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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Einzelmodul gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Modulanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 7.
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Eine Getriebesteuerung besteht aus vielen Einzelkomponenten, die miteinander verbunden werden müssen. Dies geschieht in der Regel, indem die Komponenten auf einem Werkstückträger vorpositioniert werden und dann miteinander zu einem Gesamtmodul verbunden werden. Dieses Gesamtmodul kann dann an einen Kunden geliefert und in eine größere Einheit wie ein Getriebe eingebaut werden. Sowohl bei der Montage auf dem Werkstückträger, als auch insbesondere bei dem Verbau beim Kunden, treten durch die starren Verbindungen der Module Überbestimmtheiten zum Werkstückträger und später eben zum Einbaufall auf. Zusätzlich treten beim Einbau bei einem Kunden weitere mechanische Toleranzen auf, da hier wieder mehrere Komponenten miteinander verbunden werden. Durch das Verbinden vieler einzelner Komponenten entstehen zwangsweise gewisse mechanische Toleranzen zwischen den Komponenten, so dass es im Extremfall Probleme bei der Passgenauigkeit beim Einbau geben kann oder die mechanischen Belastungen auf Lötstellen von elektrischen Verbindungen können derart sein, dass die elektrische Verbindung beeinträchtigt oder sogar gelöst wird. Ferner kann es durch thermische Ausdehnungen oder Vibrationen dazu kommen, dass die Komponenten die inneren Kräfte nicht mehr auffangen können und beschädigt oder zerstört werden.
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Sehr kritisch sind elektrisch leitende Verbindungen zwischen den Modulen, die oft keine Bewegungen zwischen den Modulen zulassen. Die elektrische Schnittstelle darf nicht mechanisch belastet werden, d.h. dass eine feste, bevorzugt spielfreie Verbindung zwischen den miteinander zu verbindenden Modulen vorhanden sein sollte. Gleichzeitig müssen die miteinander zu verbindenden Module aber auch mechanische Schnittstellen an vordefinierten Stellen aufweisen, um beim Kunden an bestimmten Positionen fixiert werden zu können. Aufgrund der zwischen den einzelnen Schnittstellen vorhanden Fertigungstoleranzen werden diese Fixierpunkte bei der Montage an bestimmte Stellen hin gezwungen. Dadurch entstehen mechanische Spannungen im Gesamtmodul. Zusätzlich können durch beispielsweise Temperaturschwankungen bei der fertig verbauten Getriebesteuerung im Betrieb mechanische Spannungen auftreten, die ebenfalls die Lötstellen belasten können.
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Deshalb ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, diese Verspannungen des Gesamtmoduls so weit wie möglich zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorgeschlagen wird erfindungsgemäß ein Einzelmodul, umfassend zumindest einen ersten Teil und einen zweiten Teil, wobei der erste Teil zumindest eine Einbauschnittstelle umfasst, und wobei der zweite Teil elektrische Verbindungsmittel, insbesondere Litzen, sowie zumindest eine Leiterplattenschnittstelle umfasst. Der erste Teil ist mit dem zweiten Teil mittels einer flexiblen Verbindung derart flexibel verbunden, dass sich der erste Teil relativ zum zweiten Teil bewegen kann. Die relative Bewegung sollte dabei innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen erfolgen.
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Durch die Unterteilung des Moduls in zwei Teile kann sichergestellt werden, dass die elektrischen Verbindungen, genauer die Lötstellen der elektrischen Verbindungen, beim Einbau des Einzelmoduls in ein größeres System, d.h. auf ein Grundmodul und dann weiter in z.B. eine Getriebesteuerung, keinen oder nur sehr geringen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Die flexible Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Teil ermöglicht eine geringe relative Bewegung des ersten Teils zum zweiten Teil, so dass beim Einbauen des Einzelmoduls mechanische Ungenauigkeiten durch den ersten Teil ausgeglichen werden können, während der zweite Teil, auf dem die elektrischen Verbindungen angeordnet sind, dabei keine oder nur geringe mechanische Belastungen erfährt. Die Toleranzgrenzen werden je nach Art und Verwendungszweck des Einzelmoduls und Kenntnis bzw. Erfahrungswerten von Fertigungstoleranzen des Gesamtsystems gewählt. Wichtig ist, dass der erste Teil mit dem zweiten Teil zwar flexibel, aber dennoch fest verbunden ist.
