DE102016108958B4 - Verfahren zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases, computerimplementiertes Verfahren, Computerprogrammprodukt und System - Google Patents

Verfahren zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases, computerimplementiertes Verfahren, Computerprogrammprodukt und System Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren (30) zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung (25) eines Brillenglases (10). Des Weiteren wird ein entsprechendes computerimplementiertes Verfahren (90), ein System zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung (25) eines Brillenglases (10) und ein Computerprogrammprodukt (130).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein computerimplementiertes Verfahren zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein System zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der dazu ausgebildet ist, ein Verfahren zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases auszuführen.
  • Im Stand der Technik sind sogenannte Gleitsicht-Brillengläser allgemein bekannt. Ein solches Gleitsicht-Brillenglas lässt sich in drei Zonen unterteilen. In einer Gebrauchsstellung weist es einen oberen Bereich auf, der auch als Fernteil bezeichnet wird und für das Sehen in die Ferne ausgelegt ist. Des Weiteren weist es einen unteren Bereich mit einer Zusatzwirkung auf, die auch als Addition bezeichnet wird. Dieser Bereich ist für das Sehen in der Nähe vorgesehen und wird auch als Nahteil bezeichnet. Darüber hinaus ist ein Übergangsbereich vorgesehen, der zwischen dem Fern- und Nahbereich angeordnet ist und ein scharfes Sehen auch in Zwischenentfernungen ermöglicht. Dabei wird unter anderem durch die Verwendung von glatten Flächen für das Gleitsicht-Brillenglas ein kontinuierlicher Anstieg der Wirkungen zwischen dem Fernteil und dem Nahteil realisiert. Des Weiteren sind Mehrstärken-Brillengläser bekannt, beispielsweise Bifokalgläser, die zwischen dem Nahteil und dem Fernteil eine Trennlinie aufweisen, an der der Fernteil und der Nahteil aneinander grenzen. In diesem Fall gibt es einen Wirkungssprung zwischen dem Fernteil und dem Nahteil.
  • Ein Gleitsicht-Brillenglas weist auf seiner Vorderfläche in dem Fernteil einen Fern-Konstruktionsbezugspunkt auf, in dem die Sollwerte für die Wirkung des Fernteils vorliegen. Außerdem weist die Vorderfläche im Nahteil einen Nah-Konstruktionsbezugspunkt auf, in dem die Sollwerte für das Nahteil vorliegen. Bedingt durch die Lage des Nahteiles in der Gebrauchsstellung im unteren Bereich der Linse verläuft ein tatsächlicher Strahlengang von einem Brillenträger beim Blick auf ein Objekt in der Nähe durch den Nah-Konstruktionsbezugspunkt im Allgemeinen schräg durch das Brillenglas. Dies hat zur Folge, dass ein Hauptstrahl des Strahlenbündels zwischen dem Auge des Brillenträgers und der rückseitigen Brillenfläche nicht senkrecht zur der Rückfläche des Glases verläuft. Im Gegensatz dazu verläuft jedoch ein Strahlengang bei einer normgemäßen Messung von Wirkungen eines Brillenglases in einem bestimmten Punkt mittels eines Scheitelbrechwert-Messgeräts auf andere Weise durch das Brillenglas. Gemäß der DIN EN ISO 8980-2: 2004, Abschnitt 6.5 sind zwei unterschiedliche Verfahren für die Messung eines Nahzusatzes, das heißt einer gemessenen Addition bzw. Messwertaddition, aufgeführt, die untereinander ebenfalls zu unterschiedlichen Messergebnissen führen können. Häufig wird das sogenannte Rückflächenverfahren für die Messung des Nahzusatzes genutzt. Für die Messung mit einem Scheitelbrechwert-Messgerät mit FOA(focal point on axis)-Strahlengang und rückseitiger Glasauflage, d. h. bei dem das Brillenglas mit der Rückfläche auf die Brillenglasauflage des Scheitelbrechwert-Messgerätes aufgelegt wird, verläuft der Hauptstrahl zwischen der Rückfläche des Brillenglases und dem Scheitelbrechwert-Messgerät senkrecht zu der Rückfläche am Durchstoßpunkt durch die Rückfläche. Dieser Messstrahlengang findet sich auch in der Norm DIN EN ISO 13666: 2013-10 für die Scheitelbrechwert-Messgeräte der Bauart FOA im Abschnitt 8.5.2 und Bild 6 sowie für die Scheitelbrechwert-Messgeräte der Bauart IOA (infinite-on-axis) im Abschnitt 8.5.3 und Bild 7.
  • Bedingt durch die unterschiedlichen Strahlverläufe ist die Wirkung des Glases, die der Brillenträger im Gebrauch erfährt, in der Regel unterschiedlich zu der normgemäß gemessenen Wirkung. Die Differenz zwischen dem Scheitelbrechwert des Nahteiles im Nah-Konstruktionsbezugspunkt und dem Scheitelbrechwert des Fernteiles im Fern-Konstruktionsbezugspunkt eines Gleitsichtglases wird als Addition bzw. Nahzusatz bezeichnet. Diese Werte sind nach der für Brillengläser maßgebenden Norm zu bestimmen, vergleiche Abschnitt 14.2.1 der Norm DIN EN ISO 13666: 2013-10. Die Messverfahren sind wie oben angegeben gemäß DIN EN ISO 8980-2: 2004, Abschnitt 6.5 auszuführen. Eine solche, gemäß der normgemäßen Verfahren bestimmte Addition kann auch als Messwertaddition bezeichnet werden.
  • Diese Messwertaddition weicht jedoch fast immer von der tatsächlichen Addition ab, die der Brillenträger mit der Brille in Gebrauchsstellung erfährt. Diese tatsächliche Addition oder Brillenträgeraddition ergibt sich aus der Differenz der tatsächlichen Wirkungen oder Gebrauchswirkungen im tatsächlichen Brillenträgerstrahlengang im Nah-Konstruktionsbezugspunkt und Fern-Konstruktionsbezugspunkt.
  • Dies kann dazu führen, dass in der Gebrauchssituation die dioptrische Wirkung für das Auge, insbesondere die dioptrische Wirkung des Nahteiles im Nah-Konstruktionsbezugspunkt oder auch Gebrauchs-Nahwirkung für das Auge, von dem Messwert oder der Messwirkung abweicht, die im Nah-Konstruktionsbezugspunkt bei der Messung mit einem Scheitelbrechwert-Messgerät festgestellt werden würde.
  • Unter der dioptrischen Wirkung wird vorliegend die fokussierende und prismatische Wirkung verstanden, die fokussierende Wirkung ist dabei der Sammelbegriff für die sphärische und die astigmatische Wirkung des Brillenglases, vergleiche Abschnitte 9.2 und 9.3 der DIN EN ISO 13666: 2013-10. Einige Hersteller geben hier Korrekturwerte zur Berücksichtigung der Gebrauchssituation an. Insgesamt bleibt es dann einem Hersteller eines Gleitsicht-Brillenglases überlassen, ob er ein Brillenglas ausliefert, bei dem die Messwertaddition nach einem der Verfahren in DIN EN ISO 8980-2: 2004, Abschnitt 6.5 mit dem Bestellwert für die Addition übereinstimmt oder ob er korrigierte Messwerte angibt, so dass der Brillenträger zwar in der Gebrauchssituation die gewünschte Addition bzw. die gewünschte Wirkung im Nah-Konstruktionsbezugspunkt erhält, die Messwertaddition gemäß DIN EN ISO 13666: 2013-10, Abschnitt 14.2.1 aber nicht mit dem Bestellwert für die Addition übereinstimmt.
  • Bedingt durch die Verwendung von neueren Freiformtechnologien und der damit verbundenen Möglichkeit zur Herstellung von individuellen Gleitsichtgläsern, die viele individuelle Parameter des Trägers des Brillenglases in der Gebrauchssituation berücksichtigen, ist es möglich, das Nahteil des Gleitsicht-Brillenglases so zu gestalten, dass der Brillenträger auch in der speziellen Gebrauchssituation die bestellte Addition erhält, das heißt, die Brillenträgeraddition ist dann identisch mit der bestellten Addition, was natürlich von dem Brillenträger auch bevorzugt ist.
  • Für einen Augenoptiker, der einen Kunden mit derartigen neuen Gleitsicht-Brillengläsern versorgen will, ist es in der Regel wichtig zu wissen, welche Nahwirkung bzw. welche Addition in dem bisherigen alten Gleitsicht-Brillenglas des Kunden realisiert ist. Ist zum Beispiel der Kunde mit der Nahwirkung seines bisherigen Gleitsicht-Brillenglases zufrieden und versorgt der Augenoptiker den Kunden mit einer Brille mit individuell optimierten Gleitsicht-Brillengläsern, jedoch basierend auf demselben Bestellwert für die Addition, können sich die Wirkungen der alten Brillenlinse von den Wirkungen der neuen Brillenlinse im Nahbereich erheblich unterscheiden. Dies hängt dann damit zusammen, dass üblicherweise das alte Brillenglas derart ausgelegt wurde, dass die Messwertaddition mit der Bestelladdition übereinstimmt. Dies kann zu Wirkungsunterschieden in dem Nahteil von über 0,5 Dioptrien zwischen den alten und neuen Brillengläsern führen. Möchte beispielsweise ein Kunde eine Brille mit einem erhöhten Bestellwert für die Addition bekommen, kann es passieren, dass die dann bestellte Addition zwar gegenüber der Bestelladdition bzw. Soll-Addition der alten Brillengläser um zum Beispiel 0,5 Dioptrien erhöht wurde, der Brillenträger aber dann bedingt durch die unterschiedliche Gestaltung des Nahteiles seiner neuen, vor dem Hintergrund individueller Parameter gefertigten Brillengläser keine oder nur eine unwesentliche Erhöhung der Gebrauchs-Nahwirkung mit seinem neuen Gleitsicht-Brillenglas erfährt. Dies kann zur Unzufriedenheit wegen zu geringer Nahwirkungen führen.
  • Anhand von individuellen Parametern, insbesondere für die Gebrauchssituation des Brillenglases, kann von Herstellern die Messwert- und die tatsächliche Brillenträgeraddition angegeben werden. Dies ist beispielsweise in dem Artikel ”Giving full power to the wearer in lens design”; Essilor; Torracinta, Guilloux; Dezember 2009 beschrieben. Dies ist allerdings nur möglich, wenn bei der Berechnung des Nahzusatzes die tatsächliche Gebrauchssituation des Brillenglases, beispielsweise Vorneigung, Fassungsscheibenwinkel, Hornhautscheitelabstand usw. berücksichtigt wird und das Nahteil für die Brillenträgerwirkung optimiert wird.
  • Bei nicht individuell optimierten Gläsern, was auf die meisten älteren Brillengläser zutrifft, ist dies aber nicht der Fall, so dass allein durch die individuelle Gebrauchssituation des Brillenglases der Brillenträger eine mittlere Wirkung im Nahteil des Brillenglases erfährt, die nicht mit den Bestellwerten übereinstimmt. Beispielsweise ist im Handbuch für Augenoptik der Firma Carl Zeiss, 3. Auflage, Seite 309, 1987 für das Gleitsicht-Brillenglas Gradal HS bereits eine Korrekturtabelle für die Addition angegeben. Diese trifft jedoch nur für sphärische Gleitsicht-Brillengläser des Typs Gradal HS und nur für ein bestimmtes Brillenglasmaterial zu und auch in ihr findet die spezielle Gebrauchssituation des Brillenträgers keine Berücksichtigung. Aufgrund der Abhängigkeit der Nahteilwirkung von sehr vielen Parametern ist es nicht möglich, die Nahteilwirkung allgemein in einer Tabelle zu listen.
  • Da die tatsächliche Gebrauchs-Nahwirkung im Brillenträgerstrahlengang des alten Gleitsicht-Brillenglases einem Optiker daher nicht bekannt ist und sich zudem im Allgemeinen nicht aus Messwerttabellen der einschlägigen Literatur ergibt, fehlt dem Optiker eine geeignete Grundlage als Referenz für die Bestellung einer optimalen Addition eines neuen Gleitsicht-Brillenglases, das den Wünschen des Kunden entspricht.
