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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung, eine Überprüfungseinheit, eine Magnetresonanzvorrichtung und ein Computerprogrammprodukt.
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Bei einer Magnetresonanzuntersuchung, d.h. bei einer Durchführung einer Magnetresonanztomographie (MRT, engl. Magnetic Resonance Imaging, MRI), werden zur Erfassung von Magnetresonanzsignalen durch eine Magnetresonanzvorrichtung üblicherweise elektromagnetische Felder, insbesondere Gradientenfelder und Hochfrequenzfelder eingesetzt.
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Zur Erzeugung der Gradientenfelder weist die Magnetresonanzvorrichtung üblicherweise eine Gradientenspuleneinheit mit zumindest einer Gradientenspule auf. Ferner umfasst die Magnetresonanzvorrichtung meist eine Hochfrequenzantenneneinheit, mit der Hochfrequenzfelder zu einer Anregung von Atomkernen erzeugt werden können. Während einer Magnetresonanzuntersuchung werden die Gradientenspuleneinheit und die Hochfrequenzantenneneinheit üblicherweise gemäß einer vorbestimmten bildgebenden Sequenz betrieben.
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Die Gradientenfelder können periphere Nervenstimulationen (PNS) und die Hochfrequenzfelder Erwärmungen bewirken. Daher fordern Normungsgremien, wie z.B. IEC 60601-2-33, dass diese PNS und/oder Erwärmungen überwacht und begrenzt werden. In der Vergangenheit waren Patienten mit Implantaten in der Regel von einer Magnetresonanzuntersuchung ausgeschlossen. Mit der Entwicklung neuer Implantate gibt es die Möglichkeit, Magnetresonanzuntersuchung bei Implantat-Trägern zuzulassen, wenn bestimmte Randbedingungen eingehalten werden.
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Diese Randbedingungen werden in der Regel durch Normungsgremien festgelegt. Dabei handelt es sich meist um eine Einhaltung bestimmter physikalischer Eigenschaften.
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Die Druckschrift
DE 602004009052 T2 offenbart ein Verfahren zu Simulation einer elektrischen Stimulation in einem MRT-System, welches sich ausdrücklich auf eine Berechnung eines Stimulationswertes über eine Filterung von Gradientensignalen und Vergleich mit einem Limit beschränkt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem bildgebende Sequenzen für Magnetresonanzuntersuchungen, insbesondere von Patienten mit Implantaten, überprüft werden können.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Demnach wird ein Verfahren zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung mit folgenden Schritten vorgeschlagen: Zumindest ein Vorgabewert für eine elektromagnetische Eigenschaft und ein Sequenzabschnitt werden an eine Überprüfungseinheit übermittelt. Anhand des Sequenzabschnitts wird durch die Überprüfungseinheit zumindest eine elektromagnetische Eigenschaft ermittelt. Hinsichtlich der zumindest einen elektromagnetischen Eigenschaft wird der zumindest eine Vorgabewert durch die Überprüfungseinheit überprüft.
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Der Sequenzabschnitt kann eine komplette Sequenz oder ein Teil einer Sequenz sein. Unter einer Sequenz kann eine zeitliche Abfolge von hochfrequenten Pulsen (HF-Pulse) und/oder Gradientenpulsen zur Anregung eines zu messenden Bildvolumens, zu einer Erzeugung und Ortskodierung von Magnetresonanzsignalen verstanden werden. Eine Sequenz wird daher auch oft als Pulssequenz bezeichnet. Eine Sequenz kann insbesondere einen Flipwinkel festlegen, der üblicherweise eine Auslenkung einer Magnetisierung von einer Längsrichtung nach Ende eines HF-Pulses beschreibt.
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Die zumindest eine elektromagnetische Eigenschaft ist vorzugsweise einem räumlichen Bereich zugeordnet, der sich innerhalb eines Patientenaufnahmebereich, insbesondere eines Bildvolumens, einer Magnetresonanzvorrichtung befindet.
