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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft die Bestimmung einer Gaskonzentration. Insbesondere betrifft die Erfindung die Bestimmung einer Gaskonzentration mittels eines Freistrahl-Messgeräts.
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Stand der Technik
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Ein mobiles Gerät umfasst einen Sensor zur Bestimmung einer Gaskonzentration. Das mobile Gerät kann beispielsweise zur Bestimmung der Konzentration von gasförmigem Alkohol in Atemluft eingerichtet sein. Ein höherwertiges Analysegerät umfasst üblicherweise eine mechanische Vorrichtung, mittels derer eine vorbestimmte Anströmung des Gassensors durch die Atemluft bewirkt wird, beispielsweise ein Mundstück oder eine Pumpe. Ein preiswerteres Analysegerät arbeitet häufig nach dem Freistrahl-Messprinzip, bei dem eine vorbestimmte Anströmung des Gassensors nicht erzwungen werden kann. Zur Bestimmung der Gaskonzentration muss der Gassensor üblicherweise während eines Messvorgangs, der eine vorbestimmte Messdauer erfordert, auf einen bestimmen Betriebszustand oder auf eine Sequenz vorbestimmter Betriebszustände gebracht werden, um die Messung erfolgreich zu beenden. Erfolgt während dieser Messdauer keine vorbestimmte Anströmung des Gassensors durch das zu messende Medium, so kann die Messung ungenau oder unbrauchbar sein.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Technik anzugeben, mittels derer eine verbesserte Bestimmung einer Gaskonzentration insbesondere mittels eines Freistrahl-Gassensors durchgeführt werden kann. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration eines vorbestimmten Gases in einem Medium (Gaskonzentration) umfasst einen ersten Sensor zur Bestimmung der Gaskonzentration in einem Strom des Mediums, einen zweiten Sensor zur Bestimmung eines physikalischen Parameters des Mediums im Strom des Mediums, und eine Verarbeitungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, auf der Basis eines Signals des zweiten Sensors die Qualität der Bestimmung mittels des ersten Sensors zu bestimmen.
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Es wird ausgegangen von einem Freistrahl-Sensor, dessen Lage im Strom des Mediums nicht durch zusätzliche Maßnahmen erzwungen ist. Dazu ist der Sensor üblicherweise an der Vorrichtung befestigt, ohne dass eine Pumpe, ein Ventilator oder ein geschlossenes Röhrensystem zur Bewirkung eines Volumenstroms des Mediums am Sensor vorbei vorgesehen ist. Das Medium ist üblicherweise gasförmig und das vorbestimmte Gas ist mit dem Medium bevorzugterweise homogen vermischt. Bevorzugterweise umfasst das vorbestimmte Gas eine flüchtige organische Verbindung (volatile organic compound, VOC). Damit können Lösungsmittel wie Formaldehyd nachgewiesen werden, die in Lacken, Farbentfernern, Reinigungsmitteln, Möbeln, Büroausrüstung, Klebstoffen oder alkoholischen Substanzen enthalten sein können. Außerdem können Verbindungen nachgewiesen werden, die in verbrauchter Atemluft enthalten sind und die einen Hinweis auf eine Krankheit oder einen Stoffwechsel einer Person geben können.
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Der physikalische Parameter kann insbesondere eine Feuchtigkeit, einen Druck oder eine Temperatur des Mediums betreffen. Dadurch kann insbesondere das Anströmverhalten des Mediums an den ersten Sensor überwacht werden. Der erste und der zweite Sensor sind hierfür bevorzugterweise räumlich eng zueinander angeordnet und können insbesondere in einem gemeinsamen Gehäuse miteinander integriert sein. Ein passender Sensor ist unter der Bezeichnung BME680 in einem Gehäuse von 3 × 3 × 0,95 mm3 erhältlich.
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Durch die Bestimmung der Messqualität kann einerseits überwacht werden, ob während einer erforderlichen Messdauer eine Anströmung des ersten Sensors vorgelegen hat, die zu einem brauchbaren Ergebnis führt. Andererseits kann die bestimmte Qualität dazu verwendet werden, eine bestimmte Gaskonzentration zu interpretieren, beispielsweise indem eine Messunsicherheit mit angegeben wird, oder bereits während der Messung eine Aussage über die Bestimmungsqualität zu machen, sodass eine Bedienperson unmittelbar in die Lage versetzt werden kann, die Messbedingungen zu beeinflussen.
