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Technischer Bereich
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Luftkompressor-Steuermodul zur Steuerung eines Luftkompressorsystems eines Fahrzeugs und ein Verfahren in Bezug auf das Steuermodul.
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Hintergrund
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In Verbindung mit Kraftfahrzeugen, insbesondere mit schweren Nutzfahrzeugen, wird der Verbrennungsmotor des Fahrzeugs normalerweise verwendet, um verschiedene Hilfsvorrichtungen anzutreiben, wie beispielsweise Klimasysteme, Generatoren und Luftkompressoren. Luftkompressoren für Nutzfahrzeuge werden normalerweise eingesetzt, um verschiedene mit Luft angetriebene Vorrichtungen mit Druckluft zu versorgen. Diese mit Luft angetriebenen Vorrichtungen umfassen beispielsweise die Betriebsbremsen des Fahrzeugs, das Federungssystem, den Kupplungskraftverstärker, die Luftfederung, die luftbetriebenen Türen, die Scheibenwischer usw.
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Bei der herkömmlichen Technik umfasst ein Luftkompressorsystem einen vom Motor angetriebenen, kolbenförmigen Kompressor, der in einem belasteten und einem nicht belasteten Modus arbeitet. Normalerweise ist ein Lufttank für jede mit Luft betriebene Vorrichtung vorhanden. Der Betriebsmodus des Kompressors wird von einer druckaktivierten Luftsteuereinheit gesteuert, die ein Signal erzeugt, wenn der Druck in einem Tank ein bestimmtes Niveau erreicht, das bei nicht beladenem Stoppen des Luftkompressors ein Kappenventil aktiviert. Von den Lufttanks kann dann jeder mit Luft angetriebenen Vorrichtung Druckluft zugeführt werden. Außerdem muss die gespeicherte Luft mit einem bestimmten Mindestluftdruck in den Lufttanks verfügbar sein, um die verschiedenen Benutzer korrekt anzutreiben.
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Im Folgenden werden einige Dokumente der bekannten Technik erörtert, die sich in der Regel auf verschiedene Lösungen für die Steuerung von Luftkompressoren beziehen.
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Das Patent
US 6,036,449 betrifft ein System und ein Verfahren zur Luftkompressorsteuerung, bei dem der Luftkompressor nur gefüllt wird, wenn dies aufgrund der Motoraktivitäten erforderlich ist oder wenn freie Motorleistung verfügbar ist, um den Kompressor zu betreiben.
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Wenn der Luftdruck im Behälter unter einen unteren eingestellten Druck abfällt oder wenn Energie „frei” ist, beispielsweise beim Bergabfahren, erschöpft der Luftregler das Luftsignal, so dass der Luftkompressor seine Tätigkeit wieder aufnehmen kann.
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Das Patent
WO 98/07588 betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung eines Luftkompressors eines Kraftfahrzeugs, dessen Motor den Luftkompressor antreiben kann, wobei Druckluft mindestens einem Verbraucher zugeführt wird, der eine Steuereinheit zur Erkennung eines vorgegebenen Betriebszustands des Fahrzeugs und zur Steuerung der Funktion des Luftkompressors umfasst.
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Eine effiziente und einfache Steuerung der Funktion des Luftkompressors wird ermöglicht, so dass der Luftkompressor in den Betriebszuständen, in denen der Motor des Fahrzeugs grundsätzlich keinen Kraftstoff benötigt, bis zum höheren Druckniveau beansprucht werden kann (was beispielsweise beim Bergabfahren der Fall ist). Dies wiederum führt zu einem verringerten Kraftstoffverbrauch des Motors.
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Das Patent
US 2013/0204490 betrifft eine Motorsteuereinheit, die eine Änderung von Druckschwellen für einen Luftkompressormotor eines Hybridnutzfahrzeugs als Funktion der Fahrzeugneigung ermöglicht. Es kann wünschenswert sein, den Ladezustand (SOC = State of Charge) zu verringern, wenn sich das Fahrzeug in der Nähe der Hügelspitze befindet, was durch das GPS-Gerät angezeigt wird, um Platz für eine Ladung zu schaffen, die durch ein regeneratives Bremsereignis erzeugt wird, zum Beispiel, sobald das Fahrzeug die Hügelspitze überfährt und beginnt, bergab zu fahren.
