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Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung einer mobilen Arbeitsmaschine, insbesondere eines Flurförderzeugs, die eine elektromagnetisch lösbare Speicherbremse aufweist, die durch einen Energiespeicher in eine Bremsstellung und mittels einer Ankerscheibe in eine Lösestellung beaufschlagbar ist, wobei eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen ist, mittels der die in der Lösestellung befindliche Ankerscheibe mechanisch verriegelbar ist, wobei die Verriegelungseinrichtung einen zwischen einer Lösestellung und einer Verriegelungsstellung bewegbaren Sperrkörper aufweist.
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Eine gattungsgemäße Bremseinrichtung, die als elektromagnetisch lösbare Speicherbremse ausgebildet ist und bei der eine von einem zwischen einer Lösestellung und einer Verriegelungsstellung bewegbaren Sperrkörper gebildete Verriegelungseinrichtung vorgesehen ist, mittels der die in der Lösestellung befindliche Ankerscheibe mechanisch verriegelbar ist, ist aus den
4 und
5 der
DE 10 2014 105 607 A1 bekannt.
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Mit der Verriegelungseinrichtung, die die Ankerscheibe der Speicherbremse in der Lösestellung mechanisch arretiert und somit die Speicherbremse im gelösten Zustand mechanisch verriegelt, wird es ermöglicht, eine mit der Bremseinrichtung ausgestattetes Fahrzeug abzuschleppen, beispielsweise bei einem Stromausfall, nachdem die Ankerscheibe in die Lösestellung der Speicherbremse betätigt wurde.
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Mit der Verriegelungseinrichtung, die die Ankerscheibe der Speicherbremse in der Lösestellung mechanisch arretiert und somit die Speicherbremse im gelösten Zustand mechanisch verriegelt, wird es weiterhin ermöglicht, die Speicherbremse in einem Normalbetriebszustand der Arbeitsmaschine durch eine mechanische Arretierung der Ankerscheibe in der Lösestellung zu arretieren. Dadurch wird zum Offenhalten der Speicherbremse in der Lösestellung keine weitere elektrische Energie benötigt, so dass eine die Ankerscheibe betätigende Spule der elektromagnetisch lösbaren Speicherbremse nicht mehr bestromt werden muss. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn der Energiespeicher der Speicherbremse große Axialkräfte aufbringt und deshalb eine relativ hohe elektrische Leistung zum elektromagnetischen Offenhalten der Speicherbremse nötig ist. Nach der Verriegelung der Speicherbremse im gelösten Zustand – was mit einer Fixierung der angezogenen Ankerplatte gleichzusetzen ist – kann hingegen der Spulenstrom ausgeschaltet werden, so dass in diesem Zustand keine elektrische Leistung erforderlich ist.
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Für den sicheren Betrieb der Bremseinrichtung ist es jedoch erforderlich, den Zustand der Verriegelungseinrichtung zu ermitteln.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremseinrichtung der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die hinsichtlich der Betriebssicherheit verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, mit der die Position des Sperrkörpers erfassbar ist. Mit einer Sensoreinrichtung kann die Position des Sperrkörpers auf einfache Weise erfasst und die Arretierung der Ankerscheibe sensiert werden. Von einer mit der Sensoreinrichtung in Wirkverbindung stehenden elektronischen Steuereinrichtung kann somit auf einfache Weise die Position des Sperrkörpers erfasst werden, um Fehlfunktion der Bremseinrichtung zu erkennen oder zu verhindern. Die erfindungsgemäße Sensierung der Arretierung der Ankerscheibe mittels einer die Position des Sperrkörpers erfassenden Sensoreinrichtung führt somit zu einer verbesserten Betriebssicherheit der Bremseinrichtung.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Sperrkörper als linear beweglicher Sperrschieber ausgebildet und weist die Sensoreinrichtung eine Messspule auf, in die ein mit dem Sperrschieber verbundener Tauchstift eintaucht. Mit einer derartigen Sensoreinrichtung kann die Position eines als Sperrschieber ausgebildeten Sperrkörpers in genauer Weise erfasst und bestimmt werden. Ein von einer Messspule und einem in die Messspule eintauchenden Tauchstift, der mit dem Sperrschieber verbunden ist, gebildete Sensoreinrichtung ermöglicht es weiterhin, die Position des Sperrschiebers berührungslos und verschleißfrei zu messen, wobei eine derartige Sensoreinrichtung zudem eine sehr zuverlässige, störungsfreie und funktionssichere Messung der Position des Sperrschiebers ermöglicht.
