DE102016202228A1 - Visuelle Anzeige von Temperaturen auf der Oberfläche von dentalmedizinischen Instrumenten - Google Patents

Visuelle Anzeige von Temperaturen auf der Oberfläche von dentalmedizinischen Instrumenten Download PDF

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DE102016202228A1
DE102016202228A1 DE102016202228.8A DE102016202228A DE102016202228A1 DE 102016202228 A1 DE102016202228 A1 DE 102016202228A1 DE 102016202228 A DE102016202228 A DE 102016202228A DE 102016202228 A1 DE102016202228 A1 DE 102016202228A1
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Michael Sift
Jürgen Weber
Thomas Bierbaum
Bernd Oehme
Ralf Sutter
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Sirona Dental Systems GmbH
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    • A61C17/16Power-driven cleaning or polishing devices
    • A61C17/20Power-driven cleaning or polishing devices using ultrasonics

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Abstract

Im Hinblick auf eine Verbesserung der Sicherheit von Patient und Nutzer, eine Erhöhung der Gerätelebensdauer und eine Vereinfachung und höhere Zuverlässigkeit des Betriebs wird die Verwendung von thermochromen Pigmenten 6 zur visuellen Anzeige von Temperaturen auf der Oberfläche 5, 105, 205, 305, 405, 505, 605 von dentalmedizinischen Instrumenten 1, 101, 201, 301, 401 oder dentalmedizinischen Vorrichtungen 513, 613, 614 vorgeschlagen. Entsprechende Instrumente 1, 101, 201, 301, 401 oder Vorrichtungen 513, 613, 614 weisen an ihrer Oberfläche 5, 105, 205, 305, 405, 505, 605 zumindest bereichsweise thermochrome Pigmente 6 auf.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft die Möglichkeit einer visuellen Anzeige von Temperaturen auf der Oberfläche von dentalmedizinischen Instrumenten oder dentalmedizinischen Vorrichtungen. Des Weiteren betrifft die Erfindung entsprechende dentalmedizinische Instrumente oder dentalmedizinische Vorrichtungen.
  • Stand der Technik
  • Während des Betriebs von dentalmedizinischen Instrumenten oder dentalmedizinischen Vorrichtungen kann es bereits im Rahmen des bestimmungsgemäßen und störungsfreien Normalbetriebs, aber insbesondere auch beim Auftreten einer Fehlfunktion zur Erhitzung von Oberflächen kommen. Dies betrifft auch Oberflächen, welche durch den Nutzer, z.B. durch einen Zahnarzt, einen Dentalhygieniker oder durch einen zahnmedizinischen Fachangestellten oder den Patienten berührbar sind oder im Rahmen des bestimmungsgemäßen Einsatzes regelmäßig berührt werden. Die Erhitzung kann so groß sein, dass es zu Verbrennungen der Haut oder des Mundraums, insbesondere der Gingiva, kommen kann.
  • Zurzeit existiert keine technische Lösung, die für den Nutzer unmittelbar, fortlaufend und gefahrlos die Information bereitstellt, ob eine berührbare Oberfläche eines dentalmedizinischen Instruments oder einer dentalmedizinischen Vorrichtung an einem beliebigen Punkt so heiß ist, dass es zu Verbrennungen kommen könnte.
  • Des Weiteren existieren bei dentalmedizinischen Vorrichtungen Systemzustände, welche mit einer bestimmten Oberflächentemperatur verknüpft sind, bspw. bei Autoklaven, auch Sterilisatoren genannt, zur Sterilisierung von dentalmedizinischen Instrumenten oder bei Geräten zur thermischen Desinfektion. Auch diesbezüglich stellt der aktuelle Stand der Technik keine Möglichkeit des Rückschlusses auf eine aktuelle Oberflächentemperatur bereit.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, im Zusammenhang mit dem Einsatz von dentalmedizinischen Instrumenten und Vorrichtungen eine Verbesserung der Sicherheit von Patient und Nutzer, eine Erhöhung der Gerätelebensdauer und eine Vereinfachung und höhere Zuverlässigkeit des Betriebs zu erreichen.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, thermochrome Pigmente zur visuellen Anzeige von Temperaturen auf der Oberfläche von dentalmedizinischen Instrumenten oder dentalmedizinischen Vorrichtungen zu verwenden.
