DE102016210174A1 - Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase, Protease und löslichem Builder - Google Patents

Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase, Protease und löslichem Builder Download PDF

Info

Publication number
DE102016210174A1
DE102016210174A1 DE102016210174.9A DE102016210174A DE102016210174A1 DE 102016210174 A1 DE102016210174 A1 DE 102016210174A1 DE 102016210174 A DE102016210174 A DE 102016210174A DE 102016210174 A1 DE102016210174 A1 DE 102016210174A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
amino acid
seq
cleaning agent
amylase
protease
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102016210174.9A
Other languages
English (en)
Inventor
Dilek Madenci
Brigitte Giesen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DE102016210174.9A priority Critical patent/DE102016210174A1/de
Priority to PCT/EP2017/063251 priority patent/WO2017211661A1/de
Publication of DE102016210174A1 publication Critical patent/DE102016210174A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D3/00Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
    • C11D3/16Organic compounds
    • C11D3/38Products with no well-defined composition, e.g. natural products
    • C11D3/386Preparations containing enzymes, e.g. protease or amylase
    • C11D3/38609Protease or amylase in solid compositions only

Abstract

Die Erfindung betrifft ein festes Wasch und Reinigungsmittel enthaltend eine Amylase in Kombination mit einer Protease sowie ein wasserlösliches Buildersystem, welches ein verbesserte Reinigungsleistung auf stärkehaltigen Anschmutzungen zeigt. Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Reinigung von Textilien und Verwendungen dieser festen Wasch- und Reinigungsmittel.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein festes Wasch und Reinigungsmittel enthaltend eine Amylase in Kombination mit einer Protease sowie ein wasserlösliches Buildersystem, welches ein verbesserte Reinigungsleistung auf stärkehaltigen Anschmutzungen zeigt. Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Reinigung von Textilien und Verwendungen dieser festen Wasch- und Reinigungsmittel.
  • Proteasen gehören zu den technisch bedeutendsten Enzymen überhaupt. Für Wasch- und Reinigungsmittel sind sie die am längsten etablierten und in praktisch allen modernen, leistungsfähigen Wasch- und Reinigungsmitteln enthaltenen Enzyme. Sie bewirken den Abbau proteinhaltiger Anschmutzungen auf dem Reinigungsgut. Hierunter sind wiederum Proteasen vom Subtilisin-Typ (Subtilasen, Subtilopeptidasen, EC 3.4.21.62) besonders wichtig, welche aufgrund der katalytisch wirksamen Aminosäuren Serin-Proteasen sind. Sie wirken als unspezifische Endopeptidasen und hydrolysieren beliebige Säureamidbindungen, die im Inneren von Peptiden oder Proteinen liegen. Ihr pH-Optimum liegt meist im deutlich alkalischen Bereich. Einen Überblick über diese Familie bietet beispielsweise der Artikel „Subtilases: Subtilisin-like Proteases" von R. Siezen, Seite 75–95 in „Subtilisin enzymes", herausgegeben von R. Bott und C. Betzel, New York, 1996. Subtilasen werden natürlicherweise von Mikroorganismen gebildet. Hierunter sind insbesondere die von Bacillus-Spezies gebildeten und sezernierten Subtilisine als bedeutendste Gruppe innerhalb der Subtilasen zu erwähnen.
  • Proteasen werden durch aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren gezielt oder zufallsbasiert verändert und so beispielsweise für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln optimiert. Dazu gehören Punktmutagenese, Deletions- oder Insertionsmutagenese oder Fusion mit anderen Proteinen oder Proteinteilen. So sind für die meisten aus dem Stand der Technik bekannten Proteasen entsprechend optimierte Varianten bekannt.
  • Weitere in Wasch und Reinigungsmitteln einsetzbare Enzyme sind Amylasen. Insbesondere alpha-Amylasen gehören zu den technisch bedeutenden Enzymen. Ihr Einsatz für Wasch- und Reinigungsmittel ist industriell etabliert und sie sind in vielen modernen, leistungsfähigen Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten. Eine alpha-Amylase ist ein Enzym, das die Hydrolyse der inneren α(1-4)-Glykosidbindungen der Amylose, nicht jedoch die Spaltung von terminalen oder α(1-6)-Glykosidbindungen, katalysiert. Alpha-Amylasen stellen daher eine Gruppe der Esterasen dar (E.C. 3.2.1.1.). Alpha-Amylasen katalysieren die Spaltung von Stärke, Glycogen und von anderen Oligo- und Polysacchariden, die eine α(1-4)-Glykosidbindung besitzen. Insofern wirken alpha-Amylasen gegen Stärkerückstände in der Wäsche und katalysieren deren Hydrolyse (Endohydrolyse). Alpha-Amylasen mit breiten Substratspektren werden insbesondere dort verwendet, wo inhomogene Rohstoffe oder Substratgemische umgesetzt werden müssen, also beispielsweise in Wasch- und Reinigungsmitteln, da Verschmutzungen aus unterschiedlich aufgebauten Stärkemolekülen und Oligosacchariden bestehen können. Die in den aus dem Stand der Technik bekannten Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzten alpha-Amylasen sind üblicherweise mikrobiellen Ursprungs und stammen in der Regel aus Bakterien oder Pilzen, beispielsweise der Gattungen Bacillus, Pseudomonas, Acinetobacter, Micrococcus, Humicola, Trichoderma oder Trichosporon, insbesondere Bacillus. Alpha-Amylasen werden üblicherweise nach an sich bekannten biotechnologischen Verfahren durch geeignete Mikroorganismen produziert, beispielsweise durch transgene Expressionswirte der Gattungen Bacillus oder durch filamentöse Pilze.
  • Überraschenderweise wurde nun festgestellt, dass eine erfindungsgemäße α-Amylase in Kombination mit einer erfindungsgemäßen Protease und einem löslichen Buildersystem in festen Waschmitteln bei niedrigem pH eine Aktivität auf stärke-haltigen Anschmutzungen zeigt, die im Vergleich zu bekannten Mitteln deutlich verbessert ist. Insbesondere wird die Auswaschbarkeit von stärkehaltigen Anschmutzungen, wie Reis- oder Getreidestärke, sowie die Auswaschbarkeit von bleichesensitiven Anschmutzungen erhöht.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher in einem ersten Aspekt ein festes Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltend
    • (a) 5–70 Gew.-% Tensid;
    • (b) mindestens eine α-Amylase, wobei die α-Amylase dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine Aminosäuresequenz umfasst, die zu der in SEQ ID NO:1 angegeben Aminosäuresequenz über deren Gesamtlänge zu mindestens 89% identisch ist und in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1 an einer oder mehreren der Positionen 180, 181, 182, 183 und 184 Deletionen aufweist;
    • (c) mindestens eine Protease, wobei die Protease eine Aminosäuresequenz umfasst, die zu der in SEQ ID NO:2 über deren Gesamtlänge zu mindestens 80% identisch ist;
    • (d) 10–50 Gew.-% eines wasserlöslichen Buildersystems, insbesondere eines organischen Buildersystems;
    wobei das Wasch- oder Reinigungsmittel einen pH-Wert von 7,5 bis 9,5, vorzugsweise 8,0 bis 9,0, noch bevorzugter etwa 8,5 aufweist.
  • In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen festen Wasch- oder Reinigungsmittels zum Waschen von Textilien oder Reinigen von harten Oberflächen, insbesondere zum Entfernen von stärkehaltigen Anschmutzungen auf Textilien oder harten Oberflächen.
  • In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Reinigung von Textilien oder harten Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Verfahrensschritt ein erfindungsgemäßen festes Wasch- oder Reinigungsmittel verwendet wird.
  • Diese und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung und Ansprüche ersichtlich. Dabei kann jedes Merkmal aus einem Aspekt der Erfindung in jedem anderen Aspekt der Erfindung eingesetzt werden. Ferner ist es selbstverständlich, dass die hierin enthaltenen Beispiele die Erfindung beschreiben und veranschaulichen sollen, diese aber nicht einschränken und insbesondere die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt ist. Alle Prozentangaben sind, sofern nicht anders angegeben, Gewichts-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mittel/Zusammensetzung. Numerische Bereiche, die in dem Format „von x bis y“ angegeben sind, schließen die genannten Werte ein. Wenn mehrere bevorzugte numerische Bereiche in diesem Format angegeben sind, ist es selbstverständlich, dass alle Bereiche, die durch die Kombination der verschiedenen Endpunkte entstehen, ebenfalls erfasst werden.
  • „Mindestens ein“, wie hierin verwendet, bezieht sich auf 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder mehr. Im Zusammenhang mit Bestandteilen der hierin beschriebenen Zusammensetzungen bezieht sich diese Angabe nicht auf die absolute Menge an Molekülen sondern auf die Art des Bestandteils. „Mindestens ein anionisches Tensid“ bedeutet daher beispielsweise ein oder mehrere verschiedene anionische Tenside, d.h. eine oder mehrere verschiedene Arten von anionischen Tensiden. Zusammen mit Mengenangaben beziehen sich die Mengenangaben auf die Gesamtmenge der entsprechend bezeichneten Art von Bestandteil.
  • „Etwa“, „ca.“ oder „ungefähr“, wie hierin in Bezug auf einen Zahlenwert verwendet, beziehen sich auf den entsprechenden Zahlenwert ±10%, vorzugsweise ±5%.
  • Wenn hierin auf den pH-Wert eines Mittels Bezug genommen wird, handelt es sich um den pH-Wert der mit dem Mittel bei Auflösung in destilliertem Wasser (im Gewichtsverhältnis 1:100) erhältlichen Wasch- oder Reinigungsflotte bei 20°C, sofern nichts anderes angegeben ist.
  • Bei den erfindungsgemäßen Amylasen und Proteasen handelt es sich vorzugsweise um die reife (mature) Amylase/Protease, d.h. um das katalytisch aktive Molekül ohne Signal- und/oder Propeptid(e). Soweit nicht anders angegeben beziehen sich auch die angegebenen Sequenzen auf jeweils reife Enzyme.
