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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Optimierung der Volumenausnutzung in Logistikanwendungen.
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Das Volumen von Fracht ist neben dessen Gewicht einer der zentralen Aufwandstreiber in der Logistik, insbesondere beim Transport von Fracht. Damit Transportmittel, wie Flugzeuge, Schiffe, Züge oder LKW, effizient betrieben werden können, wird versucht, bei jeder Transportbewegung die Frachtkapazität eines Transportmittels möglichst optimal auszunutzen.
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Das Gewicht von Fracht kann vergleichsweise einfach mit der Tragfähigkeit eines Transportmittels abgeglichen werden, um so zumindest Überladungen zu vermeiden. Aus dem Stand der Technik sind weiterhin verschiedene Möglichkeiten bekannt, um eine vorhandene Frachtkapazität hinsichtlich des Volumens möglichst optimal auszunutzen.
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Eine Möglichkeit zur optimierten Ausnutzung von zur Verfügung stehenden Frachtvolumen liegt in der Verwendung von standardisierten Behältern zur Aufnahme der eigentlichen Fracht, wobei ein oder mehrere entsprechende Behälter die Kapazität eines für entsprechende Behälter ausgelegten Transportmittels optimal ausnutzen. Ein Beispiel für entsprechende standardisierte Behälter sind ISO-Container, die für die alternative Verwendung auf Schiffen, Zügen oder LKW ausgelegt sind. Entsprechende Behälter bieten den Vorteil, dass aufgrund ihrer Bewandung das äußere Volumen festgelegt und begrenzt ist, sodass eine Beladung, bei der das zur Verfügung stehende Frachtvolumen überschritten wird, ausgeschlossen ist.
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Nachteilig an diesem Stand der Technik ist jedoch, dass die entsprechenden Behälter ein Eigengewicht aufweisen, welches bei der Betrachtung des zu transportierenden Gewichts berücksichtigt werden muss. Bei ISO-Containern liegt das Eigengewicht bspw. im Bereich von 10% bis 20% der maximal zulässigen Nutzlast. Insbesondere bei Transportmitteln, bei denen die Transportkosten über das Gewicht getrieben sind, wie bspw. Flugzeugen, sind entsprechende standardisierte Behälter aufgrund ihres Eigengewichtes daher häufig unerwünscht.
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Es ist auch bekannt, zu transportierende Waren oder Gegenstände auf Paletten anzuordnen und ggf. mit einer Ladeeinheiten-Sicherungs-Folie oder einem Ladungssicherungsnetz zu sichern. Die Verwendung von Paletten bietet den Vorteil des geringeren Eigengewichts gegenüber den vorbeschriebenen standardisierten Behältern. Nachteilig ist, dass bei der Verwendung von Paletten das letztendlich im Transportmittel zur Verfügung stehende Frachtvolumen nicht durch Bewandungen o.ä. definiert ist. Die Beladung einer Palette wird in der Praxis regelmäßig von einem mit der Beladung betrauten Mitarbeiter „nach geschultem Auge“, ggf. unter Zuhilfenahme eines Konturbogens, der das im Transportmittel für die Palette zur Verfügung stehende Volumen wiederspiegelt, überprüft.
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Dabei kann es jedoch zu Überbeladungen der Palette kommen, bei denen Waren oder Gegenstände über das für die Palette im Transportmittel zur Verfügung stehende Volumen hinausgehen und demzufolge nicht in das Transportmittel verladen werden können. Es ist dann eine aufwendige Neube- und -verladung der Palette erforderlich. Auch werden Paletten regelmäßig nicht so beladen, dass das im Transportmittel für die Palette zur Verfügung stehende Volumen optimal ausgenutzt wird. Es wird also Frachtraum „verschenkt“, was insbesondere bei nachgefragten Transportrouten nachteilig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zur Optimierung der Volumenausnutzung in Logistikanwendungen zu schaffen, mit der die im Stand der Technik auftretenden Nachteile vermieden oder zumindest verringert werden können.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß dem Hauptanspruch sowie eine darauf basierte Anordnung gemäß dem nebengeordneten Anspruch. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Demnach betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Optimierung der Volumenausnutzung in Logistikanwendungen umfassend
- – wenigstens einen Bildsensor zur Erzeugung von Rasterbilddaten zumindest eines Teils eines Transportguts;
- – wenigstens einen Ortssensor zur Ergänzung der Rasterbilddaten des Bildsensors mit Ortsinformationen zu Transportgutdaten;
- – eine Verarbeitungseinrichtung, welche den Transportgutdaten mit einem vorgegebenen Volumen abgleicht, wobei der Abgleich die Überprüfung umfasst, ob die Transportgutdaten innerhalb des vorgegebenen Volumens angeordnet sind, und
- – eine Datenausgabeeinheit, welche das Ergebnis des Abgleichs der Transportgutdaten mit dem vorgegebenen Volumen ausgibt.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Anordnung aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Optimierung der Volumenausnutzung in Logistikanwendungen und einem Transportgut.
