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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Schaltanlagen, Bauteile mit einer Haltevorrichtung für Schaltanlagen, Aufnahmevorrichtungen für Haltevorrichtungen für Schaltanlagen, ein System aus Haltevorrichtungen, Bauteilen mit Haltevorrichtungen, und Aufnahmevorrichtungen, Verfahren zum Fügen einer oder mehrerer Haltevorrichtungen in Aufnahmevorrichtungen und ein Werkzeug zum Lösen der Fügung zwischen Haltevorrichtungen oder Bauteilen mit Haltevorrichtungen und Aufnahmevorrichtungen.
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Aus dem Stand der Technik sind Haltevorrichtungen zum Befestigen von Bauteilen oder Baugruppen oder Unterbaugruppen bekannt, bei denen Schnappelemente in Aufnahmen in Aufnahmevorrichtungen eingreifen und die Objekte so in einer Schaltanlage verankern.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine verbesserte Haltevorrichtung für Einbauten in Schaltanlagen, insbesondere gasisolierten Nieder-, Mittel- und/oder Hochspannungsschaltanlagen zur Verfügung zu stellen, die einerseits eine verbesserte Stabilität und andererseits ein gezieltes Lösen der Fügeverbindugn ermöglichen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die unabhängigen Ansprüche 1,9,14 und 17 und die von diesen abhängigen Ansprüchen.
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In einem Ausführungsbeispiel weist eine fügbare Haltevorrichtung für Schaltanlagen ein oder mehrere Schnappelemente zum Fixieren der fügbaren Haltevorrichtung in einer Aufnahmevorrichtung mit einem oder mehreren den Schnappelementen zugeordneten Aufnahmeelementen. Die Schnappelemente werden in den Aufnahmeelementen mittels eines oder mehrerer Fixierungselemente gehalten. Die Fixierelemente sind derart an den Aufnahmeelementen angeordnet, dass die Schnappelemente beim Fügen der Haltevorrichtung senkrecht zu einer Hauptbelastungsrichtung und/oder senkrecht zu einer Hauptausdehnung der Haltevorrichtung elastisch verbiegbar sind und so die Fixierungselemente durch Verbiegung der Schnappelemente überwindbar sind, so dass nach dem Fügen die Schnappelemente in den Aufnahmeelementen von den Fixierelementen gehalten werden. Die Schnappelemente greifen also beim Fügen in die Fixierungselemente oder die Fixierungselemente in die Schnappelemente ein.
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Die so gefügte mechanische Verbindung ist durch an der fügbaren Haltevorrichtung angreifende Kräfte nur dann lösbar, wenn die Schnappelemente gezielt aus der gefügten Position entfernt werden, oder Teile des Gefüges strukturell beschädigt werden.
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Fügbar im Sinne dieser Anmeldung meint, dass zwei Gegenstände, insbesondere Bauteile einer Schaltanlage miteinander mechanisch verbunden werden, insbesondere mechanisch lösbar verbunden werden.
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Hauptbelastungsrichtung meint im Sinne dieser Erfindung, die Richtung, in der im Betrieb der Schaltanlage vornehmlich Belastungen, insbesondere in Form von Kräften, insbesondere in Form von dynamischen Kräften, wirken.
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Der Terminus Hauptausdehnung im Sinne dieser Anmeldung meint, die Ebene, in der die Haltevorrichtung ihre größten räumlichen Ausdehnungen hat.
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Vorteilhafterweise weisen die Schnappelemente Aussparungen und/oder Öffnungen auf, die geeignet sind, dass die Fixierelemente in die Aussparung und/oder Öffnung eingreifen, wenn eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung in eine erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung gefügt ist.
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Auch bevorzugt wird eine fügbare Haltevorrichtung für Schaltanlage, wobei die Haltevorrichtung zwei oder mehr Schnappelemente in einer Ebene aufweist. Die zwei oder mehr Schnappelemente sind dabei in zwei oder mehr Gruppen unterteilbar. Die Schnappelemente einer ersten Gruppe und die Schnappelemente einer zweiten Gruppe sind antiparallel elastisch verbiegbar und die Fixierelemente der Aufnahmeelemente sind so von den Schnappelementen überwindbar, dass nach dem Fügen die Schnappelemente in den Aufnahmeelementen von den Fixierelementen gehalten werden oder haltbar sind. Mit anderen Worten: die Schnappelemente der ersten Schnappelementengruppe und die Schnappelemente der zweiten Schnappelementengruppe weisen jeweils eine Oberfläche auf, die den jeweils zugeordneten Fixierungselementen zugewandt ist. Diese den Fixierungselementen zugewandte Oberfläche weist jeweils einen Normalenvektor auf, der von der jeweiligen Oberfläche weg und zum zugeordneten Fixierungselemente hin weist. Dabei sind diese Normalenvektoren der ersten Schnappelementengruppe und der zweiten Schnappelementengruppe antiparallele ausgerichtet.
