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Die Erfindung betrifft ein Videoendoskop mit verstellbarer Blickrichtung mit einem Schaft mit einem proximalen und einem distalen Ende, einem am distalen Ende des Schafts angeordneten Objektiv und mit einem Bildwandler zum Umwandeln eines vom Objektiv auf dem Bildwandler abgebildeten Bildes in elektrische Signale, wobei wenigstens ein Teil des Objektivs zur Änderung des Blickwinkels des Endoskops um eine quer zur Längsachse des Videoendoskops verlaufende Achse schwenkbar ausgeführt ist, und wobei der schwenkbare Teil des Objektivs und der Bildwandler zur Änderung der Horizontlage eines mit dem Videoendoskop aufgenommenen Bildes um eine im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Videoendoskops verlaufende Achse gegeneinander verdrehbar ausgeführt sind, mit einem Übertragungsglied zum Übertragen einer axialen Steuerbewegung von einem Stellantrieb zu dem schwenkbaren Teil des Objektivs, und zum Übertragen einer rotatorischen Steuerbewegung von einem Stellantrieb zu dem Bildwandler.
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Videoendoskope werden seit langem in der Medizin und in der Industrie eingesetzt, um Bildaufnahmen von schwer zugänglichen Bereichen des Körpers eines Patienten oder einer Maschine zu ermöglichen. Sie weisen einen möglichst schlanken Schaft auf, dessen Länge von wenigen Zentimetern bis hin zu mehreren Metern betragen kann. Am distalen Ende des Schafts, also dem Ende, welches nahe an dem zu beobachtenden Objekt positioniert ist, ist ein Objektiv vorgesehen, dessen Bild von einem Bildwandler in ein Videosignal umgesetzt wird. Das Videosignal wird über elektrische Leitungen oder mittels einer Funkverbindung zu einer Auswerteeinheit weitergeleitet, welche es zur Darstellung auf einem Monitor oder und/oder zur Aufzeichnung aufbereitet.
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Um einen möglichst umfassenden Einblick in das interessierende Gebiet zu ermöglichen wurden Videoendoskope entwickelt, deren Objektive einen schwenkbaren Abschnitt aufweisen und somit eine Änderung des Blickwinkels ermöglichen, ohne dass das Videoendoskop an sich bewegt werden muss. Bei entsprechenden Objektiven verdreht sich funktionsbedingt die Horizontlage des Bildes, wenn die Blickrichtung verschwenkt wird.
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Insbesondere in der Medizin ist eine Verdrehung der Horizontlage eines auf einem Monitor dargestellten Bildes unerwünscht, da einem operierenden Arzt hierbei die Orientierung erschwert wird. Daher ist bei einigen bekannten Videoskopen ein Mechanismus vorgesehen, welcher den Bildwandler entsprechend der Drehung des Bildes mit dreht, so dass die Horizontlage des Videobildes erhalten bleibt.
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Ein entsprechendes Videoendoskop ist in der
DE102012202552B3 beschrieben. Hier wird eine axiale Steuerbewegung in ein Steuerrohr eingekoppelt, welches einerseits die axiale Steuerbewegung zu dem schwenkbaren Teil des Objektivs überträgt, und welches gleichzeitig über eine Kurvensteuerung eine Drehbewegung eines in dem Steuerrohr gelagerten Wandlerrohrs, in welchem der Bildwandler angeordnet ist, auslöst.
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Der Aufbau des entsprechenden Videoendoskops ist jedoch komplex und lässt sich nur bedingt für die Verwendung in sehr dünnen Videoendoskopen miniaturisieren. Ebenso lässt sich das dort beschriebene Videoendoskop nur mit großem Aufwand zu Wartungs- oder Reparaturzwecken demontieren.