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Die Vorrichtung kann insbesondere in einem mobilen Gerät angeordnet sein, das entweder spezifisch zur Bestimmung der Gaskonzentration eingerichtet ist oder in einem anderen mobilen Gerät wie einem Smartphone oder einem Tablet-Computer angebracht ist. Insbesondere der zweite Sensor kann entweder im mobilen Gerät bereits vorgesehen sein oder auch für andere Zwecke innerhalb des mobilen Geräts freigegeben werden, sodass sich insgesamt ein vergrößerter Gerätenutzen ergeben kann.
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Es ist bevorzugt, dass die Verarbeitungseinrichtung ferner dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit der bestimmten Qualität die Bestimmung der Gaskonzentration mittels des ersten Sensors zu steuern.
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Üblicherweise muss der erste Sensor auf eine bestimmte Weise betrieben werden, um die Bestimmung der Gaskonzentration zu erlauben. Beispielsweise kann es erforderlich sein, den ersten Sensor nacheinander auf eine Serie von vorbestimmten Temperaturen aufzuheizen. Man spricht hierbei auch von einem Messprofil, das üblicherweise extern und bevorzugt durch die Verarbeitungseinrichtung gesteuert wird. Dabei kann das Messprofil bevorzugt erst dann begonnen werden, wenn die bestimmte Qualität über einem vorbestimmen Schwellenwert liegt. Außerdem kann die Messung als erfolgreich abgebrochen werden, wenn während der Messdauer ein Schwellenwert einer mindestens erforderlichen Qualität unterschritten wird.
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Es ist besonders bevorzugt, dass mehrere zweite Sensoren vorgesehen sind, die zur Bestimmung unterschiedlicher physikalischer Parameter des Mediums im Strom eingerichtet sind, wobei die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet ist, die Qualität der Bestimmung auf der Basis der Signale der zweiten Sensoren zu bestimmen.
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Je mehr physikalische Parameter des Mediums im Strom erfasst werden, desto genauer kann das Anströmverhalten des Mediums nachvollzogen oder beurteilt werden. Weitere mögliche Parameter können beispielsweise einen Taupunkt oder eine Viskosität umfassen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist ein dritter Sensor zur Bestimmung eines physikalischen Parameters im Umfeld der Vorrichtung vorgesehen. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, die Qualität der Bestimmung zusätzlich auf der Basis des Signals des dritten Sensors zu bestimmen.
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Der dritte Sensor kann insbesondere Aufschluss über eine Handhabung der Vorrichtung geben. Beispielsweise kann mittels eines Beschleunigungssensors, eines Drehratensensors oder eines Magnetsensors bestimmt werden, ob das mobile Gerät während der Messdauer ruhig gehalten wird. Umfasst der dritte Sensor ein Mikrofon, so kann ein Strömungsgeräusch des Mediums ausgewertet werden. Alternativ oder zusätzlich können Hintergrundgeräusche ausgewertet werden, um zu bestimmen, ob eventuell eine nicht ausreichend ruhige Umgebung für die Messung gewählt wurde. Sind mehrere Mikrofone vorhanden, so kann die Richtung einer Anströmung mittels Drehangulation bestimmt werden. Ein optischer Sensor, beispielsweise ein Näherungssensor oder ein Lichtsensor, kann verwendet werden, um die Handhabung der Vorrichtung näher zu überprüfen. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob bei einer Atemluftanalyse ein Abstand zwischen einem Benutzer und der Vorrichtung verändert wird.
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Es ist weiter bevorzugt, dass die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet ist, einen Hinweis auf die bestimmte Qualität auszugeben. Insbesondere kann eine Ausgabe erfolgen, wenn die bestimmte Qualität nicht ausreicht, um eine sinnvolle Bestimmung der Gaskonzentration vollständig durchzuführen. Insbesondere dann, wenn mehrere Bestimmungsversuche nacheinander zu geringe Qualitäten aufweisen, kann eine weitere Messung mit einem verkürzten Messprofil durchgeführt werden. Eine dadurch reduzierte Bestimmungsqualität kann zusammen mit der bestimmten Gaskonzentration bereitgestellt werden.