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Der Tauchstift kann mit dem Sperrschieber auf verschiedene Arten verbunden werden. Hinsichtlich eines geringen Bauaufwandes ergeben sich Vorteile, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung der Tauchstift mit dem Sperrschieber durch eine Verschraubung verbunden ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Messspule in einem Verschlussstopfen eingebaut, der in einer Bohrung eines Bremsgehäuses der Bremseinrichtung angeordnet ist. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, ein mit der Messspule in Verbindung stehendes Kabel aus der Bremseinrichtung heraus zu führen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, weist die Ankerscheibe zumindest einen stirnseitig angeordneten axialen Verriegelungsstift auf, der sich durch eine Axialbohrung in einem Spulengehäuse der Bremseinrichtung hindurch zu einer Rückseite des Spulengehäuses erstreckt und mit dem dort angeordneten Sperrschieber in Eingriff bringbar ist. Hierdurch wird eine einfach aufgebaute und funktionssichere Verriegelung der Ankerscheibe in der Lösestellung erzielt.
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Hierbei weist vorteilhafterweise der Verriegelungsstift einen Kopf auf, der an einen Schaft geringeren Durchmessers als der Kopf anschließt, wobei der Sperrschieber für jeden Verriegelungsstift mit einer Ausnehmungen versehen ist und jede Ausnehmung einen Freigabebereich mit einer den Kopfdurchmesser des zugeordneten Verriegelungsstiftes geringfügig übersteigenden Öffnungsweite und einen daran anschließenden Sperrbereich mit einer den Schaftdurchmesser des zugeordneten Verriegelungsstiftes geringfügig übersteigenden Öffnungsweite aufweist, wobei der Sperrschieber zwischen der Lösestellung und der Verriegelungsstellung relativ zur Rückseite des Spulengehäuses querbeweglich ist, wobei jeweils der Kopf des Verriegelungsstifts in der Lösestellung des Sperrschiebers zum Freigabebereich der Ausnehmung fluchtet und in diesen eintauchbar ist und in der Verriegelungsstellung des Sperrschiebers zum Sperrbereich der Ausnehmungen fluchtet und axial dazu benachbart ist. Die Ausnehmungen des Sperrschiebers ermöglichen somit je nach Position des Sperrschiebers eine ungehinderte Axialbewegung der Verriegelungsstifte und damit der Ankerplatte der Speicherbremse oder blockieren die am Anschlag befindliche Ankerplatte in dieser Stellung, indem jeweils der Sperrbereich jeder Ausnehmung fluchtend zum Kopf des zugeordneten Verriegelungsstifts angeordnet und somit ein Eintauchen des Verriegelungsstifts in das Spulengehäuse verhindert ist.
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Der Sperrkörper ist bevorzugt in Richtung zur Lösestellung federbelastet und mittels eines Aktuators, insbesondere eines Schaltmagneten, in die Verriegelungsstellung betätigbar.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen
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1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Bremseinrichtung,
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2 einen Ausschnitt der 2 in einer vergrößerten Darstellung und
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3 eine Ansicht gemäß der Linie A-A der 1.
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In den 1 und 2 ist eine mit einer erfindungsgemäßen Bremseinrichtung 1 versehene Achse 2 einer mobilen Arbeitsmaschine, beispielsweise eines Flurförderzeugs, in einem Längsschnitt dargestellt.
