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Die Erfindung betrifft eine Elektromaschine umfassend einen in einem Gehäuse angeordneten Motor und eine in dem Gehäuse um ihre Achse drehbar gelagerte Welle, welche mittels des Motors antreibbar ist, und ein Filterelement zur Reduzierung von elektromagnetischen Störpotentialen.
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Jedes elektrische Bauteil, Gerät oder Maschine, im Folgenden auch Betriebsmittel genannt, erzeugt durch die Umwandlung der elektrischen Energie elektromagnetische Felder. Diese elektromagnetischen Felder können über die elektrischen Betriebsmittel hinausgehen und somit in andere Betriebsmittel eindringen und deren Funktionen stören. Das Betriebsmittel, welches andere Betriebsmittel über elektromagnetische Felder stört oder beeinflusst, wird als Störquelle bezeichnet. Gestörte Betriebsmittel, welche die Störung empfangen, werden Störsenke genannt. Grundsätzlich kann ein Betriebsmittel sowohl Störquelle als auch Störsenke sein. Die sogenannte Kopplung beschreibt dabei den Weg der elektromagnetischen Störenergie zwischen Quelle und Senke.
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Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte spielt bei der Konstruktion von Maschinen bzw. Elektromaschinen (E-Maschinen) die sogenannte elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) eine wichtige Rolle. EMV beschreibt das störungsfreie Funktionieren des Betriebsmittels und gleichzeitig auch die Beschränkung seines elektromagnetischen Feldes auf das Betriebsmittel selbst und dessen Verträglichkeit für die Umgebung hinsichtlich der Störaussendung und Störfestigkeit. Das Betriebsmittel darf also weder andere beeinflussen noch selbst beeinflussbar sein.
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Als Störmechanismen wirken dabei verschiedene Arten der Kopplung: Die galvanische Kopplung beschreibt die Kopplung von zwei Stromkreisen über einen gemeinsamen Strompfad. Die Ursache der galvanischen Kopplung sind zum Beispiel die gemeinsamen Zuleitungen mehrerer Betriebsmittel. Jeder Ein- und Ausschaltvorgang eines Verbrauchers führt zu Schwankungen der Versorgungsspannung. Dieses Schaltverhalten beeinträchtigt die Funktionen der über die gemeinsamen Zuleitungen versorgten Verbraucher.
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Die kapazitive oder elektrische Kopplung steht für die Kopplung von zwei Stromkreisen über ein elektrisches Wechselfeld.
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Die induktive oder magnetische Kopplung stellt die Kopplung zweier Stromkreise über ein magnetisches Wechselfeld dar.
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Schließlich sei noch die Strahlungskopplung bzw. elektromagnetische Kopplung genannt, welche die Aussendung von Wellenfeldern mit elektrischer und magnetischer Feldstärke beschreibt.
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Die Kopplungsart bedingt demnach die entsprechende Störungsart. Während die galvanische, kapazitive und induktive Kopplung leitungsgebundene Störungen hervorrufen, ist die Kopplung durch Strahlung leitungsungebunden.
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Zielgruppe der Maßnahmen zur Reduzierung der Störübertragung sind E-Maschinen in Fahrzeugen jeglicher Art, beispielsweise Automobilen, Lastwagen, Baumaschinen, etc..
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E-Maschinen, beispielsweise zum Antrieb eines Fahrzeugs, sind typischerweise Teil eines Gesamtsystems welches ein Erregernetz (z.B. Hochvolt-Netz; > 65V) und ein Systemnetz/ Boardnetz (z.B. Niedervoltnetz; < 65V bzw. für Automobile 12V/24V) umfasst. Dabei werden E-Maschinen typischerweise mit Drehstrom bzw. Dreiphasenwechselstrom betrieben, also mit Mehrphasenwechselstrom, der aus drei einzelnen Wechselströmen oder Wechselspannungen gleicher Frequenz besteht, welche zueinander in ihren Phasenwinkeln um 120° verschoben sind. In Fahrzeugen ist zumeist eine Hochvoltquelle (z.B. eine Batterie) vorhanden, welche einen Gleichstrom liefert. Um den Motor anzutreiben, wird der Gleichstrom von einem Wechselrichter oder Inverter in den benötigten Drehstrom umgewandelt. Die E-Maschine ist in der Lage, sowohl als Elektromotor zu fungieren, indem sie elektrische Energie in Bewegungsenergie wandelt, als auch als Generator, indem sie Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandelt. Die elektrische Energie kann dann beispielsweise genutzt werden, um eine Batterie zu laden.