  • Eine zu geringe Addition führt für den Brillenträger zu einer unzureichenden Unterstützung des Nahsehens durch das Brillenglas. Eine zu hohe Addition bewirkt erhöhte astigmatische Restfehler und damit zu kleineren Bereichen im Brillenglas, in denen ein scharfes Sehen in der Nähe und in mittleren Entfernungen möglich ist.
  • Es bedarf somit eines Hilfsmittels für Augenoptiker, mit denen diese im Rahmen der bei einem Augenoptiker vorhandenen Möglichkeiten eine tatsächliche Gebrauchs-Nahwirkung eines vorhandenen Brillenglases, insbesondere eines Gleitsicht-Brillenglases oder eines Mehrstärken-Brillenglases, das der Brillenträger bisher verwendet, ermitteln können.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases, ein entsprechendes computerimplementiertes Verfahren, ein entsprechendes System und ein entsprechendes Computerprogramm anzugeben, das die voranstehend beschriebenen Nachteile beseitigt und eine Möglichkeit für einen Augenoptiker angibt, mit den bei ihm vorhandenen Möglichkeiten eine Gebrauchs-Nahwirkung derart näherungsweise zu ermitteln, dass ein geeigneter Referenzwert für den Augenoptiker vorliegt.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird daher ein Verfahren zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases vorgeschlagen, mit den folgenden Schritten:
    Bestimmen eines Zentrierungsdatensatzes des Brillenglases, wobei der Zentrierungsdatensatz zumindest eine Lage eines Nah-Konstruktionsbezugspunkts auf einer Vorderfläche des Brillenglases, eine Lage eines Anpasspunkts auf der Vorderfläche des Brillenglases, einen Hornhautscheitelabstand des Brillenglases und einen Vorneigungswinkel des Brillenglases aufweist,
    Bestimmen eines Parameterdatensatzes des Brillenglases, wobei der Parameterdatensatz zumindest eine Basiskurve des Brillenglases, einen Brechungsindex eines Materials des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Anpasspunkt des Brillenglases und eine dioptrische Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt aufweist,
    Approximieren eines Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, indem ein Linsenelement basierend auf dem Parameterdatensatz bestimmt wird, das in einem Referenzpunkt eine dioptrische Messwirkung aufweist, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt entspricht, und an dem Referenzpunkt eine Dicke aufweist, die der Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases entspricht,
    Bestimmen einer Lage des Linsenelements relativ zu einem Augendrehpunkt basierend auf dem Zentrierungsdatensatz, wobei ein Abstand einer Hornhaut von dem Augendrehpunkt vordefiniert sind, und
    Ermitteln der Gebrauchs-Nahwirkung in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases basierend auf dem in der bestimmten Lage zu dem Augendrehpunkt angeordneten Linsenelement, dem vordefinierten Abstand der Hornhaut von dem Augendrehpunkt und einem vordefinierten Nah-Objektabstand.
  • Der Begriff ”Gebrauchs-Nahwirkung” bezeichnet dabei die Gebrauchswirkung gemäß Abschnitt 9.11 der Norm DIN EN ISO 13666: 2013-10, wonach die Gebrauchswirkung die dioptrische Wirkung eines Brillenglases in der Gebrauchsposition für eine vorgegebene Objektentfernung und Lage ist. Die Nahwirkung ist dabei die Wirkung des Nahteiles in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt bei dem vordefinierten Nah-Objektabstand. Der Nah-Objektabstand kann als beliebige Entfernung angegeben sein, insbesondere beispielsweise mit 380 mm von der Vorderfläche des Brillenglases.
  • Demgegenüber bezeichnet eine ”Messwirkung” einen Messwert bzw. eine gemessen Wirkung gemäß Abschnitt 9.10 der DIN EN ISO 13666: 2013-10, wonach hiermit die dioptrische Wirkung in einem bestimmten Punkt eines Brillenglases per Messung nach einem vorgegebenen Verfahren gemeint ist. Insbesondere können derartige Verfahren die Messverfahren mittels eines Scheitelbrechwert-Messgeräts bei Vorderflächenauflage oder Rückflächenauflage sein, wie beispielsweise gemäß Abschnitt 6.5 der Norm DIN EN ISO 8980-2.
  • Ein ”Brillenglas” bezeichnet dabei gemäß Abschnitt 8.1.2 der Norm DIN EN ISO 13666: 2013-10 ein Augenglas, das vor dem Auge, aber nicht in Kontakt mit dem Auge getragen wird. Gemäß Abschnitt 8.1.1 ist ein Augenglas eine Linse, die zur Messung und/oder Korrektion von Fehlsichtigkeiten und/oder zum Schutz des Auges und zur Erinnerung seines Aussehens dienen soll. Insbesondere ist der Begriff ”Brillenglas” somit nicht in Bezug auf irgendeine Materialart einschränkend zu verstehen. Ein solches Brillenglas kann aus einem beliebigen mineralischen Glaswerkstoff oder aus einem Kunststoff gefertigt sein.
  • Der ”Zentrierungsdatensatz” bezeichnet dabei die angegebene Gruppe der Parameter von zumindest der Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkts, der Lage eines Anpasspunkts auf der Vorderfläche des Brillenglases, des Hornhautscheitelabstands und des Vorneigungswinkels.
  • Gleiches gilt für den Begriff ”Parameterdatensatz”, der die gewählte Begrifflichkeit für eine weitere Gruppe von Parametern des Brillenglases ist, die zumindest die Basiskurve des Brillenglases, einen Brechungsindex eines Materials des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Anpasspunkt des Brillenglases und eine dioptrische Messwirkung des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt aufweist. Insbesondere kann eine Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt gemessen parallel zu der Mittendicke des Brillenglases definiert sein.
  • Die ”Basiskurve” meint dabei den nominalen Flächenbrechwert oder die nominale Krümmung der Vorderfläche des Brillenglases. Es kann auch der nominelle Krümmungsradius angegeben sein. In der Regel ist bei Gleitsichtgläsern die Vorderfläche sphärisch ausgebildet und die dioptrische Wirkung wird durch Oberflächenbearbeitung der Rückfläche bereitgestellt. Durch Angabe einer Basiskurve bzw. einer Krümmungsangabe über die Vorderfläche des Brillenglases kann eine ausreichende Beschreibung der Gestalt der Vorderfläche für das angegebene Verfahren angegeben werden. Ist die Vorderfläche als Gleitsichtfläche ausgebildet, wird unter der Basiskurve die Fernteilkurve verstanden, vergleiche auch Abschnitt 14.2.4 der Norm DIN EN ISO 13666: 2013-10. Nach Din ISO 8980-2.2004 Abschnitt 7.1 muss zudem das Brillenglas mit der Addition d. h. der Nahzusatzwirkung dauerhaft gekennzeichnet sein. Man kann nun ausgehend von dieser Fernteilkurve und der Messwertaddition oder der gekennzeichneten Addition für Gläser mit Vorderflächenprogression näherungsweise die Nahteilkurve bestimmen mit: Nahteilkurve Nähe = Fernteilkurve + 0.53·Addition/(Brechzahl – 1.0), wobei die Fernteilkurve bezüglich der Normbrechzahl 1.530 angegeben ist.
  • Der „Hornhautscheitelabstand” ist der Abstand zwischen der Rückfläche des Brillenglases und dem Apex der Hornhaut gemessen in Blickrichtung senkrecht zu einer Fassungsebene, vergleiche Abschnitt 5.27 der DIN EN ISO 13666: 2013-10. Ein Hornhautscheitelabstand des Brillenglases kann auch als ein Hornhautscheitelabstand zwischen dem Brillenglas und einer Hornhaut bezeichnet werden.
  • Die Schritte des Bestimmens des Zentrierungsdatensatzes und des Bestimmens des Parameterdatensatzes lassen sich mit den üblichen Mitteln eines Augenoptikers ausführen. Das ”Bestimmen” kann dabei beispielsweise das Auslesen eines Werts aus einer Gravur bzw. einem Signierzeichen des Glases, das Auslesen eines entsprechenden Werts aus einem Handbuch, das Bestimmen eines Werts des Zentrierungsdatensatzes und/oder des Parameterdatensatzes mittels eines Messverfahrens oder durch das mittelbare Bestimmen durch Berechnen oder Ableiten aus anderen Parametern sein.
  • Mittels des Parameterdatensatzes ist es dann möglich, einen Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases zu approximieren, das heißt näherungsweise zu bestimmen. Unter dem ”Bereich” kann beispielsweise ein Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt mit einem Durchmesser von 10 mm, 5 mm oder 2 mm verstanden werden. Auf im Folgenden noch näher beschriebene Weise wird somit ein einfaches virtuelles Linsenelement näherungsweise bestimmt, das in einem Referenzpunkt eine dioptrische Messwirkung aufweist bzw. aufweisen würde, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt entspricht. Je weiter man sich von dem Referenzpunkt des Linsenelements entfernt, desto weiter wird natürlich die Wirkung dieses approximierten Linsenelements von derjenigen des Brillenglases abweichen, für die Ermittlung der Gebrauchs-Nahwirkung ist jedoch das Approximieren eines solchen Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt ausreichend und hinreichend genau.
  • In dem Schritt des Bestimmens der Lage des Linsenelements relativ zu dem Augendrehpunkt ist der Referenzpunkt des fiktiven Linsenelements mit der tatsächlichen Position des Nah-Konstruktionsbezugspunkts vor dem Auge des Brillenträgers in Deckung zu bringen. Dies kann anhand des Zentrierungsdatensatzes erfolgen. Ein Ort des Augendrehpunktes kann dabei beispielsweise als Ursprung eines Koordinatensystems gegeben sein. Ein Abstand einer Hornhaut von dem Augendrehpunkt kann beispielsweise mittels eines Standardwerts angenommen werden, beispielsweise zu 13,5 mm. Der Abstand der Hornhaut von dem Augendrehpunkt kann insbesondere der Abstand zwischen dem Augendrehpunkt und dem Hornhaut-Apex sein. Mit Hilfe des Zentrierungsdatensatzes und des Parameterdatensatzes ist die Lage der Pupille und damit des Augendrehpunktes relativ zum Anpasspunkt bestimmt. Berücksichtigt man die ermittelten Werte für die Anpasspunkt- und Nah-Konstruktionsbezugspunktlage im Brillenglas, den Hornhautscheitelabstand, die Basiskurve oder die aus Nahteilkurve und Fernteilkurve genäherte Vorderflächengestalt, die Vorneigung und die Dicke am Anpasspunkt, so gelingt es, das Linsenelement virtuell so vor dem Auge so zu positionieren, dass es der Lage des Nahteils des tatsächlichen Brillenglases vor dem Auge entspricht. Mit anderen Worten entspricht die Koordinatenposition des Referenzpunkts der Koordinatenposition des Nah-Konstruktionsbezugspunkts vor dem Auge. Eine Tangentialebene in dem Referenzpunkt zu der Vorderfläche des Linsenelements hat dann eine relativ zu dem Augendrehpunkt bzw. dem Auge identische Lage, wie sie gemäß des Zentrierungsdatensatzes eine Tangentialfläche zu der Vorderfläche des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt aufweist.
  • Mittels des anhand des Parameterdatensatzes bestimmten Linsenelements in seiner mittels des Zentrierungsdatensatzes bestimmten Position und Lage vor dem über Standardwerte angenommenen Auge kann dann die Gebrauchs-Nahwirkung basierend auf einem vordefinierten Nah-Objektabstand bestimmt werden. Hierfür sind dem Fachmann Verfahren bekannt, auf die im Folgenden noch eingegangen wird.
