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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Retrofit-Lampe für Fahrzeugscheinwerfer und einen Fahrzeugscheinwerfer mit einer Retrofit-Lampe.
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Der Begriff Retrofit-Lampe bezeichnet eine Lampe, die als Lichtquelle eine oder mehrere Halbleiterlichtquellen besitzt und die einen Sockel aufweist, der kompatibel mit einem Sockel einer Glühlampe oder einer Entladungslampe ist, so dass die Retrofit-Lampe als Ersatz für eine Glühlampe oder Entladungslampe in eine dem Sockel entsprechende Fassung einer Leuchte eingesetzt und betrieben werden kann.
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Insbesondere kann eine Retrofit-Lampe für Fahrzeugscheinwerfer in eine Fassung eines Fahrzeugscheinwerfers eingesetzt und als Fahrzeugscheinwerferlampe betrieben werden, weil sie einen Sockel besitzt, der kompatibel mit dem Sockel einer als Fahrzeugscheinwerferlampe ausgebildeten Glühlampe oder Entladungslampe ist.
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Darstellung der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Retrofit-Lampe bereitzustellen, die mit einer als Hochdruckentladungslampe oder als Glühlampe ausgebildeten Fahrzeugscheinwerferlampe kompatibel ist und als Ersatz für eine derartige Lampe in einem Fahrzeugscheinwerfer verwendbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Lampe mit den Merkmalen aus dem Anspruch 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
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Die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe ist als Lichtquelle für Fahrzeugscheinwerfer vorgesehen und sie besitzt mindestens eine Halbleiterlichtquelle, mehrere Lichtauskoppeloptiken und eine Lichtleitervorrichtung, die ausgebildet ist, Licht von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle zu den Lichtauskoppeloptiken zu leiten, wobei die Lichtleitervorrichtung mindestens ein Lichtaustrittsende aufweist, an dem die Lichtauskoppeloptiken mit Abstand zueinander angeordnet sind.
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Aufgrund der vorgenannten Merkmale erzeugt die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe während ihres Betriebs eine Lichtverteilung, die im Wesentlichen der Lichtverteilung einer Hochdruckentladungslampe oder Glühlampe für Fahrzeugscheinwerfer entspricht. Daher kann die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe als Ersatz für eine derartige Fahrzeugscheinwerferlampe verwendet werden. Die Verwendung mehrerer Lichtauskoppeloptiken ermöglicht die Nachbildung der Geometrie lichtemittierender Abschnitte eines Entladungsbogens einer Hochdruckentladungslampe oder eines Glühfadens einer Glühlampe durch die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe.
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Vorteilhafterweise ist die Lichtleitervorrichtung der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe an dem mindestens einen Lichtaustrittsende stufenartig ausgebildet und die Lichtauskoppeloptiken sind jeweils an einer Stufe des Lichtaustrittsendes des mindestens einen Lichtleiters angeordnet. Dadurch können auf einfache Weise eine gewünschte räumliche Anordnung der Lichtauskoppeloptiken und unterschiedliche Abstände zwischen den Lichtauskoppeloptiken verwirklicht werden.
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Vorzugsweise sind die Lichtauskoppeloptiken der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe jeweils rotationssymmetrisch bezüglich einer Rotationssymmetrieachse ausgebildet, um eine symmetrische Lichtverteilung zu generieren.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe weisen ihre Lichtauskoppeloptiken jeweils mindestens einen kegelartigen oder kegelstumpfartigen oder pyramidenförmigen Abschnitt auf. Der Begriff kegelartiger Abschnitt der Lichtauskoppeloptik umfasst zusätzlich zu einem kegelförmigen Abschnitt der Lichtauskoppeloptik auch solche Modifikationen des kegelförmigen Abschnitts der Lichtauskoppeloptik, die durch eine oder mehrere Vertiefungen oder Erhebungen in der Kegelmantelfläche gebildet sind. Insbesondere umfasst ist auch ein Abschnitt der Lichtauskoppeloptik mit einer konkav oder konvex gewölbten Kegelmantelfläche, bei der die Mantelfläche durch Rotation einer konkav oder konvex gewölbten Kurve um die Kegelachse erzeugt wird. Das heißt, in einem die Kegelachse enthaltenden Längsschnitt durch den Kegel, wird die Mantelfläche durch eine konkav oder konvex gewölbte Kurve gebildet, welche die Kegelspitze mit einem Randpunkt der Kegelgrundfläche verbindet. Zusätzlich umfasst der Begriff kegelartiger Abschnitt der Lichtauskoppeloptik auch solche Modifikationen des kegelförmigen Abschnitts der Lichtauskoppeloptik, bei denen in Querschnitten senkrecht zur Kegelachse durch den Abschnitt der Lichtauskoppeloptik die Mantelfläche jeweils durch ein regelmäßiges Vieleck gebildet ist, wobei Umfang und Fläche des Vielecks in Richtung des zweiten Endes der Lichtauskoppeloptik abnehmen und die Anzahl der Ecken des Vielecks gleich bleibt. Die Mantelfläche und auch der entsprechende Abschnitt der Lichtauskoppeloptik haben dadurch eine n-zählige Rotationssymmetrie um eine Längsachse, die senkrecht zur Grundfläche und durch die Kegelspitze des kegelartigen Abschnitts der Lichtauskoppeloptik verläuft, wobei n die Anzahl der Ecken des regelmäßigen Vielecks bezeichnet. Der Begriff n-zählige Rotationssymmetrie bedeutet, dass der kegelartige Abschnitt der Lichtauskoppeloptik invariant gegenüber Drehungen mit einem Winkel von 360°/n um seine Längsachse ist. Vorzugsweise ist n größer oder gleich 12. Die Oberfläche bzw. die Mantelfläche des kegelartigen Abschnitts der Lichtauskoppeloptik ist lichtreflektierend ausgebildet.