  • In verschiedenen Ausführungsformen ist die erfindungsgemäß eingesetzte α-Amylase dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine Aminosäuresequenz umfasst, die zu der in SEQ ID NO:1 angegeben Aminosäuresequenz über deren Gesamtlänge zu mindestens 89% und zunehmend bevorzugt zu mindestens 90%, 90,5%, 91%, 91,5%, 92%, 92,5%, 93%, 93,5%, 94%, 94,5%, 95%, 95,5%, 96%, 96,5%, 97%, 97,5%, 98%, 98,5%, 99%, 99,5% und bis zu 100% identisch ist und in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1 an einer oder mehreren der Positionen 180, 181, 182, 183 und 184 Deletionen aufweist. Besonders bevorzugt ist eine Deletion von zwei Positionen ausgewählt aus 180 + 181, 181 + 182, 182 + 183 und 183 + 184, ganz besonders bevorzugt sind Deletionen an den Positionen 183 + 184 in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1, insbesondere bevorzugt die Deletionen H183* + G184*.
  • Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße α-Amylase in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1 weiterhin eine Aminosäuresubstitution an einer oder mehreren der Positionen 405, 421, 422 und 428 auf. Besonders bevorzugt sind die Substitutionen I405L, A421H, A422P und A428T.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße α-Amylase in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1 die Deletionen H183* + G184* und zusätzlich die Substitutionen I405L, A421H, A422P und A428T auf. Eine derartige Amylase hat vorzugsweise die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:3.
  • Die erfindungsgemäße Protease umfasst eine Aminosäuresequenz, die zu der in SEQ ID NO:2 angegebenen Aminosäuresequenz über deren Gesamtlänge zu mindestens 80% und zunehmend bevorzugt zu mindestens 81%, 82%, 83%, 84%, 85%, 86%, 87%, 88%, 89%, 90%, 90,5%, 91%, 91,5%, 92%, 92,5%, 93%, 93,5%, 94%, 94,5%, 95%, 95,5%, 96%, 96,5%, 97%, 97,5%, 98%, 98,5%, 99%, oder zu 100% identisch ist.
  • Bevorzugt ist eine Protease, die eine Aminosäuresequenz aufweist, die zu der in SEQ ID NO:2 angegebenen Aminosäuresequenz über deren Gesamtlänge zu mindestens 80% und zunehmend bevorzugt zu mindestens 81%, 82%, 83%, 84%, 85%, 86%, 87%, 88%, 89%, 90%, 90,5%, 91%, 91,5%, 92%, 92,5%, 93%, 93,5%, 94%, 94,5%, 95%, 95,5%, 96%, 96,5%, 97%, 97,5%, 98%, 98,5% und 99% identisch ist und in der Zählung gemäß SEQ ID NO:2 an mindestens einer der Positionen 3, 4 und 199, vorzugsweise an zwei oder allen drei Positionen, eine Aminosäuresubstitution aufweist. Besonders bevorzugt sind Proteasen, die an Position 3 die Aminosäure Threonin (T), an Position 4 die Aminosäure Isoleucin (I) und an Position 199 die Aminosäure Isoleucin (I) aufweisen. Eine derartige Protease hat vorzugsweise die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:4.
  • Aminosäurepositionen, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit der Formulierung "Zählung gemäß SEQ ID NO:X" angegeben werden, verstehen sich folgendermaßen: Die weiteren Aminosäurepositionen werden durch ein Alignment der Aminosäuresequenz einer erfindungsgemäßen Amylase oder Protease mit der Aminosäuresequenz, wie sie in SEQ ID NO:X angegeben ist, definiert. Weiterhin richtet sich die Zuordnung der Positionen nach dem reifen (maturen) Protein. Diese Zuordnung ist insbesondere auch anzuwenden, wenn die Aminosäuresequenz eines erfindungsgemäßen Proteins eine höhere Zahl von Aminosäureresten umfasst als die Amylase oder Protease in SEQ ID NO:X. Ausgehend von den genannten Positionen in der Aminosäuresequenz sind die Veränderungspositionen in einer erfindungsgemäßen Amylase oder Protease diejenigen, die eben diesen Positionen in einem Alignement zugeordnet sind.
  • Die Bestimmung der Identität von Nukleinsäure- oder Aminosäuresequenzen erfolgt durch einen Sequenzvergleich. Dieser Sequenzvergleich basiert auf dem im Stand der Technik etablierten und üblicherweise genutzten BLAST-Algorithmus (vgl. beispielsweise Altschul, S.F., Gish, W., Miller, W., Myers, E.W. & Lipman, D.J. (1990) "Basic local alignment search tool." J. Mol. Biol. 215:403–410, und Altschul, Stephan F., Thomas L. Madden, Alejandro A. Schaffer, Jinghui Zhang, Hheng Zhang, Webb Miller, and David J. Lipman (1997): "Gapped BLAST and PSI-BLAST: a new generation of protein database search programs"; Nucleic Acids Res., 25, S.3389–3402) und geschieht prinzipiell dadurch, dass ähnliche Abfolgen von Nukleotiden oder Aminosäuren in den Nukleinsäure- oder Aminosäuresequenzen einander zugeordnet werden. Eine tabellarische Zuordnung der betreffenden Positionen wird als Alignment bezeichnet. Ein weiterer im Stand der Technik verfügbarer Algorithmus ist der FASTA-Algorithmus. Sequenzvergleiche (Alignments), insbesondere multiple Sequenzvergleiche, werden mit Computerprogrammen erstellt. Häufig genutzt werden beispielsweise die Clustal-Serie (vgl. beispielsweise Chenna et al. (2003): Multiple sequence alignment with the Clustal series of programs. Nucleic Acid Research 31, 3497–3500), T-Coffee (vgl. beispielsweise Notredame et al. (2000): T-Coffee: A novel method for multiple sequence alignments. J. Mol. Biol. 302, 205–217) oder Programme, die auf diesen Programmen beziehungsweise Algorithmen basieren. Ferner möglich sind Sequenzvergleiche (Alignments) mit dem Computer-Programm Vector NTI® Suite 10.3 (Invitrogen Corporation, 1600 Faraday Avenue, Carlsbad, Kalifornien, USA) mit den vorgegebenen Standardparametern, dessen AlignX-Modul für die Sequenzvergleiche auf ClustalW basiert.
  • Solch ein Vergleich erlaubt auch eine Aussage über die Ähnlichkeit der verglichenen Sequenzen zueinander. Sie wird üblicherweise in Prozent Identität, das heißt dem Anteil der identischen Nukleotide oder Aminosäurereste an denselben oder in einem Alignment einander entsprechenden Positionen angegeben. Der weiter gefasste Begriff der Homologie bezieht bei Aminosäuresequenzen konservierte Aminosäure-Austausche in die Betrachtung mit ein, also Aminosäuren mit ähnlicher chemischer Aktivität, da diese innerhalb des Proteins meist ähnliche chemische Aktivitäten ausüben. Daher kann die Ähnlichkeit der verglichenen Sequenzen auch Prozent Homologie oder Prozent Ähnlichkeit angegeben sein. Identitäts- und/oder Homologieangaben können über ganze Polypeptide oder Gene oder nur über einzelne Bereiche getroffen werden. Homologe oder identische Bereiche von verschiedenen Nukleinsäure- oder Aminosäuresequenzen sind daher durch Übereinstimmungen in den Sequenzen definiert. Solche Bereiche weisen oftmals identische Funktionen auf. Sie können klein sein und nur wenige Nukleotide oder Aminosäuren umfassen. Oftmals üben solche kleinen Bereiche für die Gesamtaktivität des Proteins essentielle Funktionen aus. Es kann daher sinnvoll sein, Sequenzübereinstimmungen nur auf einzelne, gegebenenfalls kleine Bereiche zu beziehen. Soweit nicht anders angegeben beziehen sich Identitäts- oder Homologieangaben in der vorliegenden Anmeldung aber auf die Gesamtlänge der jeweils angegebenen Nukleinsäure- oder Aminosäuresäuresequenz.
  • Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet die Angabe, dass eine Aminosäureposition einer numerisch bezeichneten Position in SEQ ID NO:1 oder SEQ ID NO:2 entspricht daher, dass die entsprechende Position der numerisch bezeichneten Position in SEQ ID NO:1 bzw. SEQ ID NO:2 in einem wie oben definierten Alignment zugeordnet ist.
  • Zusätzlich zu den vorstehend erläuterten Aminosäureveränderungen können erfindungsgemäße Amylasen und Proteasen weitere Aminosäureveränderungen, insbesondere Aminosäure-Substitutionen, -Insertionen oder -Deletionen, aufweisen. Solche Amylasen und Proteasen sind beispielsweise durch gezielte genetische Veränderung, d.h. durch Mutageneseverfahren, weiterentwickelt und für bestimmte Einsatzzwecke oder hinsichtlich spezieller Eigenschaften (beispielsweise hinsichtlich ihrer katalytischen Aktivität, Stabilität, usw.) optimiert. Ferner können erfindungsgemäße Nukleinsäuren in Rekombinationsansätze eingebracht und damit zur Erzeugung völlig neuartiger Amylasen und Proteasen oder anderer Polypeptide genutzt werden.
  • Das Ziel ist es, in die bekannten Moleküle gezielte Mutationen wie Substitutionen, Insertionen oder Deletionen einzuführen, um beispielsweise die Reinigungsleistung von erfindungsgemäßen Enzymen zu verbessern. Hierzu können insbesondere die Oberflächenladungen und/oder der isoelektrische Punkt der Moleküle und dadurch ihre Wechselwirkungen mit dem Substrat verändert werden. So kann beispielsweise die Nettoladung der Enzyme verändert werden, um darüber die Substratbindung insbesondere für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln zu beeinflussen. Alternativ oder ergänzend kann durch eine oder mehrere entsprechende Mutationen die Stabilität der Amylase oder Protease erhöht und dadurch ihre Reinigungsleistung verbessert werden. Vorteilhafte Eigenschaften einzelner Mutationen, z.B. einzelner Substitutionen, können sich ergänzen. Eine hinsichtlich bestimmter Eigenschaften bereits optimierte Amylase oder Protease, zum Beispiel hinsichtlich ihrer Stabilität gegenüber Tensiden und/oder Bleichmitteln und/oder anderen Komponenten, kann daher im Rahmen der Erfindung zusätzlich weiterentwickelt sein.
