-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Einheit mit einer Steckeranordnung und ein Verfahren zur Herstellung einer elektronischen Einheit mit einer Steckeranordnung gemäß den Hauptansprüchen.
-
In aktuellen Serienanwendungen für mechatronische Steuergeräte werden eine gekapselte Elektronik (z.B. ein Metallgehäuse mit Glasdurchführungen) und eine Verteilung von Signalen und Strömen über Stanzgitter, Litzen oder Flex-Leiterplatten eingesetzt. Elektronische Steuergeräte unterliegen dauerhaft dem Trend, bei gleichbleibendem oder steigendem Funktionsumfang im Preis immer günstiger zu werden. Dies erfordert eine Weiterentwicklung bestehender Lösungen oder den Einsatz neuartiger Konzepte. Dabei ist insbesondere die Verbindungstechnik zwischen einzelnen Komponenten von erhöhtem Interesse, da mit zunehmender Miniaturisierung der elektronischen Komponenten auch die Anfälligkeit gegenüber Schmutz und Vibrationen zunimmt. Dies gilt insbesondere im Bereich der Fahrzeugtechnik, in dem elektronische Komponenten mit einer hohen Zuverlässigkeit auch unter widrigsten Einsatzbedingungen fehlerfrei funktionieren müssen.
-
Mechatronische Steuergeräte werden in aktuellen Serienanwendungen des Weiteren mit Steckeranordnungen versehen. Derartige Steckeranordnungen werden zum elektrischen Verbinden von Bauelementen oder dergleichen verwendet. Die Steckerelemente der Steckeranordnung werden auch in mit Medien beaufschlagten Dichträumen eingesetzt. Demzufolge werden Steckerelemente benötigt, die entsprechend abgedichtet sind und sicherstellen, dass kein Medium aus dem Dichtraum in die Umgebung oder umgekehrt gelangen kann. Um die Dichtigkeit des Steckers zu gewährleisten, werden Steckerelemente mit einem so genannten Grundverguss verwendet, bei dem das Steckerelement vollständig umspritzt und der Grund des Steckers mit Verguss abgedichtet ist. Es ist auch denkbar, dass die Steckerpins eine spezielle Kontur aufweisen und in Thermoplast eingepresst werden. Die Kontur der Steckerpins in Kombination mit der Verpressung gewährleistet eine Abdichtung. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die vorgenannten Lösungen aufwändig in der Herstellung und kostenintensiv sind. Zudem ist der konstruktive Aufbau des Steckerelements aufwändig.
-
Vor diesem Hintergrund schafft die vorliegende Erfindung eine verbesserte elektronische Einheit mit einer Steckeranordnung sowie ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer elektronischen Einheit mit einer Steckeranordnung gemäß den Hauptansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
-
Vorliegend wird ein Aufbaukonzept für mechatronische Steuergeräte mit einer Steckeranordnung vorgeschlagen. Dabei wird insbesondere vorgeschlagen, eine Baugruppenträgerplatte mit einer Steckerleiterplatte zu kontaktieren, wobei auf der Steckerleiterplatte eine Steckeranordnung und auf der Baugruppenträgerplatte mindestens ein elektronisches Bauelement befestigt ist. Ferner wird vorgeschlagen, dass die Steckerleiterplatte und die Baugruppenträgerplatte sich zumindest abschnittsweise in unterschiedliche Ebenen erstrecken. Dadurch ist es möglich, je nach Einsatzfall und Einbauort der elektronischen Einheit eine geeignete räumliche Anordnung der Steckerleiterplatte und der Baugruppenträgerplatte zu erreichen. Um nun sicherzustellen, dass die Verbindung zwischen der Steckerleiterplatte und der Baugruppenleiterplatte auch hinreichend gegenüber Umwelteinflüssen geschützt ist, wird nun ein entsprechend ausgestaltetes Hüllelement vorgesehen, das die Steckerleiterplatte und den Übergang zwischen der Baugruppenleiterplatte und der Steckerleiterplatte (insbesondere fluiddicht) abschließt oder kapselt.