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Die zumindest eine elektromagnetische Eigenschaft umfasst vorzugsweise zumindest ein physikalisches Feld. Dieses zumindest eine physikalische Feld kann statisch und/oder dynamisch sein. Insbesondere kann das zumindest eine physikalische Feld aus einer Überlagerung eines statischen und eines dynamischen Felds resultieren. Das zumindest eine physikalische Feld ist vorzugsweise eine elektromagnetisches Feld, beispielsweise ein magnetisches Feld und/oder ein elektrisches Feld.
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Die zumindest eine elektromagnetische Eigenschaft kann also insbesondere zumindest ein physikalisches Feld innerhalb eines Patientenaufnahmebereichs umfassen.
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Das zumindest eine physikalische Feld kann ausgebildet sein, mit einem Untersuchungsobjekt, insbesondere einen menschlichen oder tierischen Patienten, eine Wechselwirkung einzugehen. Insbesondere kann das zumindest eine physikalische Feld geeignet sein, im Untersuchungsobjekt eine Stimulation, insbesondere eines periphere Nervenstimulationen, und/oder eine Erwärmung, insbesondere eines Gewebes, zu bewirken.
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Insbesondere kann die zumindest eine elektromagnetische Eigenschaft durch zumindest ein Gradientensignal und/oder ein Hochfrequenzsignal beeinflusst werden. Ein Gradientensignal kann beispielsweise durch eine Gradientenspuleneinheit einer Magnetresonanzvorrichtung erzeugt werden. Üblicherweise wird ein Gradientensignal durch mindestens einen Gradientenpuls und ein Hochfrequenzsignal durch einen HF-Puls innerhalb des Sequenzabschnitts abgebildet.
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Der zumindest eine Vorgabewert ist bevorzugt daraufhin ausgelegt, dass bei einer Einhaltung des Vorgabewerts ein Risiko einer Beschädigung und/oder Verletzung des Untersuchungsobjekts reduziert, idealerweise ausgeschlossen wird. Vorzugsweise wird der zumindest eine Vorgabewert durch eine Norm, wie z.B. IEC 60601-2-33, vorgegeben.
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Vorteilhafterweise berücksichtig der zumindest eine Vorgabewert eine etwaige Verwendung eines Implantats innerhalb des Untersuchungsobjekts. Vorzugsweise berücksichtigt die Überprüfung des zumindest einen Vorgabewertes eine Fixed-Parameter-Option (FPO). Diese Option kann zusätzlich zu etablierten Betriebsarten geschaltet werden und definiert üblicherweise eine fixe Gerätekonstellation und bestimmte Parameter der Energieabgabe durch Magnetresonanzvorrichtungen. Damit kann eine Magnetresonanzuntersuchung von Implantat-Patienten vereinfacht werden.
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Vorzugsweise ermöglicht das Verfahren, dass alle zu überwachenden physikalischen Größen, die durch Normungsgremien vorgegeben werden, vor einer Magnetresonanzuntersuchung, insbesondere Messung, bestimmt werden und insbesondere bereits im Vorfeld einer Sequenzentwicklung berücksichtigt werden. Insbesondere ist eine etwaige Anpassung des zumindest einen Vorgabewertes leicht möglich.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass der zumindest eine Vorgabewert einen B1 +-Wert, insbesondere einen effektiven B1 +-Wert B1 + rms und/oder maximalen B1 +-Wert B1 + peak, umfasst. Diese Vorgabewerte sind besonders vorteilhaft, da diese in der Norm IEC 60601-2-33, Ausgabe 3.2. 2015-06 vorgegeben sind.
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Unter einem effektiven Wert kann insbesondere ein quadratischer Mittelwert (engl. root mean square, rms) einer zeitlich veränderlichen physikalischen Größe verstanden werden. Unter einem maximalen Wert kann insbesondere ein Spitzenwert (engl. peak) einer zeitlich veränderlichen physikalischen Größe verstanden werden.