  • Ferner werden dentalmedizinische Instrumente oder dentalmedizinische Vorrichtungen vorgeschlagen, welche erfindungsgemäß so weitergebildet sind, dass die Oberfläche des Instruments oder der Vorrichtung zumindest bereichsweise thermochrome Pigmente aufweist.
  • Der Erfindung schlägt die Verwendung von thermochromen Pigmenten vor, um dem Nutzer eines dentalmedizinischen Instruments oder einer solchen Vorrichtung (Warn-)Hinweise bereitstellen zu können. Dabei kann über einen ausgedehnten Oberflächenbereich eine visuelle Information generiert werden, es lassen sich aber gleichzeig auch lokale visuelle Information bereitstellen.
  • Es lassen sich thermochrome Pigmente auf die kritischen berührbaren Oberflächen aufbringen und können dem Nutzer nachfolgend über einen Farbumschlag visuell einen Warnhinweis über eine mögliche zu hohe oder auch einen Hinweis über das Erreichen einer gewünschten Temperatur anzeigen.
  • Thermochrome Pigmente sind dabei für sich gesehen bekannt. Es handelt sich um Farbpigmente, die bei dem Über- oder Unterschreiten einer Umschlagstemperatur, auch Indikatortemperatur oder Temperaturpunkt genannt, ihre Farbe ändern, transparent oder opak werden. Diese Eigenschaft kann sowohl reversibel als auch irreversibel sein.
  • Der Temperaturpunkt ist dabei durch die chemische Zusammensetzung frei einstellbar. Somit lassen sich im Rahmen der Erfindung Oberflächen von dentalmedizinischen Instrumenten oder Vorrichtungen durch den Auftrag und/oder den Eintrag von thermochromen Pigmenten so weiterbilden, dass sie die Farbe und/oder den Transparenzgrad in Abhängigkeit der Oberflächentemperatur so ändern, dass dem Nutzer eine unerwünscht hohe Temperatur, die beispielsweise Verbrennungsgefahr bedeutet oder ein sonstiger temperaturabhängiger Systemzustand unmittelbar und fortlaufend anzeigbar ist.
  • Vorteilhafterweise können thermochrome Pigmente zur Anzeige einer Temperatur verwendet werden, welche eine Verbrennungsgefahr für eine mit der Oberfläche in Kontakt geratende Person darstellt. Diese Temperatur ist vom Werkstoff des Bauteils, insbesondere von der Wärmeleitfähigkeit und von einer typischen Berührungszeit der Oberfläche des Bauteils abhängig.
  • In weiter vorteilhafter Weise können thermochrome Pigmente zur Anzeige eines temperaturabhängigen Systemzustands eines dentalmedizinischen Instruments oder einer dentalmedizinischen Vorrichtung verwendet werden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden thermochrome Pigmente in einer Formulierung als Lack oder Farbe, oder in dem Material der Oberfläche des Instruments oder der Vorrichtung dispergiert, verwendet.
  • Die thermochromen Pigmente lassen sich dabei wie übliche ein- oder mehrfarbige Pigmente in flüssige Farben oder Lacke einmischen. Dadurch können Farben oder Lacke bereitgestellt werden, welche die gleichen Farbeigenschaften besitzen wie die Pigmente selber. Diese Farben oder Lacke verhalten sich bezüglich ihrer sonstigen Eigenschaften aber wie normale Farben oder Lacke und können daher auf beliebige Oberflächen von dentalmedizinischen Instrumenten oder Vorrichtungen aufgebracht werden.
  • Besteht die Oberfläche des Instruments oder der Vorrichtung vollständig oder bereichsweise aus Kunststoff, können die Pigmente direkt in das zugrunde liegende Granulat eingemischt werden.
