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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und System zum Erfassen wenigstens einer Abgaseigenschaft am Auslass eines Schornsteins, insbesondere Industrie- oder Fabrikschornsteins.
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Schornsteine, insbesondere Industrie- oder Fabrikschornsteine, emittieren mit dem Abgas Schadstoffe in die Erdatmosphäre, z. B. Kohlenstoffmonoxid, aber auch weitere Stoffe.
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Im Bereich der Haushalte mit Gas- oder Öl-Hausheizungsanlagen wird die vorgeschriebene Abgasmessung vom Schornsteinfeger durchgeführt, und zwar mittels einer Sonde im Abgasrohr zwischen dem Heizkessel und dem Schornstein im Gebäude. Es besteht jedoch auch Bedarf nach einer Möglichkeit der Messung von Abgaseigenschaften am Auslass eines Schornsteins. Bei diesen Abgaseigenschaften kann es sich ebenfalls um Schadstoffkonzentrationen, beispielsweise CO-, SO2-, NO2- oder Rußpartikelkonzentrationen handeln. Aber auch die Messung der am oberen Auslass eines Schornsteins ausgebrachten Abgasmenge pro Zeiteinheit ist für die Abschätzung der Umweltbelastung von Interesse.
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Bisher war es üblich, dass eine Person bis zum Auslass des Schornsteins geklettert ist, um dort Abgasproben zu nehmen oder eine Abgasmessung vorzunehmen. Es ist offensichtlich, dass dies insbesondere im Falle von Industrie- oder Fabrikschornsteinen ein mühsames und in vielen Situationen auch sehr gefährliches Unternehmen ein kann, welches überdies zeit- und kostenaufwändig ist.
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, ein weitgehend risikoloses und rasch durchzuführendes Verfahren bereitzustellen, welches dazu geeignet ist, eine Abgaseigenschaft am Auslass eines Schornsteins mittels einer Messeinrichtung zu erfassen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei welchem eine Messeinrichtung verwendet wird, die wenigstens einen Sensor zur Erfassung einer Abgaseigenschaft umfasst und zumindest komponentenweise an einem steuerbaren unbemannten Fluggerät, vorzugsweise einer Drohne angeordnet ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- – Fliegen des Fluggerätes zu dem Auslass eines Schornsteins,
- – Erfassen wenigstens einer Eigenschaft des von dem Schornstein an dessen Auslass abgegebenen Abgases mittels der Messeinrichtung sowie Speichern oder/und Verarbeiten von Daten, die bei der Erfassung ermittelt wurden.
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Als unbemanntes Fluggerät kommt vorzugsweise eine funkferngesteuerte oder/und programmierbar steuerbare Drohne infrage, die gelegentlich auch als Kleinfluggerät, mehrflügeliges Fluggerät und dgl. bezeichnet wird. Solche Drohnen werden als Fluggeräte auch zur Landschaftserkundung, zur Anfertigung von Luftaufnahmen und im militärischen Bereich auch als Spionagedrohnen oder Waffenträger verwendet. Fluggeräte der hier betrachteten Art sollten so steuerbar sein, dass sie in einer jeweiligen gewünschten Position am Schornsteineinlass im Wesentlichen stillstehen bzw. verweilen können, bis sie zum Weiterflug angesteuert werden.
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Es sind auch bereits sogenannte Messdrohnen bekannt, welche Messeinrichtungen zum Aufspüren von Giftgasen, Radioaktivität usw. in der Atmosphäre umfassen, wobei solche Drohnen normalerweise dazu eingesetzt werden, verdächtiges Gebiet zu überfliegen und abzurastern.
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Aspekt der konkreten Erfassung von Abgaseigenschaften am Auslass eines Schornsteins und somit an einem Ort am oberen Schornsteinende, der bisher zu diesem Zweck von Personen zu erklettern war.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Drohne gesteuert in unmittelbare Nähe des Auslasses des Schornsteins geflogen, so dass ein Sensor der Messeinrichtung die betreffende Abgaseigenschaft in der Abgasfahne des Schornsteins oder ggf. sogar im oberen inneren Bereich des Schornsteins erfassen kann.
