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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung wenigstens eines alterungsbeeinflussenden Betriebsparameters von Batterien für Kraftfahrzeuge.
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In Elektrofahrzeugen bzw. Hybridfahrzeugen wird der elektrische Fahrantrieb in der Regel durch einen als Batterie ausgebildeten Energiespeicher versorgt. Derartige Batterien haben üblicherweise einen bedeutenden Anteil an den Gesamtfahrzeugkosten. Daher ist neben der Leistungsfähigkeit auch die Lebensdauer der Batterie ein wichtiges Merkmal eines Elektro- bzw. Hybridfahrzeugs.
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Allerdings unterliegen Batterien einem zeit- und nutzungsabhängigen Alterungsprozess. Für die Lebensdauer von Batterien in Kraftfahrzeugen ist die Überwachung und Regelung des Alterungsprozesses daher ein besonders wichtiger Aspekt.
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Im Stand der Technik wird beispielsweise vorgeschlagen, eine Batterie hinsichtlich ihres Alterungszustands zu vermessen und den gemessenen Alterungszustand mit einem Soll-Zustand zu vergleichen. Zeigt der Vergleich zum Beispiel, dass die gemessene Alterung größer als die Soll-Alterung ist, wird eine Anpassung der Betriebsparameter vorgeschlagen. Dabei werden beispielsweise die Energiehübe beim Auf- und Entladen verringert, um die Alterungsgeschwindigkeit zu verlangsamen.
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Daran ist allerdings nachteilig, dass die Anpassung der Betriebsparameter erst dann erfolgt, wenn bereits eine erhöhte Degradierung der Batterie gemessen wurde. So kann zwar der zukünftige Alterungsprozess durch die Anpassung der Betriebsparameter beeinflusst werden, aber die Auswirkungen der bisherigen Alterung müssen hingenommen werden.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Einstellung wenigstens eines alterungsbeeinflussenden Betriebsparameters von Batterien für Kraftfahrzeuge zur Verfügung zu stellen, welches eine verbesserte Einstellung von alterungsbeeinflussenden Betriebsparametern bietet.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und aus der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Einstellung wenigstens eines alterungsbeeinflussenden Betriebsparameters von Batterien für Kraftfahrzeuge und insbesondere von Traktionsbatterien für Hybridfahrzeuge und/oder Elektrofahrzeuge. Dabei werden die Batterien wenigstens einer Batterieflotte zugeordnet. Es wird wenigstens eine Kenngröße für einen Alterungszustand von insbesondere einzelnen Batterien wenigstens einer Batterieauswahl aus der Batterieflotte erfasst. Anhand der bei der Batterieauswahl erfassten Kenngröße erfolgt eine Ermittlung wenigstens eines Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte. In Abhängigkeit des ermittelten Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte erfolgt eine Einstellung des wenigstens einen Betriebsparameters. Durch die Einstellung des Betriebsparameters wird der Alterungszustand bei wenigstens einer Batterie der Batterieflotte geregelt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass die Regelung des Alterungszustandes einer oder mehrerer Batterien unter Berücksichtigung des ermittelten Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte erfolgt. Das bietet eine vorteilhafte Einstellung der Betriebsparameter, welche die Alterung präventiv beeinflussen kann. Die Regelung anhand des Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte ermöglicht zum Beispiel, das Alterungsverhalten der Batterien bereits schon dann zu beeinflussen, wenn noch keine bzw. noch keine eindeutig erkennbare Degradierung eingetreten ist. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet somit eine besonders günstige Beeinflussung der Lebensdauer einer Batterie.
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Die Batterie ist insbesondere als ein elektrischer Energiespeicher für Elektrofahrzeuge und/oder Hybridfahrzeuge und vorzugsweise als eine Hochvolt-Batterie ausgebildet. Die Batterie ist vorzugsweise als eine Traktionsbatterie ausgebildet. Die Batterie umfasst vorzugsweise eine Vielzahl von Batteriezellen, welche in Gruppen zu einer Mehrzahl von Batteriemodulen zusammengefasst sind.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff Alterungszustand vorzugsweise ein State Of Health (SOH) der Batterien verstanden. Die erfasste Kenngröße ist insbesondere eine Kenngröße für den State Of Health der Batterien. Besonders bevorzugt erfolgt eine Erfassung von wenigstens zwei und vorzugsweise einer Mehrzahl von Kenngrößen für den Alterungszustand. Die Kenngröße für den Alterungszustand kann beispielsweise einen Innenwiderstand und/oder eine Kapazität der jeweiligen Batterie beschreiben.
