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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elastische Venenretention und/oder -kompressionsorthese die in Fällen von Blutaderstörungen des unteren Körperglieds eines Patienten angezeigt ist.
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Stand der Technik
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Elastische Venenretentionen und/oder -kompressionsorthesen, früher als Stützstrümpfe (oder Schläuche) oder „Stützstrumpfhosen“ bekannt, sind medizinische Textilhilfsmittel, die einen therapeutischen Effekt durch Retention und/oder Kompression von unteren Körpergliedern erzeugen, anders als „Stützstrümpfe“ (oder sogar „Stützstrumpfhosen“ oder „Ermüdungsschutzstrümpfe“) und „Modestrümpfe“, die keine medizinischen Hilfsmittel mit einer therapeutischen Bestimmung sind.
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Die Orthesen sind designt um einen therapeutischen Effekt durch Retention und/oder Kompression des unteren Körperglieds über eine größere oder kleinere Erstreckung zu produzieren, normalerweise mit einem Druckprofil das vom Fußgelenk nach oben abnimmt.
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Um feste Kompression der unteren Körperglieder zu ermöglichen, ist die elastische Venenkompressionsorthese aus einem gestrickten Gewebe hergestellt, in das ein elastischer Schussfaden eingearbeitet ist, grundsätzlich ein ummanteltes Elastan.
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Die Orthese wird um das untere Körperglied des Patienten, der behandelt werden soll, gelegt, bis zu einer Stelle, an der es benutzt werden soll. Die Rückstellkraft der elastischen Fasern bewirkt dann eine Kompression.
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Das Gewebe und die Fäden und die Dimensionen der Zeilen von Maschen sind auf eine Art ausgewählt, um einen vorgegebenen Druck in unterschiedlichen Höhen des unteren Körperglieds anzulegen, zum Beispiel in der Höhe des Fußgelenks, am Beginn der Wade, in Höhe der Wade, an der Kniekehle, etc. bis zu dem oberen Ende des Oberschenkels, wobei diese Höhen konventionell mit B bis G bezeichnet werden. Diese unterschiedlichen Drücke sind für jeder Klasse unter Bezug auf messtechnische Lehren, so wie das Beinmodel nach französischem Standard NF G 30-102 Teil B, Annex B, das übereinstimmt mit dem „Hohenstein“ Beinmodel gemäß dem deutschen Standard RAL-GZ 387, oder wie in dem experimentellen europäischen Standard XP ENV 12718:2001.
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Da die Morphologie des unteren Körperglieds sich von einem Patienten zu einem anderen unterscheidet, wird ein Orthesemodel gewöhnlich in unterschiedlichen Größen angeboten, um die Zielpopulation zu befriedigen. Eine Größe eines Models ist gewöhnlich durch spezielle Dimensionen charakterisiert. Die Elastizität der Orthese erlaubt es jedoch, dass eine einzige Größe Patienten, die untere Körperglieder von unterschiedlichen Dimensionen haben, passt. Alle Größen eines Models werden als ein „Größenraster“ bezeichnet.
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Es gibt einen dauerhaften Bedarf den Komfort der Orthesen zu verbessern.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, dieses Bedürfnis zumindest teilweise zu erfüllen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mithilfe einer Orthese mit einem oberen Teil erfüllt, das bevorzugt gerippt ist, in französisch „bord-côtes“, hierin „das obere Teil“, und einem Beinteil, wobei der obere Teil und das Beinteil einen oberen Strickfaden für das obere Teil beziehungsweise einen Strickfaden für das Beinteil haben, oder „Maschenfaden“ oder „Basisfaden“, die ein Netzwerk von gestrickten Maschen definieren, und einem Schussfaden für den oberen Teil beziehungsweise einem Schussfaden für das Beinteil.
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Es ist beachtenswert, dass der obere Teil einen Verstärkungsfaden hat, der vorzugeweise unterschiedlich zu dem Schussfaden für den oberen Teil und dem Strickfaden für den oberen Teil ist, und eine Bruchdehnung, gemäß dem Standard DIN 53834 von unter 40% und einer linearen Feinheit (das heißt, lineare Massendichte) von über 30 dTex.