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Es besteht daher die Aufgabe der Erfindung darin, ein Videoendoskop bereitzustellen, welches hinsichtlich der beschriebenen Punkte verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß eines Aspekts der Erfindung gelöst durch ein Videoendoskop mit verstellbarer Blickrichtung mit einem Schaft mit einem proximalen und einem distalen Ende, einem am distalen Ende des Schafts angeordneten Objektiv und mit einem Bildwandler zum Umwandeln eines vom Objektiv auf dem Bildwandler abgebildeten Bildes in elektrische Signale, wobei wenigstens ein Teil des Objektivs zur Änderung des Blickwinkels des Endoskops um eine quer zur Längsachse des Videoendoskops verlaufende Achse schwenkbar ausgeführt ist, und wobei der schwenkbare Teil des Objektivs und der Bildwandler zur Änderung der Horizontlage eines mit dem Videoendoskop aufgenommenen Bildes um eine im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Videoendoskops verlaufende Achse gegeneinander verdrehbar ausgeführt sind, mit einem Übertragungsglied zum Übertragen einer axialen Steuerbewegung von einem Stellantrieb zu dem schwenkbaren Teil des Objektivs, und zum Übertragen einer rotatorischen Steuerbewegung von einem Stellantrieb zu dem Bildwandler, welches dadurch weitergebildet ist, dass das Übertragungsglied einen ersten Abschnitt aufweist, der mit dem Bildwandler gekoppelt ist und sowohl die axiale Steuerbewegung als auch die rotatorische Steuerbewegung überträgt, das Übertragungsglied einen zweiten Abschnitt aufweist, der mit dem schwenkbaren Teil des Objektivs gekoppelt ist und nur die axiale Steuerbewegung überträgt, und dass der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt des Übertragungsglieds durch ein zerstörungsfrei montierbares und demontierbares Gleitlager gekoppelt sind.
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Durch die gemeinsame Übertragung der axialen und der radialen Steuerbewegung über ein Übertragungsglied kann auf eine Kurvensteuerung zum Umwandlung der axialen Steuerbewegung in eine rotatorische Steuerbewegung verzichtet werden, wodurch sich ein wesentlich einfacherer Aufbau des Videoendoskops ergibt.
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Im Bereich des schwenkbaren Objektivteils ist eine rotatorische Bewegung des Übertragungsglieds allerdings nachteilig. Daher ist das Übertragungsglied in zwei Abschnitte unterteilt, welche durch ein Gleitlager gekoppelt sind. Dieses Gleitlager überträgt nur die axiale Steuerbewegung von dem ersten Abschnitt auf den zweiten Abschnitt. Dadurch, dass dieses Gleitlager zerstörungsfrei montierbar und demontierbar ist, kann das erfindungsgemäße Videoendoskop einfacher zu Wartungs- und Reparaturzwecken demontiert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführung weist das Gleitlager einen Innenring und einen Außenring auf, wobei entweder der Innenring eine umlaufende Nut und der Außenring eine umlaufenden Vorsprung aufweist oder der Außenring eine umlaufende Nut und der Innenring eine umlaufenden Vorsprung aufweist, und wobei der umlaufende Vorsprung und die umlaufende Nut im montierten Zustand so ineinandergreifen, dass eine axiale Verschiebung zwischen dem Innenring und dem Außenring im Wesentlichen verhindert ist oder wird.
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Auf diese Weise kann das Gleitlager eine axiale Steuerbewegung übertragen, wobei gleichzeitig Innenring und Außenring gegeneinander verdrehbar sind, so dass eine rotatorische Steuerbewegung über das Gleitlager nicht übertragen wird.
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Die Steuerbewegungen werden bevorzugt in einem proximalen Griffbereich des Videoendoskops erzeugt und müssen über einen Teil der Länge des Schafts übertragen werden. Dazu ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der erste Abschnitt des Übertragungselements ein den Schaft des Videoendoskops zumindest teilweise durchlaufendes Steuerrohr, an dessen distalem Ende der Innenring oder der Außenring des Gleitlagers befestigt ist.
