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Die Erfindung betrifft ein Motorrad mit einem Staufach zum Verstauen eines portablen, mobilen Endgeräts, also beispielsweise eines Smartphones oder eines Tablet-PCs. Zu der Erfindung gehört auch ein Verfahren zum Betreiben des portablen, mobilen Endgeräts in dem Motorrad während einer Fahrt desselben.
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Aus der
CN 201 307 683 Y ist bekannt, ein solches Verstaufach bei einem Motorrad in der Sitzbank anzuordnen. Auch ist bekannt, in einem solchen Verstaufach eine Ladeeinrichtung zum Aufladen eines Energiespeichers des Endgeräts vorzusehen.
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Aus der
CN 201 380 902 Y ist bekannt, ein Mobiltelefon während einer Fahrt eines Motorrads auch zu betreiben, wobei eine über das Mobiltelefon eintreffende Nachricht an den Fahrer des Motorrads ausgegeben wird. Der Betrieb eines Mobiltelefons verursacht allerdings eine Abwärme, die von dem Mobiltelefon abgeführt werden muss, damit es nicht überhitzt. Daher lässt sich ein Mobiltelefon nicht in einem kleinen, geschlossenen Verstaufach betreiben, da dies zu einem Hitzestau und damit zu einer Beeinträchtigung des Betriebs des Mobiltelefons führen kann.
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Aus der
CN 204 696 773 U ist ein drahtloses Ladesystem für ein Mobiltelefon bekannt, welches mittels einer elektrischen Spule ein magnetisches Wechselfeld erzeugt, durch welches eine Ladespannung in einem Mobiltelefon induziert werden kann. Das induktive Ladesystem muss aktiv gekühlt werden. Deshalb lässt es sich in einem engen geschlossenen Verstauraum nicht ohne die Gefahr einer Überhitzung betreiben.
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Aus der
CN 202 657 169 U ist bekannt, ein Mobiltelefon an einem Motorrad außerhalb eines Verstaufachs zu betreiben und das Mobiltelefon über ein USB-Kabel (USB - Universal Serial Bus) an einen Bordcomputer des Motorrads zu koppeln. Nachteilig hierbei ist, dass das Mobiltelefon vom Fahrer selbst gegen Regen und andere Umwelteinflüsse geschützt werden muss, indem er es beispielsweise in eine Jackentasche seines Schutzanzuges steckt.
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Aus der
US 8 180 279 B2 ist ein Signalübertragungssystem bekannt, um aus einem geschlossenen, gegen Funksignale abgeschirmten Raum heraus mittels eines mobilen Endgeräts eine Funkverbindung in eine Umgebung aufzubauen. Hierzu ist in dem Raum eine Antenne angeordnet, die von einer Steuereinrichtung betrieben wird. Die Steuereinrichtung baut bei Bedarf über eine Außenantenne eine weitere Funkverbindung auf und überträgt die Daten zwischen den beiden Funkverbindungen, wobei auch eine Kontrolle des Datenverkehrs stattfinden kann.
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Aus der
US 2003 / 0 095 688 A1 ist ein Motorrad bekannt, in das ein Video-Aufzeichnungssystem integriert ist. Das System kann eine auswechselbare Festplatte aufweisen. Der Raum, in dem die Festplatte untergebracht ist, ist nach außen hin verschlossen und kann durch eine Wärmepumpe gekühlt werden.
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Aus der
US 2007 / 0 035 420 A1 ist ein Motorrad bekannt, dessen Stereoanlage elektrische Verstärker aufweist, die in einem Gehäuse angeordnet sind, das zum Kühlen Kühllöcher aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Motorrad eine Mitführgelegenheit für ein portables, mobiles Endgerät bereitzustellen und hierbei auch einen Betrieb des Endgeräts zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figur.
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Durch die Erfindung ist ein Motorrad mit einem Verstaufach zum Verstauen des portablen, mobilen Endgeräts bereitgestellt. Durch das Verstaufach ist ein gegen eine Umgebung des Motorrads abgeschirmter Innenraum bereitgestellt, in welchem insbesondere das Endgerät hineingelegt oder angeordnet werden kann. In dem Verstaufach ist eine Ladeeinrichtung zum Aufladen eines Energiespeichers des Endgeräts bereitgestellt. Damit lässt sich das Endgerät während einer Fahrt des Motorrads mit elektrischer Energie aufladen.