-
Der hier vorgestellte Ansatz bietet den Vorteil, unter Verwendung von bereits bekannten Technologien zum Entwurf von elektronischen Einheiten unterschiedliche Schaltungsbestandteile mit der jeweils günstigsten Herstellungstechnologie fertigen zu können und dennoch die gesamte elektronische Einheit funktionssicher und für einen störungsfreien Betrieb zusammensetzen zu können. Auf diese Weise lässt sich mit bereits verfügbaren Mitteln eine sehr einfache und kostengünstige elektronische Einheit schaffen, die einen hohen Grad an Zuverlässigkeit im Betrieb gewährleistet.
-
Es wir vorliegend eine elektronische Einheit mit folgenden Merkmalen vorgeschlagen:
- – einer Steckeranordnung mit zumindest einem Steckerelement, das einen Steckergrundkörper mit mehreren Steckerpins umfasst,
- – eine Baugruppenträgerleiterplatte, auf der zumindest ein elektronisches Bauelement angeordnet und mit zumindest einer Leiterbahn der Baugruppenträgerleiterplatte elektrisch kontaktiert ist,
- – einer Steckerleiterplatte, auf welcher die Steckeranordnung befestigt ist und mit den Steckerpins mit zumindest einer Leiterbahn der Steckerleiterplatte elektrisch kontaktiert ist, wobei die zumindest eine Leiterbahn der Steckerleiterplatte mit der zumindest einen Leiterbahn der Baugruppenträgerleiterplatte elektrisch leitend verbunden ist und wobei sich die Steckerleiterplatte zumindest abschnittsweise in eine andere Ebene erstreckt als die Baugruppenträgerleiterplatte,
- – einem zusammenhängenden Hüllelement, welches die Steckerleiterplatte und zumindest einen Abschnitt der Baugruppenträgerleiterplatte gegenüber einer Außenumgebung verschließt.
-
Unter einer Steckerleiterplatte kann eine Leiterplatte zur Bereitstellung von Anschlüssen verstanden werden. Hierbei kann die Steckerleiterplatte eine standardisierte, einfache im Stand der Technik bekannte Leiterplatte sein. Unter einer Steckeranordnung wird eine Aufbauform eines Steckers zur Aufnahme einer Steckerbuchse verstanden. Das Steckerelement weist hierbei mehrere Steckerpins auf, welche an einem Steckergrundkörper befestigt sind. Unter einer Baugruppenträgerleiterplatte kann eine Leiterplatte verstanden werden, die insbesondere für hoch integrierte elektrische Schaltungen ausgelegt ist, beispielsweise durch eine hohe Leiterbahndichte oder eine hohe thermische Leitfähigkeit gekennzeichnet ist (und somit als Baugruppenträger dient). Unter einem elektronischen Bauelement, welches an der Baugruppenträgerleiterplatte angeordnet und mit einer Leiterbahn der Baugruppenträgerleiterplatte elektrisch kontaktiert ist, kann beispielsweise eine integrierte Schaltung oder ein Mikrocontroller verstanden werden, der für Steuerungsaufgaben konfiguriert ist. Denkbar ist auch, dass mehrere Bauelemente an der Baugruppenträgerleiterplatte angeordnet sind, entweder alle an einer Hauptoberfläche der Baugruppenträgerleiterplatte oder auf unterschiedlichen Hauptoberflächen (beidseitige Bestückung) der Baugruppenträgerleiterplatte. Unter Hüllelement kann ein Element verstanden werden, welches eine (insbesondere fluiddichte) Versiegelung eines unter dem Hüllelement befindlichen Bereichs gegenüber einer Außenumgebung des Hüllelements ermöglicht.