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Um eine einfache Montage und Demontage des Gleitlagers zu ermöglichen sind gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der mit dem Steuerrohr verbundene Innenring oder Außenring des Gleitlagers und ein distaler Abschnitt des Steuerrohrs in mehrere Segmente aufgeteilt. Dies ermöglicht eine elastische radiale Auslenkung der Segmente des Innenrings oder des Außenrings des Gleitlagers, so dass der Innenring und der Außenring des Gleitlagers zerstörungsfrei miteinander in oder außer Eingriff gebracht werden können.
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Vorzugsweise sind dabei die Segmente des Steuerrohrs in einem in proximaler Richtung vom distalen Ende des Steuerrohrs entfernten Bereich bis auf einen Federsteg ausgeschnitten. Dadurch wird eine elastische Verformung der Segmente des Steuerrohrs erleichtert, da der bei Verformung von gekrümmten Federn auftretende Knackfrosch-Effekt reduziert wird.
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In einer möglichen Ausführung der Erfindung ist der Außenring des Gleitlagers mit dem Steuerrohr verbunden, und die Segmente des Außenrings sind zur Montage oder Demontage des Gleitlagers durch elastische Verformung der Segmente des Steuerrohrs nach außen biegbar. In einer alternativen Ausführung der Erfindung ist der Innenring des Gleitlagers mit dem Steuerrohr verbunden, und die Segmente des Innenrings sind zur Montage oder Demontage des Gleitlagers durch elastische Verformung der Segmente des Steuerrohrs nach innen biegbar.
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Der Bildwandler ist gemäß einer Variante der Erfindung drehfest in einem den Schaft des Videoendoskops zumindest teilweise durchlaufenden Wandlerrohr angeordnet, welches zumindest abschnittsweise in dem Steuerrohr angeordnet ist. Dabei ist vorzugsweise der Außendurchmesser des Wandlerrohrs im Bereich der Federstege größer ist als der Innendurchmesser des Steuerrohrs, und die Außenseite des Wandlerrohrs weist axiale Nuten auf, in welche die Federstege des Steuerrohrs eingreifen. Durch diese Konstruktion kann eine rotatorische Steuerbewegung des Steuerrohres auf das Wandlerrohr und den Bildwandler übertragen werden, wobei die Federstege des Steuerrohrs als Mitnehmer dienen. Gleichzeitig können die Federstege des Steuerrohrs sich axial frei in den Nuten des Wandlerrohrs bewegen, so dass eine axiale Steuerbewegung des Steuerrohrs nicht auf das Wandlerrohr und den Bildwandler übertragen werden. Dies ist vorteilhaft, da somit eine Fokuseinstellung des Videoendoskops durch die axiale Steuerbewegung nicht beeinflusst wird.
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An das distale Ende des Wandlerrohrs kann sich ein Objektivrohr anschließen, in welchem ein nicht schwenkbarer Teil des Objektivs angeordnet ist.
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Das Wandlerrohr und/oder das Objektivrohr können im montierten Zustand des Videoendoskops das Gleitlager in distaler Richtung überragen. Dabei ist vorzugsweise der Außendurchmesser des Wandlerrohrs und/oder des Objektivrohrs in einem Bereich, in dem das Gleitlager im montierten Zustand des Videoendoskops angeordnet ist, so ausgeführt, dass eine Verformung der Segmente des Steuerrohrs nach innen zur Montage bzw. Demontage des Gleitlagers nicht möglich ist. Gleichzeitig ist der Außendurchmesser des Wandlerrohrs und/oder des Objektivrohrs in einem Bereich, in welchen das Gleitlager zu Montage- bzw. Demontagezwecken verfahren werden kann, reduziert, so dass eine Verformung der Segmente des Steuerrohrs nach innen zur Montage bzw. Demontage des Gleitlagers möglich ist. Das Wandlerrohr bzw. das Objektivrohr dienen in dieser Ausführung somit als Sicherungselement, um ein unbeabsichtigtes Trennen des Innenrings und des Außenrings des Gleitlagers zu vermeiden.