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Die vorliegende Erfindung betrifft einen SCR-Tank für Kraftfahrzeuge zur Speicherung und Abgabe von wässriger Harnstofflösung, umfassend eine ein Tankvolumen einfassende Tankschale mit einer Flüssigkeits-Zuführöffnung und mit einer Flüssigkeits-Entnahmeöffnung, wobei der SCR-Tank weiter eine Entlüftungsleitung aufweist, durch welche ein Gasaustausch zwischen einem im Betrieb des Tanks mit Gas gefüllten Bereich des Tankvolumens und der Außenatmosphäre des SCR-Tanks ermöglicht ist, wobei die Tankschale hierfür eine Gasöffnung aufweist, an der die Entlüftungsleitung endet oder die von der Entlüftungsleitung durchsetzt ist.
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Derartige Tanks an oder in Kraftfahrzeugen zur Speicherung und Abgabe von wässriger Harnstofflösung sind im Stand der Technik allgemein bekannt. Die wässrige Harnstofflösung dient üblicherweise der Reduktion von Stickoxiden im Abgas von Brennkraftmaschinen und somit der Minderung von Schadstoffemissionen beim Betrieb von Brennkraftmaschinen. Wässrige Harnstofflösung für Fahrzeuge ist beispielsweise unter dem Markennamen "AdBlue®" bekannt.
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Um ein Einfüllen von wässriger Harnstofflösung in den SCR-Tank und eine Entnahme von Harnstofflösung aus demselben zu erleichtern, weist ein SCR-Tank üblicherweise eine Entlüftungsleitung auf, durch die beim Einfüllen von Harnstofflösung in den Tank verdrängtes Gas aus dem Tank in die Außenatmosphäre entweichen kann und durch die bei der Entnahme von Harnstofflösung aus dem Tank Gas aus der Außenatmosphäre in den Tank nachströmen kann, um die Bildung eines die Entnahme von Harnstofflösung aus dem SCR-Tank hemmenden Unterdrucks in dem mit Gas gefüllten Bereich des Tankvolumens zu verhindern.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten gattungsgemäßen SCR-Tanks weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen SCR-Tank der eingangs genannten Art, bei welchem in einem Fügeabschnitt ein zur Bildung der Entlüftungsleitung beitragendes Entlüftungsleitungsbauteil mit einem Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale stoffschlüssig gefügt ist.
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Somit kann ein kompakter SCR-Tank geschaffen werden, bei welchem beim Einbau des SCR-Tanks in ein Kraftfahrzeug zusammen mit der Tankschale wenigstens ein Abschnitt der Entlüftungsleitung verlegt wird und so ein Abschnitt der Entlüftungsleitung nicht eigens durch die möglicherweise mit weiteren Geräten und Aggregaten verbaute Umgebung des SCR-Tanks hindurch verlegt zu werden braucht. Durch die stoffschlüssige Fügung des Entlüftungsleitungsbauteils mit der Tankschale kann der vom erfindungsgemäßen SCR-Tank eingenommene Bauraum sich nur geringfügig bis vernachlässigbar von jenem unterscheiden, den eine Tankschale eines herkömmlichen SCR-Tanks einnimmt, bei welchem die Entlüftungsleitung eigens zu verlegen ist. Bevorzugt beträgt das von dem mit der Tankschale gefügten Entlüftungsleitungsbauteil zusätzlich eingenommene Bauvolumen nicht mehr als 2 oder 3 % des von der Tankschale alleine, also ohne daran angefügtes Entlüftungsleitungsbauteil, eingenommenen Bauvolumens.
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Im Vergleich zu herkömmlichen Tanks mit frei im Tankinneren verlaufenden Entlüftungsleitungen kann durch die vorgeschlagene kompakte Bauform sogar Tankvolumen gewonnen werden.
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Mit "Fügeoberflächenabschnitt" ist dabei jener Teil der Oberfläche der Tankschale bezeichnet, mit welchem das Entlüftungsleitungsbauteil gefügt ist.