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Antiparallel elastisch verbiegbar meint hier, dass die Schnappelemente der ersten Gruppe und der zweiten Gruppe jeweils in eine entgegengesetzte Richtung verbiegbar sind, und zwar derart verbiegbar, dass die Verbiegung elastisch, also reversibel, ist.
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Bevorzugt wird auch eine fügbare Haltevorrichtung für Schaltanlagen, wobei die Schnappelemente in Fügerichtung eine erste Phase aufweisen, die ein Überwinden der Fixierelemente in Fügerichtung durch die Schnappelemente beim Zusammenfügen erleichtern.
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Es wird auch eine fügbare Haltevorrichtung für Schaltanlagen bevorzugt, wobei das eine oder die mehreren Schnappelemente eine erste Stufe auf einer dem zugeordneten Fixierelemente zugewandten Seite aufweisen, die ein Überwinden der Fixierelemente entgegen der Fügerichtung nach dem Zusammenfügen verhindert oder zumindest erschwert.
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Bevorzugt wird auch eine fügbare Haltevorrichtung für Schaltanlagen, wobei die Haltevorrichtung ein oder mehrere Führungselemente aufweist, die eine Einbauorientierung für die Haltevorrichtung und/oder mit der Haltevorrichtung verbundenen oder verbindbaren Bauteilen vorgibt. Führungselemente sind in diesem Zusammenhang insbesondere Stege, Verbreiterungen, Aussparungen und andere Formen, die eine Vorgabe der Orientierung durch Buchse-Steckerprinzipien von fügbarer Haltevorrichtung und Aufnahmevorrichtung ermöglichen.
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Bevorzugt werden auch Bauteile für Schaltanlagen, wobei das Bauteil oder die Bauteile eine oder mehrere Haltevorrichtungen gemäß den vorstehenden Ausführungen aufweist.
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Bevorzugt wird insbesondere ein Bauteil, bei dem die eine oder die mehreren Haltevorrichtungen aus Metall oder Kunststoff sind und/oder die Bauteile aus Metall oder Kunststoff sind.
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Bevorzugt wird auch ein Bauteil, wobei das Bauteil entweder ein Verriegelungselement für eine Verriegelungsunterbaugruppe oder Verriegelungsbaugruppe ist, oder ein Baugruppenelement eines Positionsbestimmungselementes ist, oder ein Zwischenbauelement in Schaltanlagen ist, bevorzugt in hermetisch gekapselten Schaltanlagen mit offenem Lichtbogen ist.
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Zwischenbauelemente sind bevorzugt elektrisch isolierende Zwischenbauelemente, die insbesondere auch als dielektrisches Medium zwischen zwei, mit zeitlich variablen, insbesondere unterschiedlichen, Potentialen beaufschlagten leitenden Bauteilen positioniert oder positionierbar sind. Die Bauteile selbst können, insbesondere auf den Außenflächen, leitend oder isoliert ausgeführt sein.
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Ein Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Aufnahmevorrichtung mit einem oder mehreren Aufnahmeelementen, wobei die Aufnahmevorrichtung ausgestaltet ist, ein oder mehrere Haltevorrichtungen aufzunehmen, und wobei das eine oder die mehrere Aufnahmeelemente ausgestaltet sind, ein oder mehr jeweils zugeordnete Schnappelemente aufzunehmen. Das eine oder die mehrere Aufnahmeelemente verfügen über jeweils ein Fixierelement, das derart angeordnet ist, dass das mit dem jeweiligen Fixierelement zugeordnete Schnappelemente beim Fügen der Haltevorrichtung senkrecht zu einer Hauptbelastungsrichtung und/oder senkrecht zu einer Hauptausdehnung der Haltevorrichtung elastisch verformbar ist und so das jeweilige Fixierelement durch das jeweilige zugeordnete Schnappelemente überwindbar ist, dass nach dem Fügen der einen oder mehreren Haltevorrichtungen in die Aufnahmevorrichtung die Schnappelemente in den Aufnahmeelementen von den Fixierelementen gehalten werden.