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Um hierbei das Endgerät auch betreiben zu können, ohne dass es zu einem Wärmestau oder Hitzestau in dem Innenraum des Verstaufachs kommt, ist erfindungsgemäß eine Kühleinrichtung bereitgestellt, welche dazu eingerichtet ist, mittels eines Kühlluftstroms eine Wärmeenergie aus dem Verstaufach heraus in die Umgebung des Motorrads abzuführen.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass in dem Motorrad das mobile Endgerät nicht nur aufgeladen werden kann, sondern die hierdurch bereitgestellte elektrische Energie auch dazu genutzt werden kann, das Endgerät geschützt in dem Verstaufach zu betreiben, um beispielsweise eine Navigationsapplikation des Endgeräts zu nutzen. Das Staufach kann das Endgerät gegenüber der Umgebung des Motorrads schützen, also beispielsweise gegen Regen und/oder Staub abschirmen, ohne dass es durch die Abschirmung zu einer Überhitzung des Endgeräts kommt. Abwärme aus dem Betrieb des Endgeräts sowie Abwärme, die beispielsweise aus einem Abgasstrang oder eine Auspuffanlage des Motorrads durch die Wandungen des Verstaufachs hindurch in dessen Innenraum dringt, kann gezielt mittels der Kühleinrichtung wieder aus dem Verstaufach heraus in die Umgebung abgeführt werden.
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Erfindungsgemäß ist es, das Endgerät dahingehend zu betreiben, dass eine Mobilfunkverbindung und/oder WLAN-Verbindung (WLAN - Wireless Local Area Network) mit einem fahrzeugexternen Gerät aufgebaut oder bereitgestellt werden kann. Da Wandungen des Verstaufachs ein Funksignal dämpfen (insbesondere wenn sie aus Metall sind), ist aber das Austauschen von Funksignalen aus dem Verstaufach heraus nicht zuverlässig möglich oder zumindest nur mit vergrößertem Aufwand an elektrischer Leistung im Vergleich zu einem Endgerät, das direkt in der Umgebung außerhalb des Verstaufachs angeordnet ist. Um eine Funkverbindung für das Endgerät auch innerhalb des Verstaufachs zu ermöglichen, ist gemäß der Erfindung eine Übertragungseinrichtung bereitgestellt, welche eine in dem Verstaufach angeordnete Innenantenne und eine außerhalb des Verstaufachs angeordnete Außenantenne aufweist. Die Innenantenne und die Außenantenne sind elektrisch gekoppelt, beispielsweise über ein Koaxialkabel und/oder eine Verstärkereinrichtung, sodass Funksignale bidirektional zwischen der Umgebung und dem Verstaufach zwischen der Innenantenne und der Außenantenne über die elektrische Kopplung als elektrische Signale austauschbar sind. Mit anderen Worten wandelt jeweils eine der Antennen ein Funksignal in das elektrische Signal, das dann über die elektrische Kopplung an die jeweils andere Antenne übertragen wird und dort von dieser wieder als Funksignal abgestrahlt wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das Funksignal durch die abschirmende Wandung des Verstaufachs hindurch als elektrisches Signal über die elektrische Kopplung übertragen werden kann. Besonders bevorzugt ist hierbei auch eine Ausführungsform, bei der lediglich eine unidirektionale Übertragung eines Funksignals nötig ist. Bei dieser Ausführungsform wird ein Positionssignal eines GNSS (GNSS - Global Navigation Satellite System), beispielsweise eines GPS (GPS - Global Positioning System), aus der Umgebung über die elektrische Kopplung in das Verstaufach übertragen und dort wieder als Funksignal abgestrahlt, sodass ein Empfänger für das Positionssignal, der in dem Endgerät bereitgestellt ist, das Positionssignal empfangen kann und eine aktuelle Position des Endgeräts bestimmen kann.