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In einer Ausgestaltung ist die flexible Verbindung dadurch gebildet, dass der erste Teil und der zweite Teil jeweils eine Geometrie aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass der erste Teil mit dem zweiten Teil verrastet. In einer weiteren Ausgestaltung ist die flexible Verbindung eine Clipverbindung, eine Klebeverbindung mit einem flexiblen Klebstoff oder eine Verbindung aus einer Zweikomponenten Spritzgussverbindung, wobei eine der beiden Komponenten ein elastischer Kunststoff ist.
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Zur festen, aber dennoch flexiblen Verbindung eignet sich eine mechanische Verbindung aus Clipverbindung oder Stück und Gegenstück, die ineinander fest verrasten, aber dennoch nicht ganz spielfrei sind, also eine Bewegung der beiden Teile innerhalb gewisser Toleranzgrenzen ermöglichen. Auch sind andere Verbindungen, die eine Spielfreiheit ermöglichen, je nach Anwendungsbereich, möglich. Hierzu zählen, Klebeverbindungen mit einem flexiblen Klebstoff oder auch Zweikomponenten Spritzgussverbindungen mit einem elastischen Bestandteil. Aufgrund unterschiedlicher Anwendungsarten und Einflüssen, z.B. Hitze oder Flüssigkeitseinfluss etc. kann die Verbindung gewählt werden, die am besten geeignet ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Leiterplattenschnittstelle zumindest ein Verbindungselement. In einer weiteren Ausgestaltung kann jedes der Verbindungselemente als eine Ausnehmung zum Verrasten eines Verrastelements, ein Verrastelement, eine Ausnehmung zum Verschrauben einer Befestigungsschraube oder als eine Befestigungsschraube ausgebildet sein.
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Zur elektrischen Verbindung des ersten Teils des Einzelmoduls mit einem weiteren Modul können eine oder mehrere (Leiterplatten-)Schnittstellen bereitgestellt werden, die eine spielfreie Verbindung mit dem weiteren Modul ermöglichen. Diese können je nach Anwendung gewählt werden. Auch hier wird durch die flexible Verbindung zwischen erstem Teil und zweitem Teil ein Toleranzausgleich beim Verbinden der beiden Module ermöglicht, der eine mechanische Belastung der Lötstellen der auf dem weiteren Modul zu befestigenden elektrischen Verbindungen verringert oder sogar ausschließt.
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Vorgesehen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung des Weiteren eine Modulanordnung, umfassend zumindest ein vorher beschriebenes Einzelmodul, sowie ein mit dem zumindest einen Einzelmodul über die zumindest eine Leiterplattenschnittstelle zumindest in x-y-Richtung spielfrei verbundenes Grundmodul.
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Eine spielfreie Verbindung zwischen Grundmodul und Einzelmodul ermöglicht es, aufgrund von Montagetoleranzen auftretende mechanische Belastungen auf Lötstellen der elektrischen Verbindungen beim Einbau weiterer Module zu verringern bzw. auszuschließen. Je nachdem, welche Art der Leiterplattenschnittstelle gewählt wird, kann eine spielfreie Befestigung auch in z-Richtung erfolgen.
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In einer Ausgestaltung umfasst das Grundmodul eine Leiterplatte, die gebildet ist, um mit dem Einzelmodul verbunden zu werden, wobei die Leiterplatte Verbindungsmittel zur Aufnahme der Leiterplattenschnittstelle umfasst, wobei jedes Verbindungsmittel ein entsprechendes Gegenstück zur zugehörigen Leiterplattenschnittstelle aufweist.