  • Dementsprechend erweist sich auch eine Ausführungsform des dentalmedizinischen Instruments oder der dentalmedizinischen Vorrichtung gemäß der Erfindung als vorteilhaft, bei dem bzw. bei der die Oberfläche durch das Aufbringen thermochromer Pigmente in einer Formulierung als Lack oder Farbe weitergebildet ist.
  • Alternativ oder zusätzlich kann das Instrument oder die Vorrichtung in vorteilhafter Weise in dem Material der Oberfläche dispergierte thermochrome Pigmente aufweisen.
  • Vorteilhafterweise kann die Oberfläche des dentalmedizinischen Instrument oder der dentalmedizinischen Vorrichtung thermochrome Pigmente mit zumindest zwei verschiedenen Indikatortemperaturen, auch Umschlagstemperaturen genannt, aufweisen. Damit lassen sich zumindest zwei verschiedene Umschlagstemperaturen visuell anzeigen. Das Ansteigen einer Temperatur kann bspw. durch eine erste Farbänderung z.B. gelb angezeigt werden. Steigt die Temperatur weiter auf einen kritischen Grenzwert, kann über die zweite Fraktion der Pigmente ein weiter Farbumschlag erfolgen, z.B. auf die Farbe rot. Der Nutzer ist somit rechtzeitig über einen Temperaturanstieg informiert und kann ggf. Gegenmaßnahmen einleiten. Durch den zweiten Farbumschlag kann je nach Auslegung eine Beeinträchtigung des Patienten oder auch eine Zerstörung des Instruments zuverlässig verhindert werden.
  • In vorteilhafter Weise kann das dentalmedizinische Instrument oder die dentalmedizinische Vorrichtung in dem Bereich der Oberfläche thermochrome Pigmente aufweisen, welcher durch einen Nutzer oder einen Patienten berührbar ist oder bei bestimmungsgemäßer Benutzung berührt wird.
  • Im Konkreten erweist sich ein dentalmedizinisches Instrument als vorteilhaft, welches einen dentalmedizinischen Ultraschallscaler oder einen dentalmedizinischen Wasser-Luftbläser mit einem Griffbereich und mit einer Instrumentenspitze aufweist, wobei die Instrumentenspitze und/oder der Griffbereich thermochrome Pigmente aufweist. Dabei kann die Indikatoreigenschaft der Instrumentenspitze insbesondere eine Verbrennung des Mundraums des Patienten verhindern. Die Indikatoreigenschaft des Griffbereichs könnte andererseits zur Anzeige eines bestimmten, erwünschten oder auch unerwünschten, Betriebszustands dienen.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des dentalmedizinischen Instruments gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein dentalmedizinisches Hand- oder Winkelstück oder eine dentalmedizinische Turbine mit einem Schaftbereich und einem Kopf auf, wobei der Kopf oder der Deckel einer dem Kopf zugeordneten Spannzange thermochrome Pigmente aufweist. Dabei vermag die Indikatoreigenschaft des Kopfs insbesondere eine Verbrennung der Gingiva des Patienten zu verhindern. Eine weiter optionale Indikatoreigenschaft des Griffbereichs könnte andererseits zur Anzeige eines bestimmten Betriebszustands dienen.
  • Auch Elektromotoren oder Lasersysteme, aber auch Instrument zur Diagnose mittels einer Lichtquelle können derartige thermochrome Pigmente aufweisen.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform einer dentalmedizinischen Vorrichtung gemäß der Erfindung ist so ausgestaltet, dass die Vorrichtung einen Beladungsträger zur Anordnung von zu sterilisierenden Instrumenten in einem Sterilisator oder von zu desinfizierenden Instrumenten in einem Gerät zur thermischen Desinfektion aufweist, wobei die Oberfläche des Beladungsträgers zumindest bereichsweise thermochrome Pigmente aufweist. Eine Verletzung des Nutzers aufgrund eines unbeabsichtigten Berührens des heißen Beladungsträgers kann so sicher vermieden werden.
