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Technisches Gebiet, auf das sich die Erfindung bezieht
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Die Erfindung bezieht sich auf kartonartige Verpackungen [1], die vorwiegend aus Kunststoffmaterial [3] [3] besteht, das meist beidseitig zusätzlich mit Kunststoff oder auch metallisch beschichtet ist [3] [4] [5]. Diese Materialien [3] sind vorwiegend lebensmittelneutral. Im Weiteren werden diese Verpackungen hier auch Kartone genannt. Durch Aktivierung ihrer Restnutzungsdauer sind diese Kartonkörper [1] nach seiner Erstnutzung und gleichzeitigen Zielnutzung mit den ihnen verbleibenden hohen technologischen und konstruktiven Inhalten noch in einem andersgearteten Anwendungsbereich einer Zweitnutzung zugänglich. In der Erstnutzung werden diese Kartone vor allem in der Lebensmittelindustrie zur Portionierung, zum Transport und zur Lagerung leicht verderblicher flüssiger oder teigiger Nahrungsmittel, wie Milch, Milchpro-dukte, Getränke, Säfte aber auch für portionierte Essen, eingesetzt. Diese Lebensmittel sind meist luftdicht verpackt und genügen dabei hohen hygienischen Standards. Die bekanntesten Kartone sind 1-Liter-Milch-Paks, die über den Einzelhandel vertrieben werden und ihre haus-haltsbedingten Eigenschaften – insbesondere die robusten mechanischen und feuchtigkeitsab-weisenden – nach ihrer Erstnutzung beibehalten, so daß sie auch mit im Haushalt üblichen Reinigungsverfahren und Werkzeugen (z. B. Schere, Messer, Locher, Schaber) ohne weiteren Aufwand umgenutzt werden können, wenn man sie für die vorbeschlagenen erfindungsge-mäßen Anwendungsmöglichkeiten vorbereitet. Die Erfindung betrifft daher Kartone [1; 2], deren Stabilität (Grundfestigkeit und Feuchtigkeitsresistenz) so hoch ist, daß sie neben ihren Verbundmaterialeigenschaften [3], gegenüber den vorwiegend zellulosehaltigen Kartonen auch noch sehr viel dünner und dadurch bearbeitungsfreundlicher sind, so daß sie sich auch von Laien problemlos bearbeiten lassen; hieraus folgt auch, daß Kartone, die nicht einer Erstnutzung unterlagen, sofort der Zweitnutzung zugeführt werden können, dazu gehö-ren auch Kartone, die fehlerhaft sind oder sich bei ausreichender Stabilität nur für eine Zweitnutzung eignen bzw. nur zu diesem Zweck hergestellt wurden.
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Einschlägiger Stand der Technik
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Bekannt ist, daß die dünnen und hochwandigen, feuchtigkeitsabweisenden und stabilen sechsflächigen Milch-Kartone, die in sehr hohen Stückzahlen, als Einwegverpackungen konzipiert, auf dem Markt sind und meist nach einmaliger Nutzung, der Erstnutzung, entsorgt werden. Allerdings werden sie auch in geringer Anzahl – nach Abtrennen der Deckflächen [2] [A] – zur Aufnahme von Küchen- bzw. Werkstattabfällen umgenutzt, weil sie dann immer noch eine hohe Feuchtigkeitsresistenz, Zerreißfestigkeit, Standfestigkeit und Griffigkeit besitzen.
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Es ist bekannt, daß in den Ecken von Kartonen Schlaufen der Form [5.1 bis 5.3] angelegt werden können, sich aber eine stetige Nutzung nicht anbot, da sie meist als zelluloshaltige Beältnisse nicht ausreichend feuchtigkeitsfest und relativ schwer sind, eine geringere mechanische Festigkeit besitzen und sich auf Grund der Materialdicke schwer schneiden lassen. Diese Materialeigenschaften erlauben auch nicht, daß sich die Kartone mit einfachen Handgriffen problemlos mehrere Male wieder zusammenfalten und entfalten lassen, so daß sie auch wegen ihres hohen Volumenbedarfs nicht gepäcktransportfreundlich sind.