-
Bei der Steckerleiterplatte und der Baugruppenträgerleiterplatte kann es sich jeweils um Leiterplatten mit einer oder mehreren Lagen, insbesondere mit zwei Lagen, handeln. Zweckmäßig ist die Baugruppenträgerleiterplatte eine Leiterplatte mit einer hohen Leiterbahndichte mit mehreren, also mehr als 2 Lagen, und die Steckerleiterplatte eine zweilagige Leiterplatte. Dadurch wird eine kostengünstige und einfach herstellbare elektronische Einheit geschaffen, da insbesondere die Steckerleiterplatte zur Aufnahme der Steckeranordnung möglichst einfach ausgeführt ist.
-
Der Steckergrundkörper ist dabei derart ausgebildet, dass er mehrere einfache Steckkontakte, auch als Steckerpins bezeichnet, aufnehmen kann. Als Steckerpins können hierbei je nach Anwendungsfall Flach- und oder Rundkontakte zum Einsatz kommen. Die Steckerpins sind hierbei derart ausgeführt, dass sie durch die Steckerleiterplatte greifen. Die Steckerpins bilden dabei auf der einen Seite der Steckerleiterplatte den Anschluss für eine Steckerbuchse. Auf der anderen, der steckerabgewandten Seite der Steckerleiterplatte können die Steckerpins mit einer elektrischen Leiterbahn der Steckerleiterbahn verlötet sein. Die Steckerpins können aber auch als Einpresspins ausgeführt sein.
-
Bevorzugt kann die vorgeschlagene elektronische Einheit in Getriebegehäusen eingesetzt werden, wobei die elektronische Einheit zum Beispiel als Teil der Getriebesteuerung zur Übertragung von elektronischen Signalen zum Ansteuern des Getriebes in dem Getriebegehäuse vorgesehen ist. Desweitern bietet die Lösung auch automatisch einen Schutz gegen Kontamination der Steckerpins, welche mögliche Kurzschlüsse zwischen den Steckerpins verhindert. Es sind auch andere Anwendungsmöglichkeiten denkbar.
-
Günstig ist eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der das zumindest eine Steckerelement in das Hüllelement eingebettet und die Steckerpins im Bereich der Steckerleiterplatte durch das Hüllelement von einer Außenumgebung fluiddicht gekapselt ist. Eine solche Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass auch die Steckpins sehr gut gegen Umwelteinflüsse und/oder Vibrationen geschützt werden können, sodass eine derart ausgebildete elektronische Einheit sehr zuverlässig funktioniert.
-
Das Hüllelement kann, ausgenommen einer Ausnehmung für das Steckerelement die gesamte Oberfläche der Steckerleiterplatte und einen Abschnitt der Baugruppenleiterplatte umschließen und gegen die Außenumgebung verschließen. Insbesondere kann das Hüllelement durch eine Vergussmasse oder Umspritzungsmasse gebildet sein. Eine solche Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil der Verwendung eines ausgereiften und kostengünstigen Herstellungsverfahrens und der Verwendung von günstigen Materialien, je nachdem in welcher Umgebungsbedingung die zu schaffende elektronische Einheit eingesetzt werden soll.
-
Das Steckerelement ist derart ausgebildet, dass der Steckergrundkörper gegenüber der Steckerleiterplatte abgedichtet ist. Zweckmäßig sind zusätzliche Dichtungen vorhanden, welche den Steckergrundkörper gegenüber der Steckerleiterplatte abdichten, so dass kein Medium zwischen Steckerleiterplatte und Steckergrundkörper in Richtung der Steckerpins vordringen kann.
-
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Steckerleiterplatte mit der Baugruppenträgerleiterplatte durch ein Verbindungselement in einem Randbereich miteinander elektrisch leitfähig verbunden sein. Eine solche Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil einer besonders sicheren und zuverlässigen elektrischen Verbindung von einer oder mehreren Leiterbahn(en) der Steckerleiterplatte und der Baugruppenträgerleiterplatte.
