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Die Erfindung betrifft eine Dichtung für ein Kupplungselement einer Kupplung zum Anschluss wenigstens einer flüssigkeitsführenden Leitung nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kupplungselement für eine Kupplung zum Anschluss wenigstens einer flüssigkeitsführenden Leitung sowie eine Kupplung zum Anschluss wenigstens einer flüssigkeitsführenden Leitung.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik sind sogenannte Storz-Kupplungen bekannt, mit denen zum Beispiel in der Feuerwehrtechnik, jedoch auch im Behälterbau oder bei Silofahrzeugen, flüssigkeitsführende Leitungen miteinander verbunden werden. Solche Storz-Kupplungen weisen zwei mittels eines Bajonettverschlusses miteinander verbindbare Kupplungshälften bzw. Kupplungselemente auf und sind in unterschiedlichen DIN-Normen, beispielsweise der DIN 14300, DIN 14301, DIN 14302, DIN 14303, DIN 14321, DIN 14322 oder DIN 14323 genormt. Für temporär nicht verwendete Storz-Anschlüsse werden sogenannte Blindkupplungen eingesetzt, die, je nach Größe, in einer der DIN-Normen DIN 14310, DIN 14311, DIN 14312 oder DIN 14313 genormt sind. Diese Blindkupplungen, die beispielsweise das Eindringen von Schmutz in Pumpen verhindern sollen, dürfen nicht unter Druck gesetzt werden, da beim Lösen der Blindkupplung unter Druck eine erhebliche Unfallgefahr besteht. Die Blindkupplungen werden daher in der Praxis mit Ketten befestigt, damit im Falle eines ungewollten Druckaufbaus das zu weite wegsprengen der Kupplung vermieden wird. Ebenso gibt es auch Varianten mit manuell zu betätigenden Ablasshähnen. Des Weiteren werden aus diesem Grund in der Praxis häufig Löcher in die Blinddeckel der Blindkupplung gebohrt, so dass ein möglicherweise an dem jeweiligen Anschluss anstehender Druck über die Löcher entweichen kann. Da die sich hinter dem Anschluss befindende Pumpe jedoch in gewissen zeitlichen Abständen auf ihre Saugwirkung getestet werden muss, ist es in solchen Fällen unter Umständen erforderlich, dass der Blinddeckel ausreichend dicht ist. Dies gilt vor allem in dem Fall, dass die Absperrorgane an den Pumpen, die für die Abdichtung eigentlich zuständig sind, leichte Leckagen aufweisen. In diesem Fall muss also eine Blindkupplung, in deren Blinddeckel zuvor Löcher gebohrt wurden, gegen eine Blindkupplung ohne Löcher ausgetauscht werden oder es müssen zuerst die Absperrorgane instandgesetzt werden.
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Da dies mit großem Aufwand verbunden ist und außerdem eine gewisse Gefahr besteht, dass nach der Prüfung der Pumpe der Blinddeckel, der keine Löcher aufweist, an dem Anschluss verbleibt und somit eine Unfallgefahr darstellt, wurde in der
DE 10 2006 017 257 A1 vorgeschlagen, einen Blinddeckel mit einer Bohrung zu versehen, in der ein Rückschlagventil aufgenommen ist. Dies stellt zwar eine praktikable Lösung dar, ist jedoch mit relativ hohen Kosten verbunden, weshalb in der Praxis meist nur bei Neuanschaffungen eine Blindkupplung gemäß der
DE 10 2006 017 257 A1 eingesetzt wird, wohingegen ein Austausch bereits vorhandener Blindkupplungen aus Kostengründen meist nicht erfolgt.