  • Der Beladungsträger kann dabei die erfindungsgemäße Vorrichtung selber darstellen oder auch einen Teil hiervon bilden.
  • Des Weiteren sind Sterilisatoren bekannt, bei denen der Beladungsträger gleichzeitig einen Teil des Gehäuses der Vorrichtung bildet. Der Beladungsträger bildet demnach zusätzlich zu der Aufnahmemöglichkeit für die zu sterilisierenden Instrumente einen Verschluss oder einen Deckel für den Sterilisator. Im Rahmen der Erfindung wird eine vorteilhafte Weiterbildung eines solchen Sterilisators oder eines Gerätes zur thermischen Desinfektion und auch eines entsprechenden Beladungsträgers vorgeschlagen, wobei der Beladungsträger auf einer sichtbaren Außenseite zumindest bereichsweise thermochrome Pigmente aufweist. Damit lässt sich eine Erhitzung der Außenseite des Beladungsträgers sicher visuell erkennen und eine Verbrennung seitens des Benutzers wird vermieden.
  • Alternativ oder zusätzlich kann der Beladungsträger auf der Innenseite thermochrome Pigmente aufweisen. Diese können einen höheren Umschlagspunkt als die Pigmente auf der Außenseite besitzen und so dem Benutzer das Überschreiten der Verbrennungstemperatur anzeigen.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer dentalmedizinischen Vorrichtung gemäß der Erfindung betrifft für sich gesehen einen Sterilisator oder ein Gerät zur thermischen Desinfektion mit einem Beladungsträger gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.
  • Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Sterilisator, insbesondere einen dentalmedizinischen Sterilisator oder ein Gerät zur thermischen Desinfektion, welcher auf der Oberfläche der Innenseite des Gehäuses und/oder auf der Oberfläche der Außenseite des Gehäuses zumindest bereichsweise thermochrome Pigmente aufweist.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Zusammen mit der Erläuterung bevorzugter Ausführungsformen erfindungsgemäßer dentalmedizinischer Instrumente und Vorrichtungen werden zugleich erfindungsgemäße Verwendungen erörtert. Es zeigen:
  • 1 die schematische seitliche Darstellung eines erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Instruments, hier eines Ultraschallscalers;
  • 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß gebildeten Ultraschallscalers in einer schematischen Seitenansicht;
  • 3 die schematische seitliche Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Instruments, hier eines dentalmedizinischen Wasser-Luftbläsers;
  • 4 die schematische seitliche Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Instruments, hier eines dentalmedizinischen Winkelstücks;
  • 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß gebildeten Winkelstücks in einer schematischen Seitenansicht;
  • 6 eine schematische räumliche Darstellung einer erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Vorrichtung, hier als Beladungsträger eines Dampfsterilisators;
  • 7 eine schematische, seitlich gesehene Schnittdarstellung einer weiteren erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Vorrichtung, hier als Dampfsterilisator.
  • Ausführungsformen der Erfindung
  • 1 zeigt die schematische seitliche Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Instruments 1, hier eines Ultraschallscalers 2. Das Instrument 1 in Form des Ultraschallscalers 2 weist in bekannter Weise einen Griffbereich 3 und eine Instrumentenspitze 4 auf.
  • Die Instrumentenspitze 4 des dentalmedizinischen Ultraschallscalers 2 kann so heiß werden, dass z.B. bei unzureichender Kühlung durch Wasser die Gefahr der Verbrennung der Gingiva des Patienten gegeben ist. Zur Linderung dieser Gefahr ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Oberfläche 5 des Instruments 1 zumindest bereichsweise thermochrome Pigmente 6 aufweist. Dazu weist die Außenseite der Instrumentenspitze 4 thermochrome Pigmente 6 auf. Zur Veranschaulichung des betreffenden Bereichs der Instrumentenspitze 4 ist dieser in 1 mit einer punktierten Linie umgeben. Die thermochromen Pigmente 6 lassen sich dabei in einer Formulierung als Lack auf die Instrumentenspitze 4 aufbringen.