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Zu lösende technische Aufgabe
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Wird der ausgesprochen leichte Kartonbehälter [1] mit Flüssigkeit befüllt, hat er einen festen Stand und behält ihn auch bei, wenn die Deckfläche zur Vorbereitung für den vorgeschlagenen, andersgearteten Einsatzbereich entfernt wird [2]. Das gilt auch für seine Formtreue. Wird er jedoch in seiner Zweitnutzung als ein Arbeitshilfsmittel für unterschiedlich lange Objekte, z. B. Werkzeuge, Schreibstifte, Kunstmalerpinsel – im weiteren meist Einstellgut genannt – befüllt, kann er leicht kippen, da er selber keinen maßgebenden Beitrag zum Gesamtschwerpunkt liefert. Der Karton soll nun so umgearbeitet werden, daß einerseits einzelne Objekte leicht entnommen und auch wieder zurückgestellt werden können, andererseits das Einstellgut im Karton möglichst fixiert wird, damit der Karton weniger zum Kippen neigt.
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Das wird möglich, wenn für das Einstellgut Senkrecht-Haltesysteme – im Weiteren Halteschlaufe, Schlaufe, Schlaufenband oder Freies Band [FB] genannt [5.3] – vorzugsweise in den Längskanten [6] [LK1 bis LK4] angelegt werden; in [LK4] ist es noch nicht geöffnet. Als praktisches Arbeitsmittel wird sich der umgebaute Karton erst dann erweisen, wenn er nicht nur standfest ist, sondern auch bei häufigen Einstell- und Entnahmevorgängen den Arbeitsablauf nicht stört. Das Grundproblem ist also, den flexiblen, leichten, faltbaren und portablen Behälter so zu nutzen, daß er einerseits leicht befüllt werden kann, andererseits aber nicht umkippt. Dies geschah bisher meist dadurch, daß solche Behälter selber schwer waren. Hier wird es dadurch erreicht, daß der Behälter die Aufgabe übernehmen muß, die einzelnen Schwerpunkte der Einstellgüter möglichst um den Flächenschwerpunkt [FS] [4a] zu zentrieren.
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Besonders großen Einfluß auf den wandernden Schwerpunkt des Gesamtsystems (bestehend aus Karton und Einstellgut) verursacht die Schräglage des Einstellgutes, da der Gesamtschwerpunkt schon durch einzelne Einstellgüter die gesamte Kartonstandfläche [GFL] – hier um Δa – verlassen kann und kippt [4a] und [4b]. Dieser Effekt tritt besonders dann auf, wenn das reale Einstellgut erheblich über die Oberkante [2] [2] des schmalen Kartons hinausragt. Desweiteren soll sich das Einstellgut möglichst gering vermischen, wenn sich die eingestellten Güter selbst wenig unterscheiden. Wichtig ist, daß das Einstellgut zu einem vom Anwender bestimmbaren Anlaß, möglichst nach einer visuellen Vorauswahl, mit geringstem Aufwand einzeln wieder entnommen werden kann.
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Als Beispiele einzustellender Objekte, die in allen denkbaren Mischvarianten dem Nutzer offen bleiben, seien genannt: Schreibutensilien wie Stifte, Kugelschreiber, Minen, Füller, Blei- und Buntstifte, auch Malerpinsel (z. B. im Kunstbereich), Scheren, Lineale, Kreiden, Farb-, Klebstofftuben, Bastelmaterialien wie Leisten, Profilhölzer und Werkzeuge.
