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Die Erfindung betrifft einen Erntegutaufnehmer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Erntegutaufnehmer, insbesondere Pick-Up Schwader mit einem Rotor, der über einen Ausleger mit dem Hauptrahmen des Erntegutaufnehmers verbunden ist, bekannt.
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Diese gattungsgemäßen Erntegutaufnehmer umfassen eine Aufnahmeeinrichtung und einen Rotor, wobei der Rotor über einen Ausleger schwenkbar an einem Hauptrahmen angebunden ist. Die Aufnahmeeinrichtung weist regelmäßig eine Welle mit im Wesentlichen radial verlaufenden Zinken auf. Der im Bereich der Aufnahmeeinrichtung angeordnete Rotor wirkt mit der Aufnahmeeinrichtung derart zusammen, dass der Gutstrom zwischen Rotor und Aufnahmeeinrichtung weitergefördert wird.
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Solche Erntegutaufnehmer haben den Nachteil, dass bei variierender Gutflussstärke der Rotor in vertikaler Richtung in Schwingung geraten kann, was sich negativ auf das Aufnahmeverhalten auswirkt.
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Die
DE 10 2007 058 313 A1 offenbart eine Erntemaschine zur Aufnahme von Erntegut, die eine Aufnehmertrommel und einen Niederhalter aufweist, die mittels Hydraulikzylindern in verschiedenen Betriebsstellungen unterschiedliche Positionen relativ zueinander einnehmen können.
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Es ist Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Einstellung des Rotors auf den Gutfluss zu ermöglichen, um optimale Fördereigenschaften zu erreichen.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Der Ausleger ist über einen Hydraulikzylinder mit dem Hauptrahmen verbunden, so dass bei Ausfahren des Zylinders ein Anheben des Rotors in vertikaler Richtung erfolgt, wodurch der Rotor in seinem vertikalen Abstand zur Aufnahmeeinrichtung einstellbar ist. Ferner ist der Hydraulikzylinder erfindungsgemäß fluidisch mit einem Hydraulikmodul verbunden, das wenigstens ein Drosselventil umfasst. Durch das Drosselventil wird eine Dämpfung des Rotors bei Bewegung in Vertikalrichtung erzeugt.
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Auf diese Weise wird ein Aufschwingen des Rotors effektiv verhindert und eine effizientere und gleichmäßigere Erntegutförderung wird ermöglicht.
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Das Hydraulikmodul muss nicht zwingend in einer Baueinheit ausgeführt sein, sondern kann auch am Erntegutaufnehmer verteilte Komponenten aufweisen, sofern sie bestimmungsgemäß zusammenwirken.
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Das Drosselventil ist bevorzugt als einstellbares Drosselventil ausgebildet, wodurch der Grad der Schwingungsdämpfung des Rotors eingestellt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, weist das Hydraulikmodul einen Anschluss auf, durch welchen der Hydraulikzylinder mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt werden kann. Die so dem System zugeführte Hydraulikflüssigkeit führt dann zum Ausheben des Rotors.
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Erfindungsgemäß weist das Hydraulikmodul ein Druckbegrenzungsventil und einen Membrandruckspeicher auf, wobei der Membrandruckspeicher zwischen dem Hydraulikzylinder und dem Druckbegrenzungsventil angeordnet. Durch das Druckbegrenzungsventil kann die Entlastung des Rotors eingestellt werden. Auf diese Weise kann die Entlastung auf verschiedene Rotorgewichte eingestellt werden, die insbesondere aus unterschiedlichen Rotorlängen aufgrund verschiedener Arbeitsbreiten resultieren.
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Der Hydraulikzylinder arbeitet demnach gegen die Schwerkraft des Rotors, wobei ein unterer Anschlag vorgesehen sein kann, so dass ein minimaler Abstand zwischen der Aufnahmeeinrichtung und dem Rotor eingestellt ist.
