DE102015108478B4 - Ventilanordnung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung für eine Wasserversorgungsleitung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 93 20 686 U1 ist ein als Ringkolbenventil ausgebildetes Druck- und/oder Durchflussregelventil für eine Wasserversorgungsleitung bekannt. Dieses enthält ein Gehäuse mit einem inneren Führungsteil, in dem ein Abschlusskolben zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung axial verschiebbar geführt ist. Das innere Führungsteil des Gehäuses ist über Halterippen an der Innenseite eines Gehäuseaußenteils abgestützt. Zwischen dem Gehäuseaußenteil und dem inneren Führungssteil des Gehäuses wird ein Ringkanal begrenzt, durch den Wasser oder ein anderes Medium von einer Einlassöffnung zu einer Auslassöffnung des Gehäuses 1 strömen kann. Durch die axiale Verschiebung des Abschlusskolbens kann der Durchlass durch den Ringkanal gesteuert werden. - Derartige Ringkolbenventile werden für unterschiedlichste Anwendungen eingesetzt. Sie sind z.B. als Grundablassventile bei Staudämmen, als Mengen- oder Rohrbruchsicherungsarmatur, als Druck- oder Niveauregelarmatur sowie als Spül- und Entleerungsarmatur einsetzbar. Derartige Ringkolbenventile können jedoch besonders bei niedrigen Rückdrücken in dem auf das Ringkolbenventil folgenden Rohrleitungssystem zu Kavitation neigen. Zur Verringerung der Kavitationserscheinungen können bei bestimmten Anwendungen geeignete Belüftungseinrichtungen oder Regeleinsätze eingesetzt werden. Ringkolbenventile werden aber z.B. auch häufig in Turbinen Bypässen eingesetzt und dort mit hohen Differenzdrücken und hohen Strömungsgeschwindigkeiten beansprucht. Hier können jedoch oftmals keine Belüftungsteile platziert werden, da das abströmseitige Rohrleitungssystem durch die eingeschlossene Luft zu Druckschwingungen angeregt wird.
- Die
DE 1 072 444 A offenbart einen Düsenregelschieber, der eine mittels einer Spindel verstellbare Schieberplatte und eine der Schieberplatte in Strömungsrichtung nachgeordnete Düsenplatte mit mehreren Düsen enthält. - In der
DE 25 45 378 A1 ist ein Druckregelgerät mir einer Durchgangsöffnung und radialen Durchlässen in einem Lochkörper offenbart. - Die
DE 1 950 298 A betrifft ein Druckventil für Kolbenkompressoren mit einem Strömungskanal, der einströmseitig düsenförmig und ausströmseitig diffusorförmig verläuft. Der Strömungskanal ist derart gestaltet, dass sich die Geometrie einer Lavaldüse ausbildet. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ventilanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine Reduktion der Kavitationsneigung an einem Druck- und/oder Durchflussregelventil bei hohen Differenzdrücken und hohen Strömungsgeschwindigkeiten ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird durch eine Ventilanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Bei der erfindungsgemäßen Ventilanordnung ist dem Druck- und/oder Durchflussregelventil in Strömungsrichtung gesehen eine Düse nachgeordnet, die eine zentrale Durchgangsöffnung mit einem sich in Strömungsrichtung verengenden Querschnitt und mehrere von der zentralen Durchgangsöffnung abzweigende radiale Durchlässe aufweist. Durch eine derartige Düse kann nicht nur ein die Kavitation reduzierender Rückdruck im Druck- und/oder Durchflussregelventil erzeugt, sondern auch sichergestellt werden, dass die Strömung in der an das Druck- und/oder Durchflussregelventil anschließenden Rohrleitung zu einer Innenwand eines die Düse umgebenden Gehäuses oder an die Innenwand eines die Düse umgebenden Rohrs gelenkt wird und möglichst turbulenzfrei wieder anliegt. Dadurch können Schwingungen verringert und die Kavitationsneigung des Ventils reduziert werden.