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Das Patent
US 2011/0259189 betrifft eine Steuervorrichtung für eine Drucklufterzeugungsvorrichtung eines Fahrzeugs, bei der die Steuervorrichtung Signale ausgibt, um Versorgungsphasen und Regenerationsphasen der Drucklufterzeugungsvorrichtung einzustellen. Diese Ermittlung der Streckenabschnitte mit einem Druckluftbedarf, der erwartungsgemäß erhöht wird, kann gemäß den obigen Angaben auch auf Grundlage der Kartendaten und der GPS-Positionsdaten und/oder adaptiv durchgeführt werden. Insbesondere wird das Fahrtende oft direkt in das GPS-Steuersystem eingegeben und ist deshalb bekannt. Außerdem wird ein selbst lernendes Fahrzeug-Energiemanagementsystem beschrieben, das Profile der Motorlast und/oder des Druckluftverbrauchs nicht nur für dieselben sich wiederholenden Strecken, sondern auch für Strecken, für die festgestellt wird, dass sie ähnlich oder gleich sind, liefern kann.
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Das Patent
US 2009/0193825 betrifft ein Fahrzeug-Klimasteuersystem zur Aktivierung einer Klimaanlage als Reaktion auf einen Befehl einer Klimaanlagenfernsteuerung, bevor ein Fahrgast an Bord ist. Das System steuert die Klimaanlage auf Grundlage der Wärmelast, die von einem Wärmelastdetektor erkannt wird, versetzt die Klimaanlage in einen Ruhemodus, damit der Fahrgast sich nicht wegen eines Klimaanlagenwinds unwohl fühlt, wenn ein Fahrgastnähedetektor feststellt, dass der Fahrgast sich in der Nähe des Fahrzeugs befindet.
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Schließlich betrifft
WO 2014/106060 eine spezifische geografische Steuerung eines Transportkühlungssystems (Transport Refrigeration System = TRS). Das beschriebene System passt automatisch die Steuerparameter eines TRS gemäß der lokalen, regionalen und/oder bundesweiten Emissions-, Lärmvorschriften und/oder anderen Vorschriften an, die für einen bestimmten Ort und/oder eine bestimmte Zeit gelten. Wenn das TRS innerhalb eines vorgegebenen geografischen Gebiets zu einem spezifischen Zeitpunkt betrieben wird, können Steuerparameter oder ein Betriebsmodus des TRS automatisch angepasst werden, so dass Emissionen und/oder Lärm vom TRS den für das vorgegebene geografische Gebiet geltenden Vorschriften entsprechen.
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Heutzutage unterliegt der zulässige Schallpegel spezifischen Vorschriften, insbesondere in städtischen Gebieten. Wenn ein Luftkompressor des Fahrzeugs Luft sich mit Luft füllt, ist der Geräuschpegel häufig hoch und entspricht nicht den Vorschriften, da er die Umwelt beeinträchtigen könnte. Obwohl einige der beschriebenen Dokumente zum bisherigen Stand der Technik diesen Aspekt berücksichtigen, ist Raum für weitere Verbesserungen vorhanden, beispielsweise hinsichtlich des Gesamtenergieverbrauchs des Fahrzeugs.
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Entsprechend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile der momentan verwendeten Luftfüllungsverfahren oder -systeme eines Fahrzeugs zu beseitigen oder zumindest abzuschwächen, um ein verbessertes Steuermodul und Verfahren in Verbindung mit einem Luftkompressorsystem zu erzielen, die außerdem die Anforderung eines geringen Energieverbrauchs erfüllen, und die Steuerung des Kompressorsystems gemäß den verschiedenen Parametern zu optimieren.
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Zusammenfassung
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Die oben genannte Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung gemäß den unabhängigen Ansprüchen erfüllt.
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Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Luftkompressor-Steuermodul gemäß Definition im ersten unabhängigen Anspruch.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren in Verbindung mit dem Luftkompressor-Modul. Das Verfahren wird im zweiten unabhängigen Anspruch definiert.
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Die vorliegende Beschreibung betrifft die Bereitstellung eines intelligenten Luftkompressor-Steuermoduls zur Steuerung der Luftfüllung des Luftkompressors. Das Kompressor-Steuermodul hat die Eigenschaft, die Position des Fahrzeugs zu messen, um zu erkennen, ob das Fahrzeug sich in einer Lage befindet, die einen niedrigeren Schallpegel erfordert, d. h. um die Luftfüllung den Umwelterfordernissen anzupassen. Das Steuermodul sollte auch bevorstehende Bushaltestellen und die Topologie der bevorstehenden Strecke berücksichtigen können, um die Luftfüllung anpassen zu können, so dass ein optimaler/maximaler Druck im Luftkompressor vorliegt, wenn eine Zone mit niedrigem Schallpegel durchfahren wird.