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Mit "stoffschlüssig" im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist jede Art von Materialvermischung zwischen dem Entlüftungsleitungsbauteil und der Tankschale bezeichnet, also insbesondere eine Schweißverbindung. Auch diffusionsbasiertes Fügen sowie Verkleben von Entlüftungsleitungsbauteil und Tankschale führen zu stoffschlüssigen Verbindungen im Sinne der vorliegenden Anmeldung.
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Grundsätzlich kann daran gedacht sein, ein Entlüftungsleitungsbauteil, welches die Entlüftungsleitung längs ihres im Erstreckungsbereich des Entlüftungsleitungsbauteils gelegenen Erstreckungsbahnabschnitts nach radial außen vollständig begrenzt und daher für sich alleine genommen einen Entlüftungsleitungsabschnitt vollständig definiert, stoffschlüssig mit dem Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale zu fügen. Eine weniger stark vom Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale weg abstehende Entlüftungsleitung mit gleichem Strömungsquerschnitt kann jedoch in vorteilhafter Weiterbildung der vorliegenden Erfindung dadurch erhalten werden, dass eine Oberfläche der Tankschale im Fügeabschnitt einen Teil der Einfassung der Entlüftungsleitung bildet. Dann kann das Entlüftungsleitungsbauteil auf seiner im gefügten Zustand der Tankschale zuweisenden Seite wandungsfrei ausgebildet sein, sodass die Abmessung, mit der das Entlüftungsleitungsbauteil im gefügten Zustand von der Tankschale absteht, wenigstens um die eingesparte Wandung kürzer ausgebildet sein kann.
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Zur Verringerung der Abmessung des Entlüftungsleitungsbauteils in Abstehrichtung von dem Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale nach stoffschlüssigem Fügen von Entlüftungsleitungsbauteil und Tankschale kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Entlüftungsleitungsbauteil im Fügeabschnitt einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt in einer zu ihrer Längserstreckung orthogonalen Querschnittsebene aufweist, wobei das Entlüftungsleitungsbauteil im Fügeabschnitt mit den freien Schenkelenden des U-förmigen Querschnitts mit dem Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale gefügt ist. Somit wird der zunächst zwischen den freien Schenkelenden des U-förmigen Querschnitts des Entlüftungsleitungsbauteils zur Ausbildung einer vollständigen Entlüftungsleitung fehlende Wandungsabschnitt durch den Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale bereitgestellt, sodass das Entlüftungsleitungsbauteil und die Tankschale gemeinsam im Fügeabschnitt die Entlüftungsleitung in Umfangsrichtung um ihre Erstreckungsbahn herum vollständig einschließen.
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Die Entlüftungsleitung erstreckt sich längs einer Erstreckungsbahn, sodass die Erstreckungsbahn als virtuelle Mittellinie der Entlüftungsleitung eine axiale Richtung derselben definiert und von der Erstreckungsbahn orthogonal ausgehende Radiusstrahlen eine radiale Richtung definieren. Die Umfangsrichtung ist dann selbsterklärend eine in einem radialen Abstand von der virtuellen Mittellinie der Entlüftungsleitung orthogonal zu den Radiusstrahlen verlaufende, also um die virtuelle Mittellinie umlaufende Umfangsrichtung.
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Zur Erleichterung der Anordnung des Entlüftungsleitungsbauteils an der Tankschale, genauer am Fügeoberflächenabschnitt derselben, ist es vorteilhaft, wenn eine Fügefläche aus Endfläche des Entlüftungsleitungsbauteils und Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale eine Nut und die jeweils andere Fügefläche einen in die Nut einpassbaren Vorsprung aufweist. Somit kann sichergestellt werden, dass das Entlüftungsleitungsbauteil bei jedem hergestellten Tank relativ zur Tankschale an stets demselben Ort angeordnet ist.
