist der Oszillator 315 üblicherweise als VCO (voltage controlled oscillator) realisiert. Der Phasendetektor 305 erzeugt aus einem ersten Signal u1(t) und einem zweiten Signal u2(t) ein Signal, welches sich unter Anderem „proportional” zur Phasendifferenz zwischen dem ersten und dem zweiten Signal verhält und mit derselben Frequenz schwingt. Meist enthält dieses erzeugte Signal auch höherfrequente Anteile, welche durch den Tiefpassfilter 310 wieder herausgefiltert werden. Das gefilterte Signal uφ(t) ist nun in seiner Amplitude im Idealfall proportional zur Phasendifferenz, wodurch mittels des Oszillators 315 das Signal u2(t) erzeugt wird.
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Zuerst folgt die Beschreibung des Phasendetektors
305. Hierzu gilt für das Eingangssignal u1(t) mit der Netzfrequenz ω
grid und der Amplitudenspannung û:
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Für das zweite Eingangssignal u2(t) wird angenommen, dass die Phasenregelschleife 235 in ihrem Signalverlauf den Winkel des d, q-Koordinatensystems erzeugt. Dies ist insofern richtig, da die Phasenregelschleife 235 ein Signal uφ(t) erzeugt, welches sich „proportional” zur Phasendifferenz verhält. Der Oszillator 315 passt auf Grund des Signals uφ(t) seine Ausgangsfrequenz an. Insofern wird angenommen, dass diese Ausgangsfrequenz in der digitalen Umsetzung abgegriffen werden kann.
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Mit dieser Ausgangsfrequenz lässt sich mittels eines Integrierers der Winkel des d, q-Koordinatensystems bestimmen. Folgende Darstellung dient zur Veranschaulichung dieser Überlegung: uφ(t) ~ Δφ → ωdq → f φdq
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Mithilfe des Winkels des d, q-Koordinatensystems wird das zweite Eingangssignal u2(t) erzeut. Es gilt:
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Wendet man für die Multiplikation der Eingangssignale u1(t) und u2(t) ein entsprechendes Additionstheorem an, so erhält man ein Signal, welches abhängig von der Phasendifferenz ist: sin(φ1 ± φ2) = sin(φ1)·cos(φ2) ± cos(φ1)·sin(φ2) uβ(t)·x1(t) – uα(t)·x2(t) = û·sin(φu,αβ – φdq)
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Wobei dies der q-Komponente der d, q-Transformation entspricht: uq = û·sin(φu,αβ – φdq)
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Somit entspricht die d, q-Transformation dem Phasendetektor 305 einer Phasenregelschleife 235. Wird die q-Komponente der d, q-Transformation mittels eines Reglers zu Null geregelt, so erhält man den Phasenwinkel der d, q-transformierten Größe.
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Es ist also bevorzugt, die Phasenregelschleife 235 derart auszulegen, dass die q-Komponente auf null geregelt wird. Die interne Frequenz des Ausgleichsstroms 135 wird dann mittels eines Integrierers über die Zeit integriert, um den gesuchten Winkel φ bereitzustellen.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines ersten Verfahrens 400 zum Steuern der Drehfeldmaschine 100 der 1 oder 2. In einem ersten Schritt 405 wird der durch eine der Wicklungen 105, 110 fließende Strom bestimmt. Die Ströme durch die einzelnen Phasen der Wicklung 105, 110 sind über ihre Verschaltung (Sternschaltung oder Dreiecksschaltung) miteinander gekoppelt, sodass der gesamte Strom in komplexer Darstellung die drei Phasenströme umfasst. In einem optionalen Schritt 410 wird der abgetastete Strom gefiltert.
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Ein Transformationswinkel wird, wie oben insbesondere mit Bezug auf 3 beschrieben ist, in einem Schritt 415 bestimmt und in einem Schritt 420 verwendet, um die d, q-Transformation der Transformationseinrichtung 225 durchzuführen. Dadurch wird der Ausgleichsstrom 135 in Betrag und Richtung bestimmt. Anschließend wird in einem Schritt 425 eine Steuerung einer Komponente des Systems 200 durchgeführt, um den bestimmten Ausgleichsstrom 135 möglichst auf null zu minimieren. Dies wird in einer bevorzugten Variante durch Anpassen einer der Zwischenkreisspannungen Udc1, Udc2 realisiert. In einer anderen Variante kann auch die Erzeugung der PWM-Signale entsprechend beeinflusst werden, um das PWM-Signal in Frequenz, Phase oder Tastverhältnis anzupassen. Dabei kann insbesondere ein PWM-Signal, das beispielsweise mittels einer feldorientierten Steuerung (FOS) oder feldorientierten Regelung (FOR) bestimmt wurde, abgeändert werden oder die Bestimmung des PWM-Signals durch die FOS oder FOR kann beeinflusst werden. Die Varianten können auch miteinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Drehfeldmaschine
- 105
- erste Wicklung
- 110
- zweite Wicklung
- 115
- erster Wechselrichter
- 120
- zweiter Wechselrichter
- 125
- erste Steuervorrichtung
- 130
- zweite Steuervorrichtung
- 135
- Ausgleichsstrom
- 145
- erste Anpasseinrichtung
- 150
- zweite Anpasseinrichtung
- 200
- System
- 205
- Abtasteinrichtung
- 210
- Analog-Digital-Wandler
- 215
- Analog-Digital-Wandler
- 220
- Filter
- 225
- Transformationseinrichtung (Park-Transformation)
- 230
- Transformationseinrichtung (Clarke-Transformation)
- 235
- Phasenregelschleife
- 240
- Synchronisator
- 305
- Phasendetektor
- 310
- Tiefpassfilter
- 315
- steuerbarer Oszillator
- 400
- Verfahren
- 405
- Abtasten Strom
- 410
- Filtern
- 415
- Bestimmen Winkel
- 420
- d, q-Transformation
- 425
- Steuern
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19701191 A1 [0004]
- DE 102008056256 A1 [0005]