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Das Luftkompressor-Steuermodul kann außerdem den Abstand zur nächsten Bergabstrecke erkennen, damit bis dahin mit dem Beginnen der Luftfüllung gewartet wird, vorausgesetzt, dass der Luftdruck über einer vorgegebenen kritischen niedrigen Luftdruckschwelle liegt. Der Grund hierfür liegt darin, Energie verwenden zu können, die erzeugt werden kann, wenn das Fahrzeug bergabwärts fährt.
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Zwei Hauptvorteile werden durch das Kompressor-Steuermodul gemäß der vorliegenden Erfindung erzielt.
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Erstens wird durch Umsetzung einer vorgegebenen Luftfüllungsstrategie bei einem Luftkompressor-Steuermodul der Schallpegel der Luftfüllung des Luftkompressors an die Position des Fahrzeugs angepasst, d. h., wenn das Fahrzeug sich innerhalb einer Zone mit niedrigem Schallpegel befindet, erfolgt keine Luftfüllung.
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Zweitens kann das Kompressor-Steuermodul durch Umsetzung der Luftfüllungsstrategie die Luftfüllung des Luftkompressors hinsichtlich des Energieverbrauchs des Fahrzeugs optimieren/planen.
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Zeichnungskurzbeschreibung
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1 ist eine schematische Darstellung eines mit einem Luftkompressor-Steuermodul ausgestatteten Fahrzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung.
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2 ist ein schematisches Blockdiagramm, welches das Luftkompressor-Steuermodul gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt.
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3 ist ein Ablaufdiagramm des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung.
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4 besteht aus vier Zeitdiagrammen, die verschiedene Aspekte des Moduls und des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung darstellen.
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Detaillierte Beschreibung
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Verweis auf die beigefügten Figuren detailliert beschrieben. Innerhalb der Figuren haben gleiche oder ähnliche Gegenstände jeweils dasselbe Referenzzeichen.
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Unter Verweis auf die schematische Darstellung aus 1 wird ein Fahrzeug 4, in diesem Fall ein Bus dargestellt, das ein Luftkompressorsystem 6 umfasst, das Druckluft 8 (siehe 2) den mit Luft angetriebenen Systemen 10 des Fahrzeugs zuführen kann. Ein Luftkompressor-Steuermodul 2 dient der Steuerung des Luftkompressorsystems. Das Fahrzeug kann ein Bus, Frachttransportfahrzeug, ein Lastkraftwagen, ein Personenkraftwagen oder ein anderes Fahrzeug mit einem gesteuerten Luftkompressorsystem sein.
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Das schematische Blockdiagramm aus 2 zeigt außerdem Teile des Luftkompressorsystems 6 und des Steuermoduls 2.
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Es wird ein Luftkompressor-Steuermodul 2 für ein Fahrzeug 4 bereitgestellt, das einem Luftkompressorsystem 6 des Fahrzeugs ein Steuersignal 12 übermitteln kann. Der Luftkompressor 20 ist vorzugsweise ein vom Motor angetriebener, kolbenförmiger Luftkompressor. Die Antriebsleistung wird durch einen Pfeil 22 dargestellt. Dem Kompressor wird Ansaugluft 24 zugeführt und die Druckluft 26 wird einem Lufttrockner 28 zugeführt. Herkömmlicherweise wird ein Lufttrockner bereitgestellt, der hauptsächlich als Trocknungsmittel fungiert, das Feuchtigkeit aus der Druckluft entfernt und dadurch eine Gefrierung in den nachgelagerten Bereichen und eine Korrosion der Luftleitungen, Lufttanks und Ventilkomponenten verhindert. Druckluft 8 wird dann verschiedenen mit Luft angetriebenen Systemen 10 zugeführt, beispielsweise Betriebsbremsen, Luftfederung, luftbetätigten Türen, Scheibenwischern usw. Normalerweise wird in Verbindung mit jeder mit Luft angetriebenen Vorrichtung ein Lufttank bereitgestellt.
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Das Steuermodul 2 kann mindestens ein Lufttankdrucksignal 14 einschließlich Druckwerten von mindestens einem Lufttank der mit Luft angetriebenen Systeme 10 erhalten. Der Druck wird auf eine herkömmliche Weise durch einen Drucksensor zur Messung des entsprechenden Drucks, häufig innerhalb des Lufttrockners 28, festgestellt.