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In der vorliegenden Erfindung liegt der Fokus auf der Störverteilung der E-Maschine. Die E-Maschine ist über Sensor- und Steuerungsleitungen mit dem Systemnetz/ Boardnetz verbunden und über die Antriebswelle mit dem Fahrzeug. Innerhalb der E-Maschine treten intern induktive und kapazitive Kopplungen auf. Demzufolge kann die E-Maschine als Verteiler von Störpotentialen bezeichnet werden.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Maßnahmen zur Erhöhung der EMV beschreiben zum Beispiel die Verwendung von geschirmten Kabeln für den elektrischen Anschluss bzw. der angeschlossenen Sensorik der E-Maschine, wobei die Schirmung eine elektrisch leitende Schutzummantelung ist, die zum Beispiel das Kabel umgibt. Die Schirmung unterstützt die EMV, indem sie einerseits elektromagnetische Einstreuungen und Interferenzen auf die signalführenden Leiter oder in die Geräte reduziert und andererseits auch Streuungen aus dem Kabel oder den Geräten auf die Umwelt minimiert. Somit wird eine Reduzierung der Störabstrahlung erreicht. Allerdings hat die geometrische Ausführung der 3-Phasen-Anschlüsse ebenso Einfluss auf das Abstrahlverhalten. Die Phasenanschlüsse sind nämlich generell nebeneinander positioniert und die angeschlossenen Schirmkabel als Einzelleitungen ausgeführt. Diese Konfiguration hat den Nachteil, dass alle drei Schirmleitungen sehr dicht aneinander liegend geführt werden müssen, was die gegenseitige Kopplung nachteilig begünstigt. Auf Fahrzeugebene lässt sich jedoch eine vorteilhaftere Positionierung nicht immer gewährleisten, was zu einer höheren Abstrahlung des Störpotentials führt. Dies ist auf ein magnetisches Übersprechen und das Aufspannen einer größeren Abstrahlfläche zurückzuführen.
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In Bezug auf Dämpfungsanforderungen zwischen dem Hochvolt-Netz (> 65V) und dem Niedervoltnetz (<65V bzw. für Automobile 12V/24V; u.a. bei Sensoren relevant) liefern diese Maßnahmen nur einen geringen Verbesserungsbeitrag, da Sensorsignale ungefiltert die E-Maschine verlassen. In Bezug auf Auskopplungen auf die Antriebswelle hat die Schirmung der Anschlussleitungen keinen Verbesserungsbeitrag.
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Es ist also notwendig, eine EMV-gerechte E-Maschine im Hinblick auf die Kopplung zwischen einem Erregernetz und einem Systemnetz/ Boardnetz sowie der Wellenauskopplung von der E-Maschine zum Fahrzeug für Fahranwendungen jeglicher Art (beispielsweise Automobile, Baumaschinen, Landmaschinen) zu entwickeln. Speziell soll die durch das Störpotential des Inverters hervorgerufene Kopplung, hervorgerufen durch interne induktive und kapazitive Kopplungen innerhalb der E-Maschine reduziert werden. Des Weiteren soll die elektromagnetische Störübertragung auf die Antriebswelle der E-Maschine reduziert werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Maßnahmen bereitzustellen, um die Störverteilung über die Antriebswelle zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Elektromaschine umfassend einen in einem Gehäuse angeordneten Motor und eine zumindest abschnittsweise in dem Gehäuse um ihre Achse drehbar gelagerte Welle, welche mittels des Motors antreibbar ist, mit einem galvanischen Rückstrompfad zur Reduktion der elektromagnetischen Störverteilung. Die erfindungsgemäße Elektromaschine zeichnet sich dadurch aus, dass eine galvanische Verbindung zwischen dem Gehäuse und der Welle durch eine Kontaktierungseinheit den galvanischen Rückstrompfad bildet.
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Unter einer Kontaktierungseinheit wird in diesem Zusammenhang eine Einheit verstanden, welche einen Kontakt zwischen dem Gehäuse und der Welle herstellt.
