-
Reduktionsmitteldosiersystem zur Einspritzung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen Reduktion mit zumindest zwei parallel zueinander geschalteten Dosierpumpen, mittels derer das Reduktionsmittel über eine gemeinsame Zuleitung angesaugt und an zumindest eine Dosierleitung abgegeben wird, wobei die zumindest eine Dosierleitung in zumindest einer Düse mündet, mittels derer das Reduktionsmittel in den Abgasstrom des Verbrennungsmotors eingeleitet wird.
-
-
Katalysatoren zur selektiven katalytischen Reduktion, sogenannte SCR-Katalysatoren (englisch: selective catalyic reduction, abgekürzt: SCR) werden eingesetzt, um die Stickoxidemission von Dieselmotoren, Feuerungsanlagen, Müllverbrennungsanlagen, Industrieanlagen und dergleichen zu vermindern. Hierzu wird ein Reduktionsmittel in das Abgassystem mit einer Dosiervorrichtung eingedüst. Als Reduktionsmittel dient Ammoniak oder eine Ammoniaklösung oder ein anderes Reduktionsmittel.
-
Da das Mitführen von Ammoniak in Fahrzeugen sicherheitskritisch ist, wird Harnstoff in wässriger Lösung mit üblicherweise 32,5% Harnstoffanteil insbesondere gemäß DIN 70070 eingesetzt. Im Abgas zersetzt sich der Harnstoff bei Temperaturen oberhalb von 150° Celsius in gasförmiges Ammoniak und CO2. Parameter für die Zersetzung des Harnstoffes sind im Wesentlichen Zeit (Verdampfungs- und Reaktionszeit), Temperatur und Tröpfchengröße der eingedüsten Harnstofflösung. In diesen SCR-Katalysatoren wird durch selektive katalytische Reduktion (englisch selektive catalyic reduction, SCR) der Ausstoß von Stickoxiden um etwa 90% reduziert.
-
Bei den bekannten Reduktionsmitteldosiersystemen zur Einspritzung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen Reduktion müssen jedoch für Verbrennungsmotoren mit verschiedenen Leistungen unterschiedliche Pumpen ausgelegt und bereitgestellt werden, um eine ausreichende Versorgung mit dem Reduktionsmittel zu gewährleisten. Systeme mit einem diskreten Aufbau weisen außerdem eine hohe Anzahl von Komponenten auf, die aufwendig zu montieren sind und einen relativ großen Bauraum in Anspruch nehmen. Durch den Zusammenschluss mehrerer einzelner Einheiten ist die Möglichkeit der Wärmeübertragung mittels einer Beheizungsfunktion nur eingeschränkt möglich. Des Weiteren ist der Aufwand, Dichtheit zwischen den einzelnen Einheiten zu gewährleisten, relativ hoch.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Reduktionsmitteldosiersystem der eingangs genannten Art derart weiter zu bilden, dass die Möglichkeit der Wärmeübertragung mittels einer Beheizungsfunktion effektiv und uneingeschränkt möglich ist, eine weniger aufwendige Montage durch Reduzieren der Anzahl von zu montierenden Komponenten ermöglicht und das Auftreten von Undichtigkeiten verringert wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Reduktionsmitteldosiersystem gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Besonders vorteilhaft bei dem Reduktionsmitteldosiersystem zur Einspritzung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen Reduktion mit zumindest zwei parallel zueinander geschalteten Förderpumpen, mittels derer das Reduktionsmittel über eine gemeinsame Saugleitung angesaugt und an zumindest eine Druckleitung dosiert abgegeben wird, wobei die zumindest eine Druckleitung in zumindest einer Düse mündet, mittels derer das Reduktionsmittel in den Abgasstrom des Verbrennungsmotors eingeleitet wird, ist es, dass das Reduktionsmitteldosiersystem eine einzelne integrale Platte aufweist, auf der die zumindest zwei Förderpumpen in wärmeleitender Verbindung zu der Platte befestigt sind. Im Folgenden ist unter dem Begriff der Förderpumpe insbesondere eine Förderpumpe mit integrierter Dosierfunktion zu verstehen.
-
Dadurch, dass das Reduktionsmitteldosiersystem eine einzelne integrale Platte aufweist, ist es möglich, mehrere dosierende Förderpumpen auf dieser zu befestigen, über eine gemeinsame insbesondere in die Platte integrierte Saugleitung zu speisen und somit parallel zueinander zu betreiben. Entsprechend der Leistung eines Verbrennungsmotors, der mit einem Reduktionsmittel versorgt werden soll, können zusätzliche Förderpumpen auf der Platte angebracht und parallel zu den schon vorhandenen Förderpumpen geschaltet werden. Dabei können baugleiche Teile, beispielsweise baugleiche Förderpumpen, verwendet werden, was den Aufbau des Systems vereinfacht. Demzufolge ist das Reduktionsmitteldosiersystem entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ein skalierbares Dosiersystem. Mit diesem skalierbaren Reduktionsmitteldosiersystem wird es möglich, Verbrennungsmotoren verschiedener Leistung ausreichend mit einem Reduktionsmittel zu versorgen und dieses mittels mehrerer Förderpumpen exakt zu dosieren. Es muss nicht für jeden Einzelfall eine neue Förderpumpe ausgelegt und bereitgestellt werden. Die Anordnung der Förderpumpen auf einer einzelnen integralen Platte verringert die Anzahl von Dichtstellen bei der Montage. Durch die Verwendung einer einstückig ausgeführten Platte anstelle von mehreren Teileinheiten, wie sie nach dem Stand der Technik bekannt sind, wird das Auftreten von Undichtigkeiten weitgehend reduziert.