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Der B1 +-Wert beschreibt üblicherweise eine Feldstärke eines B1 +-Feldes. Das B1 +-Feld kann als eine Komponente eines magnetischen Hochfrequenzfeldes aufgefasst werden. Diese Komponente rotiert üblicherweise in einer Ebene, die senkrecht zu einem statischen Hauptmagnetfeld der Magnetresonanzvorrichtung ausgerichtet ist. Das statische Hauptmagnetfeld wird in vielen Magnetresonanzvorrichtungen mittels einer supraleitenden Spule erzeugt. Meist wird die Richtung, in der das statische Hauptmagnetfeld ausgerichtet ist, als z-Richtung definiert. Unter der Annahme, dass eine x-Richtung und eine y-Richtung zusammen mit der z-Richtung ein orthogonales Koordinatensystem bilden, kann B1 + beschrieben werden mit B1 + =(Bx + iBy)/2.
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Sofern der Sequenzabschnitt einen bestimmten Flipwinkel festlegt, so dass ein definiertes B1 +-Feld beauftragt wird, kann die dem Vorgabewert zugeordnete elektromagnetische Eigenschaft des effektiven B1 +-Werts B1 + rms und/oder maximalen B1 +-Werts B1 + peak leicht ermittelt werden.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass der zumindest eine Vorgabewert eine, insbesondere zeitliche, Änderungsrate eines B-Werts dB/dt, insbesondere eine effektive Änderungsrate dB/dtrms und/oder deren Betrag |dB/dt|rms und/oder maximale Änderungsrate dB/dtpeak eines B-Werts und/oder deren Betrag |dB/dt|peak, umfasst. Diese Vorgabewerte sind besonders vorteilhaft, da diese in der Norm IEC 60601-2-33, Ausgabe 3.2. 2015-06 vorgegeben sind.
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Die zeitliche Änderungsrate des B-Werts beschreibt üblicherweise eine Änderungsgeschwindigkeit einer Magnetfeldstärke und kann beschrieben werden mit der Ableitung dB/dt der Magnetfeldstärke B nach der Zeit t.
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Bevorzugt umfasst die zumindest eine elektromagnetische Eigenschaft eine Magnetfeldstärke. Daraus kann insbesondere die eine Änderungsrate des B-Werts bestimmt werden, so dass eine vorgegebene Änderungsrate des B-Werts überprüft werden kann.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass ein Maximum der Magnetfeldstärke durch Messung und/oder Simulationsrechnung ermittelt wird.
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Ferner ist denkbar, dass die Magnetfeldstärke zumindest einer, insbesondere jeder, Gradientenachse ermittelt wird. Eine Magnetresonanzvorrichtung umfasst meist drei Gradientenachsen. In der Regel ist jeder Gradientenachse eine Gradientenspule zugeordnet, die parallel zur Gradientenachse einen Magnetfeldgradienten erzeugen kann. Meist sind die somit generierbaren Gradientenfelder orthogonal ausgerichtet. Beispielsweise kann eine erste Gradientenspule ein Gradientenfeld in x-Richtung, eine zweite Gradientenspule ein Gradientenfeld in y-Richtung und eine dritte Gradientenspule ein Gradientenfeld in z-Richtung erzeugen.
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Die Magnetfeldstärke, die durch eine Ansteuerung jeder Gradientenachse entsteht, wird vorzugsweise für jeden Raumpunkt, insbesondere jeden Raumpunkt eines Patientenaufnahmebereichs oder eines Teils davon, ermittelt. Durch eine, insbesondere vektorielle, Überlagerung der Magnetfeldstärken mehrerer, insbesondere aller, Gradientenachsen kann dann für jeden Raumpunkt eine überlagerte Magnetfeldstärke ermittelt werden.