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Durch eine derartige Ausgestaltung der E-Maschine werden Störungen auf der Welle innerhalb des Gehäuses gegen das Motorgehäuse kurzgeschlossen und können nur noch sehr reduziert über die Welle nach außen in das Gesamtsystem, welches die E-Maschine enthält, gelangen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Kontaktierungseinheit ein Schleifkontakt. Dadurch kann in einer besonders einfachen Weise eine galvanische Verbindung zwischen der rotierenden Welle und dem Gehäuse geschaffen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kontaktierungseinheit stationär bezüglich des Gehäuses angeordnet, wodurch eine Kontaktierung ausgehend von dem Gehäuse zu der Welle erfolgt.
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Prinzipiell kann die Kontaktierung an einer beliebigen Stelle der Welle erfolgen. Vorteilhafterweise erfolgt die Kontaktierung ausgehend von dem Gehäuse zu der Welle jedoch mittig auf einer Stirnfläche der Welle. Eine derartige Anordnung der Kontaktierung auf der Welle bewirkt eine deutlich höhere Lebensdauer der Kontaktierungseinheit, da die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Abnutzung der Kontaktierungseinheit sehr gering ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kontaktierungseinheit stationär bezüglich der Welle angeordnet, wodurch eine Kontaktierung ausgehend von der Welle zu dem Gehäuse erfolgt und sich die Kontaktierungseinheit mit der Welle dreht.
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Prinzipiell kann die Kontaktierungseinheit an einer beliebigen Stelle der Welle angeordnet sein. Eine bevorzugte und besonders einfach zu realisierende Anordnung ist, die Kontaktierungseinheit stationär mittig auf einer Stirnfläche der Welle anzuordnen. Auch in diesem Fall ist durch die geringere Umlaufgeschwindigkeit die Abnutzung des Kontaktierungselementes sehr gering und somit die Lebensdauer des Kontaktierungselementes deutlich erhöht.
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Trotz einer eingangs genannten Anordnung der Kontaktierungseinheit bzw. einer Kontaktierung auf der Stirnfläche der Welle ist bei längerem Betrieb ein Abrieb an einem in der Kontaktierungseinheit enthaltenen Kontaktierungselement, welches an der Kontaktstelle anliegt, vorhanden. Demnach ist in einer bevorzugten Ausführungsform die Kontaktierungseinheit längenveränderbar, um bei Abrieb an einer Kontaktstelle weiterhin einen ausreichenden Kontakt zu gewährleisten.
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Eine derartige Längenveränderbarkeit der Kontaktierungseinheit kann dadurch realisiert werden, dass die Kontaktierungseinheit ein Kontaktelement umfasst, welches durch eine Feder gegen die Kontaktstelle gedrückt wird. Somit wird auch bei Abrieb an der Kontaktierungsstelle nach längerem Betrieb ein ausreichender Kontakt gewährleistet.
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In einer weiteren Ausführungsform besteht der Schleifkontakt aus zwei Metallringen, auf denen Metallfedern oder Metallbürsten schleifen.
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Schließlich besteht in einer weiteren Ausführungsform eine Massenanbindung zu dem Gehäuse. Eine Masseanbindung des Gehäuses kann jedoch die erfindungsgemäße Entstörmaßnahme beeinflussen.
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Weitere Vorteile und Zweckmäßigkeiten sind der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung zu entnehmen. Hierbei zeigen:
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1 in einer schematischen Darstellung wesentliche Komponenten einer E-Maschine gemäß dem Stand der Technik;
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2 auftretende Koppelpfade in einer E-Maschine;
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3 in einer schematischen Darstellung die Ausprägung der Störverteilung innerhalb eines Gesamtsystems, in dem die E-Maschine integriert ist;
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4 in einer schematischen Darstellung eine Anordnung der Kontaktierungseinheit in einer ersten Ausführungsform;
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5 in einer schematischen Darstellung eine Anordnung der Kontaktierungseinheit in einer zweiten Ausführungsform;
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6 in einer schematischen Darstellung eine detaillierte Ansicht der Kontaktierungseinheit;
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung wesentliche Komponenten einer E-Maschine (1) gemäß dem Stand der Technik. Die E-Maschine umfasst einen in einem Gehäuse (2) angeordneten Motor (3). Der Motor ist als Drehstrommotor ausgebildet. Bei Drehstrom werden die drei stromführenden Leitungen (Phasen) üblicherweise mit U, V und W abgekürzt. Der Drehstrommotor umfasst drei, jeweils einer Phase (U, V, W) zugeordnete Spulen (8a, 8b, 8c). Der Motor (3) wird über einen Dreiphasenanschluss (11) mit Strom versorgt, wobei U_An, V_An, und W_An die angeschlossenen Phasen darstellen. Die durch den Motor (3) angetriebene Welle (4) weist eine Mittelachse (4a) auf und ist über ein Lager (7) drehbar gelagert. Die Welle (4) kann in einer oder gegen eine Drehrichtung (4b) rotieren.