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Die beschriebene Problematik ergibt sich nicht nur bei den beschriebenen Storz-Kupplungen, sondern im Prinzip bei sämtlichen in der Feuerwehrtechnik eingesetzten Kupplungen, die zwei unter Druck stehende, flüssigkeitsführende Leitungen miteinander verbinden bzw. bei denen eine Leitung temporär mit einer Blindkupplung verschlossen werden soll. Die Kupplungselemente können dabei statt mit Bajonettverschlüssen auch mit Gewinden oder auf andere Art und Weise verbunden sein. Auch der Durchmesser der Kupplung bzw. der flüssigkeitsführenden Leitung hat auf diese Problematik nur einen geringen Einfluss. Des Weiteren finden solche und ähnliche Kupplungen auch in Bereichen außerhalb der Feuerwehrtechnik Anwendung, beispielsweise bei Silofahrzeugen oder ähnlichem.
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Die Abdichtung der Kupplungen erfolgt üblicherweise mittels eines Dichtungsrings, der an seinem äußeren Umfang eine Sauglippe und an seinem inneren Umfang eine Drucklippe aufweist (ein sogenannter Druck-Saugring), oder mittels eines Dichtungsrings, der ausschließlich am inneren Umfang eine Drucklippe aufweist (ein sogenannter Druckring). Wenn die beiden Kupplungselemente miteinander verbunden werden, liegen die in denselben verbauten Dichtungen unter Vorspannung aneinander an und sorgen somit für eine Abdichtung der Kupplung. Die im vorgespannten Zustand aneinander anliegenden Drucklippen verhindern dabei ein Austreten der Flüssigkeit im Bereich der Kupplung im Druckbetrieb, wohingegen die beiden im montierten Zustand der Kupplung aneinander anliegenden Sauglippen ein Eindringen von Luft in den inneren Bereich der Kupplung im Saugbetrieb verhindern.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dichtung für ein Kupplungselement einer Kupplung zum Anschluss wenigstens einer flüssigkeitsführenden Leitung zu schaffen, durch die mit einfachen Mitteln das Eindringen von Luft in die Leitungen im Saugbetrieb verhindert wird, wohingegen bei Überschreiten eines bestimmten Innendrucks ein Druckabbau über die Kupplung bzw. über die Kupplungsdichtungen ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Dichtung ist der Dichtungskörper also in dem Anlagebereich so ausgeführt, dass ab einer bestimmten Höhe des auf den inneren Umfang des Dichtungskörpers wirkenden Drucks ein Druckabbau über die Dichtung möglich ist. Dagegen wird durch die an dem äußeren Umfang des Dichtungskörpers vorhandene Sauglippe das Eintreten von Luft über die erfindungsgemäße Dichtung verhindert. Auf diese Weise ergibt sich also eine Dichtung, die insbesondere für solche Anwendungsfälle geeignet ist, in denen das Ansaugen von Luft nicht gewünscht ist, in denen jedoch ein bestimmter, an der Dichtung anstehender Druck nicht überschritten werden soll. Grundsätzlich kann auf diese Weise ein annähernd beliebiger Druck eingestellt werden, ab dem die aneinander anliegenden Dichtungen ”öffnen”. Dadurch kann unter Umständen auf ansonsten erforderliche Überdruckventile verzichtet werden.
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Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass die Dichtung wesentlich kostengünstiger ist als das gesamte Kupplungselement bzw. als ein kompletter Blinddeckel, weshalb sich die erfindungsgemäße Dichtung als ideale Nachrüstlösung auch für bereits bestehende und sich in Benutzung befindende Kupplungen anbietet. Die Dichtung kann dabei in den unterschiedlichsten Kupplungssystemen eingesetzt werden und ist keinesfalls auf die sogenannte Storz-Kupplung beschränkt. Des Weiteren ergibt sich keinerlei Beschränkung der erfindungsgemäßen Dichtung auf eine bestimmte Große bzw. einen bestimmten Durchmesser der Kupplung bzw. der Leitung. Da bei anderen Feuerwehrkupplungen die Maße und Geometrien vor allem am Dichtringsitz von der Storz-Kupplung abweichen, weist die Dichtung für jeden Kupplungstyp eine andere Form bzw. Geometrie auf.