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Aus Gründen fertigungstechnischer Vereinfachung ist es bevorzugt, wenn die Tankschale die Nut und das in der Regel gegenüber der Tankschale wesentlich kleinere Entlüftungsleitungsbauteil den in die Nut einpassbaren Vorsprung aufweist. Dabei kann sogar das freie Ende eines Schenkels oder beider Schenkel des zuvor genannten U-förmigen Querschnitts der genannte Vorsprung sein, sodass in der Tankschale eine Vertiefung vorgesehen sein kann, in die hinein das Entlüftungsleitungsbauteil einsetzbar ist. Das Entlüftungsleitungsbauteil ist vorzugsweise durch Ultraschallschweißen oder durch Reibschweißen nach dessen Ansetzen an die Tankschale mit dieser verschweißbar, wenngleich andere Schweißverfahren, wie Heizelementschweißen, oder auch andere Fügeverfahren, wie etwa Kleben, nicht ausgeschlossen sein sollen.
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Wie bereits eingangs gesagt wurde, kann die Entlüftungsleitung an der Gasöffnung enden oder kann die Gasöffnung in das Tankvolumen hinein durchsetzen. Die Gasöffnung der Tankschale soll gemäß der vorliegenden Anmeldung nicht nur dann als durchsetzt gelten, wenn ein die Entlüftungsleitung einfassendes Bauteil durch Gasöffnung körperlich hindurchgeführt ist, sondern auch dann, wenn die Entlüftungsleitung längs ihrer Erstreckungsbahn mehrteilig ausgeführt ist und zwei gesondert voneinander ausgebildete und zur Bildung der Entlüftungsleitung beitragende Leitungsbauteile an der Gasöffnung aneinander angrenzen.
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Dann, wenn sich die Entlüftungsleitung durch die Gasöffnung hindurch in das Tankvolumen des SCR-Tanks hinein erstreckt, ist vorteilhafterweise ein im Tankvolumen gelegener Abschnitt der Entlüftungsleitung einstückig mit der Tankschale ausgebildet. Somit kann ein den Montagevorgang verzögerndes Einfädeln der Entlüftungsleitung durch die Gasöffnung hindurch entfallen. Außerdem können Dichtigkeitsprobleme der Entlüftungsleitung an der Gasöffnung vermieden werden. Beispielsweise kann die Tankschale an der Gasöffnung einen von dieser ausgehenden Stutzen, insbesondere zylindrischen Stutzen, aufweisen, welcher von der Wandung des Tanks in das Tankvolumen hinein vorsteht. Durch die Schweißverbindung des Entlüftungsleitungsbauteils mit der Tankschale kann dieses außerdem allein durch den Fügevorgang ausreichend gasdicht mit der Tankschale verbunden werden. Weitere Abdichtungsmaßnahmen können daher entfallen.
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Weiter kann das Entlüftungsleitungsbauteil derart mit der Tankschale zusammenwirken, dass durch das stoffschlüssige Fügen des Entlüftungsleitungsbauteils mit dem Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale die Steifigkeit der Tankschale insgesamt erhöht werden kann. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die Entlüftungsleitung im Fügeabschnitt wenigstens in einem Abschnitt um eine zum Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale orthogonale Krümmungsachse gekrümmt verläuft. Die steifigkeitserhöhende Wirkung kann umso größer sein, je mehr gekrümmte Abschnitte die Entlüftungsleitung im Fügeabschnitt um eine zum Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale orthogonale Krümmungsachse aufweist. Dabei ist selbstverständlich gemeint, dass jeder gekrümmte Abschnitt der Entlüftungsleitung um eine eigene Krümmungsachse oder gar Krümmungsachsenschar gekrümmt ist, wobei jede dieser Krümmungsachsen zum Fügeoberflächenabschnitt orthogonal orientiert ist. Durch die orthogonale Orientierung der Krümmungsachse ist sichergestellt, dass die Entlüftungsleitung auch in einem etwaig gekrümmten Verlaufsabschnitt flächig an einer Oberfläche der Tankschale anliegen kann. Die Krümmungsachsen sind somit auch orthogonal zu Erstreckungsbahn der Entlüftungsleitung im gekrümmten Abschnitt orientiert.