- In einer strömungstechnisch günstigen Ausführung sind die radialen Durchlässe schräg zu einer Mittelachse der zentralen Durchgangsöffnung verlaufend angeordnet. Dadurch kann ein Teil der Strömung auf günstige Weise umgelenkt werden.
- Die Durchgangsöffnung der Düse ist zweckmäßigerweise konisch ausgebildet und weist einen Kegelwinkel α von 60° bis 120° auf. Die zentrale Durchgangsöffnung am Auslass der Düse weist vorzugsweise einen Durchmesser d auf, der 20% bis 50% der Nennweite DN des vorgeschalteten Druck- und/oder Durchflussregelventils beträgt.
- Die Düse weist in vorteilhafter Weise einen z.B. konisch zulaufenden Düsenkörper und einen Ringflansch auf. Über den Ringflansch kann die Düse auf einfache Weise an der Auslassöffnung eines Ventilgehäuses des vorgeschalteten Druck- und/oder Durchflussregelventils befestigt werden.
- Die Düse ist zweckmäßigerweise von einem Gehäuse umgeben. Das Gehäuse kann als Rohrleitung ausgebildet sein, die eine Durchgangsöffnung mit konstantem Querschnitt aufweist. Das Gehäuse kann aber auch als Diffusor mit einer Durchgangsöffnung ausgebildet sein, deren Querschnitt sich in Strömungsrichtung erweitert. Die Kombination aus Düse mit dem sich verengenden Querschnitt und Querschnittserweiterung der Durchgangsöffnung des die Düse umgebenden Gehäuses führt zu einer nochmaligen Verbesserung der abströmseitigen Strömung. Zweckmäßigerweise ist die Durchgangsöffnung des die Düse umgebenden Gehäuses konisch ausgeführt und weist einen eingeschlossenen Winkel von maximal 20° auf.
- Die Düse kann direkt an der Auslassöffnung des Ventilgehäuses des Druck- und/oder Durchflussregelventils angeordnet sein. Sie kann aber auch von der Auslassöffnung beabstandet sein, wobei dann der Abstand maximal der 10-fachen Nennweite DN des vorgeschalteten Druck- und/oder Durchflussregelventils betragen sollte.
- Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel einer Ventilanordnung in einem Längsschnitt und -
2 die Ventilanordnung von1 in einer geschnittenen Perspektive. - In den
1 und2 ist eine Ventilanordnung für eine Wasserversorgungsleitung mit einem Druck- und/oder Durchflussregelventil1 und einer dem Druck- und/oder Durchflussregelventil1 in Strömungsrichtung nachgeordneten Düse2 gezeigt. Das hier als Ringkolbenventil ausgebildete Druck- und/oder Durchflussregelventil1 enthält ein vorzugsweise aus duktilem Gusseisen bestehendes Ventilgehäuse3 , das einen mit Anschlussflanschen4 versehenen Außenteil5 und einen über Halterippen6 an der Innenseite des Außenteils5 abgestützten inneren Führungsteil7 aufweist. - Zwischen dem Außenteil
5 und dem inneren Führungssteil7 des Ventilgehäuses3 wird ein Ringkanal8 begrenzt, durch den das Wasser von einer Einlassöffnung9 zu einer Auslassöffnung10 des Ventilgehäuses3 strömen kann. An der Auslassöffnung10 des Ventilgehäuses3 ist ein Abschlussring11 mit einer als Profildichtung ausgebildeten Abschlussdichtung12 befestigt. Zwischen dem Abschlussring11 und der Stirnseite des zur Auslassöffnung10 hin offenen inneren Führungsteils7 ist eine Lochhülse13 eingespannt. In dem zur Auslassöffnung8 hin offenen inneren Führungsteil7 ist ein Abschlusskolben14 axial verschiebbar geführt. Durch die axiale Verschiebung des Abschlusskolbens14 kann der Durchlass durch den Ringkanal8 gesteuert werden. - Wie besonders aus