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Die Begriffe „Hauptbelastungsrichtung“ und „Hauptausdehnung“ sind analog zu den oben gemachten Ausführungen auszulegen.
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Bevorzugt wird eine Aufnahmevorrichtung, wobei die Aufnahmevorrichtung über zwei oder mehr Aufnahmelemente, die in zwei oder mehr Gruppen unterteilbar sind, verfügt, wobei die Aufnahmeelemente einer ersten Aufnahmeelementengruppe und die Aufnahmeelemente einer zweiten Aufnahmeelementengruppe jeweils Fixierelemente aufweisen, die derart in entgegengesetzte Richtung weisen, dass die jeweils zugeordneten Schnappelemente der ersten Aufnahmeelementengruppe in die entgegengesetzte Richtung der jeweils zugeordneten Schnappelemente der zweiten Aufnahmeelementengruppe bei dem Fügen die Schnappelemente in den Aufnahmeelementen von den Fixierelementen elastisch verbogen werden und danach von den Fixierelementen gehalten werden. Mit anderen Worten: die Fixierelemente der ersten Aufnahmeelementengruppe besitzen eine erste Oberfläche, die beim Zusammenfügen von Schnappelementen der ersten Gruppe überwunden werden und einen ersten normalen Vektor aufweisen und die Fixierelemente der zweiten Aufnahmeelementengruppe eine zweite Oberfläche aufweisen, die beim Fügen von den Schnappelementen der zweiten Gruppe überwunden werden, einen zweiten normalen Vektor aufweisen, wobei der erste normale Vektor und der zweite normale Vektor antiparallel zueinander ausgerichtet sind.
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Weiter bevorzugt wird eine Aufnahmevorrichtung, wobei die Fixierelemente auf der den jeweils entgegen der Führungsrichtung weisenden Seiten eine Phase aufweisen, die ein Überwinden der Fixierelemente durch die zugeordneten Schnappelemente in Fügerichtung beim Zusammenfügen erleichtert.
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Auch bevorzugt wird eine Aufnahmevorrichtung, wobei die Fixierelemente auf der den jeweils in Fügerichtung weisenden Seiten eine Stufe aufweisen, die ein Überwinden der jeweils zugeordneten Fixierelemente durch die jeweils zugeordneten Schnappelemente entgegen der Fügerichtung beim Zusammenfügen verhindert oder zumindest erschwert.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel besteht aus einem System aus entweder einer oder mehreren fügbaren Haltevorrichtung für Schnappelemente gemäß den vorstehenden Ausführungen oder einem oder mehreren Bauteilen für Schnappelemente gemäß einer der vorstehenden Ausführungen und einer oder mehreren Aufnahmevorrichtungen gemäß einer der vorstehenden Ausführungen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein Verfahren zum Fügen einer oder mehrerer Haltevorrichtungen in einer oder mehreren Aufnahmevorrichtungen, wobei die Aufnahmevorrichtungen ein oder mehrere Aufnahmeelemente aufweist, wobei die Aufnahmevorrichtungen ausgestaltet sind, ein oder mehrere Haltevorrichtungen aufzunehmen. Dabei ist das eine oder sind die mehreren Aufnahmeelemente ausgestaltet, ein oder mehr jeweils zugeordnete Schnappelemente der Haltevorrichtungen aufzunehmen, wobei die Aufnahmeelemente Fixierelemente aufweisen, die senkrecht zu einer Hauptbelastungsrichtung angeordnet sind. Schnappelemente werden beim Fügen der Haltevorrichtungen senkrecht zu einer Hauptbelastungsrichtung und/oder senkrecht zu einer Hauptausdehnung der Haltevorrichtungen elastisch verformt und so die Fixierelemente von den Schnappelemente überwunden werden, dass nach dem Fügen die Schnappelemente in den Aufnahmeelementen von den Fixierelementen gehalten werden.