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Falls die Entlüftungsleitung im Fügeabschnitt mehr als einen gekrümmten Abschnitt aufweist, sind bevorzugt längs der Erstreckungsbahn aufeinander folgende gekrümmte Abschnitte jeweils in entgegengesetzte Richtung gekrümmt.
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Eine einfach und schnell herstellbare Fügeverbindung zwischen dem Entlüftungsleitungsbauteil und dem Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale kann dann hergestellt werden, wenn der Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale wenigstens abschnittsweise eben ist. Je größer der ebene Anteil des Fügeoberflächenabschnitts ist, desto größer ist die Erleichterung des Fügevorgangs zur Verbindung von Entlüftungsleitungsbauteil und Tankschale. Deshalb ist bevorzugt der gesamte Fügeoberflächenabschnitt der Tankschale eben.
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Grundsätzlich kann daran gedacht sein, das Entlüftungsleitungsbauteil an der Innenseite der Tankschale anzuordnen und mit dieser zu fügen. Dann ist allerdings die Gasöffnung von der Entlüftungsleitung durchsetzt, um die Entlüftungsleitung aus dem Tankinneren hinaus in die Außenatmosphäre zu führen. Aus diesem Grunde und auch weil auf der Innenseite der Tankschale das Fügen störende Versteifungsformationen, wie etwa Rippen, oder andere Funktionsformationen angeordnet sein können, ist das Entlüftungsleitungsbauteil bevorzugt an der Außenseite der Tankschale mit dieser gefügt. Die Außenseite der Tankschale weist häufig eine glattere Oberfläche als die Innenseite derselben auf.
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Grundsätzlich kann die Tankschale einteilig gebildet sein, etwa durch Blasumformen. Dann ist jedoch die Innenseite der Tankschale in der Regel frei von Formationen, was die Gesamtsteifigkeit des Tanks beeinträchtigen kann oder was auch die Schwappneigung von im Tank aufgenommener Flüssigkeit unerwünschterweise erhöhen kann.
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Bevorzugt ist daher die Tankschale mehrteilig gebildet und umfasst wenigstens ein Oberschalenbauteil und ein mit diesem verbundenes Unterschalenbauteil. Oberschalenbauteil und Unterschalenbauteil sind bevorzugt gesondert voneinander gefertigt. Da die Entlüftungsleitung funktionsbedingt in dem mit Gas gefüllten Bereich des Tankvolumens endet, um den Gasaustausch zwischen dem Tankvolumen (Tankinnenraum) und der Außenatmosphäre zu ermöglichen, ist die Entlüftungsleitung bevorzugt am Oberschalenbauteil angeordnet und mit diesem gefügt. Daher ist bevorzugt auch der Fügeoberflächenabschnitt am Oberschalenbauteil ausgebildet.
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Wenngleich es vorliegend auf das Herstellverfahren zur Bildung von Tankbauteilen nicht ankommen soll, so ist dennoch das Spritzgießverfahren zur Herstellung einzelner oder aller Bauteile des hier beschriebenen erfindungsgemäßen SCR-Tanks bevorzugt. Aus diesem Grunde ist bzw. sind das Oberschalenbauteil oder/und das Unterschalenbauteil oder/und das Entlüftungsleitungsbauteil ein Spritzgussbauteil. Dadurch kann das jeweilige Bauteil mit großen konstruktiven Gestaltungsfreiheitsgraden hergestellt werden, etwa mit möglichst glatter Außenoberfläche und durch Versteifungsrippen und andere Funktionsformationen strukturierter Innenoberfläche.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben werden. Es stellt dar:
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1 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines SCR-Tanks der vorliegenden Anmeldung,
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2a eine Draufsicht auf ein Entlüftungsleitungsbauteil, wie es an dem SCR-Tank von 1 verwendet ist,
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2b eine Querschnittsansicht durch das Entlüftungsleitungsbauteil von 2a in der Schnittebene IIb-IIb von 2a und
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3 eine Teilschnittansicht des SCR-Tanks von 1 längs der Schnittebene III-III von 1.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines SCR-Tanks der vorliegenden Anmeldung allgemein mit 10 bezeichnet. Der Betrachter von 1 blickt auf ein Oberschalenbauteil 12 des SCR-Tanks 10, welches zusammen mit einem nur in 3 erkennbaren Unterschalenbauteil 14 eine Tankschale 16 des SCR-Tanks 10 bildet, die ein Tankvolumen 18 im Inneren des SCR-Tanks 10 einfasst.