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Die Achse 2 weist ein Achsgehäuse 3 auf, in dem eine erste Achswelle 4a und eine zur ersten Achswelle 4a konzentrisch (koaxial) angeordnete zweite Achswelle 4b drehbar um eine Drehachse D angeordnet sind. Die beiden Achswellen 4a, 4b sind zueinander fluchtend axial hintereinander angeordnet und enden achsinnenseitig in einem in Achsmitte oder annähernd in Achsmitte angeordneten Achsgehäusebereich, der einen Bremsenraum 5 bildet, in dem die Bremseinrichtung 1 angeordnet ist.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Achsgehäuse 3 von zwei Gehäusehälften 3a, 3b gebildet, die im Bereich des Bremsenraumes 5 geteilt sind.
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Das Achsgehäuse 3 weist eine erste Gehäusewand 6a auf, in dem die erste Achswelle 4a mittels eines Lagers 7a, beispielsweise eines Wälzlagers, drehbar gelagert ist. Entsprechend weist das Achsgehäuse 2 eine zweite Gehäusewand 6b auf, in dem die zweite Achswelle 4b mittels eines Lagers 7b, beispielsweise eines Wälzlagers, drehbar gelagert ist. Die Gehäusewände 6a, 6b sind jeweils senkrecht zur Drehachse D angeordnet und in axialer Richtung voneinander beabstandet.
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Die an den achsinnenseitigen Enden der beiden Achswellen 4a, 4b angeordnete Bremseinrichtung 1 ist in axialer Richtung zwischen den beiden Gehäusewänden 6a, 6b angeordnet, die den Bremsenraum 5 in axialer Richtung begrenzen.
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Die Bremseinrichtung 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Lamellenbremse ausgebildet. Die Bremseinrichtung 1 besteht aus abwechselnd angeordneten ersten und zweiten Bremsrotoren 7a, 7b und Bremsstatoren 8. Die ersten Bremsrotoren 7a der Bremseinrichtung 1 wirken mit der ersten Achswelle 4a zusammen und sind am achsinnenseitigen Ende der ersten Achswelle 4a drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordnet. Die zweiten Bremsrotoren 7b der Bremseinrichtung 1 wirken mit der zweiten Achswelle 4b zusammen und sind am achsinnenseitigen Ende der zweiten Achswelle 4b drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordnet. Die Bremsstatoren 8 wirken mit dem Achsgehäuse 3 zusammen und sind am Achsgehäuse 3 drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordnet.
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Die Bremseinrichtung 1 weist die Funktion einer elektromagnetisch lösbaren Speicherbremse 10 auf. Die Speicherbremse 10 ist durch einen nicht näher dargestellten Energiespeicher in eine Bremsstellung und mittels einer axial verschiebbaren Ankerscheibe 11 in eine Lösestellung beaufschlagbar.
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Die Ankerscheibe 11 wirkt mit einem Spulenkörper 12 zusammen, der in einem Spulengehäuse 13 angeordnet ist, das in dem Achsgehäuse 3 befestigt ist. Der nicht näher dargestellten Energiespeicher kann von einer Federeinrichtung gebildet werden, der die Ankerscheibe 11 in axialer Richtung nach in der 1 bzw. 2 rechts in eine Bremsstellung der Bremseinrichtung 1 beaufschlagt. Durch Bestromen des Spulenkörpers 12 ist eine der Kraftrichtung des Energiespeichers entgegengesetzte gerichtete Magnetkraft erzeugbar, die auf die Ankerscheibe 11 wirkt und die Ankerscheibe 11 in axialer Richtung nach in der 1 bzw. 2 links in eine Lösestellung der Bremseinrichtung 1 beaufschlagt. Durch die Magnetkraft wird die Ankerscheibe 11 nach in der 1 bzw. 2 in Richtung zu einer Vorderseite 14 des Spulengehäuses 13 bewegt. Die Speicherbremse 10 kann hierbei als Feststellbremse, beispielsweise Parkbremse, ausgebildet sein, mit der die Arbeitsmaschine im Stillstand gehalten werden kann.
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Das Spulengehäuse 13 und die Ankerscheibe 11 sind im Bereich des Wellenendes der ersten Achswelle 3a angeordnet. Das Spulengehäuse 13 und die Ankerscheibe 11 sind mit einer zentrischen Ausnehmung versehen, durch die sich die erste Achswelle 4a hindurch erstreckt.
