DE102015221243B4 - Laserschneidverfahren mit Strahlabschaltung am Schnittende sowie Laserschneidmaschine und Computerprogrammprodukt - Google Patents

Laserschneidverfahren mit Strahlabschaltung am Schnittende sowie Laserschneidmaschine und Computerprogrammprodukt Download PDF

Info

Publication number
DE102015221243B4
DE102015221243B4 DE102015221243.2A DE102015221243A DE102015221243B4 DE 102015221243 B4 DE102015221243 B4 DE 102015221243B4 DE 102015221243 A DE102015221243 A DE 102015221243A DE 102015221243 B4 DE102015221243 B4 DE 102015221243B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
distance
workpiece
laser cutting
laser
contour
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102015221243.2A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102015221243A1 (de
Inventor
Tim Hesse
Daniel Knorreck
Mathias Schlotter
Jan Ziegler
Markus Blaschka
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Trumpf Werkzeugmaschinen SE and Co KG
Original Assignee
Trumpf Werkzeugmaschinen SE and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Trumpf Werkzeugmaschinen SE and Co KG filed Critical Trumpf Werkzeugmaschinen SE and Co KG
Priority to DE102015221243.2A priority Critical patent/DE102015221243B4/de
Priority to CN201610894654.2A priority patent/CN106925886B/zh
Publication of DE102015221243A1 publication Critical patent/DE102015221243A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102015221243B4 publication Critical patent/DE102015221243B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K26/00Working by laser beam, e.g. welding, cutting or boring
    • B23K26/02Positioning or observing the workpiece, e.g. with respect to the point of impact; Aligning, aiming or focusing the laser beam
    • B23K26/03Observing, e.g. monitoring, the workpiece
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K26/00Working by laser beam, e.g. welding, cutting or boring
    • B23K26/36Removing material
    • B23K26/38Removing material by boring or cutting

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Optics & Photonics (AREA)
  • Plasma & Fusion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Laser Beam Processing (AREA)