-
Die einzelne integrale Platte ist vorzugsweise aus einem wärmeleitfähigen Material gefertigt, sodass die Förderpumpen und weitere Reduktionsmittel führende Elemente, wie beispielsweise die gemeinsame Saugleitung, die zumindest eine Druckleitung, Überwachungseinrichtungen der Druckleitung und bidirektionale Ventile in der Saugleitung, in Wärme leitender Verbindung zu der Platte angeordnet bzw. auf dieser befestigt sein können.
-
Die Begriffe Reduktionsmitteldosiersystem bzw. Dosiersystem werden im Sinne der Erfindung synonym verwendet. Mit dem Begriff der Reduktionsmittellösung oder des Reduktionsmittels ist jedes zur selektiven katalytischen Reduktion geeignete Reduktionsmittel umfasst, vorzugsweise kommt hierzu eine Harnstofflösung gemäß DIN 70070 zum Einsatz. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
-
Die integrale Platte weist bevorzugt integrierte Anschlüsse zur Kopplung mit dem Reduktionsmitteltank und/oder einer Förderleitung, der Düse sowie einen Druckluftanschluss auf. Die integrale Platte kann neben integrierten Anschlussbereichen auch integrierte Montagebereiche aufweisen, die der Montage der Platte einschließlich der darauf montierten Elemente dienen. Des Weiteren ist es möglich, die Platte mit einem Gehäuse zu umgeben. Beispielsweise kann ein Gehäuse einen Spritzwasserschutz für die integrierten Baueinheiten darstellen und/oder frostsicher ausgeführt sein.
-
Als Förderpumpen können beispielsweise Inline-Pumpen eingesetzt werden. Bei der Inline-Pumpe handelt es sich um eine Sonderform der Kolbenpumpe in Form einer Doppelkolbenpumpe, bei der zwei Kolben in einer Hülse betrieben werden. Der mittels einer Spule magnetisch angetriebene Druckkolben fördert das durch den Saugstutzen in die Pumpe eingetretene Reduktionsmittel in einer Vorwärtsbewegung mittels Gegendruck eines Steuerkolbens über den Druckstutzen zur Düse. Eine solche Pumpe, bei welcher der Kolben mittels einer Spule magnetisch angetrieben wird, wird auch als Magnetkolbenpumpe bezeichnet.
-
Jede Förderpumpe kann als Pumpeneinheit aufgebaut sein und zusätzlich weitere Bauteile, insbesondere Schaltventile und/oder Sensoren als integrale Bestandteile aufweisen.
-
Vorzugsweise weist das Dosiersystem zumindest einen Reduktionsmittelfilter auf. Hierdurch ist es gewährleistet, die Reduktionsmittellösung in der gewünschten Qualität und Reinheit bereitzustellen, um Verstopfungen von Leitungen oder der Düse vorzubeugen.
-
Kern der Erfindung ist somit ein skalierbares Reduktionsmitteldosiersystem mit baugleichen Elementen, bei dem eine einzelne integrale Platte Reduktionsmittel führende Elemente wärmeleitend miteinander verbindet.
-
Das Dosiersystem entsprechend der bevorzugten Ausführungsformen ist auf allen Gebieten anwendbar, auf denen ein skalierbares System zum Dosieren eines Fluids benötigt wird. Die hier beschriebene Anwendung in SCR-Dosiersystemen ist ein Beispiel dafür.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zumindest eine Druckleitung eine gemeinsame Druckleitung der zumindest zwei Förderpumpen, wobei die gemeinsame Druckleitung in einer einzelnen gemeinsamen Düse mündet.
-
Das Parallelschalten und Betreiben von zumindest zwei Förderpumpen und den Anschluss dieser parallel zueinander geschalteten Förderpumpen an eine gemeinsame Druckleitung ermöglicht die Versorgung einer gemeinsamen Einspritzdüse mit dem Reduktionsmittel. Diese gemeinsame Düse kann demzufolge größer ausgelegt sein als Einspritzdüsen, die jeweils nur an eine einzelne Förderpumpe angeschlossen werden. Nach dem Stand der Technik ist eine gemeinsame Düse für mehrere Förderpumpen nicht bekannt.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gibt jede der zumindest zwei Förderpumpen das Reduktionsmittel an eine separate Druckleitung ab, wobei jede der separaten Druckleitungen in einer separaten Düse mündet. Mit dieser Ausführungsform des Reduktionsmitteldosiersystems können mehrere Einspritzdüsen gleichzeitig mit Reduktionsmittel versorgt werden und somit für eine bessere Gleichverteilung im Abgas sorgen.
-
Vorzugsweise sind die gemeinsame Saugleitung und die zumindest eine Druckleitung in die Platte integriert. Da sowohl die gemeinsame Saugleitung als auch die zumindest eine Druckleitung das Reduktionsmittel führen, kann durch die Integration in die wärmeleitende Platte, die Wärme von der Platte direkt auf das sich in den Leitungen befindliche Reduktionsmittel übertragen werden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in die Platte eine Beheizungseinrichtung integriert, die zur Wärmeübertragung an Reduktionsmittel führenden Elemente des Dosiersystems geeignet ist. Die Platte wird von der Beheizungseinrichtung erwärmt und die Wärme wird über die Platte an alle Reduktionsmittel führenden Elemente des Dosiersystems, die in die Platte integriert sind oder mit dieser in wärmeleitender Verbindung stehen, übertragen. Dementsprechend ist die Platte vorzugsweise einteilig aus einem wärmeleitfähigen Material gefertigt. Somit wird eine einheitliche Beheizungseinrichtung für das gesamte Dosiersystem zu Verfügung gestellt. Durch die Integration der Beheizungseinrichtung in die Wärme leitende Platte kann eine einheitliche Beheizung aller Reduktionsmittel führenden Komponenten mittels optimierter Wärmeübertragung realisiert werden.