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Durch die direkte Verbindung des Einzelmoduls mit einer Leiterplatte kann die Montage vereinfacht werden, da ein zusätzliches Bauteil eingespart werden kann, das weitere mechanische Toleranzausgleiche aufgrund von Fertigungstoleranzen aufweisen kann. Durch die Bereitstellung von Stück und Gegenstück ist eine sichere und feste Verbindung gewährleistet.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Grundmodul eine Leiterplatte sowie einen Trägerrahmen, der gebildet ist, um die Leiterplatte aufzunehmen, und wobei der Trägerrahmen und/oder die Leiterplatte zur Verbindung mit dem Einzelmodul Verbindungsmittel zur Aufnahme der Leiterplattenschnittstelle umfassen, wobei jedes Verbindungsmittel ein entsprechendes Gegenstück zur zugehörigen Leiterplattenschnittstelle aufweist.
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Der Vorteil der Bereitstellung eines Trägerrahmens ist, dass bei einer sehr eng bestückten Leiterplatte kein zusätzlicher Platz für die Leiterplattenschnittstelle auf der Leiterplatte geschaffen werden muss, da der Trägerrahmen fest mit der Leiterplatte verbunden ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die die Leiterplattenschnittstelle mittels eines mechanischen Verbindungsverfahrens, insbesondere Kaltschweißen oder Vernieten, an dem Grundmodul befestigt. Diese Befestigungsart ist eine Alternative zu den oben genannten Befestigungsmethoden und ermöglicht eine feste Verbindung in x-, y- und z-Richtung. Ihre Verwendung hängt jedoch von der Anwendung den Platzmöglichkeiten auf den Modulen ab.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die zumindest eine Einbauschnittstelle des Einzelmoduls derart angeordnet, dass sie eine mechanische Verbindung des Einzelmoduls über das Grundmodul mit einer weiteren Komponente ermöglicht.
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Durch die Anordnung einer Einbauschnittstelle am zweiten Teil des Einzelmoduls wird eine kompakte Einheit bereitgestellt, die sowohl die elektrische Verbindung zur Leiterplatte als auch die mechanische Verbindung für den Einbau weiterer Komponenten z.B. einer Getriebesteuerung herstellt. Dabei werden die elektrischen Verbindungen, die sich auf dem ersten Teil des Einzelmoduls befinden, beim Einbau nicht mechanisch belastet, da diese über die flexible Verbindung mit dem zweiten Teil verbunden sind. Durch die Einbauschnittstellen wird die Anordnung des Gesamtmoduls innerhalb eines größeren Systems, z.B. einer Getriebesteuerung, vorgegeben. Durch die flexible Verbindung zum ersten Teil können mechanische Toleranzen ausgeglichen werden, ohne dabei die elektrischen Verbindungen bzw. die Lötstellen zu belasten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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1 zeigt eine Ansicht eines Einzelmoduls gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt eine Ansicht eines auf einem Grundmodul anzuordnenden Einzelmoduls gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt eine Ansicht einer Modulanordnung gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Ansicht eines als Getriebestecker ausgebildeten Einzelmoduls 1, das einen ersten Teil 11 umfasst, der über eine flexible Verbindung 100 mit einem zweiten Teil 12 verbunden ist. Der erste Teil 11 dient hier als Träger für den zweiten Teil 12. Ferner umfasst der erste Teil 11 eine oder mehrere Einbauschnittstellen 112, hier zwei Schnittstellen, die als Ausnahme und Stift gebildet sind. Diese Einbauschnittstellen 112 dienen zur mechanischen Kontaktierung beim Einbau in ein größeres System, z.B. eine Getriebesteuerung. Dieser Einbau erfolgt in der Regel beim Kunden, so dass hier kein großer Einfluss auf Fertigungstoleranzen genommen werden kann. Vielmehr sind die Positionen der Einbauschnittstellen 112 vorgegeben. Beim Einbau des Einzelmoduls 1 bzw. des Grundmoduls 2 (siehe 2 und 3) können aufgrund der Fertigungstoleranzen mechanische Spannungen zwischen den Modulen auftreten, um die Einbauschnittstellen 112 in ihrer entsprechenden Position zu fixieren. Diese mechanischen Spannungen können dazu führen, dass Lötstellen an elektrischen Verbindungen mechanisch belastet werden und damit Schaden nehmen können oder sogar ausfallen. Dieses Problem wurde in dieser Erfindung dadurch gelöst, dass das Einzelmodul 1 aus zwei Teilen aufgebaut ist. Der erste Teil 11 weist dabei die mechanischen Schnittstellen zur Befestigung des Einzelmoduls 1 bzw. des später beschriebenen Grundmoduls 2 auf. Der zweite Teil 12 ist mit dem ersten Teil 11 über eine flexible Verbindung 100 verbunden und weist die elektrischen Verbindungsmittel 121, also die Kabel bzw. Litzen auf, die mit einem weiteren Modul, z.B. dem Grundmodul 2, verbunden werden. Diese Verbindung erfolgt in der Regel über Anlöten der Litzen. Zusätzlich weist der zweite Teil 12 eine oder mehrere weitere Schnittstellen auf, die Leiterplattenschnittstellen 122, welche mit Bezug auf 2 genauer erläutert werden.