Abstract

Verfahren zum Laserschneiden einer in sich geschlossenen Schnittkontur (8) in ein metallisches Werkstück (2) mittels eines aus einem Laserschneidkopf (5) austretenden Laserstrahls (3), wobei der Abstand (A) des Laserschneidkopfes (5) zum Werkstück (2) gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbesserung der Prozesssicherheit auf einem Endabschnitt (12) der Schnittkontur (8) der Abstand (A) des Laserschneidkopfes (5) zum Werkstück (2) auf einen vorbestimmten Soll-Abstand (ASE) gesteuert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laserschneiden einer in sich geschlossenen Schnittkontur in ein metallisches Werkstück mittels eines aus einem Laserschneidkopf austretenden Laserstrahls, wobei der Abstand des Laserschneidkopfes (insbesondere einer Schneiddüse des Laserschneidkopfes) zum Werkstück gemessen wird, sowie auch eine zugehörige Laserschneidmaschine und ein zugehöriges Computerprogrammprodukt.
  • Ein derartiges Laserschneidverfahren und eine derartige Laserschneidmaschine sind beispielsweise durch die JP 2011 034 501 A bekannt geworden.
  • Es ist bekannt, beim Laserschneiden zur Innenlochbearbeitung geschlossene Schnittkonturen mit einem Laserstrahl abzufahren, um einen Schneidbutzen, z. B. Abfallstück, Gutteil, aus einem Werkstück (Blech) auszutrennen. Der Laser kann gestoppt werden, z. B. wenn der Laserstrahl die komplette Schnittkontur abgefahren ist und wieder den Punkt erreicht, an dem der Schnitt auf der Schnittkontur begonnen wurde. Die NC-Bahn einer Laserschneidmaschine wird also so programmiert, dass Start- und Endpunkt der NC-Bahn identisch sind. Dadurch wird die Schnittkontur zwar sicher zu Ende geschnitten, aber das Werkstückteil wird abhängig von Konturgeometrie, Schnittspaltbreite und Schneidparameter bereits kurz vor Erreichen vom Endpunkt der NC-Bahn freigeschnitten. Da der Laserstrahl erst nach dem Erreichen vom Endpunkt der NC-Bahn abgeschaltet wird, kann es zu Strahlreflektionen am nach unten kippenden Teil bzw. Ausschnittbutzen kommen, die dann Unregelmäßigkeiten auf der Schnittkante in Form von Schlackespritzern oder Konturverletzungen verursachen können. Außerdem kann dadurch zu viel Wärme an diesem Start- bzw. Endpunkt der Bearbeitung eingebracht werden, so dass es zu einer Verletzung und Verfärbung der Schnittkante kommt. So können beim Schmelzschnitt in Edelstahl Oxidationen am Konturende auftreten, die entstehen, nachdem das Teil bzw. der Ausschnittbutzen weggekippt ist und dann Luftsauerstoff an die Schnittkante gewirbelt wird und mit dieser reagiert. Daher ist es vorteilhaft, den Laserstrahl abzuschalten, sobald erkannt wird, dass der Schneidbutzen (Innenloch) freigeschnitten wurde, also nicht mehr mit dem Blech verbunden ist, auch wenn der Laserstrahl noch nicht wieder an dem Punkt angekommen ist, an dem der Schnitt auf der Schnittkontur begonnen wurde.
  • Die eingangs genannte JP 2011 034 501 A offenbart das Laserschneiden einer in sich geschlossenen, kreisförmigen Schnittkontur, bis der innere Schneidbutzen nach unten fällt. Wenn der Schneidbutzen nach unten fällt, vergrößert sich der von einem Distanzsensor gemessene Werkstückabstand, und ein Laserbearbeitungskopf verfährt ebenfalls nach unten und wird dadurch in einen Absenkblockierungszustand überführt. Wenn der Schneidbutzen nicht nach unten fällt, sondern im Werkstück nach oben verkippt hängen bleibt, verkleinert sich der vom Distanzsensor gemessene Werkstückabstand, und der Laserbearbeitungskopf verfährt ebenfalls nach oben.
  • Aus der DE 11 2012 004 174 T5 ist weiterhin eine Abschaltung des Laserstrahls beim Ausführen einer Durchgangsbohrung in einem Werkstück bekannt. Dabei wird der Abstand zwischen einer Schneiddüse und dem Werkstück mit einem Abstandssensor gemessen und der Abstand zum Werkstück über diesen Messwert mittels einer Abstandsregelung konstant gehalten. Wenn der gemessene Abstand zwischen Schneiddüse und Werkstück zunimmt und einen vorgegebenen Wert überschreitet, wird der Laser gestoppt, mutmaßlich da davon ausgegangen wird, dass der Schneidbutzen aus der Kontur herausfällt, sobald er frei geschnitten wird.