  • Für die Beschreibung von Substitutionen, die genau eine Aminosäureposition betreffen (Aminosäureaustausche), wird folgende Konvention angewendet: zunächst wird die natürlicherweise vorhandene Aminosäure in Form des international gebräuchlichen Einbuchstaben-Codes bezeichnet, dann folgt die zugehörige Sequenzposition und schließlich die eingefügte Aminosäure. Mehrere Austausche innerhalb derselben Polypeptidkette werden durch Schrägstriche voneinander getrennt. Bei Insertionen sind nach der Sequenzposition zusätzliche Aminosäuren benannt. Bei Deletionen ist die fehlende Aminosäure durch ein Symbol, beispielsweise einen Stern oder einen Strich, ersetzt. Beispielsweise beschreibt A95G die Substitution von Alanin an Position 95 durch Glycin, A95AG die Insertion von Glycin nach der Aminosäure Alanin an Position 95 und A95* die Deletion von Alanin an Position 95. Diese Nomenklatur ist dem Fachmann auf dem Gebiet der Enzymtechnologie bekannt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Wasch und -Reinigungsmittel enthaltend eine Kombination aus einer α-Amylase und einer Protease, wobei die α-Amylase bzw. Protease dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus einer erfindungsgemäßen Amylase bzw. Protease als Ausgangsmolekül durch ein- oder mehrfache konservative Aminosäuresubstitution erhältlich ist. Der Begriff "konservative Aminosäuresubstitution" bedeutet den Austausch (Substitution) eines Aminosäurerestes gegen einen anderen Aminosäurerest, wobei dieser Austausch nicht zu einer Änderung der Polarität oder Ladung an der Position der ausgetauschten Aminosäure führt, z. B. der Austausch eines unpolaren Aminosäurerestes gegen einen anderen unpolaren Aminosäurerest. Konservative Aminosäuresubstitutionen im Rahmen der Erfindung umfassen beispielsweise: G = A = S, I = V = L = M, D = E, N = Q, K = R, Y = F, S = T, G = A = I = V = L = M = Y = F = W = P = S = T.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Wasch und -Reinigungsmittel enthaltend eine Kombination aus einer α-Amylase und einer Protease, wobei die α-Amylase dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus einer erfindungsgemäßen Amylase als Ausgangsmolekül erhältlich ist durch Fragmentierung, Deletions-, Insertions- oder Substitutionsmutagenese und eine Aminosäuresequenz umfasst, die über eine Länge von mindestens 50, 60, 70, 80, 90, 100, 110, 120, 130, 140, 150, 160, 170, 180, 190, 200, 210, 220, 230, 240, 250, 260, 270, 280, 290, 300, 310, 320, 330, 340, 350, 360, 370, 380, 390, 400, 410, 420, 430, 440, 450, 460, 470, 475, 480, 482, 483, 484 oder 485 zusammenhängenden Aminosäuren mit dem Ausgangsmolekül übereinstimmt. Analog kann auch die Protease dadurch gekennzeichnet sein, dass sie aus einer erfindungsgemäßen Protease als Ausgangsmolekül erhältlich ist durch Fragmentierung, Deletions-, Insertions- oder Substitutionsmutagenese und eine Aminosäuresequenz umfasst, die über eine Länge von mindestens 50, 60, 70, 80, 90, 100, 110, 120, 130, 140, 150, 160, 170, 180, 190, 200, 210, 220, 230, 240, 250, 260, 262, 264, 265, 266, 267 oder 268 zusammenhängenden Aminosäuren mit dem Ausgangsmolekül übereinstimmt.
  • So ist es beispielsweise möglich, an den Termini oder in den Loops des Enzyms einzelne Aminosäuren zu deletieren, ohne daß dadurch die enzymatische Aktivität verloren oder vermindert wird. Ferner kann durch derartige Fragmentierung, Deletions-, Insertions- oder Substitutionsmutagenese beispielsweise auch die Allergenizität betreffender Enzyme gesenkt und somit insgesamt ihre Einsetzbarkeit verbessert werden. Vorteilhafterweise behalten die Enzyme auch nach der Mutagenese ihre enzymatische Aktivität, d.h. ihre enzymatische Aktivität entspricht mindestens derjenigen des Ausgangsenzyms. Auch Substitutionen können vorteilhafte Wirkungen zeigen. Sowohl einzelne wie auch mehrere zusammenhängende Aminosäuren können gegen andere Aminosäuren ausgetauscht werden.
  • Ein erfindungsgemäßes Enzym kann zusätzlich stabilisiert sein, insbesondere durch eine oder mehrere Mutationen, beispielsweise Substitutionen, oder durch Kopplung an ein Polymer. Denn eine Erhöhung der Stabilität bei der Lagerung und/oder während des Einsatzes, beispielsweise beim Waschprozess, führt dazu, dass die enzymatische Aktivität länger anhält und damit die Reinigungsleistung verbessert wird. Grundsätzlich kommen alle im Stand der Technik beschriebenen und/oder zweckmäßigen Stabilisierungsmöglichkeiten in Betracht. Bevorzugt sind solche Stabilisierungen, die über Mutationen des Enzyms selbst erreicht werden, da solche Stabilisierungen im Anschluss an die Gewinnung des Enzyms keine weiteren Arbeitsschritte erfordern. Hierfür geeignete Sequenzveränderungen sind aus dem Stand der Technik bekannt.
  • Weitere Möglichkeiten der Stabilisierung sind z. B.:
    • – Veränderung der Bindung von Metallionen, insbesondere der Calcium-Bindungsstellen, beispielsweise durch Austauschen von einer oder mehreren der an der Calcium-Bindung beteiligten Aminosäure(n) gegen eine oder mehrere negativ geladene Aminosäuren und/oder durch Einführen von Sequenzveränderungen in mindestens einer der Folgen der beiden Aminosäuren Arginin/Glycin;
    • – Schutz gegen den Einfluss von denaturierenden Agentien wie Tensiden durch Mutationen, die eine Veränderung der Aminosäuresequenz auf oder an der Oberfläche des Proteins bewirken;
    • – Austausch von Aminosäuren, die nahe dem N-Terminus liegen, gegen solche, die vermutlich über nicht-kovalente Wechselwirkungen mit dem Rest des Moleküls in Kontakt treten und somit einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der globulären Struktur leisten.
  • Bevorzugte Ausführungsformen sind solche, bei denen das Enzym auf mehrere Arten stabilisiert wird, da mehrere stabilisierende Mutationen additiv oder synergistisch wirken.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Enzym wie vorstehend beschrieben, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es mindestens eine chemische Modifikation aufweist. Ein Enzym mit einer solchen Veränderung wird als Derivat bezeichnet, d.h. das Enzym ist derivatisiert.
  • Unter Derivaten werden im Sinne der vorliegenden Anmeldung demnach solche Proteine verstanden, deren reine Aminosäurekette chemisch modifiziert worden ist. Solche Derivatisierungen können beispielsweise in vivo durch die Wirtszelle erfolgen, die das Protein exprimiert. Diesbezüglich sind Kopplungen niedrigmolekularer Verbindungen wie von Lipiden oder Oligosacchariden besonders hervorzuheben. Derivatisierungen können aber auch in vitro durchgeführt werden, etwa durch die chemische Umwandlung einer Seitenkette einer Aminosäure oder durch kovalente Bindung einer anderen Verbindung an das Protein. Beispielsweise ist die Kopplung von Aminen an Carboxylgruppen eines Enzyms zur Veränderung des isoelektrischen Punkts möglich. Eine solche andere Verbindung kann auch ein weiteres Protein sein, das beispielsweise über bifunktionelle chemische Verbindungen an ein erfindungsgemäßes Protein gebunden wird. Ebenso ist unter Derivatisierung die kovalente Bindung an einen makromolekularen Träger zu verstehen, oder auch ein nichtkovalenter Einschluss in geeignete makromolekulare Käfigstrukturen. Derivatisierungen können beispielsweise die Substratspezifität oder die Bindungsstärke an das Substrat beeinflussen oder eine vorübergehende Blockierung der enzymatischen Aktivität herbeiführen, wenn es sich bei der angekoppelten Substanz um einen Inhibitor handelt. Dies kann beispielsweise für den Zeitraum der Lagerung sinnvoll sein. Derartige Modifikationen können ferner die Stabilität oder die enzymatische Aktivität beeinflussen. Sie können ferner auch dazu dienen, die Allergenizität und/oder Immunogenizität des Proteins herabzusetzen und damit beispielsweise dessen Hautverträglichkeit zu erhöhen. Beispielsweise können Kopplungen mit makromolekularen Verbindungen, beispielsweise Polyethylenglykol, das Protein hinsichtlich der Stabilität und/oder Hautverträglichkeit verbessern.
  • Unter Derivaten eines erfindungsgemäßen Proteins können im weitesten Sinne auch Präparationen dieser Proteine verstanden werden. Je nach Gewinnung, Aufarbeitung oder Präparation kann ein Protein mit diversen anderen Stoffen vergesellschaftet sein, beispielsweise aus der Kultur der produzierenden Mikroorganismen. Ein Protein kann auch, beispielsweise zur Erhöhung seiner Lagerstabilität, mit anderen Stoffen gezielt versetzt worden sein. Erfindungsgemäß sind deshalb auch alle Präparationen eines erfindungsgemäßen Proteins. Das ist auch unabhängig davon, ob es in einer bestimmten Präparation tatsächlich diese enzymatische Aktivität entfaltet oder nicht. Denn es kann gewünscht sein, dass es bei der Lagerung keine oder nur geringe Aktivität besitzt, und erst zum Zeitpunkt der Verwendung seine enzymatische Funktion entfaltet. Dies kann beispielsweise über entsprechende Begleitstoffe gesteuert werden.
  • Die erfindungsgemäße Kombination einer erfindungsgemäßen α-Amylase mit einer erfindungsgemäßen Protease in festen Wasch- und Reinigungsmitteln bewirkt eine verbesserte Reinigungsleistung des festen Wasch- und Reinigungsmittels an stärkehaltigen Anschmutzungen und darüber hinaus auch an Protease-sensitiven Anschmutzungen. Insbesondere haben erfindungsgemäße α-Amylasen eine leistungsverbessernde Wirkung auf die ebenfalls im Wasch- und Reinigungsmittel enthaltene Protease und ermöglichen folglich unter anderem durch ihre Protease-stabilisierende Wirkung eine verbesserte Entfernung von mindestens einer, bevorzugt von mehreren Protease-sensitiven Anschmutzungen auf Textilien und/oder harten Oberflächen, beispielsweise Geschirr. Besonders vorteilhafte Reinigungsleistungen zeigen bevorzugte Ausführungsformen erfindungsgemäßer Wasch- und Reinigungsmittel an Blut-haltigen Anschmutzungen, beispielsweise an der Anschmutzung Blood/Milk/Ink: Produkt Nr. CFT C-05 erhältlich von CFT (Center for Testmaterials) B.V. Vlaardingen, Niederlande.
  • Die Kombination aus Amylase, Protease, löslichem Builder und niedrigem pH bedingt ferner eine verbesserte Reinigungsleistung an stärkehaltigen Anschmutzungen, insbesondere eine verbesserte Auswaschbarkeit gegenüber denselben Enzymkombinationen mit weniger oder ohne löslichen Builder und höherem pH-Wert.
  • Bevorzugte Ausführungsformen erfindungsgemäßer Amylase und Protease Kombinationen erzielen solche vorteilhaften Reinigungsleistungen auch schon bei niedrigen Temperaturen, insbesondere in den Temperaturbereichen zwischen 10°C und 60°C, bevorzugt zwischen 15°C und 50°C und besonders bevorzugt zwischen 20°C und 40°C. Weitere bevorzugte Ausführungsformen erfindungsgemäßer Amylase und Protease Kombinationen erzielen solche vorteilhaften Reinigungsleistungen in einem weiten Temperaturbereich, beispielsweise zwischen 15°C und 90°C, vorzugsweise zwischen 20°C und 60°C.