-
In einer anderen Variante der vorliegenden Erfindung bildet die Steckerleiterplatte einen Abschnitt der Baugruppenleiterplatte. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass keine zusätzliche Leiterplatte, sondern die Baugruppenleiterplatte auch für das Steckerelement genutzt werden kann. Damit kann die Steckerleiterplatte als separate Leiterplatte eingespart werden.
-
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der zur Verfügung stehende Bauraum besonders effizient zur Anordnung der elektronischen Einheit beispielsweise in einem Fahrzeug ausgenutzt wird, derart, dass sich die Steckerleiterplatte und die Baugruppenleiterplatte zumindest abschnittsweise in unterschiedliche Ebene erstrecken. Hierzu weist die Steckerleiterplatte wenigstens eine Stelle mit einer geringeren Dicke oder einer Verjüngung aufweist, um den das Steckerelement tragenden Abschnitt der Steckerleiterplatte gegenüber der Baugruppenträgerleiterplatte umzuknicken.
-
Um besonders sicher eine Funktionsfähigkeit des Schaltungsteils, der das weitere Bauelement in einem abgewinkelten Abschnitt der Steckerleiterplatte aufweist, zu gewährleisten, kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Stelle mit der geringeren Dicke der Steckerleiterplatte von dem Hüllelement umschlossen sein. Somit umschließt das Hüllelement als zusammenhängendes Hüllelement die Steckerleiterplatte und zumindest einen Abschnitt der Baugruppenträgerleiterplatte im Bereich der Stelle der geringeren Dicke der Steckerleiterplatte.
-
Die Steckerleiterplatte kann als starre oder flexible Leiterplatte ausgebildet sein. Mit einer flexiblen Leiterplatte ist es möglich, mit der elektronischen Einheit komplexe geometrische Formen auszubilden und somit die elektronische Einheit je nach Anwendungsfall an den zur Verfügung stehenden Raum anzupassen.
-
Im hier vorgestellten Ansatz wird ferner ein Verfahren zur Herstellung einer elektronischen Einheit vorgeschlagen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Bereitstellen einer Baugruppenträgerleiterplatte, auf der zumindest ein elektronisches Bauelement angeordnet und mit zumindest einer Leiterbahn der Baugruppenträgerleiterplatte elektrisch kontaktiert ist, wobei im Schritt des Bereitstellens ferner eine Steckerleiterplatte bereitgestellt wird, auf der eine Steckeranordnung mit zumindest einem Steckerelement, das einen Steckergrundkörper mit mehreren Steckerpins umfasst, elektrisch kontaktiert ist,
- – Halten der Baugruppenträgerleiterplatte und Halten der Steckerleiterplatte in einer zueinander vorgegebenen Position,
- – Verbinden der Baugruppenträgerleiterplatte mit der Steckerleiterplatte
- – Aufbringen eines zusammenhängenden Hüllelements, welches die Steckerleiterplatte und wenigstens einen Abschnitt der Baugruppenträgerleiterplatte, zumindest den Abschnitt der Baugruppenträgerleiterplatte, an welchem die Baugruppenträgerleiterplatte mit der Steckerleiterplatte verbunden ist, gegenüber einer Außenumgebung verschließt.
-
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert.
-
Es zeigen:
-
1 ein Blockschaltbild eines Fahrzeugs mit einer elektronischen Einheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
-
2 eine Querschnittsdarstellung einer elektronischen Einheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
-
1 zeigt ein Blockschaltbild eines Fahrzeugs 100 mit einer elektronischen Einheit 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Beispielsweise kann die elektronische Einheit 110 ausgebildet sein, um ein Steuersignal 115 an eine Getriebesteuereinheit 120 auszugeben, welche wiederum ein Steuersignal 125 an einem Getriebe 130 ausgibt, um eine Kraftübertragung von einem Motor 135 auf ein Rad 140 zu steuern. Hierzu kann die elektronische Einheit 110 beispielsweise im Bereich des Rades 140 angeordnet sein und, wie nachfolgend noch näher beschrieben wird, einen oder mehrere Sensoren aufweisen, die beispielsweise eine Drehrate oder eine Drehzahl der Umdrehungen des Rads 140 misst bzw. messen bzw. verarbeiten. Insbesondere kann beispielsweise auch die elektronische Einheit 110 direkt in einem gemeinsamen Gehäuse mit dem Getriebe 130 angeordnet sein, um einerseits Bauraum zu sparen und andererseits um eventuell weitere, für die Steuerung erforderliche Parameter wie beispielsweise eine Öltemperatur eines Öls im Getriebe 130.