  • Wenn der Schneidbutzen allerdings nicht herausfällt, z. B. wenn der Konturschnitt über einem Auflagesteg ausgeführt wurde, und daher der vorgegebene Wert nicht überschritten wird, wird der Laser nicht frühzeitig gestoppt, was zu einem Verschweißen von Schneidbutzen und Auflagesteg führen kann. Der Schneidbutzen bleibt dann an einem Punkt mit der Auflage verbunden und kann nicht fallen, sondern verkippt am Ende des Konturschnittes lediglich. Ein Verhaken/Verkippen kommt besonders bei dickerem Blech oft vor, auch wenn keine Verschweißung mit der Werkstückauflage vorliegt. Dadurch ist nicht sichergestellt, dass der vorgegebene Wert für den Abstand von Schneiddüse und Werkstück überschritten wird und somit das Freischneiden des Schneidbutzens detektiert wird, um den Laserstrahl frühzeitig abzuschalten.
  • Des Weiteren kann das Durchhängen eines teilweise geschnittenen Schneidbutzens (z. B. bei einem Innenloch mit filigraner/komplexer Struktur) zu Fehlinformationen des Abstandssensors (insbesondere bei kapazitiven Sensoren, die flächig messen) und somit des Abstands der Schneiddüse zum Werkstück führen, so dass der ideale Schneidabstand nicht eingehalten wird, sondern der Abstand mit einem Offset beaufschlagt wird, was eine zusätzliche Ungenauigkeit bzgl. des „vorgegebenen Werts” für den Abstand der Schneiddüse zum Werkstück zur Laserstrahlabschaltung darstellt.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Laserschneidverfahren der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass es auch im Falle eines ausgeschnittenen, aber nicht herausgefallenen Werkstückteils nicht zu einer Verletzung oder Verfärbung der Schnittkante des Werkstücks bzw. Werkstückteils kommt. Insbesondere soll das Ende der Schnittkontur zuverlässig detektiert und somit der Laserstrahl frühzeitig abgeschaltet werden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Verbesserung der Prozesssicherheit auf einem Endabschnitt der Schnittkontur der Abstand des Laserschneidkopfs zum Werkstück nicht mehr geregelt, sondern gesteuert auf einen vorbestimmten Soll-Abstand eingestellt wird. Somit kann es nicht passieren, dass Fehlinformationen durch den Abstandsmesswert (wenn sich beispielsweise längliche, filigrane Abschnitte des Schneidbutzens in der Nähe des Freischnittpunkts nach teilweisem Freischneiden schon abgesenkt haben) zu einem Offset des Soll-Abstands zum Ist-Abstand der Schneiddüse führen. Insbesondere kann der Abstand des Laserschneidkopfes zum Werkstück wieder auf den zu Beginn der Schnittkontur gemessenen ursprünglichen Abstand gesteuert werden, als noch kein Offset durch teilweise abgesenkte Schneidbutzenteile vorlag, wodurch der Soll-Abstand ungefähr dem Ist-Abstand entspricht. Alternativ kann der Abstand des Laserschneidkopfes zum Werkstück auf einen konstanten Soll-Abstand gesteuert eingestellt werden, der auf einem kurz vor dem Endabschnitt gemessenen Abstand basiert; insbesondere wird die Z-Achse auf den letzten geregelten Wert des Abstands eingestellt. Dies ist vorteilhaft im Vergleich zum Steuern auf den Abstand des Laserschneidkopfes zum Werkstück zu Beginn der Schnittkontur, falls es durch die Bearbeitung zu einem größeren Wärmeverzug gekommen ist und z. B. auf Grund der zu schneidenden Geometrie noch keine teilweise abgesenkten Schneidbutzenteile erwartet werden, da dann der gemessene Abstand vor dem Endabschnitt genauer dem Ist-Abstand entspricht als der gemessene Abstand des Laserschneidkopfes zum Werkstück am Anfangspunkt der Schnittkontur.
  • Vorzugsweise wird der Abstand des Laserschneidkopfes zum Werkstück berührungslos, insbesondere kapazitiv oder optisch, gemessen.