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gleitlagers für ein Videoendoskop gemäß der obigen Beschreibung, mit den Schritten: Bereitstellen eines Innenrings, eines Außenrings und eines Steuerrohrs, Verbinden des Innenrings oder des Außenrings mit einem distalen Ende des Steuerrohrs, Einbringen von wenigstens zwei Längsschnitten durch den Innenring bzw. den Außenring und das distale Ende des Steuerrohrs zum Erzeugen von wenigstens zwei Segmenten und vorzugsweise Ausschneiden der Segmente des Steuerrohrs zum Erzeugen von Federstegen. Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird besonders einfach eine exakte Positionierung der Segmente des Innenrings oder des Außenrings des Gleitlagers und der Segmente des Steuerrohrs zueinander erreicht, da zuerst der intakte Innenring oder Außenring mit dem intakten Steuerrohr verbunden wird. Dies ist einfach und mit hoher Genauigkeit möglich. Erst danach werden die Segmente durch das Einbringen von Schnitten erzeugt, wobei die relative Positionierung der Segmente zueinander nicht mehr verändert wird. Somit kann einfach ein hochgenaues Gleitlager mit geringer Reibung hergestellt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einiger beispielhafter Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1: Ein Videoendoskop,
- 2: den inneren Aufbau des distalen Abschnitts eines Videoendoskops in einer ersten Ansicht,
- 3: den inneren Aufbau des distalen Abschnitts eines Videoendoskops in einer zweiten Ansicht,
- 4a, 4b: den Aufbau eines Übertragungselements in einer ersten Ausführungsform,
- 5a-5e: eine weitere Detaildarstellung des inneren Aufbaus eines Videoendoskops.
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In 1 ist ein Videoendoskop 1 dargestellt. Das Videoendoskop 1 weist einen proximalen Handgriff 2 und einen Schaft 3 auf. Das distale Ende des Schafts ist durch ein Beobachtungsfenster 4 abgeschlossen. Am Handgriff 2 ist ein Kabel 5 zum Anschluss des Videoendoskops 1 an ein nicht dargestelltes Bildverarbeitungsgerät angeschlossen.
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Am Handgriff 2 des Videoendoskops 1 sind mehrere Bedienelemente vorgesehen, von denen ein Drehrad 7 und ein Stellschieber 8 erkennbar sind. Durch Drehen des Drehrades 7 kann ein Blickrichtungsvektor 9 des Videoendoskops 1 um eine Längsachse 10 des Videoendoskops 1 rotiert werden, dies ist durch den Doppelpfeil 11 angedeutet. Dabei bleibt eine Horizontlage des aufgenommenen Bildes konstant. Durch Verstellen des Stellschiebers 8 kann der Blickrichtungsvektor 9 gegen die Längsachse 10 verschwenkt werden, es wird also ein Winkel zwischen dem Blickrichtungsvektor 9 und der Längsachse 10 verstellt, dies ist durch den Doppelpfeil 12 angedeutet. Auch bei dieser Verstellung bleibt die Horizontlage eines aufgenommenen Bildes konstant.
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In 2 ist der innere Aufbau des distalen Abschnitts des Videoendoskops 1 stark vereinfacht dargestellt. Durch eine optische Achse 15 angedeutet fällt von einem zu beobachtenden Objekt ausgehendes Licht zunächst durch das domartig gekrümmte Beobachtungsfenster 4 und eine Meniskuslinse 16 in ein erstes Prisma 17 und wird dort rechtwinklig in Richtung eines zweiten Prismas 18 reflektiert. In dem zweiten Prisma 18 wird das Licht nochmals mehrfach reflektiert und schließlich in Richtung eines dritten Prismas 19 abgegeben. In dem dritten Prisma 19 wird das Licht nochmals reflektiert. Das Licht wird dann durch die Linsen 20, 21, 22, 23 auf den Bildwandler 24 fokussiert. Die Linsen 20, 21, 22, 23 sind in einem Objektivrohr 25 angeordnet und befestigt, der Bildwandler 24 ist in einem Wandlerrohr 26 angeordnet und befestigt. Das Wandlerrohr 26 ist durch ein Schutzfenster 27 hermetisch abgeschlossen und nimmt neben dem Bildwandler 24 auch eine Steuerelektronik 28 sowie Leitungen 29 auf, mittels derer Bildwandler 24 und Steuerelektronik 28 elektrisch versorgt werden und Videosignale des Bildwandlers in Richtung des Handgriffs 2 weitergeleitet werden.
