DE102016212679A1 - Abwärmerückgewinnungssystem - Google Patents
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Abstract
Abwärmerückgewinnungssystem (100) einer Brennkraftmaschine mit einem ein Arbeitsmedium führenden Kreislauf (100a). Der Kreislauf (100a) umfasst in Flussrichtung des Arbeitsmediums eine Speisefluidpumpe (102), einen Verdampfer (103), eine Expansionsmaschine (104) und einen Kondensator (105). An den Kreislauf (100a) ist ein Schmierstoffbehälter (10) zur Aufnahme eines Schmierstoffs gekoppelt. Vorzugsweise enthält der Schmierstoff Graphit und/oder Molybdändisulfid.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abwärmerückgewinnungssystem für eine Brennkraftmaschine.
- Stand der Technik
- Abwärmerückgewinnungssysteme zur thermischen Energierückgewinnung aus den Abgasen einer Brennkraftmaschine sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE 10 2010 042 405 A1 . - Das bekannte Abwärmerückgewinnungssystem weist einen ein Arbeitsmedium führenden Kreislauf auf. Der Kreislauf umfasst in Flussrichtung des Arbeitsmediums eine Speisefluidpumpe, einen Verdampfer, eine Expansionsmaschine und einen Kondensator.
- Bislang ist die Reibungsminimierung der bewegten Bauteile des Abwärmerückgewinnungssystems noch nicht optimiert. Davon sind insbesondere die beiden Komponenten Speisefluidpumpe und Expansionsmaschine betroffen. Die üblicherweise besonders aggressiven Arbeitsmedien der Kreisläufe lassen oft einen Zusatz von herkömmlichen Schmiermitteln nicht zu, da Öle und Fette dieser Schmiermittel durch das Arbeitsmedium gelöst werden würden.
- Offenbarung der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Abwärmerückgewinnungssystem verwendet demgegenüber einen Schmierstoff mit Graphit und/oder Molybdändisulfid.
- Dadurch werden zum einen hervorragende tribologische Eigenschaften gewährleistet, insbesondere eine Reibwertminimierung von kontaktierenden Bauteilen. Zum anderen weist dieser Schmierstoff eine sehr hohe Lebenserwartung auf. Der Schmierstoff ist sehr temperaturbeständig, sein Verhalten ist weitestgehend unabhängig von der Temperatur, der Schmierstoff verflüchtigt sich nicht und er wird nicht vom Arbeitsmedium zersetzt. Der Schmierstoff kann dabei auch in einer Suspension vorliegen.
- Besonders wirkungsvoll ist der Einsatz eines derartigen Schmierstoffs bei den Arbeitsmedien Cyclopentan oder Ethanol. Diese Arbeitsmedien eignen sich sehr gut für den Einsatz von Abwärmerückgewinnungssystemen mit Expansionsmaschinen, sind aber vergleichsweise aggressiv gegenüber herkömmlichen Schmiermitteln.
- Erfindungsgemäß können Bauteile des Abwärmerückgewinnungssystems in der Montage mit einem solchen Schmierstoff benetzt werden, damit sich der Schmierstoff im Betrieb mit dem Arbeitsmedium vermischt. Alternativ kann auch ein Schmierstoffbehälter zur Aufnahme derartiger Schmierstoffe an den Kreislauf des Abwärmerückgewinnungssystems gekoppelt sein.
- Das Abwärmerückgewinnungssystem weist dann einen ein Arbeitsmedium führenden Kreislauf auf. Der Kreislauf umfasst in Flussrichtung des Arbeitsmediums eine Speisefluidpumpe, einen Verdampfer, eine Expansionsmaschine und einen Kondensator. Erfindungsgemäß ist der Schmierstoffbehälter an den Kreislauf gekoppelt, vorzugsweise mittels eines Zuführventils. Dadurch kann der Schmierstoff bedarfsweise dem Arbeitsmedium zugegeben werden. Alternativ kann der Schmierstoffbehälter auch von dem Arbeitsmedium durchströmt werden. Dadurch kann der Schmierstoffbehälter sogar bei Wartungsintervallen kontrolliert bzw. nachgefüllt werden.
- Vorteilhafterweise ist der Schmierstoffbehälter bzw. das Zuführventil zwischen dem Kondensator und der Speisefluidpumpe angeordnet. Dadurch ist sichergestellt, dass das Arbeitsmedium in flüssiger Form vorliegt; eine effektive Durchmischung mit dem Schmierstoff ist somit möglich.