-
Die Beheizungseinrichtung dient der Beheizung der Reduktionsmittellösung und der Reduktionsmittel führenden Elemente des Dosiersystems. Die vielfach eingesetzte Reduktionsmittellösung gemäß DIN 70070 gefriert aufgrund ihres Wassergehaltes bei ca. –11°C. Daher ist es vorteilhaft, eine Beheizungseinrichtung beispielsweise innerhalb des Dosiersystems zur Beheizung der Reduktionsmittellösung für den Fall sehr niedriger Umgebungstemperaturen vorzusehen. Hierzu wird die Beheizungseinrichtung vorzugsweise in die integrale Platte integriert. Da die gemeinsame Saugleitung und die zumindest eine Druckleitung, die das Reduktionsmittel führen, in die Platte integriert sind, kann die Wärme von der integrierten Beheizungseinrichtung von der Platte direkt auf das Reduktionsmittel übertragen werden. Des Weiteren können Reduktionsmittel führende Elemente des Dosiersystems, die nicht in die Platte integriert sind, wie beispielsweise die Förderpumpen, wärmeleitend zu der Platte auf dieser befestigt sein.
-
Besonders bevorzugt ist die Beheizungseinrichtung ein durchgängiger Kühlwasserkanal, insbesondere ein in einen Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors eingebundener Kühlwasserkanal. Hierzu kann die Platte direkt an den Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors angeschlossen und/oder in den Kühlmittelkreislauf integriert werden. Das vom Verbrennungsmotor erwärmte Kühlmittel wird durch den Kühlwasserkanal geleitet und kann dabei Wärme an die Platte abgeben. Die so erwärmte Platte leitet dann die Wärme weiter an das Reduktionsmittel das sich in der Saugleitung und der zumindest einen Druckleitung befindet. Ferner leitet die erwärmte Platte dabei Wärme an die mit der Platte in wärmeleitender Verbindung stehenden Reduktionsmittel führenden Elemente. Externe Beheizungselemente können somit eliminiert werden. Durch die einteilige Ausführung der Platte und somit des Kühlwasserkanals werden Undichtigkeiten vermieden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an der zumindest einen Druckleitung zumindest eine Überwachungseinheit angeordnet, wobei die zumindest eine Überwachungseinheit auf der Platte in wärmeleitender Verbindung zu der Platte befestigt ist. Die Überwachungseinheit ist vorzugsweise stromab der Förderpumpen angeordnet. Die Überwachungseinheit dient der Funktionsüberwachung des Dosiersystems. Besonders bevorzugt ist die Überwachungseinheit ein Drucksensor zur Erfassung des Reduktionsmitteldruckes und/oder ein Temperatursensor zur Erfassung der Reduktionsmitteltemperatur und/oder ein Durchflusssensor.
-
Vorzugsweise wird der Druck stromab der Förderpumpe mittels eines Drucksensors erfasst und überwacht. Durch eine derartige Erfassung und Überwachung des Druckes in der Reduktionsmittel führenden Druckleitung zur Düse können die korrekte Arbeitsweise der Förderpumpe und die Dosierung kontinuierlich überwacht werden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in der Saugleitung vor jeder der zumindest zwei Förderpumpen ein bidirektionales Ventil angeordnet, insbesondere wobei das bidirektionale Ventil in die Platte integriert ist. Zur Verbesserung der Dosiergüte und Dosiergenauigkeit kann ein bidirektionales Ventil, beispielsweise ein Proportional-Druckregelventil (Typ PDM), im Ansaugkanal jeder einzelnen Pumpe vorgesehen sein.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Dosiersystem einen Druckluftanschluss mit einem Regelventil auf, über den Druckluft in eine erste Druckluftleitung geleitet wird, wobei die erste Druckluftleitung über ein Absperrventil mit der Druckleitung verbunden ist und wobei die erste Druckluftleitung und das Absperrventil in die Platte integriert sind.
-
Ein Proportional-Druckregelventil ist ein vorgesteuertes Ventil in Kolbenausführung, das elektroproportional angesteuert wird. Das Ventil hält, unabhängig von dem Druck an der Ansaugseite, den Druck auf der Sekundärdruckseite weitgehend konstant. Das Proportional-Druckregelventil ist besonders geeignet, das Druckniveau in Hydraulikanlagen dynamisch zu kontrollieren.
-
Vorzugsweise wird nach Abschalten des Dosiersystems Druckluft über das Regelventil in die Druckluftleitung und von dort über das Absperrventil in die zumindest eine Druckleitung geleitet, um das sich in der zumindest einen Druckleitung befindliche Reduktionsmittel auszublasen. Das Absperrventil verhindert vorzugsweise den Eintritt des Reduktionsmittels in die Druckluftleitung. Das Absperrventil kann vorzugsweise als ein Magnetventil und/oder ein Rückschlagventil ausgeführt sein. Durch Schaltung eines solchen Magnetventils und/oder Beaufschlagung eines mit einem Rückschlagventil ausgestalteten Druckluftanschlusses des Dosiersystems kann das Dosiersystem inklusive der Reduktionsmittel führenden Leitungen und der Düse nach Beendigung der Dosierung mittels Druckluft gespült werden, um Ablagerungen und Verstopfungen beispielsweise durch ein Einfrieren oder Auskristallisieren der Reduktionsmittellösung vorzubeugen. Hierdurch kann Frostschäden und Verstopfungen effektiv vorgebeugt werden.