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Gemäß einer Verfahrensweise werden die von dem Sensor ermittelten Daten über die erfasste Abgaseigenschaft unmittelbar vor Ort des Fluggerätes weiterverarbeitet und ausgewertet. Diese Daten werden dann gespeichert, sei es in einem Speicher an Bord des Fluggerätes oder in einem entfernten Speicher, dem die Daten per Funkübertragung übermittelt werden, wie dies gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen ist. Dabei kann es gemäß einer Verfahrensvariante vorgesehen sein, dass lediglich die von den Sensoren gelieferten Rohsignale per Funk zu einem entfernten Empfänger übertragen werden, von dem diese Signale zu einer Auswerteeinrichtung z. B. in einer Bodenstation weitergegeben werden. Gemäß einer anderen Verfahrensvariante kann es vorgesehen sein, dass bereits an Bord ausgewertete Signale per Funk zu dem Empfänger gesendet werden, um von diesem an eine Speichereinrichtung weitergeleitet zu werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens, bei dem keine Funkübertragung von Messdaten erfolgt, werden die Daten erst nach Landung des Fluggerätes aus einem davon mitgeführten Speicher zur weiteren Bearbeitung ausgelesen.
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Zur Lösung der Aufgabe der Erfindung wird auch ein Verfahren vorgeschlagen, das zum Erfassen wenigstens einer Eigenschaft von Abgasen eines Schornsteins, insbesondere Industrie- oder Fabrikschornsteins, mittels einer Messeinrichtung durchzuführen ist, die wenigstens einen Sensor zur Erfassung der wenigstens einen Abgaseigenschaft umfasst, wobei ein unbemanntes Fluggerät, insbesondere eine Drohne, zu dem Auslass eines Schornsteins transportiert wird, wobei dieses Fluggerät eine Abgassammeleinrichtung als Komponente einer Messeinrichtung aufweist und wobei wenigstens eine Abgasprobe an dem Auslass des Schornsteins mittels der Abgassammeleinrichtung genommen wird. Das Abgas der Abgasprobe wird einer weiteren Komponente der Messeinrichtung zugeführt, um wenigstens eine Eigenschaft des Abgases zu erfassen.
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Im einfachsten Fall kann die Abgassammeleinrichtung die einzige Komponente der Messeinrichtung an Bord des Fluggerätes sein, so dass das Fluggerät nach der Abgasprobennahme zu einem Ort geflogen werden muss, um die betreffenden Konzentration-, Mengen- oder Teilchengrößenmessungen in dem Abgas der Abgasprobe zu messen. In diesem Fall wäre also der Sensor zur Erfassung der wenigstens einen Abgaseigenschaft nicht an Bord des Fluggerätes vorgesehen. Damit soll jedoch nicht eine Verfahrensweise ausgeschlossen sein, bei der das Abgas der Abgasprobe bereits an Bord des Fluggerätes mittels wenigstens eines in diesem Fall ebenfalls an Bord des Fluggerätes vorgesehenen Sensors erfasst wird.
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Vorzugsweise umfasst die Erfassung wenigstens einer Eigenschaft des Abgases:
- – eine qualitative oder/und quantitative Bestimmung von wenigstens einem bestimmten Stoffanteil in dem Abgas oder/und
- – eine Bestimmung von Mengen oder/und Größen von Feststoffpartikeln, insbesondere Rußpartikeln in dem Abgas oder/und
- – eine Bestimmung des Abgasausstoßes des betreffenden Schornsteins pro Zeiteinheit, also der pro Zeiteinheit entweichenden Abgasmenge.