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Analog umfasst der Begriff kegelstumpfartiger Abschnitt der Lichtauskoppeloptik zusätzlich zu einem kegelstumpfförmigen Abschnitt der Lichtauskoppeloptik auch solche Modifikationen des kegelstumpfförmigen Abschnitts der Lichtauskoppeloptik, die durch eine oder mehrere Vertiefungen oder Erhebungen in der Kegelstumpfmantelfläche gebildet sind. Insbesondere umfasst ist auch ein Abschnitt der Lichtauskoppeloptik mit einer konkav oder konvex gewölbten Kegelstumpfmantelfläche, bei der die Mantelfläche durch Rotation einer konkav oder konvex gewölbten Kurve um die Kegelstumpfachse erzeugt wird. Das heißt, in einem die Kegelstumpfachse enthaltenden Längsschnitt durch den Kegelstumpf, wird die Mantelfläche durch eine konkav oder konvex gewölbte Kurve gebildet, welche einen Randpunkt der Deckelfläche des Kegelstumpfs mit einem Randpunkt der Grundfläche des Kegelstumpfs verbindet. Zusätzlich umfasst der Begriff kegelstumpfartiger Abschnitt der Lichtauskoppeloptik auch solche Modifikationen des kegelstumpfförmigen Abschnitts der Lichtauskoppeloptik, bei denen in Querschnitten senkrecht zur Kegelstumpfachse durch den entsprechenden Abschnitt der Lichtauskoppeloptik die Mantelfläche jeweils durch ein regelmäßiges Vieleck gebildet ist, wobei Umfang und Fläche des Vielecks in Richtung des zweiten Endes der Lichtauskoppeloptik abnehmen und die Anzahl der Ecken des Vielecks gleich bleibt. Die Mantelfläche und auch der entsprechende Abschnitt der Lichtauskoppeloptik haben dadurch eine n-zählige Rotationssymmetrie um eine Längsachse, die senkrecht zu Grundfläche und Deckelfläche des kegelstumpfartigen Abschnitts der Lichtauskoppeloptik orientiert ist und mittig durch Grundfläche und Deckelfläche der kegelstumpfartigen Lichtauskoppeloptik verläuft, wobei n die Anzahl der Ecken des regelmäßigen Vielecks bezeichnet. Der Begriff n-zählige Rotationssymmetrie bedeutet, dass die kegelstumpfartige Lichtauskoppeloptik invariant gegenüber Drehungen mit einem Winkel von 360°/n um ihre Längsachse ist. Vorzugsweise ist n größer oder gleich 12. Die Oberfläche bzw. die Mantelfläche der kegelstumpfartigen Lichtauskoppeloptik ist lichtreflektierend ausgebildet.
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Insbesondere ermöglichen die vorgenannten kegelartigen oder kegelstumpfartigen Abschnitte der Lichtauskoppeloptiken eine Abstrahlung des Lichtes ohne Rückreflexion in die Lichtleitervorrichtung. Außerdem wird dadurch das in der Lichtleitervorrichtung geführte Licht in unterschiedliche Richtungen reflektiert und insbesondere auch aus einer Längserstreckungsachse der Lichtleitervorrichtung abgelenkt.
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Vorzugsweise sind bei der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe die Lichtauskoppeloptiken jeweils von lichtreflektierend ausgebildeten Oberflächen gebildet, die innerhalb der Lichtleitervorrichtung angeordnet sind. Dadurch können auf einfache und platzsparende Weise die Lichtauskoppeloptiken mit der Lichtleitervorrichtung kombiniert werden. Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Lichtauskoppeloptiken von lichtreflektierend ausgebildeten Oberflächen gebildet, die jeweils einen in der Lichtleitervorrichtung angeordneten Hohlraum begrenzen.
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Die Lichtleitervorrichtung der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe ist vorzugsweise stabartig ausgebildet und weist mindestens ein der mindestens einen Halbleiterlichtquelle zugewandtes Lichteintrittsende sowie ein von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle abgewandtes Lichtaustrittsende auf, um eine kurze Lichtleitung von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle zu den Lichtauskoppeloptiken zu ermöglichen. Vorzugsweise ist die Lichtleitervorrichtung als Lichtwellenleiter ausgebildet, der Licht mittels innerer Totalreflexion von mindestens einem Lichteintrittsende zu einem Lichtaustrittsende leitet, an dem die Lichtauskoppeloptiken angeordnet sind.
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Die Lichtleitervorrichtung der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe besteht aus transparentem Material, vorzugsweise aus Glas oder transparentem Kunststoff, um Lichtabsorption im Lichtleitermaterial weitgehend zu vermeiden.
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Die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe besitzt vorteilhafterweise einen Sockel, der eine Referenzebene zur Ausrichtung der Lichtauskoppeloptik definiert. Dadurch wird beim Einsatz der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe im Fahrzeugscheinwerfer eine Ausrichtung ihrer Lichtauskoppeloptiken bezüglich einer optischen Achse eines Reflektors des Fahrzeugscheinwerfers ermöglicht.