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Vorzugsweise werden die eine oder mehreren Magnetfeldstärken zeitabhängig ermittelt. Somit kann ausgehend von dem zu jedem Ansteuerzeitpunkt entstehenden B-Wert daraus die Änderungsrate des B-Wertes dB/dt berechnet und daraus wiederum der Spitzenwert dB/dtpeak und/oder der Effektivwert dB/dtrms und/oder die Beträge |dB/dt|peak und/oder |dB/dt|rms ermittelt werden.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass in Abhängigkeit eines Ergebnisses der Überprüfung der Sequenzabschnitt angepasst wird. Da nach der Überprüfung des zumindest einen Vorgabewertes hinsichtlich der zumindest einen elektro-magnetischen Eigenschaft vorteilhafterweise bekannt ist, ob der zumindest eine Vorgabewerte überschritten werden würde, kann diese Information genutzt werden, um die Sequenz so anzupassen, dass der zumindest eine Vorgabewert eingehalten wird.
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Ferner wird eine Überprüfungseinheit vorgeschlagen, die ausgebildet ist, ein Verfahren zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung auszuführen. Die Überprüfungseinheit kann insbesondere einen oder mehrere Prozessoren und/oder einen Speicher umfassen.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen können ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände übertragen werden und umgekehrt.
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Die Überprüfungseinheit kann insbesondere ausgestaltet sein, in eine Magnetresonanzvorrichtung integriert zu werden und/oder eine Datenschnittstelle umfassen, die ausgestaltet ist, Daten an eine Magnetresonanzvorrichtung zu übermitteln. Es ist auch denkbar, dass die Überprüfungseinheit unabhängig von einer Magnetresonanzvorrichtung arbeitet.
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Außerdem wird eine Magnetresonanzvorrichtung mit einer Überprüfungseinheit vorgeschlagen, die ausgebildet ist, ein Verfahren zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung auszuführen. Die Magnetresonanzvorrichtung kann beispielsweise eine Systemsteuereinheit zur Steuerung der Magnetresonanzvorrichtung umfassen, welche wiederum die Überprüfungseinheit umfasst.
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Ferner wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, das ein Programm umfasst und direkt in einen Speicher einer programmierbaren Recheneinheit einer Überprüfungseinheit ladbar ist und Programmmittel, z.B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, aufweist, um ein Verfahren zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung auszuführen, wenn das Computerprogrammprodukt in der Überprüfungseinheit ausgeführt wird. Das Computerprogrammprodukt kann dabei eine Software mit einem Quellcode, der noch kompiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder einen ausführbaren Softwarecode umfassen, der zur Ausführung nur noch in die Überprüfungseinheit zu laden ist. Durch das Computerprogrammprodukt kann das Verfahren zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung schnell, identisch wiederholbar und robust ausgeführt werden. Das Computerprogrammprodukt ist so konfiguriert, dass es mittels der Überprüfungseinheit die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ausführen kann. Die Überprüfungseinheit muss dabei jeweils die Voraussetzungen wie beispielsweise einen entsprechenden Arbeitsspeicher, eine entsprechende Grafikkarte oder eine entsprechende Logikeinheit aufweisen, so dass die jeweiligen Verfahrensschritte effizient ausgeführt werden können.
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Das Computerprogrammprodukt ist beispielsweise auf einem computerlesbaren Medium gespeichert oder auf einem Netzwerk oder Server hinterlegt, von wo es in den Prozessor einer lokalen Überprüfungseinheit geladen werden kann, der mit der Erfassungsmustererzeugungseinheit direkt verbunden oder als Teil der Überprüfungseinheit ausgebildet sein kann. Weiterhin können Steuerinformationen des Computerprogrammprodukts auf einem elektronisch lesbaren Datenträger gespeichert sein. Die Steuerinformationen des elektronisch lesbaren Datenträgers können derart ausgestaltet sein, dass sie bei Verwendung des Datenträgers in einer Überprüfungseinheit ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführen. Beispiele für elektronische lesbare Datenträger sind eine DVD, ein Magnetband oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software, gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen von dem Datenträger gelesen und in eine Überprüfungseinheit gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen der vorab beschriebenen Verfahren durchgeführt werden. So kann die Erfindung auch von dem besagten computerlesbaren Medium und/oder dem besagten elektronisch lesbaren Datenträger ausgehen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen.