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Zwischen dem Hydraulikzylinder und dem Drosselventil kann ein 2/2 Wegeventil angeschlossen sein. Durch die Möglichkeit den Fluidfluss abzusperren, kann während des Transports mit Hilfe des 2/2 Wegeventils der Rotor in einer festen Position arretiert werden. Ferner ist eine Fixierung des Rotors auch im Arbeitsbetrieb in einer gewünschten Stellung möglich. Dies kann vor allem bei der Förderung von trockenem voluminösem Erntegut bspw. Stroh vorteilhaft sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Erntegutaufnehmer in Förderrichtung nachfolgend zur Aufnahmeeinrichtung ein Querförderband auf. Das Querförderband wird in dieser Ausgestaltung von dem den Rotor tragenden Ausleger überspannt. Der Aufhängungspunkt des Auslegers liegt dabei in der Ausdehnung der Breite des Querförderbands etwa zwischen dem 0,25-fachen und dem 0,75-fachen der Breite des Querförderbandes hinter demselben. Dadurch ist eine verbesserte Durchgangshöhe für das Erntegut erreichbar. Insbesondere ist bei kleinen Stellwegen des Hydraulikzylinders ein hohes Spektrum an vertikaler Durchgangshöhe zwischen der Aufnahmeeinrichtung und dem Rotor einstellbar.
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Durch die vorbeschriebene erfindungsgemäße Anordnung kann die ideale Einstellung auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Rotorgewichten und Rotorlängen auf einfache Weise erfolgen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
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In der Beschreibung, in den Ansprüchen und in der Zeichnung werden die in der unten aufgeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet. In der Zeichnung bedeutet:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Erntegutaufnehmers
- 2 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Erntegutaufnehmers,
- 3 ein Schaltplan des Hydraulikmoduls eines erfindungsgemäßen Erntegutaufnehmers, und
- 4 eine Detailansicht eines Erntegutaufnehmers gemäß 1.
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1 zeigt eine perspektivische Teilschnittansicht eines erfindungsgemäßen Erntegutaufnehmers 10, umfassend einen Hauptrahmen 12. Der Hauptrahmen 12 ist mit einem Querförderband 14 und einer Aufnahmeeinrichtung 16 verbunden. Ferner weist der Erntegutaufnemer 10 einen Rotor 18 auf, der zusammen mit der Aufnahmeeinrichtung 16 vom Boden aufgenommenes Erntegut zum Querförderband führt. Der Rotor 18 ist über zwei Auslegerarme 20a, 20b gelenkig mit dem Hauptrahmen 12 verbunden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass je ein Hydraulikzylinder 22a, 22b zwischen Hauptrahmen 12 und einem zugeordneten Auslegerarm 20a, 20b verbunden ist. Ein Ausfahren des Hydraulikzylinders 22a, 22b führt somit zu einer Vergrößerung des vertikalen Abstands zwischen der Aufnahmeeinrichtung 16 und dem Rotor 18. Dadurch kann der Abstand auf die Erfordernisse des Gutstroms angepasst werden. So führt eine Verdickung des Gutstroms zur Anhebung des Rotors und eine nachfolgende Verdünnung wieder zu einem Absenken. Ein Aufschwingen der Anordnung wird verhindert, indem dem Hydraulikzylinder ein Drosselventil nachgeschaltet ist. Das Hydraulikmodul wird nachfolgend in der 3 beschrieben.
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2 zeigt eine Schnittansicht durch den Erntegutaufnehmer 10 in Längsrichtung. Der Erntegutaufnehmer 10 umfasst die Aufnahmeeinrichtung 16, den Rotor 18 und das Querförderband 14 mit der Breite B, welches an den Hauptrahmen 12 angebunden ist. Der Auslegearm 20b, der den Rotor 18 trägt, ist über ein Lager 24 schwenkbar mit dem Hauptrahmen 12 verbunden. Das Lager 24 ist derart am Hauptrahmen angeordnet, dass es etwa zwischen der 0,25-fachen bis 0,75-fachen Bandbreite B in Längsrichtung hinter dem Querförderband liegt.
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Auf diese Weise kann die Durchgangshöhe zwischen Rotor 18 und Aufnahmeeinrichtung 16 ideal variiert werden, ohne dass ein größerer Versatz des Rotors 18 in Längsrichtung erfolgt. So kann zudem eine große Durchgangshöhe im Bereich des Querförderbandes erzielt werden und trotzdem eine kompakte Bauform des Erntegutaufnehmers 10 gewährleistet werden.
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Der Hydraulikzylinder 22b und die Strecken von dem Aufhängungspunkt des Hydraulikzylinders 22b am Ausleger 20b und am Hauptrahmen 12 bis zum Lager 24 bilden bei eingefahrenen Hydraulikzylinder 22b nahezu ein gleichseitiges Dreieck.
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3 zeigt einen Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Hydraulikmoduls für die Ansteuerung der Hydraulikzylinder 22a, 22b. Das Hydraulikmodul muss nicht zwingend in einer Baueinheit ausgeführt sein, sondern kann auch verteilte Komponenten aufweisen, sofern sie bestimmungsgemäß zusammenwirken.