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Die Meniskuslinse 16, die Prismen 17, 18 und 19 sowie die Linsen 20, 21, 22 und 23 bilden das Objektiv des Videoendoskops. Dabei bilden die Meniskuslinse 16 und die Prismen 17, 18 und 19 einen distalen Objektivteil und die Linsen 20, 21, 22 und 23 einen proximalen Objektivteil.
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Das erste Prisma 17 ist in einer Schwenkfassung 30 befestigt und kann zusammen mit der Schwenkfassung und der Meniskuslinse 16 um eine Schwenkachse 31 verdreht werden, wodurch auch die optische Achse 15 und damit der Blickrichtungsvektor 9 des Videoendoskops 1 verschwenkt werden. Dazu ist eine Zahnstange 32 vorgesehen, welche mit einer Außenverzahnung (in 2 nicht dargestellt) der Schwenkfassung 30 greift. Die Zahnstange 32 ist über ein Gleitlager 33 drehbar mit einem Steuerrohr 34 verbunden und bildet zusammen mit dem Gleitlager 33 und dem Steuerrohr 34 ein Übertragungselement.
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Wird im proximalen Bereich des Videoendoskops das Steuerrohr 34 nun mit einer axialen Steuerbewegung beaufschlagt, so wird diese Steuerbewegung über das Steuerrohr 34 und das Gleitlager 33 auf die Zahnstange 32 übertragen. Die axiale Bewegung der Zahnstange 32 führt dann zu einer Verdrehung der Schwenkfassung 30 und des ersten Prismas 17 um die Schwenkachse 31.
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Die Verdrehung des ersten Prismas 17 bewirkt neben der Verschwenkung des Blickrichtungsvektors 9 des Videoendoskops 1 auch eine Drehung der Horizontlage des von dem Objektiv auf dem Bildwandler 24 fokussierten Bildes um die optische Achse 15. Um dies zu kompensieren wird gleichzeitig mit der axialen Steuerbewegung auch eine rotatorische Steuerbewegung in das Steuerrohr eingeprägt, welche durch eine geeignete Mechanik oder mittels eines Stellmotors erzeugt werden kann. Diese rotatorische Steuerbewegung wird von dem Steuerrohr 34 auf das Wandlerrohr 26 übertragen, so dass sich das Wandlerrohr 26 und damit auch der Bildwandler 24 gleichsinnig mit dem Bild mitdreht. Somit bleibt die Horizontlage des vom dem Bildwandler 24 aufgenommenen Videobildes unabhängig von einer Verschwenkung des Blickrichtungsvektors 9 des Videoendoskops 1 konstant.
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Der Aufbau des distalen Objektivteils lässt es nicht zu, dass sich die Zahnstange 32 mit dem Steuerrohr 24 dreht. Daher sind die Zahnstange 32 und das Steuerrohr 34 über das Gleitlager 33 verbunden, welches nur die axiale Steuerbewegung vom Steuerrohr 34 auf die Zahnstange 32 überträgt.
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Der distale Objektivteil ist gleichzeitig drehfest mit dem Schaft 3 des Videoendoskops 1 verbunden. Wird nun der Schaft 3 durch Drehung des Drehrades 7 gedreht, so rotiert der Blickrichtungsvektor 9 des Videoendoskops um dessen Längsachse 10. Bei dieser Drehung wird das Steuerrohr 34 nicht bewegt, so dass auch das Objektivrohr 25 und das Wandlerrohr 36 ihre Drehposition beibehalten. Hierbei ist es erforderlich, dass sich die Zahnstange 32 mit dem distalen Objektivteil mitdreht, was wiederum durch das Drehlager 33 ermöglicht wird.