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Die Bremseinrichtung 1 kann weiterhin die Funktion einer hydraulisch betätigbaren Betriebsbremse 20 aufweisen, die durch eine nicht näher dargestellte von einem hydraulischen Bremsdruck beaufschlagbare Bremskolbeneinrichtung in eine Bremsstellung beaufschlagbar ist. Mit der Bremskolbeneinrichtung kann die Bremseinrichtung 1 als Betriebsbremse der Arbeitsmaschine ausgebildet werden, mit der die fahrende Arbeitsmaschine dosiert abgebremst werden kann.
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Die Bremskolbeneinrichtung kann hierbei auf eine Druckplatte 21 wirken und unter Zwischenschaltung der Druckplatte 21 die Bremsrotoren 7a, 7b und die Bremsstatoren 8 der Bremseinrichtung 1 in eine Bremsstellung beaufschlagen.
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Die Druckplatte 21 ist im Bereich des Wellenendes der zweiten Achswelle 3b angeordnet. Die Druckplatte 21 ist mit einer zentrischen Ausnehmung versehen, durch die sich die zweite Achswelle 4b hindurch erstreckt.
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Die Wirkungsweise der Bremseinrichtung 1 ist wie folgt: Im unbestromten Zustand des Spulenköpers 12 der Speicherbremse 10 wird die Ankerscheibe 11 unter der Wirkung des Energiespeichers gegen das Paket aus Bremsrotoren 7a, 7b und Bremsstatoren 8 gedrückt, die sich über die Druckplatte 21 an einer Anlagefläche 22 des Achsgehäuses 3 abstützen. Durch das erzeugte Bremsmoment werden die Achswellen 4a, 4b relativ zum Achsgehäuse 3 blockiert es wird eine mit der Bremseinrichtung ausgerüstete Arbeitsmaschine im Stillstand gehalten (Parkbremse).
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Wird der Spulenkörper 12 der Speicherbremse 10 zum Lösen der Speicherbremse 10 bestromt, dann entsteht eine Magnetkraft, die der Kraft des Energiespeichers axial entgegengerichtet wirksam ist und die Ankerscheibe 11 zur Anlage an die Vorderseite 14 des Spulenkörpers 13 bringt. Die Bremsrotoren 7a, 7b und die Bremsstatoren 8 sind daher entlastet, die Achswellen 4a, 4b können rotieren.
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Um die rotierenden Achswellen 4a, 4b bei gelöster Speicherbremse 10 gesteuert mittels der Betriebsbremse 20 abzubremsen, wird ein die Bremskolbeneinrichtung beaufschlagender Bremsdruck erzeugt, so dass die Druckplatte 21 nach in der 1 links bewegt wird. Über die Druckplatte 21 werden die Bremsrotoren 7a, 7b und die Bremsstatoren 8 bremsmomenterzeugend gegeneinander und gegen die als Widerlager dienende Ankerscheibe 11 gepresst, die dabei an der Vorderseite 14 des Spulengehäuses 13 anliegt. Der hydraulische Bremsdruck kann beispielsweise mittels eines durch ein Bremspedal betätigbaren Geberzylinders erzeugt werden.
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Die Bremseinrichtung 1 ist mit einer Verriegelungseinrichtung 30 versehen, mittels der die in der Lösestellung befindliche Ankerscheibe 11 mechanisch verriegelbar ist. Die Verriegelungseinrichtung 30 umfasst einen Sperrkörper 31, der zwischen einer Lösestellung und einer Verriegelungsstellung bewegbar ist.