-
Das Regelventil ist vorzugsweise ein gesteuertes Ventil zur Regelung der Druckluftversorgung des Dosiersystems. Das Regelventil dient der Steuerung, d. h. der Ein- und Abschaltung der Druckluftversorgung für das gesamte oder einen Teil des Dosiersystems. Das Regelventil kann dabei im Rahmen einer Steuerung angesteuert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dieses Ventil zur Regelung der Druckluft im Rahmen eines offenen oder geschlossenen Regelkreises zu regeln.
-
Mit dem Terminus der Regelung der Druckluft ist dabei insbesondere umfasst, die Dauer der Druckluftzufuhr und/oder die Taktung einer pulsweitenmodulierten Druckluftzufuhr und/oder den Massenstrom der Druckluftzufuhr und/oder den Druck der Druckluft zu steuern oder zu regeln.
-
Die benötigte Druckluft kann mittels eines Kompressors, insbesondere mittels eines geregelten Kompressors, bereitgestellt werden. Alternativ oder kumulativ kann die Druckluft von einer motorseitig bereitgestellten Druckluftversorgung in das Dosiersystem gespeist werden. Durch die Anordnung eines Schaltventils und/oder eines Druckregelventils und/oder eines insbesondere geregelten Kompressors kann der benötigte Druckluftmassenstrom sowie der benötigte Luftdruck eingeregelt und bereitgestellt werden. Vorzugsweise wird die Druckluft über einen Luftfilter geleitet. Hierdurch kann die gewünschte Reinheit und Partikelfreiheit der Druckluft gewährleistet werden.
-
Besonders bevorzugt weist das Dosiersystem eine zweite Druckluftleitung auf, in die über den Druckluftanschluss und das Regelventil Druckluft geleitet wird, wobei die zumindest eine Düse eine luftunterstützte Zerstäuberdüse ist, die sowohl mit einer zweiten Druckluftleitung als auch mit der Druckleitung verbunden ist, und wobei das aus der Druckleitung austretende Reduktionsmittel mittels der aus der zweiten Druckluftleitung austretenden Druckluft zerstäubt wird. Die Druckluft kann somit kumulativ zur Zerstäubung des Reduktionsmittels im Abgasstrang und zur Reinigung der Reduktionsmittel führenden Leitungen nach Beendigung der Dosierung genutzt werden.
-
Bei der Düse handelt es sich in einer bevorzugten Ausführungsform um eine außenmischende Zweistoffdüse. Vorzugsweise tritt dabei aus zumindest einem Auslass der Druckleitung Reduktionsmittel aus und aus zumindest einem Auslass der Druckluftleitung Druckluft. Ein Auslass der Druckluftleitung ist vorzugsweise derart positioniert, dass mittels der aus dem Auslass der Druckluftleitung austretenden Druckluft das aus dem Auslass der Druckleitung austretende Reduktionsmittel zerstäubt wird. Insbesondere ist der Auslass der Druckluftleitung unter einem Winkel gegenüber der Strahlrichtung des Auslasses der Druckleitung angestellt. Durch die strömungsoptimierte Anordnung der Auslässe der Druckleitung und der Druckluftleitung wird die Aerosolbildung außerhalb der Düse unmittelbar im Abgasstrang des Verbrennungsmotors verbessert. Mithilfe des Regelventils kann die Druckluft auf ein zur Zerstäubung des Reduktionsmittels mittels Druckluft gewünschtes Druckniveau eingestellt werden.
-
Dadurch, dass die Zerstäubung des Reduktionsmittels außerhalb der Düse mittels der Druckluft erfolgen kann, kann auf die Anordnung einer Mischkammer verzichtet werden, wie dies bei vielen aus dem Stand der Technik bekannten Reduktionsmitteldosiersystemen zur Einspritzung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen Reduktion bekannt ist. Durch den möglichen Verzicht auf eine derartige Mischkammer wird der benötigte Einbauraum für das erfindungsgemäße Reduktionsmitteldosiersystem weiter minimiert und somit optimiert.
-
Die Druckluft selbst kann aus einem aggregateigenen Druckluftsystem, beispielsweise eines Industriemotors, in dessen Abgastrakt das Dosiersystem angeordnet ist, entnommen werden, ohne dass der in dem Druckluftsystem vorherrschende Systemdruck eine Einschränkung darstellt, da der Druck der Druckluft auf den gewünschten Druck abgesenkt werden kann. Alternativ oder kumulativ kann die Drucklufteinheit einen Kompressor zur Bereitstellung der Druckluft aufweisen.
-
Vorzugsweise kann das Dosiersystem ein integriertes Steuergerät, beispielsweise einen CanBus-Anschluss, aufweisen. Durch die Integration eines Steuergerätes in das Dosiersystem kann die für die Steuerung und den Betrieb des Dosiersystems benötigte Elektronik integriert werden. Ein CanBus-Anschluss ermöglicht auf einfache Weise eine Einbindung des Dosiersystems in ein Steuersystem eines Industriemotors und somit eine Einbindung in die Steuerung der Anlage.