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Vorzugsweise sind die Rotationssymmetrieachsen der Lichtauskoppeloptiken der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe senkrecht zur Referenzebene ausgerichtet. Dadurch ist gewährleistet, dass die Lichtauskoppeloptiken beim Einbau der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe im Fahrzeugscheinwerfer eine gewünschte Ausrichtung zur optischen Achse eines Reflektors des Fahrzeugscheinwerfers aufweisen.
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Vorteilhafterweise besitzt die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe mindestens zwei Lichtauskoppeloptiken, die derart angeordnet sind, dass der Abstand einer ersten Lichtauskoppeloptik zur Referenzebene des Sockels der Retrofit-Lampe kleiner als ein Wert E ist und der Abstand einer zweiten Lichtauskoppeloptik zur Referenzebene größer als der Wert E ist, wobei der Wert E entweder 27,1 mm oder 18,0 mm beträgt. Dadurch ist gewährleistet, dass beim Ersetzen einer als Fahrzeugscheinwerferlampe ausgebildeten Hochdruckentladungslampe der ECE-Kategorie D1R, D1S, D2R, D2S, D3R, D3S, D4R, D4S, D5S, D6S, D8R, D8S oder D9S durch eine erfindungsgemäße Retrofit-Lampe die Lichtauskoppeloptiken der Retrofit-Lampe an demselben Ort platziert ist, an dem die Entladungsbogenansätze des Entladungsbogens einer ersetzten Hochdruckentladungslampe platziert waren. Für eine erfindungsgemäße Retrofit-Lampe zum Ersetzen einer Hochdruckentladungslampe der ECE-Kategorie D5S beträgt der Wert E 18,0 mm und für eine erfindungsgemäße Retrofit-Lampe zum Ersetzen einer Hochdruckentladungslampe der anderen vorgenannten ECE-Kategorien beträgt der Wert E 27,1 mm.
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Vorzugsweise ist bei der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe zusätzlich eine dritte Lichtauskoppeloptik vorgesehen und der Abstand der dritten Lichtauskoppeloptik zur Referenzebene des Sockels größer als der Abstand der ersten Lichtauskoppeloptik zur Referenzebene des Sockels und kleiner als der Abstand der zweiten Lichtauskoppeloptik zur Referenzebene des Sockels. Dadurch kann die Mitte eines lichtemittierenden Entladungsbogens einer Hochdruckentladungslampe nachgebildet werden. Außerdem ist es auch möglich eine konvektionsbedingte Krümmung des Entladungsbogens nachzuahmen, indem die Rotationssymmetrieachse der dritten Lichtauskoppeloptik parallel versetzt zu den Rotationssymmetrieachsen der ersten und zweiten Lichtauskoppeloptiken angeordnet ist.
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Der Sockel der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe weist vorzugsweise ein Sockelgehäuse auf, in dem die mindestens eine Halbleiterlichtquelle angeordnet ist. Dadurch wird die mindestens eine Halbleiterlichtquelle vor Berührung und Beschädigung geschützt und außerdem wird eine direkte Lichtemission der Retrofit-Lampe ohne Umweg über die Lichtleitervorrichtung und die Lichtauskoppeloptiken verhindert. Das Sockelgehäuse schattet Licht ab, das von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle emittiert und nicht in die Lichtleitervorrichtung eingekoppelt wird.
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Vorzugsweise ist ein Lichteintrittsende der Lichtleitervorrichtung der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe im Sockelgehäuse angeordnet, um das Lichteintrittsende des Lichtleitervorrichtung, in den das von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle erzeugte Licht eingekoppelt wird, vor Berührung und Beschädigung zu schützen.
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Die mindestens eine Halbleiterlichtquelle der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe ist vorzugsweise auf einer Montageplatine angeordnet. Dadurch werden eine einfache Montage und elektrische Kontaktierung der mindestens einen Halbleiterlichtquelle ermöglicht. Insbesondere können auf der Montageplatine zusätzlich elektronische Komponenten einer Betriebsschaltung für die mindestens eine Halbleiterlichtquelle angeordnet sein und beispielsweise durch ebenfalls auf der Montageplatine angeordnete Leiterbahnen mit der mindestens einen Halbleiterlichtquelle verbunden sein. Die Montageplatine ist vorzugsweise im Sockelgehäuse der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe angeordnet.
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Vorteilhafterweise ist die Lichtleitervorrichtung der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe mittels einer Halterung auf der Montageplatine oder am Sockel fixiert. Dadurch wird eine Fixierung der Lichtleitervorrichtung und den damit verbundenen Lichtauskoppeloptiken der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe am Sockel bzw. an der Montageplatine sowie eine Justierung der Lichtauskoppeloptiken bezüglich der Referenzebene des Sockels ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe besitzt vorteilhafterweise einen Kühlkörper für die mindestens eine Halbleiterlichtquelle, um die von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle und ihrer Betriebsschaltung erzeugte Wärme nach außen abzuführen. Der Kühlkörper ist vorzugsweise thermisch an die Montageplatine gekoppelt, auf der die mindestens eine Halbleiterlichtquelle und ihre Betriebsschaltung angeordnet sind. Vorzugsweise ist der Kühlkörper mit Kühlrippen ausgestattet, die außerhalb des Sockelgehäuses angeordnet sind, um eine optimale Kühlung zu gewährleisten.
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Die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe besitzt vorteilhafterweise eine Sammellinsenvorrichtung, die zwischen der mindestens einen Halbleiterlichtquelle und dem mindestens einem Lichteintrittsende der Lichtleitervorrichtung angeordnet ist, um eine effiziente Lichteinkopplung des von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle emittierten Lichts in die Lichtleitervorrichtung zu gewährleisten.