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Gezeigt ist ebenfalls das Bezugspotential (10) (Masse). Denkbar ist, dass in der gezeigten Anordnung alle drei Spulen (8a, 8b, 8c) hintereinander geschaltet in der sogenannten Dreieckschaltung vorliegen.
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Die E-Maschine (1) ist hierbei in der Lage, sowohl als Elektromotor zu fungieren, indem sie elektrische Energie in Bewegungsenergie umwandelt, als auch als Generator, indem sie mechanische Energie in Bewegungsenergie umwandelt. Dabei weisen E-Maschinen meist ein ruhendes und ein bewegliches Hauptelement auf, die bei rotierenden Maschinen als Stator bzw. Rotor bezeichnet werden. Das Drehmoment wird überwiegend elektromagnetisch erzeugt, indem Strom durch den Stator geleitet und somit ein Magnetfeld aufgebaut wird. Durch den im Inneren des Stators drehbar gelagerten Rotor wird ebenfalls Strom geleitet, wodurch sich auch hier ein Magnetfeld bildet, welches in Wechselwirkung mit dem Magnetfeld des Stators tritt. Dadurch dreht sich der Rotor um die eigene Achse. Bei einem Motorbetrieb wird eine Leistung P_ab abgegeben. Wohingegen bei einem Generatorbetrieb eine Leistung P_zu aufgenommen wird.
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Gezeigt ist einerseits ein möglicher kapazitiver Koppelpfad (9a) zwischen den Spulen (8a, 8b, 8c) und dem Gehäuse (2) der E-Maschine (1), hervorgerufen durch die Induktivität der Spulen (8a, 8b, 8c). Weiterhin gezeigt ist ein weiterer möglicher kapazitiver Koppelpfad (9b) zwischen dem Gehäuse (2) und dem Rotor bzw. Stator (18), der durch die Welle (4) ausgebildet oder mit dieser verbunden ist. Der Koppelpfad (9c) beschreibt die Beeinflussung der relevanten Größen durch Temperatur (ϑ) und Wärmeübergangskoeffizient (α). Į
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2 zeigt den Motor (3) aus 1 in einer detaillierten Ansicht. Hierbei werden der Rotor bzw. Stator (18), der mögliche kapazitive Koppelpfad (9a) zwischen den Spulen (8a, 8b, 8c) und dem Gehäuse (2) und der mögliche kapazitive Koppelpfad (9b) zwischen dem Gehäuse (2) und dem Rotor bzw. Stator (18) gezeigt.
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3 zeigt die mittels 1 beschriebene E-Maschine (1), integriert in ein Gesamtsystem (30), wie es beispielsweise in einem Fahrzeug vorliegt. Gleiche Komponenten, wie in 1, sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Hierbei sind ein Erregernetz oder auch Hochvoltnetz (High Voltage-Netz, HV-Netz) (32), welches eine Hochvoltquelle (32a) umfasst, gezeigt. In einem Fahrzeug kann eine solche Hochvoltquelle (32a) beispielsweise eine Batterie sein. Ein Wechselrichter oder Inverter (33) wandelt die von der Hochvoltquelle gelieferte Gleichspannung in einen Drehstrom um, mit welchem der Motor (3) betrieben werden kann.
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Die Komponenten des Wechselrichters (31), wie Filter (33a), Kondensator (33b) sowie Gate-Treiber (33c) zum Steuern des IGBT (33d) (Bipolartransistor mit isolierter Gate-Elektrode, englisch „insulated-gate bipolar transistor“) werden in diesem Zusammenhang nicht weiter erläutert. Des Weiteren ist ein Systemnetz/ Boardnetz oder auch Niedervoltnetz (31) (Low Voltage-Netz, LV-Netz), über das zum Beispiel Sensoren über eine Sensorleitung (35) und eine Steuerung über eine Steuerleitung (36) betreibbar sind, gezeigt.