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Ohne an diese Theorie gebunden zu sein, haben die Erfinder herausgefunden, dass das Vorhandensein solch eines Verstärkungsfadens wesentlich den Widerstand gegen Faltenbildung in dem oberen Teil erhöht, und dadurch den Komfort.
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Eine Orthese nach der Erfindung kann zusätzliches eines oder mehrere der folgenden optionalen und bevorzugten Merkmale haben:
der Verstärkungsfaden ist aus Polyamid, bevorzugt einem unbeschichteten Polyamid hergestellt;
der Verstärkungsfaden hat eine lineare Feinheit von über 40 dTex und/oder unter 60 dTex;
der obere Teil hat eine innere Stulpe und eine äußere Stulpe die auf die innere Stulpe zurückgefaltet ist, wobei sich der Verstärkungsfaden ausschließlich in die innere Stulpe erstreckt;
der Schussfaden des oberen Teils hat eine ummantelte Seele, bevorzugt doppelt ummantelt, bevorzugt durch einen Elastanummantelungsfaden, wobei die Seele bevorzugt aus Elastan hergestellt ist;
der Beinteil hat einen Schussfaden (genannt „Beinteilschussfaden“), der ummantelt ist, bevorzugt zweifach ummantelt, wobei das Verhältnis der linearen Feinheit der Seele des Beinteilschussfadens zur linearen Feinheit der Seele des Schussfadens des oberen Teils größer als 1,9, bevorzugt größer als 2,2 ist;
die lineare Feinheit der Seele des Schussfadens des oberen Teils unter 150 dTex oder über 100 dTex liegt;
der Strickfaden des oberen Teils ein einfach ummantelter Faden ist, aus einer Elastanseele und einem Ummantelungsfaden aus Polyamid;
wobei die Orthese eine elastischen Venenkompressionsorthese der Klasse I, II, II oder IV gemäß dem ASQUAL System ist („Référentiel technique prescrit pour les orthèses élastiques de contention des membres“, revision n°5, COFRAC). Die Erfindung betrifft auch die Benutzung einer Orthese gemäß der Erfindung um Venenerkrankungen eines unteren Körperglieds eines Patienten zu behandeln.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Andere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlicher beim Lesen der folgenden detaillierten Beschreibung und vom Durchsehen der angehängten Figuren, in denen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Orthese ist;
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2 die Orthese der 1 zeigt, die auf ein unteres Körperglied eines Patienten (der Position bei Benutzung) geschoben ist;
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3a und 3b zeigen eine vergrößerte Ansicht des oberen Teils beziehungsweise des Beinteils der Orthese der 1;
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4 ist eine schematische Darstellung eines Details eines doppelt ummantelten Fadens.
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Definitionen
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„Höhe“ entspricht einer Ebene in vertikale Richtung V wenn die Orthese von einem Patienten der gerade und aufrecht steht, getragen wird, wie in der 2 gezeigt.
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Detaillierte Beschreibung
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In den 1 und 2 bezeichnet das Bezugszeichen 10 grundsätzlich eine Orthese gemäß der Erfindung.
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Die Orthese 10 mit einer im Wesentlichen anatomischen Form umfasst ein Fußteil 12, der den Fuß umschließt, ein Beinteil 13 mit einem Fußknöchelteil 14, der den Fußknöchel umschließt, und ein Wadenteil 16, der die Wade umschließt, und einen gestrickten Endteil, der der „oberer Teil“ 18 genannt wird.
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Die Orthese 10 erstreckt sich zu einer Ebene die unterhalb dem Knie angeordnet ist, in dem Fall, wenn die Orthese ein „Halbstrumpf“ (oder Kniestrumpf) ist.
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Die Ausbildung als Strumpf ist nicht einschränkend, und die Orthese kann ebenso in Form von „tight stockings“ hergestellt werden, verlängert durch einen zusammendrückenden harten Teil 20. Die Orthese kann auch in der Form von Strumpfhosen und/oder ohne einen Fußteil 12 (Strümpfe oder Strumpfhosen des „open foot“ Typs) hergestellt werden.