  • Bei kapazitiven Abstandssensoren hängt die gemessene Kapazität zwischen Sensorelektrode (beim Laserschneiden üblicherweise der Schneiddüse) und dem Werkstück als Gegenelektrode, zumindest im Näherungsfall eines Plattenkondensators, lediglich vom Abstand der Elektroden, dem Dielektrikum zwischen den Elektroden (Luft/Schneidgas) und der Fläche der Platten ab. Die beiden alternativen Lösungen zum Steuern des Abstands des Laserschneidkopfes zum Werkstück haben den Vorteil, dass der Ist-Abstand zum Werkstück auch ohne Abstandsregelung recht genau bekannt ist, ebenso wie das Dielektrikum zwischen Sensor und Werkstück, so dass die Abstandsmessung durch den kapazitiven Abstandssensor bei Abweichungen zum bekannten Ist-Abstand Aufschluss über die Fläche des Werkstücks unterhalb der Sensorelektrode gibt. Dies erlaubt, insbesondere nach Erkennen des Freischnitts mittels Überschreiten eines Gradienten-Schwellwertes, einen Vergleich des mit dem kapazitiven Abstandssensor gemessenen Messwerts und der auf Grund des Herausfallens des freigeschnittenen Werkstückteils verkleinerten Werkstückfläche unterhalb der Sensorelektrode. Somit ist es möglich zu ermitteln, ob das freigeschnittene Werkstückteil gefallen ist, oder sich bspw. im Restblech verkippt hat, zumindest wenn es um kleine freigeschnittene Werkstückteile geht.
  • Vorzugsweise wird zur Detektion des Endes der Schnittkontur zumindest auf einem Endabschnitt der Schnittkontur der zeitliche Gradient der Abstandsmesswerte bestimmt und mit einem Gradienten-Schwellwert verglichen und bei Überschreiten des Gradienten-Schwellwertes das Ende der Schnittkontur detektiert und der Laserstrahl in seiner Leistung abgesenkt. Ein Fallen und in den meisten Fällen auch ein Verkippen des ausgeschnittenen Werkstückteils, z. B. eines Schneidbutzens, führen zu einem Sprung in der gemessenen Abstandskurve, wodurch das Ende des Freischnitts erkannt wird, auch wenn der Abstandsmesswert selbst einen vorgegebenen Abstandswert nicht überschreitet, z. B. wegen eines Offsets. Bei Überschreiten des Gradienten-Schwellwertes kann der Laser nicht nur ausgeschaltet, sondern auch lediglich in seiner Leistung abgesenkt werden (z. B. Simmerbetrieb), so dass der Laserstrahl das Blech nicht weiter aufschmilzt, sich seine Leistung jedoch schneller wieder hochrampen lässt. Die automatische geregelte Strahlabschaltung am Konturende ermöglicht eine Verbesserung der Schnittkantenqualität am Konturende, unabhängig von Konturgeometrie und Schneidparameter. Statt nur auf einem Endabschnitt kann der zeitliche Gradient der Abstandsmesswerte auch auf der gesamten Schnittkontur überwacht werden.
  • In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung auch eine Laserschneidmaschine zum Laserschneiden von metallischen Werkstücken mit einem Laserstrahlerzeuger zum Erzeugen des Laserstrahls, mit einem Laserschneidkopf, der den Laserstrahl auf ein Werkstück richtet, mit einem Abstandssensor, der den Abstand des Laserschneidkopfes zum Werkstück misst, und mit einer Maschinensteuerung, die programmiert ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
  • Die Erfindung betrifft schließlich auch ein Computerprogrammprodukt, welches Codemittel aufweist, die zum Durchführen aller Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens angepasst sind, wenn das Programm auf einer Maschinensteuerung einer Laserschneidmaschine abläuft.
  • Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung Es zeigen:
  • 1 schematisch eine erfindungsgemäße Laserschneidmaschine; und
  • 2 das erfindungsgemäße Laserschneidverfahren mit Detektion des Schnittendes einer Schnittkontur und mit Abschaltung oder Leistungsreduktion des Laserstrahls am Schnittende.
  • Die in 1 gezeigte Laserschneidmaschine 1 dient zum Laserschneiden von metallischen Werkstücken 2 mittels eines Laserstrahls 3.
  • Die Laserschneidmaschine 1 umfasst einen Laserstrahlerzeuger 4 zum Erzeugen des Laserstrahls 3, einen relativ zum Werkstück 2 in der X-Y-Ebene bewegbaren Laserschneidkopf 5, der den Laserstrahl 3 auf ein Werkstück 2 richtet, einen Abstandssensor 6, der den Abstand A des Laserschneidkopfes 5 zum Werkstück 2 misst, und eine Maschinensteuerung 7, die den Laserstrahlerzeuger 4 und die x-y-Relativbewegung des Laserschneidkopfes 5 beim Laserschneiden einer in sich geschlossenen Schnittkontur 8 in das Werkstück 2 steuert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel misst der Abstandssensor 6 den Abstand A einer Schneiddüse 9 des Laserschneidkopfes 5, aus der der Laserstrahl 3 zusammen mit einem Schneidgas (nicht gezeigt) austritt, zum Werkstück 2. Das mittels der Schnittkontur 8 ausgeschnittene Werkstückteil, z. B. ein Schneidbutzen, ist mit 10 bezeichnet. Statt einer Relativbewegung zwischen Laserschneidkopf 5 und Werkstück 2 kann der Laserstrahl 3 auch vom Laserschneidkopf 5 in der x- und/oder y-Richtung abgelenkt werden.