-
2 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine elektronische Einheit 110, wie sie in 1 schematisch dargestellt ist. Dabei weist die elektronische Einheit 110 eine Steckerleiterplatte 210 und eine Baugruppenleiterplatte 220 auf. Die Baugruppenträgerleiterplatte 220 ist beispielsweise in einer HDI-Technologie ausgeführt. Dies bedeutet, dass auf der Baugruppenträgerleiterplatte 220 elektronische Bauelemente 225 in einer hohen Dichte bzw. eng platziert bzw. mit in der Baugruppenträgerleiterplatte 220 verlaufenden Leiterbahnen 227 verdrahtet werden können. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Baugruppenträgerleiterplatte 220 eine Leiterplatte darstellt, die für hochintegrierte Schaltungen vorgesehen ist. Die Steckerleiterplatte 210 stellt eine Leiterplatte dar, welche kostengünstiger herzustellen ist und geeignet ist, ein Steckerelement 230 zu tragen.
-
Beispielsweise an einer ersten Hauptoberfläche 211 der Steckerleiterplatte 210 ist ein Steckerelement 230 befestigt. Selbstverständlich kann das Steckerelement 230 auch auf der zweiten Hauptoberfläche 212 oder die Steckerleiterplatte 210 weist auf jeder Hauptoberfläche 211, 212 jeweils mindestens ein Steckerelement 230 auf. Das Steckerelement 230 weist einen Steckergrundkörper 231 und Steckerpins 232 auf. Der Steckergrundkörper 211 ist z.B. aus einem kostengünstigen Thermoplast oder Duroplast hergestellt, wobei die Steckerpins 232 an dem Steckergrundkörper 211 befestigt sind. Der Steckergrundkörper 231 ist an der den Steckerprins 232 abgewandten Seite des Steckerelements 230 mit der Steckerleiterplatte 210 elektrisch, zum Beispiel durch Löten oder Einpressen verbunden. Die Steckerpins 232 greifen hierbei durch Öffnungen in der Steckerleiterplatte 210 durch. Nicht dargestellt sind die Leiterbahnen in der Steckerleiterplatte 210. Beim Einpressen oder Verlöten der Steckerpins 232 mit der Steckerleiterplatte 210 wird eine elektrische Verbindung zwischen den Steckerpins 232 und den Leiterbahnen der Steckerleiterplatte 210 hergestellt.