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Die unterschiedlichen, sich an die Orthese anschließenden Teile sind bevorzugt auf einer Rundstrickmaschine mit konventionellen Verfahren durchgehend gestrickt. Die Herstellung der Orthese 10 braucht keinen Vorbereitungsschritt um die verschiedenen Teile zusammenzubauen, ausgenommen dem Schritt des Annähens des Fußteils 12, wenn letzterer vorhanden ist.
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In der 2 sind die Höhen des unteren Körperglieds durch das morphologische Bezugssystem, das in der Einleitung (Beinmodel oder „Hohenstein jig“) angegeben ist, definiert und mit den Standardbezeichnungen gezeigt:
- B:
- Fußknöchel, am Punkt des geringsten Umfangs;
- B1:
- Kreuzung der Achillesverse und dem Wadenmuskel;
- C:
- Wade, am Punkt des größten Umfangs;
- D:
- unmittelbar unter der timbial tuberosity (nämlich direkt unterhalb des Knies);
- E:
- in der Mitte der Kniescheibe und oberhalb der Rückseite des Knies (nämlich in der Ebene der popliteal fossa);
- F:
- in der Mitte des Oberschenkels;
- G:
- am oberen Ende des Oberschenkels.
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Die Wade ist das Körpergliedsegment das zwischen den Ebenen B1 und D angeordnet ist, und der Fußknöchel ist das Körperglied, das unterhalb der Ebene B1 angeordnet ist.
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Wie in der 3 gezeigt, hat der obere Teil 18 normalerweise ein Netzwerk aus Maschen 22, die durch einen Strickfaden des oberen Teils gebildet sind, wobei ein Schussfaden 26 des oberen Teils zwischen diese Maschen eingeflochten ist.
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Der Beinteil 13 hat normalerweise eine Netzwerk aus 32 Maschen, die aus den Strickfaden 34 des Beinteils hergestellt sind, Ein Beinteilschussfaden 36 ist zwischen den Maschen eingeflochten.
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Bevorzugt haben die Schussfäden des oberen Teils und des Beinteils eine Seele A, oder „zentralen Faden“, der mit einem oder mehreren Ummantelungsfäden C (siehe 4) ummantelt, bevorzugt doppelt ummantelt ist.
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Die Eigenschaften der Fäden und der Maschen ist in Abhängigkeit von der gewünschten Maßnahme der unterschiedlichen Teile der Orthese angepasst, insbesondere abhängig davon, ob die Maßnahme eine Retention oder eine Kompression ist. Die Anpassung stellt für den Fachmann keine besondere Schwierigkeit dar.
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Für eine elastische Venenkompressionsorthese kann der am Knöchel gemessene Druck 13 hPa oder größer sein, 20 hPa oder größer oder 30 hPa oder größer, und/oder kleiner als 70 hPa oder kleiner als 60 hPa.
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Insbesondere kann er zwischen 10 und über 36 mmHg variieren (das heißt, 13 bis 48 hPa, obwohl mmHg normalerweise als Größe zum Druckmessen auf den Gebieten der Phlebologie und der medizinischen Kompression benutzt wird).
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Bevorzugt verringert sich der Druck vorzugsweise kontinuierlich in dem Teil von dem Fußknöchel zum Oberschenkel, einschließlich des Fußknöchels und des Oberschenkels.
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Die elastischen Venenkompressionsorthesen sind nach dem ASQUAL System in vier Textilklassen unterteilt, von der Klasse I (13 bis 20 hPa oder ca. 10 bis 25 mmHg am Fußknöchel) bis zur Klasse IV (>48 hPa oder ca. >36 mmHg am Fußknöchel).
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Ein Schussfaden erstreckt sich normalerweise transversal zu der Hauptachse X der Orthese, wie in der 1 gezeigt. Genauer erstreckt sie sich orthoradial spiralförmig um die Hauptachse der Orthese und verläuft entlang der Reihen von Maschen.