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Weiter bevorzugt wird ein Verfahren zum Fügen einer oder mehrere Haltevorrichtungen in einer oder mehreren Aufnahmevorrichtungen wobei die Haltevorrichtung zwei oder mehr Schnappelemente in einer Ebene aufweist. Die zwei oder mehr Schnappelemente sind in zwei oder mehr Gruppen unterteilbar, wobei die Schnappelemente einer ersten Schnappelementgruppe und die Schnappelemente einer zweiten Schnappelementgruppe antiparallel elastisch verbogen werden. Die Fixierelemente werden von den Schnappelementen so überwunden, dass nach dem Fügen die Schnappelemente in den Aufnahmeelementen von den Fixierelementen gehalten werden.
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Auch wird ein Verfahren zum Fügen einer oder mehrerer Haltevorrichtungen in einer oder mehreren Aufnahmevorrichtungen bevorzugt, wobei die Aufnahmevorrichtung über zwei oder mehr Aufnahmeelemente für Schnappelemente in einer Ebene fügen. Die zwei oder mehr Aufnahmeelemente sind dabei in zwei oder mehr Gruppen unterteilbar. Die Aufnahmeelemente einer ersten Aufnahmeelementengruppe und die Aufnahmeelemente einer zweiten Aufnahmeelementengruppe weisen jeweils Fixierelemente auf, die derart in entgegengesetzte Richtungen weisen, dass beim dem Fügen der Schnappelemente in den Aufnahmeelementen die jeweils zugeordneten Schnappelemente der ersten Aufnahmeelementengruppe in die entgegengesetzte Richtung der jeweils zugeordneten Schnappelemente der zweiten Aufnahmegruppe von den jeweils zugeordneten Fixierelemente elastisch verbogen werden und danach von den Fixierelementen gehalten werden.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst ein Werkzeug zum Lösen der Fügung zwischen einer Haltevorrichtung für Schnappelemente gemäß einer der oben erfolgten Ausführungen oder zwischen einem oder mehreren Bauteilen für Schnappelemente nach einem der oben gemachten Ausführungen und einer Aufnahmevorrichtung für Schnappelemente nach einer der oben gemachten Ausführung, wobei das Werkzeug eine Längsausdehnung entlang einer Drehachse des Werkzeugs aufweist und wobei die Längsausdehnung an einem ersten Ende eine Werkzeugkupplung oder einen Griff aufweist, und wobei die Längsausdehnung des Werkzeuges an einem zweiten Ende eine Verästelung ausweist, die einen Eingriff an den Schnappelemente ermöglicht und durch eine Drehbewegung des Werkzeugs um die Drehachse der Längsachse die Schnappelemente derart verbiegbar sind, dass für die Schnappelemente die Fixierelemente entgegen der Führungsrichtung überwindbar sind.
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Insbesondere wird Werkzeug bevorzugt, bei dem die Verästelung am zweiten Ende in zwei von der Mittelachse beabstandeten Ästen erfolgt.
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Auch wird bevorzugt, dass das Werkzeug am zweiten Ende eine Verästelung in drei Zweige aufweist, wobei sich ein Zweig gradlinig entlang der Längsachse erstreckt und die anderen beiden Zweige sich entweder im gleichen Abstand von der Längsachse und in Richtung der Längsachse erstrecken oder die zwei Äste sich in einem unterschiedlichen Abstand von der Längsachse entlang der Längsachse erstrecken.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren erläutert.
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1: Perspektivische Ansicht einer Schaltanlage mit Frontplattenelement;
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2: Perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Halte- und Aufnahmevorrichtung;
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3: Perspektivische Ansicht einer zusammengefügten erfindungsgemäßen Halte- und Aufnahmevorrichtung;
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4: Aufsicht einer zusammengefügten erfindungsgemäßen Halte- und Aufnahmevorrichtung;
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5 Schnitt durch eine zusammengefügte erfindungsgemäßen Halte- und Aufnahmevorrichtung;
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6 Schematische Ansicht eines Schnappelementes und eines Fixierungselementes von einer erfindungsgemäßen Halte- und Aufnahmevorrichtung;
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7 Schematische Ansicht eines Schnappelementes und eines Fixierungselementes im gefügten Zustand von einer erfindungsgemäßen Halte- und Aufnahmevorrichtung;
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8: Perspektivische Ansicht eines Bauteils mit erfindungsgemäßer Haltevorrichtung gefügt in ein Frontplattenelement mit erfindungsgemäßer Aufnahmevorrichtung;
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9: Perspektivische Ansicht eines Bauteils mit erfindungsgemäßer Haltevorrichtung und ein Frontplattenelement mit erfindungsgemäßer Aufnahmevorrichtung;
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10: Seitenansicht eines Bauteils mit erfindungsgemäßer Haltevorrichtung gefügt in ein Frontplattenelement mit erfindungsgemäßer Aufnahmevorrichtung;
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11: Perspektivische Ansicht eines Bauteils mit erfindungsgemäßer Haltevorrichtung und ein Frontplattenelement mit erfindungsgemäßer Aufnahmevorrichtung;
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12: Perspektivische Ansicht eines Bauteils mit erfindungsgemäßer Haltevorrichtung gefügt in ein Frontplattenelement mit erfindungsgemäßer Aufnahmevorrichtung;
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13: Aufsicht auf ein Werkzeug zum Eingreifen in eine erfindungsgemäße Halte- und/oder Aufnahmevorrichtung und zum Lösen der Fügung von Halte- und Aufnahmevorrichtung.