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Die mindestens eine Halbleiterlichtquelle der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe ist vorzugsweise als weißes Licht emittierende Leuchtdiode ausgebildet. Alternativ kann die mindestens eine Halbleiterlichtquelle auch als Laserdiode ausgebildet sein, die während des Betriebs blaues Licht erzeugt und emittiert, das mittels eines Leuchtstoffelements anteilig in Licht anderer Wellenlänge, insbesondere in Licht aus dem gelben Spektralbereich, konvertiert wird, so dass am Leuchtstoffelement eine Mischung aus nicht-konvertiertem Laserlicht und konvertiertem Licht erzeugt wird, die weißes Licht ergibt. Das Leuchtstoffelement kann am Lichteintrittsende oder am Lichtaustrittsende der Lichtleitervorrichtung angeordnet sein oder als Beschichtung der Oberfläche der Lichtauskoppeloptiken ausgebildet sein.
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Vorzugsweise besitzt die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe mehrere zeilen- und spaltenweise angeordnete Leuchtdioden, die während des Betriebs weißes Licht erzeugen, das mittels einer Sammellinsenvorrichtung in das mindestens eine Lichteintrittsende der Lichtleitervorrichtung eingekoppelt wird, um weißes Licht mit hoher Helligkeit und Leuchtdichte zu erzeugen.
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Die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe kann in einem Fahrzeugscheinwerfer beispielsweise zum Erzeugen von Abblendlicht, Fernlicht oder weiterer Lichtfunktionen wie zum Beispiel Nebellicht und Positionslicht etc. verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe kann in beliebigen Fahrzeugen als Lichtquelle verwendet werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1 eine schematische Darstellung der Anordnung von Halbleiterlichtquellen, Lichtleitervorrichtung und Lichtauskoppeloptiken der Retrofit-Lampe gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
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2 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung der Retrofit-Lampe gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
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3 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung des Sockels der Retrofit-Lampe gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
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4 eine Seitenansicht der Lichtauskoppeloptiken und eines Abschnitts der Lichtleitervorrichtung der in den 1 bis 3 abgebildeten Retrofit-Lampe gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in vergrößerter, schematischer Darstellung
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5 eine Oberansicht der in 4 abgebildeten Lichtauskoppeloptiken und des Abschnitts der Lichtleitervorrichtung in vergrößerter, schematischer Darstellung
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6 eine Unteransicht der in den 4 und 5 abgebildeten Lichtauskoppeloptiken und des Abschnitts der Lichtleitervorrichtung in vergrößerter, schematischer Darstellung
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7 eine Draufsicht auf das Lichtaustrittsende der in den 4 bis 6 abgebildeten Lichtleitervorrichtung und Lichtauskoppeloptiken in vergrößerter, schematischer Darstellung
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8 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung eines Fahrzeugscheinwerfers mit der in 2 abgebildeten Retrofit-Lampe
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In den 1 bis 7 sind Einzelheiten einer Retrofit-Lampe 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Die Retrofit-Lampe 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dient als Lichtquelle in einem Fahrzeugscheinwerfer und wird beispielsweise zum Erzeugen von Fernlicht oder Abblendlicht oder für beide vorgenannten Lichtverteilungen verwendet. Insbesondere ist die Retrofit-Lampe 1 kompatibel mit einer Hochdruckentladungslampe der ECE-Kategorie D1s, D2s, D3s und D4s und kann daher als Ersatz für eine derartige Hochdruckentladungslampe in einem Fahrzeugscheinwerfer verwendet werden.
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Die Retrofit-Lampe 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung besitzt sechs Halbleiterlichtquellen 410, 420, eine Sammellinsenvorrichtung 20, eine Lichtleitervorrichtung 2, eine Halterung 200 für die Lichtleitervorrichtung, drei Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33, eine Montageplatine 5 für die Halbleiterlichtquellen und für Komponenten 50 einer Schaltungsanordnung zum Betreiben der Halbleiterlichtquellen, einen Sockel 6, einen Kühlkörper 7 und ein Lampengefäß 8.
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Die Halbleiterlichtquellen der Retrofit-Lampe 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind als zwei LED-Chips 41, 42 ausgebildet, die jeweils drei in einer Reihe angeordnete Leuchtdioden 410 bzw. 420 aufweisen. Die beiden LED-Chips 41, 42 sind nebeneinander auf der Montageplatine 5 fixiert, so dass die Halbleiterlichtquellen 410, 420 der beiden LED-Chips 41, 42 in zwei parallelen Reihen und drei parallelen Zeilen auf der Oberfläche der Montageplatine 5 angeordnet sind. Die insgesamt sechs Halbleiterlichtquellen 410, 420 sind jeweils als Leuchtdioden ausgebildet, die während des Betriebs weißes Licht emittieren. Die LED-Chips 41, 42 sind beispielsweise in Chip-on-Board-Konfiguration ausgeführt, um eine kompakte Bauweise zu gewährleisten. Die LED-Chips 41, 42 werden vorzugsweise mit Gleichstrom, insbesondere mit pulsweitenmoduliertem Gleichstrom betrieben werden. Dadurch kann die Lichtleistung dem Bedarf angepasst werden. Insbesondere wird dadurch beispielsweise eine Erhöhung der Lichtleistung bei Regenwetter ermöglicht. Es ist ferner möglich, die Leistung der Leuchtdioden 410, 420 dynamisch zu regeln und beispielsweise die Leuchtdioden 410, 420 unmittelbar nach dem Einschalten mit einer erhöhten Leistung zu betreiben, um beispielsweise den Anlaufbetrieb einer Hochdruckentladungslampe zu imitieren. Die Leuchtdioden 410, 420 können einzeln oder in Gruppen angesteuert werden.