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4 zeigt eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform einer galvanische Verbindung zwischen dem metallischen Gehäuse (2) und der Welle (4) durch eine Kontaktierungseinheit (6) bei einer E-Maschine gemäß 1, wobei durch eine derartige Verbindung ein galvanischer Rückstrompfad (5) gebildet wird. Es wird schematisch das Gehäuse (2) gezeigt, in dem die Welle (4) zumindest teilweise angeordnet ist. Die Lagerung der Welle (4) und die übrigen Komponenten des Motors (3) sind in dieser Figur nicht gezeigt. Die Welle (4) wird am Wellenaustritt (12) aus dem Gehäuse (2) geführt und kann dort beispielsweise mit einem Getriebe verbunden werden. In diesem Ausführungsbeispiel besteht eine Massenanbindung (10) zum Gehäuse (2). Die Kontaktierungseinheit (6) ist stationär bezüglich des Gehäuses (2) angeordnet, wodurch eine Kontaktierung ausgehend von dem Gehäuse (2) zu der Welle (4) erfolgt. Eine solche Kontaktierungseinheit (6) könnte beispielsweise ein Schleifkontakt sein. Die Kontaktierungseinheit (6) umfasst ein Kontaktierungselement (6b), welches ein üblicher Schleifkontakt wie beispielsweise eine Bürste oder ein Stift sein kann. Typischerweise werden solche Schleifkontakte aus einem Metall oder aus mit Metall angereichertem Graphit hergestellt. Das Kontaktierungselement (6b) bzw. der Schleifkontakt kontaktiert die Welle an der Kontaktierungsstelle (6a). Prinzipiell kann die Kontaktierung an einer beliebigen Stelle der Welle erfolgen. Vorteilhafterweise erfolgt die Kontaktierung ausgehend von dem Gehäuse zu der Welle jedoch mittig auf einer Stirnfläche (4b) der Welle (4). Eine derartige Anordnung der Kontaktierung auf der Welle (4) bewirkt eine deutlich höhere Lebensdauer des Kontaktierungselementes (6b), da die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Abnutzung des Kontaktierungselementes (6b) sehr gering sind. Durch eine derartige Ausgestaltung der E-Maschine (1) werden Störungen auf der Welle (4) innerhalb des Gehäuses (2) gegen das Gehäuse (2) kurzgeschlossen und können nur noch sehr reduziert über die Welle (2) nach außen in das Gesamtsystem, welches die E-Maschine (1) enthält, gelangen.
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5 zeigt eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform einer galvanische Verbindung zwischen dem metallischen Gehäuse (2) und der Welle (4) durch eine Kontaktierungseinheit (6) bei einer E-Maschine gemäß 1, wobei durch eine derartige Verbindung ein galvanischer Rückstrompfad (5) gebildet wird. Analog zu 4 wird schematisch das Gehäuse (2) gezeigt, in dem die Welle (4) zumindest teilweise angeordnet ist. Die Lagerung der Welle (4) und die übrigen Komponenten des Motors (3) sind in dieser Figur ebenso nicht gezeigt. Die Welle (4) wird am Wellenaustritt (12) aus dem Gehäuse (2) geführt und kann dort beispielsweise mit einem Getriebe verbunden werden. In diesem Ausführungsbeispiel besteht ebenso eine Massenanbindung (10) zum Gehäuse (2). Im Gegensatz zu 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel die Kontaktierungseinheit (6) stationär bezüglich der Welle (4) angeordnet, wodurch eine Kontaktierung ausgehend von der Welle (4) zu dem Gehäuse (2) erfolgt. Demzufolge dreht sich die Kontaktierungseinheit (6) mit der Welle (4). Wie bereits erwähnt, könnte eine solche Kontaktierungseinheit (6) beispielsweise ein Schleifkontakt sein. Die Kontaktierungseinheit (6) umfasst ein Kontaktierungselement (6b), welches ein üblicher Schleifkontakt wie beispielsweise eine Bürste oder ein Stift sein kann. Typischerweise werden solche Schleifkontakte aus einem Metall oder aus mit Metall angereichertem Graphit hergestellt. In diesem Fall kontaktiert das Kontaktierungselement (6b) bzw. der Schleifkontakt das Gehäuse (2) an der Kontaktierungsstelle (6a). Prinzipiell kann die Kontaktierungseinheit (6) an einer beliebigen Stelle der Welle erfolgen. Vorteilhafterweise ist jedoch die Kontaktierungseinheit (6) mittig auf einer Stirnfläche (4b) der Welle (4) angeordnet. Eine derartige Anordnung der Kontaktierungseinheit (6) auf der Welle (4) bewirkt eine deutlich höhere Lebensdauer des Kontaktierungselementes (6b), da die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Abnutzung des Kontaktierungselementes (6b) sehr gering sind. Analog zu 4 werden durch eine derartige Ausgestaltung der E-Maschine (1) Störungen auf der Welle (4) innerhalb des Gehäuses (2) gegen das Gehäuse (2) kurzgeschlossen und können nur noch sehr reduziert über die Welle (2) nach außen in das Gesamtsystem, welches die E-Maschine (1) enthält, gelangen.