  • Auf diese Weise kann ein Augenoptiker mittels der bei ihm vorhandenen Mittel näherungsweise eine Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases eines Kunden bestimmen, so dass ihm die Gebrauchs-Nahwirkung, die näherungsweise ermittelt wurde, als Referenz für die Bestimmung einer Nahwirkung und Addition eines neu bereitzustellenden Brillenglases dienen kann.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird des Weiteren ein computerimplementiertes Verfahren zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases bereitgestellt, mit den folgenden Schritten:
    Bereitstellen eines Zentrierungsdatensatzes des Brillenglases, wobei der Zentrierungsdatensatz zumindest eine Lage eines Nah-Konstruktionsbezugspunkts auf einer Vorderfläche des Brillenglases, eine Lage eines Anpasspunkts auf der Vorderfläche des Brillenglases, einen Hornhautscheitelabstand des Brillenglases und einen Vorneigungswinkel des Brillenglases aufweist,
    Bereitstellen eines Parameterdatensatzes des Brillenglases, wobei der Parameterdatensatz zumindest eine Basiskurve des Brillenglases, einen Brechungsindex eines Materials des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Anpasspunkt des Brillenglases und eine dioptrische Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt aufweist,
    Approximieren eines Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, indem ein Linsenelement basierend auf dem Parameterdatensatz bestimmt wird, das in einem Referenzpunkt eine dioptrische Messwirkung aufweist, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt entspricht, und an dem Referenzpunkt eine Dicke aufweist, die der Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases entspricht,
    Bestimmen einer Lage des Linsenelements relativ zu einem Augendrehpunkt basierend auf dem Zentrierungsdatensatz, wobei ein Abstand einer Hornhaut von dem Augendrehpunkt vordefiniert sind, und
    Ermitteln der Gebrauchs-Nahwirkung in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases basierend auf dem in der bestimmten Lage zu dem Augendrehpunkt angeordneten Linsenelement, dem vordefinierten Abstand der Hornhaut von dem Augendrehpunkt und einem vordefinierten Nah-Objektabstand.
  • Das ”Bereitstellen” des Zentrierungsdatensatzes bzw. des Parameterdatensatzes kann dabei beispielsweise ein Eingeben eines Zentrierungsdatensatzes bzw. Parameterdatensatzes sein. Das Eingeben kann beispielsweise in eine Datenverarbeitungseinrichtung oder in ein System zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases erfolgen. Des Weiteren können diese in Form von in einem Speicher abgelegten Zentrierungsdatensätzen bzw. Parameterdatensätzen bereitgestellt sein.
  • Insbesondere kann beispielsweise ein Augenoptiker gemäß der vorliegenden Erfindung aus einer Gravur bzw. einem Signierzeichen auf einem alten Brillenglas und/oder aus Herstellerabgaben die Lage eines Nah-Konstruktionsbezugspunkts bestimmen. Mit einem bei einem Augenoptiker vorhandenen Scheitelbrechwert-Messgerät kann die Messwirkung im Nah-Konstruktionsbezugspunkt im Messgerätestrahlengang bestimmt werden, das heißt die dioptrische Wirkung bzw. die fokussierende Wirkung und die prismatische Wirkung. Gegebenenfalls, beispielsweise aus einem Brillenpass des Nutzers, können auch Soll-Nahmesswerte des Herstellers des alten Brillenglases bekannt sein. Des Weiteren kann der Optiker die Brillenglasdicke am Nah-Konstruktionsbezugspunkt mittels geeigneter Werkzeuge ermitteln. Auch die Dicke am Anpasspunkt und die Mittendicke kann so ermittelt werden. Aus den Herstellerangaben oder Angaben in der Gravur des Brillenglases ergeben sich in der Regel auch die Brechzahl bzw. der Brechungsindex des Materials des Brillenglases und die Basiskurve des alten Brillenglases. Gemäß der DIN EN ISO 14889: 2013, Abschnitt 6.2 sind auf Anfrage von den Herstellern für alle Brillengläser mehrere Angaben zur Verfügung zu stellen, dies sind die Mitten- oder Randdicke, in Millimeter, aber auch optische Eigenschaften wie beispielsweise Brechzahlen oder Spektraltransmissionsgrad, Dichte des Werkstoffes. Bei Gleitsichtgläsern bzw. Mehrstärkengläsern sind des Weiteren die Basiskurve oder Fernteilkurve in Dioptrien oder in Millimetern anzugeben, sowie, falls vorhanden das Dickenreduktionsprisma und eine Zentrierschablone für die Wiederherstellung von nicht dauerhaften Kennzeichnungen abgeleitet aus den dauerhaften Kennzeichnungen.
  • In einem nächsten Schritt kann der Augenoptiker dann die Zentrierungsdaten der alten Brille bestimmen. Dies kann beispielsweise auch mit Hilfe von elektronischen berührungslosen Zentrierungsgeräten geschehen. Von der Anmelderin werden derartige Geräte beispielsweise unter dem Namen ”Video Infral” oder ”i.Terminal” vertrieben. Parameter wie Vorneigung, Fassungsscheibenwinkel, Hornhautscheitelabstand sowie Fassungsdaten wie die Boxmaße zum Beispiel Scheibenlänge, Scheibenhöhe, Einschleifhöhe, Dezentration usw. lassen sich auf diese Weise mittels bei dem Augenoptiker vorhandener Geräte bestimmen. Der Nah-Objektabstand, für den die Gebrauchs-Nahwirkung bestimmt werden soll, kann vordefiniert werden. Vorzugsweise sollte dieser dem für die neue Brillenlinse zugrunde gelegten Nah-Objektabstand entsprechen.
  • Der Zentrierungsdatensatz und der Parameterdatensatz können dann dazu verwendet werden, mittels einer optischen Rechnung die Gebrauchs-Nahwirkung des Brillenglases beim Blick durch den Nah-Konstruktionsbezugspunkt zu ermitteln.
  • Aus dem Parameterdatensatz lässt sich hinreichend genau die Geometrie der Flächenelemente von Vorderfläche und Rückfläche und ihre Lage zueinander im Bereich des Nah-Konstruktionsbezugspunkts approximieren. Mögliche Ausgestaltungen werden im Folgenden noch erläutert. In einer Ausgestaltung kann zum Beispiel ein sphärischtorisches Einstärkenglas ermittelt werden, das die vorgegebene Basiskurve aufweist und an seinem Referenzpunkt die vorgegebene dioptrische Messwirkung aufweist. Der auf der Vorderfläche liegende Referenzpunkt dieses einfachen Einstärkenglases ist dann der Entwicklungspunkt für die Approximation. Dieser Referenzpunkt ist dann für die spätere Rechnung in die Koordinatenposition des Nah-Konstruktionsbezugspunkts des Brillenglases zu bringen, um das Linsenelement in die entsprechende Lage vor dem Auge zu bringen.
  • Daher wird in einem nächsten Schritt dann letztendlich aus dem Zentrierungsdatensatz die Lage dieses Linsenelements relativ zum Auge bzw. zu dem Augendrehpunkt ermittelt. Das Linsenelement wird dafür horizontal und vertikal verkippt und mit seinem Referenzpunkt in die Position des Nah-Konstruktionsbezugspunkts geschoben. Die Verkippung erfolgt derart, dass die Verkippung der Vorderfläche des Linsenelementes mit der Verkippung der Vorderfläche des tatsächlichen Brillenglases vor dem Auge übereinstimmt. Damit hat die vorderseitige Tangentialebene des Linsenelementes am Referenzpunkt die gleiche Neigung vor dem Auge wie die vorderseitige Tangentialebene am Nah-Konstruktionsbezugspunktes des tatsächlichen Brillenglases.
  • So ist nun ein Linsenelement gefunden, das die Wirkungen des tatsächlichen Brillenglases hinreichend genau beschreibt und relativ zu dem Auge des Nutzers derartig positioniert ist, wie es hinreichend genau der Gebrauchsstellung entspricht.
  • Für dieses Linsenelement in dieser Lage relativ zu dem Auge könnte eine Strahldurchrechnung durch das Linsenelement erfolgen, die dem Strahlverlauf des Brillenträgers durch den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des alten Brillenglases näherungsweise entspricht. Mittels dieser optischen Strahldurchrechnung kann dann die Gebrauchs-Nahwirkung für den Brillenträger näherungsweise ermittelt werden. Ein hinreichend genauer Referenzwert für den Augenoptiker ist somit gefunden, der als Referenz für die Bestimmung der Nahwirkung und/oder Addition des neuen Brillenglases dienen kann.
  • Auch für Mehrstärkengläser, insbesondere für Bifokalbrillengläser ist das Verfahren anwendbar. Insbesondere kann es jedoch für Gleitsicht-Brillengläser eingesetzt werden. Insbesondere ist das vorgeschlagene Vorgehen sehr robust. Es ist nicht zwingend nötig, alle Parameter exakt zu kennen. Zum Beispiel kann es ausreichen, die Dicke des Brillenglases auf 0,5 mm genau zu kennen, um eine hinreichend gute Approximation zu ermitteln.
  • Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird des Weiteren ein System zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases bereitgestellt,
    wobei das System mindestens eine Eingabeeinrichtung aufweist und dazu ausgebildet ist, einen Zentrierungsdatensatzes des Brillenglases mittels der mindestens einen Eingabeeinrichtung bereitgestellt zu bekommen, wobei der Zentrierungsdatensatz zumindest eine Lage eines Nah-Konstruktionsbezugspunkts auf einer Vorderfläche des Brillenglases, eine Lage eines Anpasspunkts auf der Vorderfläche des Brillenglases, einen Hornhautscheitelabstand des Brillenglases und einen Vorneigungswinkel des Brillenglases aufweist, und
    wobei das System des Weiteren dazu ausgebildet ist, einen Parameterdatensatzes des Brillenglases mittels der mindestens einen Eingabeeinrichtung bereitgestellt zu bekommen, wobei der Parameterdatensatz zumindest eine Basiskurve des Brillenglases, einen Brechungsindex eines Materials des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Anpasspunkt des Brillenglases und eine dioptrische Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt aufweist,
    wobei das System des Weiteren eine Datenverarbeitungseinrichtung aufweist, die dazu eingerichtet ist, die folgenden Schritte auszuführen:
    Approximieren eines Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, indem ein Linsenelement basierend auf dem Parameterdatensatz bestimmt wird, das in einem Referenzpunkt eine dioptrische Messwirkung aufweist, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt entspricht, und an dem Referenzpunkt eine Dicke aufweist, die der Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases entspricht,
    Bestimmen einer Lage des Linsenelements relativ zu einem Augendrehpunkt basierend auf dem Zentrierungsdatensatz, wobei ein Abstand einer Hornhaut von dem Augendrehpunkt vordefiniert sind, und
    Ermitteln der Gebrauchs-Nahwirkung in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases basierend auf dem in der bestimmten Lage zu dem Augendrehpunkt angeordneten Linsenelement, dem vordefinierten Abstand der Hornhaut von dem Augendrehpunkt und einem vordefinierten Nah-Objektabstand,
    und wobei das System des Weiteren eine Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben der Gebrauchs-Nahwirkung aufweist.
  • Bei einer ”Eingabeeinrichtung” kann es sich um jedwede Eingabeeinrichtung handeln, die mittelbar oder unmittelbar die Werte des Zentrierungsdatensatzes und/oder des Parameterdatensatzes bereitstellt. Eine solche Eingabeeinrichtung kann beispielsweise eine Tastatur, eine Maus oder jedwedes anderes direktes Eingabegerät sein. Es kann sich bei einer Eingabeeinrichtung aber beispielsweise auch um ein Zentrierungsdatenerfassungsgerät oder ein Scheitelbrechwert-Messgerät handeln, das über eine Datenschnittstelle gemessene Werte in das System eingibt. Das System ist nicht zwingend als ein einziges Gerät in einem zusammenhängenden Gehäuse vorzusehen, sondern kann auch räumlich verteilt angeordnet sein. Insbesondere kann die mindestens eine Eingabeeinrichtung jeweils räumlich getrennt von der Datenverarbeitungseinrichtung bereitgestellt sein. Bei der Ausgabeeinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Monitor handeln. Als Ausgabeeinrichtung kann auch eine Datenschnittstelle vorgesehen sein, die die entsprechende Gebrauchs-Nahwirkung bereitstellt.
  • Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt mit darauf abgelegtem Programmcode bereitgestellt, der dazu ausgebildet ist, ein Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung oder einer seiner Ausgestaltungen oder in dem zweiten Aspekt der Erfindung oder einer seiner Ausgestaltungen auszuführen, wenn der Programmcode auf eine Datenverarbeitungseinrichtung ausgeführt wird.
  • So kann die Bestimmung der Gebrauchs-Nahwirkung für den Brillenträger auch nach Eingabe des Zentrierungsdatensatzes und des Parameterdatensatzes durch ein geeignetes Computerprogrammprodukt erfolgen.