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Zunächst werden einige in Zusammenhang mit der Erfindung verwendete Begriffe erläutert:
Der Begriff „Transportgut“ erfasst sowohl einen (einzelnen) zu transportierenden Transportgegenstand oder eine Gruppe von zu transportierenden Transportgegenständen, die zum Zwecke des Transports gruppiert sind und aus Transportsicht als ein einzelnes Frachtstück zu behandeln sind. So kann es sich bei einem Transportgut bspw. um eine Palette mit mehreren darauf angeordneten Transportgegenständen, wie bspw. Waren, handeln.
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Unter „Rasterbilddaten“ werden Daten verstanden, die bei geeigneter Verarbeitung eine zur Wiedergabe geeignete Raster- bzw. Pixelgrafik ergeben, wobei die einzelnen Pixel hinsichtlich ihrer Farbe, bspw. im RGB-, HSV- oder CMY-Farbraum, definiert sind. Entsprechende Rasterbilddaten von einem Gegenstand können bspw. über einen CCD-Bildsensor erzeugt werden.
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Rasterbilddaten können durch „Ortsinformationen“ ergänzt werden, indem wenigstens einem Teil der Pixel der durch die Rasterbilddaten repräsentierten Pixelgrafik neben den Farbinformationen mit weiteren Informationen hinsichtlich der Position des durch einen Pixel repräsentierten Punktes im Raum erhalten. Bei den Ortsinformationen kann es sich insbesondere um die relative Position gegenüber dem Ortssensor handeln, wobei der Abstand eines Punktes vom Ortssensor und/oder dessen Winkellage gegenüber dem Ortssensor bestimmt werden kann. In der Regel wird die über den Ortssensor ermittelte Winkellage eines Punktes dazu verwendet, den ermittelten Abstand einem Pixel der durch die Rasterbilddaten repräsentierten Pixelgrafik zuzuordnen, wobei den Farbinformationen der Pixelgrafik dann häufig lediglich durch die Informationen betreffend den Abstand ergänzt werden. Ermittelt der Ortssensor die Abstände gemäß einem Raster, können die Informationen betreffender Abstände durch Überlagerung der Raster von Ortsensor und Bildsensor zugeordnet werden. Das Raster des Ortssensors kann dabei mit demjenigen des Bildsensors im Wesentlichen übereinstimmen, sodass für jeden Pixel der durch die Rasterbilddaten repräsentierten Pixelgrafik Ortsinformationen vorliegen.
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Im Zuge der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt, wenn die Ortsinformationen an wenigstens einem Teil der Rasterpunkte der Rasterbilddaten den Abstand zwischen Bild- oder Ortssensor und des durch die Rasterbilddaten abgebildeten Transportguts umfassen. Die vom Ortssensor ermittelten Abstandsinformationen können dafür bei bekannter Lage des Ortssensors relativ zum Bildsensor in den genannten Abstand vom Bildsensor umgerechnet werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird mithilfe der Bilddaten des Bildsensors sowie der Ortsinformationen des Ortssensors eine dreidimensionale Abbildung eines Teils des Transportgutes erzeugt, wobei die dreidimensionale Abbildung grundsätzlich auf den Teil des Transportgutes beschränkt ist, der durch den Bildsensor aufgenommen wird. Es ist dabei bevorzugt, wenn die dreidimensionale Abbildung sämtliche von der Position des Bildsensors sichtbaren Bereiche des Transportgutes – und damit insbesondere die Abgrenzung gegenüber der Umgebung – erfasst. Es kann aber auch ausreichend sein, wenn lediglich ein Ausschnitt einer solchen dreidimensionalen Abbildung vorliegt. In diesem Fall ist es jedoch bevorzugt, wenn zumindest eine Kante und/oder Ecke des Transportgutes von der dreidimensionalen Abbildung erfasst ist. Im Falle von auf einer Palette angeordneten Transportgegenständen ist bevorzugt, wenn die Palette selbst von der dreidimensionalen Abbildung erfasst ist.