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Der obere Teil
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Vorzugsweise hat der obere Teil 18 eine sogenannte „double cuff“ Struktur, als Ergebnis davon, dass der Orthesehals (der die Öffnung definiert, durch die die Orthese angezogen wird), nach innen oder vorzugweise nach außen der Orthese gefaltet ist. Diese hat daher eine innere Stulpe 18 i, die dazu gedacht ist mit der Haut des unteren Körperglieds des Patienten in Kontakt zu sein, und eine äußere Stulpe 18 e, die zur Außenseite hin freiliegt, und von der Haut durch die innere Stulpe getrennt ist.
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In einer bevorzugten Ausführung ist der Strickfaden 24 des oberen Teils ein Faden mit einer einfachen Ummantelung, zusammengestellt aus einer Elastanseele A und ummantelt mit einem oder mehreren Ummantelungsfäden C aus Polyamid (siehe 4).
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Bevorzugt ist die lineare Feinheit der Seele des Strickfadens 24 des oberen Teils unter 45 dTex, bevorzugt unter 30 dTex, bevorzugt unter 25 dTex, bevorzugt unter 20 dTex und/oder über 10 dTex, bevorzugt über 15 dTex.
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Bevorzugt ist die lineare Feinheit des Ummantelungsfadens des Strickfadens 24 des oberen Teils unter 60 dTex, bevorzugt unter 50 dTex, bevorzugt unter 45 dTex und/oder über 20 dTx, bevorzugt über 30 dTex, bevorzugt über 40 dTex.
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In einer Ausführung hat der obere Teil nur einen einzigen Schussfaden.
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In einer bevorzugten Ausführung ist der Schussfaden 26 des oberen Teils ein ummantelter, bevorzugt ein doppelt ummantelter Faden.
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Bevorzugt ist der Unterschied zwischen der Elastizität des Materials, das die Seele A (zu sehen in 4) des Schussfadens des oberen Teils bildet, und die Elastizität des Materials, dass den einen oder die mehreren Ummantelungsfäden C des Schussfadens des oberen Teils bildet weniger als 10%, 5%, 2% oder 1% der Elastizität des Materials, das die Seele des Schussfadens des oberen Teils bildet. Vorzugsweise sind die Materialien, die die Seele und den Ummantelungsfaden des Schussfadens 26 des oberen Teils bilden, identisch.
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Bevorzugt ist der Schussfaden 26 des oberen Teils zusammengesetzt aus einer Seele aus Elastan, die mit einem Elastanummantelungsfaden ummantelt, bevorzugt doppelt ummantelt ist. Die doppelte Ummantelung des Elastan erleichtert das Stricken der Orthese.
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Überaschender Weise, ohne dies theoretisch erklären zu können, haben die Erfinder speziell entdeckt, dass die Orthese einfach mit Standardstrickmaschinen hergestellt werden kann. Als Ergebnis davon sind die Investitionen und die laufenden Kosten vorteilhaft limitiert.
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Ohne an diese Theorie gebunden zu sein, sind die Erfinder der Ansicht, dass die Elastizität der Ummantelungsfäden verhindert, dass die Ummantelungsfäden die Kapazitäten der elastischen Verformung des Schussfadens limitieren.
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Vorteilhafterweise kann der Schussfaden 26 des oberen Teils, der aus einer Elastanseele mit einem doppelt ummantelten Elastanummantelungsfaden zusammengesetzt ist, wie ein konventioneller Schussfaden benutzt werden, ohne ein spezielles Abwickelsystem, speziell im Gegensatz zu einfachen Fäden aus Elastan.
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Bevorzugt ist die lineare Feinheit der Seele des Schussfadens 26 des oberen Teils unter 150 dTex, bevorzugt unter 140 dTex, bevorzugt unter 135 dTex und/oder über 100 dTex, bevorzugt über 110 dTex, bevorzugt über 120 dTex, bevorzugt über 125 dTex.