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3 zeigt den gleichen distalen Abschnitt des Videoendoskops 1 in einer um 90° gedrehten Ansicht, wobei die Außenverzahnung der Schwenkfassung 30 sowie deren Eingriff mit der Zahnstange 32 erkennbar ist.
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In den 4a und 4b ist eine mögliche Ausführung eines Übertragungselements und dessen Montage dargestellt. Das Übertragungselement 100 umfasst ein Steuerrohr 101, eine Zahnstange 102 sowie ein Gleitlager 103. Das Gleitlager 103 besteht aus einem Innenring 104 und einem Außenring 105. Der Innenring 104 ist bis zu einer Anschlagschulter 106 in das Steuerrohr 101 eingeschoben und mit diesem verklebt. An seinem aus dem Steuerrohr 101 hervorragenden Ende weist der Innenring 104 eine umlaufende Nut 107 auf. Der Außenring 105 ist über einen an der Zahnstange 102 angeformten Rohrstutzen 108 mit der Zahnstange 102 verbunden und weist an seinem dem Innenring 104 zugewandten Ende einen umlaufenden Vorsprung 109 auf. Der Vorsprung 109 greift in die Nut 107 ein, so dass Innenring 104 und Außenring 105 axial zueinander festgelegt sind, sich jedoch gegeneinander verdrehen können.
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Um eine Montage und Demontage des Gleitlagers 103 zu ermöglichen ist der Innenring 104 durch zwei gegenüberliegende Schlitze 110 in zwei Segmente geteilt. Die Schlitze 110 setzen sich in das Steuerrohr 101 fort, wo sie sich proximal gegen den Innenring 104 versetzt zu Fenstern 111 erweitern, welche von dem Steuerrohr 101 lediglich schmale Federstege 112 stehen lassen.
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Wie in 4b dargestellt ist können die Segmente des Innenrings 104 durch elastisches Verformen der Federstege 112 aufeinander zu bewegt werden, so dass der Vorsprung 109 des Außenrings 105 in die Nut 107 des Innenrings 104 eingeführt werden kann. Danach werden die Segmente des Innenrings 104 in ihre Ruheposition zurückbewegt, so dass Innenring 104 und Außenring 105 formschlüssig miteinander verbunden sind.
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In einer nicht dargestellten Abwandlung des Übertragungselements kann anstelle des Innenrings auch der Außenring mit dem Steuerrohr verbunden sein. Die Schlitze sind dann in den Außenring eingebracht. Zur Montage und Demontage des Gleitlagers können bei dieser Abwandlung die Segmente des Außenrings durch elastisches Verformen der Federstege nach außen bewegt werden.
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In den 5a bis 5e ist der innere Aufbau einer weiteren Ausführung eines Videoendoskops in Detail dargestellt. Dabei sind zur besseren Übersicht solche Elemente weggelassen, die für die Funktion des Übertragungselements nicht von Bedeutung sind.
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5a zeigt in einem Längsschnitt einen distalen Abschnitt eines Wandlerrohrs 301 mit einem distal daran anschließenden Objektivrohr 302. Um das Wandlerrohr 301 herum ist ein Steuerrohr 303 angeordnet. Am distalen Ende des Steuerrohrs ist ein Gleitlager 304 mit einem Innenring 305 und einem Außenring 306 angeordnet, an welches sich wiederum eine Zahnstange 307 anschließt.
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Das Gleitlager 304 entspricht im Wesentlichen dem in 4a dargestellten Gleitlager 103, wobei bei dem Gleitlager 304 anstelle von zwei Schlitzen und Fenstern drei Schlitze und Fenster vorgesehen sind, so dass Steuerrohr 303 und Innenring 305 in drei Segmente aufgeteilt sind.
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5b zeigt einen Querschnitt durch das Wandlerrohr 301 und das Steuerrohr 303 entlang einer Linie A-A. Es ist zu erkennen, dass Wandlerrohr 301 und Steuerrohr 303 konzentrisch zueinander mit geringem radialen Abstand angeordnet sind.