2 hervorgeht, weist der Abschlusskolben14 in der gezeigten Ausführung eine Abschlussbuchse15 , ein Pleuellager16 und einen Haltering17 zur Befestigung des Pleuellagers16 an der Abschlussbuchse15 auf. Die Abschlussbuchse15 ist innerhalb des Führungsteils7 über innere Kolbenführungsleisten18 axial verschiebbar und über eine hier als Vierlippendichtung (Quadring) ausgebildete Dichtung19 gegenüber dem Führungsteil7 radial abgedichtet geführt. Der Abschlusskolben14 wird in seiner Längsbewegung durch einen Kurbeltrieb mit einer auf einer Antriebswelle20 befestigten Antriebskurbel21 und einer mit der Antriebskurbel21 gelenkig verbundenen Pleuelstange22 angetrieben. Die Pleuelstange22 ist an ihrem einen Ende über einen Kurbelbolzen23 mit der Antriebskurbel21 und an ihrem anderen Ende über einen Kurbelbolzen24 mit dem Pleuellager16 gelenkig verbunden. - Die Antriebswelle
20 ist über Lagerbuchsen in zwei nach innen ragenden Lagerstutzen25 des Gehäuses1 drehbar gelagert. Die Antriebskurbel21 ist zwischen den inneren Enden der Lagerstutzen25 verdrehfest auf der Antriebswelle20 fixiert. Die Antriebswelle20 kann z.B. über ein Getriebe mit Hilfe eines Handrads manuell gedreht werden. Die Drehung der Antriebswelle20 zur Verstellung des Abschlusskolbens14 kann aber auch elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen. Durch die Drehung der Antriebswelle20 kann der Abschlusskolben14 zwischen einer in2 gezeigten Öffnungsstellung und einer nach vorne verschobenen Schließ- bzw. Drosselstellung axial verschoben werden. In der Schließstellung des Abschlusskolbens11 liegt das zur Auslassöffnung10 weisende äußere Ende der Abschlussbuchse15 an der Abschlussdichtung12 an. - Die an der Auslassöffnung
10 des Ventilgehäuse3 angeordnete Düse2 weist eine zentrale Durchgangsöffnung26 mit einem sich in Strömungsrichtung verengenden Querschnitt und mehrere von der zentralen Durchgangsöffnung26 abzweigende radiale Durchlässe27 auf. Dadurch kann nicht nur ein die Kavitation reduzierender Rückdruck im Druck- und/oder Durchflussregelventil1 erzeugt, sondern auch sichergestellt werden, dass die Strömung in der an das Druck- und/oder Durchflussregelventil1 anschließenden Rohrleitung möglichst turbulenzfrei wieder anliegt. Über die hier als Löcher mit rundem Querschnitt ausgeführten radialen Durchlässe27 kann ein Teil der durch die Düse2 fließenden Strömung zu einer Innenwand28 eines die Düse2 umgebenden Gehäuses29 oder an die Innenwand eines die Düse umgebenden Rohrs gelenkt werden und dadurch die Strömung an der Abströmseite des Druck- und/oder Durchflussregelventils1 verbessert werden. - Die Durchgangsöffnung
26 der Düse2 ist gemäß1 vorzugsweise konisch ausgebildet und weist einen Kegelwinkel α von 60° bis 120° auf. Außerdem enthält die zentrale Durchgangsöffnung26 am Auslass der Düse2 einen Durchmesser d, der vorzugsweise 20% bis 50% der Nennweite DN des vorgeschalteten Druck- und/oder Durchflussregelventils1 beträgt. Die radialen Durchlässe27 sind bei der gezeigten Ausführung derart angeordnet, dass diese schräg zu einer Mittelachse30 der sich konisch verengenden zentralen Durchgangsöffnung26 nach außen verlaufen. - Die Düse
2 enthält einen Ringflansch31 und einen konisch zulaufenden Düsenkörper32 . An dem Übergang vom Ringflansch31 zum Düsenkörper32 ist ein Radius35 vorgesehen. Die in Strömungsrichtung schräg nach außen verlaufenden Durchgänge27 sind in dem konisch zulaufenden Düsenkörper32 über dem Umfang gleichmäßig verteilt angeordnet. Bei der gezeigten Ausführung sind z.B. sechs über den Umfang des Düsenkörpers32 gleichmäßig verteilte radiale Durchgänge27 vorgesehen. Das die Düse2 umgebende Gehäuse29 enthält eine Durchgangsöffnung33 mit einem sich in Strömungsrichtung erweiternden Querschnitt. Bei der gezeigten Ausführung ist die sich in Strömungsrichtung erweiternde Durchgangsöffnung33 konisch ausgeführt. Auch das Gehäuse29 enthält an seinen beiden Enden entsprechende Anschlussflansche34 . Zwischen dem inneren Anschlussflansch34 des Gehäuses29 und dem an der Auslassöffnung10 des Ventilgehäuses1 angeordneten Anschlussflansch4 kann die Düse2 über den Ringflansch28 befestigt sein.