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Die flexible Verbindung 100 zwischen dem ersten Teil 11 und dem zweiten Teil 12 kann in unterschiedlichster Weise erfolgen. In 1 dient der erste Teil 11 als Träger für den zweiten Teil 12, der über eine nicht gezeigte Clipverbindung mit dem ersten Teil 11 verbunden ist. Clipverbindungen sind bekannt und weisen als Hauptmerkmale auf, dass sie lösbar sind und über eine federnde Verbindung an einem Bauteil anbringbar sind. Zur zusätzlichen Sicherung kann der Clip in dem Bauteil in eine Ausnehmung einrasten und/oder eine entsprechende geometrische Form am Clip aufweisen, über die eine zusätzliche Sicherung für die Befestigung gewährleistet ist. Durch die Clipverbindung kann sich der erste Teil 11 relativ zum zweiten Teil 12 bewegen. Das heißt, wenn beim Einbau des ersten Teils 11 mechanische Spannungen auf diesen einwirken, können diese aufgrund der flexiblen Verbindung 100 zwischen erstem Teil 11 und zweitem Teil 12 von dieser abgefangen werden und die elektrischen Verbindungsmittel 121 erfahren keine mechanische Belastung. Die flexible Verbindung 100 ist dabei nicht auf eine Clipverbindung beschränkt. Vielmehr kann jegliche Verbindungsart verwendet werden, solange eine gewisse Flexibilität gegeben ist. Es sollte mindestens eine Bewegung im Rahmen von möglichen auftretenden Fertigungstoleranzen möglich sein, damit dadurch entstehende mechanische Belastungen ausgeglichen werden können. Mögliche alternative Verbindungsarten zur flexiblen Verbindung sind das Bereitstellen entsprechender Geometrien an beiden Teilen, die ein ineinander Verkeilen oder Verrasten der beiden Teile ermöglichen, ein Verkleben der beiden Teile mit einem entsprechend elastischen Klebstoff oder ein Verbinden der beiden Teile mittels eines Zweikomponenten-Spritzgussverfahrens, wobei eine Komponente davon entsprechend elastisch sein muss, z.B. elastischer Kunststoff.