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Zu der Erfindung gehören auch optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Kühleinrichtung zumindest eine Lufteinlassöffnung aufweist, die dazu eingerichtet ist, als zumindest einen Teil des Kühlluftstroms einen Fahrtwind aus der Umgebung in das Verstaufach hinein zu leiten. Mit anderen Worten wird der Innenraum luftgekühlt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Kühlung des Innenraums unabhängig von einer Temperatur der Wandungen des Verstaufachs ist. Die Wandungen können nämlich beispielsweise in der beschriebenen Weise durch den Abgasstrang, das heißt beispielsweise ein Auspuffrohr des Motorrads, aufgeheizt sein.
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Um beispielsweise bei einer Fahrt im Winter eine Temperatur im Innenraum des Verstaufachs nicht zu weit abzusenken und hierdurch beispielsweise die Betriebsfähigkeit des Energiespeichers des Endgeräts zu beeinträchtigen oder um das Eindringen von Regen in den Innenraum zu verhindern, sieht eine Weiterbildung einen Schutz gegen das Eindringen unerwünschten Fahnnrinds in die zumindest eine Lufteinlassöffnung vor. Bei dieser Weiterbildung ist an der zumindest einen Lufteinlassöffnung jeweils zumindest ein Verschlusselement angeordnet. Ein solches Verschlusselement kann beispielsweise durch eine Klappe und/oder eine Lamelle gebildet sein. Eine Stelleinrichtung ist dazu eingerichtet, einen durchströmbaren Querschnitt der zumindest einen Lufteinlassöffnung in Abhängigkeit von einem jeweiligen Signal eines Temperatursensors und/oder eines Regensensors mittels des jeweiligen zumindest einen Verschlusselements einzustellen. Mit anderen Worten kann der Kühlluftstrom dosiert werden. Dies findet in Abhängigkeit eines Signals des Temperatursensors statt, um die Temperatur im Innenraum auf einen Sollwert oder in einen Sollwertbereich hinein zu regulieren. Zusätzlich oder alternativ dazu kann in Abhängigkeit von einem Signal eines Regensensors der durchströmbare Querschnitt bei detektiertem Regen verringert werden. Die Stelleinrichtung kann zum Verstellen des zumindest einen Verschlusselements beispielsweise einen Elektromotor aufweisen.
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Zusätzlich oder alternativ zu einem Kühlluftstrom, der in den Innenraum gerichtet ist, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Kühleinrichtung einen Kühlkörper oder Wärmeleitkörper zum Aufnehmen zumindest eines Teils der Wärmeenergie in dem Verstaufach und zum Weiterleiten der aufgenommenen Wärmeenergie in Kühlrippen des Wärmeleitkörpers aufweist. Die Kühlrippen ragen in die Umgebung des Motorrads hinein und sind bei einer Fahrt des Motorrads von zumindest einem Teil des Kühlluftstroms umströmt. Dieser Teil des Kühlluftstroms ist durch den Fahrtwind gebildet, der an den Kühlrippen vorbeiströmt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Innenraum wasserdicht gegen die Umgebung abgeschirmt sein kann. Die Wärmeenergie wird durch das Material des Wärmeleitkörpers hindurch aus dem Innenraum hinaus in die Umgebung geleitet. Als Material kann beispielsweise ein Metall vorgesehen sein, insbesondere Aluminium oder Kupfer. Diese beiden Materialien zeichnen sich durch eine hohe Wärmeleitfähigkeit aus. Es kann vorgesehen sein, dass weitere Kühlrippen des Wärmeleitkörpers in das Verstaufach hineinragen, um Wärmeenergie aus der Luft in dem Verstaufach aufzunehmen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann eine Auflagefläche, auf welcher das Endgerät im verstauten Zustand aufliegt, durch den Wärmeleitkörper bereitgestellt sein.