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In 2 wird das Drucksignal 14 als vom Lufttrockner 28 erzeugtes Signal schematisch dargestellt. Jedoch könnten das Drucksignal oder die Drucksignale von jedem der mit Luft angetriebenen Systeme 10 erzeugt werden und direkt dem Steuermodul 2 übermittelt werden.
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Das Modul kann den Druckwert mit mehreren Druckschwellenwerten vergleichen. Eine maximale Luftdruckschwelle PMAX, die einen maximal zulässigen Druck des Lufttanks darstellt, eine minimale Luftdruckschwelle PMIN, die einen minimalen Luftdruck darstellt, wobei der Luftkompressor weiterhin Luftdruck zuführen könnte, um die damit verbundenen Systeme zum Erreichen des Normalbetriebs anzutreiben, und außerdem das Schwellenniveau, das eine Aktivierung des Kompressors in einem auf herkömmliche Weise funktionierenden Luftkompressorsystem auslösen würde. Zusätzlich kann ein eine kritische Luftdruckschwelle PCRIT bereitgestellt werden, die ein Druckniveau darstellt, unter welcher der gemessene Druck nicht liegen dürfte.
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Das Steuermodul 2 kann ein Steuersignal 12 ermitteln, erzeugen und dem Luftkompressorsystem 6 übermitteln, um das Luftkompressorsystem auf einen eingeschalteten Modus einzustellen, in dem der Kompressor aktiviert ist und unter Druck stehende Luft 26 liefert, oder auf einen ausgeschalteten Modus einzustellen, in dem der Kompressor ausgeschaltet und im Wesentlichen geräuschlos ist.
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Das Steuermodul 2 kann außerdem ein Fahrzeugpositionssignal 16 mit der aktuellen Position des Fahrzeugs erhalten. Diese Information wird häufig über das globale Positionsbestimmungssystem (GPS) oder über ein vergleichbares System bezogen.
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Eine bevorstehende Strecke des Fahrzeugs wird mindestens auf Grundlage der aktuellen Position des Fahrzeugs und einer elektronischen Karte 18 ermittelt. Die elektronische Karte umfasst kartenbezogene Informationen, die Informationen über Zonen mit niedrigem Schallpegel, topografische Informationen, beispielsweise Informationen über Bergauf- und Bergabstrecken, und außerdem Streckeninformationen, beispielsweise Bushaltestellepositionen einer Strecke für einen Bus, oder Informationen über die Verkehrssituation (Verkehrsstaus oder Unfälle usw.) umfassen. Eine Zone mit niedrigem Schallpegel ist ein vorgegebenes geografisches Gebiet, in dem Vorschriften einen maximal zulässigen Schallpegel der Fahrzeuge innerhalb der Zone vorschreiben. Dies könnte normalerweise eine Zone entlang spezifischer Straßen in einer Stadt oder in größeren städtischen Gebieten sein.
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Die bevorstehende Strecke kann auf mehrere verschiedene Weisen ermittelt werden. In einem typischen Beispiel ist die Strecke eine bekannte Strecke für einen Bus, auf der außerdem die Bushaltestellen angezeigt werden. Gemäß einem weiteren Beispiel ist der Zielort bekannt und eine vorgeschlagene Strecke wird im Voraus ermittelt. Gemäß einem weiteren Beispiel wurden vorherige Strecken gespeichert, und wenn eine dieser Strecken mit der vorliegenden Strecke übereinstimmt, ist die bevorstehende Strecke leicht verfügbar. Die bevorstehende Strecke wird kontinuierlich durch ein Steuermodul ermittelt.
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In Fahrzeugen ist häufig ein Kommunikationsnetzwerk zur Bewältigung der Kommunikation zwischen Systemen innerhalb des Fahrzeugs vorhanden. Zur Steuerung des Luftkompressorsystems erforderliche Signale werden vorteilhaft über ein Kommunikationsnetzwerk kommuniziert, das vorzugsweise ein CAN-Bus ist. Der CAN-Bus (Controller Area Network) ist ein Fahrzeug-Busstandard, der dazu dient, Mikrokontrollern und Vorrichtungen die Kommunikation untereinander innerhalb eines Fahrzeugs ohne einen Hostcomputer zu ermöglichen. Der CAN-Bus verwendet ein nachrichtenbasiertes Protokoll, das speziell für Automobilanwendungen vorgesehen ist, jedoch mittlerweile auch bei vielen anderen Anwendungen verwendet wird.