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Die Länge als entscheidendes Ordnungsmerkmal birgt aber zwei Schwierigkeiten:
- • Erstens die erhöhte Kippgefahr des Kartons durch relativ langes Einstellgut, das mit seinem hohen Schwerpunkt den Gesamtschwerpunkt [mo][4b] negativ ändert. Für einen sicheren Stand muß der Gesamtschwerpunkt innerhalb der Standfläche des Kartons liegen. Dies wird durch die erfindungsgemäßen Halteschlaufen [FB] erreicht, die das Einstellgut in eine senkrechtere Lage bringen und halten. [5.1 bis 5.3]
- • Zweitens der hohe Vermischungsgrad des Einstellgutes, der mit sinkender Länge wächst und bei Längen, die kürzer sind als die Höhe des Behälters sind, maßgeblich für eine erfolgreiche Suche wird. Diese wird durchs senkrechte Aufstellen des Stückgutes und durch breitere Bänder der Einstellschlaufen verbessert, in [8] [BB].
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An den Figuren [4a] und [4b] wird ein typischer Kippvorgang an einem Karton demonstriert, der als Zylinder auf der Grundfläche [GFL] steht und durch Kräfteverlagerung des Einstellgutes unterschiedliche Labilitätsstufen durchlaufen kann. Das Ziel ist, das Material so im Karton zu lagern, daß das Schwerpunkt-Lot [SL] eines einzelnen Einstellgutes möglichst nahe seinem eigenen Auflagepunkt auf der Grundfläche [GFL] oder daß zumindest sein Anteil am Lot des Gesamtschwerpunkts möglichst nahe dem Flächenschwerpunkt [FS] [4a] innerhalb der [GFL] kommt; in der Realität kann die Grundfläche [GFL] des Kartons andere Formen haben (z. B. quadratisch, oval, sechseckig); als Beispiel wird hier durchgängig in allen Abbildungen ein rechteckiger 1-Liter-Pak (ca. 6 × 9 × 20 cm3) angenommen [1]. [3] zeigt den generellen Aufbau der in den Kartonflächen [1] enthaltenen Materialschichten. Das Trägermaterial [3] ist meist beidseitig beschichtet [4] [5] (z. B. mit Kunststoffen aber auch metallisch). Insgesamt wird die Kartonwandung zusätzlich durchs Kalandrieren verfestigt, sie wird dünner, bleibt aber elastisch und wird gegen äußere mechanische Einflüsse widerstandsfähiger; insbesondere neigen die scharnierartig wirkenden Befestigungen der Halteschlaufen an den Außenwandungen siehe ([1-4 und 3-6] in [5.1] oder [6]) dadurch weniger zum Ausreißen. [2] zeigt den aufgetrennten Karton; [A] ist die abgetrennte Deckfläche mit einem Ausgußverschluß [1], [B] ist der zu nutzende Grundkörper. [2] ist die vom Anwender frei wählbare Trennlinie; [B] ist – vorzugsweise vor dem Anlegen der Halteschlaufen – zu reinigen.
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[4a] zeigt einen Karton, in dem langstielige Materialien ausgerichtet, aber regellos liegen. Seine vier Grundkanten [GK1 bis GK4] kommen jeweils als mögliche Kippkanten infrage. [4b] zeigt einen Ersatzkörper [Em] für alle einzelnen Materialien aus [4a] mit seinem Ersatzmassenmittelpunkt [mo]; ragt dessen Lot, hier über die mögliche Kippkante [GK1] um [Δa] hinaus, wird der bestückte Karton über [GK1] kippen.
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Darstellung der Erfindung
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Das wichtigste Erfindungsmerkmal eines oben offenen Kartons [2] [B], um ihn als arbeitserleichterndes Ordnungssystem für langstieliges Einstellgut zu nutzen, sind Halteschlaufen [ihre Entstehung siehe 5.1/5.2/5.3], die in den vier Längskanten [6] [LK1] bis [LK4] nach Bedarf angelegt werden können; die freien, nicht durch Schlaufen unterbrochenen Kantenabschnitte z. B. [c] in [6], können beim Einstellen des möglichst senkrecht zu haltenden Einstellgutes als Führungsbahnen genutzt werden; das ist besonders hilfreich, weil das feste und widerstandsfähige Kartonmaterial bei Anlegen der schmalen freien Schlaufen-Bänder auch nur schmale Schlitze hinterläßt, so daß ein Stop des Einstellgutes beim Einstellen am Schlaufenbandschlitz nicht sofort zu seinem abgleiten nach außen führt. Jede einzelne Schlaufe bleibt mit den Außenwandungen beidseitig fest verbunden [6] [1-4 und 3-6] und übersteht ein häufiges scharnierartiges Bewegen ohne merklichen Verschleiß. Werden 2 Schlaufen in derselben Kante möglichst weit auseinander angelegt, siehe [c] in [LK3], verringert sich – besonders bei geringer Füllmenge – der Neigungswinkel des Einstellgutes deutlich, was sich stabilisierend auf das Gesamtsystem auswirkt.
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Da eine wichtige Eigenschaft des Verbundmateriales [3] in seiner hohen Festigkeit liegt, können die Schlaufenbänder relativ schmal gehalten werden, ohne daß sie – auch bei oftmaliger Bewegung, wie das Stülpen ins Kartoninnere oder das Herausstülpen von innen nach außen, was bei Korrekturhandlungen oft notwendig ist, – zu leicht brechen oder aus der Wandung ausreißen. Sollte das doch erfolgen, z. B. durch Gewaltanwendung, kann in der gleichen Kante nachträglich eine neue, eine Korrekturschlaufe, angelegt werden.
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Bei kurzem Einstellgut kann auch gezielt eine einzelne aber besonders breite Schlaufe angelegt werden in [8] [LK4]; man platziert sie vorteilhaft in eine Längs-Kante der Vorderfront, so daß sie bei Bedarf einem Staffelschnitt nicht im Wege steht ([7.1] vor, [7.2] nach dem Anlegen eines Staffelschnittes), bei dem dann allgemein das kürzere Einstellgut vor dem längeren steht, so das sich bei hoher Stelldichte der Überblick – und dadurch auch die Vorauswahl für ein zu entnehmendes Einstellgut – verbessert.
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Vorteilhafte Wirkung der Erfindung
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- – Zur Handhabung: Es wird davon ausgegangen, daß das Einstellen und die Entnahme des Einstellgutes durch den Anwender vorrangig zweihändig erfolgt, indem mit einer Hand der Karton gehalten wird und mit der anderen das Einstellgut eingeordnet oder entnommen wird. Die Nutzung des – den individuellen Arbeitshandlungen angepaßten – Kartonkörpers erleichtert ihm, notwendige Zwischenhandlungen zu minimieren, um sowohl aktuell zu nutzende Werkzeuge als auch Materialien durch einen kurzen und übersichtlichen Zugriffsbereich die notwendigen Arbeitshandlungen zeitsparend auszuführen.
- – Zur Lagerung des Eistellgutes: [4a] zeigt die ungeordnete Lagerung langstieligen Einstellgutes in einem nicht weiter vorbereiteten oben offenem Karton nach [2]. [4b] zeigt eine gerichtete Lagerung in einem gleichartigen Karton. [6 und 7.1/7.2] zeigen in den Längskanten eingearbeitete Halteschlaufen, in denen das Einstellgut fast senkrecht stehen kann [8], so daß hier die Summe aller Einzelschwerpunkte im allgemeinem nicht über die Kippkanten hinausragen.
- – Zum System-Schwerpunkt des befüllten Kartons: Es ist auch noch in der normalen Benutzungsphase des umgearbeiteten Kartons möglich, mit geringem Aufwand eine Umverteilung des Einstellgutes unter Beachtung des Schwerpunktes so vorzunehmen, daß ein nachträglich erkanntes, ausgewogeneres, individuelles Handhabungsbedürfnis des Anwenders berücksichtigt werden kann; z. B. durch Umverteilung des Einstellgutes, Vergrößerung der Schlaufen oder Anlegen neuer Schlaufen.
- – Zur Festigkeit der Halteschlaufen: Das Kartonmaterial – und somit auch die Halteschlaufen – ist meist fest, biegsam und feuchtigkeitsbeständig, so daß – bei normaler bis einfach grobem Handling – das Ausreißen der Schlaufen aus der Wandung bis zu ihrem elastischen Bereich wirksam verhindert wird.
- – Zur Korrektur der Schlaufenareale: Ein mit Einstellgut überfülltes Schlaufenareal, das dem Ausreißen der Schlaufen aus den Wandungen widersteht, kann auch noch nachträglich durch verlängerte Schnittführungen (z. B. in 5.1 der Schnitt 1-2-3 über 3 hinaus und parallel dazu 4-5-6 über 6 hinaus) vergrössert werden.
- – Zum Ersatz einer Schlaufe: Wird eine Schlaufe zerstört – z. B. auch durch Fehlschnitt oder Fremdeinwirkung – kann in der gleichen Längskante eine Ersatzschlaufe angelegt werden.
- – Zum Anlegen eines Staffelschnittes für eine bessere Sichtfreiheit: Durch das Anlegen eines Staffelschnittes im Frontbereich – von [7.1] zu [7.2] – verbessert sich der Blick auf den hinteren, frei werdenden Bereich. Zusätzlich können in den Längskanten des Frontbereiches auch noch breitere Halteschlaufen für kürzeres Einstellgut angelegt werden; siehe [7.1/7.2; LK4] bzw. [8; in LK4].
- – Zur Hygiene: Die meisten Kartone kommen aus der Nahrungsmittelindustrie und unterliegen daher bis zum Erstverbraucher strengen Hygienevorschriften. Ihr konstruktiver Aufbau erlaubt eine gute Reinigung und eignet sich daher nach einer Erstnutzung auch als Bastelmaterial für Kinder.
- – Zu den Umgebungsbedingungen: Die angesprochenen Kartone eignen sich zum Einsatz im Außenbereich (bei Regen oder wenn mit Wasserfarben hantiert wird), aber auch ganz allgemein im feuchtem Milieu (z. B. als Haltesysteme für Aquarell-Pinsel).
- – Zu den allgemeinen Einsatzbedingungen: Selten stehen Dienstreisenden, Urlaubern, Kindern oder auch Kunstliebenden, z. B. Malereiliebende, insbesondere Aquarellbegeisterten, sowie Materialsammlern von Steinen, Samen u. ä. in Hotels und Urlaubsanlagen Ordnungssysteme (die auch noch anpassbar sind) zur Verfügung, die unterschiedliche Materialien und der Sache dienliche Werkzeuge übersichtlich aber systembezogen einzuordnen gestatten; gedacht sei auch an eine Nutzung unter wetterbedingten oder örtlichen Besonderheiten.
- – Zur Material- und Kartonbereitstellung: Da die beispielhaft vorgeschlagenen umzuarbeitenden Verpackungen oft bei der eigenen Versorgung mit Lebensmitteln der Grundversorgung mitgeliefert werden, sind sie in Industriestaaten in fast jedem Haushalt bekannt und im Gebrauch und dadurch ausreichend schnell verfügbar.
- – Zur Arbeitsanleitung einer möglichen Zweitnutzungen: Zu einem übersichtlichen und systematischen Arbeitsablauf in ausgewählten Anlagebereichen können auf der Kartonoberfläche sowohl Vorschläge für ganzflächige reale Schnittführungen aber auch Muster unterschiedlicher Nutzungen als Skizzen in den realen Anlagebereichen aufgedruckt oder aufgeklebt werden; dazu eignen sich auch Piktogramme. Das Kartonmaterial eignet sich auch dazu Punkt- oder Strichsicken als Leitlinien bzw. Orientierungspunkte anzugeben.
- – Zum kindgerechten Basteln und die Hilfe durch Erwachsene: Die einfache Einhaltung der Hygienevorschriften und die Benutzung bekannter haushaltsüblicher Werkzeuge führen relativ schnell zu einem Erfolgsergebnis mit einem bekannten Produkt (also mit einem Karton), das schon in frühkindlicher Zeit als ”Nahrungsmittel-Speicher” in Erscheinung trat. Der Vorteil besteht darin, daß Erwachsene problemlos, dem kindlichen Spieldrang folgend, korrigierend eingreifen können und auch noch selbst Spaß an einem brauchbaren ”Kleinod”, das unbedacht in der Küche als Abfall behandelt wird, finden können. Es kann auch helfen, den Beginn einer schulbegleitenden, verbesserten kritischen Verbrauchskultur gegenüber technischer Systeme zu fördern.
- – Zum Transportproblem bereits umgearbeiteter Kartone: Um einen vom Anwender den persönlich Erfordernissen angepaßten Karton auch an einem anderen Ort vorteilhaft nutzen zu können, ohne seine individuell erarbeiteten ”Karton-Vorteile” neu erfinden zu müssen und neu aufzubauen, oder das Einstellgut (wie z. B. Kleinwerkzeuge, Materialien, Schreib- und Zeichengeräte) wieder neu einzupassen, kann er, der Karton, vom Anwender aufgrund seiner Materialeigenschaften und trotz fehlender vollkommener Altform selbst mit den verbliebenen Restfaltungen wieder ausreichend genau in seine Ursprungsform, die er vor der Erstnutzung hatte bzw. hätte einnehmen können [auch vor der 1 (!)], gebracht werden oder flach zusammengefaltet und verstaut werden. Wieder liegt der Vorteil in der Stabilität des Materiales, da man z. B. alle Laschen zurückdrücken kann und sich der Karton – wie wenn alles vorhanden wäre – fast wieder auf Materialstärke zusammenlegen und am Bestimmungsort entfalten läßt.
- – Zu einem konkreten Anwenderbeispiel: Bei künstlerischen Malerarbeiten mit flüssigen oder teigigen Farben kann selbst im Freien, zum Beispiel am Strand, das Abtropfen der flüssigen Farben umweltfreundlich, nämlich in den Karton, erfolgen; er ist nach Arbeitsschluß gut zu reinigen.
- – Zur Entsorgung: Nach dem Gebrauch bzw. Verschleiß läßt sich der Karton nach bekannter Art umweltfreundlich recyclen.
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Beschreibung eines Weges zur Ausführung der Erfindung
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- – Zur Herstellung einer Umfassungsschlaufe: Für den Karton [2] [B] werde das Anlegen einer Schlaufe in der Längskante in [6] [Lk4] in drei Schritten beschrieben; siehe dazu [5.1], [5.2] und [5.3].
- – [5.1]: Es werden zwei parallele Schnitte senkrecht zur Längskante [LK4] gesetzt; sie sind möglichst gleichlang. Der erste Schnitt geht von 1 über 2 nach 3; der zweite Schnitt geht von 4 über 5 nach 6. Es entsteht ein freies Band [FB]. In einigen Figuren sind solche Bänder schraffiert gezeichnet.
- – [5.2]: Das durch leichten Druck [P] nach innen ausweichende freie Band [FB] bleibt mit den Seitenwandungen in den Strecken 1-4 und 3-6 scharnierartig verbunden.
- – [5.3]: Zeigt den ausgeformten Umfassungsraum der Schlaufe. Er muß nicht zwangsläufig quadratisch sein, z. B. wenn die Strecken 1-2 und 2-3 ungleich sind. Für den Fall, daß die Strecken 1-2 und 2-3 gleich lang sind, vergrößert er sich nahezu kreisförmig, wenn der Behälter prall gefüllt ist.
Die schraffierten Flächen markieren den Umfassungsraum des Bandes. Auf diese Weise lassen sich hier für jede der vier Längskanten [LK] Umfassungsräume festlegen.
In [6] sind in der [LK4] durch jeweils zwei Schnitte für jede der zwei anzulegenden Schlaufen die freizulegenden Bänder der beiden Umfassungsschlaufen angelegt, während in [LK1] und [LK3] bereits zwei übereinanderliegende Schlaufen eingearbeitet sind.
- – Zur Herstellung zweier gleicher Umfassungsschlaufen in einer Längskante [6 bis 8]: Eine merkliche Verbesserung des Senkrechtstehens des Einstellgutes ergibt sich durch Anlegen von mindestens zwei übereinanderliegenden Schlaufen, die möglichst weit auseinander stehen.
- – Zur Herstellung eines Staffelschnittes: Das Anlegen eines Staffelschnittes hat neben seiner visuellen Wirkung bei der Auswahl des Einstellgutes auch eine grifftechnische. Je nach Art der Einstellgüter kann der Karton durch Schnitte – vorzugsweise nach vorn – geöffnet werden [7.1 und 7.2]. Wird erst im Verlaufe des Einsatzes die günstigste Konstellation des Schnittes ermittelt, wird man ihn in einem Folgemuster den Bedingungen anpassen. Die Gewünschten Konturen können mit einer Schere hergestellt werden. Trotz hoher Materialentnahme aus dem nach [2] vorbereiteten Karton wird, wenn man den Karton nicht zu weit über die Hälfte der Kartonhöhe abtrennt und wenn mindestens zwei Längskanten [LK], hier in [7.2] [LK1 und LK2], erhalten bleiben, der verbleibende Restkarton noch ausreichend stabil sein.
- – Ein Beispiel für einen 1-Liter-Karton [8]:
Um einen Karton mit Schreibsachen, Malutensilien und einigem kleinen Handwerkszeug zu befüllen, wird ein handelsüblicher, rechteckiger und gereinigter 1-Liter-Pak [2] mit Halteschlaufen, Flachschnitten und einem Staffelschnitt so vorbereitet, daß er wie folgt bestückt werden kann [8]:
- – In [LK1] wird zum Einstellen von Kunstmalerpinseln und längeren Bleistiften etwa im oberen und unteren Fünftel je eine Schlaufe angelegt.
- – Die Frontseite wird von [LK3] und [LK4] begrenzt. In ihr wird über [LK4] hinweg ein Staffelschnitt zur Sichtverbesserung und in der gekürzten Längskante [LK4] eine breite Schlaufe für kurze Stifte angelegt.
- – In [LK2] sind zwei übereinander liegende Rechteckschlaufen für zwei Lineale angelegt.
- – In [LK3] sind in den zwei übereinander liegenden Schlaufen ein Bleistift und eine längere eingestellte Reißnadel angedeutet – auch hier ist noch Platz für mehrere Stifte o. ä.
- – Zwischen [LK3] und [LK4] sind in der Vorderfront – unterhalb der Staffelschnittkante – ein längerer und darunter ein etwas kürzerer Doppelschnitt so angelegt, daß sich die 2 entstandenen freien Bänder [FB] mit einem flachen, aber breitem Werkzeug – im vorliegenden Fall eignet sich dazu die einzustellende Schere – durch Querstellen so weit durch plastisches Verformen aufdehnen läßt, daß sich das Ladegut problemlos im Innenraum einstellen und entnehmen läßt.
- – Unter den Aspekten des Aufwandes (zeit- und bewegungssparend) und des Ordnungssystems für unterschiedlichste Materialien, Werkzeuge und Arbeitshilfsmittel lassen sich die Schnitte und Schlaufen den unterschiedlichsten Einstellgütern auf engstem Raum ganz persönlichen Anwendungszwecken visuell und ergonomisch vorteilhaft anpassen.