-
Zumindest ein Abschnitt der Steckerleiterplatte 210 ist gegenüber der Baugruppenträgerleiterplatte 220 abgeknickt. Somit ist die Ebene dieses Abschnitts der Steckerleiterplatte 210 anders ausgerichtet als die Ebene der Baugruppenträgerleiterplatte 220. Um ein Herstellen einer solchen Abknickung der zu realisieren, kann die Verteilerleiterplatte 210 an einer Stelle 213 eine geringere Dicke (Verjüngung) aufweisen, als an zumindest einer anderen Stelle. Die Stelle 213 einer geringeren Dicke ist zweckmäßig zwischen dem Steckerelement 230 und der Baugruppenträgerleiterplatte 220 bzw. einem elektronischen Bauelement 225 auf der Baugruppenträgerleiterplatte 220 ausgeführt. Wird nun die elektronische Einheit 110 hergestellt, kann der Abschnitt der Steckerleiterplatte 210 mit dem Steckerelement 230 an dieser Stelle 213 sehr schnell und einfach abgeknickt werden, um beispielsweise die elektronische Einheit 110 an die gegebenen Raumverhältnisse anzupassen. Dabei sollte an der Stelle 213 die Vertiefung bzw. Verjüngung, die beispielsweise durch ein Tieffräsen hergestellt werden kann, so ausgestaltet sein, dass die Leiterbahnen der Steckerleiterplatte 210 weder beim Herstellen der Verjüngung der Steckerleiterplatte 210 noch bei einem Abknicken des Abschnitts der Steckerleiterplatte 210 mit dem Steckerelement 230 beschädigt oder gebrochen werden, da anderenfalls eine elektrische Anbindung der Steckerleiterplatte 210 und der Baugruppenträgerleiterplatte 220 nicht möglich ist. Beispielhaft beträgt der Winkel zwischen dem abgeknickten Teil der Steckerleiterplatte 210 und der Baugruppenleiterplatte 220 ca. 90°. Es ist aber denkbar, dass je nach Anwendungsfall und zur Verfügung stehenden Raum ein anderer Winkel eingestellt ist.
-
Um nun einen fluiddichten Schutz der elektrischen und mechanischen Verbindung zwischen der Verteilerleiterplatte 210 und der Baugruppenträgerleiterplatte 220, insbesondere dem Verbindungselement 260, gegenüber Umwelteinflüssen der Außenumgebung 237 und/oder Vibrationen sicherzustellen, wird nun ein Hüllelement 250 aufgebracht, welches beispielsweise durch ein Umspritzen, Molden oder ein Vergießen zumindest eines Teilbereichs der Baugruppenleiterplatte 220 samt den darauf angeordneten elektronischen Bauelementen 225 und der Steckerleiterplatte 210 samt dem darauf angeordneten Steckerelement 230 hergestellt wird. Das Hüllelement 250 weist hierbei eine Aussparung 251 auf. In dieser Aussparung 251 ist das Steckerelement 230 positioniert. Zweckmäßig erfolgt die Aufbringung des Hüllelements 250 um das Steckerelement 230 herum. Um ein Eindringen von Fluid oder Schmutz in den Zwischenraum zwischen Steckergrundkörper 231 und Steckerleiterplatte 210 effektiv zu verhindern, kann ein Dichtungselement 233 vorgesehen sein. Dieses Dichtungselement 233 ist um den Steckergrundkörper 231 angeordnet und dichtet den Zwischenraum zwischen Steckergrundkörper 231 und Steckerleiterplatte 210 ab.
-
Das Hüllelement 250 ist als zusammenhängendes Hüllelement ausgebildet und verschließt die Hauptoberflächen 211, 212 der Steckerleiterplatte 210 sowie zumindest den Abschnitt, in welchem die Steckerleiterplatte 210 und die Baugruppenträgerleiterplatte 220 verbunden sind. Insbesondere ist das Verbindungselement 260 von dem Hüllelement 250 umschlossen bzw. eingehüllt.
-
Die Steckerleiterplatte 210 und die Baugruppenträgerleiterplatte 220 sind mittels eines Verbindungselements 260 verbunden. Hierbei sind insbesondere die Leiterbahnen der Steckerleiterplatte 210 mit den Leiterbahnen 227 der Baugruppenleiterplatte 220 verbunden. Der Randbereich der Steckerleiterplatte 210 und der Randbereich der Baugruppenleiterplatte 220 welche durch das Verbindungselement 260 verbunden sind, können in einer Ebene liegen.