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Die Montageplatine 5 ist als IMS-Leiterplatine ausgebildet. Die Abkürzung IMS steht für „Insulated Metal Substrate“. Auf der Montageplatine 5 sind zusätzlich Komponenten 50 einer Schaltungsanordnung zum Betreiben der LED-Chips 41, 42 angeordnet und durch ebenfalls auf der Montageplatine 5 vorhandenen Leiterbahnen elektrisch kontaktiert.
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Der Sockel 6 weist ein Sockelgehäuse 60 auf, in dessen Innenraum die Montageplatine 5 mit den darauf montierten LED-Chips 41, 42 und Komponenten 50 der Betriebsschaltung untergebracht ist. Ein Boden des Sockelgehäuses 60 ist als metallischer Kühlkörper 7 ausgebildet, der thermisch an die LED-Chips 41, 42 und die Komponenten 50 der Betriebsschaltung gekoppelt ist. Die Montageplatine 5 ist am Boden des Sockelgehäuses 60 und damit am Kühlkörper 7 fixiert. Der Kühlkörper 7 besitzt Kühlrippen 70, die außerhalb des Innenraums des Sockelgehäuses 60, am Boden des Sockelgehäuses 60 angeordnet sind. Das Sockelgehäuse 60 besitzt an einer dem Boden gegenüberliegenden Deckelseite einen ringförmigen Sockelflansch 61, der zur Montage der Retrofit-Lampe 1 in der Fassung eines Fahrzeugscheinwerfers dient. Im Bereich des Sockelflansches 61 weist die Deckelseite des Sockelgehäuses 60 einen Durchbruch 63 auf. Der Sockel 6 besitzt eine Referenzebene 62, der durch eine ringscheibenförmige Oberfläche des Sockelflansches 61 an der Außenseite des Sockelgehäuses 60 definiert ist.
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Die Lichtleitervorrichtung 2 ist analog zu einem Lichtwellenleiter aufgebaut und besteht aus transparentem Material, beispielsweise aus Quarzglas oder transparentem Kunststoff. Sie besitzt einen Kern und einen Mantel, wobei der Kern beispielsweise aus reinem Quarzglas besteht und der Mantel beispielsweise aus dotiertem Quarzglas besteht, so dass der Mantel der Lichtleitervorrichtung 2 einen geringeren optischen Brechungsindex als ihr Kern aufweist. Alternativ kann die Lichtleitervorrichtung 2 auch aus transparentem Silikon bestehen. Die Lichtleitervorrichtung 2 ist starr und stabartig ausgebildet und besitzt ein Lichteintrittsende 21, das der Oberfläche der Montageplatine 5 und den LED-Chips 41, 42 zugewandt ist, sowie ein stufenartig ausgebildetes Lichtaustrittsende 22, das von den LED-Chips 41, 42 abgewandt ist und an dem die Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 angeordnet sind. Das abgestufte Lichtaustrittsende 22 der Lichtleitervorrichtung besitzt insgesamt drei Stufen 221, 222, 223, deren Stirnflächen bzw. Oberflächen in unterschiedlichen Abständen zu der Referenzebene 62 des Sockels 6 angeordnet sind. Die Lichtleitervorrichtung 2 besitzt einen quadratischen Querschnitt mit einer Seitenkantenlänge von 3,5 mm. Alternativ kann die Lichtleitervorrichtung 2 aber auch um ihre Längserstreckungsachse rotationssymmetrisch ausgebildet sein und beispielsweise als kreiszylindrischer Stab ausgebildet sein. Die Abmessungen der Lichtleitervorrichtung senkrecht zu ihrer Längserstreckungsachse bzw. ihr Durchmesser können aber auch entlang ihrer Längserstreckungsachse variieren. Beispielsweise können die Abmessungen der Lichtleitervorrichtung 2 senkrecht zur ihrer Längserstreckungsachse in Richtung des Lichtaustrittsendes abnehmen. Die Lichtleitervorrichtung 2 ist mittels der Halterung 200 auf der Montageplatine 5 befestigt und näherungsweise senkrecht zur Oberfläche der Montageplatine 5 ausgerichtet. Die Lichtleitervorrichtung 2 ragt durch den Durchbruch 63 aus dem Sockelgehäuse 60 heraus.
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In dem Bereich zwischen den beiden LED-Chips 41, 42 und dem Lichtaustrittsende 22 des Lichtleiters 2 ist eine Sammellinsenvorrichtung 20 angeordnet, die von den Leuchtdioden 410, 420 der LED-Chips 41, 42 emittiertes Licht sammelt und auf das Lichteintrittsende 21 fokussiert. Die Sammellinsenvorrichtung 20 ist in 1 nur schematisch dargestellt. Sie kann aus einem System von mehreren optischen Komponenten bestehen. Vorzugsweise ist sie aber durch eine konvexe Wölbung des Lichteintrittsendes 21 der Lichtleitervorrichtung 2 realisiert.
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Die Halterung 200 des Lichtleiters 2 weist einen metallischen Befestigungsring 203 auf, der die Lichtleitervorrichtung 2 mit Klemmsitz umschließt, und mindestens zwei metallische Befestigungslaschen 201, 202 auf, die an einem Ende jeweils mit dem Befestigungsring 203 verschweißt sind und mit ihrem anderen Ende auf der Montageplatine 5 befestigt sind.