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Die Verarbeitungsvorrichtung ist erfindungsgemäß dazu ausgebildet, die aus durch Ortsinformationen ergänzten Rasterbilddaten gebildeten Transportgutdaten mit einem vorgegebenen Volumen abzugleichen. Hierzu werden bereits bei der Ergänzung der Rasterbilddaten mit Ortsinformationen oder durch die Verarbeitungsvorrichtung die Daten aus den Transportgutdaten, welche tatsächlich das Transportgut abbilden, gefiltert, um daraus die von der Position des Bildsensors sichtbaren Dimensionen und die Formbeschaffenheit des Transportgutes zu ermitteln. Anschließend wird überprüft, ob die so ermittelten Dimensionen und die Formbeschaffenheit des Transportgutes innerhalb des vorgegebenen Volumens liegen. Das vorgegebene Volumen kann hierfür als dreidimensionaler Raum definiert sein, sodass der beschriebene Abgleich eine Überprüfung, ob die dreidimensionale Abbildung des Transportgutes vollständig innerhalb dieses dreidimensionalen Raumes liegen, ist.
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Vorzugsweise kann die Verarbeitungseinrichtung aus den Transportgutdaten auch die Lage des Transportgutes ermitteln und anschließend das Volumen, mit welchem der vorbeschriebene Abgleich durchgeführt werden soll, entsprechend der Lage des Transportgutes ausgerichtet werden. Bspw. können bei einem quaderförmigen Transportgut die in dem von dem Bildsensor erfassten Bild sichtbaren Kanten des Transportgutes in der dreidimensionalen Abbildung erkannt und das vorgegebene Volumen bzw. dessen Kanten an bis zu drei (vorzugsweise nicht-parallelen) Kanten des dreidimensionalen Abbildes des Transportgutes automatisiert ausgerichtet werden. Ähnliches gilt, wenn das Transportgut eine Palette mit darauf angeordneten Transportgegenständen ist, wobei das vorgegebene Volumen dann vorzugsweise an sichtbaren Kanten der Palette ausgerichtet wird. Alternativ oder zusätzlich zur Betrachtung der sichtbaren Kanten können auch definierte Marker an dem Transportgut vorgesehen sein, die von der Verarbeitungsvorrichtung aus den Transportdaten ausgelesen werden können. Bspw. kann es sich bei den Markern um farbige Punkte handeln, deren Position sich über Bilderkennung aus den in den Transportdaten enthaltenen Rasterbilddaten ermitteln lässt, womit dann auch die Lage des Transportgutes ermittelt werden kann. Durch eine entsprechende Ausrichtung des vorgegebenen Volumens kann sichergestellt werden, dass der vorgesehene Abgleich nicht aufgrund einer Fehlausrichtung des vorgegebenen Volumens gegenüber dem Transportgut zu einem negativen Ergebnis führt, wobei bei einer korrekten Ausrichtung des Volumens der Abgleich zu einem positiven Ergebnis geführt hätte.
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Das Ergebnis des Abgleichs, der Transportgutdaten mit dem vorgegebenen Volumen wird über die Datenausgabeeinheit ausgegeben. Dabei wird wenigstens die Information, ob das Transportgut innerhalb des vorgegebenen Volumens liegt, ausgegeben.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die vorbeschriebene Volumenüberprüfung nur jeweils für den in den Transportgutdaten wiedergegebenen Teil des Transportgutes erfolgen. Durch eine wiederholte Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an einem Transportgut – bspw. von mehreren Seiten des Transportgutes – kann aber eine umfassende Überprüfung durchgeführt werden.