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Weiterhin kann die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet sein, auf der Basis der bestimmten Qualität und eines Signals des zweiten und/oder des oben beschriebenen dritten Sensors einen Hinweis auf eine verbesserte Handhabung der Vorrichtung bereitzustellen.
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Dieser Hinweis kann beispielsweise akustisch, optisch oder auch haptisch ausgegeben werden. In einer Ausführungsform betrifft der Hinweis nur einen oder eine Kombination mehrerer Handhabungsparameter. Die Handhabungsparameter können beispielsweise eine Lage der Vorrichtung im Raum oder relativ zum Benutzer umfassen.
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Ein Verfahren zum Bestimmen der Konzentration eines vorbestimmten Gases in einem Medium umfasst Schritte des Bestimmens der Gaskonzentration in einem Strom des Mediums mittels eines ersten Sensors, des Bestimmens eines physikalischen Parameters des Mediums im Strom des Mediums mittels eines zweiten Sensors, und des Bestimmens, auf der Basis eines Signals des zweiten Sensors, der Qualität der Bestimmung mittels des ersten Sensors.
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Das Verfahren kann insbesondere mittels der oben beschriebenen Vorrichtung durchgeführt werden.
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In einer Ausführungsform wird die Bestimmung der Gaskonzentration als erfolgreich befunden, wenn ein physikalischer Parameter des Mediums während eines Messvorgangs mittels des ersten Sensors innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegt. Dazu können eine Untergrenze und/oder eine Obergrenze für den physikalischen Parameter angegeben sein. Der Messvorgang erfordert eine vorbestimmte Messdauer, während derer eine der Grenzen des vorbestimmten Bereichs angepasst werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform wird zusätzlich oder alternativ eine Ableitung des physikalischen Parameters des Mediums nach der Zeit betrachtet. Für die Ableitung kann in entsprechender Weise ein Bereich vorgesehen sein und Bereichsgrenzen können über die Messdauer veränderlich sein.
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In noch einer weiteren Ausführungsform wird eine höhere Ableitung eines physikalischen Parameters des Medium nach der Zeit betrachtet. Auch hier kann ein Bereich vorbestimmt sein, in dem die höhere Ableitung des Parameters liegen muss, um die Bestimmung der Gaskonzentration als erfolgreich befinden zu können.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
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1 eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Gaskonzentration in einem Medium;
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2 Verläufe von physikalischen Parametern an der Vorrichtung von 1;
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3 ein Messprofil eines Sensors an der Vorrichtung von 1; und
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4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Bestimmen einer Gaskonzentration mittels der Vorrichtung von 1
darstellt.
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1 zeigt eine Vorrichtung 100 zur Bestimmung einer Gaskonzentration in einem Medium 105. Die Vorrichtung 100 kann insbesondere Teil eines mobilen Geräts sein, beispielsweise eines Smartphones. Die Vorrichtung 100 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 110, einen ersten Sensor 115, der dazu eingerichtet ist, eine Konzentration eines Gases im Medium 105 zu bestimmen, einen oder mehrere zweite Sensoren 120, die dazu eingerichtet sind, unterschiedliche physikalische Parameter des Mediums 105 zu bestimmen sowie bevorzugt einen oder mehrere dritte Sensoren 125, die dazu eingerichtet sind, jeweils einen physikalischen Parameter im Umfeld der Vorrichtung 100 bzw. im Umfeld des ersten Sensors 115 zu erfassen. Der dritte Sensor 125 kann beispielsweise einen Beschleunigungssensor, einen Drehratensensor, einen Magnetfeldsensor oder einen Positionssensor umfassen. In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform sind der erste Sensor 115 und bis zu drei zweite Sensoren 120 in einer gemeinsamen Sensoranordnung 130 integriert. Im vorliegenden Beispiel betreffen die zweiten Sensoren 120 eine Temperatur, einen Druck und eine relative Feuchtigkeit des Mediums 105.
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Der erste Sensor 115 ist bevorzugt ein Freistrahl-Sensor, das heisst, dass er über keine aktiven Einrichtungen wie eine Pumpe oder einen Ventilator verfügt, der einen Strom von Medium 105 auf eine vorbestimmte Weise sicher stellt. Üblicherweise ist auch keine passive Einrichtung wie eine Röhre, ein Schlauch oder eine Drossel vorgesehen, um den Strom von Medium zu formen. Der erste Sensor 115 kann daher aus unterschiedlichen Richtungen und in unterschiedlichen Weisen mit Medium 105 angestrahlt werden, sodass Messbedingungen nur schwer zu kontrollieren bzw. zu bestimmen sein können.