  • Durch bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden feste Wasch- und Reinigungsmittel mit verbesserter Reinigungsleistung gezielt im Hinblick auf stärkehaltige und Protease-sensitive Anschmutzungen hergestellt.
  • Unter Reinigungsleistung wird im Rahmen der Erfindung die Aufhellungsleistung an einer oder mehreren Anschmutzungen, insbesondere auf Wäsche oder Geschirr, verstanden. Im Rahmen der Erfindung weisen sowohl das Wasch- oder Reinigungsmittel, welches die Kombination aus Amylase und Protease umfasst beziehungsweise die durch dieses Mittel gebildete Wasch- oder Reinigungsflotte, als auch die Protease und Amylase selbst eine jeweilige Reinigungsleistung auf. Die Reinigungsleistung der Enzyme trägt somit zur Reinigungsleistung des Mittels beziehungsweise der durch das Mittel gebildeten Wasch- oder Reinigungsflotte bei. Die Reinigungsleistung wird bevorzugt ermittelt wie unten angegeben.
  • Die Reinigungsleistung wird in einem Waschsystem bestimmt, das ein Waschmittel in einer Dosierung zwischen 3,5 und 6,5 Gramm pro Liter Waschflotte sowie die die Amylase und die Protease enthält. Die zu vergleichenden Amylasen werden konzentrationsgleich (bezogen auf aktives Protein) eingesetzt. Die Reinigungsleistung der Enzyme werden gegenüber entsprechenden Enzym-sensitiven Anschmutzungen durch Messung des Weißheitsgrades der gewaschenen Textilien bestimmt. Der Waschvorgang erfolgt für 70 Minuten bei einer Temperatur von 40°C, wobei das Wasser eine Wasserhärte zwischen 13,5 und 16,5° (deutsche Härte) aufweist.
  • Die Konzentration der Protease in dem für dieses Waschsystem bestimmten Waschmittel beträgt von 0,001–0,1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 0,06 Gew.-%, bezogen auf aktives Protein. Die Konzentration der Amylase in dem für dieses Waschsystem bestimmten Waschmittel beträgt von 0,001–0,15 Gew.-%, vorzugsweise von 0,005 bis 0,012 Gew.-%, bezogen auf aktives Protein.
  • Bevorzugt beträgt die Dosierung des festen Waschmittels zwischen 3,5 und 6,0 Gramm pro Liter Waschflotte, beispielsweise 4,7, 4,9 oder 5,9 Gramm pro Liter Waschflotte. Gewaschen wird in einem pH-Wertebereich zwischen pH 7,5 und pH 9,5, bevorzugt zwischen pH 8 und pH 9, noch bevorzugter bei ungefähr pH 8,5.
  • Ein bevorzugtes pulverförmiges Waschmittel für ein solches Waschsystem ist wie folgt zusammengesetzt (alle Angaben in Gewichts-Prozent): 10–15% lineares Alkylbenzolsulfonat (Natrium-Salz), 0–1,5% C12-C18-Fettalkoholsulfat (Natrium-Salz), 2–5% C12-C18-Fettalkohol mit 7 EO, 0–2% Seifen, 5–15% Natriumcarbonat, 4–10% amorphes Natriumdisilikat, 0,5–2% Phosphonat (bspw. HEDP-Na4), 1–4% Polyacrylat, 1–2% Carboxymethylcellulose, Rest: Natriumsulfat, Schauminhibitoren, optischer Aufheller, Duftstoffe etc.. Bevorzugt beträgt die Dosierung des pulverförmigen Waschmittels zwischen 4,5 und 7,0 Gramm pro Liter Waschflotte, beispielsweise und besonders bevorzugt 4,7 Gramm pro Liter Waschflotte, oder 5,5, 5,9 oder 6,7 Gramm pro Liter Waschflotte bzw. etwa 65g/job.
  • Der Weißheitsgrad, d.h. die Aufhellung der Anschmutzungen, als Maß für die Reinigungsleistung wird bevorzugt mit optischen Messverfahren bestimmt, bevorzugt photometrisch. Ein hierfür geeignetes Gerät ist beispielsweise das Spektrometer Minolta CM508d. Üblicherweise werden die für die Messung eingesetzten Geräte zuvor mit einem Weißstandard, bevorzugt einem mitgelieferten Weißstandard, kalibriert.
  • Die Proteinkonzentration kann mit Hilfe bekannter Methoden, zum Beispiel dem BCA-Verfahren (Bicinchoninsäure; 2,2‘-Bichinolyl-4,4‘-dicarbonsäure) oder dem Biuret-Verfahren (A. G. Gornall, C. S. Bardawill und M.M. David, J. Biol. Chem., 177 (1948), S. 751–766) bestimmt werden. Die Bestimmung der Aktivproteinkonzentration kann diesbezüglich über eine Titration der aktiven Zentren unter Verwendung eines geeigneten irreversiblen Inhibitors (für Proteasen beispielsweise Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)) und Bestimmung der Restaktivität (vgl. M. Bender et al., J. Am. Chem. Soc. 88, 24 (1966), S. 5890–5913) erfolgen.
  • In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung beträgt die Konzentration der Protease in dem festen Wasch- oder Reinigungsmittel 0,001–0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf aktives Protein. Die Konzentration der Amylase in dem Wasch- oder Reinigungsmittel beträgt 0,0005–0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf aktives Protein.
  • Das feste Wasch- oder Reinigungsmittel enthält ferner ein lösliches Buildersystem. „Löslich“ oder „wasserlöslich“, wie in diesem Kontext austauschbar verwendet, bedeutet, bedeutet, dass sich der Builder unter Anwendungsbedingungen bei der Konzentration, die sich durch die Einsatzmenge des ihn enthaltenden Mittels bei den üblichen Bedingungen ergibt vollständig in der Waschflotte auflöst, d.h. der als Feststoff verbleibende Rest des Builders weniger als 1% der Gesamtmenge des Builders ausmacht.
  • Das wasserlösliche Buildersystem enthält mindestens einen wasserlöslichen, vorzugsweise organischen, Builder. Zu den wasserlöslichen organischen Buildersubstanzen gehören Polycarbonsäuren, insbesondere Citronensäure und Zuckersäuren, monomere und polymere Aminopolycarbonsäuren, insbesondere Methylglycindiessigsäure, Glutamindiessigsäure, Nitrilotriessigsäure und Ethylendiamintetraessigsäure sowie Polyasparaginsäure, Polyphosphonsäuren, insbesondere Aminotris(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetrakis(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, polymere Hydroxyverbindungen wie Dextrin sowie polymere(Poly-)carbonsäuren, insbesondere durch Oxidation von Polysacchariden beziehungsweise Dextrinen zugänglichen Polycarboxylate, und/oder polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren und Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten können. Die relative Molekülmasse der Homopolymere ungesättiger Carbonsäuren liegt im allgemeinen zwischen 5000 und 200000, die der Copolymeren zwischen 2000 und 200000, vorzugsweise 50000 bis 120000, jeweils bezogen auf freie Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist eine relative Molekülmasse von 50000 bis 100000 auf. Geeignete, wenn auch weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche organische Buildersubstanzen können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere zwei ungesättigte Säuren und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol und/oder einem veresterten Vinylalkohol oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure Monomer beziehungsweise dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten C3-C8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C3-C4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth)-acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C4-C8-Dicarbonsäure, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist, und/oder ein Derivat einer Allylsulfonsäure, die in 2-Stellung mit einem Alkyl- oder Arylrest substituiert ist, sein. Derartige Polymere weisen im Allgemeinen eine relative Molekülmasse zwischen 1000 und 200000 auf. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze beziehungsweise Vinylacetat aufweisen. Alle genannten Säuren können in Form ihrer wasserlöslichen Salze, insbesondere ihrer Alkalisalze, eingesetzt werden.
  • Derartige organische Buildersubstanzen können gewünschtenfalls in Mengen bis zu 50 Gew.-%, insbesondere bis zu 25 Gew.-% und vorzugsweise von 10 Gew.-% bis 20 Gew.-% enthalten sein.
  • In bevorzugten Ausführungsformen wird als wasserlöslicher, organischer Builder Citronensäure und/oder Citrat eingesetzt. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 12,5 Gew.-% Citronensäure und/oder 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 12,5 Gew.-% Citrat, vorzugsweise Alkalicitrat, noch bevorzugter Natriumcitrat. Citronensäure/Citrat können jeweils in Form ihrer Hydrate eingesetzt werden, so kann beispielsweise Citronensäure in Form des Monohydrats, Citrat in Form des Trinatriumcitratdihydrats eingesetzt werden.
  • Zusätzlich zu den vorstehend genannten wasserlöslichen organischen Buildern, können die Mittel der Erfindung weiterhin auch anorganische wasserlösliche Builder enthalten. Als wasserlösliche anorganische Buildermaterialien kommen insbesondere Alkalisilikate in Betracht. Geeignet sind beispielsweise kristalline Alkalisilikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen Silikaten vorliegen können. Die in den erfindungsgemäßen Mitteln als Gerüststoffe brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein molares Verhältnis von Alkalioxid zu SiO2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na2O:SiO2 von 1:1,8 bis 1:2,8. Als kristalline Silikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate der allgemeinen Formel Na2SixO2x+1·yH2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen Formel die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl beta- als auch delta-Natriumdisilikate (Na2Si2O5·yH2O) bevorzugt. Auch aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie kristalline Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl von 1,9 bis 2,1 bedeutet, können in erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel wird ein kristallines Natriumschichtsilikat mit einem Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es aus Sand und Soda hergestellt werden kann. Kristalline Natriumsilikate mit einem Modul im Bereich von 1,9 bis 3,5 werden in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel eingesetzt. In Mitteln, die sowohl amorphe als auch kristalline Alkalisilikate enthalten, beträgt das Gewichtsverhältnis von amorphem Alkalisilikat zu kristallinem Alkalisilikat vorzugsweise 1:2 bis 2:1 und insbesondere 1:1 bis 2:1.