  • Im Konkreten ist bei dem erfindungsgemäßen Instrument 1 die Verwendung von thermochromen Pigmenten 6 zur visuellen Anzeige von Temperaturen auf der Oberfläche 5 des Instruments 1 vorgesehen. Bei dem Beispiel gemäß 1 werden thermochrome Pigmente 6 zur Anzeige einer Temperatur verwendet, welche eine Verbrennungsgefahr für eine mit der Oberfläche 5 in Kontakt geratende Person darstellen könnten. Der hier in Rede stehende Bereich der Oberfläche 5 des Instruments 1, nämlich die Instrumentenspitze 4, wird bei bestimmungsgemäßer Benutzung zwangsläufig von dem Patienten berührt. Die thermochromen Pigmente 6 weisen daher eine Indikatortemperatur, auch Farbumschlags- oder Umschlagstemperatur genannt, auf, die der oben genannten, mit einer Verbrennungsgefahr einhergehenden Temperatur entspricht. Eine mögliche Verbrennungsgefahr für den Patienten kann so seitens des Nutzers unmittelbar und fortlaufend anhand einer Farbänderung der thermochromen Pigmente 6 erkannt werden.
  • 2 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Instruments 101 in Form eines weiteren Ultraschallscalers 102. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Oberfläche 105 des Scalers 102 im Griffbereich 103 thermochrome Pigmente 6 auf. Dies wird in 2 durch eine schraffierte Darstellung des entsprechenden Bereichs veranschaulicht. Die Pigmente 6 können wie oben anhand 1 beschrieben in einer Formulierung als Lack, oder auch als Farbe, auf den Griffbereich 103 aufgebracht werden. Sofern der Griffbereich 103 z.B. aus Kunststoff besteht, können die thermochromen Pigmente 6 auch in dem Material dieses Bereichs der Oberfläche 105 dispergiert sein.
  • Dentalmedizinische Instrumente 1, 101 wie der in 2 gezeigte Ultraschallscaler 102 besitzen, wie z.B. auch Elektromotoren, Aushärteleuchten, Inspektionsleuchten, typischerweise eine definierte Einschaltdauer, um ein Überhitzen, z.B. des Griffbereiches 103, zu vermeiden. Mit dem hier beschriebenen Instrument 101 hat der Nutzer die Möglichkeit, eine zu große Erwärmung aufgrund eines Farbumschlags des Griffbereichs 103 frühzeitig zu erkennen. Dazu kann die Anzeigetemperatur der verwendeten thermochromen Pigmente 6 entsprechend ausgelegt werden.
  • In einer Weiterbildung kann die Oberfläche 105 des Instruments 101 thermochrome Pigmente 6 mit zumindest zwei verschiedenen Indikatortemperaturen bzw. Umschlagstemperaturen aufweisen. Durch eine zweifarbige Auslegung z.B. gelb, rot bei verschiedenen Temperaturen kann so bereits ein Frühindikator z.B. gelb realisiert werden. Ein weiterer Farbumschlag z.B. rot könnte anzeigen, dass der dentale Ultraschallscaler 103 auf Grund einer reduzierten Kühlung im Inneren bereits so heiß ist, dass die Gefahr einer Zerstörung gegeben ist.
  • Auch bei diesem Beispiel kann zusätzlich auch die Instrumentenspitze 104 des Instruments 101 hier nicht dargestellt thermochrome Pigmente aufweisen, womit zusätzlich die bereits anhand 1 beschriebene Funktionalität erreichbar ist. Hierbei ist die Verwendung verschiedener Fraktionen von Pigmenten 6 mit unterschiedlichen Indikatortemperaturen auf der Oberfläche 105 möglich.
  • 3 zeigt die schematische seitliche Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Instruments 201, hier eines dentalmedizinischen Wasser-Luftbläsers 207. Der Wasser-Luftbläser 207 weist in bekannter Weise einen Griffbereich 203 und eine Instrumentenspitze 204 mit einer Düse auf, durch die Wasser und Luft austritt.