-
3 zeigt eine Schnittdarstellung eines anderen Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als elektronische Einheit 110. Im Unterschied zu dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist nun aus 3 erkennbar, dass die Steckerleiterplatte 210 mehrere Stellen 213 mit geringerer Dicke aufweist. Ferner überlappen sich die Randbereiche der Steckerleiterplatte 210 und Baugruppenleiterplatte 220. Das Verbindungselement 260 greift somit nahezu senkrecht durch die Steckerleiterplatte 210 und die Baugruppenleiterplatte 220
-
4 zeigt eine Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als elektronische Einheit 110. Im Unterschied zu den in 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen ist nun aus 3 erkennbar, dass die Steckerleiterplatte 210 eine flexible Leiterplatte ist.
-
5 zeigt eine Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als elektronische Einheit 110. Im Unterscheid zu den in 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen bildet die Steckerleiterplatte 210 einen Abschnitt der Baugruppenleiterplatte 220. Steckerleiterplatte 210 und die Baugruppenträgerleiterplatte 220 bilden somit also eine zusammenhängende Leiterplatte. Diese zusammenhängende Leiterplatte weist einen Abschnitt auf, welcher zumindest ein Steckerelement 230 trägt und welcher abgewinkelt ist zu dem Abschnitt der leiterplatte, welcher die elektronischen Bauelemente 225 trägt. Das Hüllelement 250 ist derart ausgebildet, dass es den Abschnitt der Leiterplatte mit dem Steckerelement 230 vollständig sowie die Stelle 231 mit der geringeren Dicke und zumindest einen Abschnitt der Leiterplatte mit den elektronischen Bauelemente 225 umschließt und gegen eine Außenumgebung verschließt.
-
6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung als Verfahren 600 zur Herstellung einer elektronischen Einheit. Das Verfahren umfasst einen Schritt 610 des Bereitstellen einer Baugruppenträgerleiterplatte, auf der zumindest ein elektronisches Bauelement angeordnet und mit zumindest einer Leiterbahn der Baugruppenträgerleiterplatte elektrisch kontaktiert ist, wobei im Schritt 610 des Bereitstellens ferner eine Steckerleiterplatte bereitgestellt wird, auf der eine Steckeranordnung mit zumindest einem Steckerelement, das einen Steckergrundkörper mit mehreren Steckerpins umfasst, elektrisch kontaktiert ist. Ferner umfasst das Verfahren einen Schritt 620 des Haltens der Baugruppenträgerleiterplatte und Halten der Steckerleiterplatte in einer zueinander vorgegebenen Position, ferner einen Schritt 630 des Verbindens der Baugruppenträgerleiterplatte mit der Steckerleiterplatte. Schließlich umfasst das Verfahren 600 einen Schritt 640 des Aufbringens eines zusammenhängenden Hüllelements, welches die Steckerleiterplatte und wenigstens einen Abschnitt der Baugruppenträgerleiterplatte, zumindest den Abschnitt der Baugruppenträgerleiterplatte, an welchem die Baugruppenträgerleiterplatte mit der Steckerleiterplatte verbunden ist, gegenüber einer Außenumgebung verschließt.
-
Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
-
Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
-
Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“ Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Fahrzeug
- 110
- elektronischer Einheit
- 115
- Steuersignal
- 120
- Getriebesteuereinheit
- 125
- Steuersignal
- 130
- Getriebe
- 135
- Motor
- 140
- Rad
- 210
- Steckerleiterplatte
- 211
- erste Hauptoberfläche
- 212
- zweite Hauptoberfläche
- 213
- Stelle mit Verdünnung der Steckerleiterplatte, Knickstelle
- 220
- Baugruppenträgerleiterplatte
- 225
- Bauelemente
- 227
- Leiterbahnen der Baugruppenleiterplatte
- 230
- Steckerelement
- 231
- Steckergrundkörper
- 232
- Steckerpins
- 233
- Dichtungselement
- 237
- Außenumgebung
- 250
- Hüllelement
- 251
- Aussparung Hüllelement
- 260
- Verbindungselement
- 600
- Verfahren zur Herstellung einer elektronischen Baugruppe
- 610
- Schritt des Bereitstellens
- 620
- Schritt des Haltens
- 630
- Schritt des Verbindens
- 640
- Schritt des Aufbringens