  • Die eingangs gestellte Aufgabe wird daher vollkommen gelöst.
  • Es versteht sich, dass die nachfolgend beschriebenen Ausgestaltungen in dem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, in dem computerimplementierten Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung und/oder dem System gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung Anwendungen finden können.
  • In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases mittels eines sphäro-torischen bzw. sphärisch-torischen Linsenelements approximiert wird, dessen Basiskurve der Basiskurve oder der Nahteilkurve des Brillenglases entspricht.
  • Falls eine sphärische Vorderfläche des Brillenglases angenommen wird bzw. gegeben ist, entspricht die Basiskurve des Linsenelements der Basiskurve des Brillenglases. Weist das Brillenglas als Vorderfläche eine Gleitsichtfläche auf, kann das Linsenelement derart bestimmt werden, dass seine Basiskurve der Nahteilkurve des Brillenglases entspricht. Aus der bestimmten Basiskurve bzw. Fernteilkurve des Brillenglases kann ausgehend von dieser Fernteilkurve und der Messwertaddition oder der gekennzeichneten Addition für Gläser mit Vorderflächenprogression näherungsweise die Nahteilkurve bestimmen mit:
    Nahteilkurve Nähe = Fernteilkurve + 0.53·Addition/(Brechzahl – 1.0),
    wobei die Fernteilkurve bezüglich der Normbrechzahl 1.530 angegeben ist.
  • Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Referenzpunkt der optische Mittelpunkt des Linsenelements bei neutralisierter prismatischer Wirkung des Linsenelements ist. Auf diese Weise wird es besonders einfach möglich, den Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt zu approximieren. Es wird das Linsenelement als Einstärkenbrillenglas in dem Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt approximiert. Das Linsenelement weist dann eine sphärische Vorderfläche und eine torische Rückfläche auf. Der Referenzpunkt ist dann der Durchstoßpunkt der optischen Achse des Linsenelements bei neutralisierter prismatischer Wirkung durch die Vorderfläche. Neutralisierte prismatische Wirkung meint dabei, dass eine etwaige vorzusehende prismatische Wirkung des Linsenelements außer Acht gelassen wird, wenn es um die Lage der optischen Achse geht. Zieht man lediglich die fokussierende Wirkung, das heißt die sphärische und astigmatische Wirkung des Linsenelements in Betracht, weist dieses dann jedoch eine optische Achse auf, so dass die Lage des Referenzpunkts auf der Vorderfläche eindeutig ist. Auf diese Weise kann auf einfache und robuste Art die Approximation eines Bereichs in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt bereitgestellt werden.
  • Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Referenzpunkt ein Punkt auf der Vorderfläche des Linsenelements ist, in dem eine prismatische Messwirkung vorliegt, die der prismatischen Messwirkung im Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases entspricht. Insbesondere bei kleinen prismatischen Wirkungen kann vorgesehen sein, dass ausgehend von einem nicht-prismatischen Linsenelement mit der geforderten fokussierenden Wirkung der Referenzpunkt auf der optischen Achse so verschoben wird, dass die geforderte prismatische an dem verschobenen Referenzpunkt erreicht wird. Dieser so verschoben Referenzpunkt wird dann im Folgenden mit dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt zur Deckung gebracht. Insbesondere kann es dann nicht notwendig sein, die Vorderfläche und die Rückfläche des sphäro-torischen Linsenelements zueinander zu verkippen.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass in dem Schritt des Approximierens das Linsenelement bestimmt wird, indem eine Form eines vordefinierten Grund-Gleitsichtglases derart verändert wird, dass seine Dicke an seinem Nah-Konstruktionsbezugspunkt einer Dicke des Brillenglases an einem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases entspricht und seine dioptrische Messwirkung in seinem Nah-Konstruktionsbezugspunkt einer dioptrischen Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases entspricht, insbesondere wobei der Referenzpunkt der Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Grund-Gleitsichtglases ist.
  • Ein derartiges ”Grund-Gleitsichtglas” kann hinterlegt sein. Beispielsweise kann es eine Standard-Vorderfläche und Standard-Rückfläche aufweisen, ausgehend von denen lediglich Änderungen an den Parametern des Grund-Gleitsichtglases vorgenommen werden müssen, um die geforderte dioptrische Wirkung im Nah-Konstruktionsbezugspunkt und die Dickenforderung zu erfüllen. Anhand der so veränderten Grund-Gleitsichtglasgestalt kann ebenfalls eine hinreichend genaue Approxirnation bereitgestellt werden. Insbesondere kann dabei der Referenzpunkt der Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Grund-Gleitsichtglases sein. Nichtsdestotrotz ist dieser entsprechend in dieselbe Koordinatenposition relativ zum Augendrehpunkt wie der Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases zu bringen und in dieselbe Lage zu verkippen. In dieser Ausgestaltung wird dann der Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases approximiert mittels des Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des abgeänderten Grund-Gleitsichtglases.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Bestimmen der Lage des Linsenelements das Bestimmen einer Verkippung oder Rotation des Linsenelements aufweist und das Bestimmen einer Koordinatenposition des Referenzpunkts relativ zu dem Augendrehpunkt derart aufweist, dass die Lage des Referenzpunkts relativ zu dem Augendrehpunkt der des Nah-Konstruktionsbezugspunkts des Brillenglases relativ zu dem Augendrehpunkt entspricht. Insbesondere können sich die Verkippungsachsen oder Rotationsachsen in dem Referenzpunkt schneiden.
  • Mit anderen Worten ist somit zur Positionierung des Linsenelements vor dem Auge für das Ermitteln der Gebrauchs-Nahwirkung zunächst der Referenzpunkt in denselben Koordinaten wie der Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases relativ zu dem Augendrehpunkt zu bringen. Des Weiteren ist eine Verkippung oder Rotation des Linsenelements um bis zu drei Achsen eines kartesischen Koordinatensystems vorzunehmen, so dass die Lage des Linsenelements der des Nahteiles um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt relativ zu dem Auge bzw. Augendrehpunkt entspricht. Dies kann aus den Zentrierungsdaten, insbesondere des Vorneigungswinkels und der Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkts in Kenntnis der Basiskurve der Vorderfläche ermittelt werden. Es kann beispielsweise eine Verkippung des Linsenelements um eine horizontale Achse und eine vertikale Achse sowie gegebenenfalls noch um eine zu diesen senkrechte Achse erfolgen. Es kann auch allgemein von einer Verkippung um zumindest zwei senkrecht aufeinander stehende Achsen gesprochen werden, insbesondere drei Achsen eines kartesischen Koordinatensystem, das insbesondere seinen Ursprung in dem Referenzpunkt haben kann. Zur Rekonstruktion der Lage des Brillenglases vor dem Auge kann eine Approximierung der gesamten Vorderfläche durch eine sphärische Fläche aus der Basiskurve bzw. durch eine Grundgleitsichtfläche aus der Fern- und Nahteilkurve erfolgen und danach eine Verkippung dieser Fläche entsprechend den Anforderungen für die Vorneigung bzw. der Angabe des Fassungsscheibenwinkels ausgeführt werden. Damit lässt sich dann die Verkippung der approximierenden Vorderfläche am Nah-Konstruktionspunkt ermitteln und das Linsenelement entsprechend verkippen, so dass die Neigung dieses Linsenelementes mit der Neigung der approximierenden Vorderfläche am Nah-Konstruktions-Bezugspunkt übereinstimmt.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Schritt des Approximierens das Bestimmen einer Geometrie der Vorderfläche des Linsenelements, einer Geometrie der Rückfläche des Linsenelements und einer Verkippung der Rückfläche relativ zu der Vorderfläche aufweist.
  • Auf diese Weise wird das Linsenelement hinreichend genau bestimmt. Im Falle des sphäro-torischen Linsenelements kann beispielsweise ausgehend von der Krümmung der Vorderfläche die Krümmung der Rückfläche in den beiden Hauptschnitten und deren Lage sowie die Verkippung der Rückfläche relativ zu der Vorderflächenform entsprechend der geforderten prismatische Ablenkung und entsprechend der geforderten Basislage ermittelt werden.
  • In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Schritt des Approximierens das Bestimmen einer Geometrie der Vorderfläche des Linsenelements und einer Geometrie der Rückfläche des Linsenelements aufweist. Es kann dann keine Verkippung der Vorderfläche und der Rückfläche relativ zueinander erfolgen. Auch auf diese Weise wird das Linsenelement hinreichend genau bestimmt. Im Falle des sphärotorischen Linsenelements kann beispielsweise die Krümmung der Vorderfläche, die Krümmung der Rückfläche in den beiden Hauptschnitten ermittelt werden. Es kann dann vorgesehen sein, dass der Referenzpunkt ein Punkt auf der Vorderfläche des Linsenelements ist, in dem eine prismatische Messwirkung vorliegt, die der prismatischen Messwirkung im Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases entspricht. Insbesondere kann dies bei kleinen prismatischen Wirkungen vorteilhaft sein.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Schritt des Ermittelns der Nahwirkung in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt erfolgt, indem ein Strahlengang für ein Strahlenbündel aus dem Nah-Objektabstand durch den Referenzpunkt des Linsenelements und den Augendrehpunkt ermittelt wird. Dabei kann das Strahlenbündel einen Hauptstrahl und mindestens zwei Nebenstrahlen aufweist.
  • Der Hauptstrahl und die beiden Nebenstrahlen, insgesamt also drei Strahlen, sind zur Ermittlung einer Wirkung ausreichend.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Brillenglas eine Gravur oder eine dauerhafte Kennzeichnung aufweist, in dem eine Brechzahl des Brillenglases oder ein Brechungsindex des Materials des Brillenglases bereitgestellt ist und/oder eine Basiskurve oder eine Fernteilkurve des Brillenglases bereitgestellt ist. Darüber hinaus können zusätzliche Gravuren in dem Brillenglas vorgesehen sein.
  • Auf diese Weise ist das Verfahren für Brillengläser mit einer solchen dauerhafte Kennzeichnung bzw. einer solchen Gravur anzuwenden. Dauerhafte Kennzeichnungen sind beispielsweise in der Norm DIN EN ISO 8980-2: 2004, Abschnitt 7.1 beschrieben. Derartige in das Brillenglas eingravierte dauerhafte Kennzeichnungen oder Gravuren werden von vielen Herstellern verwendet. In diesen Gravuren sind dann Eigenschaften über Basiskurve, Material und in der Regel auch die Lage von beispielsweise dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt, dem Anpasspunkt und/oder dem Fern-Konstruktionsbezugspunkt relativ zu den dauerhaften Kennzeichnungen abgelegt oder müssen auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden, vergleiche DIN EN ISO 8980-2: 2004, Abschnitt 8.2. Diese Daten sind aber in der Regel auch aus den Veröffentlichungen des Brillenglasherstellers zu entnehmen.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Brillenglas eine sphärische Vorderfläche aufweist. Das Verfahren, das computerimplementierte Verfahren und das System dienen dann zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung eines Brillenglases mit einer sphärischen Vorderfläche. Bei diesen Brillengläsern lässt sich die Gebrauchs-Nahwirkung sehr robust und mit höherer Genauigkeit näherungsweise bestimmen.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Zentrierungsdatensatz zumindest einen weiteren Parameter aus einer Gruppe bestehend aus einem Fassungsscheibenwinkel, eine Anpasspunkthöhe, einer Scheibenlänge, einer Scheibenhöhe, einer Dezentration und einer Lage des Anpasspunkts relativ zu einem Fassungsrand auf der Vorderfläche des Brillenglases aufweist. Mittels dieser Daten kann die Lage des Linsenelements relativ zu dem Auge bzw. dem Augendrehpunkt noch genauer bestimmt werden und die Genauigkeit der Ermittlung der Gebrauchs-Nahwirkung erhöht werden. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Parameterdatensatz zumindest einen weiteren Parameter aus einer Gruppe bestehend aus einer Mittendicke des Brillenglases und einer Dicke des Brillenglases an dem Fern-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases und einer dioptrischen Messwirkung des Brillenglases in den Fern-Konstruktionsbezugspunkt aufweist.