  • Es ist bekannt, Wasser-Luftbläser 207 mit einer Wasserheizung auszustatten. Reduziert sich jedoch der Wasserdurchfluss bei gleich bleibender Heizleistung, was bei einer Verkalkung der Düse an der Instrumentenspitze der Fall sein kann, erhöht sich die Wassertemperatur und somit auch die Temperatur der Instrumentenspitze 204, mittels der die Wasserzuführung erfolgt und es besteht ggf. Verbrennungs- und/oder Verbrühungsgefahr für den Patienten. Zur Linderung dieser Gefahr ist bei dem Wasser-Luftbläser 207 erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Oberfläche 205 zumindest bereichsweise, nämlich an der Instrumentenspitze 204, thermochrome Pigmente 6 aufweist. Dies wird durch die schraffierte Darstellung der Instrumentenspitze 204 in 3 veranschaulicht. Eine Überhitzung der Instrumentenspitze 204 und des hiermit abgegebenen Wassers ist so aufgrund eines Farbumschlags seitens des Nutzers sicher erkennbar.
  • 4 zeigt die schematische seitliche Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Instruments 301, hier eines dentalmedizinischen Winkelstücks 308. Das Winkelstück 308 ist ein abgewinkeltes Präparationsinstrument und weist in bekannter Weise einen Schaftbereich 309 und einen Kopf 310 auf. Der Kopf 310 weist eine Spannzange zur Aufnahme eines Werkzeugs 311 auf. Der Deckel 312 der Spannzange erstreckt sich dabei auf die Rückseite des Kopfs 310.
  • Im Fall einer Fehlfunktion besteht die Möglichkeit, dass der Kopf 310 des Winkelstücks 308 ebenso wie der Kopf eines hier nicht dargestellten dentalmedizinischen Handstücks oder einer dentalmedizinischen Turbine so heiß wird, dass die Gefahr einer Verbrennung der Gingiva des Patienten gegeben ist. Diese Gefahr kann z.B. dadurch entstehen, dass während des Antriebs eines rotierenden Werkzeugs 311 gerade ein Lagerschaden auftritt. Ein solcher Lagerschaden kann zu einer erheblichen Erhöhung der Temperatur des Kopfs 310 und somit zu einer Verletzung der Mundschleimhaut des Patienten führen.
  • Erfindungsgemäß weist daher die Oberfläche 305 des Winkelstücks 308 im Bereich des Deckels 312 der Spannzange thermochrome Pigmente 6 auf. Der entsprechende Bereich ist in 4 schraffiert dargestellt. So kann eine Überhitzung des Kopfs 310 unmittelbar festgestellt werden.
  • 5 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Instruments 401 in Form eines weiteren Winkelstücks 408. Das Winkelstück 408 weist einen Schaftbereich 409 und einen Kopf 410 mit einem Werkzeug 411 auf. Aus der Rückseite des Kopfs 410 erstreckt sich der Deckel 412 einer dem Kopf 410 zugeordneten Spannzange.
  • Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß 4 weist hier die Oberfläche 405 des Winkelstücks 408 im Bereich des Kopfs 410 thermochrome Pigmente 6 auf. Der entsprechende Bereich ist in 5 schraffiert dargestellt. Auch so kann, alternativ oder zusätzlich zu den in 4 beschriebenen Maßnahmen, eine Überhitzung des Kopfs 410 unmittelbar festgestellt werden.
  • 6 zeigt eine schematische räumliche Darstellung einer erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Vorrichtung 513, hier als Beladungsträger 514 eines Dampfsterilisators oder eines Gerätes zur thermischen Desinfektion. Der Beladungsträger 514 dient zur Aufnahme und zum Handling von zu sterilisierenden Instrumenten 515, z.B. auch, aber nicht zwingend erfindungsgemäße Instrumente und Werkzeugen beim Beladen und Entladen von Sterilisatoren oder eines Gerätes zur thermischen Desinfektion. Es liegt auf der Hand, dass ein Beladungsträger 514 während des Sterilisationsverfahrens im Sterilisator oder im Gerät zur thermischen Desinfektion so heiß wird, dass bei einer direkten Berührung des Bedienpersonals mit dem Beladungsträger 514 ohne ausreichende Wartezeit nach der Beendigung des Verfahrens eine Verbrennungsgefahr besteht.