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Die 1 zeigt beispielhaft eine Schaltanlage 1 mit einem Frontplattenelement 2, wobei typische Schaltanlagen über mehr als ein Frontplattenelement 2 verfügen. Das Frontplattenelement 2 weist verschiedene Anbaugruppen 3 auf. Im Stand der Technik werden die Anbaugruppen 3 auf dem Frontplattenelement 2 durch Schrauben oder Nieten befestigt.
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Die 2 zeigt eine fügbare Haltevorrichtung 20 und eine Aufnahmevorrichtung 25 für die Haltevorrichtung 20. Die fügbare Haltevorrichtung 20 weist dabei zwei Hauptausdehnungen HA1, HA2 auf.
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Die fügbare Haltevorrichtung 20 weist dabei zwei Schnappelemente 30 auf, die beim Fügen der fügbaren Haltevorrichtung 20 in die Aufnahmevorrichtung 25 zwei, hier nicht gezeigte Fixierungselemente in den Aufnahmeelementen 40, überwinden und die Fixierelemente in die Schnappelemente oder die Schnappelemente in die Fixierelemente eingreifen und so die fügbare Haltevorrichtung 20 in der Aufnahmevorrichtung 25 gehalten wird. Für das Eingreifen der Schnappelemente 30 in die nicht gezeigten Fixierungselemente verfügen die Schnappelemente hier über Aussparungen, die den Schnappelementen 30 in dieser Ausführung eine Hakenartige Form verleihen. Die Richtung in der die fügbare Haltevorrichtung 20 in die Aufnahmerichtung gefügt wird ist mit Fügerichtung FR bezeichnet.
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Die hier nicht gezeigten Fixierungselemente 50 sind jeweils an gegenüberliegenden Seiten der Aufnahmeelemente 40 angeordnet, so dass ein Schnappelement 30 in eine erste Biegerichtung BR1 gebogen wird, um das nicht gezeigte Fixierungselement zu überwinden und das andere hier gezeigte Schnappelement 30 in eine zweite Biegerichtung BR2 gebogen wird, um das nicht gezeigte Fixierungselement zu überwinden.
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Ebenfalls gezeigt wird in der 2 eine sogenannte Hauptbelastungsrichtung HB, die zum Beispiel bei der Übertragung von dynamischen Kräften, insbesondere in Richtung der Übertragung, entsteht. In der Hauptbelastungsrichtung HB können bspw. bewegliche Elemente der Schaltanlage 1 bewegt werden, so dass in dieser Hauptbelastungsrichtung HB eine besondere Stabilität der gefügten Verbindung zwischen der fügbaren Haltevorrichtung 20 und der Aufnahmevorrichtung 25 bestehen sollte.
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Die erste Biegerichtung BR1 und die zweite Biegerichtung BR2 stehen im gezeigten Beispiel sowohl senkrecht zur ersten Hauptausdehnung HA1 und zur zweiten Hauptausdehnung HA2 und zur Hauptbelastungsrichtung HB.
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Durch diese Ausrichtung wird eine besondere Stabilität der gefügten fügbaren Haltevorrichtung 20 in der Aufnahmevorrichtung 25 erreicht.