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Die Einstellung des Betriebsparameters erfolgt vorzugsweise unabhängig davon, ob die zu regelnde Batterie der Batterieauswahl angehört oder nicht. Dadurch kann der Alterungszustand besonders gut präventiv beeinflusst werden. So können alle Batterien der Batterieflotte von der Einstellung profitieren, ohne dass dazu jede einzelne Batterie der Batterieflotte zuvor untersucht werden muss.
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Es ist möglich, dass die zu regelnde Batterie zum Zeitpunkt der Einstellung des Betriebsparameters nicht der Batterieauswahl angehört. Insbesondere kann die Batterie dann zu einem späteren Zeitpunkt zu der Batterieauswahl hinzugefügt werden. Möglich ist auch, dass die zu regelnde Batterie zum Zeitpunkt der Einstellung des Betriebsparameters bereits der Batterieauswahl angehört.
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Die Batterieauswahl wird vorzugsweise über die Zeit vergrößert. Insbesondere nimmt die Anzahl der Batterien der Batterieauswahl mit der Zeit zu. Beispielsweise kann bei jedem Werkstattbesuch eines Kraftfahrzeugs dessen Batterie registriert und der Batterieauswahl hinzugefügt werden. Möglich ist auch, dass Batterien aus der Batterieauswahl gestrichen werden. Die Batterieauswahl wird vorzugsweise dynamisch über die Zeit verändert.
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Besonders bevorzugt erfolgt die Einstellung des Betriebsparameters sowohl bei den Batterien der Batterieauswahl als auch bei wenigstens einem Teil der restlichen Batterien der Batterieflotte. Besonders bevorzugt erfolgt die Einstellung des Betriebsparameters bei allen Batterien der Batterieflotte. Dabei kann die Einstellung des Betriebsparameters bei den jeweiligen Batterien der Batterieflotte zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen.
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Die Einstellung des Betriebsparameters wird vorzugsweise derart vorgenommen, dass eine Regelung des Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl, einer weiteren Batterieauswahl oder der Batterieflotte auf einen Soll-Alterungszustand erfolgt. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn der Alterungszustand der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte von dem Soll-Alterungszustand abweicht und somit auf eine erhöhte Degradierung der Batterien unter bestimmten Einstellungen des Betriebsparameters hinweist. Insbesondere erfolgt die Regelung des Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl, einer weiteren Batterieauswahl oder der Batterieflotte auf den Soll-Alterungszustand unabhängig davon, ob die zu regelnde Batterie der Batterieauswahl angehört oder nicht. Das hat den Vorteil, dass eine Batterie auf den Soll-Alterungszustand geregelt werden kann, ohne dass diese zuvor untersucht werden muss.
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Die Regelung auf den Soll-Alterungszustand erfolgt insbesondere unabhängig von einem tatsächlichen Ist-Alterungszustand der zu regelnden Batterie. So muss nicht erst der tatsächliche Ist-Alterungszustand ermittelt werden, um auf den Soll-Alterungszustand regeln zu können. Anstelle des Ist-Alterungszustands der Batterie wird insbesondere der Alterungszustand der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte herangezogen, welcher in vorteilhafterweise die Erkenntnisse einer großen Anzahl von Batterien der Flotte berücksichtigt.
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Das ist besonders vorteilhaft bei Batterien, welche zum Zeitpunkt der Erfassung bzw. Regelung noch keine erkennbaren Veränderungen der Kenngröße für den Alterungszustand aufweisen. Bei solchen Batterien würde bei einer herkömmlichen Regelung aufgrund des noch positiven Ist-Zustands keine Regelung vorgenommen. Die hier vorgestellte Regelung mit Berücksichtigung des Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte ermöglicht hingegen eine Verbesserung der zukünftigen Alterung anhand der Erkenntnisse aus der Gesamtflotte. So kann noch nicht eingetretenen Alterungsproblemen bereits im Vorfeld zuverlässig entgegengewirkt werden.