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Bevorzugt ist die lineare Feinheit des Ummantelungsfadens des Schussfadens 26 des oberen Teils unter 40 dTex, bevorzugt unter 30 dTex, bevorzugt unter 25 dTex und/oder über 10 dTex, bevorzugt über 15 dTex, bevorzugt über 20 dTex.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat das obere Teil zusätzlich einen Verstärkungsfaden 40, der unterschiedlich vom Schussfaden und vom Strickfaden ist, und der sich transversal erstreckt, wie der Schussfaden.
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In einer Ausführung hat der obere Teil nur einen einzigen Verstärkungsfaden.
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Bevorzugt erstreckt sich der Verstärkungsfaden nicht über einen Oberschenkelteil und/oder einen Fußknöchelteil und/oder einen Wadenteil und/oder einen Fußteil, die dazu gedacht sind entweder einen Oberschenkel, einen Fußknöchel, eine Wade und einen Fuß eines Patienten der die Orthese trägt zu umgeben, hinaus.
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Bevorzugt erstreckt sich der Verstärkungsfaden ausschließlich in dem oberen Teil, bevorzugt über mehr als 90%, bevorzugt im Wesentlichen über 100% der Höhe des oberen Teils. Vorteilhafterweise verändert das bloße Vorhandensein des Verstärkungsfadens in dem oberen Teil nicht dessen Verhalten, im Speziellen die Elastizität, der Teile der Orthese, die sich unter dem oberen Teil erstecken.
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Bevorzugt erstreckt sich der Verstärkungsfaden 40 nur in die innere Stulpe 18 i des oberen Teils. Dadurch wird der Komfort erhöht.
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Bevorzugt hat der Verstärkungsfaden 40 eine Bruchdehnung von unter 40%, bevorzugt unter 35%, bevorzugt unter 30%, bevorzugt unter 28%, bevorzugt unter 27%.
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Der Verstärkungsfaden 40 kann eine Bruchdehnung von über 10%, über 20% oder sogar über 25% haben.
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Die Bruchdehnung kann gemäß dem Standard DIN 53834 gemessen werden.
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Der Verstärkungsfaden 40 ist bevorzugt aus Polyamid. Bevorzugt ist der Verstärkungsfaden 40 ein „einfacher“ Faden, das heißt, nicht ummantelt.
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Er hat bevorzugt eine lineare Feinheit von 30 dTex, bevorzugt von über 35 dTex, bevorzugt von über 40 dTex, und/oder unter 60 dTex, bevorzugt unter 50 dTex, bevorzugter unter 45 dTex.
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Der Verstärkungsfaden ist vorteilhaft unterschiedlich zum Schussfaden des oberen Teils und vorteilhaft unterschiedlich zu dem Strickfaden. In einer Ausführung können zwei Strickfäden simultan benutzt werden, um den oberen Teil zu stricken. Insbesondere kann der erste Strickfaden von einer ersten Strickzuführung abgerollte werden, und der zweite Strickfaden kann von einer zweiten Zuführung abgerollt werden. Entweder der erste Strickfaden oder der zweite Strickfaden kann dabei den Verstärkungsfaden bilden.
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Der Verstärkungsfaden kann auch durch eine lokale Verstärkung des Strickfadens und/oder des Schussfadens gebildet sein. Zum Beispiel kann der Strickfaden lokal verstärkt sein, zum Beispiel periodisch mit einem Liner so überzogen sein, dass er in einer oder mehreren verstärkte Regionen eine Bruchdehnung unter 40%, gemessen gemäß DIN 53834, und eine lineare Feinheit von 30 dTex hat.
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Der Verstärkungsfaden kann sich transversal erstrecken, wie der Schussfaden, oder kann bevorzugt Meander definieren, wie der Strickfaden. Insbesondere kann der Verstärkungsfaden parallel zu dem Strickfaden gestrickt sein.
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In einer Ausführung wird der Verstärkungsfaden dem Netzwerk von Maschen aus dem Schussfaden und dem Strickfaden zugefügt. Mit anderen Worten wird der Strickfaden nicht zerstört, das heißt, er zerbricht nicht in mehrere Teile, wenn der Verstärkungsfaden entfernt wird.