- In Weiterbildung der Erfindung kann nach der zu schmierenden Komponente – vorteilhafterweise Speisefluidpumpe und/oder Expansionsmaschine – ein Abscheider in dem Kreislauf angeordnet sein. Dadurch kann der Schmierstoff wieder aus dem Arbeitsmedium abgeschieden werden und muss nicht durch den gesamten Kreislauf transportiert werden.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
-
1 schematisch ein Abwärmerückgewinnungssystem einer Brennkraftmaschine, wobei nur die wesentlichen Bereiche dargestellt sind. - Ausführungsformen der Erfindung
-
1 zeigt ein Abwärmerückgewinnungssystem100 einer Brennkraftmaschine110 . Der Brennkraftmaschine110 wird Sauerstoff über eine Luftzufuhr112 zugeführt; das nach dem Verbrennungsvorgang ausgestoßene Abgas wird durch eine Abgasleitung111 aus der Brennkraftmaschine110 abgeführt. - Das Abwärmerückgewinnungssystem
100 weist einen ein Arbeitsmedium führenden Kreislauf100a auf, der in Flussrichtung des Arbeitsmediums eine Speisefluidpumpe102 , einen Verdampfer103 , eine Expansionsmaschine104 und einen Kondensator105 umfasst. Das Arbeitsmedium kann nach Bedarf über eine Stichleitung aus einem Sammelbehälter101 und eine Ventileinheit101a in den Kreislauf100a eingespeist werden. Der Sammelbehälter101 kann dabei alternativ auch in den Kreislauf100a eingebunden sein. - Der Verdampfer
103 ist an die Abgasleitung111 der Brennkraftmaschine110 angeschlossen, nutzt also die Wärmeenergie des Abgases der Brennkraftmaschine110 . Erfindungsgemäß ist ein Schmierstoffbehälter10 über ein Zuführventil20 an den Kreislauf100a gekoppelt. Die Ankopplung erfolgt in der Ausführung der1 dabei zwischen der Ventileinheit101a und der Speisefluidpumpe102 , kann jedoch in alternativen Ausführungen an beliebigen Stellen des Kreislaufs100a angeordnet sein. - Optional ist nach der Speisefluidpumpe
102 ein Abscheider23 in dem Kreislauf100a angeordnet. Schmierstoff kann dadurch nach der Speisefluidpumpe102 wieder aus dem Arbeitsmedium abgeschieden und zurück in den Schmierstoffbehälter10 geführt bzw. dem Zuführventil20 zugeführt werden. Dadurch kann der Schmierstoff gezielt für einzelne Komponenten des Kreislaufs eingesetzt werden. - Als weitere Möglichkeit ist ein zweites Zuführventil
30 zwischen dem Verdampfer103 und der Expansionsmaschine104 in dem Kreislauf angeordnet und mit dem Schmierstoffbehälter10 verbunden, so dass dem Arbeitsmedium Schmierstoff vor der Expansionsmaschine104 zugeführt werden kann. Auch hier kann optional nach der Expansionsmaschine104 ein zweiter Abscheider35 in dem Kreislauf100a angeordnet sein, um den Schmierstoff wieder aus dem Arbeitsmedium abzuscheiden und dem Schmierstoffbehälter10 oder dem zweiten Zuführventil30 zurückzuführen. - Die Funktionsweise des Abwärmerückgewinnungssystems
100 ist wie folgt:
Flüssiges Arbeitsmedium wird durch die Speisefluidpumpe102 , gegebenenfalls aus dem Sammelbehälter101 , in den Verdampfer103 gefördert und dort durch die Wärmeenergie des Abgases der Brennkraftmaschine110 verdampft. Das verdampfte Arbeitsmedium wird anschließend in der Expansionsmaschine104 unter Abgabe mechanischer Energie, beispielsweise an einen nicht dargestellten Generator oder an ein nicht dargestelltes Getriebe, entspannt. Anschließend wird das Arbeitsmedium im Kondensator105 wieder verflüssigt und in den Sammelbehälter101 zurückgeführt bzw. der Speisefluidpumpe102 zugeführt. - Bei Bedarf wird das Zuführventil
20 ,30 so geschaltet, dass dem Arbeitsmedium im Kreislauf100a Schmierstoff aus dem Schmierstoffbehälter10 zugeführt wird. Optional kann der Schmierstoff nach den jeweiligen zu schmierenden Komponenten – üblicherweise Speisefluidpumpe102 und Expansionsmaschine104 – wieder aus dem Arbeitsmedium durch einen Abscheider23 ,35 abgeschieden werden. - Vorzugsweise umfasst der Schmierstoff Graphit und/oder Molybdändisulfid. Dadurch ergibt sich eine Art Trockenschmierung der im Abwärmerückgewinnungssystem
100 verwendeten Komponenten, speziell der Speisefluidpumpe102 und der Expansionsmaschine104 . Der Schmierstoff kann dabei auch immer in einer Suspension vorliegen, so dass sich eine bessere Durchmischung von Schmierstoff und Arbeitsmedium ergibt. - Der Vorteil der Trockenschmierung bzw. der Suspension ist dabei, dass das aggressive Arbeitsmedium des Kreislaufs
100a die Fette und Öle alternativer Schmiermittel lösen würde, die so ihre Schmiereigenschaften verlieren würden. - Konkrete Vorteile der Trockenschmierung bzw. der Suspension mit den Schmierstoffen Graphit und/oder Molybdändisulfid sind:
- – Kein Auflösen eines alternativen Schmiermittels durch das Arbeitsmedium des Kreislaufs (beispielsweise Cyclopentan oder Ethanol).