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In allen Ausgestaltungen ist es möglich, dass der Soll-Alterungszustand unter Berücksichtigung der erfassten Kenngröße dynamisch angepasst wird. Bevorzugt ist auch, dass der Soll-Alterungszustand unter Berücksichtigung des Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte dynamisch angepasst wird. So kann der Soll-Alterungszustand neu festgelegt werden, wenn die Auswertung der erfassten Kenngröße darauf hinweist, dass eine Regelung auf den bisherigen Sollwert nicht zu einer optimalen Alterung führt. Der Soll-Alterungszustand kann auch angepasst werden, wenn weitere Batterien zur Batterieauswahl hinzugefügt und ausgewertet werden und sich der Alterungszustand der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte somit anhand neuer Erkenntnisse verändert. Anstelle oder zusätzlich eines dynamisch angepassten Soll-Alterungszustand kann auch ein fest vorgegebener Soll-Alterungszustand herangezogen werden.
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Möglich ist auch, dass der Soll-Alterungszustand individuell für einzelne Batterien der Batterieflotte angepasst wird. Zum Beispiel kann eine Anpassung des Soll-Alterungszustands einer einzelnen Batterie anhand deren tatsächlichen Ist-Alterungszustands erfolgen.
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Besonders bevorzugt wird bei den Batterien der Batterieauswahl neben der Kenngröße auch eine Betriebseinstellung des wenigstens einen alterungsbeeinflussenden Betriebsparameters erfasst. Die Betriebseinstellung des Betriebsparameters beschreibt insbesondere wenigstens einen Wert, auf welchen der Betriebsparameter eingestellt ist.
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Die Betriebseinstellung kann auch einen zeitlichen Verlauf der Werte beschreiben, auf die der Betriebsparameter über einen definierten Zeitraum eingestellt ist. Die Betriebseinstellung kann auch definieren, ob ein Betriebsparameter deaktiviert oder aktiv ist. Die Betriebseinstellung kann auch definieren, ob ein Betriebsparameter bei einer Batterie einstellbar ist oder nicht. Zum Beispiel können sich Batterien der Batterieauswahl in ihren Funktionen unterscheiden, sodass die Betriebseinstellung Auskunft darüber gibt, ob eine Funktion betreffend einen bestimmten Betriebsparameter vorhanden ist oder nicht.
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Vorzugsweise wird anhand der erfassten Kenngröße und der erfassten Betriebseinstellung wenigstens ein Zuordnungsparameter ermittelt. Der Zuordnungsparameter beschreibt insbesondere wenigstens einen Zusammenhang zwischen der Betriebseinstellung des alterungsbeeinflussenden Betriebsparameters und dem Alterungszustand der wenigstens einen Batterieauswahl oder der Batterieflotte der Batterien. Der Zuordnungsparameter kann auch wenigstens einen Zusammenhang zwischen der Betriebseinstellung des Betriebsparameters und dem tatsächlichen Ist-Alterungszustand einer einzelnen Batterie der Batterieflotte beschreiben.
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Vorzugsweise wird anhand des Zuordnungsparameters wenigstens eine Betriebseinstellung ermittelt, welche zu einer ungünstigen Alterung der Batterien der Batterieflotte führt. Besonders bevorzugt können anhand des Zuordnungsparameters auch diejenigen Betriebsparameter erkannt werden, welche einen signifikanten Einfluss auf die Alterung ausüben. Dadurch kann anhand der Auswertung der Batterien eine sehr hilfreiche Aussage darüber bekommen werden, welche Betriebsparameter in konkreten Batterietypen zu einer ungünstigen bzw. erhöhten Alterung führen. Insbesondere werden eine Mehrzahl von Betriebsparametern überwacht und zur Ermittlung des Zuordnungsparameters herangezogen. Dann können diejenigen Betriebsparameter bei der Regelung des Alterungszustandes vorrangig eingestellt werden, welche die Alterung stärker beeinflussen als andere Betriebsparameter.