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Vorzugsweise wird bei dem jeweiligen Verfahren nach der Erfindung ein solches unbemanntes Fluggerät, insbesondere Drohne, verwendet, welches als Orientierungsmittel Bilderfassungsmittel, z. B. eine oder mehrere Kameras, oder/und ein Positionserfassungssystem, beispielsweise GPS-System, umfasst. Kameratechnische Mittels als Orientierungsmittel können so ausgestattet sein, dass sie funkfernsteuerbar sind, um gewünschte Perspektiven ein zunehmen, wobei die mittels der Kamera(s) erfassten Bilder oder Videosequenzen vorzugsweise per Funkübertragung zu einem Ort gesendet werden, von dem aus die Bewegungen des Fluggerätes und die kameratechnischen Mittel fernsteuerbar sind.
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Sofern das Fluggerät mit einem automatischen Positionserfassungssystem, also etwa einem GPS-System, ausgestattet ist, kann es vorgesehen sein, dass es vorprogrammiert bestimmte räumliche Koordinaten in der Nähe des Auslasses eines betreffenden Schornsteines selbstgesteuert anfliegen kann. Sofern zusätzlich zu einem solchen Positionserfassungssystem auch die kameratechnischen Mittel vorhanden sind, besteht ggf. noch die Möglichkeit der Feinsteuerung der Position per Funkfernsteuerung, wobei sich die steuernde Person an den von den kameratechnischen Mitteln überlieferten Bildern oder Videosequenzen orientieren kann, um das Fluggerät bzw. die betreffende relevante Komponente des Messsystems in eine optimale Position am Schornsteineinlass zu bringen. In einer solchen Position kann das Fluggerät dann im Wesentlichen statisch verbleiben, bis es zum Weiterflug angesteuert wird.
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Vorzugsweise wird ein erfindungsgemäßes unbemanntes Fluggerät verwendet, welches Mittel zum steuerbaren Ausfahren einer Komponente der Messeinrichtung relativ zu dem Fluggerät im Übrigen umfasst, wobei diese Komponente Abgassammelmittel oder/und Sensormittel, vorzugsweise Gassensormittel, oder/und Bilderfassungsmittel umfasst. Dabei wird vor Ort am Auslass eines betreffenden Schornsteines die genannte Komponente der Messeinrichtung ausgefahren, um beispielsweise dort eine Abgasprobe zu nehmen oder/und eine Abgasmessung durchzuführen oder/und Bilder zu erfassen, wo das Fluggerät aufgrund der räumlichen Bedingungen am Schornsteinauslass nicht insgesamt positioniert werden kann, oder an dem das Fluggerät zu seinem Schutz nicht vollständig in den Abgasstrom eingebracht werden soll.
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In dem zuletzt genannten Kontext wird erfindungsgemäß auch ein System zur Erfassung wenigstens einer Abgaseigenschaft am Auslass eines Schornsteins vorgeschlagen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, wobei das System folgende Merkmale umfasst:
- – eine Messeinrichtung zur Erfassung der wenigstens einen Abgaseigenschaft,
- – ein steuerbares unbemanntes Fluggerät, vorzugsweise eine Drohne, welches zumindest einige Komponenten der Messeinrichtung zur Erfassung der wenigstens einen Abgaseigenschaft aufweist, wobei diese Komponenten
eine Abgassammeleinrichtung oder/und
eine Gassensoreinrichtung oder/und
Bilderfassungsmittel umfassen,
- – steuerbare Ausfahrmittel zum reversiblen Ausfahren wenigstens einer der Komponenten der Messeinrichtung relativ zu dem Fluggerät im Übrigen.
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Das Fluggerät ist so ausgestattet, dass es wenigstens eine Abgasprobe am Auslass eines betreffenden Schornsteins nehmen kann falls als messrelevante Komponente der Messeinrichtung im Wesentlichen lediglich die Abgassammeleinrichtung an Bord vorhanden sein sollte. In diesem Fall erfolgt die eigentliche Bestimmung der Abgaseigenschaft an einem anderen Ort, zu dem das Fluggerät nach der Probennahme zu bewegen ist. Für den Fall, dass eine Gassensoreinrichtung an Bord des Fluggerätes vorgesehen ist, können Messungen direkt am Auslass des betreffenden Schornsteins vorgenommen werden, deren Ergebnisse an Bord gespeichert oder ggf. per Funkübertragung zu einer externen Datensammelstelle übermittelt werden können.