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Vorzugsweise ist der Verstärkungsfaden gewendelt, bevorzugt in Spiralform, über 10 Umläufe, über 50 Umläufe, über 100 Umläufe um die Hauptachse des oberen Teils (Achse des oberen Teils in der Nutzposition, bezeichnet durch X in der 1).
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In einer Ausführung ist der Bereich des oberen Teils, der mit dem Verstärkungsfaden verstärkt ist, mehr als 2 mm, 5 mm, 10 mm, oder sogar 15 mm vom oberen Ende des oberen Teils entfernt, wodurch die Öffnung, durch die die Orthese über das Körperglied des Patienten aufgeschoben wird, begrenzt ist.
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Beinteil
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Der Strickfaden des Beinteils kann identisch oder unterschiedlich sein, abhängig vom Abschnitt des betreffenden Beinteils. Insbesondere kann er unterschiedlich sein im Fußknöchelteil 14 und im Wadenteil 16.
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Der Strickfaden kann im Wadenteil 16 und im Oberschenkelteil 20 und/oder im Fußknöchelteil 14 und im Oberschenkelteil 20 gleich sein.
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In einer Ausführung hat das Beinteil nur einen einzigen Strickfaden.
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In einer bevorzugten Ausführung ist der Strickfaden 34 des Beinteils ein einfach ummantelter Faden, gebildet aus einer Elastanseele, die mit einem oder mehreren Ummantelungsfäden aus Polyamid ummantelt ist.
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Bevorzugt ist die lineare Feinheit der Seele des Strickfadens 34 des Beinteils unter 45 dTex, bevorzugt unter 30 dTex, bevorzugt unter 25 dTex, bevorzugt unter 20 dTex und/oder über 10 dTex, bevorzugt über 15 dTex.
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Bevorzugt liegt die lineare Feinheit des Ummantelungsfadens des Strickfadens 34 des Beinteils unter 60 dTex, bevorzugt unter 50 dTex, bevorzugt unter 45 dTex und/oder über 20 dTex, bevorzugt über 30 dTex, bevorzugt über 40 dTex.
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In einer Ausführung hat der Beinteil nur einen einzigen Schussfaden.
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In einer bevorzugten Ausführung ist der Schussfaden 36 des Beinteils ein doppelt ummantelter Faden aus einer Elastanseele, die mit einem Ummantelungsfaden aus Polyamid ummantelt ist. Vorteilhafterweise erleichtert solch ein Ummantelungsfaden das Anlegen der Orthese.
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Vorzugsweise hat die Seele des Schussfadens des oberen Teils eine lineare Feinheit von weniger als 0,7mal die der Seele des Schussfadens des Beinteils.
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Bevorzugt ist ein Verhältnis der linearen Feinheit der Seele des Schussfadens 36 des Beinteils zur linearen Feinheit der Seele des Schussfadens 26 des oberen Teils über 1,9, bevorzugt über 2,0, bevorzugt über 2, 1, bevorzugt über 2,2, bevorzugt über 2,3 und/oder unter 3,0, bevorzugt unter 2,8, bevorzugt unter 2,6, bevorzugt unter 2,5, bevorzugt unter 2,4.
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Bevorzugt ist die lineare Feinheit der Seele des Schussfadens 36 des Beinteils unter 350 dTex, bevorzugt unter 340 dTex, und/oder über 250 dTex, bevorzugt über 280 dTex, bevorzugt über 290 dTex, bevorzugt über 300 dTex, bevorzugt über 320 dTex.
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Bevorzugt ist die lineare Feinheit des Ummantelungsfadens des Schussfaden 36 des Beinteils unter 40 dTex, bevorzugt unter 30 dTex, bevorzugt unter 25 dTex und/oder über 10 dTex, bevorzugt über 15 dTex, bevorzugt über 20 dTex.
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In einer bevorzugten Ausführung hat der Beinteil keinen Verstärkungsfaden wie der obere Teil.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungen, die nur aus darstellerischen Gründen bereitgestellt werden, beschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 53834 [0011]
- DIN 53834 [0056]
- DIN 53834 [0060]