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Die dritten Sensoren 125 sind bevorzugt unmittelbar an der Vorrichtung 100 angeordnet, müssen aber nicht notwendigerweise sehr eng an den Sensoren 115 und 120 liegen. Die dritten Sensoren 125 können insbesondere eine Handhabung der Vorrichtung 100 bezüglich einer Lage im Raum, einer Vibration, einer Ausrichtung oder eine Beschleunigung bestimmen. Außerdem kann mittels der dritten Sensoren 125 ein Umfeld der Vorrichtung 100 charakterisiert werden. Beispielsweise kann zumindest ungefähr bestimmt werden, ob sich im Bereich der Vorrichtung 100 eine oder mehrere Personen 135 aufhalten, ob sich die Vorrichtung 100 in einem geschlossenen Raum befindet und welche Tageszeit vorliegt.
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In einer weiteren Ausführungsform kann mittels eines oder mehrerer der dritten Sensoren 125 auf ein Strömungsverhalten des Mediums 105 geschlossen werden. Die Strömung des Mediums 105 kann beispielsweise mittels eines Mikrofons 125 nachvollzogen werden.
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Die Vorrichtung 100 kann auch über eines oder mehrere Ausgabemittel 140 verfügen. Rein exemplarisch sind in der Darstellung von 1 ein Bildschirm als optisches Ausgabemittel und ein Lautsprecher als akustisches Ausgabemittel dargestellt. Ferner kann ein haptisches Ausgabemittel, etwa ein Vibrationsmotor, oder auch ein anderes Ausgabemittel 140 vorgesehen sein. Das Ausgabemittel 140 kann dazu verwendet werden, das Ergebnis der Bestimmung der Gaskonzentration im Medium 105 bereitzustellen. Außerdem kann mittels eines Ausgabemittels 140 ein Hinweis auf eine Bestimmungsqualität ausgegeben werden, und zwar während oder nach der Bestimmung. Ferner können Bedienungshinweise für die Vorrichtung 100 ausgegeben werden, um einen Benutzer möglichst dazu anzuleiten, für optimale Messbedingungen zu sorgen.
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Die Vorrichtung 100 kann für eine Reihe unterschiedlicher Zwecke verwendet werden. Umfasst der erste Sensor 115 einen Sensor für flüchtige organische Verbindungen, so kann er beispielsweise zur Atemluftanalyse der Person 135 verwendet werden. In einer Ausführungsform wird ein Alkoholgehalt in der ausgeatmeten Luft 105 der Person 135 analysiert. In der Folge kann bestimmt werden, ob die Person 135 fahrtüchtig ist. In anderen Ausführungsformen kann eine Halitose (Mundgeruch) bestimmt werden oder ein Indikator für eine Fettverbrennung (Ketose), ein Asthmaindikator (FeNO), ein Indikator auf Fructose-Toleranz (H2) oder ein anderer Parameter der Person 135. In noch einer weiteren Ausführungsform können Ausdünstungen einer Speise oder eines Getränks 145 analysiert werden, um Inhaltsbestandteile zu bestimmen. Auch hier kann die Bestimmung eines Alkoholgehalts anhand der Ausdünstungen vorgenommen werden.
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Wird die Atemluft der Person 135 analysiert, so ist üblicherweise darauf zu achten, dass ein möglichst großer Anteil des abblasbaren Lungenvolumens gleichmäßig und in einem vorbestimmten Winkel am ersten Sensor 115 vorbeigeführt wird. Bei der Bestimmung von Ausdünstungen der Speise oder des Getränks 145 wird üblicherweise eine möglichst gleichmäßige Konvektion zwischen dem Getränk 145 und dem ersten Sensor 115 angestrebt.