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Um die Ladeeinrichtung in dem Verstaufach bereitzustellen, kann ein kabelgebundenes Aufladen vorgesehen sein, indem ein Ladekabel vorgesehen ist, das mit dem Endgerät verbindbar ist. Es kann auch lediglich eine Ladebuchse zum Einstecken eines Ladekabels des Endgeräts vorgesehen sein. Da nun aber eine ausreichende Kühlung in dem Verstaufach vorliegt, kann auch ein Lademechanismus vorgesehen sein, bei dem es zu einer Erwärmung beispielsweise des Gehäuses des Endgeräts und/oder metallischer Teile des Verstaufachs kommen kann. Eine Weiterbildung sieht entsprechend vor, dass die Ladeeinrichtung eine elektrische Spule aufweist und dazu eingerichtet ist, durch Erzeugen eines Wechselstroms in der Spule ein magnetisches Wechselfeld in dem Verstauraum zu erzeugen. Aus diesem Wechselfeld kann dann durch das Endgerät per Induktion elektrische Energie zum Aufladen des Energiespeichers gewonnen werden. Mit anderen Worten ist also ein induktives Ladesystem in dem Verstaufach bereitgestellt. Da dieses mit mehr Abwärmeverlusten behaftet ist als ein kabelgebundenes Ladesystem, greift hier in vorteilhafter Weise die Wirkung der Kühleinrichtung dahingehend, dass solche Ladewärmeverluste in Form von Wärmeenergie über die Kühleinrichtung in die Umgebung abgeführt werden können. Vorteil des induktiven Ladesystems ist, dass das Endgerät ohne einen zusätzlichen Anschlusskontakt in dem Verstauraum abgelegt werden kann, sodass eine Beschädigung eines solchen Anschlusskontakts, beispielsweise durch Vibrationen während einer Fahrt des Motorrads, nicht vorkommen kann.
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Eine Weiterbildung vereinfacht das Ausgeben eines akustisches Hinweises oder einer akustischen Ausgabe des Endgeräts an den Benutzer des Motorrads. Diese Weiterbildung sieht vor, dass eine NFC-Empfangseinrichtung zum Empfangen eines NFC-Funksignals aus dem Verstaufach bereitgestellt ist (NFC - Near Field Communication). Die NFC-Empfangseinrichtung ist dazu eingerichtet, ein in dem empfangenen NFC-Funksignal enthaltenes Audiosignal an ein Audiosystem des Motorrads auszugeben. Das besagte NFC-Funksignal kann beispielsweise ein Bluetooth-Signal oder ein magnetisches Nahfeldsignal sein. Ein solches Nahfeldsignal wird beispielsweise durch RFID-Transceiver (RFID - Radio Frequency Identification) erzeugt. Durch die Übertragung eines Funksignals mittels NFC-Technologie ist es somit möglich, beispielsweise eine Sprachausgabe oder eine Musikausgabe des Endgeräts über die Empfangseinrichtung an das Audiosystem des Motorrads zu übertragen. Das Audiosystem kann beispielsweise eine Versorgung eines Lautsprechers in einem Motorradhelm des Fahrers vorsehen, sodass die Audioausgabe des Endgeräts während der Fahrt vom Fahrer im Motorradhelm gehört werden kann.
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Eine Weiterbildung nutzt das Endgerät, um in einem Bordcomputer des Motorrads aktuelle Informationen aus dem Internet zu empfangen und/oder Informationen aus dem Bordcomputer im Internet bereitzustellen. Bei dieser Weiterbildung ist eine Datenroutingeinrichtung bereitgestellt und dazu eingerichtet, für den Bordcomputer über ein im Verstaufach angeordnetes Endgerät eine Internetverbindung aufzubauen. Mit anderen Worten wird das Endgerät als Modem benutzt, um eine IP-Verbindung (IP - Internet Protocol) über eine Funkstrecke beispielsweise einer Mobilfunkverbindung zu übertragen. Falls das Endgerät über eine WLAN-Verbindung mit dem Internet in Verbindung steht, so wird das Endgerät als Router verwendet.