Claims (14)
- Ventilanordnung für eine Wasserversorgungsleitung mit einem Druck- und/oder Durchflussregelventil (1) und einer dem Druck- und/oder Durchflussregelventil (1) in Strömungsrichtung nachgeordneten Düse (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (2) eine zentrale Durchgangsöffnung (26) mit einem sich in Strömungsrichtung verengenden Querschnitt und mehrere von der zentralen Durchgangsöffnung (26) abzweigende radiale Durchlässe (27) aufweist.
- Ventilanordnung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Durchlässe (27) schräg zu einer Mittelachse (30) der zentralen Durchgangsöffnung (26) verlaufen. - Ventilanordnung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (26) der Düse (2) konisch ausgebildet ist und einen Kegelwinkel α von 60° bis 120° aufweist. - Ventilanordnung nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass die die zentrale Durchgangsöffnung (26) am Auslass der Düse (2) einen Durchmesser d aufweist, der 20% bis 50% der Nennweite DN des vorgeschalteten Druck- und/oder Durchflussregelventils (1) beträgt. - Ventilanordnung nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (2) einen in Strömungsrichtung konisch zulaufenden Düsenkörper (32) und einen Ringflansch (31) enthält. - Ventilanordnung nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Durchlässe (27) in dem konisch zulaufenden Düsenkörper (32) der Düse (2) angeordnet sind. - Ventilanordnung nach
Anspruch 5 oder6 , dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Durchlässe (27) gleichmäßig über den Umfang des Düsenkörpers (32) verteilt angeordnet sind. - Ventilanordnung nach einem der
Ansprüche 1 bis7 , dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (2) in einem Gehäuse (29) angeordnet ist. - Ventilanordnung nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass das die Düse (2) umgebende Gehäuse (29) eine Durchgangsöffnung (33) mit einem konstanten Querschnitt oder einem sich in Strömungsrichtung erweiternden Querschnitt aufweist. - Ventilanordnung nach
Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (33) konisch ausgeführt ist. - Ventilanordnung nach
Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, dass die konische Durchgangsöffnung (33) mit dem sich in Strömungsrichtung erweiternden Querschnitt einen eingeschlossenen Winkel von maximal 20° aufweist. - Ventilanordnung nach einem der
Ansprüche 1 bis11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Druck- und/oder Durchflussregelventil (1) als Ringkolbenventil mit einem Ventilgehäuse (3) und einem innerhalb eines inneren Führungsteils (7) des Ventilgehäuses (3) verschiebbar geführten und zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung axial bewegbaren Abschlusskolben (14) ausgebildet ist. - Ventilanordnung nach
Anspruch 12 , dadurch gekennzeichnet, dass die Düse zwischen einem Anschlussflansch (4) des Ventilgehäuses (3) und einem Anschlussflansch (34) des Gehäuses (29) eingespannt ist. - Ventilanordnung nach einem der
Ansprüche 12 oder13 , dadurch gekennzeichnet, die Düse (2) direkt an der Auslassöffnung (10) des Ventilgehäuses (3) angeordnet ist oder einen maximalen Abstand in Höhe der 10-fachen Nennweite DN des vorgeschalteten Druck- und/oder Durchflussregelventils (1) von der Auslassöffnung (10) des Ventilgehäuses (3) aufweist.
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