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Vorzugsweise erfolgt die Einstellung des Betriebsparameters zur Regelung des Alterungszustands der wenigstens einen Batterieauswahl, einer weiteren Batterieauswahl oder der Batterieflotte auch unter Berücksichtigung des Zuordnungsparameters. Da anhand des Zuordnungsparameters besonders kritische Betriebsparameter bzw. ungünstige Einstellungen des Betriebsparameters identifizierbar sind, können so Einstellungen vermieden werden, welche zu einer ungünstigen Alterung führen. Dadurch kann die Lebenszeit der Batterien besonders vorteilhaft beeinflusst werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche mit Bezug auf die beiliegenden Figuren im Folgenden erläutert werden.
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Darin zeigt
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1 eine stark schematisierte Skizze eines Überwachungssystems zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
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2 eine weitere Skizze des Überwachungssystems.
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Die 1 zeigt ein Überwachungssystem 10 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Überwachungssystem 10 umfasst eine Vielzahl von Batterien 1, welche einer Batterieflotte 2 zugeordnet sind. Weiterhin umfasst das Überwachungssystem 10 eine Batterieauswahl 3, einen Server 4 und eine Auswerteeinrichtung 5.
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Die Batterien 1 sind hier als Traktionsbatterien in Elektrofahrzeugen und/oder Hybridfahrzeugen eingebaut. Zur besseren Übersichtlichkeit sind die Fahrzeuge nicht dargestellt. Die Fahrzeuge umfassen vorzugsweise einen Fahrantrieb, welcher durch die jeweilige Batterie 1 mit elektrischer Energie versorgt wird. Die Batterien 1 umfassen insbesondere jeweils eine Leistungselektronik sowie eine Steuereinrichtung zur Vornahme von Betriebseinstellungen für Betriebsparameter.
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Die Zuordnung von Batterien 1 zu einer Batterieflotte 2 erfolgt beispielsweise anhand des Typs und/oder der Bauart und/oder der Serie der Batterien. Die Zuordnung kann auch anhand der Betriebsbedingungen erfolgen, unter denen die Batterien 1 betrieben werden. Die Zuordnung kann auch über die Art der Kraftfahrzeuge erfolgen, in denen die Batterien 1 eingesetzt werden.
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Die hier dargestellte Anzahl von Batterien 1 der Batterieflotte 2 dient insbesondere zur Veranschaulichung. Vorzugsweise umfasst die Batterieflotte 2 eine wesentlich größere Anzahl von Batterien 1. Eine Batterieflotte 2 kann beispielsweise einige Hundert oder auch einige Tausend Batterien 1 umfassen. Möglich sind aber auch kleinere oder größere Batterieflotten 2.
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Das Überwachungssystem 10 dient hier zur Einstellung wenigstens eines alterungsbeeinflussenden Betriebsparameters der Batterien 1.
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Mit dem Überwachungssystem 10 wird wenigstens eine Kenngröße für einen Alterungszustand bei der Batterieauswahl 3 aus der Batterieflotte 2 erfasst. Dabei wird die Anzahl der Batterien 1 der Batterieauswahl 3 insbesondere so festgelegt, dass die Batterieauswahl 3 repräsentativ für die Batterieflotte 2 ist. Alternativ kann die Batterieauswahl 3 auch eine Untermenge der Batterieflotte 2 darstellen, die sich z.B. durch unterschiedliche Umwelt- oder Fahrbedingungen auszeichnet. So kann die Batterieauswahl 3 z.B. diejenige Untermenge der Batterieflotte 2 darstellen, die in kalten Ländern, d.h. in Ländern mit durchschnittlichen Jahrestemperaturen unterhalb einer definierten Temperatur, betrieben wird. Vorzugsweise wird die Kenngröße für den Alterungszustand bei möglichst vielen oder allen Batterien 1 der Batterieauswahl 3 erfasst, um eine repräsentative Aussage über den Alterungszustand zu erhalten. Es ist allerdings auch möglich auf Kosten der Genauigkeit der Aussage über den Alterungszustand nur die Kenngröße für den Alterungszustand einzelner Batterien 1 der Batterieauswahl 3 zu erfassen. Zudem kann die Kenngröße für den Alterungszustand, die von Batterien 1 der Batterieauswahl 3 erfasst wird, für die Regelung des Alterungszustands bei wenigstens einer Batterie 1 einer weiteren Batterieauswahl aus der Batterieflotte 2 verwendet werden.