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Wenn die bevorstehende Strecke ermittelt wurde, kann das Steuermodul einen Topologieparameter und einen Schallpegelparameter der bevorstehenden Strecke ermitteln. Der Topologieparameter umfasst Informationen über Bergab- und Bergaufstrecken der bevorstehenden Strecke und der Schallpegelparameter umfasst Informationen über Zonen mit niedrigem Schallpegel auf der Strecke.
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Dann kann das Steuermodul das Steuersignal 12 in Abhängigkeit der Druckwerte, des Topologieparameters und des Schallpegelparameters ermitteln, so dass das Luftkompressorsystem auf einen ausgeschalteten Modus eingestellt wird, zumindest wenn festgestellt wurde, dass sich das Fahrzeug in einer Zone mit niedrigem Schallpegel befindet, vorausgesetzt, dass vorgegebene Steuerungsregeln erfüllt sind.
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Dadurch wird eine Luftfüllungsstrategie umgesetzt, bei der die verschiedenen Parameter berücksichtigt werden, was zu einer optimalen Steuerung des Luftkompressorsystems des Fahrzeugs führt.
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Im Folgenden werden mehrere verschiedene Steuerungsregeln beschrieben.
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Eine Steuerungsregel umfasst die Berücksichtigung der Entfernung oder der Fahrzeit zur einer Bergabstrecke, wenn das Steuersignal ermittelt wird.
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Eine Steuerungsregel umfasst die Berücksichtigung der Entfernung oder der Fahrzeit zur einer Zone mit niedrigem Schallpegel, wenn das Steuersignal ermittelt wird.
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Konkret müssen zur Umsetzung dieser beiden Regeln auch Informationen über die berechnete Abnahmerate des gemessenen Luftdrucks auf Grundlage eines geschätzten Luftkraftverbrauchs der mit Luft angetriebenen Systeme 10 ermittelt und verwendet werden. Und außerdem auf Grundlage einer geschätzten Fahrzeit in einer Zone mit niedrigem Schallpegel.
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Eine Steuerungsregel umfasst den Vergleich des gemessenen Druckwerts mit einem vorgegebenen kritischen Luftdruckniveau PCRIT, und wenn der gemessene Druckwert geringer als PCRIT ist, wird ein Steuersignal erzeugt, um das Kompressorsystem auf einen eingeschalteten Modus einzustellen.
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Mehrere Steuerungsregeln über den gemessenen Luftdruck, beispielsweise darüber, dass der Luftdruck niemals höher als PMAX sein darf und niemals unter PCRIT liegen darf, unabhängig davon, ob sich das Fahrzeug innerhalb einer Zone mit niedrigem Schallpegel befindet.
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Unter Verweis auf das Ablaufdiagramm aus 3a wird ein Verfahren in einem Luftkompressor-Steuermodul beschrieben. Das Steuermodul befindet sich in einem Fahrzeug mit einem Luftkompressorsystem zur Zuführung von unter Druck stehender Luft zu mit Luft angetriebenen Systemen des Fahrzeugs Das Verfahren umfasst die Ermittlung, Erzeugung und Übermittlung eines Steuersignals an ein Luftkompressorsystem, um das Luftkompressorsystem auf einen eingeschalteten Modus oder auf einen ausgeschalteten Modus einzustellen, in dem das Kompressorsystem im Wesentlichen geräuschlos ist.
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Das Verfahren umfasst außerdem den Erhalt von mindestens einem Lufttankdrucksignal einschließlich Druckwerten von mindestens einem Lufttank der mit Luft angetriebenen Systeme. Für eine weitere Beschreibung des Luftkompressorsystems wird auf die obige Beschreibung unter Bezugnahme auf die 1 und 2 verwiesen.
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Das Verfahren umfasst außerdem die folgenden Schritte:
- – Erhalt eines Fahrzeugpositionssignals einschließlich der aktuellen Position des Fahrzeugs. Das Positionssignal kann beispielsweise ein GPS-Signal sein.
- – Ermittlung einer bevorstehenden Strecke des Fahrzeugs mindestens auf Grundlage der aktuellen Position des Fahrzeugs und einer elektronischen Karte. Dies wird oben ausführlicher beschrieben.