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Sowohl die fügbare Haltevorrichtung 20 als auch die Aufnahmevorrichtung 25 weisen in der 2 Führungselemente 60 auf, die bewirken, dass die fügbare Haltevorrichtung 20 korrekt in die Aufnahmevorrichtung 25 gefügt wird, insbesondere auch, dass die fügbare Haltevorrichtung 20 in einer vorgegebenen Orientierung in die Aufnahmevorrichtung 25 gefügt wird und/oder nur in dieser Orientierung fügbar ist.
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Erkennbar ist auch die Phase 31 an einem Schnappelement 30.
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Die 3 zeigt eine fügbare Haltevorrichtung 20, die in einer Aufnahmevorrichtung 25 gefügt worden ist, wobei die Schnappelemente 30 die nicht gezeigten Fixierungselemente 50 überwunden haben und die nicht gezeigten Fixierungselemente 50 in die Schnappelemente 30 derart eingreifen, dass eine Bewegung entgegengesetzt der gezeigten Fügerichtung FR verhindert oder zumindest stark erschwert wird.
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Die 4 zeigt eine Aufsicht auf eine in eine Aufnahmevorrichtung 25 gefügte fügbare Haltevorrichtung 20.
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Die fügbare Haltevorrichtung 20 wird dabei durch die Schnappelemente 30 und die Fixierungselemente 50 gehalten, wobei nur ein Fixierungselement 50 aus der Draufsicht sichtbar ist. Das sichtbare Fixierungselement 50 ist dabei vorteilhafterweise, wie in 4 gezeigt, auf beiden Seiten des Schnappelementes vorhanden, um hier eine seitliche Ausweichbewegung des Schnappelementes 50 zu verhindern und ein Überwinden des Fixierungselementes 50 nur durch ein Biegen in die erste Biegerichtung BR1 zuzulassen. Das andere Schnappelement 30, bei dem das Fixierungselement 50 nicht sichtbar ist, kann das nicht sichtbare Fixierungselement 50 nur durch ein Verbiegen in die zweite Biegerichtung BR2 überwinden.
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Um beim Zusammenfügen das jeweils zugeordneten Fixierungselement 50 überwinden zu können, wird das jeweilige Schnappelement 30 senkrecht zu der gezeigten Draufsicht, also entweder in die erste Biegerichtung BR1 oder die zweite Biegerichtung BR2, verbogen.
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Die Biegerichtung der Schnappelemente 30 werden analog zu einer Feldrichtungsbezeichnung durch die Biegerichtungen BR1, BR2 angedeutet.
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Die 5 zeigt einen Schnitt durch eine in eine Aufnahmevorrichtung 25 gefügte fügbare Haltevorrichtung 20 in einer Ebene parallel zu den beiden Hauptausdehnungen HA1 und HA2.
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Die Fügerichtung FR liegt parallel zur zweiten Hauptausdehnung HA2.
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Im Schnitt erkennbar ist die Haltevorrichtung 20 und die Aufnahmevorrichtung 25 mit den Fixierungselemente 50.
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Die Aufnahmevorrichtung 25 weist Aufnahmeelemente 40 auf, in denen die Fixierungselemente 50 derart angeordnet sind, dass die Schnappelemente 30 der fügbare Haltevorrichtung 20 die Fixierungselemente der Aufnahmevorrichtung 25 in der Fügerichtung FR überwinden können.
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Die Fixierungselemente 30 sind dabei einer ersten Schnappelementengruppe 32 und einer zweiten Schnappelementengruppe 34 zugeordnet. Das Schnappelement 30 der ersten Schnappelementengruppe 32 wird dabei beim Fügen der fügbaren Haltevorrichtung 20 in die Aufnahmevorrichtung 25 zum Überwinden des zugeordneten Fixierungselementes 50 in eine erste Richtung, hier nach unten, verbogen, um das Fixierungselement 50 überwinden zu können. Das zweite Schnappelement 30 der Schnappelementengruppe 34 wird beim Fügen der fügbaren Haltevorrichtung 20 in die Aufnahmevorrichtung 25 durch das zugeordnete Fixierungselement 50 aus der gezeigten Ebene heraus verbogen, hier nach oben.
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Dieses entgegengesetzte Verbiegen der Schnappelemente 30 in den unterschiedlichen Schnappelementengruppen 32 und 34 führt zu einer erhöhten Stabilität, da die Verbiegung sowohl senkrecht zur Hauptbelastungsrichtung HB als auch senkrecht zur ersten Hauptausdehnung HA1 und zur zweiten Hauptausdehnung HA2 zusammen Hauptausdehnungen, verbogen werden, und dazu die Biegerichtungen BR1, BR2 antiparallel angeordnet sind, so dass typischerweise auftretende dynamische Kräfte nicht zu einem zufälligen Überwinden der Fixierungselemente 50 durch die Schnappelemente 30 führen kann.