  • Daher weist die Oberfläche 505 des Beladungsträgers 514 in dem üblicherweise von einem Nutzer berührten Bereich der Oberfläche 505 thermochrome Pigmente 6 auf. Dieser entsprechende Bereich ist in 6 schraffiert dargestellt. So kann eine Überhitzung der Oberfläche 505 unmittelbar festgestellt werden. Entsprechende Schutzmaßnahmen können getroffen werden oder der Nutzer kann mit dem Anfassen des Beladungsträgers 514 zuwarten, bis ein erneuter Farbwechsel das hinreichende Abkühlen der Oberfläche 505 anzeigt.
  • In einer Weiterbildung kann die Oberfläche 505 des Beladungsträgers 514 zwei Fraktionen von thermochromen Pigmenten 6 aufweisen, wobei der Farbumschlag einer ersten Fraktion eine Verbrennungsgefahr für den Nutzer indizieren kann, während der Farbumschlag der zweiten Fraktion das Erreichen einer nur erhöhten Temperatur unterhalb der Verbrennungstemperatur, aber über der Raumtemperatur anzuzeigen vermag. So wird die Sicherheit des Nutzers verbessert. 7 zeigt eine schematische, seitlich gesehene Schnittdarstellung einer weiteren erfindungsgemäßen dentalmedizinischen Vorrichtung 613, hier als Dampfsterilisator 616. Die Bauweise dieses Sterilisators 616 ist für sich gesehen bekannt und weist die Besonderheit auf, dass der Beladungsträger 614 gleichzeitig einen Teil des Gehäuses der Vorrichtung 613 bildet. Der Beladungsträger 614 dient einerseits zur Aufnahme und zum Handling von zu sterilisierenden Instrumenten 615, andererseits bildet er jedoch während der Sterilisation auch einen Verschluss für eine korrespondierende Öffnung im Gehäuse des Sterilisators 616. Somit kann hier die Außenseite des Beladungsträgers 614 für den Benutzer eine Verbrennungsgefahr darstellen. Daher weist die Oberfläche 605 des Beladungsträgers 614 auf der üblicherweise von einem Nutzer berührten Außenseite thermochrome Pigmente 6 auf. Der entsprechende Bereich ist in 7 schraffiert dargestellt. So kann eine Überhitzung der Oberfläche 605 unmittelbar festgestellt werden, eine Verletzung des Nutzers kann vermieden werden.
  • Der Beladungsträger 614 wird für sich ebenfalls als erfindungsgemäße dentalmedizinische Vorrichtung angesehen.
  • Zusätzlich kann auch die Innenseite des Beladungsträgers 614 thermochrome Pigmente 6 aufweisen. Diese können einen höheren Umschlagspunkt als die Pigmente 6 auf der Außenseite besitzen und so dem Benutzer das Erreichen der notwendigen Sterilisationstemperatur anzeigen. Der von der Außenseite unabhängige Farbumschlag der Pigmente 6 auf der Innenseite kann somit eine sichere Voraussage erlauben, wann der Sterilisationsprozess ordnungsgemäß beendet sein wird.
  • Insofern kann, falls lediglich die letztgenannte Funktionalität gewünscht ist, auch ein Sterilisator 616 bereitgestellt werden, welcher lediglich auf der Innenseite des Beladungsträgers 614 thermochrome Pigmente 6 aufweist.

Claims (12)

  1. Verwendung von thermochromen Pigmenten (6) zur visuellen Anzeige von Temperaturen auf der Oberfläche (5, 105, 205, 305, 405, 505, 605) von dentalmedizinischen Instrumenten (1, 101, 201, 301, 401) oder dentalmedizinischen Vorrichtungen (513, 613, 614).