  • Beim Schneiden der Schnittkontur 8 wird der Abstand A der Schneiddüse 9 zum Werkstück 2 mit dem Abstandssensor 6 gemessen und über diesen Abstandsmesswert mittels einer Abstandsregelung 11, die Teil der Maschinensteuerung 7 sein kann, konstant gehalten.
  • 2a zeigt die Bewegung des Laserstrahls 3 auf dem Werkstück 2 in X- und Y-Richtung, um das Werkstückteil 10 auszuschneiden. Der Laserstrahl 3 beginnt im Anfangspunkt 1 und fährt die in sich geschlossene Schnittkontur 8, wie durch Pfeile angedeutet, entgegen dem Uhrzeigersinn ab. Abhängig von Konturgeometrie, Schnittspaltbreite und anderen Schneidparameter ist das Werkstückteil 10 bereits kurz vor Erreichen des Anfangspunkts I der Schnittkontur 8, nämlich im Endpunkt E, freigeschnitten.
  • 2b zeigt den zeitlichen Verlauf des gemessenen Abstands A für den Fall, dass das freigeschnittene Werkstückteil 10 im Endpunkt E aus dem Werkstück 2 herausfällt und daher der gemessene Abstand A einen vorgegebenen Abstands-Schwellwert AS überschreitet. Am überschrittenen Schwellwert detektiert die Maschinensteuerung 7 den Freischnitt des Werkstückteils 10 und schaltet den Laserstrahl 3 noch vor Erreichen des Anfangspunkts I aus.
  • 2c zeigt den zeitlichen Verlauf des gemessenen Abstands A für den Fall, dass das freigeschnittene Werkstückteil 10 im Endpunkt E, weil z. B. verkippt, nicht aus dem Werkstück 2 herausfällt und der gemessene Abstand A den vorgegebenen Abstands-Schwellwert AS nicht überschreitet. In diesem Fall detektiert die Maschinensteuerung 7 den Freischnitt des Werkstückteils 10 nicht und schaltet den Laserstrahl 3 erst bei Erreichen des Anfangspunkts I aus, wodurch es zu einer Verletzung oder Verfärbung der Schnittkante des Werkstücks 2 oder Werkstückteils 10 kommen kann.
  • Um auch bei einem freigeschnittenen, aber, weil z. B. verkippt, nicht herausgefallenen Werkstückteil 10 das Ende der Schnittkontur 8 zuverlässig schon im Endpunkt E zu detektieren, wird, wie in 2d gezeigt, erfindungsgemäß zumindest auf einem Endabschnitt 12 der Schnittkontur der zeitliche Gradient dA/dt der Abstandsmesswerte A bestimmt und mit einem Gradienten-Schwellwert (dA/dt)S verglichen. Bei Überschreiten dieses Gradienten-Schwellwertes detektiert die Maschinensteuerung 7 das Ende der Schnittkontur 8 und senkt den Laserstrahl 3 in seiner Leistung ab oder schaltet den Laserstrahl 3 aus.
  • Alternativ zu 2d kann, wie in 2e gezeigt, erfindungsgemäß zur Verbesserung der Prozesssicherheit auf dem Endabschnitt 12 der Schnittkontur 8 der Abstand A des Laserschneidkopfes 5 zum Werkstück 2 auf einen vorbestimmten Soll-Abstand ASE gesteuert eingestellt werden. Vorzugsweise entspricht dieser Soll-Abstand ASE dem zu Beginn der Schnittkontur 8 im Punkt I vorgegebenen, anfänglichen Soll-Abstand AS0. Somit kann es nicht passieren, dass Fehlinformationen durch den Abstandsmesswert zu einem Offset des Abstands der Schneiddüse 9 zum Werkstück 2 führen. Der Soll-Abstand ASE kann, wie in der 2e dargestellt, abrupt gesteuert eingestellt werden oder in einer langsameren, kontinuierlichen Bewegung, so dass der anfängliche Soll-Abstand AS0 spätestens bei Erreichen des Anfangspunkts I erreicht wird.
  • Statt wie in 2e auf den anfänglichen Soll-Abstand AS0 kann insbesondere bei 2D-Laserbearbeitungsmaschinen, wie in 2f gezeigt, auf dem Endabschnitt 12 der Schnittkontur 8 der Abstand A des Laserschneidkopfes 5 zum Werkstück 2 auf den letzten geregelten Wert des Abstands eingestellt bleiben, also auf den Abstandswert A1 bei Erreichen des Endabschnitts 12 zum Zeitpunkt t1.