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In der 1 sind nur ein Teil der Batterien 1 der Batterieflotte 2 der Batterieauswahl 3 hinzugefügt. Das kann dann der Fall sein, wenn noch nicht alle Batterien 1 der Batterieflotte 2 einer Erfassung der Kenngröße für den Alterungszustand unterzogen wurden. Das tritt beispielsweise dann auf, wenn erst einige der Batterien 1 einen Werkstattbesuch absolviert haben oder nicht alle Batterien 1 eine entsprechende Verbindung mit dem Server 4 aufgebaut haben.
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Die 2 zeigt das Überwachungssystem 10 der 1 mit einer vergrößerten Batterieauswahl 3. Hier sind alle Batterien 1 der Batterieflotte 2 zu der Batterieauswahl 3 hinzugefügt. Die Größe der Batterieauswahl 3 kann beispielsweise durch Neuzugänge oder durch Ausscheidungen aus der Batterieauswahl 3 variieren.
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Die Kenngröße für den Alterungszustand der Batterien 1 kann beispielsweise einen Innenwiderstand oder die Kapazität der jeweiligen Batterie 1 beschreiben. Die Erfassung der Kenngröße erfolgt dann beispielsweise durch die Bestimmung des Innenwiderstands bzw. der Kapazität. Es können auch andere und vorzugsweise weitere Kenngrößen für den Alterungszustand erfasst werden, sodass eine möglichst detaillierte Aussage über den Alterungszustand bzw. State Of Health getroffen werden kann.
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Die erfassten Kenngrößen werden hier auf einem zentralen Server 4 hinterlegt. Die Übermittlung der Daten an den Server 4 kann beispielsweise über eine mobile und/oder stationäre Datenübertragung erfolgen. Die Daten können auch durch Auslesen bei einem Werkstattbesuch erfasst und von dort aus auf einen zentralen Server 4 übertragen werden. Über eine Auswerteeinrichtung 5 werden die auf dem Server 4 hinterlegten Daten vorzugsweise abgerufen und ausgewertet.
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Anhand der erfassten Kenngrößen wird nun ein Alterungszustand der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 ermittelt. Der Alterungszustand der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 wird z. B. anhand der bei den einzelnen Batterien 1 erfassten Werte der Kenngröße bestimmt. Ist die erfasste Kenngröße zum Beispiel der Innenwiderstand, so kann als Alterungszustand der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 ein Parameter berechnet werden, welcher eine statistische Aussage über den Innenwiderstand aller Batterien 1 der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 definiert. So kann anhand der Untersuchung der Batterieauswahl 3 eine verlässliche Aussage über den Alterungszustand der Batterien 1 der gesamten Batterieflotte 2 ermittelt werden.
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Unter Berücksichtigung des ermittelten Alterungszustands der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 erfolgt bei den Batterien 1 der Batterieflotte 2 eine Einstellung des Betriebsparameters. Insbesondere werden die Batterien 1 anhand des Alterungszustands der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 auf einen Soll-Alterungszustand geregelt. Dabei werden auch die Batterien 1 geregelt, welche nicht zur Batterieauswahl 3 gehören. Zudem kann vorgesehen sein, dass der tatsächliche Alterungszustand der jeweiligen Batterie 1 bei der Regelung auf dem Soll-Alterungszustand nicht berücksichtigt wird.