-
Vorzugsweise ist ein NOx-Sensor im Abgasstrang stromauf der Reduktionsmitteleinspritzung vorgesehen. Mittels eines derartigen NOx-Sensors im Abgasstrang stromauf der Reduktionsmitteleinspritzung kann die Rohemission des Motors überwacht werden und insbesondere kann der Messwert dieses NOx-Sensors zur Vorsteuerung des Dosiersystems und zur Bestimmung des zeitlichen Verlaufs der Dosiermenge verwendet werden. Dies bedeutet, dass mittels eines solchen NOx-Sensors im Abgasstrang stromauf der Reduktionsmitteleinspritzung eine offene Steuerung des gesamten Dosiersystems realisiert werden kann.
-
Vorzugsweise ist ein NOx-Sensor im Abgasstrang stromab der Reduktionsmitteleinspritzung vorgesehen. Mittels eines derartigen NOx-Sensors im Abgasstrang stromab der Reduktionsmitteleinspritzung kann die Qualität der selektiven katalytischen Reduktion überwacht werden und insbesondere kann der Messwert dieses NOx-Sensors zur Ansteuerung des Dosiersystems und zur Regelung des zeitlichen Verlaufs der Dosiermenge verwendet werden. Dies bedeutet, dass mittels eines solchen NOx-Sensors im Abgasstrang stromab der Reduktionsmitteleinspritzung ein geschlossener Regelkreis zur Regelung des gesamten Dosiersystems realisiert werden kann.
-
Vorzugsweise ist ein NH3-Sensor im Abgasstrang stromab der Reduktionsmitteleinspritzung vorgesehen. Mittels eines derartigen NH3-Sensors im Abgasstrang stromab der Reduktionsmitteleinspritzung kann die Qualität der selektiven katalytischen Reduktion überwacht werden und insbesondere kann der Messwert dieses NH3-Sensors zur Ansteuerung des Dosiersystems und zur Regelung des zeitlichen Verlaufs der Dosiermenge verwendet werden. Dies bedeutet, dass mittels eines solchen NH3-Sensors im Abgasstrang stromab der Reduktionsmitteleinspritzung ein geschlossener Regelkreis zur Regelung des gesamten Dosiersystems realisiert werden kann.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Dosiersystem einen Qualitätssensor zur Überwachung der Reduktionsmittellösung aufweisen. Mittels eines derartigen Qualitätssensors kann überwacht werden, dass tatsächlich Reduktionsmittellösung in dem Tank befindlich ist und mittels des Dosiersystems gefördert wird, und nicht etwa pures Wasser oder dergleichen. Des Weiteren ist aufgrund der Messung eines derartigen Qualitätssensors eine Anpassung der Dosiermenge an die jeweilige Konzentration der Reduktionsmittellösung möglich. Ein solcher Qualitätssensor kann darauf basieren, dass der elektrische Widerstand der geförderten Flüssigkeit gemessen wird. Alternativ oder kumulativ kann eine Messung der Schallgeschwindigkeit innerhalb der geförderten Flüssigkeit erfolgen. Ein solcher Qualitätssensor kann insbesondere in dem Tank angeordnet sein, in welchem die Reduktionsmittellösung bevorratet wird, oder in oder auf der Montageplatte der Dosiereinheit oder in einer weiteren zwischengeschalteten Aufnahmeeinrichtung.
-
Vier Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Reduktionsmitteldosiersystems;
-
2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Reduktionsmitteldosiersystems;
-
3 eine schematische Darstellung zweiten Ausführungsform eines Reduktionsmitteldosiersystems;
-
4 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Reduktionsmitteldosiersystems; und
-
5 eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform eines Reduktionsmitteldosiersystems.
-
In den Figuren sind identische Bauteile mit identischen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Reduktionsmitteldosiersystems 10 zur Einspritzung eines Reduktionsmittels in den Abgasstrom eines nicht dargestellten Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen Reduktion. Mittels auf einer einzelnen integralen Platte 20 befestigter Förderpumpen 22 wird über eine Saugleitung 45 ein Reduktionsmittel aus einem Tank 40 angesaugt und über eine Druckleitung 50 zu einer Einspritzdüse 60 gefördert. Über die Einspritzdüse 60 wird das Reduktionsmittel in den Abgasstrom des Verbrennungsmotors eingespritzt. Ferner weist das Reduktionsmitteldosiersystem 10 einen Druckluftanschluss 30 auf, über den Druckluft zur Reinigung der Reduktionsmittel führenden Leitungen und Elemente nach Beendigung der Dosierung und/oder zur Aerosolbildung bereitgestellt wird. Die Reinigung der Reduktionsmittel führenden Leitungen und Elemente nach Beendigung der Dosierung erfolgt mittels der über eine erste Druckluftleitung 34 geförderten Druckluft. In der Druckluftleitung 34 ist ein Absperrventil 38 angeordnet. Das Absperrventil 38 verhindert den Eintritt des Reduktionsmittels in die erste Druckluftleitung 34. Das Absperrventil 38 kann als ein Magnetventil und/oder als ein Rückschlagventil ausgeführt sein.
-
Die Aerosolbildung kann außerhalb der Düse 60 mittels der über eine zweite Druckluftleitung 36 geförderten Druckluft erfolgen. Die Darstellung der Verbindungsleitungen ist rein schematisch. Insbesondere kann die Platte 20 unmittelbar an dem Tank 40 angeflanscht sein.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Reduktionsmitteldosiersystems 10. Das Reduktionsmitteldosiersystem 10 weist eine einzelne integrale Platte 20 auf. Die Platte 20 ist vorzugsweise einstückig und aus einem wärmeleitenden Material gefertigt. Auf der Platte 20 sind mehrere parallel zueinander geschaltete Förderpumpen 22 befestigt. Insbesondere sind zumindest zwei Förderpumpen 22 vorgesehen. Die Anzahl der Förderpumpen 22 kann entsprechend der Leistung des Verbrennungsmotors, der mit einem Reduktionsmittel versorgt werden soll, variiert werden. Demzufolge ist das Reduktionsmitteldosiersystem 10 entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ein skalierbares Dosiersystem. Die Förderpumpen 22 sind vorzugsweise baugleich und sind in Wärme leitender Verbindung zu der Platte 20 auf dieser befestigt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß 2 sind insgesamt fünf Förderpumpen 22 parallel geschaltet.