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Bevorzugt ist eine mit der Verarbeitungseinrichtung verbundene Datenbank mit mehreren vorgegebenen Volumen für verschiedene Transportguttypen vorgesehen, wobei dann die Verarbeitungseinrichtung dazu ausgebildet ist, vorgegebene Charakteristiken des Transportguts in den Rasterbilddaten den Transportguttyp des Transportguts zu ermitteln und für den Abgleich das dem ermittelten Transportguttyp entsprechende vorgegebene Volumen aus der Datenbank auszuwählen und zu verwenden. In anderen Worten ist die Verarbeitungseinrichtung dazu ausgebildet, verschiedene Transportgüter anhand von vorgegebenen Charakteristiken zu unterscheiden und das für ein jeweiliges Transportgut geeignete „Vergleichsvolumen“ auszuwählen. Beispielsweise können für verschiedene Paletten zur Aufnahme von Transportgegenständen unterschiedliche Volumen vorgegeben sein, wobei sich die vorgegebenen Volumen auch bereits durch die vorgesehenen Positionen der Paletten in einem Frachtraum, bspw. eines Flugzeuges, ergeben können. Bei den Charakteristika des Transportgutes oder der Palette, die zur Auswahl des geeigneten vorgegebenen Volumens herangezogen werden, kann es sich bspw. um die Dimensionen des Transportgutes, besondere Farbgebung, eine eindeutige Beschriftung oder Barcodes auf dem Transportgut bzw. der Palette selbst handeln. Die Dimensionen des Transportgutes können aus den Ortsinformationen in den Transportdaten, die anderen genannten Charakteristika aus den Rasterbilddaten der Transportgutdaten ausgelesen werden.
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Der Ortssensor kann ein 3D-Tiefensensor sein. Ein entsprechender Tiefensensor kann bspw. nach dem Laufzeitverfahren arbeiten, also über die Laufzeit eines ausgesandten und reflektierten Lichtimpulses (häufig im Infrarotbereich) eine Entfernung zwischen Sensor und dem reflektierenden Objekt bestimmen. Bei einer andere Ausführung des Tiefensensors kann die Entfernung auch durch die Vermessung eines auf ein Objekt projizierten Musters ermitteln, wobei das Muster vorzugsweise von einer Position nahe des Tiefensensors aus projiziert und beim Auftreffen auf das Objekt in der Regel verzerrt wird. Alternativ dazu ist es möglich, dass der Ortssensor einen zweiten, vom ersten Bildsensor entfernt angeordneten Bildsensor umfasst, wobei die Verarbeitungseinrichtung dann vorzugsweise dazu ausgebildet ist, aus der Differenzbetrachtung der Bilddaten des ersten und des zweiten Bildsensors Ortsinformationen zu ermitteln.
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Die Datenausgabeeinheit ist vorzugsweise zur graphischen Ausgabe der Bilddaten, vorzugsweise in Echtzeit, ausgebildet. In anderen Worten wird vorzugsweise das von dem Bildsensor aufgenommene Bild „live“ auf der Datenausgabeeinheit angezeigt. Es ist weiter bevorzugt, wenn die Datenausgabeeinheit zur Überlagerung der ausgegeben Bilddaten mit einer Darstellung des Volumens, mit dem der Abgleich durchgeführt wurde, ausgebildet ist, wobei die Überlagerung insbesondere im Fall der Echtzeitdarstellung der Bilddaten vorzugsweise ebenfalls in Echtzeit erfolgt. Bspw. kann das vorgegebene Volumen, mit welchem der Abgleich durchgeführt wurde, als Drahtgitter oder semitransparenter Körper dem Bild des Bildsensors überlagert werden. Zur Darstellung des Ergebnisses des durchgeführten Abgleichs kann auf der Datenausgabeeinheit eine entsprechende Mitteilung ausgegeben werden. Es ist aber auch möglich, dass bei einem negativen Ergebnis des Abgleichs die Darstellung des Bildes, des Drahtgitters und/oder des semitransparenten Körpers wenigstens teilweise eingefärbt werden. Bei der Datenausgabeeinheit kann es sich auch um ein Datenübertragungsmodul handeln, welches wenigstens die für die gewünschte Darstellung erforderlichen Daten an ein externes Anzeigemodul übermittelt.