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Trotz der in 4 und 5 gezeigten vorteilhaften Anordnungen der Kontaktierungseinheit (6) bzw. der Kontaktierung, die eine lange Lebensdauer der Kontaktierungseinheit (6) wegen geringer Abnutzung gewährleisten, findet ein Abrieb sowohl am Kontaktierungselement (6b) als auch an der kontaktierten Fläche statt. Um weiterhin einen ausreichenden Kontakt zu gewährleisten, ist vorteilhafterweise die Kontaktierungseinheit (6) mit einer Feder (6c) ausgestattet, welche das Kontaktierungselement (6b) gegen die zu kontaktierende Fläche drückt. Dies ist schematisch in 6 gezeigt. Hierbei ist die Kontaktierungseinheit (6) an einer ersten Fläche (13) angeordnet. Diese erste Fläche kann das Gehäuse (2) gemäß der in 4 gezeigten Ausführungsform oder die Welle (4) gemäß der in 5 gezeigten Ausführungsform, sein. Die Kontaktierungseinheit (6) umfasst das Kontaktierungselement (6b) und eine Feder (6c), wobei die Feder derart angeordnet ist, dass das Kontaktierungselement (6b) gegen die zu kontaktierenden Fläche an der Kontaktstelle (6c) gedrückt wird. Die zu kontaktierende Fläche oder zweite Fläche (14) wäre gemäß der in 4 gezeigten Ausführungsform die Welle (4) und gemäß der in 5 gezeigten Ausführungsform das Gehäuse (2).
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Die dargestellten Ausführungsformen stellen eine Lösung für die EMV-Anforderungen und auch für die sog. Dämpfungsanforderungen dar. Der in der E-Maschine existierende, zu bezeichnende Störnebel kann durch die Maßnahmen an der rotierenden Antriebswelle und innerhalb des geschirmten E-Maschinengehäuses gehalten werden. Dies bewirkt eine deutliche Reduzierung der Störemission im Allgemeinen und eine deutliche Reduzierung der Störverteilung über die Antriebswelle (Wellenauskopplung) sowie eine Verbesserung der geforderten Hochvolt-Niedervolt-Dämpfung.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- E-Maschine
- 2
- Gehäuse
- 3
- Motor
- 4
- Welle
- 4a
- Wellenachse
- 4b
- Drehrichtung der Welle
- 4c
- Stirnfläche der Welle
- 5
- galvanischer Rückstrompfad
- 6
- Kontaktierungseinheit
- 6a
- Kontaktstelle
- 6b
- Kontaktelement
- 6c
- Feder
- 7
- Lager
- 8
- Spulen
- 9a, 9b, 9c,
- Koppelpfade
- 9d, 9e
- Koppelpfade
- 10
- Bezugspotential
- 11
- Dreiphasenanschluss
- 12
- Wellenaustritt
- 13
- erste Fläche
- 14
- zweite Fläche
- 18
- Rotor bzw. Stator
- 30
- Gesamtsystem
- 31
- Niedervoltnetz
- 32
- Hochvoltnetz
- 32a
- Hochvoltquelle
- 33
- Wechselrichter / Inverter
- 33a
- Filter
- 33b
- Kondensator
- 33c
- IGBT
- 33d
- Gate Treiber
- 34
- Störverteilung der E-Maschine
- 35
- Sensorleitung
- 36
- Steuerleitung
- U, V, W
- Drehstromphasen
- U_An, V_An, W_An
- Drehstromphasenanschluss