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Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Magnetresonanzvorrichtung mit einer Überprüfungseinheit in einer schematischen Darstellung,
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2 ein Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3 ein detailliertes Blockdiagramm eines Teils eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist eine Magnetresonanzvorrichtung 10 schematisch dargestellt. Die Magnetresonanzvorrichtung 10 umfasst eine Magneteinheit 11, die einen supraleitenden Hauptmagneten 12 zu einem Erzeugen eines starken und insbesondere zeitlich konstanten Hauptmagnetfelds 13 aufweist. Zudem umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 einen Patientenaufnahmebereich 14 zu einer Aufnahme eines Patienten 15. Der Patient 15 weist hier ein Implantat 27 auf. Der Patientenaufnahmebereich 14 im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist zylinderförmig ausgebildet und in einer Umfangsrichtung von der Magneteinheit 11 zylinderförmig umgeben. Grundsätzlich ist jedoch eine davon abweichende Ausbildung des Patientenaufnahmebereichs 14 jederzeit denkbar. Der Patient 15 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 der Magnetresonanzvorrichtung 10 in den Patientenaufnahmebereich 14 geschoben werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung 16 weist hierzu einen innerhalb des Patientenaufnahmebereichs 14 bewegbar ausgestalteten Patiententisch 17 auf.
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Die Magneteinheit 11 weist weiterhin eine Gradientenspuleneinheit 18 zu einer Erzeugung von Magnetfeldgradienten auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet werden. Die Gradientenspuleneinheit 18 wird mittels einer Gradientensteuereinheit 19 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert. Die Gradientenspuleneinheit 19 umfasst drei hier nicht im Detail dargestellte Gradientenspulen, die ausgebildet sind, jeweils parallel zu einer Gradientenachse mit Hilfe eines Gradientensignals ein Gradientenfeld zu erzeugen. Die Magneteinheit 11 umfasst weiterhin eine Hochfrequenzantenneneinheit 20, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als fest in die Magnetresonanzvorrichtung 10 integrierte Körperspule ausgebildet ist. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist mit Hilfe von Hochfrequenzsignalen zu einer Anregung von Atomkernen, die sich in dem von dem Hauptmagneten 12 erzeugten Hauptmagnetfeld 13 einstellt, ausgelegt. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 wird von einer Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert und strahlt hochfrequente Magnetresonanzsequenzen in einen Untersuchungsraum ein, der im Wesentlichen von einem Patientenaufnahmebereich 14 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gebildet ist. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist weiterhin zum Empfang von Magnetresonanzsignalen ausgebildet.
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Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 12, der Gradientensteuereinheit 19 und zur Steuerung der Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 weist die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Systemsteuereinheit 22 auf. Die Systemsteuereinheit 22 steuert zentral die Magnetresonanzvorrichtung 10, insbesondere das Durchführen einer vorbestimmten bildgebenden Pulssequenz. Zudem umfasst die Systemsteuereinheit 22 eine nicht näher dargestellte Auswerteeinheit zu einer Auswertung von medizinischen Bilddaten, die während der Magnetresonanzuntersuchung erfasst werden. Des Weiteren umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Benutzerschnittstelle 23, die mit der Systemsteuereinheit 22 verbunden ist. Steuerinformationen wie beispielsweise Bildgebungsparameter, sowie rekonstruierte Magnetresonanzbilder können auf einer Anzeigeeinheit 24, beispielsweise auf zumindest einem Monitor, der Benutzerschnittstelle 23 für ein medizinisches Bedienpersonal angezeigt werden. Weiterhin weist die Benutzerschnittstelle 23 eine Eingabeeinheit 25 auf, mittels der Informationen und/oder Parameter während eines Messvorgangs von dem medizinischen Bedienpersonal eingegeben werden können.