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Als besonders geeigneter Ort zum Bereitstellen des Verstaufachs hat sich eine Sitzbank des Motorrads herausgestellt.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Verfahren zum Betreiben eines portablen, mobilen Endgeräts in einem Motorrad während einer Fahrt desselben. Hierdurch kann also ein Smartphone oder ein Tablet-PC während der Fahrt vom Fahrer des Motorrads genutzt werden. Bei dem Verfahren wird das Endgerät in einem Innenraum eines Verstaufachs gegen eine Umgebung des Motorrads abgeschirmt und hierbei in dem Verstaufach durch eine Ladeeinrichtung ein Energiespeicher des Endgeräts aufgeladen. Damit nun das Endgerät ohne die Gefahr einer Überhitzung betrieben werden kann, führt eine Kühleinrichtung mittels eines Kühlluftstroms eine Wärmeenergie aus dem Verstaufach heraus in die Umgebung des Motorrads ab.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Motorrads.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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Die Figur zeigt ein Motorrad 1 und einen Schutzhelm oder Motorradhelm 2. Während einer Fahrt mit dem Motorrad 1 kann ein (nicht dargestellter) Motorradfahrer oder kurz Fahrer sein portables, mobiles Endgerät 3, beispielsweise ein Smartphone, betreiben und nutzen, ohne dass dieses hierbei schutzlos beispielsweise in eine Tasche gesteckt oder auf dem Motorrad befestigt werden muss.
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Hierzu weist das Motorrad 1 ein Verstaufach 4 auf, das beispielsweise in einer Sitzbank 5 des Motorrads 1 angeordnet sein kann. Ein Innenraum 6 des Verstaufachs 4 ist gegenüber einer Umgebung 7 des Motorrads 1 in Bezug auf Wasser, Wind und Staub abgeschirmt oder abgedichtet. Beispielsweise kann der Innenraum 6 von einer Verschalung umgeben sein, wie beispielsweise ein Blech oder ein Kunststoffteil. Das Endgerät 3 ist in dem Innenraum 6 angeordnet. Von dort aus kann es Daten und Sprachsignale mit einem Mobilfunknetz 8 und/oder dem Internet 9 austauschen. Des Weiteren kann ein Bordcomputer 10 das Endgerät 3 als Router oder so genannter Hot-Spot nutzen, um ebenfalls Daten mit dem Internet 9 auszutauschen. In dem Motorradhelm 2 kann ein Lautsprechersystem 11 bereitgestellt sein, über welches ein Sprachsignal oder Audiosignal 12 ausgegeben werden kann, das ebenfalls in dem Endgerät 3 erzeugt werden kann, beispielsweise durch eine Navigationsapplikation oder durch eine Musik-Abspielapplikation.
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Im Betrieb des Endgeräts 3 gibt dieses Wärme ab, so dass sich Wärmeenergie 13 in dem Innenraum 6 sammelt. Diese Wärmeenergie 13 wärmt den Innenraum 6 auf. Des Weiteren kann ein Abgasstrang 14 eines Motors 15 des Motorrads 1 Wärme 16 als weitere Wärmeenergie 13 in den Innenraum 6 einleiten.
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Bei dem Motorrad 1 überhitzt dennoch das Endgerät 3 nicht beim Betrieb im Innenraum 6. Hierzu ist eine Kühleinrichtung 17 bereitgestellt, durch welche die Wärmeenergie 13 aus dem Innenraum 6 herausgeführt oder heraustransportiert wird.
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Die Kühleinrichtung 17 kann beispielsweise eine Lufteinlassöffnung 18 aufweisen, durch welche ein Fahrtwind 19 aus der Umgebung 7 in den Innenraum 6 geleitet werden kann. Hierdurch wird ein Kühlluftstrom 20 im Innenraum 6 erzeugt oder bewegt, welcher die Wärmeenergie 13 aufnimmt und beispielsweise aus einer Luftauslassöffnung 21 heraus als warme Abluft 22 in die Umgebung 7 befördert. Die Lufteinlassöffnung 18 kann ein Verschlusselement 23 aufweisen, beispielsweise eine verschwenkbare Klappe, die durch eine Stelleinrichtung 24 bewegt werden kann. Die Stelleinrichtung 24 kann das Verschlusselement 23 beispielsweise in Abhängigkeit von einem Temperatursignal 25 eines Temperatursensors 26 verstellen und hierdurch einen durchströmbaren Querschnitt 27 der Lufteinlassöffnung 18 einstellen und hierdurch die Förderleistung oder die Stärke des Kühlluftstroms 20 festlegen oder regulieren. Das Temperatursignal 25 des Temperatursensors 26 beschreibt eine Temperatur beispielsweise im Innenraum 6. Auch eine regenabhängige Verstellung des Verschlusselements 23 kann mittels eines Regensignals eines Regensensors vorgesehen sein.