  • Auf diese Weise wird es möglich, die Approximation zu verbessern und damit die Genauigkeit der Ermittlung der Gebrauchs-Nahwirkung bzw. der Brillenträger-Addition.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Verfahren des Weiteren einen Schritt des Ermittelns einer Gebrauchs-Addition des Brillenglases aufweist, indem eine dioptrische Messwirkung des Brillenglases in einem Fern-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases bestimmt wird und eine Differenz zwischen der Gebrauchs-Nahwirkung und der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases in dem Fern-Konstruktionsbezugspunkt bestimmt wird.
  • Auch ohne die Bestimmung der Gebrauchs-Fernwirkung kann mit der Gebrauchs-Nahwirkung und deren Differenz zu der Messwirkung im Fern-Konstruktionsbezugspunkt eine hinreichend genaue sogenannte „Gebrauchs-Addition” bestimmt werden, die dann ebenfalls als Referenzwert für den Augenoptiker dienen kann. Bei dieser Gebrauchsaddition handelt es sich also weder um die tatsächliche Addition noch eine Messwertaddition. Sie wird stattdessen unter der Annahme einer nur geringen Abweichung der Fern-Messwirkung von der Gebrauchs-Fernwirkung ausgehen von der Fern-Messwirkung gebildet.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass der Schritt des Bestimmens eines Zentrierungsdatensatzes die Basiskurve und/oder die Nahteilkurve und/oder die Dicke an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases manuell gemessen wird, und/oder wobei die dioptrische Messwirkung in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt mit einem Scheitelbrechwert-Messgerät gemessen wird. Die derartigen hierfür vorgesehenen Einrichtungen sind bei einem Augenoptiker vor Ort in der Regel vorhanden. Insofern kann vorgesehen sein, diese Parameter manuell zu bestimmen.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Bestimmen des Zentrierungsdatensatzes mittels einer Vorrichtung zur Erfassung von Zentrierungsdaten erfolgt.
  • Wie voranstehend angegeben kann es sich hier beispielsweise um ein ”i.Terminal” der Anmelderin handeln. Auf diese Weise kann ein Augenoptiker den Zentrierungsdatensatz automatisiert ermitteln.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass für den Brechungsindex des Materials des Brillenglases und/oder für die Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkts auf einer Vorderfläche des Brillenglases ein vordefinierter Standardparameter genutzt wird.
  • Unter Umständen kann es auftreten, dass der Brechungsindex des Materials nicht exakt bestimmbar ist. In diesem Fall kann ein geeigneter Standardwert genutzt werden. Beispielsweise ein Wert von nD = 1,5 oder 1,6 angesetzt werden. Der Brechungsindex nD gilt bei der Natrium-D-Linie bei 589 nm Wellenlänge.
  • Für die Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkts auf einer Vorderfläche des Brillenglases kann beispielsweise als Standardparameter angenommen werden, das dieser 18 mm unterhalb und nasal 2,5 mm horizontal versetzt zu dem Anpasspunkt liegt, das heißt des Punktes, der in einer Primärstellung des Auges vor der Pupille liegt. Als alternative Annahme kann beispielsweise festgelegt werden, dass der Nah-Konstruktionsbezugspunkt 2 bis 4 mm oberhalb vom unteren Fassungsrand entfernt mittig oder 2,5 mm nasal horizontal versetzt zu dem Anpasspunkt auf dem Brillenglas liegt. Er kann auch mittig oder 2,5 mm nasal horizontal versetzt zu der Mitte der dauerhaften Kennzeichnung angeordnet sein.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1a einen Strahlverlauf im Falle einer gemessenen Wirkung eines Brillenglases;
  • 1b einen Strahlverlauf durch ein Brillenglas für eine Gebrauchswirkung;
  • 2 eine schematische Darstellung eines Fehlers zwischen einer Nah-Gebrauchswirkung und einer bestellten Addition;
  • 3 eine Ausführungsform eines Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt;
  • 4 eine Veranschaulichung der Lage des Brillenglases vor dem Auge;
  • 5 eine Veranschaulichung der Approximation des Linsenelements;
  • 6 eine Veranschaulichung des in der Gebrauchsstellung vor dem Auge zur Durchrechnung angeordneten Linsenelements;
  • 7 eine Ausführungsform des computerimplementierten Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung;
  • 8 eine Ausführungsform des Systems gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung; und
  • 9 eine Ausführungsform des Computerprogrammprodukts gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung.
  • 1a zeigt einen Strahlengang durch ein Brillenglas 10 zur Verdeutlichung des Verlaufs eines Messstrahlengangs. Dargestellt ist ein sogenanntes Rückflächenverfahren gemäß Abschnitt 6.5.3 der DIN EN ISO 8980-2: 2004, bei dem die Rückfläche des Brillenglases auf die Brillenglasauflage eines Scheitelbrechwert-Messgerätes aufgelegt, in einem Nah-Konstruktionsbezugspunkt zentriert und dann dort der Scheitelbrechwert des Nahteiles gemessen wird. Eine Rückfläche des Brillenglases 10 ist mit dem Bezugszeichen 54 bezeichnet. Eine Vorderfläche des Brillenglases 10 ist mit dem Bezugszeichen 56 bezeichnet. Ein Scheitelbrechwert-Messgerät ist mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet. Es ist erkennbar, dass dieses auf der Rückfläche 54 aufgelegt ist. Ein Anpasspunkt 16 der Vorderfläche 56 ist ebenfalls erkennbar. Dieser liegt auf einer Fixierlinie 14 bzw. deren Durchstoßpunkt durch die Vorderfläche 56. Die Fixierlinie 14 gibt gemäß Abschnitt 5.32 der Norm DIN EN ISO 13666: 2013-10 die Linie an, die die Mitte der Fovea mit der Mitte der Austrittspupille des Auges verbindet und deren Fortsetzung von der Mitte der Eintrittspupille vorwärts in den Objektraum. Dabei nimmt das Auge eine Primärstellung ein, die gemäß Abschnitt 5.32 die Stellung des Auges relativ zum Kopf für den Fall ist, dass die Augen bei Blickrichtung geradeaus ein Objekt anblicken, das sich in Augenhöhe befindet.
  • Ein Nah-Konstruktionsbezugspunkt auf der Vorderfläche 56 ist mit dem Bezugszeichen 18 bezeichnet. In diesem wird dann eine Messwirkung gemessen, bzw. eine gemessene Wirkung. Dies ist schematisch mit dem Bezugszeichen 27 bezeichnet. Dabei wird zum Beispiel ein Hauptstrahl 22 mit zwei Nebenstrahlen 24 und 26 mittels des Scheitelbrechwert-Messgeräts 20 erfasst. Auf diese Weise lässt sich ein Messwert für die Nah-Messwirkung 27 bestimmen.
  • In der 1b ist schematisch ein Strahlengang einer Nah-Gebrauchswirkung dargestellt, die schematisch mit 25 bezeichnet ist. Gleiche Elemente sind dabei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Eingezeichnet ist des Weiteren ein Augendrehpunkt 12 eines Auges 15. Ein Apex einer Cornea ist mit dem Bezugszeichen 13 bezeichnet. In der 1b ist das Auge in Blickrichtung auf den Nahteil positioniert und betrachtet ein Objekt im Nahbereich. Erkennbar ist, dass der Strahlengang in derartigen realen Betrachtungssituationen hinsichtlich des Hauptstrahls 22 und der Nebenstrahlen 24 und 26 wesentlich von dem in der Messanordnung in der 1a abweicht. Hierin liegt der Grund, dass die mittels der vorbeschriebenen normierten Verfahren zu ermittelnden Nahmesswirkungen 27 von den Nah-Gebrauchswirkungen 25 abweichen.
  • In der 2 ist in einem Diagramm beispielhaft diese Abweichung aufgetragen. Die 2 demonstriert beispielhaft für ein Gleitsicht-Brillenglas mit Standard Gebrauchsbedingungen, wie weit sich die Addition für den Brillenträger von dem Bestellwert für die Addition für Fernteilwirkungen von –6 Dioptrien bis +6 Dioptrien unterscheiden kann, falls das Brillenglas so ausgelegt ist, dass die mit dem Scheitelbrechwert-Messgerät gemessene Addition mit der bestellten Addition übereinstimmt. Gemessen wurde mit einem ”focal point an axis”-Strahlengang und rückseitiger Auflage des Brillenglases auf dem Scheitelbrechwert-Messgerät.
  • Wie zu erkennen ist, weicht die tatsächliche Addition von der bestellten Addition ab. Die Gebrauchs-Nahwirkung ist somit gegenüber der Fernteilwirkung für Werte in etwa größer als –2,0 Dioptrien Fernteilwirkung durchweg größer als bestellt. Insbesondere fällt auf, dass beispielsweise bei reinen Lesebrillen mit einer Fernteilwirkung von 0 Dioptrien die tatsächliche Addition zum Teil erheblich über der bestellten Addition liegt. Je höher die bestellte Addition, desto größer wird die Abweichung. So ergeben sich bei einer Addition von etwa 2,5 Dioptrien bereits Abweichungen von etwa +0,5 Dioptrien. Falls ein derartiger Kunde bei einem Augenoptiker eine neue Brille mit der Maßgabe bestellt, dass die bisherige Addition ihm nicht mehr genügt und der Augenoptiker dann basierend auf der alten Messwertaddition von 2,5 Dioptrien eine neue Brille mit einer Addition von 3,0 Dioptrien bestellt und diese neue Brille dann unter Berücksichtigung der Gebrauchsstellung mit individuellen Parametern derart gefertigt wird, dass auch tatsächlich die Brillenträger-Addition genau bei 3,0 Dioptrien liegt, würde der Brillenträger letztendlich keinen großen Unterschied merken, da auch bereits bei der alten Brille die tatsächliche Addition bei etwa 3,0 Dioptrien lag. Daher benötigt der Augenoptiker eine zumindest näherungsweise Kenntnis der Nah-Gebrauchswirkung und daraus abgeleitet der Addition im Brillenträgerstrahlengang, um hierauf als Referenz aufbauend basierend auf den Wünschen des Kunden Brillengläser mit einer geeigneten Addition zu bestellen.
  • Die 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Verfahrens zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung des Brillenglases 10. Das Verfahren ist allgemein mit dem Bezugszeichen 30 bezeichnet.
  • Zunächst erfolgt in dem Verfahren ein Schritt des Bestimmens 32 eines Zentrierungsdatensatzes des Brillenglases. Dieser Zentrierungsdatensatz weist dann zumindest eine Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunktes 18 und des Anpasspunkts 16 auf der Vorderfläche 56 des Brillenglases 10, einen Hornhautscheitelabstand des Brillenglases 10 und ein Vorneigungswinkel des Brillenglases 10 auf. Der Hornhaut-Scheitelabstand ist der Abstand zwischen der Rückfläche 54 des Brillenglases 10 und dem Apex der Hornhaut gemessen in Blickrichtung senkrecht zu einer Fassungsebene, vergleiche Abschnitt 5.27 der DIN EN ISO 13666: 2013-10. Der Vorneigungswinkel ist der Winkel in der Vertikalebene zwischen der Normalen zur Vorderfläche eines Brillenglases in dessen Mittelpunkt nach Kastensystem und der Fixierlinie des Auges in Primärposition, die üblicherweise als horizontal angenommen wird, vergleiche Abschnitt 5.18 der DIN EN ISO 13666: 2013-10. Die Zentrierungsdaten können von dem Augenoptiker selbst gemessen werden, insbesondere ist es aber auch möglich, hierzu eine Zentrierungserfassungseinrichtung, wie beispielsweise das unter der Bezeichnung ”i.Terminal” der Anmelderin vertriebene Produkt zu nutzen. Einrichtungen zur Erfassung der Zentrierungsdaten sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. In der Regel wird hier mittels einer Frontalaufnahme und einer seitlichen Aufnahme gegebenenfalls jeweils mit und ohne Brille die Lage der Brille vor den Augen des Brillenträgers bestimmt.
  • Darüber hinaus kann der bestimmte Zentrierungsdatensatz noch weitere Parameter der Zentrierung bzw. der Gebrauchsbedingungen erfassen, beispielsweise den Fassungsscheibenwinkel, eine Scheibenlänge, eine Scheibenhöhe und die Lage des Anpasspunktes oder des Nah-Konstruktionsbezugspunktes relativ zum Kastenmaß des Fassungsrandes.