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Die Vorrichtung ist vorzugsweise als mobiles Gerät ausgestaltet. Dadurch ist ein flexibler Einsatz gewährleistet. Bspw. kann ein entsprechendes Gerät einmal um ein Transportgut herum bewegt werden, wobei der Bildsensor auf das Transportgut gerichtet bleibt, sodass das Transportgut von allen Seiten erfasst und der Abgleich mit dem vorgegeben Volumen für alle Seiten erfolgen kann. Es ist auch möglich, die Vorrichtung mit Hilfe einer Drohne, ggf. auch automatisiert, um ein zu überprüfendes Transportgut zu bewegen.
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Bei dem Transportgut handelt es sich bevorzugt um eine Palette zur Aufnahme von Transportgegenständen, die vorzugsweise für die Verwendung in Flugzeugen ausgebildet ist.
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Zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Anordnung wird auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen.
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand einer vorteilhaften Ausführungsform beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
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1: ein erstes Ausführungsbeispiel einer Anordnung aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und einem Transportgut; und
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2: eine bespielhafte Darstellung der Anzeige auf der Datenausgabeeinheit der Vorrichtung aus 1.
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In 1 ist schematisch eine Anordnung aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 und einem Transportgut 90 dargestellt, wobei das Transportgut 90 eine Palette 91 mit mehreren, darauf angeordneten Transportgegenständen 92 ist.
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Die Vorrichtung 1 zur Optimierung der Volumenausnutzung in Logistikanwendungen umfasst einen Bildsensor 2, einen Ortssensor 3, eine Verarbeitungseinrichtung 4 und eine Datenausgabeeinheit 5, die im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Displayeinheit ist. Weiterhin ist noch eine Datenbank 6 vorgesehen, auf die die Verarbeitungseinrichtung zugreifen kann.
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Der Bildsensor 2 ist zur Aufnahme von Rasterbilddaten ausgebildet, während der Ortssensor 3 Ortsinformationen erfassen kann. Bei den erfassten Ortsinformationen handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel insbesondere um den Abstand eines Punktes zum Ortssensor 3, der als 3D-Tiefensensor ausgebildet ist. Der Bildsensor 2 und der Ortssensor 3 sind – wie anhand der gestrichelten Linien in 1 ersichtlich – so angeordnet, dass sich der jeweilige Aufnahmebereich der beiden Sensoren 2, 3 bereits in kurzem Abstand von der Vorrichtung 1 vollständig überschneiden. Außerdem sind die beiden Sensoren 2,3 derart aufeinander abgestimmt, dass für jeden Bildpunkt des von dem Bildsensor 2 erfassten Rasterbildes ein Abstand durch den Ortssensor 3 bestimmt wird.
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Das Zusammenfügen der Rasterbilddaten des Bildsensors 2 und der Ortsinformationen des Ortssensors 3 zu Transportgutdaten wird durch die Verarbeitungseinrichtung 4 durchgeführt. Dabei werden die Rasterbilddaten mit den Ortsinformationen ergänzt, wobei die vom Ortssensor 3 gemessenen Abstände in Abstände ausgehend vom Bildsensor 2 umgerechnet werden. Eine entsprechende Umrechnung ist aufgrund der festgelegten relativen Lage des Ortssensors 3 gegenüber dem Bildsensor 2 ohne weiteres möglich.
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Die Verarbeitungseinrichtung 4 ist weiterhin dazu ausgebildet, aus den Transportgutdaten diejenigen Daten auszufiltern, die tatsächlich das Transportgut 90, nicht aber die Umgebung abbilden. Weiterhin kann die Verarbeitungseinrichtung 4 aus den Transportgutdaten 90 (insbesondere der darin enthaltenen Rasterbilddaten) ermitteln, welche Art von Transportgut 90 von den Sensoren 2, 3 erfasst wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Palette 91 eine seitliche Beschriftung 93 auf, die von der Verarbeitungsrichtung 4 erkannt werden kann. Anhand dieser Information wählt die Verarbeitungseinrichtung 4 ein geeignetes Vergleichsvolumen aus der Datenbank 6, welche eine Vielzahl von vorgegebenen Volumen umfasst, aus. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist in der Datenbank 6 u.a. ein vorgegebenes Volumen für Paletten vom Typ „A14“ hinterlegt.
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Anschließend wird ein Abgleich zwischen den Transportgutdaten und dem ausgewählten vorgegebenen Volumen aus der Datenbank 6 durchgeführt, bevor das Ergebnis in Echtzeit auf der Datenausgabeeinheit 5 angezeigt wird.