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Ferner umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Überprüfungseinheit 26 mit einer Recheneinheit, die beispielsweise einen oder mehrere Prozessoren und/oder einen Speicher aufweist, zur Durchführung eines Verfahrens zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung. In den Speicher der programmierbaren Recheneinheit ist ein Programm ladbar, mit Programmmitteln, um ein Verfahrens zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung auszuführen, wenn das Programm in der Recheneinheit ausgeführt wird.
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2 zeigt ein Blockdiagramm zur Illustration eines möglichen Verfahrens zur Überprüfung zumindest eines Vorgabewertes für eine Magnetresonanzuntersuchung. In einem Schritt 110 wird zumindest ein Vorgabewert für eine elektromagnetische Eigenschaft und in einem Schritt 120 wird ein Sequenzabschnitt an die Überprüfungseinheit 26 übermittelt. Um die Schritte 110 und/oder 120 durchzuführen, kann die Systemsteuereinheit 22 beispielsweise eine Datenbank umfassen, in der der zumindest eine Vorgabewert und/oder der Sequenzabschnitt abgelegt ist.
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Der zumindest eine Vorgabewert kann durch eine Norm vorgegeben werden, insbesondere für Patienten 15 mit einem Implantat 27. Ferner kann der zumindest eine Vorgabewert einen B1 +-Wert, insbesondere einen effektiven und/oder maximalen B1 +-Wert, und/oder eine Änderungsrate eines B-Werts, insbesondere eine effektive und/oder maximale Änderungsrate eines B-Werts, umfassen.
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In Schritt 130 wird zumindest eine elektromagnetische Eigenschaft anhand des Sequenzabschnitts mit Hilfe der Überprüfungseinheit 26 ermittelt.
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Die zumindest eine elektromagnetische Eigenschaft kann durch zumindest ein Gradientensignal und/oder ein Hochfrequenzsignal beeinflusst werden. Die elektromagnetische Eigenschaft kann insbesondere eine Magnetfeldstärke umfassen. Insbesondere kann ein Maximum der Magnetfeldstärke durch Messung und/oder Simulationsrechnung ermittelt werden.
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In Schritt 140 wird der zumindest eine Vorgabewert hinsichtlich der zumindest einen elektromagnetischen Eigenschaft mit Hilfe der Überprüfungseinheit 26 überprüft.
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In einem optionalen weiteren Schritt, der hier nicht näher dargestellt ist, wird gegebenenfalls in Abhängigkeit eines Ergebnisses der Überprüfung der Sequenzabschnitt angepasst.
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In 3 ist exemplarisch eine Ermittlung einer Änderungsrate eines B-Wertes dargestellt, welche im Rahmen von Schritt 130 durchgeführt werden kann. In Schritt 131 wird für jede Gradientenachse der Gradientenspuleneinheit 18 eine Magnetfeldstärke ermittelt. Dies erfolgt vorteilhafterweise für jeden Raumpunkt des Patientenaufnahmebereichs 14, insbesondere für den Teil des Patientenaufnahmebereichs, in dem der Patient 15 gelagert wird. In Schritt 132 werden die in Schritt 131 ermittelten Magnetfeldstärken vektoriell überlagert. Vorteilhaft erfolgt die Ermittlung der Magnetfeldstärken in Schritt 131 und deren Überlagerung in Schritt 131 zeitabhängig, so dass in Schritt 133 die zeitliche Ableitung der Magnetfeldstärke dB/dt berechnet werden kann. Schließlich wird daraus in Schritt 134 ein Spitzenwert |dB/dt|peak und/oder Effektivwert |dB/dt|rms betragsweise berechnet.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Verfahren sowie bei der dargestellten Überprüfungseinheit und Magnetresonanzvorrichtung lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit“ nicht aus, dass die betreffenden Komponenten aus mehreren zusammenwirkenden Teil-Komponenten bestehen, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 602004009052 T2 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- IEC 60601-2-33 [0004]
- IEC 60601-2-33, [0016]
- Norm IEC 60601-2-33, Ausgabe 3.2. 2015-06 [0019]
- Norm IEC 60601-2-33, Ausgabe 3.2. 2015-06 [0023]