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Wie aus den 1 und 3 näher ersichtlich ist, wirkt der Sperrkörper 31 mit mindestens einem an der Ankerscheibe 11 angeordneten Verriegelungsstift 35 zusammen. Das Spulengehäuse 13 ist für jeden Verriegelungsstift 35 mit einer Axialbohrung 33 versehen, die sich jeweils von der Vorderseite 14 zu einer Rückseite 34 des Spulengehäuses 13 erstrecken und in denen sich jeweils ein Schaft 35a des stirnseitig an der Ankerscheibe 11 angeordneten, axialen Verriegelungsstifts 35 befindet. Die Axialbohrungen 33 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel radial innerhalb des Spulenköpers 12 angeordnet. Der Verriegelungsstift 35 weist einen an den Schaft 35a anschließenden Kopf 35b auf, der einen größeren Durchmesser hat als der Schaft 35a, und zum Eingriff mit dem auf der Rückseite 34 des Spulengehäuses 13 angeordneten Sperrkörper 31 vorgesehen ist. Wie aus der 3 ersichtlich ist, sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel in das Spulengehäuse 13 drei Axialbohrungen 33 eingebracht und demzufolge sind drei Verriegelungsstifte 35 vorgesehen. Die Verriegelungsstifte 35 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel konzentrisch zur Drehachse D angeordnet und über den Umfang gleichmäßig verteilt. Die Verriegelungsstifte 35 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils mit dem Schaftende in stirnseitige Gewindebohrungen 36 der Ankerscheibe 11 eingeschraubt. Selbstverständlich ist auch eine abweichende Zahl von Verriegelungsstiften 35 möglich.
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Der Sperrkörper 31 ist im Bereich der Axialbohrungen 33 des Spulengehäuses 13 für jeden Verriegelungsstift 35 mit einer Ausnehmungen 40 versehen, im vorliegenden Ausführungsbeispiel also drei Ausnehmungen 40. Jede Ausnehmung 40 besteht aus einem Freigabebereich 40a mit einer den Kopfdurchmesser des zugeordneten Verriegelungsstiftes 35 geringfügig übersteigenden Öffnungsweite und einem daran anschließenden Sperrbereich 40b mit einer den Schaftdurchmesser des zugeordneten Verriegelungsstiftes 35 geringfügig übersteigenden Öffnungsweite.
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Der Sperrkörper 31 ist zwischen einer Lösestellung und einer Verriegelungsstellung relativ zur Rückseite 34 des Spulengehäuses 13 querbeweglich. Der Sperrkörper 31 ist hierbei als linear beweglicher Sperrschieber 31a ausgebildet, der senkrecht und somit quer zu der Drehachse D verschiebbbar ist. In den 1 bis 3 ist die Lösestellung des Sperrschiebers 31a dargestellt, in der sich jeweils der Kopf 35b des Verriegelungsstifts 35 im Freigabebereich 40a der entsprechenden Ausnehmung 40 befindet. In dieser Position können die Verriegelungsstifte 35 jeweils in den Freigabebereich 40a jeder Ausnehmung 40 axial eintauchen. Das ist dann der Fall – und in den 1 bis 3 dargestellt –, wenn der Spulenkörper 12 nicht bestromt ist und die Ankerscheibe 11 der Speicherbremse 10 durch die Wirkung des Energiespeichers gegen die Bremsrotoren 7a, 7b und Bremsstatoren 8 bremsmomenterzeugend anliegt.
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Wird der Spulenkörper 12 bestromt, dann entsteht eine elektromagnetische Kraft, mit der die Ankerscheibe 11 entgegen der Kraft des Energiespeichers nach in den 1 und 2 links bewegt wird, wobei sich die mit der Ankerscheibe 11 verschraubten Verriegelungsstifte 35 mit bewegen. Dadurch kommt jeweils der Kopf 35b jedes Verriegelungsstift 35 in einen an den Freigabebereich 40a der zugeordneten Ausnehmung 40 axial anschließenden Bereich. Durch einen Aktuator 45, beispielsweise einen Schaltmagneten, kann dann der Sperrschieber 31a entgegen der in Richtung zur Lösestellung wirkenden Kraft einer Rückstellfeder 46 in die Verriegelungsstellung gebracht werden. Der Sperrschieber 31a wird hierzu nach in den 1 bis 3 unten bewegt, in der sich der Sperrbereich 40b der Ausnehmung 40 mit seiner im Vergleich zum Kopfdurchmesser geringeren Öffnungsweite axial benachbart zum Kopf 35b des entsprechenden Verriegelungsstiftes 35 befindet. Wird nun der den Spulenköper 12 durchfließende Strom abgeschaltet, dann kommt durch die Wirkung des Energiespeichers, der bestrebt ist, die Ankerscheibe 11 nach in den 1 und 2 rechts zu bewegen, der Kopf 35b jedes Verriegelungsstifts 35 zur Anlage gegen den Sperrbereich 40b der zugeordneten Ausnehmung 40 und wird durch deren geringere Öffnungsweite am Eintauchen gehindert. Dadurch ist eine weitere Axialbewegung der Verriegelungsstifte 35 und damit der Ankerscheibe 11 verhindert. Die Ankerscheibe 11 ist in somit in der Lösestellung der Speicherbremse 10 mechanisch verriegelt.