  • Des Weiteren sind als wasserlösliche anorganische Buildersubstanzen noch die Carbonate (und hyodrogencarbonate), insbesondere Natriumcarbonat, und die Phosphonsäuren/Phosphonate von Bedeutung. Unter Phosphonsäuren werden dabei auch gegebenenfalls substituierte Alkylphosphonsäuren verstanden, die auch mehrere Phosphonsäuregruppierungen aufweisen könne (sogenannte Polyphosphonsäuren). Bevorzugt werden sie ausgewählt aus den Hydroxy- und/oder Aminoalkylphosphonsäuren und/oder deren Alkalisalzen, wie zum Beispiel Dimethylaminomethandiphosphonsäure, 3-Aminopropan-1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure, 1-Amino-1-phenyl-methandiphosphonsäure, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP), Amino-tris-(methylenphosphonsäure), N,N,N',N'-Ethylendiamin-tetrakis(methylenphosphonsäure), Diethylentriaminpenta(methylenphosphonsäure) (DTPMP) und acylierte Derivate der phosphorigen Säure, die auch in beliebigen Mischungen eingesetzt werden können.
  • In verschiedenen Ausführungsformen setzt sich das Buildersystem vorzugsweise zusammen aus den Komponenten, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Mittels:
    • a) 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 12,5 Gew.-% Citronensäure;
    • b) 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 12,5 Gew.-% Citrat, vorzugsweise Alkalicitrat;
    • c) 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 15 Gew.-% Alkalicarbonat, welches auch zumindest anteilig durch Alkalihydrogencarbonat ersetzt sein kann, insbesondere Natriumcarbonat;
    • d) 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.-% Alkalisilikat;
    • e) 0,005 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 2 Gew.-% Phosphonsäure und/oder Alkaliphosphonat, insbesondere HEDP und/oder DTPMP; und
    • f) 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-% polymeres Polycarboxylat, insbesondere Polyacrylat.
  • Hinsichtlich der Komponente f) sind beispielsweise die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol geeignet. Diese Substanzklasse wurde im Detail bereits weiter oben beschrieben. Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wässrige Lösung eingesetzt werden.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel sind vorzugsweise frei von Phosphat-Builder, d.h. enthalten weniger als 1 Gew.-% bevorzugt keinen bewusst zugegebenen Phosphat-Builder.
  • Die Mittel können ferner auch wasserunlösliche Buildersubstanzen enthalten. Hierbei sind insbesondere die Alumosilikate und hierbei vorzugsweise die Zeolithe von Bedeutung.
  • Zu dem Erfindungsgegenstand zählen alle denkbaren festen Wasch- oder Reinigungsmittelarten, sowohl Konzentrate als auch unverdünnt anzuwendende Mittel, zum Einsatz im kommerziellen Maßstab, in der Waschmaschine oder bei der Handwäsche beziehungsweise -reinigung. Dazu gehören beispielsweise Waschmittel für Textilien, Teppiche, oder Naturfasern, für die die Bezeichnung Waschmittel verwendet wird. Dazu gehören beispielsweise auch Geschirrspülmittel für Geschirrspülmaschinen oder manuelle Geschirrspülmittel oder Reiniger für harte Oberflächen wie Metall, Glas, Porzellan, Keramik, Kacheln, Stein, lackierte Oberflächen, Kunststoffe, Holz oder Leder, für die die Bezeichnung Reinigungsmittel verwendet wird, also neben manuellen und maschinellen Geschirrspülmitteln beispielsweise auch Scheuermittel, Glasreiniger, WC-Duftspüler, usw. Zu den festen Wasch- und Reinigungsmittel im Rahmen der Erfindung zählen ferner Waschhilfsmittel, die bei der manuellen oder maschinellen Textilwäsche zum eigentlichen Waschmittel hinzudosiert werden, um eine weitere Wirkung zu erzielen. Ferner zählen zu Wasch- und Reinigungsmittel im Rahmen der Erfindung auch Textilvor- und Nachbehandlungsmittel, also solche Mittel, mit denen das Wäschestück vor der eigentlichen Wäsche in Kontakt gebracht wird, beispielsweise zum Anlösen hartnäckiger Verschmutzungen, und auch solche Mittel, die in einem der eigentlichen Textilwäsche nachgeschalteten Schritt dem Waschgut weitere wünschenswerte Eigenschaften wie angenehmen Griff, Knitterfreiheit oder geringe statische Aufladung verleihen. Zu letztgenannten Mittel werden u.a. die Weichspüler gerechnet.
  • Die erfindungsgemäßen festen Wasch- oder Reinigungsmittel können neben der Amylase und der Protease, weitere Enzyme enthalten. Als weitere Enzyme einsetzbar sind beispielsweise Lipasen oder Cutinasen, insbesondere wegen ihrer Triglycerid-spaltenden Aktivitäten, aber auch, um aus geeigneten Vorstufen in situ Persäuren zu erzeugen. Hierzu gehören beispielsweise die ursprünglich aus Humicola lanuginosa (Thermomyces lanuginosus) erhältlichen, beziehungsweise weiterentwickelten Lipasen, insbesondere solche mit dem Aminosäureaustausch D96L. Hierzu gehören beispielsweise die ursprünglich aus Humicola lanuginosa (Thermomyces lanuginosus) erhältlichen, beziehungsweise weiterentwickelten Lipasen, insbesondere solche mit einem oder mehreren der folgenden Aminosäureaustausche ausgehend von der genannten Lipase in den Positionen D96L, T213R und/oder N233R., besonders bevorzugt T213R und N233R. Des weiteren sind beispielsweise die Cutinasen einsetzbar, die ursprünglich aus Fusarium solani pisi und Humicola insolens isoliert worden sind. Einsetzbar sind weiterhin Lipasen, beziehungsweise Cutinasen, deren Ausgangsenzyme ursprünglich aus Pseudomonas mendocina und Fusarium solanii isoliert worden sind.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel können auch Cellulasen oder Hemicellulasen wie Mannanasen, Xanthanlyasen, Pektinlyasen (= Pektinasen), Pektinesterasen, Pektatlyasen, Xyloglucanasen (= Xylanasen), Pullulanasen oder β-Glucanasen enthalten.
  • Zur Erhöhung der bleichenden Wirkung können erfindungsgemäß Oxidoreduktasen, beispielsweise Oxidasen, Oxygenasen, Katalasen, Peroxidasen, wie Halo-, Chloro-, Bromo-, Lignin-, Glucose- oder Mangan-peroxidasen, Dioxygenasen oder Laccasen (Phenoloxidasen, Polyphenoloxidasen) eingesetzt werden. Vorteilhafterweise werden zusätzlich vorzugsweise organische, besonders bevorzugt aromatische, mit den Enzymen wechselwirkende Verbindungen zugegeben, um die Aktivität der betreffenden Oxidoreduktasen zu verstärken (Enhancer) oder um bei stark unterschiedlichen Redoxpotentialen zwischen den oxidierenden Enzymen und den Anschmutzungen den Elektronenfluss zu gewährleisten (Mediatoren).
  • Die Mittel enthalten 5–70 Gew.-% Tensid, womit ein oder mehrere Tenside gemeint sind. Bevorzugt weisen die Mittel 5–55 Gew.-%, noch mehr bevorzugt 5–35 Gew.-% Tensid auf. Dabei kommen insbesondere anionische Tenside, nichtionische Tenside und deren Gemische in Frage, aber auch kationische, zwitterionische und/oder amphotere Tenside können enthalten sein.
  • Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
  • Vorzugsweise weist das Mittel 5–55 Gew.-%, vorzugsweise 5–35 Gew.-%, Aniontensid auf. Ganz bevorzugt, weist das Mittel 5–35 Gew.-% Alkylbenzolsulfonat auf. Darüber hinaus kann das Mittel vorzugsweise noch weitere anionische Tenside, insbesondere Alkylethersulfate, sowie nichtionische Tenside, insbesondere Fettalkoholalkoxylate, enthalten. Diese können dann den Rest der Tenside ausmachen.
  • Geeignete Alkylbenzolsulfonate sind vorzugsweise ausgewählt aus linearen oder verzweigten Alkylbenzolsulfonaten der Formel
    Figure DE102016210174A1_0001
    in der R´ und R´´ unabhängig H oder Alkyl sind und zusammen 6 bis 19, vorzugsweise 7 bis 15 und insbesondere 9 bis 13 C-Atome enthalten. Ein ganz besonders bevorzugter Vertreter ist Natriumdodecylbenzylsulfonat.
  • Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt.
  • Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Geeignete Alkylethersulfate sind beispielsweise Verbindungen der Formel R1-O-(AO)n-SO3 X+
  • In dieser Formel steht R1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest, vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R1 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-, Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen, wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Reste R1 sind abgeleitet von C12-C18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C10-C20-Oxoalkoholen. AO steht für eine Ethylenoxid-(EO) oder Propylenoxid-(PO)Gruppierung, vorzugsweise für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl von 1 bis 50, vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. X steht für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen und darunter Na+ oder K+, wobei Na+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X+ können ausgewählt sein aus NH4+, ½Zn2+, ½Mg2+, ½Ca2+, ½ Mn2+, und deren Mischungen.
  • In verschiedenen Ausführungsformen kann das Alkylethersulfat ausgewählt sein aus Fettalkoholethersulfaten der Formel
    Figure DE102016210174A1_0002
    mit k = 11 bis 19, n = 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. Ganz besonders bevorzugte Vertreter sind Na-C12-14 Fettalkoholethersulfate mit 2 EO (k = 11–13, n = 2). Der angegebenen Ethoxylierungsgrad stellt einen statistischen Mittelwert dar, der für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein kann. Die angegebenen Alkoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoxylate/Ethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE).
  • Es hat sich für die Kaltwaschleistung als vorteilhaft erwiesen, wenn die Waschmittel zusätzlich Seife(n) enthalten. Bevorzugte Waschmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, dass sie Seife(n) enthalten. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
  • Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
  • Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
  • Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind die Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkylpolyglycoside genügen der allgemeinen Formel RO(G)z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Glycosidierungsgrad z liegt dabei zwischen 1,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1,0 und 2,0 und insbesondere zwischen 1,1 und 1,4. Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglycoside, also Alkylpolyglycoside, in denen der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.
  • Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
  • Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel (Riii)(Riv)(Rv)N+CH2COO, in der Riii einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und Riv sowie Rv gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, insbesondere C10-C18-Alkyldimethylcarboxymethylbetain und C11-C17-Alkylamidopropyl-dimethylcarboxymethylbetain.
  • Geeignete Kationtenside sind u.a. die quartären Ammoniumverbindungen der Formel (Rvi)(Rvii)(Rviii)(Rix)N+ X, in der Rvi bis Rix für vier gleich- oder verschiedenartige, insbesondere zwei lang- und zwei kurzkettige, Alkylreste und X für ein Anion, insbesondere ein Halogenidion, stehen, beispielsweise Didecyldimethylammoniumchlorid, Alkylbenzyldidecylammoniumchlorid und deren Mischungen. Weitere geeignete kationische Tenside sind die quaternären oberflächenaktiven Verbindungen, insbesondere mit einer Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe, die auch als antimikrobielle Wirkstoffe bekannt sind. Durch den Einsatz von quaternären oberflächenaktiven Verbindungen mit antimikrobieller Wirkung kann das Mittel mit einer antimikrobiellen Wirkung ausgestaltet werden bzw. dessen gegebenenfalls aufgrund anderer Inhaltsstoffe bereits vorhandene antimikrobielle Wirkung verbessert werden.
  • Neben den oben genannten Bestandteilen können die erfindungsgemäßen Mittel im Prinzip alle bekannten und in derartigen Mitteln üblichen Inhaltsstoffe enthalten. Diese umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Bleichmittel auf Basis organischer und/oder anorganischer Persauerstoffverbindungen, Bleichaktivatoren, Bleichkatalysatoren, wassermischbare organische Lösungsmittel, Sequestrierungsmittel, Elektrolyte, pH-Regulatoren und weitere Hilfsstoffe wie optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Schaumregulatoren sowie Farb- und Duftstoffe sowie Kombinationen hiervon.
  • Die erfindungsgemäßen festen Wasch- oder Reinigungsmittel können in den dem Fachmann bekannten Konfektionsformen, bereitgestellt werden. Ein Stoff, z.B. eine Zusammensetzung oder ein Mittel ist gemäß Definition der Erfindung fest, wenn sie bei 25 °C und 1013 mbar im festen Aggregatzustand vorliegt. Zu den erfindungsgemäßen festen Darreichungsformen zählen Extrudate, Granulate, Tabletten oder Pouches enthaltend feste Mittel, die sowohl in Großgebinden als auch portionsweise abgepackt vorliegen können. Alternativ liegt das Mittel als rieselfähiges Pulver vor, insbesondere mit einem Schüttgewicht von 300 g/l bis 1200 g/l, insbesondere 500 g/l bis 900 g/l oder 600 g/l bis 850 g/l.
  • Die Herstellung erfindungsgemäßer fester Mittel bietet keine Schwierigkeiten und kann auf bekannte Weise, zum Beispiel durch Sprühtrocknen oder Granulation, erfolgen, wobei Enzyme und eventuelle weitere thermisch empfindliche Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Bleichmittel gegebenenfalls später separat zugesetzt werden. Zur Herstellung erfindungsgemäßer Mittel mit erhöhtem Schüttgewicht, insbesondere im Bereich von 650 g/l bis 950 g/l, ist ein einen Extrusionsschritt aufweisendes Verfahren bevorzugt.
  • Die erfindungsgemäßen festen Wasch- oder Reinigungsmittel weisen vorzugsweise bezogen auf ihr Gesamtgewicht weniger als 10 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 5 Gew.-% Wasser auf.
  • Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Reinigung von Textilien oder harten Oberflächen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in mindestens einem Verfahrensschritt ein erfindungsgemäßes Mittel angewendet wird sowie die Verwendung eines erfindungsgemäßen festen Wasch- oder Reinigungsmittels zum Waschen von Textilien oder Reinigen von harten Oberflächen, insbesondere zum Entfernen von stärkehaltigen Anschmutzungen auf Textilien oder harten Oberflächen.
  • Hierunter fallen sowohl manuelle als auch maschinelle Verfahren, wobei maschinelle Verfahren bevorzugt sind. Verfahren zur Reinigung von Textilien zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass in mehreren Verfahrensschritten verschiedene reinigungsaktive Substanzen auf das Reinigungsgut aufgebracht und nach der Einwirkzeit abgewaschen werden, oder dass das Reinigungsgut in sonstiger Weise mit einem Waschmittel oder einer Lösung oder Verdünnung dieses Mittels behandelt wird. Entsprechendes gilt für Verfahren zur Reinigung von allen anderen Materialien als Textilien, insbesondere von harten Oberflächen. Alle denkbaren Wasch- oder Reinigungsverfahren können in wenigstens einem der Verfahrensschritte um die Anwendung eines erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels bereichert werden und stellen dann Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Alle Sachverhalte, Gegenstände und Ausführungsformen, die für erfindungsgemäße Mittel beschrieben sind, sind auch auf diesen Erfindungsgegenstand anwendbar. Daher wird an dieser Stelle ausdrücklich auf die Offenbarung an entsprechender Stelle verwiesen mit dem Hinweis, dass diese Offenbarung auch für die vorstehenden erfindungsgemäßen Verfahren gilt.
  • Beispiele
  • Beispiel 1: Waschtest
  • Verwendete Waschmittelmatrix
  • Tabelle 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Pulverwaschmittel B mit einem löslichen Builder (Gerüststoffmischung) im Vergleich zum Referenzpulverwaschmittel A. Tabelle 1:
    Handels- oder chemischer Name A B
    % AS % AS
    LAS-Na 11,4 11,4
    FAS-Na 0,1 0,1
    FAEO (7 EO) 3,19 3,19
    C16/18-Seife 0,1 0,1
    HEDP-Na4 1,12 1,12
    Polyacrylate 2,7 2,7
    Natriumsilikat 2.1 7 7
    Zeolith A 0,57 0,57
    Natriumcarbonat 28,45 10
    Citronensäuremonohydrat 4,93 9,5
    tri-Natriumcitrat-Dihydrat 3,62 8,617
    Natriumsulfat/-andere ad 100 ad 100
    Carboxymethylcellulose 1,27 1,27
    Entschäumer 0,038 0,038
    Protease (SEQ ID NO:4) 0,557 0,557
    Amylase (Stainzyme Plus Evity 10.0 T) 0,174 -
    Amylase (SEQ ID NO:3) - 0,174
    pH-Wert in der Waschflotte ~pH 10 ~pH 8,5
    Dosierung pro Verwendung 65g 65g
    Alle Angaben in Gew.-%
  • Waschtest zum Nachweis der verbesserten Fleckenentfernung
  • Verwendete Substanzen:
  • Für die Waschversuche wurden Haushaltswaschmaschinen (Miele W 1935) mit 3,5 kg Begleitwäsche sowie den angeschmutzten Stofflappen beladen. Zusätzlich wurden 65g / 115 ml des zu prüfenden Waschmittels zudosiert und bei 30˚C gewaschen. Es wurde Waschmittel A aus Tabelle 1 als Referenz verwendet und mit dem erfindungsgemäßen Waschmittel B verglichen. Nach hängender Trocknung und Mangeln der Stofflappen wurde deren Weißgrad spektralphotometrisch (Minolta CR200-1) bestimmt.
  • Die angegebenen Werte (Tabelle 2) sind Mittelwerte von 6 Bestimmungen. Die angeschmutzten Textilien wurden gekauft. Gezeigt sind die Remissionswerte in Tabelle A und die Differenzen der Remissionswerte zum Standardwaschmittel sowie die Fehler bei der 6-fach Bestimmung (HSD) in Tabelle 3. Die Verwendung der Kombination der erfindungsgemäßen Amylase (SEQ ID NO:3) mit der erfindungsgemäßen Protease (SEQ ID NO:4) sowie eines löslichen Buildersystems bei niedrigerem pH in der Waschmittelformulierung B zeigt im Vergleich zur Waschmittelformulierung A mit derselben Amylase eine Verbesserung der Auswaschbarkeit an Stärkeflecken. Tabelle 2: Waschergebnisse mit statistischer Analyse bei einer 6-fach Bestimmung (HSD) nach Tukey (Stärke oder stärkehaltige Flecken)
    Differenz und HSD (Tukey) Produkt A A @ pH ~10
    B @ pH ~8,5
    A vs B
    Diff. HSD
    CFT CS26 Maisstärke, gefärbt 1,5 0,5
    CFT CS28 Reisstärke, gefärbt 0,8 0,4
    CFT CS44 Schokoladengetränk 5,2 1,1
    CFT CS29 Tapiokastärke 2,4 0,6
    EMPA 160 Schokoladencreme 1,7 1,3
    EMPA 162 Maisstärke, gefärbt 2,4 0,8
    EMPA 163 Haferbrei 3,3 1,6
    Tabelle 3: Waschergebnisse mit statistischer Analyse bei einer 6-fach Bestimmung (HSD) nach Tukey (bleichbare Flecken)
    Differenz und HSD (Tukey) Produkt A A @ pH ~10
    B @ pH ~8,5
    A vs B
    Diff. HSD
    Equest AISE Coffee EQUEST Kaffee (WE5ECWKC) 2,5 1,7
    Equest AISE Tea EQUEST Tee (WE5LTWKC) 8,7 3,2
    Equest Redwine Rotwein 8,5 2,7
    CFT CS103 Rotwein, frisch 4,1 1,7
    CFT CS12 Schwarze Johannisbeere 2,0 1,9
    CFT CS15 Heidelbeersaft 2,6 1,8
    CFT CS03 Rotwein, gealtert 5,7 1,9
    EMPA 167 Tee 1,5 0,9
    H-K-B Kaffee 5,8 0,7
    H-T-B Tee 10,8 2,9
    WFK 10BB Brombeerensaft 3,3 1,9
    WFK 10JB Schwarze Johannisbeersaft 3,7 2,5
    WFK 10WB Heidelbeersaft 4,2 2,2
  • Es folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25. Dieses kann von der amtlichen Veröffentlichungsplattform des DPMA heruntergeladen werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • Artikel „Subtilases: Subtilisin-like Proteases“ von R. Siezen, Seite 75–95 in „Subtilisin enzymes“, herausgegeben von R. Bott und C. Betzel, New York, 1996 [0002]
    • Altschul, S.F., Gish, W., Miller, W., Myers, E.W. & Lipman, D.J. (1990) "Basic local alignment search tool." J. Mol. Biol. 215:403–410 [0020]
    • Altschul, Stephan F., Thomas L. Madden, Alejandro A. Schaffer, Jinghui Zhang, Hheng Zhang, Webb Miller, and David J. Lipman (1997): "Gapped BLAST and PSI-BLAST: a new generation of protein database search programs"; Nucleic Acids Res., 25, S.3389–3402 [0020]
    • Chenna et al. (2003): Multiple sequence alignment with the Clustal series of programs. Nucleic Acid Research 31, 3497–3500 [0020]
    • Notredame et al. (2000): T-Coffee: A novel method for multiple sequence alignments. J. Mol. Biol. 302, 205–217 [0020]
    • A. G. Gornall, C. S. Bardawill und M.M. David, J. Biol. Chem., 177 (1948), S. 751–766 [0045]
    • M. Bender et al., J. Am. Chem. Soc. 88, 24 (1966), S. 5890–5913 [0045]