  • Alternativ zu den 2e und 2f kann, wie in 2g gezeigt, erfindungsgemäß zur Verbesserung der Prozesssicherheit auf dem Endabschnitt 12 der Schnittkontur 8 der Abstand A des Laserschneidkopfes 5 zum Werkstück 2 auf einen vorbestimmten Soll-Abstand ASE gesteuert eingestellt werden, der auf mindestens einem Messwert des Abstands A kurz vor Erreichen des Endabschnitts 12 basiert, nämlich hier auf dem gemessenen Abstand AΔt zum Zeitpunkt t1–Δt. Bei 2D- und 3D-Laserbearbeitungsmaschinen kann der Laserbearbeitungskopf 5 auch so gesteuert bewegt werden, dass auf dem Endabschnitt 12 der Schnittkontur 8 der Abstand A vom Werkstück 2 auf eine Bahn eingestellt wird, die einer Extrapolation mehrerer Messwerte des Abstands A kurz vor Erreichen des Endabschnitts 12 entspricht, z. B. einer linearen oder quadratischen Extrapolation.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Laserschneiden einer in sich geschlossenen Schnittkontur (8) in ein metallisches Werkstück (2) mittels eines aus einem Laserschneidkopf (5) austretenden Laserstrahls (3), wobei der Abstand (A) des Laserschneidkopfes (5) zum Werkstück (2) gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbesserung der Prozesssicherheit auf einem Endabschnitt (12) der Schnittkontur (8) der Abstand (A) des Laserschneidkopfes (5) zum Werkstück (2) auf einen vorbestimmten Soll-Abstand (ASE) gesteuert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Endabschnitt (12) der Abstand (A) des Laserschneidkopfes (5) zum Werkstück (2) wieder auf den zu Beginn der Schnittkontur (8) gemessenen ursprünglichen Soll-Abstand (AS0) gesteuert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Endabschnitt (12) der Abstand (A) des Laserschneidkopfes (5) zum Werkstück (2) auf einen Soll-Abstand (ASE) gesteuert wird, der auf dem Abstand (A1) bei Erreichen des Endabschnitts (12) oder auf mindestens einem gemessenen Abstand (AΔt) kurz vor Erreichen des Endabschnitts (12) basiert.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Soll-Abstand (A) vom Werkstück (2) gesteuert auf eine Bewegungsbahn eingestellt wird, die dem letzten geregelten Wert des Abstands (A1) oder einer Extrapolation mehrerer Messwerte des Abstands (AΔt) kurz vor Erreichen des Endabschnitts (12) entspricht.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass anhand des erwarteten Ist-Abstands und des gemessenen Abstands (A) ermittelt wird, ob das freigeschnittene Werkstückteil gefallen oder verkippt ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) des Laserschneidkopfes (5) zum Werkstück (2) berührungslos gemessen wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des Endes der Schnittkontur (8) zumindest auf einem Endabschnitt (12) der Schnittkontur (8) der zeitliche Gradient (dA/dt) der Abstandsmesswerte (A) bestimmt und mit einem Gradienten-Schwellwert ((dA/dt)S) verglichen wird und dass bei Überschreiten des Gradienten-Schwellwertes ((dA/dt)S) das Ende der Schnittkontur (8) detektiert und der Laserstrahl (3) in seiner Leistung abgesenkt wird.
  8. Laserschneidmaschine (10) zum Laserschneiden von metallischen Werkstücken (2) mittels eines Laserstrahls (3), mit einem Laserstrahlerzeuger (4) zum Erzeugen des Laserstrahls (3), mit einem Laserschneidkopf (5), der den Laserstrahl (3) auf ein Werkstück (2) richtet, mit einem Abstandssensor (6), der den Abstand (A) des Laserschneidkopfes (3) zum Werkstück (2) misst, und mit einer Maschinensteuerung (7), die programmiert ist, das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.
  9. Computerprogrammprodukt, welches Codemittel aufweist, die zum Durchführen aller Schritte des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 angepasst sind, wenn das Programm auf einer Maschinensteuerung (7) einer Laserschneidmaschine (1) abläuft.
DE102015221243.2A 2015-10-30 2015-10-30 Laserschneidverfahren mit Strahlabschaltung am Schnittende sowie Laserschneidmaschine und Computerprogrammprodukt Active DE102015221243B4 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102015221243.2A DE102015221243B4 (de) 2015-10-30 2015-10-30 Laserschneidverfahren mit Strahlabschaltung am Schnittende sowie Laserschneidmaschine und Computerprogrammprodukt
CN201610894654.2A CN106925886B (zh) 2015-10-30 2016-10-13 在切割结束时关断射束的激光切割方法以及激光切割机