-
In die Platte 20 ist eine Beheizungseinrichtung 70 integriert, die zur Wärmeübertragung an die Reduktionsmittel führenden Elemente des Dosiersystems 10, wie beispielsweise die Förderpumpen 22, geeignet ist. Die Beheizungseinrichtung 70 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein durchgängiger Kühlwasserkanal, der in einen Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors eingebunden ist.
-
Die Beheizungseinrichtung 70 dient der Beheizung des Reduktionsmittels und der Reduktionsmittel führenden Elemente des Dosiersystems 10. Die Platte 20 wird von der Beheizungseinrichtung 70 erwärmt und die Wärme wird über die Platte 20 an alle Reduktionsmittel führenden Elemente des Dosiersystems 10, die in die Platte 20 integriert sind oder mit dieser in wärmeleitender Verbindung stehen, übertragen. Die Beheizungseinrichtung 70 stellt eine einheitliche Beheizungseinrichtung für das gesamte Dosiersystem 10 dar. Durch die Integration der Beheizungseinrichtung 70 in die wärmeleitende Platte 20 kann eine einheitliche Beheizung aller Reduktionsmittel führenden Komponenten mittels optimierter Wärmeübertragung realisiert werden.
-
Die Förderpumpen 22 saugen das Reduktionsmittel über eine gemeinsame Saugleitung 45 aus einem Tank 40 an und geben es in eine gemeinsame Druckleitung 52 ab. Die gemeinsame Druckleitung 52 mündet in einer einzelnen gemeinsamen Düse 60. Die gemeinsame Saugleitung 45 und die gemeinsame Druckleitung 52 sind in die Platte 20 integriert, sodass das in den Leitungen 45, 52 befindliche Reduktionsmittel mittels Wärmeleitung über die Platte 20 erwärmt werden kann.
-
Eine Überwachungseinheit 56 ist stromab der Förderpumpen 22 angeordnet. Die Überwachungseinheit 56 dient der Funktionsüberwachung des Dosiersystems 10. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Überwachungseinheit 56 durch einen Drucksensor zur Erfassung des Reduktionsmitteldruckes gebildet. Alternativ oder kumulativ kann die Überwachungseinheit 56 einen Temperatursensor zur Erfassung der Reduktionsmitteltemperatur und/oder einen Durchflusssensor aufweisen. Die Überwachungseinheit 56 kann in wärmeleitender Verbindung zu der Platte 20 auf dieser befestigt sein.
-
In der Saugleitung 45 ist vor jeder Förderpumpe 22 ein bidirektionales Ventil 24 angeordnet. Die bidirektionalen Ventile 24 sind in die Platte 20 integriert und wärmeleitend zu dieser positioniert. Durch das Vorsehen eines bidirektionalen Ventils 24 im Ansaugkanal jeder einzelnen Pumpe 22 können die Dosiergüte und Dosiergenauigkeit verbessert werden. Das bidirektionale Ventil 24 ist vorzugsweise ein Proportional-Druckregelventil vom Typ PDM.
-
Das Dosiersystem 10 entsprechend der ersten Ausführungsform weist weiterhin einen Druckluftanschluss 30 mit einem Regelventil 32 auf. Über den Druckluftanschluss 30 wird Druckluft in eine erste Druckluftleitung 34 geleitet. Die erste Druckluftleitung 34 ist über ein Absperrventil 38 mit der gemeinsamen Druckleitung 52 verbunden. Die erste Druckluftleitung 34 und das Absperrventil 38 sind in die Platte 20 integriert. Die benötigte Druckluft kann beispielsweise von einem aggregatseitig vorgesehenen Druckluftsystem oder einem Kompressor, insbesondere einem geregelten Kompressor, bereitgestellt werden. Demzufolge kann der Druckluftanschluss 30 an ein Druckluftsystem eines Industriemotors bzw. einen Kompressor angeschlossen sein. Vorzugsweise wird die Druckluft über einen Luftfilter (nicht gezeigt) geleitet. Hierdurch kann die gewünschte Reinheit und Partikelfreiheit der Druckluft gewährleistet werden, bevor diese in das Dosiersystem 10 eintritt.
-
Das Regelventil 32 ist ein gesteuertes Ventil zur Regelung der Druckluftversorgung des Dosiersystems 10. Das Regelventil 32 dient der Regelung und Steuerung, beispielsweise der Ein- und Abschaltung, der Druckluftversorgung für das gesamte oder einen Teil des Dosiersystems 10. Das Regelventil 32 kann dabei im Rahmen einer Steuerung angesteuert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dieses Ventil 32 zur Regelung der Druckluft im Rahmen eines offenen oder geschlossenen Regelkreises zu regeln.
-
Das Absperrventil 38 verhindert den Eintritt des Reduktionsmittels in die erste Druckluftleitung 34. Das Absperrventil 38 kann als ein Magnetventil und/oder als ein Rückschlagventil ausgeführt sein.