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So umfasst das Hydraulikmodul ein 2/2 Wegeventil 32, ein einstellbares Drosselventil 34, ein Druckbegrenzungsventil 36, einen Membranspeicher 38, sowie ein Manometer 39 und insbesondere eine Kupplungsverbindung zum Anschluss an eine Pumpe 42 oder anderes Hydrauliksystem, insbesondere ein Steuergerät am Schlepper. In der dargestellten Ausführung ist das Steuergerät vereinfacht durch ein 3/2 Wegeventil 40 dargestellt, durch welches zwischen einem Betriebszustand „normaler Arbeitsbetrieb“, in welchem der Rotor gedämpft und entlastet gelagert ist und einem Befüllzustand umgeschaltet werden kann. Vorliegend ist das 3/2 Wegeventil 40 in den Betriebszustand „normaler Arbeitsbetrieb“ geschaltet.
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Mit Hilfe des 2/2 Wegeventils 32, welches bevorzugt elektromagnetisch ausgebildet ist, können die Hydraulikzylinder 22a, 22b in einem bestimmten Ausfahrzustand arretiert werden. Dies bietet sich insbesondere für Transportsituationen an.
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Im „normalen Arbeitsbetrieb“ ist das 2/2 Wegeventil 32 geöffnet und verbindet die Hydraulikzylinder 22a, 22b mit dem einstellbaren Drosselventil 34. Durch das Drosselventil 34 wird eine Schwingung des Rotors unterbunden, was einen gleichmäßigeren Gutfluss zur Folge hat. Das Drosselventil 34 ist mit einem Membranspeicher 38 verbunden, wobei der Systemdruck und die damit einhergehende Rotorentlastung durch die Einstellung des Druckbegrenzungsventils 36 erfolgt. Im dargestellten Fall kann bei Überschreiten des am Druckbegrenzungsventil 36 eingestellten Drucks Hydraulikfluid in einen Tank 44 abfließen. Dies erfolgt insbesondere bei der Einstellung der Rotorentlastung, da eine Befüllung über den eingestellten Entlastungsdruck durch das Rotorgewicht kompensiert wird, indem die überschüssige Hydraulikflüssigkeit, nach Umschalten in den „normalen Arbeitsbetrieb“, über das Druckbegrenzungsventil 36 in den Tank 44 zurückfließt.
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Am Manometer 39 kann der eingestellte Systemdruck und die damit einhergehende Entlastung abgelesen werden.
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Das Hydraulikmodul 30 kann über eine Kupplung mit dem Hydrauliksystem beispielsweise eines Traktors verbunden werden, wodurch der Rotor ausgehoben werden kann. Der Rotor kann durch Sperrung des 2/2 Wegeventils 32 in einer beliebigen vertikalen Position arretiert werden.
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Der erfindungsgemäße Erntegutaufnehmer kann so auf einfache Weise an viele Erntesituationen und Erfordnernisse von einem Leitstand, insbesondere aus dem Führerhaus eines Traktors, angepasst werden. Ferner wird eine Anpassung an unterschiedliche Rotoren und Rotorgewichte auf einfache Weise ermöglicht.
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4 zeigt eine Detailansicht eines Erntegutaufnehmers gemäß der 1. An dem Auslegerarm 20b ist ein Anschlagselement 46 vorgesehen. Das Anschlagselement 46 umfasst einen Gummipuffer 48 der gegen eine Anschlagplatte 50, die ortsfest gegenüber dem Hauptrahmen 12 angeordnet ist, anschlägt. Auf diese Weise wird ein Mindestabstand zwischen der Aufnahmeeinheit und dem Rotor eingestellt. Mit Hilfe des Anschlags kann sich der Hydraulikzylinder 22b im gesamten Arbeitsbereich bewegen, ohne in der unteren Endlage anzuschlagen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Erntegutaufnehmer
- 12
- Hauptrahmen
- 14
- Querförderband
- 16
- Aufnahmeeinrichtung
- 18
- Rotor
- 20a, 20b
- Auslegerarm
- 22a, 22b
- Hydraulikzylinder
- 24
- Lager
- 30
- Hydraulikmodul
- 32
- 2/2 Wegeventil
- 34
- Drosselventil
- 36
- Druckbegrenzungsventil
- 38
- Membranspeicher
- 39
- Manometer
- 40
- 3/2 Wegeventil
- 42
- Pumpe
- 44
- Tank
- 46
- Anschlagelement
- 48
- Gummipuffer
- 50
- Anschlagplatte