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An dem Oberschalenbauteil 12 sind verschiedene Funktionsformationen ausgebildet, beispielsweise ein Einlassstutzen 20 zur Befestigung einer Einfüllleitung daran, um Flüssigkeit, insbesondere wässrige Harnstofflösung, durch den Einfüllstutzen 20 in das Tankvolumen 18 des SCR-Tanks 10 einzuleiten. Weiter kann eine Aufnahme 24 für einen Füllstandsensor am Oberschalenbauteil 12 ausgebildet sein, mit welchem der Füllgrad des SCR-Tanks 10 ermittelbar ist. Ebenso kann am Oberschalenbauteil 12 – oder auch am Unterschalenbauteil 14 – ein Anschluss 26 ausgebildet sein, um eine im SCR-Tank 10 aufgenommene Heizvorrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen, um das Tankvolumen 18 des SCR-Tanks zu beheizen. Wässrige Harnstofflösung gefriert üblicherweise unter normalen Atmosphärenbedingungen bei etwa –11 °C, eine Temperatur, die in Europa und auch in anderen Gegenden der Welt in der kalten Jahreszeit ohne weiteres erreicht wird. Durch die nicht eigens dargestellte Heizvorrichtung kann ein unerwünschtes Einfrieren der wässrigen Harnstofflösung verhindert oder wenigstens verzögert werden.
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Wie an dem Oberschalenbauteil 12 können auch am Unterschalenbauteil 14 Funktionsbauteile aufgenommen oder Funktionsformationen ausgebildet sein. In 3 ist teilweise eine Pumpe 28 gezeigt, mit welcher wässrige Harnstofflösung aus dem Tankvolumen 18 im Inneren des SCR-Tanks 10 gezielt entnommen und einer Vorrichtung zur Abgasreinigung zugeführt werden kann.
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Beim Einfüllen von wässriger Harnstofflösung in das Tankvolumen 18 des SCR-Tanks 10 muss Gas, das im Tankvolumen 18 vorhanden ist, von der einströmenden Harnstofflösung verdrängt werden. Ebenso muss bei der Entnahme von Harnstofflösung aus dem Tankvolumen 18 Gas in das Tankvolumen 18 nachströmen können, um zu verhindern, dass sich in dem mit Gas gefüllten Bereich des Tankvolumens 18 ein der Pumpe 28 entgegenwirkender Unterdruck aufbaut.
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Hierzu ist am SCR-Tank 10 eine Entlüftungsleitung 30 vorgesehen, welche sich von der Außenseite des SCR-Tanks 10 in das Tankvolumen 18 hinein erstreckt. An der Außenseite des SCR-Tanks 10 ist die Entlüftungsleitung 30 durch ein Entlüftungsleitungsbauteil 32 gebildet. Im Inneren des Tankvolumens 18 ist die Entlüftungsleitung 30 durch einen vorzugsweise einstückig mit dem Oberschalenbauteil 12 ausgebildeten und von der Wandung des Oberschalenbauteils 12 nach innen vorstehenden Endstutzen 34 gebildet. Das Entlüftungsleitungsbauteil 32 ist in 2a ohne den restlichen SCR-Tank 10, also im Wesentlichen ohne die Tankschale 16, dargestellt.