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Die 6 zeigt schematisch das Fügen der fügbare Haltevorrichtung 20 in einer Aufnahmevorrichtung 25, wobei die Aufnahmevorrichtung 25 ein Fixierungselement 50 aufweist. Die Fügerichtung FR ist durch den Pfeil gekennzeichnet. Das Schnappelement 30 der Haltevorrichtung 20 weist eine Phase 31 in Richtung der Fügerichtung FR auf. Außerdem verfügt das Schnappelement über eine Stufe 31‘, welche ein Überwinden des Fixierungselements 50 durch das Schnappelement 30 entgegen der Führungsrichtung FR verhindert.
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Die 7 zeigt eine gefügte fügbare Haltevorrichtung 20 in einer Aufnahmevorrichtung 25, wobei das Schnappelement 30 das Fixierungselement 50 überwunden hat und das Fixierungselement 50 derart in das Schnappelement 30 eingreift, dass ein Lösen der Fügung entgegen der Fügerichtung FR, in 6 gezeigt, verhindert wird. Das Schnappelement 30 der Haltevorrichtung 20 weist eine Phase 31 in Richtung der Fügerichtung FR auf. Außerdem verfügt das Schnappelement über eine Stufe 31‘, welche ein Überwinden des Fixierungselements 50 durch das Schnappelement 30 entgegen der Führungsrichtung FR verhindert.
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Das Fixierungselement der 6 und 7 weist eine Phase 51 auf, die das Fügen der fügbaren Haltevorrichtung 20 erleichtert. Außerdem weist das Fixierungselement 50 der 6 und 7 eine Stufe 51‘ auf, die im gefügten Zustand der fügbaren Haltevorrichtung 20 und der Aufnahmevorrichtung 25 ein Überwinden des Fixierungselements 50 durch das Schnappelement 30 entgegen der Führungsrichtung FR verhindert.
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Die 8 zeigt ein Bauteil 70, das beispielsweise ein Verriegelungselement für eine Verriegelungsunterbaugruppe oder eine Verriegelungsunterbaugruppe oder ein Baugruppenelement eines Positionsbestimmungselementes darstellen kann. Das Bauteil 70 verfügt in diesem Beispiel über zwei fügbare Haltevorrichtungen 20, die in Aufnahmevorrichtungen 25 eines Frontplattenelementes 2 eingreifen. Auch sind Fixierungselemente 60 sowohl in dem Frontplattenelement 2, wie auch an den fügbaren Haltevorrichtungen 20 als auch dem Bauteil 70 gezeigt.
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Die 9 zeigt das Bauteil 70 mit zwei fügbaren Haltevorrichtungen 20 im nicht gefügten Zustand mit den Aufnahmevorrichtungen 25, wobei die Fügerichtung FR zum Zusammenfügen mit einem Pfeil gekennzeichnet ist.
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Die Fixierungselemente 60 am Bauteil 70 und dem Frontplattenelement 2 ermöglichen eine eindeutige Einbauorientierung.
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Die Fixierungselemente 50 der Aufnahmevorrichtung 25 des Frontplattenelementes 2 werden in diesem Beispiel durch in den Öffnungen der Aufnahmevorrichtungen 25 nicht entfernte Materialteile gebildet.
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Die Schnappelemente 30 weisen eine Phase 31 auf, wobei das in der Zeichnung horizontal liegende Schnappelement 30 lediglich eine Phase 31 aufweist und das in dieser Darstellung vertikal liegende Schnappelement 30 zusätzlich zu der Phase 31 noch eine Verkippung entlang der Längsachse der fügbaren Haltevorrichtung 20 aufweist.
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Die Verkippung im Bereich der Phase 31 des Schnappelementes 30 erleichtert zusätzlich beim Fügen in Fügerichtung ein Passieren des Fixierungselementes 50 durch Verbiegen des Schnappelementes 30. Eine solche zusätzliche Verkippung eines Teils des Schnappelementes 30 im Bereich einer Phase 31 ist nicht nur in Verbindung mit dem hier gezeigten Bauteil 70 sondern auch in Verbindung mit den restlichen gezeigten Beispielen möglich.