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Vorzugsweise weist die Messeinrichtung an Bord sowohl eine Abgassammeleinrichtung in Form einer Abgassammelkammer als auch eine Gassensoreinrichtung auf, die mit der Abgassammeleinrichtung in Verbindung steht. Die Abgassammeleinrichtung kann Pumpmittel zum Einpumpen von Abgas in eine Abgassammelkammer umfassen. Dies betrifft den Fall einer Abgaskammer ohne Gassensoreinrichtung sowie auch den Fall einer Abgassammelkammer mit angeschlossener Gassensoreinrichtung.
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Geeignete und im Rahmen der Erfindung verwendbare Gassensoreinrichtungen sind in verschiedenen Bauformen bekannt, z. B. spektroskopische Sensoreinrichtungen oder chemische, insbesondere elektrochemische Sensoreinrichtungen.
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Unter dem Vorrichtungsaspekt spielen die steuerbaren Ausfahrmittel zum reversiblen Ausfahren wenigstens einer der Komponenten der Messeinrichtung relativ zu dem übrigen Fluggerät eine interessante Rolle. Sie erlauben es eine Abgassammeleinrichtung oder/und eine Gassensoreinrichtung oder/und Bilderfassungsmittel relativ zu dem Fluggerät vor Ort am Auslass des Schornsteins in eine gewünschte Position zu bringen, in die das Fluggerät insgesamt nicht gebracht werden kann oder nicht gebracht werden soll.
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Häufig weisen Schornsteine an ihren Auslässen Regenschutzhauben auf, welche den Abgasstrom aus seiner zunächst vertikalen Ausrichtung seitlich am Schornsteinauslass ablenken und somit von Außen her nur einen seitlichen Zugang zum betreffenden Schornsteinauslass jeweils ermöglichen. Das erfindungsgemäße System ermöglicht aufgrund seiner steuerbaren Ausfahrmittel auch in solchen Fällen eine Erfassung von Abgaseigenschaften unmittelbar am Abgasauslass. Hierzu kann das Fluggerät bis nahe an den Abgasauslass heran positioniert werden, so dass die steuerbaren Ausfahrmittel aus dieser Position des Fluggerätes heraus die betreffende Komponente der Messeinrichtung so nah wie möglich ans obere Ende des Schornsteins und ggf. durch einen seitlichen Spalt zwischen dem oberen Ende des Schornsteins und einer etwaigen Regenschutzhaube führen können. Die steuerbaren Ausfahrmittel können in der bereits angesprochenen Weise auch dazu dienen, das Fluggerät vom eigentlichen Ort der Abgaserfassung etwas entfernt zu halten, sei es um den Abgasstrom wenig zu beeinflussen, oder um das Fluggerät vor chemischen Einflüssen der Abgase möglichst zu schonen oder sei es, weil das Fluggerät an den unmittelbaren Ort der Messung nicht herangeführt werden kann, weil dort nicht ausreichend Platz ist.
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Die steuerbaren Ausfahrmittel können beispielsweise einen teleskopisch aus- und einfahrbaren Arm oder/und einen schwenkbaren bzw. gelenkigen Arm oder/und eine Seilwinde umfassen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die steuerbaren Ausfahrmittel eine Art mehrachsigen Roboterarm, dessen distales Ende gesteuert zu bestimmten Positionen bewegbar ist, um dort die betreffende Komponente der Messeinrichtung zu platzieren. Eine Seilwinde kommt als steuerbares Ausfahrmittel insbesondere für solche Anwendungen in Frage, bei denen eine Abgassammeleinrichtung und/oder eine Gassensoreinrichtung und/oder eine Kamera von oben her in den Schornstein eingebracht werden soll. Das freie Ende der Seilwinde trägt dann die betreffende Komponente der Messeinrichtung bzw. Kamera. Eine solche Seilwinde kann auch an einem ausfahrbaren Arm der vorstehend erwähnten Art vorgesehen sein.