  • Alle diese Parameter sind für den Augenoptiker mittels einer Zentrierungsdatenerfassungseinrichtung bestimmbar. Des Weiteren kann er diese Daten auch manuell bestimmen oder sie sind teilweise auch in einer in dem Brillenglas vorhandenen Gravur abgelegt bzw. in den Veröffentlichungen des Brillenglasherstellers zu finden. Des Weiteren sind Informationen beispielsweise zur Lage des Anpasspunktes vom Hersteller des Brillenglases bereitzustellen.
  • In einem Schritt 34 erfolgt dann das Bestimmen eines Parametersatzes des Brillenglases. Insbesondere kann dieser Parameterdatensatz eine Basiskurve oder Fernteilkurve des Brillenglases, ein Brechungsindex eines Materials des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Anpasspunkt des Brillenglases und eine dioptrische Messwirkung des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt aufweisen. Die dioptrische Messwirkung kann mittels eines üblichen Scheitelbrechwert-Messverfahrens bestimmt werden. Die Dicke des Brillenglases kann beispielsweise manuell gemessen werden mittels geeigneter Messeinrichtungen. Der Brechungsindex des Materials des Brillenglases ist durch den Hersteller anzugeben. Des Weiteren ist er üblicherweise in einer Gravur oder dauerhaften Kennzeichnung des Brillenglases abgelegt. Die Basiskurve des Brillenglases lässt sich ebenfalls manuell durch eine geeignete Messeinrichtung ermitteln oder ist in einer dauerhaften Kennzeichnung des Brillenglases enthalten.
  • Es versteht sich, dass die Schritte des Bestimmens 32 und des Bestimmens 34 nicht in einer bestimmten Reihenfolge ablaufen müssen. Die Schritte können in beliebiger Reihenfolge, aber auch ganz oder teilweise gleichzeitig durchgeführt werden.
  • In einem Beispiel kann etwa ein Gleitsicht-Brillenglas vorhanden sein, dessen Gebrauchs-Nahwirkung nicht bekannt ist. Aus den Herstellerangaben über das Brillenglas ist bekannt, dass ein ursprünglicher Durchmesser in der Produktion 65 mm betragen hat. Als nominelle Messwerte sind eine sphärische Wirkung von +2,0 Dioptrien bei einer Addition von 2,0 Dioptrien verschrieben. Die Brechzahl kann beispielsweise in einer Codierung einer Gravur des Brillenglases zu 1,664 vermerkt sein. Mittels eines geeigneten manuellen Messgeräts kann eine Dicke im Anpasspunkt von 3,1 mm ermittelt werden. Die Lage des Anpasspunktes ist ebenfalls aus den dauerhaften Kennzeichnungen und/oder einer Codierung in einer Gravur des Brillenglases ableitbar bzw. Herstellerangaben entnehmbar, die zwingend zur Verfügung zu stellen sind. Beispielsweise kann so der Anpasspunkt im Abstand zum nasalen Fassungsrand zu 23 mm und die Anpasspunkthöhe zu 21 mm bestimmt sein. Die Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunktes relativ zu dem Anpasspunkt ist ebenfalls Herstellerangaben zu entnehmen oder/und einer Gravur des Brillenglases entnehmbar. Im vorliegenden Beispiel soll dieser 18 mm unterhalb des Anpasspunktes liegen und horizontal um 2,5 mm in nasaler Richtung versetzt sein. Mittels einer geeigneten Einrichtung werden die Zentrierungsdaten des Brillenglases bestimmt, die Vorneigung zu 6°, der Fassungsscheibenwinkel zu 2,2°, der Hornhautscheitelabstand zu 12 mm, die Scheibenlänge zu 50 mm, die Scheibenhöhe zu 32,5 mm. Aus der Basiskurvenangabe lässt sich ein mittlerer Radius der Vorderfläche von 116.12 mm ermitteln.
  • Mit einem Blick auf die 4 ist somit die dortig schematisch angedeutete Situation hinreichend genau bestimmt. Das Brillenglas 10 in seiner Lage vor dem Auge 15 ist bekannt. Genaue Informationen über die Flächengestaltung der Rückfläche 54 sowie ihrer Verkippung gegeneinander liegen jedoch nicht vor und sind mit den üblichen Mitteln eines Augenoptikers auch nicht bestimmbar. Es sind jedoch nun hinreichende Informationen bekannt, was die ungefähre Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkts 18 relativ zu dem Auge 15 betrifft. Ein Augendrehpunkt 12 kann beispielsweise als Ursprung eines Koordinatensystems 64 angenommen werden. Ebenfalls kann ein Standardwert für einen Abstand 50 zur Cornea angenommen werden. Mit dem Zentrierungsdatensatz ist des Weiteren der Hornhautscheitelabstand 52 bestimmt, so dass auch der Abstand von der Cornea zur Rückfläche 54 des Brillenglases 10 bekannt ist. Die Dicke 58 des Brillenglases an dem Anpasspunkt ist ebenfalls bekannt. Die Dicke 58 am Anpasspunkt kann manuell gemessen sein. Vereinfacht kann jedoch auch die Mittendicke des Brillenglases 10 angenommen werden. Hinsichtlich der Dicken besteht im Rahmen der Approximation eine relativ große Robustheit des Verfahrens. Die Bestimmung der Dicke kann ausreichend in einem Toleranzbereich von 1,0 mm und vorzugsweise 0,5 mm sein. Des Weiteren kann vordefiniert ein Nah-Objektabstand 66 sein. Die Dimensionen entlang der Fixierlinie 14 sind daher bekannt. Auch ist der Vorneigungswinkel 70 mittels des Zentrierungsdatensatzes bestimmt. Dieser ist schematisch mit dem Bezugszeichen 70 bezeichnet und – lediglich zu Anschauungszwecken – als vertikaler Winkel zwischen der Fixierlinie 14 und der Normalen 68 auf der Vorderfläche eingezeichnet.
  • Hieraus ist aufgrund der Kenntnis über die Basiskurve der Vorderfläche 56 und der Tatsache, dass der Nah-Konstruktionsbezugspunkt auf der Vorderfläche liegt, die Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkts dreidimensional bestimmbar. Die Zentrierungsdaten, das heißt die Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 relativ zum Anpasspunkt in der Projektion der X-Y-Ebene ist ebenfalls bekannt. Angesichts der Kenntnis der Basiskurve der Vorderfläche 56 und der Kenntnis der Vorneigung des Brillenglases 10 ist dann noch die dreidimensionale Position des Nah-Konstruktionsbezugspunkts 18 bekannt. Falls das Brillenglas 10 keine einheitliche Basiskurve aufweist, kann die Approximation der Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkts auch mittels der Fernteilkurve erfolgen. Es wird dann also näherungsweise angenommen, dass die Vorderfläche sphärisch ist und die Fernteilkurve als Basiskurve aufweist. Des Weiteren ist es möglich, aus der Fernteilkurve des Brillenglasen und der Messwert-Addition oder der gekennzeichneten Addition des Brillenglases die Nahteilkurve zu bestimmen. Für den Übergang von der Fernteilkurve auf die Nahteilkurve kann dann ein Standard-Verlauf angenommen werden, um die Vorderfläche des Brillenglases zumindest näherungsweise zu bestimmen. Beispielsweise kann die Vorderfläche oberhalb eines Fern-Konstruktionsbezugspunkts oder des Anpasspunkts mit der Fernteilkurve angenommen werden, die dann bis 2 mm oberhalb des Nah-Konstruktionsbezugspunkts als glatte Fläche mit stetig ansteigender Krümmung in die Nahteilkurve übergeht. Beispiele für die Ermittlung einer Standard-Gleitsichtfläche, die näherungsweise angenommen werden kann, sind etwa in der Druckschrift EP 0 271 920 A2 angegeben.
  • Aus den Gebrauchsbedingungen und der Basiskurve ist auch die Lage des Brillenglases relativ zu dem Auge 15 um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 bekannt. In der 4 ist dies schematisch mittels der Tangentialebene 62 der Vorderfläche 56 im Nah-Konstruktionsbezugspunkt visualisiert. Es versteht sich, dass dies grundsätzlich ein dreidimensionales Problem ist. Aus den Gebrauchsbedingungen, insbesondere dem Vorneigungswinkel und der approximierten Geometrie der Vorderfläche 56 entlang der Basiskurve, die wiederum gegebenenfalls durch die Fernteilkurve approximiert sein kann, ist dann jedoch die Lage des Brillenglases 10 relativ zu dem Auge 15 dreidimensional derart bestimmbar, dass die Lage einer solchen Tangentialebene 62 im Raum relativ zu dem Auge 15 und der Fixierlinie des Auges 14 hinreichend genau bestimmt werden kann.
  • In einem Schritt 36 ist nun ein Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 des Brillenglases 10 mittels eines Linsenelements zu approximieren. Dieser Schritt ist mit 36 bezeichnet, zur schematischen Erläuterung wird auf die 5 Bezug genommen, in der dieses Linsenelement mit 72 bezeichnet ist. Des Weiteren sind eine Vorderfläche 78 des Linsenelements 72, eine Rückfläche 76 des Linsenelements 72, ein Referenzpunkt 74 und eine Tangentialebene 80 in dem Referenzpunkt 74 dargestellt. Dieses Linsenelement 72 wird basierend auf dem Parameterdatensatz bestimmt. Es wird so bestimmt, dass in dem Referenzpunkt 74 eine dioptrische Messwirkung verlangt wird, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 entspricht.
  • In dem dargestellten Beispiel wird das Linsenelement 72 als sphärisch-torisches Linsenelement approximiert. Die Vorderfläche ist somit sphärisch und die Rückfläche torisch ausgebildet. Hiermit kann eine hinreichend genaue Approximation der Messwirkung und der Gestalt in dem Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 des Brillenglases 10 erfolgen. Die sphärische Vorderfläche ist mit dem Bezugszeichen 78 bezeichnet. Die torische Rückfläche ist mit dem Bezugszeichen 76 bezeichnet. Die Messwerte des Brillenglases 10 sind aus dem Parameterdatensatz bekannt. Beispielsweise können diese mit einem bei einem Augenoptiker vorhandenen Scheitelbrechwert-Messgerät ermittelt werden. In dem voranstehend benannten Beispiel kann beispielsweise mittels eines solchen Geräts bei rückseitiger Auflage des Brillenglases 10 auf der Messgeräteauflage und ”focal-point an axis”(FOA)-Strahlengang, eine Wirkung in einem ersten Hauptschnitt zu 3,7 Dioptrien, in einem zweiten Hauptschnitt zu 4,3 Dioptrien mit einer zylindrischen Wirkung von 0,6 Dioptrien bei einer Achslage 102,6° im TABO-Schema, das dem Durchschnittsfachmann bekannt ist, bestimmt worden sein kann. Die prismatische Wirkung kann mit einer prismatischen Ablenkung von 2,95 cm/m bei einer Basislage von 105,1° im TABO-Schema bestimmt sein. Der Name TABO stammt von dem damaligen Technischen Ausschuss für Brillenoptik, der dieses Schema bereits im Jahr 1928 vorgeschlagen hat. Die ebenfalls gemessene Dicke am Nah-Konstruktionsbezugspunkt beträgt 3,0 mm. Hieraus lässt sich einem Nah-Konstruktionsbezugspunkt eine mittlere Wirkung von 4 Dioptrien ableiten. Da dieses alte Brillenglas 10 derart ausgelegt wurde, dass die Messwirkung der verordneten Wirkung entspricht, stimmt somit die mittlere Wirkung von 4,0 Dioptrien mit den verordneten 2 Dioptrien Fernteilwirkung plus 2 Dioptrien Addition überein.