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In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Dichtungskörper in dem Anlagebereich so ausgebildet ist, dass ein auf den inneren Umfang des Dichtungskörpers wirkender Druck in Höhe von ca. 0,1 bar in der Lage ist, im montierten Zustand der Dichtung ein Austreten von Flüssigkeit oder Luft zwischen zwei miteinander verpressten Dichtungen zu ermöglichen. Eine solche Ausführungsform eignet sich insbesondere für den Einsatz der erfindungsgemäßen Dichtung in einem Blinddeckel. Es ist jedoch zu betonen, dass der Dichtungskörper grundsätzlich so ausgeführt sein kann, dass bei Überschreiten eines bestimmten, eingestellten Drucks ein Druckabbau erfolgt.
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Eine sehr einfache Möglichkeit, die Durchlässigkeit der Dichtung ab eifern bestimmten Druck zu erzeugen, ergibt sich, wenn eine am inneren Umfang des Dichtungskörpers vorhandene Dichtlippe derart verkürzt ausgeführt ist, dass ein bestimmter, auf den inneren Umfang des Dichtungskörpers wirkender Druck in der Lage ist, im montierten Zustand der Dichtung ein Austreten von Flüssigkeit oder Luft zwischen zwei miteinander verpressten Dichtungen zu ermöglichen.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Dichtungskörper eine an den von den miteinander verpressten Dichtungen zu haltenden Druck angepasste Kontur aufweist. Beispielsweise ist durch eine Verringerung des für die Dichtlippe und/oder eines Fußbereichs des Dichtungskörpers verwendeten Materials, d. h. einer gezielten Schwächung des Dichtungskörpers, ein geringerer Druck einstellbar, ab dem der Druckabbau erfolgt.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass der Dichtungskörper eine an den von den miteinander verpressten Dichtungen zu haltenden Druck angepasste Materialhärte und/oder Materialzusammensetzung aufweist. Da die Härte der Dichtlippe bzw. des gesamten Dichtungskörpers einen Einfluss auf die Federungseigenschaften des Dichtungskörpers bzw. der Dichtlippe hat, kann auf diese Weise ebenfalls ein bestimmter Druck eingestellt werden, ab dem ein Druckabbau erfolgt. Hierbei ergibt sich durch eine Erhöhung der Härte eine Erhöhung des Innendrucks, ab dem der Druckabbau erfolgt.
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Ein Kupplungselement für eine Kupplung zum Anschluss wenigstens einer flüssigkeitsführenden Leitung mit einer erfindungsgemäßen Dichtung ist in Anspruch 6 angegeben.
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Ein derart ausgeführtes Kupplungselement nutzt alle oben genannten Vorteile der erfindungsgemäßen Dichtung.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des Kupplungselements kann vorgesehen sein, dass das Kupplungselement als Blindkupplung zum Verschließen der wenigstens einen flüssigkeitsführenden Leitung ausgebildet ist. Eine solche Blindkupplung eignet sich in idealer Weise für Anwendungen, bei denen einerseits das Einsaugen von Luft über den Blinddeckel und andererseits ein Aufbau von Innendruck innerhalb der Leitung verhindert werden soll.
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Eine Kupplung zum Anschluss wenigstens einer flüssigkeitsführenden Leitung, mit zwei Kupplungselementen, wobei wenigstens eines der Kupplungselemente eine erfindungsgemäße Dichtung aufweist, ist in Anspruch 8 angegeben.
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Eine derartige Kupplung kann in solchen Anwendungsfällen eingesetzt werden, bei denen ein bestimmter Druck innerhalb der flüssigkeitsführenden Leitung nicht überschritten werden darf, bei denen das Ansaugen von Luft jedoch verhindert werden soll.