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Die Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 werden jeweils von lichtreflektierend ausgebildeten Oberflächen 310, 320, 330 gebildet sind, die jeweils einen in der Lichtleitervorrichtung 2 angeordneten trichterartigen Hohlraum begrenzen, wobei sich der Hohlraum jeweils ausgehend von einer Stufe 221, 222 bzw. 223 des Lichtaustrittsendes 22 der Lichtleitervorrichtung 2 in Richtung des Lichteintrittsendes 21 der Lichtleitervorrichtung 2 erstreckt.
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Die trichterartigen Hohlräume 31, 32, 33 werden jeweils von einer lichtreflektierenden Oberfläche 310, 320 bzw. 330 der Lichtleitervorrichtung 2 begrenzt. Die Oberflächen 310, 320, 330 sind metallisch beschichtet, um einen hohen Lichtreflexionsgrad zu gewährleisten. In den 4 bis 7 sind unterschiedliche Ansichten der Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 schematisch dargestellt, wobei im Hintergrund angeordnete Komponenten jeweils mit gestrichelten Linie dargestellt sind.
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Die erste Lichtauskoppeloptik 31 wird von der lichtreflektierenden Oberfläche 310 gebildet, die einen kegelförmigen Hohlraum in der ersten Stufe 221 des Lichtaustrittsendes 22 der Lichtleitervorrichtung 2 begrenzt, wobei die Kegelspitze in Richtung des Lichteintrittsendes 21 zeigt und die Öffnung des kegelförmigen Hohlraums in der Stirnfläche bzw. Oberfläche der ersten Stufe 221 des Lichtaustrittsendes 22 der Lichtleitervorrichtung 2 angeordnet ist. Die Kegelmantelfläche des Hohlraums bzw. der ersten Lichtauskoppeloptik 31 wird von der lichtreflektierenden, metallisierten Oberfläche 310 gebildet. Die Kegelachse des kegelförmigen Hohlraums ist eine Rotationssymmetrieachse 301 der ersten Lichtauskoppeloptik 31.
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Die zweite Lichtauskoppeloptik 32 wird von der lichtreflektierenden Oberfläche 320 gebildet, die einen kegelförmigen Hohlraum in der zweiten Stufe 222 des Lichtaustrittsendes 22 der Lichtleitervorrichtung 2 begrenzt, wobei die Kegelspitze in Richtung des Lichteintrittsendes 21 zeigt und die Öffnung des kegelförmigen Hohlraums in der Stirnfläche bzw. Oberfläche der zweiten Stufe 222 des Lichtaustrittsendes 22 der Lichtleitervorrichtung 2 angeordnet ist. Die Kegelmantelfläche des Hohlraums bzw. der zweiten Lichtauskoppeloptik 32 wird von der lichtreflektierenden, metallisierten Oberfläche 320 gebildet. Die Kegelachse des kegelförmigen Hohlraums ist eine Rotationssymmetrieachse 302 der zweiten Lichtauskoppeloptik 31.
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Die Retrofit-Lampe 1 und der Reflektor 9 des Kraftfahrzeugscheinwerfers werden mit horizontal verlaufender optischer Achse 900 betrieben. Dementsprechend sind die Rotationssymmetrieachsen 301, 302 der ersten und zweiten Lichtauskoppeloptiken 31, 32 in einer gemeinsamen horizontalen Ebene angeordnet.
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Die dritte Lichtauskoppeloptik 33 wird von der lichtreflektierenden Oberfläche 330 gebildet, die einen pyramidenförmigen Hohlraum in der dritten Stufe 223 des Lichtaustrittsendes 22 der Lichtleitervorrichtung 2 begrenzt, wobei die Pyramidenspitze in Richtung des Lichteintrittsendes 21 zeigt und die Öffnung des pyramidenförmigen Hohlraums in der Stirnfläche bzw. Oberfläche der dritten Stufe 223 des Lichtaustrittsendes 22 der Lichtleitervorrichtung 2 angeordnet ist. Die Öffnung des pyramidenförmigen Hohlraums 33 in der Oberfläche der dritten Stufe 223 ist rechteckig. Die Pyramidenmantelfläche des Hohlraums bzw. der dritten Lichtauskoppeloptik 33 wird von der lichtreflektierenden, metallisierten Oberfläche 330 gebildet. Die Pyramidenachse 303 des pyramidenförmigen Hohlraums 33, die durch die Pyramidenspitze und mittig durch die rechteckige Grundfläche der Pyramidenform des Hohlraums 33 verläuft, ist eine Symmetrieachse 303 der dritten Lichtauskoppeloptik 33 mit zwei-zähliger Rotationssymmetrie. Das heißt, die dritte Lichtauskoppeloptik 33 ist invariant gegenüber Drehungen um einen Winkel von 180° um ihre Pyramidenachse 303, die nachstehend daher auch als Rotationssymmetrieachse 303 der der dritten Lichtauskoppeloptik bezeichnet wird.
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Die Lage und Orientierung der Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 sind bezüglich der Referenzebene 62 des Sockels 6 ausgerichtet.