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass thermochrome Pigmente (6) zur Anzeige einer Temperatur verwendet werden, welche eine Verbrennungsgefahr für eine mit der Oberfläche (5, 105, 205, 305, 405, 505, 605) in Kontakt geratende Person darstellt.
  3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass thermochrome Pigmente (6) zur Anzeige eines temperaturabhängigen Systemzustands eines dentalmedizinischen Instruments (1, 101, 201, 301, 401) oder einer dentalmedizinischen Vorrichtung (513, 613, 614) verwendet werden.
  4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass thermochrome Pigmente (6) in einer Formulierung als Lack oder Farbe, oder in dem Material der Oberfläche (5, 105, 205, 305, 405, 505, 605) des Instruments (1, 101, 201, 301, 401) oder der Vorrichtung (513, 613, 614) dispergiert, verwendet werden.
  5. Dentalmedizinisches Instrument (1, 101, 201, 301, 401) oder dentalmedizinische Vorrichtung (513, 613, 614), dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (5, 105, 205, 305, 405, 505, 605) des Instruments (1, 101, 201, 301, 401) oder der Vorrichtung (513, 613, 614) zumindest bereichsweise thermochrome Pigmente (6) aufweist.
  6. Dentalmedizinisches Instrument (1, 101, 201, 301, 401) oder dentalmedizinische Vorrichtung (513, 613, 614) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (5, 105, 205, 305, 405, 505, 605) thermochrome Pigmente (6) in einer Formulierung als Lack oder Farbe aufgebracht, oder in dem Material der Oberfläche (5, 105, 205, 305, 405, 505, 605) dispergiert, aufweist.
  7. Dentalmedizinisches Instrument (1, 101, 201, 301, 401) oder dentalmedizinische Vorrichtung (513, 613, 614) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (5, 105, 205, 305, 405, 505, 605) des Instruments (1, 101, 201, 301, 401) oder der Vorrichtung (513, 613, 614) thermochrome Pigmente (6) mit zumindest zwei verschiedenen Indikatortemperaturen (Umschlagstemperaturen) aufweist.
  8. Dentalmedizinisches Instrument (1, 101, 201, 301, 401) oder dentalmedizinische Vorrichtung (513, 613, 614) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich der Oberfläche (5, 105, 205, 305, 405, 505, 605) thermochrome Pigmente (6) aufweist, welcher durch einen Nutzer oder einen Patienten berührbar ist oder bei bestimmungsgemäßer Benutzung berührt wird.
  9. Dentalmedizinisches Instrument (1, 101, 201) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument einen dentalmedizinischen Ultraschallscaler (2, 102) oder einen dentalmedizinischen Wasser-Luftbläser (207) mit einem Griffbereich (3, 103, 203) und mit einer Instrumentenspitze (4, 104, 204) aufweist, wobei die Instrumentenspitze (4, 104, 204) und/oder der Griffbereich (3, 103, 203) thermochrome Pigmente (6) aufweist.
  10. Dentalmedizinisches Instrument (301, 401) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument (301, 401) ein dentalmedizinisches Hand- oder Winkelstück (308, 408) oder eine dentalmedizinische Turbine mit einem Schaftbereich (309, 409) und einem Kopf (310, 410) aufweist, wobei der Kopf (310, 410) oder ein Deckel (312, 412) einer dem Kopf (310, 410) zugeordneten Spannzange thermochrome Pigmente (6) aufweist.
  11. Dentalmedizinische Vorrichtung (513, 613, 614) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (513, 613, 614) einen Beladungsträger (514, 614) zur Anordnung von zu sterilisierenden Instrumenten (515, 615) in einem Sterilisator (616) oder in einem Gerät zur thermischen Desinfektion aufweist, wobei die Oberfläche (505, 605) des Beladungsträgers (514, 614) zumindest bereichsweise thermochrome Pigmente (6) aufweist.
  12. Dentalmedizinische Vorrichtung (613) nach einem der Ansprüche 5 bis 8 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (613) ein Sterilisator (616) oder ein Gerät zur thermischen Desinfektion ist.
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