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Lässt der Alterungszustand der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 beispielsweise eine gegenüber dem Soll-Alterungszustand erhöhte Degradierung der Batterieflotte 2 erkennen, kann eine Regelung der Betriebsparameter auch bei den Batterien 1 vorgenommen werden, bei denen noch keine Degradierung festgestellt wurde. Somit bietet die Regelung des Alterungszustands der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 auf den Soll-Alterungszustand die Möglichkeit einer präventiven Einflussnahme.
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Die alterungsbeeinflussenden Betriebsparameter können beispielsweise die Energiehübe bei Aufladevorgängen und/oder Entladevorgängen der Batterie 1 betreffen. Durch die Einstellung auf kleinere bzw. größere Energiehübe kann der Alterungszustand der Batterie 1 entsprechend geregelt werden, da die Alterungsgeschwindigkeit durch die Stärke der Energiehübe erheblich beeinflusst wird. Die alterungsbeeinflussenden Betriebsparameter können zum Beispiel auch der Ladezustand und/oder die Spitzenleistung und/oder die Dauerleistung, die zulässige Spannung für die Entladung bzw. für das Aufladen und/oder thermische Betriebseinstellungen, wie z.B. die Temperatur des Fahrzeugs beim Parken betreffen.
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Die Auswertung der erfassten Kenngrößen und/oder die Berechnung des Alterungszustands der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 sowie die Vorgaben für die Regelung des Alterungszustands werden vorzugsweise durch die Auswerteeinrichtung 5 vorgenommen. Dabei kann die Auswerteeinrichtung 5 über eine mobile und/oder stationäre Datenübertragungsverbindung mit den jeweiligen Batterien 1 in Verbindung treten. Die Steuereinrichtungen der jeweiligen Batterie 1 berücksichtigen dann die Vorgaben der Auswerteeinrichtung 5.
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Zusätzlich zu der Kenngröße für den Alterungszustand werden vorzugsweise auch die entsprechenden Betriebseinstellungen der alterungsbeeinflussenden Betriebsparameter der Batterie 1 erfasst. Aus der erfassten Kenngröße und der zugehörigen Betriebseinstellung für den Betriebsparameter wird vorzugsweise ein Zuordnungsparameter berechnet. Dieser Zuordnungsparameter beschreibt den Zusammenhang zwischen Betriebseinstellung und dem Alterungszustand der Batterien 1 der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2. Das bietet die Möglichkeit, diejenigen Betriebsparameter zu identifizieren, welche einen besonders charakteristischen Einfluss auf die Alterung der Batterie 1 haben. Zudem können Betriebseinstellungen vermieden werden, bei denen die Betriebsparameter auf Werte eingestellt werden, welche die Alterung besonders unvorteilhaft beeinflussen. Durch die Berücksichtigung des Zuordnungsparameters bei der Regelung können besonders entscheidende Betriebseinstellungen hinsichtlich der Alterung optimal eingestellt bzw. geregelt werden.
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Das hier vorgestellte Verfahren nutzt die Überwachung des Alterungszustandes der Batterien 1 einer gesamten Batterieflotte 2, um davon ausgehend Betriebsparameter jeder einzelnen Batterie 1 optimal einzustellen. Dieser Ansatz bietet die Möglichkeit, über die Batterieflotte 2 eine verlässliche Aussage darüber zu bekommen, welche Betriebsparameter in einem konkreten Batterietyp zu einer erhöhten Alterung führen. Zudem kann die Einstellung der Betriebsparameter entsprechend eines Alterungszustands der Batterieauswahl 3 oder der Batterieflotte 2 nachgeregelt werden.
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Durch die Berücksichtigung des Alterungszustands der Batterieauswahl 3 oder der gesamten Batterieflotte 2 können auch bei noch nicht gealterten Batterien 1 die Betriebsparameter auf die geeigneten Werte verstellt werden, um die Alterung vorteilhaft zu beeinflussen. Das ermöglicht eine präventive Regelung der Betriebsparameter. Zudem kann präventiv geregelt werden, ohne dass eine Messung an der eigentlich betroffenen Batterie 1 zwingend notwendig ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Batterie
- 3
- Batterieauswahl
- 4
- Server
- 5
- Auswerteeinrichtung
- 2
- Batterieflotte
- 10
- Überwachungssystem