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Eine Ausführungsform der Kupplung, bei der beide Kupplungselemente eine erfindungsgemäße Dichtung aufweisen, ist insbesondere dann sinnvoll, wenn zwei flüssigkeitsführende Leitungen miteinander verbunden werden und dabei ein bestimmter Druck innerhalb der Kupplung nicht überschritten werden soll.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass eine der Kupplungshälften als Blindkupplung ausgebildet ist. Eine solche Blindkupplung ist vor allem für solche Anwendungsfälle geeignet, bei denen sowohl das Einsaugen von Luft über die Blindkupplung als auch ein Aufbau von Druck innerhalb derselben verhindert werden soll.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
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1 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kupplung mit zwei Kupplungshälften im nicht montierten Zustand;
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2 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kupplung mit zwei Kupplungshälften im montierten Zustand;
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3 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtung; und
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4 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtung.
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1 zeigt eine Kupplung 1, die zum Verbinden zweier, lediglich angedeuteter flüssigkeitsführender Leitungen 2, 3, die beispielsweise als Schläuche ausgeführt sein können, dient. Die Kupplung 1 weist im vorliegenden Fall zwei Kupplungshälften bzw. Kupplungselemente 4 und 5 auf, die bei der in 1 dargestellten Ausführungsform voneinander getrennt und bei der in 2 dargestellten Ausführungsform miteinander verbunden sind. Bei der Kupplung 1 handelt es sich im vorliegenden Fall um eine sogenannte Storz-Kupplung, wie sie beispielsweise in der Feuerwehrtechnik, im Behälterbau oder bei Silofahrzeugen verwendet wird.
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Ein Merkmal einer solchen Storz-Kupplung ist ein Bajonettverschluss 6, der jeweilige, sogenannte Knaggen 7 und die Knaggen 7 aufnehmende Aussparungen 8 aufweist. Dabei sind sowohl die Knaggen 7 als auch die Aussparungen 8 an beiden Kupplungshälften 4, 5 vorgesehen. Des Weiteren weist bei der Ausführungsform von 1 jede der Kupplungshälften 4, 5 eine Dichtung 9 auf, die bei der Ausführungsform von 1 identisch miteinander ausgebildet sind. Bei der der Ausführungsform von 2 sind dagegen zwei unterschiedlich ausgeführte Dichtungen 9 und 10 vorgesehen. Hierbei ist die Dichtung 9 wie nachfolgend ausführlich beschrieben in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung ausgebildet, wohingegen es sich bei der Dichtung 10 um eine bekannte, handelsübliche Dichtung handeln kann. Sämtliche Dichtungen 9 und 10 sind in einer jeweiligen Nut 11 der jeweiligen Kupplungshälfte 4, 5 angeordnet. Die als Dichtungsringe ausgeführten Dichtungen 9 und 10 wirken, neben der eigentlichen Dichtfunktion, auch als Federelement und sorgen damit für eine Vorspannung beim Verbinden der beiden Kupplungshälften 4 und 5 mittels des Bajonettverschlusses 6.
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In dem in 2 dargestellten, montierten Zustand der Kupplung 1, in dem die beiden Kupplungselemente 4, 5 mittels der Knaggen 7 und der Ausnehmungen 8 des Bajonettverschlusses 6 miteinander verbunden sind, liegen die beiden Dichtungen 9 und 10 aneinander an. Selbstverständlich ist dies auch bei der Ausführungsform von 1 denkbar, wenn die beiden Kupplungselemente 4 und 5 miteinander montiert sind.
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Die beiden Dichtungen 9 und 10, die in den 3 und 4 detaillierter dargestellt sind, weisen einen ringförmigen Dichtungskörper 12 auf, der wiederum an seinem äußeren Umfang eine umlaufende Sauglippe 13 aufweist. Wie zu erkennen ist, liegen im montierten Zustand der Dichtung 9 bzw. 10 die Dichtungskörper 12 der beiden Dichtungen 9 und 10 in einem mit dem Bezugszeichen 14 bezeichneten Anlagebereich aneinander an. Hierbei weist jede der beiden Dichtungen 9 und 10 den Anlagebereich 14 auf und jede der Dichtungen 9 und 10 liegt mit ihrem Anlagebereich 14 an dem Anlagebereich 14 der anderen Dichtung 9 bzw. 10 an.