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Es wird vorgeschlagen, die Verarbeitungseinrichtung 110 dazu einzurichten, auf der Basis des oder der zweiten Sensoren 120 und ggf. des oder der dritten Sensoren 125 eine Qualität der Bestimmung der Gaskonzentration mittels des ersten Sensors 115 zu bestimmen. In einer Ausführungsform kann die Bestimmungsqualität ausgegeben oder zur Interpretation der bestimmten Gaskonzentration verwendet werden. In einer weiteren Ausführungsform kann die Verarbeitungseinrichtung 110 die Bestimmung der Gaskonzentration mittels des ersten Sensors 115 auf der Basis der bestimmten Qualität steuern.
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2 zeigt beispielhafte Verläufe von physikalischen Parametern an der Vorrichtung 100 von 1. In exemplarischer Weise wird davon ausgegangen, dass den dargestellten Verläufen eine Atemluftanalyse der Person 135 mittels der Vorrichtung 100 zugrunde liegt.
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Ein erster Verlauf 205 betrifft die Temperatur des Mediums 105. Aufgrund des Ausatmens der Person 135 steigt die bestimmte Temperatur des Mediums 105 an. Als Startbedingung für die Messung der Gaskonzentration mittels des ersten Sensors 115 kann eine Mindesttemperatur vorbestimmt sein. Außerdem kann gefordert werden, dass die Temperatur während der Messung in einem vorbestimmten Bereich liegt. Eine zu niedrige Temperatur kann zu einer Kondensation von Bestandteilen des Mediums 105 und dadurch zu einer Verfälschung des Messergebnisses führen.
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Ein zweiter Verlauf 210 betrifft einen Druck des Mediums 105. Durch das Ausatmen der Person 135 steigt der Druck zunächst stark an, fällt aber nach kurzer Zeit wieder auf das Ausgangsniveau zurück. Möglicherweise hat die Person 135 nur kurze Zeit in Richtung des zugeordneten zweiten Sensors 120 ausgeatmet, dies jedoch mit ausreichend hoher Intensität, um eine Volumen, das den ersten Sensor 115 umgibt, mit Atemluft anzureichern. Darauf lassen die im Folgenden betrachteten Verläufe 215 und 220 schließen.
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Ein dritter Verlauf 215 betrifft eine relative Feuchtigkeit des Mediums 105. Die relative Feuchte beginnt bereits anzusteigen, bevor der Druck des zweiten Verlaufs 210 sein Maximum erreicht hat. Der gezeigte Verlauf 215 deutet auf ein frühes, wenig intensives Ausatmen der Person 135 oder eine Diffusion der feuchten Atemluft in den Gasraum hin, in dem sich der zugeordnete zweite Sensor 120 befindet. Die dargestellten Feuchtewerte liegen in einem vorbestimmten Erwartungsbereich. Ausgeatmete Luft ist in der Regel gesättigt, enthält also eine hohe relative Feuchtigkeit. Übersteigt die relative Feuchte einen vorbestimmten Schwellenwert, so kann darauf geschlossen werden, dass das Medium 105 im Bereich des zweiten Sensors 120 ausgeatmete Luft der Person 135 umfasst.
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Ein vierter Verlauf 220 betrifft die mittels des ersten Sensors 115 bestimmte Gaskonzentration. Der vierte Verlauf 220 ähnelt dem dritten Verlauf 215 und kann daher als plausibel gelten.
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Innerhalb eines Zeitabschnitts 225 liegen Bedingungen vor, die eine Bestimmung der Gaskonzentration sinnvoll erscheinen lassen. Dementsprechend kann der erste Sensor 115 dazu angesteuert werden, die Bestimmung der Gaskonzentration durchzuführen.
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3 zeigt eine Messprofil 300 des ersten Sensors 115 an der Vorrichtung 100 von 1. Das Messprofil 300 zeigt einen exemplarischen Parameter, auf den der erste Sensor 115 gebracht werden muss, um eine vorbestimmte Messung durchzuführen. Dieser Parameter umfasst vorliegend eine Temperatur, die im Bereich von bis zu mehreren 100 °C liegen kann. Innerhalb des auf der Basis der zweiten Sensoren 120 – und ggf. eines oder mehrerer dritter Sensoren 125 – bestimmten Zeitabschnitts 225, wird der erste Sensor 115 nacheinander auf unterschiedliche Messpunkte 305 gebracht, um die erforderlichen Bestimmungen vornehmen zu können. An jedem der Messpunkte 305 kann die Bestimmung einer Gaskonzentration durchgeführt werden. Die Art des bestimmten Gases kann abhängig von der angesteuerten Temperatur sein.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400 zum Bestimmen einer Gaskonzentration mittels der Vorrichtung 100 von 1. Das Verfahren 400 ist insbesondere zum Ablaufen auf der Vorrichtung 100 bzw. der Verarbeitungseinrichtung 110 eingerichtet.