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Die Kühleinrichtung 17 kann auch einen Kühlkörper 28 mit Kühlrippen 29 aufweisen. Die Kühlrippen 29 ragen in die Umgebung 7. Ein Fahrtwind 30 kühlt die Kühlrippen 29 als weiterer Kühlluftstrom. Der Kühlkörper 28 stellt einen Wärmeleitkörper dar, durch welchen der Innenraum 6, insbesondere eine Auflagefläche 31 für das Endgerät 3, thermisch über die Kühlrippen 29 mit der Umgebung 7 gekoppelt ist. Der Kühlkörper 28 kann beispielsweise aus einem Metall, insbesondere Aluminium oder Kupfer, gebildet sein.
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Um das Endgerät 3 betreiben zu können, benötigt dieses elektrische Energie. Diese kann aus einem (nicht näher dargestellten) Bordnetz des Motorrads 1 bereitgestellt werden, indem das Endgerät 3 beispielsweise über ein Kabel mit dem Bordnetz gekoppelt wird. Bevorzugt ist vorgesehen, dass ein induktives Ladesystem 32 mit einer elektrischen Spule 33 zum Erzeugen eines magnetischen Wechselfelds 34 bereitgestellt ist. Aus dem magnetischen Wechselfeld 34 kann durch eine weitere Induktionsspule des Endgeräts 3 wieder eine elektrische Spannung zum Aufladen eines Akkumulators des Endgeräts 3 erzeugt werden.
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Damit das Endgerät 3 Daten mit dem Mobilfunknetz 8 und/oder dem Internet 9 austauschen kann, muss eine Funkverbindung zu dem Mobilfunknetz 8 oder zu einem (nicht dargestellten) WLAN-Router ermöglicht sein. Da der Innenraum 6 durch Wandung des Verstaufachs 4 elektromagnetisch abgeschirmt oder gedämpft sein kann, ist bei dem Motorrad 1 eine Koppeleinrichtung oder Übertragungseinrichtung 35 bereitgestellt, die eine Innenantenne 36, eine Außenantenne 37 und eine die beiden Antennen 36, 37 koppelnde elektrische Kopplung 38, beispielsweise ein Koaxialkabel, umfasst. Des Weiteren können elektronische Verstärkerschaltungen 39, 40 zum Aufbereiten elektrischer Signale vorgesehen sein. Ein Funksignal 41 im Innenraum 6, das zwischen der Innenantenne 36 und einer Kommunikationseinrichtung 42 des Endgeräts 3 ausgetauscht wird, kann somit ohne eine dämpfende Innenwand von der Kommunikationseinrichtung 42 zur Innenantenne 36 hin oder von der Innenantenne 36 zur Kommunikationseinrichtung 42 übertragen werden. Durch die elektrische Kopplung 38 kann ein elektrisches Signal 43 zwischen der Innenantenne 36 und der Außenantenne 37 übertragen werden. Empfängt somit die Antenne 36 das Funksignal 41 von der Kommunikationseinrichtung 42, so wandelt sie es in das elektrische Signal 43 um und gibt es über die Kopplung 38 an die Außenantenne 37 weiter. Dort kann es als Funksignal 44 an das Mobilfunknetz 8 ausgestrahlt werden Wird anders herum das Funksignal 44 über die Außenantenne empfangen, wandelt diese es in das elektrische Signal 43 um und gibt es an die Innenantenne 36 weiter. Die Innenantenne 36 strahlt dann dieses Signal als Funksignal 41 in den Innenraum 6 ab.
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Auch ein Positionssignal 45 eines Satellitenpositionssystems 46, beispielsweise eines GPS, kann über die Außenantenne 37 empfangen werden und dann über die Innenantenne 36 in den Innenraum 6 abgestrahlt werden. Somit kann ein GPS-Empfänger des Endgeräts 3 die Position des Endgeräts 3 auch aus dem Verstaufach 4 heraus bestimmen.