Claims (9)

  1. Festes Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltend: a) 5–70 Gew.-% Tensid; b) mindestens eine α-Amylase, wobei die α-Amylase dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine Aminosäuresequenz umfasst, die zu der in SEQ ID NO:1 angegeben Aminosäuresequenz über deren Gesamtlänge zu mindestens 89% identisch ist und in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1 an einer oder mehreren der Positionen 180, 181, 182, 183 und 184 Deletionen aufweist; c) mindestens eine Protease, wobei die Protease eine Aminosäuresequenz umfasst, die zu der in SEQ ID NO:2 über deren Gesamtlänge zu mindestens 80% identisch ist; d) 10–50 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-% eines wasserlöslichen Buildersystems, insbesondere eines organischen Buildersystems; wobei das Wasch- oder Reinigungsmittel einen pH-Wert von 7,5 bis 9,5, vorzugsweise 8,0 bis 9,0, noch bevorzugter etwa 8,5 aufweist.
  2. Festes Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass (1) die mindestens eine Amylase eine Aminosäuresequenz umfasst, die zu der in SEQ ID NO:1 angegeben Aminosäuresequenz über deren Gesamtlänge zu mindestens 90%, 90,5%, 91%, 91,5%, 92%, 92,5%, 93%, 93,5%, 94%, 94,5%, 95%, 95,5%, 96%, 96,5%, 97%, 97,5%, 98%, 98,5%, 99%, 99,5% und bis zu 100% identisch ist; (2) die mindestens eine Amylase Deletionen an mindestens zwei Positionen ausgewählt aus den Positionen 180 + 181, 181 + 182, 182 + 183 und 183 + 184 in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1, und bevorzugt an den Positionen 183 + 184 in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1, noch bevorzugter die Deletionen H183* + G184* in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1 aufweist; (3) die mindestens eine Amylase in der Zählung gemäß SEQ ID NO:1 Aminosäuresubstitutionen an einer oder mehreren der Positionen 405, 421, 422 und 428 aufweist, vorzugsweise die Substitutionen I405L; A421H, A422P und A428T aufweist; und/oder (4) die mindestens eine Amylase die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:3 aufweist.
  3. Festes Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass (1) die mindestens eine Protease eine Aminosäuresequenz umfasst, die zu der in SEQ ID NO:2 angegeben Aminosäuresequenz über deren Gesamtlänge zu mindestens 90%, 90,5%, 91%, 91,5%, 92%, 92,5%, 93%, 93,5%, 94%, 94,5%, 95%, 95,5%, 96%, 96,5%, 97%, 97,5%, 98%, 98,5%, 99%, 99,5% und bis zu 100% identisch ist; (2) die mindestens eine Protease an mindestens einer der Positionen 3, 4 und 199, vorzugsweise an zwei oder allen drei Positionen, eine Aminosäuresubstitution aufweist, besonders bevorzugt an Position 3 die Aminosäure Threonin (T), an Position 4 die Aminosäure Isoleucin (I) und an Position 199 die Aminosäure Isoleucin (I); (3) die mindestens eine Protease die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:4 aufweist.
  4. Festes Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Protease in dem festen Wasch- oder Reinigungsmittel 0,001–0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf aktives Protein und/oder die Konzentration der Amylase in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,0005–0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf aktives Protein beträgt.
  5. Festes Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wasserlösliche organische Buildersystem mindestens einen wasserlöslichen organischen Builder umfasst, vorzugsweise Citronensäure und/oder Citrat, besonders besonders bevorzugt in einer Menge von 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 12,5 Gew.-% Citronensäure und/oder 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 12,5 Gew.-% Citrat, vorzugsweise Alkalicitrat, noch bevorzugter Natriumcitrat.
  6. Festes Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wasserlösliche organische Buildersystem enthält, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Mittels: a) 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 12,5 Gew.-% Citronensäure; b) 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 12,5 Gew.-% Citrat, vorzugsweise Alkalicitrat; c) 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 15 Gew.-% Alkalicarbonat, welches auch zumindest anteilig durch Alkalihydrogencarbonat ersetzt sein kann, insbesondere Natriumcarbonat; d) 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.-% Alkalisilikat; e) 0,005 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 2 Gew.-% Phosphonsäure und/oder Alkaliphosphonat, insbesondere HEDP und/oder DTPMP; und f) 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-% polymeres Polycarboxylat, insbesondere Polyacrylat.
  7. Festes Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel 5–55 Gew.-%, bevorzugt 5–35 Gew.-% Tensid aufweist, insbesondere anionische Tenside, nichtionische Tenside und deren Gemische.
  8. Verwendung eines festen Wasch- oder Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1–7 zum Waschen von Textilien oder Reinigen von harten Oberflächen, insbesondere zum Entfernen von stärkehaltigen Anschmutzungen an Textilien oder harten Oberflächen.
  9. Verfahren zur Reinigung von Textilien oder harten Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Verfahrensschritt ein festes Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1–7 verwendet wird.
DE102016210174.9A 2016-06-09 2016-06-09 Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase, Protease und löslichem Builder Withdrawn DE102016210174A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016210174.9A DE102016210174A1 (de) 2016-06-09 2016-06-09 Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase, Protease und löslichem Builder
PCT/EP2017/063251 WO2017211661A1 (de) 2016-06-09 2017-06-01 Festes wasch- und reinigungsmittel mit amylase, protease und löslichem builder