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Das Entlüftungsleitungsbauteil 32 erstreckt sich längs einer Erstreckungsbahn E entlang eines im Wesentlichen ebenen Fügeoberflächenabschnitts 36 auf der Außenseite 12a des Oberschalenbauteils 12. Der Fügeoberflächenabschnitt 36 ist im dargestellten Beispiel über den gesamten Erstreckungsbereich des Entlüftungsleitungsbauteils 32 eben. Dies muss jedoch nicht so sein.
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Das beispielhaft dargestellte Entlüftungsleitungsbauteil 32 ist an seinem eine Gasöffnung 38 (siehe 3) der Tankschale 16, genauer des Oberschalenbauteils 12, überdeckenden Längsende 32a mit vergrößertem Querschnitt ausgebildet, um die Gasöffnung 38 vollständig bedecken zu können. Dadurch ist es möglich, eine Gasöffnung 38 am SCR-Tank vorzusehen, deren Durchmesser größer ist als die lichte Weite des Entlüftungsleitungsbauteils 32.
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An seinem entgegengesetzten Längsende 32b ist das Entlüftungsleitungsbauteil 32 mit einem Anschlussstutzen 40 versehen, um daran weitere Leitungsbauteile der Entlüftungsleitung 30 anzuschließen. Der Anschlussstutzen 40 ist vorzugsweise einstückig mit dem übrigen Entlüftungsleitungsbauteil 32 ausgebildet. Das Entlüftungsleitungsbauteil 32 und der Endstutzen 34 sind somit nicht notwendigerweise die einzigen Bauteile, die zur Bildung der Entlüftungsleitung 30 beitragen.
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Das Entlüftungsleitungsbauteil 32 ist, wie in 2a zu erkennen ist, in seinem Verlauf wenigstens einmal, vorzugsweise mehrfach gekrümmt, nämlich im dargestellten Beispiel zweimal gekrümmt: ein erstes Mal um die zum ebenen Fügeoberflächenabschnitt 36 orthogonale Krümmungsachse K1 und ein weiteres Mal um die ebenfalls zum Fügeoberflächenabschnitt 36 orthogonale Krümmungsachse K2. Die Krümmungsachsen K1 und K2 sind orthogonal zur Zeichenebene der 2.
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Ein Querschnitt durch das Entlüftungsleitungsbauteil 32 längs der Schnittebene IIb-IIb in 2a ist in 2b dargestellt. Das Entlüftungsleitungsbauteil 32 weist im Wesentlichen über seine gesamte Länge mit Ausnahme des Anschlussstutzens 40 eine nach unten offene U-förmige Querschnittsgestalt auf mit den Schenkeln 42 und 44, welche vorzugsweise parallel zueinander verlaufen, und mit einer die Schenkel 42 und 44 verbindenden Basis 46. Die freien Längsenden 42a und 44a der Schenkel 42 bzw. 44, die eine Fügeendfläche des Entlüftungsleitungsbauteils 32 bilden, stehen über einen Radialvorsprung 48 vor, welcher von den Schenkeln 42 und 44 nach radial außen vorsteht.
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Die Fügeendfläche und gegebenenfalls auch der Radialvorsprung 48 definieren einen Fügeabschnitt 52, in welchem das Entlüftungsleitungsbauteil 32 mit dem Fügeoberflächenabschnitt 36 des Oberschalenbauteils 12 stoffschlüssig verbunden ist, etwa durch Schweißen, insbesondere Ultraschallschweißen.