  • Basierend auf diesen Werten lässt sich nun ein Einstärkenglas mit sphärischer Vorderfläche und torischer Rückfläche bestimmen, welche das Linsenelement 72 bestimmen, wobei das Linsenelement 72 dieselben dioptrischen Eigenschaften besitzt. Der Krümmungsradius der Vorderfläche wird ebenfalls zu 116,12 mm festgesetzt. Die Mittendicke des Linsenelements 72 wird mit der Dicke am Nah-Konstruktionsbezugspunkt zu 3,0 mm gesetzt. Hieraus ergibt sich für die Rückfläche ein Krümmungsradius in einem ersten Hauptschnitt zu 451,70 mm wobei die Richtung im TABO-Schema dieses ersten Abschnitts zu 12,7° bestimmt werden kann. In einem zweiten, dazu senkrechten Hauptschnitt beträgt der Krümmungsradius zur Rückfläche 318,93 mm. Um die prismatischen Wirkungen zu erzielen, ist ein Kippwinkel der Rückfläche um die Horizontalachse von 2,47° und um die Vertikalachse zu 0,67° herzustellen. Auf diese Weise erhält man das Linsenelement 72 mit einer dioptrischen Wirkung im Referenzpunkt 74, die der des Brillenglases im Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 entspricht. Eine hinreichend gute Flächenbeschreibung liegt somit nun vor. Das Linsenelement 72 muss nur noch passend vor dem Auge 15 positioniert werden.
  • Mit Blick auf die 6 ist mit anderen Worten hierzu eine Tangentialebene 80 zu der Vorderfläche 78 in dem Referenzpunkt 74 derart vor dem Auge anzuordnen, so dass dies der tatsächlichen Gebrauchsposition bzw. der Lage der Tangentialebene 62 des Brillenglases 10 möglichst genau entspricht. Mittels dieser – fiktiven – Lage lässt sich dann eine Strahldurchrechnung für einen Nah-Objektabstand 66 für einen Hauptstrahl durch den Referenzpunkt 74 und durch den Augendrehpunkt 12 durchführen und die tatsächliche Gebrauchs-Nahwirkung ermitteln. Dazu kann beispielsweise eine sphärische Vorderfläche mit dem ermitteltem Radius von 116.12 mm mit Hilfe der Zentrierungsdaten und der Lage des Anpasspunktes so vor den Augendrehpunkt positioniert werden, dass diese sphärische Vorderfläche die gemessene Vorneigung von 6° und den gemessenen Fassungsscheibenwinkel von 2.2° realisiert. Die Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 ist bekannt und mit Hilfe der so geneigten Vorderfläche ist dann auch die Tangentialebene 62 zu dieser sphärischen Vorderfläche am Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 bekannt. Der Referenzpunkt 74 ist somit in die Koordinaten des Nah-Konstruktionsbezugspunkts 18 zu verschieben. Dann ist das Linsenelement 72 zu verkippen, so dass die Lage der Tangentialebene 80 derjenigen der Ebene 62 entspricht. Es versteht sich, dass Verkippungen um mehrere Achsen zu erfolgen haben, da es sich um eine dreidimensionale Lage vor dem Auge 15 handelt und die Darstellung der 46 lediglich zu Veranschaulichungszwecken zweidimensional gestaltet ist.
  • Hierauf aufbauend ist es nun möglich, aus dem Nah-Objektabstand einen Hauptstrahl 22 und zwei Nebenstahlen 24, 26 zu errechnen, wobei der Hauptstrahl durch den Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 bzw. Referenzpunkt 74 und den Augendrehpunkt 12 verläuft. Auf diese Weise ist es möglich, die Gebrauchs-Nahwirkung für den Brillenträger in dem Schritt 40 des Verfahrens 30 hinreichend genau zu approximieren.
  • Dem Augenoptiker ist dann die Gebrauchs-Nahwirkung 25 bekannt. Darauf aufbauend lässt sich dann beispielsweise hinreichend genau die Gebrauchs-Addition bzw. Addition im Brillenträgerstrahlengang ermitteln und es liegen Referenzwerte vor, basierend auf denen eine geeignete Bestelladdition vorgegeben werden kann.
  • Im voranstehend benannten Beispiel erfolgt beispielsweise eine Verschiebung in einen Nah-Konstruktionsbezugspunkt, der 18 mm unterhalb des Anpasspunkts und 2,5 mm nasal versetzt liegt. Der Hornhaut-Scheitelabstand kann 12 mm betragen und der Abstand der Hornhaut zum Augendrehpunkt kann mit einem Wert von 12,5 mm angenommen werden. Der Nah-Objektabstand wird zu 380 mm zur Glasvorderseite in Richtung des Strahlverlaufs bestimmt. Auf diese Weise ergibt sich eine mittlere Glaswirkung von 4,48 Dioptrien als Gebrauchs-Nahwirkung. Es ist somit bekannt, dass in der Gebrauchssituation eine um 0,48 Dioptrien größere Nahwirkung als die Messwirkung vorliegt.
  • Die 7 zeigt eine Ausführungsform eines computerimplementierten Verfahrens 90 gemäß der vorliegenden Erfindung. Das computerimplementierte Verfahren ist allgemein mit dem Bezugszeichen 90 bezeichnet. In dem computerimplementierten Verfahren erfolgt zunächst ein Schritt des Bereitstellens eines Zentrierungsdatensatzes des Brillenglases 10, der allgemein mit 92 bezeichnet ist. In diesem werden zumindest die Lage eines Nah-Konstruktionsbezugspunkts 18 auf der Vorderfläche des Brillenglases, die Lage eines Anpasspunkts 16 auf der Vorderfläche des Brillenglases, ein Hornhautscheitelabstand des Brillenglases und ein Vorneigungswinkel des Brillenglases bereitgestellt. Des Weiteren erfolgt ein Schritt des Bereitstellens 94 eines Parameterdatensatzes des Brillenglases, wobei der Parameterdatensatz zumindest eine Basiskurve des Brillenglases bzw. eine mittlere Krümmung des Fernteils der Vorderfläche, einen Brechungsindex eines Materials des Brillenglases, eine Dicke des Brillenglases an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases und eine dioptrische Messwirkung des Brillenglases in den Nah-Konstruktionsbezugspunkt aufweist.
  • Sowohl der Schritt des Bereitstellens 92 als auch des Bereitstellens 94 kann in unterschiedlichen Formen erfolgen. Das Bereitstellen kann durch Eingeben in eine Datenverarbeitungseinrichtung und durch Auslesen eines gespeicherten Zentrierungsdatensatzes bzw. Parameterdatensatzes oder durch Übermittlung mittels einer Datenschnittstelle erfolgen.
  • Hierauf aufbauend erfolgt dann im Schritt 96 das Approximieren eines Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases, indem ein Linsenelement basierend auf dem Parameterdatensatz bestimmt wird, das in dem Referenzpunkt 74 eine dioptrische Messwirkung 27 aufweist, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases 10 in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 entspricht.
  • Insbesondere sind im Rahmen dieses computerimplementierten Verfahrens als auch des vorhergehend beschriebenen Verfahrens 30 das Vorgehen zur Bestimmung eines korrespondierenden sphärisch-torischen Brillenglases dem Fachmann bekannt und möglich.
  • Mit Hilfe einer vorgegebenen Basiskurve ergibt sich ein Radius der sphärischen Vorderfläche. Damit lassen sich aus den gemessenen fokussierenden Wirkungen sowie der Dickenvorgabe die Radien und die Achslage des sphärisch-torischen Einstärkenglases nach bekannten Scheitelbrechwertformeln der Augenoptik berechnen (siehe z. B. ”Optik und Technik der Brille” von Heinz Diepes und Ralf Blendowske, 2. Auflage, 2005 Optische Fachveröffentlichung GmbH, Heidelberg, Abschnitt 2.4).
  • Für kleine prismatische Wirkungen lässt sich danach die prismatische Wirkung durch eine Dezentration des Referenzpunktes realisieren, wie sie z. B. in Kapitel 8 des Buches ”The principles of ophtalmic lenses” von M. Jalie, 1977, Third Edition, The Association of Dispensing Opticians, London beschrieben ist.
  • Für ein Glas mit größerer prismatischer Wirkung bzw. für eine noch exaktere Rechnung kann ein so berechnetes Glas als Startglas für eine nichtlineare Optimierung verwendet werden. Bei dieser nichtlinearen Optimierung können ausgehend von der geforderten sphärischen und astigmatischen Wirkung in einem Messstrahlengang, den geforderten horizontalen und vertikalen prismatischen Ablenkungen des Strahlenbündels und der geforderten Dicke des Glases, die Hauptradien und die Achslage der torischen Rückfläche sowie die horizontale und vertikale Verkippung der Vorderfläche zur Rückfläche bestimmt werden. Es lässt sich zum Beispiel ein nichtlineares Gleichungssystem für diese zu bestimmenden Parameter aufstellen, das iterativ gelöst werden kann. Für die Berechnung kann ein Algorithmus verwendet werden, wie er beispielsweise in dem Buch ”Practical Optimization” von Philip E. Gill, W. Murray und Margaret H. Wright, Academic Press, USA, 1981, Kapitel 4.7 beschrieben ist. Die zugehörige Strahl- und Wirkungsrechnung kann dabei beispielsweise entsprechend dem Vorgehen in der Veröffentlichung ”A Computer Automated Lens Correction Procedure” Kapitel 3, von G. Spencer, University of Rochester, USA, 1963 vorgenommen werden.
  • Wie voranstehend bereits für das Verfahren 30 beschrieben, ist dann in einem Schritt 98 die Lage des Linsenelements 72 relativ zu einem Augendrehpunkt basierend auf dem Zentrierungsdatensatz zu ermitteln. Der Abstand 50 der Hornhaut 13 von dem Augendrehpunkt 12 ist dabei vordefiniert. In einem Schritt 99 erfolgt dann das Ermitteln der Gebrauch-Nahwirkung in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt 18 des Brillenglases 10. Für die Berechnung der dioptrischen Wirkung des Glases kann dabei beispielsweise eine Strahldurchrechnung verwendet werden, wie es in ”A Computer Automated Lens Correction Procedure” Kapitel 3, von G. Spencer, University of Rochester, USA, 1963 beschrieben ist. Für eine kleine Dicke kann auch eine Rechnung entsprechend dem Fachartikel „Oblique Central Refraction in Spherocylindrical Corrections with Both Faceform and Pantoscopic Tilt” von Michael P. Keating (Optometry and Vision Science, Vol. 72, No. 4, pages 258–265, 1995) vorgenommen werden.
  • Die 8 zeigt eine Ausführungsform eines Systems 100. Das System weist eine Datenverarbeitungseinrichtung 110 auf. Die Datenverarbeitungseinrichtung 110 ist insbesondere dazu ausgebildet, Schritte des Approximierens, des Bestimmens einer Lage des Linsenelements und des Ermittelns der Gebrauchswirkung vorzunehmen, wie sie beispielsweise als Schritte 96–99 des Verfahrens 90 beschrieben sind. Bei der Datenverarbeitungseinrichtung 110 kann es um jedwede geeignete Datenverarbeitungseinrichtung handeln. Das System weist darüber hinaus mindestens eine Eingabeeinrichtung auf. Dargestellt sind in dem vorliegenden Beispiel zwei Eingabeeinrichtungen 112 und 114. Es können jedoch auch noch weitere Eingabeeinrichtungen vorgesehen sein. Die Eingabeeinrichtungen können direkt mit der Datenverarbeitungseinrichtung verbunden sein, dies ist beispielhaft anhand der Verbindung 120 aufgezeigt. Eine Eingabeeinrichtung 112 kann jedoch auch entfernt von der Datenverarbeitungseinrichtung 110 angeordnet sein, wie über die Verbindung 118 schematisch veranschaulicht ist. Bei der entfernten Anordnung kann es sich um eine Anordnung über wenige Meter entfernt aber auch um eine räumlich stark getrennte Anordnung von mehreren Kilometern handeln, so dass die Verbindung 118 beispielsweise über das Internet bereitgestellt wird. Die Verbindungen 118 bzw. 120 können grundsätzlich drahtgebunden, aber auch drahtlos bereitgestellt sein. Mittels der Eingabeeinrichtung 112, 114 werden der Zentrierungsdatensatz und der Parameterdatensatz an die Datenverarbeitungseinrichtung 110 bereitgestellt. Bei einer Eingabeeinrichtung 112, 114 kann es sich beispielsweise um eine Tastatur, eine Maus oder eine andere geeignete Eingabeeinrichtung handeln. Es kann sich grundsätzlich auch um ein Messgerät, beispielsweise ein Scheitelbrechwert 20 oder eine Zentrierungsdatenerfassungseinrichtung, wie beispielsweise ein ”i.Terminal” handeln, wie es von der Anmelderin vertrieben wird.