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Damit der Bordcomputer 10 ebenfalls eine Verbindung zu dem Internet 9 aufbauen kann, kann beispielsweise ein WLAN-Funkmodul 47 des Motorrads 1 ein Funksignal 48 mit dem Endgerät 3 austauschen, welches dann über die Übertragungseinrichtung 35 die Verbindung zum Internet 9 herstellen kann. Das WLAN-Funkmodul 47 stellt eine Datenroutingeinrichtung des Motorrads 1 dar.
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Zum Ausgeben von Musik oder Audio-Navigationshinweisen wird beispielsweise eine NFC-Empfangseinrichtung 49 bereitgestellt. Diese kann aus dem Endgerät 3 beispielsweise ein Bluetooth-Signal 50 empfangen und an ein Audiosystem 51 des Motorrads 1 weiterleiten. Das Audiosystem 51 kann dann beispielsweise über eine weitere Bluetooth-Verbindung 52 das Audiosignal 12 an ein Bluetooth-Empfangssystem 53 des Motorradhelms 2 übertragen.
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Somit kann der Nutzer des Motorrads 1 sein Endgerät 3 vor einer Fahrt in dem Verstaufach 4 anordnen und dann während der Fahrt das Endgerät 3 als Routing-Engine für eine Navigation und/oder als Musikabspielgerät nutzen.
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Damit der Betrieb des Endgeräts 3 im Verstaufach 4 den Energiespeicher des Endgeräts 3 nicht unnötig entlädt und das Endgerät 3 auch nicht thermisch überbeansprucht wird, wird das Endgerät 3 über das Ladesystem 32 kontaktlos geladen. Anstelle des kontaktlosen Ladesystems 32 kann auch das Laden mittels Kabels von einer 12-Volt-Bordnetzspannung vorgesehen sein.
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Eine Kühlung durch die Kühleinrichtung 17 hält das Endgerät 3 auf einer Betriebstemperatur, die in einem zulässigen Betriebstemperaturbereich liegt. Die Übertragungseinrichtung 35 ermöglicht im Innenraum 6 des Verstaufachs 4 einen Antennenempfang durch die integrierte Endgeräte-Antenne des Kommunikationsmoduls 42 sowie auch einen GPS-Empfang eines Positionssignals 45. Das Endgerät ist in dem Verstaufach 4 an einer geschützten Stelle, beispielsweise unter der Sitzbank 5, angeordnet.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Phone-Koppelbox mit integrierten Antennen bereitgestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Motorrad
- 2
- Motorradhelm
- 3
- Endgerät
- 4
- Verstaufach
- 5
- Sitzbank
- 6
- Innenraum
- 7
- Umgebung
- 8
- Mobilfunknetz
- 9
- Internet
- 10
- Bordcomputer
- 11
- Lautsprechersystem
- 12
- Audiosignal
- 13
- Wärmeenergie
- 14
- Abgasstrang
- 15
- Motor
- 16
- Wärme
- 17
- Kühleinrichtung
- 18
- Lufteinlassöffnung
- 19
- Fahrtwind
- 20
- Kühlluftstrom
- 21
- Luftauslassöffnung
- 22
- Abluft
- 23
- Verschlusselement
- 24
- Stelleinrichtung
- 25
- Temperatursignal
- 26
- Temperatursensor
- 27
- Querschnitt
- 28
- Kühlkörper
- 29
- Kühlrippen
- 30
- Fahrtwind
- 31
- Auflagefläche
- 32
- Ladesystem
- 33
- Spule
- 34
- Wechselfeld
- 35
- Übertragungseinrichtung
- 36
- Antenne
- 36
- Innenantenne
- 37
- Außenantenne
- 38
- Kopplung
- 39
- Verstärkerschaltungen
- 41
- Funksignal
- 42
- Kommunikationsmodul
- 43
- Signal
- 44
- Funksignal
- 45
- Positionssignal
- 46
- Satellitenpositionssystem
- 47
- WLAN-Funkmodul
- 48
- Funksignal
- 49
- NFC-Empfangseinrichtung
- 50
- Bluetooth-Signal
- 51
- Audiosystem
- 52
- Bluetooth-Verbindung
- 53
- Bluetooth-Empfangssystem