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2 zeigt eine Ansicht eines auf einem Grundmodul 2 anzuordnenden Einzelmoduls 1, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente darstellen. Das in 2 gezeigte Grundmodul 2 ist als eine auf einem Trägerrahmen 22 angeordnete Leiterplatte 21 dargestellt. Dies dient lediglich als Veranschaulichung. Das Grundmodul 2 kann weitere Komponenten aufweisen, unter anderem auch weitere erfindungsgemäße Einzelmodule. Dies wurde in 2 weggelassen, um das Grundprinzip der Erfindung zu veranschaulichen. Bei dem Grundmodul 2 in 2 ist eine Leiterplatte 21 auf einem Trägerrahmen 22 angeordnet, wobei der Trägerrahmen 22 Verbindungsmittel 212 zur Verbindung des Grundmoduls 2 mit dem zweiten Teil 12 des Einzelmoduls 1 aufweist. Es ist allerdings auch möglich, dass die Leiterplatte 21 diese Verbindungsmittel 212 aufweist oder die Verbindungsmittel 212 sowohl auf der Leiterplatte 21 als auch auf dem Trägerrahmen 22 angeordnet sind. Die Leiterplatte 21 und der Trägerrahmen 22 können weitere Verbindungselemente zur Verbindung mit weiteren Modulen aufweisen, worauf hier nicht genauer eingegangen wird.
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Die Verbindungsmittel 212 des Grundmoduls 2 sind in 2 als Gegenstücke zu den Leiterplattenschnittstellen 122 des Einzelmoduls 1 ausgebildet. Es sind hierbei an der langen Seite der elektrischen Verbindungsmittel 121 an dem Einzelmodul 1 zwei Ausnehmungen 122 zur Aufnahme der zwei an entsprechender Stelle an dem Grundmodul 2 angeordneten Haken 212 ausgebildet. Zusätzlich sind an den kurzen Seiten des zweiten Teils 12 an dem Einzelmodul 1 jeweils ein Verrasthaken 122 zur Verrastung mit dem entsprechenden Gegenstück 212 an dem Grundmodul 2 ausgebildet. Beim Aufbringen des Einzelmoduls 1 auf das Grundmodul 2 verrasten bzw. Verhaken die Verbindungsmittel 212 und die Leiterplattenschnittstellen 122 miteinander und es entsteht eine in diesem Fall in zumindest x-y-Richtung spielfreie Verbindung zwischen dem zweiten Teil 12 des Einzelmoduls 1 mit den elektrischen Verbindungsmitteln 121 und der Leiterplatte 21 des Grundmoduls 2. Durch Verlöten der elektrischen Verbindungsmittel 121 an der Leiterplatte 21 entsteht der elektrische Kontakt. Sollten nun mechanische Spannungen auf das Einzelmodul 1 oder das Grundmodul 2 bei weiteren Montageschritten auftreten, ermöglicht die flexible Verbindung 100 zwischen dem ersten Teil 11, der mit dem Grundmodul 2 fest verbunden ist, und dem zweiten Teil 12 des Einzelmoduls 1 immer noch eine relative Bewegung zwischen den beiden Teilen, so dass die mechanischen Belastungen auf die Lötstellen abgefangen werden. Auch nach der endgültigen Montage und im laufenden Betrieb bleibt dieses Prinzip erhalten, so dass bei beispielsweise Temperaturschwankungen und damit auftretenden Materialverspannungen die Lötstellen zwischen den elektrischen Verbindungsmitteln 121 und der Leiterplatte 21 nicht belastet werden.
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Die Verbindungsmittel 212 des Grundmoduls 2 und die Leiterplattenschnittstellen 122 des Einzelmoduls 1 sind in 2 als Stück und Gegenstück ausgebildet. Je nach Art der Anwendung und Größe bzw. Länge der zu kontaktierenden Flächen kann ein einziges Verbindungsmittel 212 auf dem Grundmodul 2 mit zugehöriger einziger Leiterplattenschnittstelle 122 des Einzelmoduls 1 ausreichen. Hier wäre beispielsweise eine Schraubverbindung in der Mitte der zu verbindenden elektrischen Verbindungsmittel 121 denkbar. Dabei kann die Schraube über den zweiten Teil 12 des Einzelmoduls 1 verschraubt werden oder über die Unterseite der Leiterplatte 21. Dies gilt für alle Verbindungsmittel 212 und Leiterplattenschnittstellen 122. Es können also Rasthaken, Ausnehmungen oder eine Kombination daraus sowohl auf dem Grundmodul 2 als auch auf dem zweiten Teil 12 angeordnet werden, solange ein entsprechendes Gegenstück bei der Verbindung der beiden Module an der entsprechenden Stelle vorhanden ist.
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Wichtig bei der Auswahl der Verbindungsmittel 212 bzw. Leiterplattenschnittstelle 122 ist, dass zwischen zweitem Teil 12 des Einzelmoduls 1 und Leiterplatte 21 des Grundmoduls 2 eine entsprechend möglichst spielfreie Verbindung erreicht wird, damit die Lötstellen keine Belastung durch diese Verbindung erfahren. Dabei können das Stück und das Gegenstück insoweit beliebig auf dem zweiten Teil 12 des Einzelmoduls 1 bzw. der Leiterplatte 21 oder dem Trägerrahmen 22 angeordnet werden, als es der Platz auf den entsprechenden Modulkomponenten bzw. Designvorschriften erlauben. Es kann beispielsweise sinnvoll sein, das Stück oder Gegenstück auf dem Trägerrahmen 22 anzuordnen, da die Leiterplatte 21 mit Schaltkreisen etc. voll bestückt ist und kein Platz für ein Verbindungsmittel 212 frei ist.
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Eine alternative Befestigung des zweiten Teils 12 auf der Leiterplatte 21 bzw. dem Trägerrahmen 22 ist es, diese miteinander zu Verschweißen, bevorzugt mittels Kaltverschweißen, zu Vernieten oder mittels eines anderen geeigneten mechanischen Verfahrens zu verbinden. Dies ist von der Anwendung und dem Platz an den Modulen abhängig.
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3 zeigt eine Ansicht einer fertigen Modulanordnung 3, bei der das in 1 gezeigte Einzelmodul 1 auf dem Grundmodul 2 angeordnet ist und die Verbindungsmittel 212 mit den Leiterplattenschnittstellen 122 verrastet bzw. verhakt sind. Der zweite Teil 12 des Einzelmoduls weist weiterhin die flexible Verbindung 100 zum ersten Teil 11 auf, dessen Einbauschnittstellen 112 nun dazu dienen, die gesamte Modulanordnung 3 mit einem weiteren Modul mechanisch zu Verbinden. Dabei können weitere Schnittstellen an dem Grundmodul 2 ebenfalls dazu dienen, eine mechanische Befestigung auf einem weiteren Modul oder einer weiteren Komponente bereitzustellen. Auch können weitere Einzelmodule auf dem Grundmodul 2 angeordnet werden, so dass ein komplexes System entsteht, das schließlich in ein größeres System verbaut werden kann, z.B. eine fertige Getriebesteuerung in einem Kraftfahrzeug.
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Durch die vorliegende Erfindung können sowohl Einzelmodule als auch ein Grundmodul mit bereits darauf angebrachten erfindungsgemäßen Einzelmodulen bereitgestellt werden, die eine mechanische Entlastung der Lötstellen bereitstellen. Dies wird durch die flexible Verbindung 100 zwischen dem ersten Teil 11 des Einzelmoduls 1, der mechanische Schnittstellen 112 aufweist, sowie dem zweiten Teil 12 des Einzelmoduls 1, der elektrische Verbindungsmittel 121 aufweist, erreicht.
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Das Einzelmodul ist zur Veranschaulichung als Getriebesteckermodul beschrieben worden. Die Erfindung ist aber nicht darauf beschränkt. Vielmehr können jegliche Module, die elektrisch mit einem anderen Modul kontaktiert werden, gemäß der Erfindung aufgebaut sein. Weitere Beispiele für solche Einzelmodule sind Sensorträger, Steckerleisten oder Drehzahlmodule sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einzelmodul
- 11
- Erster Teil
- 112
- Einbauschnittstelle
- 12
- Zweiter Teil
- 121
- Elektrische Verbindungsmittel, Litzen
- 122
- Leiterplattenschnittstelle
- 100
- Flexible Verbindung
- 2
- Grundmodul
- 21
- Leiterplatte
- 22
- Trägerrahmen
- 212
- Verbindungsmittel
- 3
- Modulanordnung