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Des Weiteren ist der Dichtungskörper 12 der erfindungsgemäßen Dichtung 9, wie nachfolgend anhand mehrerer Beispiele ausführlicher erläutert, in dem Anlagebereich 14 so ausgebildet, dass ein bestimmter, auf den inneren Umfang des Dichtungskörpers 12 wirkender und mit dem Pfeil ”Fd” bezeichneter Druck in der Lage ist, im montierten Zustand der Dichtung 9, also dem in 2 dargestellten Zustand, ein Austreten von Flüssigkeit oder Luft zwischen den beiden miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 zu ermöglichen. Die jeweiligen umlaufenden Sauglippen 13 der beiden Dichtungen 9 und 10 liegen dabei aneinander an, so dass ein Eintreten von Luft von außerhalb der Kupplung 1 durch die beiden Dichtungen 9 und 10 verhindert wird. Die im Falle des Ansaugens auf die Dichtungen 9 und 10 wirkende Kraft ist in 2 mit ”Fs” bezeichnet. In diesem Zusammenhang sind die Sauglippen 13 so ausgeführt, dass sie lediglich in Saugrichtung, d. h. in Richtung des Pfeils Fs wirken, wohingegen sie in Druckrichtung, also in Richtung des Pfeils Fd, keinerlei Dichtwirkung besitzen.
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Selbstverständlich tritt nur dann Flüssigkeit zwischen den miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 aus, wenn in der flüssigkeitsführenden Leitung 2 eine Flüssigkeit geführt wird. Wenn es sich bei dem an dem inneren Umfang des Dichtungskörpers 12 wirkenden Druck um Luftdruck handelt, so tritt Luft zwischen den beiden miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 aus.
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Insbesondere wenn, wie dies in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von 2 der Fall ist, eine der Kupplungshälften, nämlich im vorliegenden Fall die Kupplungshälfte 4, als Blindkupplung 4a ausgebildet ist, ist es zu bevorzugen, wenn der Dichtungskörper 12 in dem Anlagebereich 14 so ausgebildet ist, dass bereits ein sehr geringer Innendruck, beispielsweise ein Innendruck von 0,1 bar, in der Lage ist, im montierten Zustand der Dichtungen 9 und 10 ein Austreten der Flüssigkeit bzw. ein Austreten von Luft zwischen den beiden miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 zu ermöglichen.
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Die Wirkungsweise bzw. der Einsatz einer solchen Blindkupplung 4a zum Verschließen des Kupplungselements 5 und damit zum Schutz der dahinterliegenden Bauteile, wie zum Beispiel Pumpen und Ventile, sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden daher hierin nicht ausführlich beschrieben. Die in 2 dargestellte Blindkupplung 4a mit der in derselben eingesetzten Dichtung 9 ist zum Verschließen sowohl eines Druck- als auch eines Sauganschlusses geeignet.
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Falls statt der Blindkupplung 4a über ein ”normales” Kupplungselement eine flüssigkeitsführende Leitung an das Kupplungselement 5 angeschlossen wird, so kann dasselbe ebenfalls eine ”normale” Dichtung 10 aufweisen, wodurch ein üblicher Betrieb der dann ebenfalls ”normalen” Kupplung 1 möglich ist.
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Die in 1 dargestellte Ausführungsform, bei der die beiden identischen Dichtungen 9 aneinander anliegen, ist für einen Anwendungsfall geeignet, bei dem ein bestimmter Druck eingestellt werden soll, der sich maximal in den flüssigkeitsführenden Leitungen 2 und 3 aufbauen soll. Die aneinander anliegenden Dichtungen 9 dienen damit als ein Überdruckventil. Wenn in einer Leitung mehrere solche Überdruckventile eingebaut sind, ergibt sich eine redundante Sicherheit gegen Druckschläge bzw. Schlauchplatzer. Des Weiteren ist es beim Vorhandensein mehrerer durch die Dichtungen 9 gebildeter Überdruckventile möglich, ein sehr großes Absteuervolumen zu erreichen, sodass sehr schnell und effektiv auf eine Druckerhöhung reagiert werden kann.