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Wie schon im Zusammenhang mit der Durchführung einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens dargelegt, kann das Fluggerät mit Orientierungsmitteln ausgestattet sein, bei denen es sich beispielsweise um Bilderfassungsmittel, insbesondere kameratechnische Mittel, oder/und ein Positionserfassungssystem, insbesondere GPS-System, handeln kann. Die Bilderfassungsmittel können ggf. auch zur Inspektion des betreffenden Schornsteins, insbesondere an dessen Auslass genutzt werden. Sie können jedoch gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher das Fluggerät funkfernsteuerbar ist, genutzt werden, um der die Funkfernsteuerung bedienenden Person das Anfliegen des Fluggerätes in eine gewünschte Position am Auslass eines betreffenden Schornsteins zu erleichtern.
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Sofern als Orientierungsmittel ein Positionserfassungssystem vorgesehen ist, kann das Fluggerät ggf. einprogrammierte Positionen selbstgesteuert anfliegen, um in die Nähe des betreffenden Schornsteinauslasses zu gelangen. Bevorzugt ist eine Variante, wobei die Orientierungsmittel sowohl Bilderfassungsmittel als auch ein Positioniererfassungssystem, vorzugsweise GPS-System, umfassen. Dies ermöglicht im Falle der Funkfernsteuerbarkeit des Fluggerätes ein automatisches Anfliegen einer Annäherungsposition an den Schornsteinauslass und eine Funkfernsteuerung zur Feinpositionierung des Fluggerätes oder/und der steuerbaren Ausfahrmitel, so dass die betreffende Komponente der Messeinrichtung, also z. B. eine Abgassammeleinrichtung oder/und eine Gassensoreinrichtung von der die Funkfernsteuerung bedienenden Person an einen optimalen Messort bzw. Probenentnahmeort dirigiert werden kann.
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Wie oben bereits angesprochen, ist das Fluggerät ferner mit Funksendemitteln zum Senden von Messdaten oder/und Bilddaten zu einer entfernten Empfangsstation ausgestattet. An der Empfangsstation können weitere Komponenten der Messeinrichtung vorgesehen sein, welche beispielsweise Auswerteoperationen an Messdaten vornehmen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems sind die An-Bord-Komponenten der Messeinrichtung lösbar an dem Fluggerät angeordnet. Dies ermöglicht eine einfachere Handhabung der Messeinrichtung zu Wartungs-, Austausch- oder Datenauslesemaßnahmen usw.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten schematischen Skizzen an Ausführungsbeispielen erläutert.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Momentaufnahme bei der Ausführung eines Verfahrens nach der Erfindung unter Verwendung eines Systems nach der Erfindung.
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2 zeigt ein skizzenhaft dargestelltes Ausführungsbeispiel einer Drohne als unbemanntes Fluggerät eines Systems nach der Erfindung.
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3 zeigt in einer skizzenhaften Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Drohne als unbemanntes Fluggerät eines Systems nach der Erfindung.
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4 und 5 zeigen in skizzenhaften Darstellungen eine Momentaufnahme bei der Ausführung eines jeweiligen Verfahrens nach der Erfindung.
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In 1 ist ein Schornstein 2 mit einem Schornsteinauslass 4 und einer Regenschutzhaube 6 dargestellt. Der Schornstein 2 ist an einem Ofen (nicht gezeigt) angeschlossen und dient dazu, die Ofenabgase in die Erdatmosphäre abzuleiten. Eine am Auslass 4 des Schornsteins 2 austretende Abgasfahne ist in 1 bei 8 angedeutet. Die Abgasfahne 8 tritt seitlich aus dem zu allen Seiten offenen Zwischenraum zwischen dem oberen Rand 10 des Schornsteins und der Regenschutzhaube 6 seitlich nach außen aus. Dies kann, wie in 1 angedeutet, mit einer Vorzugsrichtung geschehen, wenn entsprechende Windverhältnisse herrschen.