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Die 10 zeigt eine Seitenansicht eines Bauteiles 70, das mittels zweier fügbarer Haltevorrichtungen 20, die über Schnappelemente 30 verfügen, mit einem Frontplattenelement 2 verbunden bzw. in dieses gefügt ist. Die Fixierungselemente 60 ermöglichen dabei eine eindeutige Einbauorientierung. Gut sichtbar ist auch hier die Verkippung des sichtbaren Endes des Schnappelementes 30, die zusätzlich beim Fügen in Fügerichtung ein Passieren des Fixierungselementes 50 durch Verbiegen des Schnappelementes 30 erleichtert.
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Die 11 zeigt ein Frontplattenelement 2 mit Aufnahmevorrichtungen 25, die jeweils über Fixierungselemente 50 verfügen. Die Aufnahmevorrichtungen 25 sind in diesem Fall identisch mit den Aufnahmeelementen 40. Die Aufnahmeelemente 40 des Frontplattenelementes 2 lassen sich in zwei Gruppen von Aufnahmeelementengruppen unterteilen, wobei eine erste Aufnahmeelementengruppe 36 von den Aufnahmeelementen 40‘ und eine zweite Aufnahmeelementengruppe 38 von den Aufnahmeelementen 40‘‘ gebildet werden.
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Die 11 zeigt eine nicht gefügte fügbare Haltevorrichtung 20 mit vier Schnappelementen 30‘, 30‘‘, wobei die zwei Schnappelemente 30‘ eine erste Schnappelementengruppe 32 bilden und die zwei Schnappelemente 30‘‘ eine zweite Schnappelementengruppe 34 bilden.
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Die Fixierungselemente 50 liegen bei den Aufnahmeelementen 40‘ und den Aufnahmeelementen 40‘‘ jeweils auf gegenüberliegenden Seiten der jeweiligen Aufnahmeelemente 40‘, 40‘‘.
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Die Schnappelemente der Schnappelementengruppe 32 sind antiparallel zu den Schnappelementen 30‘‘ der Schnappelementengruppe 34 verbiegbar, um ein Überwinden der jeweils zugeordneten Fixierungselemente 50 zu ermöglichen.
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Die Schnappelemente 30‘, 30‘‘ weisen jeweils Phasen 31 auf, um ein Überwinden der jeweils zugeordneten Fixierungselemente 50 zu erleichtern.
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Die 12 zeigt die fügbare Haltevorrichtung 20 in einem gefügten Zustand in dem Frontplattenelement 20, wobei die Schnappelemente 30 in die Fixierungselemente 50, in 11 sichtbar, eingreifen.
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Die 13 zeigt ein Werkzeug 100 zum Lösen einer Fügung einer fügbaren Haltevorrichtung 20 in einer Aufnahmevorrichtung 25, wobei die fügbare Haltevorrichtung mittels Schnappelementen 30 in der Aufnahmevorrichtung 25 mit nicht sichtbaren Fixierungselementen 50 gehalten wird. Die Aufnahmevorrichtung 25 weist, hier nicht gezeigt, Aufnahmeelemente 40 mit Fixierungselementen 50 auf. Das Werkzeug 100 verfügt über eine Werkzeugkupplung, hier nicht gezeigt, und/oder einen Griff 124, der sich an einem ersten Ende 122 der Längsausdehnung 120 befindet. Am zweiten Ende 126 der Längsausdehnung 120 ist eine Verästelung 130 gezeigt, die geeignet ist, die Schnappelemente 30 jeweils antiparallel zueinander zu verbiegen, und zwar derart, dass die Schnappelemente 30 die jeweils zugeordneten Fixierungselemente 50, hier nicht gezeigt, entgegen der Fügerichtung FR überwinden können.
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Die optionale, hier gezeigte Verästelung 138, ermöglicht ein Eingreifen und Führen des Werkzeuges in Öffnungen der Aufnahmevorrichtung 25 und/oder der fügbaren Haltevorrichtung 20.
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In dem hier gezeigten Beispiel führt eine Drehbewegung 140 um die Längsachse 120 des Werkzeuges 100 zu einem Verbiegen der Schnappelemente 30 in der zuvor beschriebenen Art zum Überwinden der nicht gezeigten Fixierungselemente 50.