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In den 3 und 4 sind zwei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Dichtung 9 detaillierter dargestellt. Dabei ist in beiden Figuren zu erkennen, dass eine am inneren Umfang des Dichtungskörpers 12 vorhandene Dichtlippe 15 beispielsweise gegenüber der Dichtung 10 derart verkürzt ausgeführt ist, dass die oben erläuterte Wirkung eintritt, nämlich dass ein bestimmter, auf den inneren Umfang des Dichtungskörpers 12 wirkender Druck in der Lage ist, im montierten Zustand der Dichtung 9 ein Austreten der Flüssigkeit zwischen den beiden miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 und damit einen Druckabfall an der Kupplung 1 zu ermöglichen.
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Um die Dichtung 9 bzw. 10 an einen jeweiligen, von den miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 zu haltenden Druck anzupassen, kann die Kontur der Dichtlippe 15 eine an den von den miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 zu haltenden Druck angepasste Kontur aufweisen. Hierbei wird durch eine Verringerung des für die Dichtlippe verwendeten Materials, d. h. durch eine Schwächung des Dichtungskörpers 12 in diesem Bereich, ein geringerer Druck eingestellt, ab dem die mit der Dichtung 10 verpresste Dichtung 9 dem anstehenden Druck nicht mehr standhält und damit ein Druckabbau erfolgt. Umgekehrt ist der Druck, den die beiden Dichtungen 9 und 10 in montiertem Zustand halten können, umso größer, je massiver die Dichtung 9 an dem inneren Umfang bzw. in dem Anlagebereich 14 ausgeführt ist. Beispielsweise kann die Kontur so verändert werden, dass die Dichtlippe 15 in einem anderen Winkel zu der Mittelachse der Dichtung 9 verläuft.
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Bei der Ausführungsform von 4 ist zusätzlich zu den Änderungen gemäß 3 auch ein Fußbereich 16 der Dichtung 9 weniger massiv ausgeführt, wodurch ein noch geringerer Druck gehalten werden kann. Während die Dichtung 9 gemäß der Ausführungsform von 3 einem definierten Innendruck von beispielsweise ca. 10–15 bar standhält, ist bei der Ausführungsform von 4 bereits ein Druck in Höhe von ca. 0,1 bar in der Lage, im montierten Zustand der Dichtung 9 ein Austreten von Flüssigkeit oder Luft zwischen zwei miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 zu ermöglichen.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, die Härte des Materials der Dichtung 9 oder auch lediglich die Härte des Materials der Dichtlippe 15 so auszuwählen, dass die beiden miteinander verpressten Dichtungen 9 und 10 einen bestimmten Druck halten und ab einem bestimmten Druck denselben ablassen bzw. entweichen lassen. Hierbei wird mit einer höheren Härte ein höherer, von der Dichtung 9 zu haltender Druck erreicht.
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In den beschriebenen Ausführungsbeispielen handelt es sich bei der Kupplung 1 um eine Storz-Kupplung. Es wäre jedoch auch möglich, die erfindungsgemäße Dichtung 9 bei einer anderen Art von Schnell- bzw. Schlauchkupplung zu verwenden. Des Weiteren ist es möglich, die Dichtung 9, wie auch die Dichtung 10, in den verschiedensten Größen der Kupplung 1 einzusetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006017257 A1 [0003, 0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 14300 [0002]
- DIN 14301 [0002]
- DIN 14302 [0002]
- DIN 14303 [0002]
- DIN 14321 [0002]
- DIN 14322 [0002]
- DIN 14323 [0002]
- DIN-Normen DIN 14310 [0002]
- DIN 14311 [0002]
- DIN 14312 [0002]
- DIN 14313 [0002]