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102015221243.2A DE102015221243B4 (de) 2015-10-30 2015-10-30 Laserschneidverfahren mit Strahlabschaltung am Schnittende sowie Laserschneidmaschine und Computerprogrammprodukt

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102015221243A1 DE102015221243A1 (de) 2017-05-04
DE102015221243B4 true DE102015221243B4 (de) 2018-03-29

Family

ID=58545528

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102015221243.2A Active DE102015221243B4 (de) 2015-10-30 2015-10-30 Laserschneidverfahren mit Strahlabschaltung am Schnittende sowie Laserschneidmaschine und Computerprogrammprodukt

Country Status (2)

Country Link
CN (1) CN106925886B (de)
DE (1) DE102015221243B4 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102018204663A1 (de) 2018-03-27 2019-10-02 Trumpf Werkzeugmaschinen Gmbh + Co. Kg Laserschneidverfahren mit einer Erhöhung des Schneiddüsenabstands am Schnittende sowie Laserschneidmaschine und Computerprogrammprodukt
CN113857695A (zh) * 2021-11-08 2021-12-31 武汉威士登智能控制技术有限公司 一种cnc_z轴激光切割随动控制算法
CN114654105A (zh) * 2022-02-16 2022-06-24 上海柏楚电子科技股份有限公司 控制激光切割状态的方法、装置、系统、设备与介质

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE112012004174T5 (de) 2011-10-07 2014-07-10 Mitsubishi Electric Corporation Laserbearbeitungsvorrichtung

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE112012004174T5 (de) 2011-10-07 2014-07-10 Mitsubishi Electric Corporation Laserbearbeitungsvorrichtung

Also Published As

Publication number Publication date
CN106925886A (zh) 2017-07-07
CN106925886B (zh) 2019-04-23
DE102015221243A1 (de) 2017-05-04

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE112014006885B4 (de) Laserbearbeitungsverfahren und Laserbearbeitungsvorrichtung
EP2061620B1 (de) SCHWEIßVERFAHREN ZUR DURCHFÜHRUNG EINES SCHWEIßPROZESSES
EP2663417B1 (de) Verfahren zum einlernen/prüfen eines bewegungsablaufs eines schweissroboters, schweissroboter und steuerung dazu
EP3150328B1 (de) Verfahren und bearbeitungsmaschine zum einstechen, bohren oder schneiden metallischer werkstücke mit ausrichten eines hilfsgasstrahles falls ein spontaner materialabtrag detektiert wird
DE69917728T2 (de) Methode zur Steuerung eines Schweissverfahrens und Steuerung
DE102015221243B4 (de) Laserschneidverfahren mit Strahlabschaltung am Schnittende sowie Laserschneidmaschine und Computerprogrammprodukt
DE202016000598U1 (de) Schweissbeendigungssystem
DE102015003496B4 (de) Laserbearbeitungsvorrichtung
EP3236196B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur durchstich-erkennung beim thermisch unterstützten durchstechen eines werkstücks
DE102015002040B4 (de) Numerische Steuerung für eine Laserbearbeitungsmaschine
DE102015005199A1 (de) Laserbearbeitungssystem mit Vorbereitungsfunktion für einen Bearbeitungsneustart
DE10018231C1 (de) Bolzenschweißverfahren und Bolzenschweißvorrichtung, insbesondere für das Bolzenschweißen ohne Stützfuß
EP3645202A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur abtastung einer werkstückoberfläche eines metallischen werkstückes
EP3528995B1 (de) Verfahren zum schneiden eines werkstücks mittels eines laserstrahls
EP3636379A1 (de) Verfahren und maschine zum schneidenden bearbeiten eines werkstücks
DE19738785A1 (de) Elektronische Schweißenergiequelle
DE212015000064U1 (de) System für Multiversum-Steuerungen
DE102015224963B3 (de) Verfahren zur Bestimmung der Referenz-Fokuslage eines Laserstrahls
EP3377263B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum erkennen eines drohenden oder erfolgten schnittabrisses beim thermischen trennen eines werkstücks
EP3755490A1 (de) LICHTBOGENSCHWEIßVERFAHREN MIT EINEM ABSCHMELZENDEN SCHWEIßDRAHT
DE102014217154A1 (de) Verfahren zum Einstechen in metallische Werkstücke mittels eines Laserstrahls sowie zugehörige Laserbearbeitungsmaschine und Computerprogrammprodukt
DE102017109186B4 (de) Verfahren zum überwachten Ausschneiden eines Schneidbutzens aus einem metallischen Werkstück
EP1684046A1 (de) Verfahren und Einrichtung zum Bestimmen des Abstands zwischen einer Sensorelektrode und einem Werkstück
EP3774164B1 (de) Laserschneidverfahren mit einer erhöhung des schneiddüsenabstands am schnittende sowie laserschneidmaschine und computerprogrammprodukt
DE102016003640B4 (de) Steuerung für eine laserbearbeitungsvorrichtung sowie laserbearbeitungsvorrichtung

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: B23K0026030000

Ipc: B23K0026380000

R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final