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Der Abgleich wird nun anhand von der in 2 dargestellten Ansicht der Palette 90 näher erläutert. 2 zeigt dabei das Ergebnis des Abgleichs, wie es auf der Datenausgabeeinheit 5 angezeigt wird. Die Anzeige 20 erfolgt dabei in Echtzeit, d.h. jegliche Bewegungen der Vorrichtung 1 gegenüber des Transportgutes 90 oder jegliche Veränderungen des Transportgutes 90 werden unmittelbar wiedergegeben.
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Die Anzeige 20 umfasst eine Live-Darstellung 21 der Bildrasterdaten aus den Transportgutdaten, die durch zusätzliche Informationen ergänzt ist. Außerdem umfasst die Anzeige noch einen Informationsbereich 22, indem zusätzliche Informationen angezeigt werden, anhand derer u.a. die Richtigkeit des von der Verfahrenseinheit 4 durchgeführten Abgleichs überprüft werden kann. Zu diesen Informationen gehört die Wiedergabe der von der Verfahrenseinheit 4 ermittelten Art des Transportguts 90 bzw. dem Typ der Palette 91, sowie eine Angabe, welches Volumen diesem Transportgut 90 durch das vorgegebene Volumen zugeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Typ der Palette 91 „A14“ offensichtlich zutreffend von der Verarbeitungsvorrichtung 4 erkannt, womit sich auch die Art des Transportguts 90 (nämlich Palette mit darauf angeordneten Transportgegenständen) ergibt. Außerdem wird das diesem Typ der Palette 91 zugeordnete Volumen angezeigt. Sollten die im Informationsbereich 22 angegebenen Informationen nicht zutreffend sein, kann die Art des Transportguts 90 bzw. der Typ der Palette 91 manuell korrigiert werden.
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Für den eigentlichen Abgleich der Transportgutdaten mit dem vorgegebenen Volumen ermittelt die Verfahrenseinheit 4 aus den Transportdaten zunächst die Lage des Transportguts 90. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Lage anhand der sichtbaren Kanten 94 der Palette 91 bestimmt. Anstelle der Kanten 94 der Palette 91 können auch die daran angeordneten Markierungen 95 herangezogen werden. Anschließend wird das vorgegebene Volumen entsprechend der Lage des Transportgutes 90 virtuell ausgerichtet.
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Die Ausrichtung des vorgegebenen Volumens lässt sich in der Live-Darstellung 21 erkennen. Dort ist durch Strichlinien 23 das vorgegebene Volumen in der ermittelten Ausrichtung dem Bild des Bildsensors 2 überlagert. Bereits durch diese Darstellung kann der Benutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in vielen Fällen erkennen, ob die auf der Palette 91 angeordneten Transportgegenstände 92 über das vorgegebene Volumen hervorstehen.
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Ein entsprechender Abgleich des tatsächlichen Volumens der Transportgegenstände 92 mit dem vorgegeben Volumen wird jedoch auch durch die Verarbeitungseinrichtung 4 durchgeführt. Das Ergebnis wird dann im Informationsbereich 22 wiedergegeben („ok“).
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Darüber hinaus ermittelt die Verarbeitungseinrichtung 4 noch das größte freie quaderförmige Volumen in der in der Live-Darstellung 21 gezeigten Ansicht (durch Strichpunktlinie dargestellt) und gibt dessen Größe im Informationsbereich 22 an. Anhand dieser Informationen kann das freie Volumen durch einen weiteren zu transportierenden Transportgegenstand eingenommen werden, sodass die Volumenauslastung steigt. Auch können die Informationen über das freie Volumen an eine Logistikzentrale übermittelt werden, die dann einen für das freie Volumen besonders geeigneten Transportgegenstand ermitteln kann.
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Wie aus 2 ersichtlich führt die erfindungsgemäße Vorrichtung den vorbeschrieben Abgleich nur für den vom Bildsensor 2 erfassten sichtbaren Bereich durch. Indem die Vorrichtung 1 aber als mobiles Gerät ausgestaltet ist, kann die Vorrichtung 1 um den Transportgegenstand 90 herumgeführt werden, sodass der Abgleich „an allen Seiten“ des Transportgegenstandes durchgeführt werden kann, wodurch eine vollständiges Überprüfung ergibt.