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Der Radialvorsprung 48 kann Teil der stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Entlüftungsleitungsbauteil 32 und dem Oberschalenbauteil 12 sein. Dies muss jedoch nicht so sein. Im vorliegenden Beispiel ist der Radialvorsprung 48, wie in 3 zu erkennen ist, mit Abstand von der äußeren Oberfläche 12a des Oberschalenbauteils 12 angeordnet. Der Radialvorsprung 48 kann jedoch auch für den Fügevorgang an der äußeren Oberfläche 12a des Oberschalenbauteils 12 Anliegen und durch Schweißen, insbesondere Ultraschallschweißen, mit dem Material des Oberschalenbauteils 12 verschmolzen werden.
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Im vorliegenden Beispiel sind lediglich die freien Enden 42a und 44a der Schenkel 42 bzw. 44 des U-förmigen Querschnitts des Entlüftungsleitungsbauteils 32 unmittelbar mit dem Fügeoberflächenabschnitt 36 der Tankschale 16, insbesondere des Oberschalenbauteils 12, stoffschlüssig verbunden. Hierzu wurden die freien Enden 42a und 44a der Schenkel 42 bzw. 44 in eine entsprechende Nut 54 im Fügeoberflächenabschnitt 36 eingepasst, um für eine korrekte Lage und Orientierung des Entlüftungsleitungsbauteils 32 relativ zur Gasöffnung 38 und zum Oberschalenbauteil 12 vor Herstellung der stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Entlüftungsleitungsbauteil 32 und dem Oberschalenbauteil 12 zu sorgen. Nach dem Einpassen der freien Enden 42a und 44a in die Nut 54 wurde das Entlüftungsleitungsbauteil 32 mit dem Oberschalenbauteil 12 verschweißt.
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Tatsächlich sind die freien Enden 42a und 44a der Schenkel 42 bzw. 44 in 2b Teil eines einzigen umlaufenden Vorsprungs, welcher komplementär zur umlaufenden Nut 54 ausgebildet ist. Wegen der Querschnittsdarstellung der 2b wurde jedoch zur Verdeutlichung der U-förmigen Querschnittsgestalt des Entlüftungsleitungsbauteils 32 im Fügeabschnitt 52 die oben verwendete Beschreibung gewählt.
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Im fertig gefügten Zustand ist die Entlüftungsleitung 30 im Fügeabschnitt 52 an drei in Umfangsrichtung um die Erstreckungsbahn E aufeinanderfolgenden Seiten vom Entlüftungsleitungsbauteil 32 und im Bereich zwischen den freien Enden 42a und 44a der Schenkel 42 bzw. 44 von dem Fügeoberflächenabschnitt 36, also von der Außenseite 12a des Oberschalenbauteils 12 der Tankschale 16 des SCR-Tanks 10 nach radial außen begrenzt. Im Bereich des Anschlussstutzens 40 ist die Entlüftungsleitung 30 ausschließlich durch das Entlüftungsleitungsbauteil 32 radial nach außen begrenzt.
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Durch den mehrfach gekrümmten Verlauf des Entlüftungsleitungsbauteils 32 mit im Wesentlichen ebener Endfläche 50 kann zusätzlich die Tankschale 16 oder wenigstens das Oberschalenbauteil 12 versteift werden, wenn das Entlüftungsleitungsbauteil 32 stoffschlüssig mit dem Oberschalenbauteil 12 verbunden ist.
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Weiterhin kann die Entlüftungsleitung 30 zumindest in unmittelbarer Nähe der Tankschale 16 unmittelbar an der Tankschale 16 entlang geführt werden, ohne das Tankvolumen 18 zu verringern und ohne übermäßig von der Außenseite 12a des Oberschalenbauteils 12 abzustehen. Es wird so ein vorteilhaft kompakter SCR-Tank 10 erhalten, der einfach und sicher auch in bereits eng verbauten Bauräumen an einem Kraftfahrzeug untergebracht werden kann.
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Das Oberschalenbauteil 12 – ebenso wie das Unterschalenbauteil 14 – können integral mit Befestigungsformationen 56 ausgebildet sein, mit welchem der SCR-Tank 10 am Kraftfahrzeug festgelegt werden kann.