- – Hohe Temperaturbeständigkeit des Schmierstoffs. (Beispielsweise ist Graphit bis ca. 2500°C fest, bei höheren Temperaturen plastisch.)
- – Kein Verflüchtigen oder Zersetzen des Schmierstoffs.
- – Kein Nachlassen der Schmierwirkung über die Lebensdauer.
- – Die Leckageverluste an Dichtstellen werden durch den Schmierstoff verringert.
- – Kein Eintrocknen und Verkrusten des Schmierstoffs und damit verbunden auch keine Beschädigung der Komponenten beim Ablösen einer Verkrustung.
- – Wartungsfreiheit des Abwärmerückgewinnungssystems
100 . - – Betriebssicherheit der beweglichen Bauteile durch sehr niedrige Reibwerte und geringe Reibwertstreuung.
- – Definiertes Schmierverhalten des Arbeitsmediums.
- – Kein Klebeeffekt zwischen mit Schmiermitteln benetzten Bauteilen in der Montage des Abwärmerückgewinnungssystems
100 . - – Stick-Slip-Effekte innerhalb der Komponenten werden verhindert.
- – Die tribologischen Eigenschaften, insbesondere die Reibwerte zwischen einzelnen Bauteilen, sind nahezu unabhängig von der Temperatur.
- In einer alternativen Ausführung der Erfindung weist das Abwärmerückgewinnungssystem
100 keinen Schmierstoffbehälter10 und demzufolge auch kein Zuführventil20 auf. Anstelle dessen werden die Komponenten des Abwärmerückgewinnungssystems100 an Bereichen, welche später im Betrieb mit dem Arbeitsmedium in Berührung kommen, mit dem Schmierstoff benetzt. Der Schmierstoff wird so in der Montage auf die Komponenten, insbesondere Speisefluidpumpe102 und Expansionsmaschine104 , aufgebracht und im Betrieb mit dem Arbeitsmedium vermischt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010042405 A1 [0002]
Claims (10)
- Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) mit einem ein Arbeitsmedium führenden Kreislauf (100a ), wobei der Kreislauf (100a ) in Flussrichtung des Arbeitsmediums eine Speisefluidpumpe (102 ), einen Verdampfer (103 ), eine Expansionsmaschine (104 ) und einen Kondensator (105 ) umfasst, wobei das Arbeitsmedium einen Schmierstoff aufweist dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierstoff Graphit und/oder Molybdändisulfid enthält. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsmedium Cyclopentan oder Ethanol ist. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) mit einem ein Arbeitsmedium führenden Kreislauf (100a ), wobei der Kreislauf (100a ) in Flussrichtung des Arbeitsmediums eine Speisefluidpumpe (102 ), einen Verdampfer (103 ), eine Expansionsmaschine (104 ) und einen Kondensator (105 ) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schmierstoffbehälter (10 ) zur Aufnahme eines Schmierstoffs an den Kreislauf (100a ) gekoppelt ist. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierstoffbehälter (10 ) mittels eines Zuführventils (20 ) an den Kreislauf (100a ) gekoppelt ist. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführventil (20 ) zwischen dem Kondensator (105 ) und der Speisefluidpumpe (102 ) angeordnet ist. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass nach der Speisefluidpumpe (102 ) ein Abscheider (23 ) zum Abscheiden des Schmierstoffs aus dem Arbeitsmedium in dem Kreislauf (100a ) angeordnet ist. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführventil (20 ) zwischen dem Verdampfer (103 ) und der Expansionsmaschine (104 ) angeordnet ist. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass nach der Expansionsmaschine (104 ) ein Abscheider (35 ) zum Abscheiden des Schmierstoffs aus dem Arbeitsmedium in dem Kreislauf (100a ) angeordnet ist. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierstoff Graphit und/oder Molybdändisulfid enthält. - Abwärmerückgewinnungssystem (
100 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsmedium Cyclopentan oder Ethanol ist.
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