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Die erste Lichtauskoppeloptik 31 ist in einem Abstand D1 von D1 = 25,1 mm zur Referenzebene 62 des Sockels 6 angeordnet. Die zweite Lichtauskoppeloptik 32 ist in einem Abstand D2 von D2 = 29,1 mm zur Referenzebene 62 des Sockels 6 angeordnet. Der Abstand zwischen den Kegelspitzen der ersten Lichtauskoppeloptik 31 und der zweiten Lichtauskoppeloptik 32 beträgt somit 4 mm und entspricht dem Elektrodenabstand einer mit der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe 1 kompatiblen Hochdruckentladungslampe. Die dritte Lichtauskoppeloptik 33 ist in einem Abstand D3 von D3 = E = 27,1 mm zur Referenzebene 62 des Sockels 6 angeordnet. Die Pyramidenachse bzw. zwei-zählige Rotationssymmetrieachse 303 der dritten Lichtauskoppeloptik 33 ist parallel versetzt zu den Rotationssymmetrieachsen 301, 302 der ersten und zweiten Lichtauskoppeloptiken 31, 32 angeordnet und verläuft oberhalb einer horizontalen Ebene, die durch die Rotationssymmetrieachsen 301, 302 der ersten und zweiten Lichtauskoppeloptiken 31, 32 definiert ist.
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Das Lampengefäß 8 ist rohrförmig, insbesondere hohlzylindrisch ausgebildet, besteht aus Glas oder transparentem Kunststoff und ist koaxial zur Lichtleitervorrichtung 2 angeordnet. Das Lampengefäß 8 ist mit Klemmsitz am Rand des Durchbruchs 63 am Sockelgehäuse befestigt und umschließt den aus dem Sockelgehäuse 60 herausragenden Abschnitt der Lichtleitervorrichtung 2. Das Lampengefäß 8 dient zum Schutz der Lichtleitervorrichtung 2 und der Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 vor Berührung und Beschädigung. Das aus dem Durchbruch 63 des Sockelgehäuses 60 herausragende und die Lichtauskoppeloptik 3 überragende Ende 81 des Lampengefäßes 8 ist verschlossen, um das Eindringen von Schmutz in das Lampengefäß 8 zu verhindern. Der Innenraum des Lampengefäßes 8 ist beispielsweise evakuiert oder mit Gas bzw. einem Gasgemisch gefüllt. Das Füllgas bzw. Füllgasgemisch enthält beispielsweise Luft oder Inertgas oder eine Mischung aus Luft und Inertgas, wobei als Inertgas Stickstoff, SF6 und Edelgase sowie Mischungen davon bevorzugt sind.
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Während des Betriebs der Retrofit-Lampe 1 erzeugen die Leuchtdioden 410, 420 weißes Licht, das mittels der Sammellinsenvorrichtung 20 in das Lichteintrittsende 21 der Lichtleitervorrichtung 2 eingekoppelt wird. Im Inneren der Lichtleitervorrichtung 2 wird das eingekoppelte Licht durch innere Totalreflexion am Mantel der Lichtleitervorrichtung 2 zu ihrem abgestuften Lichtaustrittsende 22 geleitet. Im Bereich der Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 wird das im Inneren der Lichtleitervorrichtung 2 geführte Licht beim Auftreffen auf die metallisierte Oberfläche 310, 320, 330 der Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 in die Lichtleitervorrichtung 2 zurück reflektiert, so dass ein Teil dieses Lichts unter einem Winkel, der kleiner als der Winkel der Totalreflexion ist, auf die Mantelfläche 23 des Lichtleitervorrichtung 2 auftrifft und damit die Lichtleitervorrichtung 2 über ihre Mantelfläche 23 verlässt. Die Emission des von den Leuchtdioden 410, 420 erzeugten und in den Lichtleiter 2 eingekoppelten Lichts erfolgt im Wesentlichen auf Höhe der Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 über die Mantelfläche 23 des Lichtleitervorrichtung 2. Die erste und zweite Lichtkoppeloptik 31, 32 emittieren während des Lampenbetriebs Licht, das jeweils einen Lichtbogenansatz an einer Elektrode einer Hochdruckentladungslampe nachahmt. Die dritte Lichtauskoppeloptik 33 emittiert während des Lampenbetriebs Licht, das eine konvektionsbedingt aufwärts gekrümmte Lichtbogenmitte nachahmt.
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In 8 ist schematisch und teilweise geschnitten ein Fahrzeugscheinwerfer mit einer Retrofit-Lampe 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der Fahrzeugscheinwerfer besitzt einen Reflektor 9 mit lichtreflektierender Reflexionsfläche 90 und optischer Achse 900. Die Reflexionsfläche 90 ist beispielsweise parabolisch oder ellipsoidförmig oder als Freiformfläche ausgebildet. Die Retrofit-Lampe 1 ist mittels ihres Sockelflansches 61 in einer Montageöffnung 91 des Reflektors 9 befestigt. Der Sockel 6 bzw. der Sockelflansch 61 der Retrofit-Lampe 1 und die Montageöffnung 91 des Reflektors 9 bzw. des Fahrzeugscheinwerfers weisen aufeinander abgestimmte Befestigungsmittel (nicht abgebildet) auf, die eine Fixierung der Retrofit-Lampe 1 im Reflektor 9 gewährleisten. Die Referenzebene 62 liegt an der Außenseite des Reflektors 9 an. Die Rotationssymmetrieachsen 301, 302, 303 der Lichtauskoppeloptiken 31, 32, 33 sind parallel versetzt zur optischen Achse 900 des Reflektors 9 angeordnet. Der Reflektor 9 und die Retrofit-Lampe 1 werden mit horizontal verlaufender optischer Achse 900 betrieben. Die Symmetrieachse 303 der dritten Lichtauskoppeloptik 33 ist vorzugsweise oberhalb der Rotationssymmetrieachsen 301, 302 der ersten und zweiten Lichtauskoppeloptiken 31, 32 angeordnet, um dadurch einen konvektionsbedingt aufwärts gekrümmten Entladungsbogen nachzuahmen. Die beiden Rotationssymmetrieachsen 301, 302 der ersten und zweiten Lichtauskoppeloptik 31, 32 sind vorzugsweise in einer gemeinsamen horizontalen Ebene in einem Abstand von ca. 1,8 mm angeordnet.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das oben näher erläuterte Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Beispielsweise können anstelle der oben beschriebenen Lichtauskoppeloptiken anders geformte Lichtauskoppeloptiken verwendet werden, die beispielsweise jeweils einen, sich an den kegelartigen Abschnitt anschließenden kegelstumpfartigen Abschnitt aufweisen.