  • Nachdem die Gebrauchs-Nahwirkung von der Datenverarbeitungseinrichtung 110 ermittelt wurde, kann diese über eine Ausgabeeinrichtung 116 ausgegeben werden. Die Ausgabeeinrichtung 116 ist über eine Verbindung 122 mit der Datenverarbeitungseinrichtung 110 verbunden. Die Verbindung 122 kann grundsätzlich ebenfalls nicht zwingend direkt ausgebildet sein, sondern grundsätzlich auch beispielsweise über das Internet oder eine andere drahtgebundene oder drahtlose Netzwerkverbindung bereitgestellt sein. Grundsätzlich ist es somit denkbar, dass das gesamte System 100 beispielsweise vor Ort bei einem Augenoptiker vorhanden ist. Grundsätzlich ist jedoch auch denkbar, dass beispielsweise lediglich die Eingabeeinrichtung 112 und 114 sowie die Ausgabeeinrichtung 116 vor Ort bei einem Optiker vorhanden sind, die Datenverarbeitungseinrichtung 110 jedoch räumlich getrennt an einem anderen Ort, beispielsweise einer anderen Stadt oder sogar in einem anderen Land angeordnet ist.
  • Die 9 zeigt letztlich schematisch ein Computerprogrammprodukt 130. Auf diesem ist ein Programmcode abgelegt, der dazu geeignet ist, ein Verfahren 30 oder ein computerimplementiertes Verfahren 90 auszuführen, wenn der Programmcode auf einer Datenverarbeitungseinrichtung ausgeführt wird, beispielsweise der Datenverarbeitungseinrichtung 110 des Systems 100.

Claims (15)

  1. Verfahren (30) zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung (25) eines Brillenglases (10), mit den folgenden Schritten: Bestimmen (32) eines Zentrierungsdatensatzes des Brillenglases (10), wobei der Zentrierungsdatensatz zumindest eine Lage eines Nah-Konstruktionsbezugspunkts (18) auf einer Vorderfläche des Brillenglases (10), eine Lage eines Anpasspunkts (16) auf der Vorderfläche des Brillenglases (10), einen Hornhautscheitelabstand des Brillenglases (10) und einen Vorneigungswinkel des Brillenglases (10) aufweist, Bestimmen (34) eines Parameterdatensatzes des Brillenglases (10), wobei der Parameterdatensatz zumindest eine Basiskurve des Brillenglases (10), einen Brechungsindex eines Materials des Brillenglases (10), eine Dicke des Brillenglases (10) an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10), eine Dicke des Brillenglases (10) an dem Anpasspunkt (16) des Brillenglases (10) und eine dioptrische Messwirkung (27) des Brillenglases (10) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) aufweist, Approximieren (36) eines Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10), indem ein Linsenelement (72) basierend auf dem Parameterdatensatz bestimmt wird, das in einem Referenzpunkt (74) eine dioptrische Messwirkung (27) aufweist, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases (10) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) entspricht, und an dem Referenzpunkt (74) eine Dicke aufweist, die der Dicke des Brillenglases (10) an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) entspricht, Bestimmen (38) einer Lage des Linsenelements (72) relativ zu einem Augendreh punkt (12) basierend auf dem Zentrierungsdatensatz, wobei ein Abstand (50) einer Hornhaut (13) von dem Augendrehpunkt (12) vordefiniert sind, und Ermitteln (40) der Gebrauchs-Nahwirkung (25) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) basierend auf dem in der bestimmten Lage zu dem Augendrehpunkt (12) angeordneten Linsenelement (72), dem vordefinierten Abstand (50) der Hornhaut (13) von dem Augendrehpunkt (12) und einem vordefinierten Nah-Objektabstand (66).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) mittels eines sphärotorischen Linsenelements (72) approxirniert wird, dessen Basiskurve der Basiskurve oder der Nahteilkurve des Brillenglases (10) entspricht.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schritt des Approximierens das Linsenelement (72) bestimmt wird, indem eine Form eines vordefinierten Grund-Gleitsichtglases derart verändert wird, dass seine Dicke an seinem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) einer Dicke des Brillenglases (10) an einem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) entspricht und seine dioptrische Messwirkung (27) in seinem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) einer dioptrischen Messwirkung des Brillenglases (10) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) entspricht.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen der Lage des Linsenelements (72) das Bestimmen einer Verkippung des Linsenelements (72) aufweist und das Bestimmen einer Koordinatenposition des Referenzpunkts (74) relativ zu dem Augendrehpunkt (12) derart aufweist, dass die Lage des Referenzpunkts (74) relativ zu dem Augendrehpunkt (12) der des Nah-Konstruktionsbezugspunkts (18) des Brillenglases (10) relativ zu dem Augendrehpunkt (12) entspricht.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Approximierens das Bestimmen einer Geometrie der Vorderfläche, einer Geometrie der Rückfläche und einer Verkippung der Rückfläche relativ zu der Vorderfläche aufweist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Ermittelns der Nahwirkung in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) erfolgt, indem ein Strahlengang für ein Strahlenbündel aus dem Nah-Objektabstand (66) durch den Referenzpunkt (74) des Linsenelements (72) und den Augendrehpunkt (12) ermittelt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Brillenglas (10) eine Gravur oder eine dauerhafte Kennzeichnung aufweist, in dem eine Brechzahl des Brillenglases (10) breitgestellt ist und/oder eine Basiskurve des Brillenglases (10) bereitgestellt ist, und/oder dass das Brillenglas (10) eine sphärische Vorderfläche aufweist.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierungsdatensatz zumindest einen weiteren Parameter aus einer Gruppe bestehend aus einem Fassungsscheibenwinkel, einer Anpasspunkthbhe, einer Scheibenlänge, einer Scheibenhöhe, einer Dezentration und einer Lage eines Anpasspunktes relativ zu einem Fassungsrand auf einer Vorderfläche des Brillenglases (10) aufweist.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren des Weiteren einen Schritt des Ermittelns einer Gebrauchs-Addition des Brillenglases (10) aufweist, indem eine dioptrische Messwirkung des Brillenglases (10) in einem Fern-Konstruktionsbezugspunkt des Brillenglases (10) bestimmt wird und eine Differenz zwischen der Gebrauchs-Nahwirkung (25) und der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases (10) in dem Fern-Konstruktionsbezugspunkt bestimmt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schritt des Bestimmens eines Zentrierungsdatensatzes die Basiskurve und/oder die Nahteilkurve und/oder die Dicke an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) manuell gemessen wird, und/oder wobei die dioptrische Messwirkung (27) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) mit einem Scheitelbrechwert-Messgerät (20) gemessen wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen des Zentrierungsdatensatzes mittels einer Vorrichtung zur Erfassung von Zentrierungsdaten erfolgt.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass für den Brechungsindex des Materials des Brillenglases (10) und/oder für die Lage des Nah-Konstruktionsbezugspunkts (18) auf einer Vorderfläche des Brillenglases (10) ein vordefinierter Standardparameter genutzt wird.
  13. Computerimplementiertes Verfahren (90) zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung (25) eines Brillenglases (10), mit den folgenden Schritten: Bereitstellen (92) eines Zentrierungsdatensatzes des Brillenglases (10), wobei der Zentrierungsdatensatz zumindest eine Lage eines Nah-Konstruktionsbezugspunkts (18) auf einer Vorderfläche des Brillenglases (10), eine Lage eines Anpasspunkts (16) auf der Vorderfläche des Brillenglases (10), einen Hornhautscheitelabstand des Brillenglases (10) und einen Vorneigungswinkel des Brillenglases (10) aufweist, Bereitstellen (94) eines Parameterdatensatzes des Brillenglases (10), wobei der Parameterdatensatz zumindest eine Basiskurve des Brillenglases (10), einen Brechungsindex eines Materials des Brillenglases (10), eine Dicke des Brillenglases (10) an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10), eine Dicke des Brillenglases (10) an dem Anpasspunkt (16) des Brillenglases (10) und eine dioptrische Messwirkung (27) des Brillenglases (10) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) aufweist, Approximieren (96) eines Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10), indem ein Linsenelement (72) basierend auf dem Parameterdatensatz bestimmt wird, das in einem Referenzpunkt (74) eine dioptrische Messwirkung (27) aufweist, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases (10) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) entspricht, und an dem Referenzpunkt (74) eine Dicke aufweist, die der Dicke des Brillenglases (10) an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) entspricht, Bestimmen (98) einer Lage des Linsenelements (72) relativ zu einem Augendrehpunkt (12) basierend auf dem Zentrierungsdatensatz, wobei ein Abstand (50) einer Hornhaut (13) von dem Augendrehpunkt (12) vordefiniert sind, und Ermitteln (99) der Gebrauchs-Nahwirkung (25) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) basierend auf dem in der bestimmten Lage zu dem Augendrehpunkt (12) angeordneten Linsenelement (72), dem vordefinierten Abstand (50) der Hornhaut (13) von dem Augendrehpunkt (12) und einem vordefinierten Nah-Objektabstand (66).
  14. System (100) zum näherungsweisen Ermitteln einer Gebrauchs-Nahwirkung (25) eines Brillenglases (10), wobei das System (100) mindestens eine Eingabeeinrichtung (112, 114) aufweist und dazu ausgebildet ist, einen Zentrierungsdatensatzes des Brillenglases (10) mittels der mindestens einen Eingabeeinrichtung bereitgestellt zu bekommen, wobei der Zentrierungsdatensatz zumindest eine Lage eines Nah-Konstruktionsbezugspunkts (18) auf einer Vorderfläche des Brillenglases (10), eine Lage eines Anpasspunkts (16) auf der Vorderfläche des Brillenglases (10), einen Hornhautscheitelabstand des Brillenglases (10) und einen Vorneigungswinkel des Brillenglases (10) aufweist, und wobei das System (100) des Weiteren dazu ausgebildet ist, einen Parameterdatensatzes des Brillenglases (10) mittels der mindestens einen Eingabeeinrichtung (112, 114) bereitgestellt zu bekommen, wobei der Parameterdatensatz zumindest eine Basiskurve des Brillenglases (10), einen Brechungsindex eines Materials des Brillenglases (10), eine Dicke des Brillenglases (10) an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10), eine Dicke des Brillenglases (10) an dem Anpasspunkt (16) des Brillenglases (10) und eine dioptrische Messwirkung (27) des Brillenglases (10) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) aufweist, wobei das System (100) des Weiteren eine Datenverarbeitungseinrichtung (110) aufweist, die dazu eingerichtet ist, die folgenden Schritte auszuführen: Approximieren eines Bereichs um den Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10), indem ein Linsenelement (72) basierend auf dem Parameterdatensatz bestimmt wird, das in einem Referenzpunkt (74) eine dioptrische Messwirkung (27) aufweist, die der dioptrischen Messwirkung des Brillenglases (10) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) entspricht, und an dem Referenzpunkt (74) eine Dicke aufweist, die der Dicke des Brillenglases (10) an dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) entspricht, Bestimmen einer Lage des Linsenelements (72) relativ zu einem Augendrehpunkt (12) basierend auf dem Zentrierungsdatensatz, wobei ein Abstand (50) einer Hornhaut (13) von dem Augendrehpunkt (12) vordefiniert sind, und Ermitteln der Gebrauchs-Nahwirkung (25) in dem Nah-Konstruktionsbezugspunkt (18) des Brillenglases (10) basierend auf dem in der bestimmten Lage zu dem Augendrehpunkt (12) angeordneten Linsenelement (72), dem vordefinierten Abstand (50) der Hornhaut (13) von dem Augendrehpunkt (12) und einem vordefinierten Nah-Objektabstand (66), und wobei das System (100) des Weiteren eine Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben der Gebrauchs-Nahwirkung (25) aufweist.
  15. Computerprogrammprodukt mit darauf abgelegtem Programmcode, der dazu ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der Schritte 1 bis 13 auszuführen, wenn der Programmcode auf einer Datenverarbeitungseinrichtung ausgeführt wird.
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