-
Nach Beendigung der Dosierung wird die erste Druckluftleitung 34 mit Druckluft beaufschlagt, sodass das Absperrventil 38 automatisch öffnet. Hierdurch kann mittels Druckluft die Druckleitung 52 einschließlich der Düse 60 von dem Reduktionsmittel befreit werden, sodass sowohl ein Auskristallisieren verbliebenen Reduktionsmittels als auch ein Gefrieren des Reduktionsmittels in der Druckleitung 52 einschließlich der Düse 60 verhindert werden kann. Über die erste Druckluftleitung 34 und das Absperrventil 38 erfolgt somit nach Beendigung der Dosierung ein Spülen bzw. eine Reinigung der Reduktionsmittel führenden Leitungen und Elemente des Dosiersystems 10 mittels Druckluft. Die zur Zerstäubung des Reduktionsmittels erforderliche Druckluft wird über die zweite Druckluftleitung 36 über ein separates Regelsystem bereitgestellt, welches nicht dargestellt ist.
-
3 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Reduktionsmitteldosiersystems 10. Die zweite Ausführungsform des Reduktionsmitteldosiersystems 10 unterscheidet sich von der in 2 gezeigten ersten Ausführungsform dadurch, dass das Dosiersystem 10 zusätzlich zu der ersten Druckluftleitung 34 eine zweite Druckluftleitung 36 aufweist, in die über den Druckluftanschluss 30 und das Regelventil 32 Druckluft geleitet wird. Die zweite Ausführungsform des Reduktionsmitteldosiersystems 10 unterscheidet sich von der in 2 gezeigten ersten Ausführungsform weiterhin dadurch, dass die Düse 60 eine luftunterstützte Zerstäuberdüse ist, die sowohl mit der zweiten Druckluftleitung 36 als auch mit der Druckleitung 52 verbunden ist.
-
Während der Dosierung wird die zur Aerosolbildung benötigte Druckluft über die zweite Druckluftleitung 36 zur luftunterstützten Zerstäuberdüse 60 geleitet. Das aus der Druckleitung 52 austretende Reduktionsmittel wird mittels der aus der zweiten Druckluftleitung 36 austretenden Druckluft zerstäubt. Die Druckluft kann somit kumulativ zur Zerstäubung des Reduktionsmittels im Abgasstrang des Verbrennungsmotors und zur Reinigung der Reduktionsmittel führenden Leitungen und Elemente nach Beendigung der Dosierung genutzt werden.
-
Bei der Düse 60 handelt es sich bei der in 3 gezeigten zweiten Ausführungsform um eine außenmischende Zweistoffdüse. Die Aerosolbildung erfolgt dabei dadurch, dass über zumindest eine erste Düsenöffnung einer solchen Düse 60 das über die Druckleitung 52 zugeführte Reduktionsmittel in den Abgastrakt eingespritzt wird. Über eine oder mehrere zweite Düsenöffnungen in einer solchen Düse 60 wird die über die Druckluftleitung 36 zugeführte Druckluft ebenfalls in den Abgastrakt eingeleitet, sodass das Reduktionsmittel außerhalb der Düse 60 mittels der Druckluft zerstäubt wird. Hierzu sind die zweiten Düsenöffnungen entsprechend angestellt und auf den Strahl des aus der Düse 60 austretenden Reduktionsmittels gerichtet. Durch die Aerosolbildung außerhalb der Düse 60 kann somit auf die Anordnung einer Mischkammer verzichtet werden.
-
Die Druckregelung sowie die Belegung der ersten und der zweiten Druckluftleitung 34 bzw. 36 auf der Ausgangsseite des Druckluftanschlusses 30 erfolgt mittels des Regelventils 32.
-
4 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Reduktionsmitteldosiersystems 10. Die dritte Ausführungsform des Reduktionsmitteldosiersystems 10 unterscheidet sich von der in 2 gezeigten ersten Ausführungsform dadurch, dass jede der Förderpumpen 22 das Reduktionsmittel an eine separate Druckleitung 54 abgibt. Jede der separaten Druckleitungen 54 weist einen Auslass 58 auf, der aus der Platte 20 herausgeführt wird und der Verbindung mit jeweils einer Düse 60 dient. Jede der separaten Druckleitungen 54 mündet demzufolge in einer separaten Düse 60. Somit können in der dritten Ausführungsform mehrere Düsen 60 mit dem Reduktionsmittel versorgt werden, während in der ersten Ausführungsform eine einzelne Düse 60 mit Reduktionsmittel versorgt wird.
-
Jede der Förderpumpen 22 saugt das Reduktionsmittel über die gemeinsame Saugleitung 45 aus dem Tank 40 an und gibt es in eine separate Druckleitung 54 ab. Die separaten Druckleitungen 54 sind vorzugsweise in die Platte 20 integriert und die Auslässe 58 sind in wärmeleitender Verbindung zu der Platte 20 mit dieser verbunden.
-
Je eine Überwachungseinheit 56 ist vorzugsweise stromab der Förderpumpen 22 in jeder separaten Druckleitung 45 angeordnet. Als Überwachungseinheit 56 kann ein Drucksensor zur Erfassung des Reduktionsmitteldruckes und/oder ein Temperatursensor zur Erfassung der Reduktionsmitteltemperatur und/oder ein Durchflusssensor angeordnet sein. Die Überwachungseinheiten 56 können in wärmeleitender Verbindung zu der Platte 20 auf dieser befestigt sein.