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Die Lichtleitervorrichtung der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe kann ferner in Richtung ihres abgestuften Lichtaustrittsendes verjüngt ausgebildet sein, um beispielsweise eine höhere Festigkeit und Resistenz gegenüber Erschütterungen zu gewährleisten. Insbesondere kann die Lichtleitervorrichtung im Bereich ihres Lichteintrittsendes einen größeren Durchmesser als im Bereich ihres Lichtaustrittsendes besitzen.
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Außerdem können Anzahl und Art der Halbleiterlichtquellen der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe verändert werden. Beispielsweise können eine oder mehrere Laserdioden anstelle der LED-Chips in der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe verwendet werden. Insbesondere kann Licht einer oder mehrerer Laserdioden mittels einer Sammellinsenvorrichtung in die Lichtleitervorrichtung eingekoppelt und über die Lichtauskoppeloptiken emittierte werden, wobei das Laserlicht, vorzugsweise blaues Laserlicht, mittels eines Leuchtstoffelements anteilig in Licht anderer Wellenlänge konvertiert, um weißes Licht als Mischung aus konvertiertem Licht und nicht konvertiertem Laserlicht zu erzeugen. Das Leuchtstoffelement ist beispielsweise eine lichtdurchlässige Keramikscheibe aus mit Cer dotiertem Yttriumaluminiumgranat (YAG:Ce), die am Lichteintrittsende 21 der Lichtleitervorrichtung 2 angeordnet ist. Alternativ kann das Leuchtstoffelement auch als Beschichtung der Oberfläche der Lichtleitervorrichtung im Bereich der Lichtauskoppeloptiken ausgebildet sein.
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Außerdem kann die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe auch mit Halbleiterlichtquellen ausgestattet sein, die einfarbiges oder mehrfarbiges Licht aussenden, um beispielsweise eine Signallichtfunktion wie zum Beispiel Bremslicht oder Fahrtrichtungsanzeiger zu verwirklichen.
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Weiterhin kann die Montageplatine 5 weitere funktionale Elemente enthalten, wie beispielsweise optische Sensoren, Peltier-Kühlelemente, sowie Heizelemente, die zum Beispiel zum Vorwärmen der LED-Chips bei tiefen Temperaturen dienen, insbesondere bei Temperaturen unterhalb von 0°C.
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Ferner kann das Lampengefäß 8 der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe eine als optische Blende ausgebildete lichtundurchlässige Beschichtung aufweisen, um die Lichtverteilung der Retrofit-Lampe zu verändern. Beispielsweise kann die als optische Blende ausgebildete lichtundurchlässige Beschichtung auf dem Lampengefäß derart ausgebildet sein, das ein lichtdurchlässiges Fenster auf der Oberfläche des Lampengefäßes definiert wird, um eine Abblendlichtverteilung zu erzeugen. Insbesondere kann die Form der als optische Blende ausgebildeten lichtundurchlässigen auf dem Lampengefäß 8 der Form einer solchen Beschichtung auf dem Außenkolben einer Hochdruckentladungslampe der ECE-Kategorie D1R, D2R, D3R, D4R, oder D8R entsprechen, so dass die erfindungsgemäße Retrofit-Lampe als Ersatz für eine derartige Hochdruckentladungslampe im Fahrzeugscheinwerfer verwendbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Retrofit-Lampe
- 2
- Lichtleitervorrichtung
- 21
- Lichteintrittsende der Lichtleitervorrichtung
- 22
- Lichtaustrittsende der Lichtleitervorrichtung
- 23
- Mantelfläche der Lichtleitervorrichtung
- 20
- Sammellinsenvorrichtung
- 200
- Halterung der Lichtleitervorrichtung
- 201, 202
- Befestigungslaschen
- 203
- Befestigungsring
- 221, 222, 223
- Stufen am Lichtaustrittsende
- 31, 32, 33
- Lichtauskoppeloptiken
- 301, 302, 303
- Rotationssymmetrieachsen der Lichtauskoppeloptiken
- 310, 320, 330
- Mantelflächen der Lichtauskoppeloptiken
- 41
- LED-Chip
- 42
- LED-Chip
- 410
- Leuchtdiode
- 420
- Leuchtdiode
- 5
- Montageplatine
- 50
- Komponenten der Betriebsschaltung
- 6
- Sockel
- 60
- Sockelgehäuse
- 61
- Sockelflansch
- 62
- Referenzebene des Sockels
- 63
- Durchbruch im Sockelgehäuse
- 7
- Kühlkörper
- 70
- Kühlrippen
- 8
- Lampengefäß
- 81
- Ende des Lampengefäßes
- 9
- Reflektor
- 90
- Reflexionsfläche
- 91
- Montageöffnung des Reflektors
- 900
- optische Achse