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016210174.9A DE102016210174A1 (de) 2016-06-09 2016-06-09 Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase, Protease und löslichem Builder

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102016210174A1 true DE102016210174A1 (de) 2017-12-14

Family

ID=59014607

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102016210174.9A Withdrawn DE102016210174A1 (de) 2016-06-09 2016-06-09 Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase, Protease und löslichem Builder

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102016210174A1 (de)
WO (1) WO2017211661A1 (de)

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2447361B1 (de) * 2008-06-06 2014-10-08 Danisco US Inc. Alpha-Amylase (AMYS)-Varianten aus Geobacillus stearothermophilus mit verbesserten Eigenschaften
EP3998328A1 (de) * 2009-02-09 2022-05-18 The Procter & Gamble Company Reinigungsmittelzusammensetzung
EP2997142A1 (de) * 2013-05-17 2016-03-23 Novozymes A/S Polypeptide mit alpha-amylase-aktivität
DE102014018149A1 (de) * 2014-12-10 2016-06-16 Henkel Ag & Co. Kgaa Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase

Non-Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
A. G. Gornall, C. S. Bardawill und M.M. David, J. Biol. Chem., 177 (1948), S. 751–766
Altschul, S.F., Gish, W., Miller, W., Myers, E.W. & Lipman, D.J. (1990) "Basic local alignment search tool." J. Mol. Biol. 215:403–410
Altschul, Stephan F., Thomas L. Madden, Alejandro A. Schaffer, Jinghui Zhang, Hheng Zhang, Webb Miller, and David J. Lipman (1997): "Gapped BLAST and PSI-BLAST: a new generation of protein database search programs"; Nucleic Acids Res., 25, S.3389–3402
Artikel „Subtilases: Subtilisin-like Proteases" von R. Siezen, Seite 75–95 in „Subtilisin enzymes", herausgegeben von R. Bott und C. Betzel, New York, 1996
Chenna et al. (2003): Multiple sequence alignment with the Clustal series of programs. Nucleic Acid Research 31, 3497–3500
M. Bender et al., J. Am. Chem. Soc. 88, 24 (1966), S. 5890–5913
Notredame et al. (2000): T-Coffee: A novel method for multiple sequence alignments. J. Mol. Biol. 302, 205–217

Also Published As

Publication number Publication date
WO2017211661A1 (de) 2017-12-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102014018149A1 (de) Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase
EP3260537B1 (de) Lagerstabiles flüssiges wasch- oder reinigungsmittel enthaltend protease und cellulase
EP2791331B1 (de) Lagerstabiles flüssiges wasch- oder reinigungsmittel enthaltend protease und amylase
DE102017209869A1 (de) Microbulbifer thermotolerans Lipase und ihre Verwendung
DE102017209870A1 (de) Pseudomonas stutzeri Lipase und ihre Verwendung
WO2012080202A1 (de) Lagerstabiles flüssiges wasch- oder reinigungsmittel enthaltend protease und amylase
EP2569409B1 (de) Lagerstabiles flüssiges wasch- oder reinigungsmittel enthaltend protease und lipase
EP3230443B1 (de) Wasch- und reinigungsmittel mit einer kombination aus amylase und protease
EP3044302B1 (de) Festes textilwaschmittel mit verbesserter proteaseleistung
DE102017214870A1 (de) Verbesserte Pflegeeigenschaften von Polyester Textilien II
WO2017174537A1 (de) Wasch- oder reinigungsmittel mit lebenden mikroorganismen
DE102016221851A1 (de) Amylase für Wasch- und Reinigungsmittelanwendungen
DE102016210174A1 (de) Festes Wasch- und Reinigungsmittel mit Amylase, Protease und löslichem Builder
WO2018086877A1 (de) Festes wasch- oder reinigungsmittel mit amylase und löslichem builder
EP3538632B1 (de) Tensidzusammensetzung enthaltend eine amylase
DE102015225465A1 (de) Flüssige Tensidzusammensetzung mit spezieller Kombination aus Enzym und Stabilisator
DE102016208408A1 (de) Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltend eine Polyethylenterephthalat Hydrolase
DE102012209289A1 (de) Lagerstabiles flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltend Protease
WO2017046020A1 (de) Stabilisierung von enzymen in wasch- oder reinigungsmitteln

Legal Events

Date Code Title Description
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee