DE102015223054A1 - Entlastung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs beim Auftreten eines akustischen Notfallsignals eines weiteren Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Entlastung des Fahrers eines ersten Kraftfahrzeugs, bei dem das Auftreten eines akustischen Notfallsignals eines zweiten Kraftfahrzeugs, insbesondere ein Rettungs- oder Einsatzfahrzeug, von einer Notfallsignal-Erfassungsvorrichtung des ersten Kraftfahrzeugs erfasst und dem Fahrer des ersten Kraftfahrzeugs zur Kenntnis gebracht wird. Zur Entlastung des Fahrers bei der Annäherung eines Rettungs- oder Einsatzfahrzeugs werden die folgenden Schritte vorgeschlagen. Die Notfallsignal-Erfassungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs weist mindestens zwei räumlich beabstandete erste und zweite Schallsensoren auf, die das akustische Notfallsignal des zweiten Kraftfahrzeugs jeweils akustisch empfangen und in ein entsprechendes elektrisches erstes und zweites Warnsignal umwandeln. Das erste und/oder das zweite elektrische Warnsignal wird mindestens mit einem vorbestimmten Schwellenwert von einer Vergleicher-Vorrichtung verglichen. Überschreitet mindestens das erste oder das zweite elektrische Warnsignal den vorbestimmten Schwellenwert, wird das erste elektrische Warnsignal von einem ersten Lautsprecher des Kraftfahrzeugs und das zweite elektrische Warnsignal von einem zweiten Lautsprecher des Kraftfahrzeugs in verstärkter oder in verstärkter Form akustisch ausgegeben.
Description
- Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Entlastung des Fahrers eines ersten Kraftfahrzeugs bei dem das Auftreten eines akustischen Notfallsignals eines zweiten Kraftfahrzeugs von einer Notfallsignal-Erfassungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs erfasst und dem Fahrer des Kraftfahrzeugs zur Kenntnis gebracht wird. Bei dem ersten Kraftfahrzeug handelt es sich insbesondere um ein zwei- oder vierrädriges Kraftfahrzeug. Das zweite Kraftfahrzeug ist insbesondere ein Rettungs- oder Einsatzfahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug mit einem Martinshorn.
- Im Straßenverkehr ist regelmäßig zu beobachten, dass ein in einem Notfalleinsatz befindliches Einsatzfahrzeug trotz eines optischen Notfallsignals in Form eines Blaulichts und eines akustischen Notfallsignals in Form des Martinshorns von anderen Fahrzeugführern nicht wahrgenommen wird. Dies liegt häufig daran, dass die Lautstärke einer in dem betreffenden Fahrzeug befindlichen Tonwiedergabeeinrichtung, wie zum Beispiel dem Autoradio, zu hoch ist. Dies führt zu einer späten Reaktion der betreffenden Fahrer und die Einsatzfahrzeuge müssen regelmäßig ihre Geschwindigkeit reduzieren, weil die entsprechenden Fahrzeuge noch keine Gasse für das Einsatzfahrzeug gebildet haben. Mitunter kommt es sogar zu Kollisionen, insbesondere in Kreuzungsbereichen.
- Höherklassige Fahrzeuge weisen in der Regel eine besonders gute Schalldämmung gegenüber störenden Außengeräuschen auf. Dies kann ebenfalls eine Ursache dafür sein, dass ein Martinshorn nicht bzw. nicht früh genug wahrgenommen wird.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist insbesondere die Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zur Entlastung des Fahrers bei der Annäherung eines Rettungs- oder Einsatzfahrzeugs.
- Diese Aufgabe wird insbesondere durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
- Ausgehend von einem bekannten Verfahren zur Entlastung des Fahrers eines ersten Kraftfahrzeugs, bei dem das Auftreten eines akustischen Notfallsignals eines zweiten Kraftfahrzeugs von einer Notfallsignal-Erfassungsvorrichtung des ersten Kraftfahrzeugs erfasst und dem Fahrer des ersten Kraftfahrzeugs zur Kenntnis gebracht wird, schlägt die Erfindung die folgenden Schritte vor.
- Die Notfallsignal-Erfassungsvorrichtung des ersten Kraftfahrzeugs weist mindestens zwei räumlich beabstandete erste und zweite Schallsensoren auf, die das akustische Notfallsignal des zweiten Kraftfahrzeugs jeweils akustisch empfangen und in ein entsprechendes erstes und zweites elektrisches Warnsignal umwandeln.
- Das erste und/oder das zweite elektrische Warnsignal des betreffenden Schallsensors wird mindestens mit einem vorbestimmten Schwellenwert von einer Vergleicher-Vorrichtung verglichen.
- Überschreitet mindestens das erste oder das zweite elektrische Warnsignal den mindestens einen vorbestimmten Schwellenwert, wird das erste elektrische Warnsignal von einem ersten Lautsprecher des Kraftfahrzeugs und das zweite elektrische Warnsignal von einem zweiten Lautsprecher des Kraftfahrzeugs in verstärkter oder unverstärkter Form akustisch ausgegeben.
- Anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also zunächst bestimmt, ob ein akustisches Notfallsignal vorliegt. Im Anschluss daran wird dem Fahrer des ersten Kraftfahrzeugs durch eine geeignete akustische Ausgabe mindestens eines ersten und eines zweiten elektrischen Warnsignals über mindestens zwei Lautsprecher signalisiert von wo das Notfallsignal des zweiten Kraftfahrzeugs kommt. Der Fahrer muss also nicht erst umständlich versuchen, das zunächst recht leise akustische Notrufsignal als solches zu erkennen und dann nachfolgend auch noch den Ort der Quelle des Notrufsignals, wie von einem Martinshorn, bzw. den Ort des warnenden Einsatzfahrzeugs in ablenkender Weise zu bestimmen. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist ein frühes Erkennen eines Einsatzfahrzeugs, dessen Martinshorn oder dgl. betätigt ist, ermöglicht und der Fahrer kann frühzeitig hierauf reagieren. Insbesondere kann er schnell eine möglicherweise lebensrettende Gasse für das Einsatz- oder Rettungsfahrzeug bilden.
- Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass der erste Schallsensor und der erste Lautsprecher und der zweite Schallsensor und der zweite Lautsprecher sowie gegebenenfalls weitere Kombinationen aus Schallsensor und Lautsprecher jeweils weitgehend übereinander und/oder benachbart angeordnet sind. Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen kann dem Fahrer ein zuverlässiger Hinweis auf den Ort des Rettungs- oder Einsatzfahrzeuges gegeben werden.
- Bei einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind der erste Schallsensor und der erste Lautsprecher jeweils links hinten und der zweite Schallsensor und der zweite Lautsprecher jeweils rechts hinten am Kraftfahrzeug angeordnet.
- Alternativ oder ergänzend sind bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens der erste Schallsensor und der erste Lautsprecher jeweils links vorne und der zweite Schallsensor und der zweite Lautsprecher jeweils rechts vorne am Kraftfahrzeug angeordnet.
- Alternativ oder ergänzend ist bei einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass ein dritter Schallsensor und ein dritter Lautsprecher jeweils links vorne und ein vierter Schallsensor und ein vierter Lautsprecher jeweils rechts vorne am Kraftfahrzeug angeordnet sind.
- Schließlich ist bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens alternativ oder ergänzend vorgesehen, dass ein dritter Schallsensor und ein dritter Lautsprecher jeweils links hinten und ein vierter Schallsensor und ein vierter Lautsprecher jeweils rechts hinten am Kraftfahrzeug angeordnet sind.
- Die vorstehend beschriebenen Maßnahmen betreffend die Anordnung der Schallsensoren und der zugeordneten Lautsprecher ermöglichen es, dem Fahrer noch gezielter den aktuellen Ort des Einsatz- bzw. Rettungsfahrzeugs anzuzeigen.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das am ersten Schallsensor empfangene akustische Notfallsignal mit einer ersten Lautstärke und das am zweiten Schallsensor empfangene akustische Notfallsignal mit einer zweiten Lautstärke jeweils am zugeordneten Lautsprecher ausgegeben.
- Alternativ oder ergänzend ist bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass das Verhältnis der ersten Lautstärke zur zweiten Lautstärke weitgehend dem Verhältnis der Lautstärke des akustischen Notfallsignals am ersten Schallsensor zur Lautstärke des akustischen Notfallsignals am zweiten Schallsensor entspricht. Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die Ortung des Einsatz- bzw. Rettungsfahrzeugs für den Fahrer weiter vereinfacht.
- Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass das akustisch ausgegebene erste und zweite elektrische Notfallsignal dem akustischen Notfallsignal entspricht, das vom zweiten Kraftfahrzeug ausgesandt wird. Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die Akzeptanz und Zuverlässigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens zusätzlich deutlich verbessert.
- Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verhältnis der ersten Lautstärke zur zweiten Lautstärke zur Bereitstellung einer optischen Anzeige in Richtung auf das zweite Kraftfahrzeug hin verwendet wird, insbesondere mittels eines Hinweis-Pfeils. Diese erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglichen zudem einen optischen Hinweis auf den aktuellen Ort des Einsatz- oder Rettungsfahrzeug.
- Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens ein Drucksensor, der zur Erkennung eines Seitenaufpralls dient, als Schallsensor verwendet wird. Drucksensoren sind erfindungsgemäß vorzugsweise jeweils im Hohlraum einer Fahrzeugtür angeordnet. Diese Maßnahme ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Drucksensoren bereits im Fahrzeug verbaut sind. Es ist dann nicht mehr nötig weitere Schallsensoren im Fahrzeug vorzusehen.
- Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens ein sog. Crash Impact Sound Sensing Device, das zur Erkennung eines Aufpralls dient, als Schallsensor verwendet wird. Diese Maßnahmen sind insbesondere dann von Vorteil, wenn solche „Sound Sensing Devices“ zur Erkennung eines Aufpralls im Fahrzeug verbaut worden sind. Es ist dann wiederum nicht mehr nötig weitere Schallsensoren im Fahrzeug zu verbauen.
- In vorteilhafter Weise ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Bereitstellung eines Fahrerassistenzsystems, das mindestens einen Prozessor aufweist, der ein Verfahren nach einem oder mehreren der Verfahrensansprüche ausführt.
- Ferner ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Bereitstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Fahrerassistenzsystem, das mindestens einen Prozessor aufweist, der ein Verfahren nach einem oder mehreren der Verfahrensansprüche ausführt.
- Schließlich wird durch das erfindungsgemäße Verfahren ein Computerprogrammprodukt zur Steuerung mindestens eines Prozessors bereitgestellt, der ein Verfahren nach einem oder mehreren der Verfahrensansprüche ausführt.
Claims (15)
- Verfahren zur Entlastung des Fahrers eines ersten Kraftfahrzeugs, insbesondere ein zwei- oder vierrädriges Kraftfahrzeug, bei dem das Auftreten eines akustischen Notfallsignals eines zweiten Kraftfahrzeugs, insbesondere ein Rettungs- oder Einsatzfahrzeug, von einer Notfallsignal-Erfassungsvorrichtung des ersten Kraftfahrzeugs erfasst und dem Fahrer des ersten Kraftfahrzeugs zur Kenntnis gebracht wird, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: – die Notfallsignal-Erfassungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs weist mindestens zwei räumlich beabstandete erste und zweite Schallsensoren auf, die das akustische Notfallsignal des zweiten Kraftfahrzeugs jeweils akustisch empfangen und in ein entsprechendes elektrisches erstes und zweites Warnsignal umwandeln, – das erste und/oder das zweite elektrische Warnsignal wird mindestens mit einem vorbestimmten Schwellenwert von einer Vergleicher-Vorrichtung verglichen, und – überschreitet mindestens das erste oder das zweite elektrische Warnsignal den vorbestimmten Schwellenwert, wird das erste elektrische Warnsignal von einem ersten Lautsprecher des Kraftfahrzeugs und das zweite elektrische Warnsignal von einem zweiten Lautsprecher des Kraftfahrzeugs in verstärkter oder unverstärkter Form akustisch ausgegeben.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schallsensor und der erste Lautsprecher und der zweite Schallsensor und der zweite Lautsprecher sowie gegebenenfalls weitere Kombinationen aus Schallsensor und Lautsprecher jeweils weitgehend übereinander und/oder benachbart angeordnet sind.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schallsensor und der erste Lautsprecher jeweils links hinten und der zweite Schallsensor und der zweite Lautsprecher jeweils rechts hinten am Kraftfahrzeug angeordnet sind.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schallsensor und der erste Lautsprecher jeweils links vorne und der zweite Schallsensor und der zweite Lautsprecher jeweils rechts vorne am Kraftfahrzeug angeordnet sind.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Schallsensor und ein dritter Lautsprecher jeweils links vorne und ein vierter Schallsensor und ein vierter Lautsprecher jeweils rechts vorne am Kraftfahrzeug angeordnet sind.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Schallsensor und ein dritter Lautsprecher jeweils links hinten und ein vierter Schallsensor und ein vierter Lautsprecher jeweils rechts hinten am Kraftfahrzeug angeordnet sind.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das am ersten Schallsensor empfangene akustische Notfallsignal mit einer ersten Lautstärke und das am zweiten Schallsensor empfangene akustische Notfallsignal mit einer zweiten Lautstärke jeweils am zugeordneten Lautsprecher ausgegeben wird.
- Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der ersten Lautstärke zur zweiten Lautstärke weitgehend dem Verhältnis der Lautstärke des akustischen Notfallsignals am ersten Schallsensor zur Lautstärke des akustischen Notfallsignals am zweiten Schallsensor entspricht.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das akustisch ausgegebene erste und zweite elektrische Warnsignal dem akustischen Notfallsignal entspricht, das vom zweiten Kraftfahrzeug ausgesandt wird.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der ersten Lautstärke zur zweiten Lautstärke zur Bereitstellung einer optischen Anzeige in Richtung auf das zweite Kraftfahrzeug hin verwendet wird, insbesondere mittels eines Hinweis-Pfeils.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Drucksensor, der zur Erkennung eines Seitenaufpralls dient, als Schallsensor verwendet wird, wobei vorzugsweise jeweils ein Drucksensor im Hohlraum jeder Fahrzeugtür angeordnet ist.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein sog. Crash Impact Sound Sensing Device, das zur Erkennung eines Aufpralls dient, als Schallsensor verwendet wird.
- Fahrerassistenzsystem, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrerassistenzsystem mindestens einen Prozessor aufweist, der ein Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Verfahrensansprüche ausführt.
- Fahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrerassistenzsystem mindestens einen Prozessor aufweist, die ein Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Verfahrensansprüche ausführt.
- Computerprogrammprodukt zur Steuerung mindestens eines Prozessors, der ein Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Verfahrensansprüche ausführt.
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