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5c zeigt einen Querschnitt durch das Wandlerrohr 301 und das Steuerrohr 303 entlang einer Linie B-B. In diesem Bereich ist der Außendurchmesser des Wandlerrohrs 301 vergrößert und entspricht ungefähr dem Außendurchmesser des Steuerrohrs 303. In das Wandlerrohr sind in diesem Bereich drei axiale Nuten 308 eingebracht. Das Steuerrohr 301 ist in diesem Bereich bis auf drei Federstege 309 ausgeschnitten, welche in den Nuten 308 verlaufen und dort axial beweglich sind.
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Gleichzeitig übertragen die in den Nuten 308 verlaufenden Federstege 309 rotatorische Steuerbewegungen von dem Steuerrohr 303 auf das Wandlerrohr 301.
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5d zeigt einen Querschnitt durch den Innenring 305 des Gleitlagers 304 und das Objektivrohr 302 entlang einer Linie C-C. Es ist zu erkennen, dass der Innenring 305 durch drei Schlitze 310 in drei Segmente aufgeteilt ist. Zwischen dem Außendurchmesser des Objektivrohrs 302 und dem Innendurchmesser des Innenrings 305 ist nur wenig Spiel, so dass eine Auslenkung der Segmente des Innenrings 305 nach innen zur Montage bzw. Demontage des Gleitlagers nicht möglich ist.
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5e zeigt einen Querschnitt durch den Innenring 305 des Gleitlagers 304 und das Objektivrohr 302 entlang einer Linie D-D, wobei in dieser Darstellung das Steuerrohr 303 um den Abstand der Linien C-C und D-D nach links verschoben ist. Es sind wiederum die Schlitze 310 und die Segmente des Innenrings 305 erkennbar. In diesem Bereich ist der Außendurchmesser des Objektivrohrs 302 allerdings reduziert, so dass die Segmente des Innenrings 305 nach innen gebogen werden können.
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Somit ist eine Montage und Demontage des Gleitlagers 304 möglich.
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Zur Herstellung eines Gleitlagers für ein Übertragungselement gemäß den obigen Ausführungen kann wie folgt verfahren werden. Hierbei wird auf die 4a Bezug genommen.
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Zunächst werden ein Steuerrohr 101, ein Innenring 104 und ein Außenring 105 bereitgestellt. In einem nächsten Schritt wird dann der Innenring 104 mit dem Steuerrohr 101 verbunden.
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Üblicherweise werden der Innenring 104 und der Außenring 105 aus einer Keramik gefertigt sein, während das Steuerrohr 101 aus Metall gefertigt ist. In diesem Fall bietet sich eine Klebeverbindung zwischen Innenring 104 und Steuerrohr 101 an. Falls der Innenring 104 aus einer lötbaren Keramik oder ebenfalls aus Metall gefertigt ist, kommt auch eine Löt- oder Schweißverbindung in Betracht.
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In einem Folgeschritt werden dann wenigstens zwei axiale Schlitze 110 in den Innenring 104 und den distalen Bereich des Steuerrohrs 101 eingebracht. Dies erfolgt beispielsweise mittels Laserschneiden, z.B. auf einer numerisch gesteuerten Laserschneidmaschine mit vier oder mehr Achsen.
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In einem nächsten Schritt werden dann die Schlitze 110 zu Fenstern 111 erweitert, wodurch aus dem Steuerrohr 101 Federstege 112 freigeschnitten werden. Hierzu kann ebenfalls eine Laserschneidmaschine verwendet werden. Das Einbringen der Schlitze 110 und der Fenster 111 kann auch in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen.
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In einem letzten Schritt werden dann die Segmente des Innenrings 104 elastisch nach innen gebogen und der Außenring 105 wird auf den Innenring aufgesteckt.
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Um ein Gleitlager herzustellen, bei dem der Außenring mit dem Steuerrohr verbunden ist, kann auf die gleiche Weise verfahren werden. Anstelle von zwei Schlitzen können auch drei oder mehr Schlitze eingebracht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012202552 B3 [0005]