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In einem Schritt 405 werden einer oder mehrere erste physikalische Parameter des Mediums 105 mittels eines oder mehrerer zweiter Sensoren 120 bestimmt. Parallel dazu kann in einem Schritt 410 eine Bestimmung zweiter physikalischer Parameter im Bereich der Vorrichtung 100 mittels eines oder mehrerer dritter Sensoren 125 erfolgen.
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Auf der Basis der bestimmten Parameter wird in einem Schritt 415 eine Bestimmungsqualität bestimmt. Die Qualität weist darauf hin, ob Verläufe 205 bis 220 von Ausgangssignalen der Sensoren 115, 120, 125 plausibel sind, um eine Messung durchzuführen. Unter Plausibilität kann verstanden werden, dass ein Sensorsignal, seine einfache oder seine mehrfache zeitliche Ableitung innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegt. Alternativ oder zusätzlich können die Signale miteinander in Kontext gesetzt werden, um eine Widerspruchsfreiheit sicherzustellen.
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In einem Schritt 420 wird bestimmt, dass die Qualität ausreichend ist, sodass in einem Schritt 425 die Messung begonnen werden kann. In einem Schritt 430 wird die Gaskonzentration mittels des ersten Sensors 115 bestimmt. Dazu kann der erste Sensor 115 auf einen vorbestimmten Messpunkt 305 eines Messprofils 300 gebracht werden (vgl. 3). In einem Schritt 435 wird überprüft, ob die Messung bereits beendet ist. Ist dies nicht der Fall, so kann das Verfahren 400 zum Anfang zurückkehren und erneut durchlaufen. Andernfalls wird in einem Schritt 440 bestimmt, dass die Messung erfolgreich absolviert wurde und in einem Schritt 450 kann das Bestimmungsergebnis ausgegeben werden. Zusätzlich kann eine bestimmte Messqualität ausgegeben werden oder eine Interpretation der Messung auf der Basis der bestimmten Qualität erfolgen.
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Wird während der Messung im Schritt 420 bestimmt, dass wenigstens ein Sensorsignal oder seine Ableitung außerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegt oder zwei oder mehr Signale nicht gegeneinander plausibilisiert werden können, so kann das Verfahren 400 in einen Zustand 445 übergehen, in dem die Messung als fehlgeschlagen beurteilt wird.
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Aus dem Zustand 445 heraus kann eine Analyse von Einzelsignalen der Sensoren 115 bis 125 durchgeführt werden, um zu bestimmen, warum die Gültigkeitsprüfung negativ war. So können zum Beispiel eine falsche Haltung der Vorrichtung 100, ein Pusten in einem falschen Winkel bezüglich der Vorrichtung 100 bei der Atemanalyse oder ein verschmutzter Filter vor einem der Sensoren 115 bis 125 erfasst werden. Daraufhin können Hinweise auf die fehlgeschlagene Messung oder darauf, wie die Messbedingungen zu verbessern wären, um eine gültige Messung zu ermöglichen, mittels der Ausgabemittel 140 ausgegeben werden. Insbesondere kann eine graphische Angabe ausgegeben werden, auch animiert, um die korrekte Handhabung der Vorrichtung 100 zu verdeutlichen. Weiter kann zur Wiederholung der Messung aufgefordert werden.
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Die im Schritt 415 bestimmte Qualität, die im Schritt 405 bestimmten ersten physikalischen Parameter und/oder die im Schritt 410 bestimmten zweiten physikalischen Parameter können in einem Schritt 455 zur Bestimmung eines Hinweises auf die Bestimmungsqualität herangezogen werden. Dadurch kann während der Messung, insbesondere während des Zeitabschnitts 225, ein Hinweis auf die bestimmte Qualität ausgegeben werden. Der Hinweis kann, ggf. zusammen mit einem Vorschlag zur Verbesserung der Bestimmungsqualität, im Schritt 455 ausgegeben werden.