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Zur Erfassung einer Stoffkonzentration in dem Abgas, und zwar an einer Stelle nahe am Auslass 4 des Schornsteins 2, dient das erfindungsgemäße System zur Erfassung wenigstens einer Abgaseigenschaft. In der Ausführungsform gemäß 1 umfasst das System eine Drohne 12 als unbemanntes, funkfernsteuerbares Kleinfluggerät mit einem mehrfach gelenkigen Roboterarm 14 und einer davon getragenen Abgassammelkammer 16 mit einer darin vorgesehenen Sensoreinrichtung (nicht gezeigt) zur Detektion der gewünschten Abgaseigenschaft. Die Abgassammelkammer 16 und die darin befindliche Sensoreinrichtung sind Teil der Messeinrichtung zur Erfassung wenigstens einer Abgaseigenschaft. Zu dieser Messeinrichtung gehören ferner Mittel zur Datensammlung, Datenübertragung und Datenauswertung. In dem Beispielfall gemäß 1 ist angenommen worden, dass die von der Sensoreinrchtung in der Datensammelkammer 16 abgegebenen Signale ggf. nach einer Signalwandlung und Vorauswertung in einer elektronischen On-Board-Einrichtung 18 per Funkübertragung an eine Bodenstation 20 zur weiteren Auswertung übersandt werden. Die On-Board-Elektronik 18 der Drohne ist hierzu mit entsprechenden Funksendemitteln ausgestattet.
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Die Drohne 12 weist ferner Funkempfangsmittel 21 für den Empfang von Fernsteuerbefehlen von einem Fernsteuerungsgerät 22 mit Funksender auf. Wie in 1 angedeutet, ist das Funkfernsteuergerät 22 von einer Person 24 zu bedienen.
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Mittels dem Funkfernsteuergerät 22 kann die Person 24 die Flugbewegung der Drohne 12, die Bewegung des Roboterarms 14 relativ zur Drohne 12 und ferner die Ausrichtung einer elektromotorisch um zwei Achsen bewegbare On-Board-Kamera der Drohne steuern.
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Bei einem Schornstein 2 gemäß 1 mit einer Regenschutzhaube 6 ist es allgemein schwierig, nahe an den Auslass 4 des Schornsteins mit den zur Gasdetektion erforderlichen Mitteln 16 heranzukommen. Derartige Schwierigkeiten werden mit dem Messsystem nach der Erfindung überwunden, da die Drohne 12 als solche bereits bis auf einen gewissen Mindestabstand an den Schornsteinauslass 4 heranfliegen kann und darüber hinaus der Roboterarm 14 als steuerbares Ausfahrmittel verwendet werden kann, um die betreffenden Messeinrichtungskomponenten 16 auch unter den in 1 gezeigten schwierigen geometrischen Bedingungen in den Abgasstrom unmittelbar am Schornsteinauslass 4 zu bringen. Die Person 24 kann das Geschehen in der Umgebung der Drohne 12 mittels der von der Bordelektronik 18 per Funk übermittelten Bilder oder Videosequenzen der Kamera 26 auf dem vom Fernsteuergerät 22 beobachten.
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2 zeigt eine Abwandlung der Drohne 12 aus 1, wobei diese Abwandlung darin besteht, dass in 2 der Roboterarm 14 nur eine Gelenkstelle 15 mit Kreuzgelenkfunktion aufweist. Der Endabschnitt 28 des Roboterarms 14 aus 2 ist dafür teleskopisch ausfahrbar und einziehbar. Die Drohne gemäß 2 ist in gleicher Weise funkfernsteuerbar, wie die Drohne gemäß 1.
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Dies gilt auch für das weitere Ausführungsbeispiel einer Drohne gemäß 3. Die Drohne gemäß 3 weist abweichend von der Drohne gemäß 2 an ihrem distalen Ende nicht unmittelbar die betreffende Messkomponente 16 der Messeinrichtung auf, sondern eine Seilwinde 30, die von einem Elektromotor angetrieben wird, der ebenfalls funkfernsteuerbar ist, so dass eine Bedienperson 24 das Seil 32 der Seilwinde abwickeln auf aufwickeln lassen kann, um die an dem Seil hängende Messeinrichtungskomponente relativ zu der Drohne 12 abzusenken bzw. wieder heraufzuziehen. Mit der Drohne gemäß 3 ist es auch unter den schwierigen geometrischen Bedingungen am oberen Ende des Schornsteins 2 möglich, die Messeinrichtungskomponente 16 in den Schornstein 2 von oben her absinken zu lassen, um betreffende Proben zu nehmen. Auch können Bilderfassungsmittel an dem Seil 32 vorgesehen sein, etwa um eine Inneninspektion des Schornsteins 2 vorzunehmen.
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4 zeigt eine Momentaufnahme bei der Durchführung eines Verfahrens nach der Erfindung, wobei gemäß 4 die Drohne 12a insgesamt in den Abgasstrom in unmittelbarer Nähe des Auslasses 4 des im Beispielsfall oben offenen Schornsteins 2 unter Kontrolle einer Funkfernsteuerung mittels des Funkfernsteuergerätes 22a von einer Bedienperson 24 positioniert wurde. Die Drohne 12a weist an ihrer Unterseite eine Abgassammelkammer 16a auf, mittels welcher eine Abgasprobe aus dem Abgasstrom genommen werden kann. Die Abgassammelkammer 16a kann eine Pumpeinrichtung umfassen, um Abgas in die Kammer 16a einzusaugen. Nach Entnahme einer solchen Abgasprobe kann die Drohne 12a zu einer (nicht gezeigten) Bodenstation geflogen werden. Dort kann das in der Kammer 16a gesammelte Abgas der weiteren Untersuchung zugeführt werden. 4 stellt somit den einfachsten Fall der Erfassung einer Abgaseigenschaft am Auslass 4 eines Schornsteins 2 mittels einer Drohne dar. Die Drohne selbst ist nicht mit Gassensormitteln oder dgl. ausgestattet, wenngleich dies in einer abgewandelten Ausführungsform durchaus möglich wäre.
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Auch in 4 wurde vorausgesetzt, dass die Flugbewegungen der Drohne mittels dem Funkfernsteuergerät 22a von einer Person 24 aus gesteuert werden. Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform könnte die Drohne 12a (wie auch die anderen hier besprochenen Drohnen) mit einem GPS-System ausgestattet sein und ferner dazu eingerichtet sein, vorgegebene Positionen unter Nutzung des GPS-Systems selbstgesteuert aufzufinden.
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Ferner ist darauf hinzuweisen, dass bei dem Ausführungsbeispiel der Drohne gemäß 4 keine steuerbaren Ausfahrmittel vorgesehen sind, wenngleich dies in abgewandelten Varianten durchaus dennoch der Fall sein könnte. Eine solche abgewandelte Variante ist in 5 dargestellt. Die Drohne gemäß 5 weist an ihrer Unterseite eine elektromotorisch antreibbare Seilwinde 30b auf, an deren Seil eine Komponente 16b einer betreffenden Messeinrichtung zur Erfassung einer Abgaseigenschaft hängt. Bei dieser Komponente kann es sich z. B. um eine Abgaskammer der in 4 dargestellten Art mit oder ohne integrierter Gassensorik handeln. Wie 5 zeigt, besteht die Möglichkeit, die Komponente 16b von oben her durch den Auslass 4 hindurch in den im Beispielsfall oben offenen Schornstein herabzulassen, um Messungen im Schornstein 2 durchzuführen. Zusätzlich oder alternativ könnten auch in diesem Fall Bilderfassungsmittel (nicht gezeigt) an dem Seil 32b hängen, mit denen eine Inneninspektion des Schornsteins 2 durchgeführt werden könnte. Als Orientierungsmittel weist die Drohne 12b in 5 eine steuerbare Kamera 26b auf. Die Flugbewegungen und die übrigen Funktionen der Drohne 12b sind mittels des Funkfernsteuergerätes 23b von einer Person 24 steuerbar, die das Geschehen in der Umgebung der Drohne 12b mittels der per Funk übertragenen Bilder der Kamera 26b an einem Display des Funkfernsteuergerätes 22b beobachten kann.