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Erfindungsgemäß ist eine Sensoreinrichtung 50 vorgesehen, mit der die Position des Sperrkörpers 31 erfassbar. Die Sensoreinrichtung 50 weist eine Messspule 51 auf, in die ein mit dem Sperrschieber 31a verbundener Tauchstift 52 eintaucht. Bevorzugt taucht der Tauchstift 52 berührungslos in die Messspule 51 ein.
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Der Tauchstift 52 und die Messspule 51 sind mit ihrer Längsachse L senkrecht und somit quer zu der Drehachse D angeordnet.
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Der Tauchstift 52 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mit dem Sperrschieber 31a durch eine Verschraubung 53 verbunden.
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Die Messspule 51 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in einem Verschlussstopfen 55 eingebaut, der in einer Bohrung 56 in der Außenwand des Achsgehäuses 3 angeordnet ist, das gleichzeitig das Bremsgehäuses der Bremseinrichtung 1 bildet. Der Verschlussstopfen 55 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Verschlussschraube ausgebildet, die in eine als Gewindebohrung ausgebildete Bohrung 56 des Achsgehäuses 3 eingeschraubt ist.
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Sofern der Sperrschieber 31a zwischen der Lösestellung und der Verriegelungsstellung bewegt wird, taucht der Sperrschieber 31a den Tauchstift 52 mehr oder weniger weit in die Messspule 51 ein. Durch das Eintauchen des Tauchstiftes 52 in die Messspule 51 ändert sich die Induktivität der bestromten Messspule 51. Durch das Messen der Induktivität bzw. der Änderung der Induktivität kann die Position und Lage des Sperrschiebers 31a in genauer Weise erfasst.
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Die von der Messspule 51 und dem an dem Sperrschieber 31a angeordneten Tauchstift 52 gebildete Sensoreinrichtung 50 arbeitet berührungslos, verschleißfrei, weist eine geringe Anfälligkeit für Fehlfunktionen auf und ermöglicht eine sichere und sehr exakte Messung der Position des Sperrschiebers 31a. In einer mit der Sensorenrichtung 50 in Verbindung stehenden elektronischen Steuereinrichtung kann somit die Position des Sperrschiebers 31a sicher bestimmt werden, um Fehlfunktion der Bremseinrichtung 1 zu erkennen bzw. zu verhindern.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführung der Achse 1 mit zwei Achswellen 3a, 3b beschränkt. Alternativ kann die Achse 1 nur eine Achswelle 3a bzw. 3b aufweisen, die mittels der Bremseinrichtung 1 abbremsbar ist.
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Die Achse 1 kann als nicht angetriebene Achse oder als Antriebsachse ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Achse 1 als Antriebsachse ausgebildet, wobei die erste Achswelle 4a als Antriebwelle eines ersten Antriebsmotors 60a, beispielsweise eines elektrischen Fahrmotors, und die zweite Achswelle 4b als Antriebwelle eines zweiten Antriebsmotors 60b, beispielsweise eines elektrischen Fahrmotors, ausgebildet ist. Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf eine derartige Zwei-Motoren-Achse beschränkt ist, sondern ebenfalls als Ein-Motoren-Achse ausgebildet sein kann, bei denen die Achswellen 4a, 4b als Antriebwellen ausgebildet sind, die von einem gemeinsamen Antriebsmotor, beispielsweise einem elektrischen Fahrmotor, angetrieben werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014105607 A1 [0002]