- – Ermittlung eines Topologieparameters und eines Schallpegelparameters der bevorstehenden Strecke. Der Topologieparamter umfasst Informationen über Bergab- und Bergaufstrecken der bevorstehenden Strecke und der Schallpegelparamter umfasst Informationen über Zonen mit niedrigem Schallpegel auf der Strecke, wobei eine Zone mit niedrigem Schallpegel ein vorgegebenes geografisches Gebiet ist, in dem Vorschriften einen maximal zulässigen Schallpegel der Fahrzeuge innerhalb der Zone vorschreiben.
- – Ermittlung des Steuersignals in Abhängigkeit der Druckwerte, des Topologieparameters und des Schallpegelparameters, so dass das Luftkompressorsystem auf einen ausgeschalteten Modus eingestellt wird, zumindest wenn festgestellt wird, dass sich das Fahrzeug in einer Zone mit niedrigem Schallpegel befindet, vorausgesetzt, dass vorgegebene Steuerungsregeln erfüllt sind.
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Ausführliche Beschreibungen der verschiedenen Steuerungsregeln finden sich oben.
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4 zeigt vier Diagramme, die zur Veranschaulichung verschiedener Aspekte der vorliegenden Erfindung dienen.
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Es wird von oben bis unten Folgendes gezeigt: Ein Diagramm, das zeigt, wie gemessene Druckwerte (Y-Achse) mit der Zeit variieren (X-Achse). Drei Druckschwellen, PMAX, PMIN und PCRIT, werden als gestrichelte Linien angezeigt, und sechs Zeitpunkte (A–F) werden als vertikal gestrichelte Linien angezeigt, die allen vier Diagrammen gemeinsam sind.
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Das zweite Diagramm zeigt den Betriebsmodus des Luftkompressorsystems, entweder ON oder OFF.
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Das dritte Diagramm zeigt die Topografie der Strecke, wobei die Y-Achse die vertikale Position über dem Meeresspiegel anzeigt.
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Und das vierte Diagramm zeigt Zonen mit niedrigem Schallpegel (LSZ) auf der Strecke.
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Vor Punkt A befindet sich das Luftkompressorsystem im Modus ON mit dem Luftdruck auf einem Maximalniveau. In Punkt A wechselt der Modus auf OFF und der Druck fällt. In Punkt B liegt der Druck bei PMIN und normalerweise sollte der Modus auf ON wechseln. Jedoch wird auf der bevorstehenden Strecke in Punkt C eine Bergabstrecke identifiziert und deshalb darf der Druck unter die Schwelle PMIN fallen. Stattdessen wechselt der Modus zu ON in Punkt C, in dem die Bergabstrecke beginnt. Dadurch wird die zusätzliche Energie, die während der Bergabstrecke vom Motor des Fahrzeugs zur Verfügung steht, vom Luftkompressorsystem verwendet, das wiederum den Gesamtenergieverbrauch des Fahrzeugs reduziert. In Punkt D beträgt der Druck PMAX und der Modus wechselt zu OFF. Zwischen den Punkten D und E fällt der Druck auf ein Niveau zwischen PMAX und PMIN. Auf der bevorstehenden Strecke in Punkt F beginnt eine Zone mit niedrigem Schallpegel, in welcher der OFF-Modus mit niedrigem Schallpegel erforderlich ist. Um dadurch auf ausreichend Luftdruck während der gesamten Zone mit niedrigem Schallpegel zurückgreifen zu können, wechselt der Modus lange bevor Punkt F auf ON, um maximalen Druck PMAX in Punkt F sicherzustellen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Computerprogramm P (siehe 2), das einen Computerprogrammcode umfasst, um ein Luftkompressor-Steuermodul gemäß der obigen Definition, oder einen an das Steuermodul angeschlossenen Computer dazu zu bringen, das oben beschriebene Verfahren durchzuführen.
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Außerdem bezieht sie sich auf ein Computerprogrammprodukt, das einen Computerprogrammcode enthält, der auf einem von einem Computer lesbaren Medium gespeichert ist, um das Verfahren gemäß der vorliegenden Definition durchzuführen, wenn dieser Computerprogrammcode von einem Luftkompressor-Steuermodul gemäß der vorliegenden Definition oder von einem an das Luftkompressor-Steuermodul angeschlossenen Computer ausgeführt wird.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beschränkt. Zahlreiche Alternativen, Modifikationen und Entsprechungen können verwendet werden. Folglich sind die obigen Ausführungsformen nicht als Einschränkung des Umfangs der Erfindung zu verstehen, der durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6036449 [0005]
- WO 98/07588 [0007]
- US 2013/0204490 [0009]
- US 2011/0259189 [0010]
- US 2009/0193825 [0011]
- WO 2014/106060 [0012]