-
Das Dosiersystem 10 entsprechend der dritten Ausführungsform weist wie das Dosiersystem 10 entsprechend der ersten Ausführungsform gemäß 2 einen Druckluftanschluss 30 mit einem Regelventil 32 auf. Über den Druckluftanschluss 30 wird Druckluft in eine erste Druckluftleitung 34 geleitet. Jede der separaten Druckleitungen 54 ist über ein separates Absperrventil 38 mit der ersten Druckluftleitung 34 verbunden. Die erste Druckluftleitung 34 und die Absperrventile 38 sind vorzugsweise in die Platte 20 integriert.
-
Nach Beendigung der Dosierung wird die erste Druckluftleitung 34 mit Druckluft beaufschlagt, sodass die Absperrventile 38 automatisch öffnen. Hierdurch können mittels Druckluft die Druckleitungen 54 einschließlich der Düsen 60 von dem Reduktionsmittel befreit werden. Über die erste Druckluftleitung 34 und die Absperrventile 38 erfolgt somit nach Beendigung der Dosierung ein Spülen bzw. eine Reinigung der Reduktionsmittel führenden Leitungen und Elemente des Dosiersystems 10 mittels Druckluft.
-
Die zur Zerstäubung des Reduktionsmittels erforderliche Druckluft wird den Düsen 60 jeweils über die zweite Druckluftleitung 36 über ein separates Regelsystem bereitgestellt, welches nicht dargestellt ist.
-
5 zeigt eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform eines Reduktionsmitteldosiersystems 10. Die vierte Ausführungsform des Reduktionsmitteldosiersystems 10 unterscheidet sich von der in 4 gezeigten dritten Ausführungsform dadurch, dass das Dosiersystem 10 zusätzlich zu der ersten Druckluftleitung 34 eine zweite Druckluftleitung 36 aufweist, in die über den Druckluftanschluss 30 und das Regelventil 32 Druckluft geleitet wird. Die vierte Ausführungsform des Reduktionsmitteldosiersystems 10 unterscheidet sich von der in 4 gezeigten dritten Ausführungsform weiterhin dadurch, dass jede der Düsen 60 eine luftunterstützte Zerstäuberdüse ist, die sowohl mit der zweiten Druckluftleitung 36 als auch mit der Druckleitung 54 verbunden ist.
-
Während der Dosierung wird die zur Aerosolbildung benötigte Druckluft über die zweite Druckluftleitung 36 zur luftunterstützten Zerstäuberdüse 60 geleitet. Das aus der Druckleitung 54 austretende Reduktionsmittel wird mittels der aus der zweiten Druckluftleitung 36 austretenden Druckluft zerstäubt. Die Druckluft kann somit kumulativ zur Zerstäubung des Reduktionsmittels im Abgasstrang des Verbrennungsmotors und zur Reinigung der Reduktionsmittel führenden Leitungen und Elemente nach Beendigung der Dosierung genutzt werden. Die Druckluft wird aus der Druckluftleitung 34 über entsprechende Auslässe 39 zu den Düsen 60 geleitet.
-
Jede der Förderpumpen 22 saugt das Reduktionsmittel über die gemeinsame Saugleitung 45 aus dem Tank 40 an und gibt es in eine separate Druckleitung 54 ab. Die separaten Druckleitungen 54 sind in die Platte 20 integriert und die Auslässe 58 sind in wärmeleitender Verbindung zu der Platte 20 mit dieser verbunden. Den Förderpumpen 22 vorgeschaltet ist jeweils ein bidirektionales Ventil 24.
-
Bei den Düsen 60 handelt es sich in der in 5 gezeigten vierten Ausführungsform um außen mischende Zweistoffdüsen. Die Aerosolbildung erfolgt dabei dadurch, dass über zumindest eine erste Düsenöffnung einer solchen Zweistoffdüse 60 das über die Druckleitung 54 zugeführte Reduktionsmittel in den Abgastrakt eingespritzt wird. Über eine oder mehrere zweite Düsenöffnungen in einer solchen Düse 60 wird die über die Druckluftleitung 36 zugeführte Druckluft ebenfalls in den Abgastrakt eingeleitet, sodass das Reduktionsmittel außerhalb der Düse 60 mittels Druckluft zerstäubt wird. Hierzu sind die zweiten Düsenöffnungen entsprechend angestellt und auf den Strahl des aus der Düse 60 austretenden Reduktionsmittels gerichtet. Durch die Aerosolbildung außerhalb der Düsen 60 kann wiederum auf die Anordnung von Mischkammern verzichtet werden.
-
Durch die erfindungsgemäße Anordnung mehrerer parallel geschalteter Pumpen bei einem Reduktionsmitteldosiersystem kann dieses insbesondere bei einer vorteilhaften Verwendung von Gleichteilen für den Einsatz bei Großmotoren angepasst und skaliert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Reduktionsmitteldosiersystem
- 20
- Platte
- 22
- dosierende Förderpumpe
- 24
- bidirektionales Ventil
- 30
- Druckluftanschluss
- 32
- Regelventil
- 34
- erste Druckluftleitung
- 36
- zweite Druckluftleitung
- 38
- Absperrventil
- 39
- Auslass
- 40
- Tank
- 45
- Saugleitung
- 50
- Druckleitung
- 52
- Druckleitung
- 54
- Druckleitung
- 56
- Überwachungseinheit
- 58
- Auslass
- 60
- Düse
- 70
- Beheizungseinrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008013960 A1 [0002]
- DE 102009016810 A1 [0002]
- DE 102009040111 A1 [0002]
- DE 102012005486 B4 [0002]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- DIN 70070 [0004]
- DIN 70070 [0011]
- DIN 70070 [0023]