-
Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mit einem mechanischen Bedienelement und einem berührungssensitiven Bedienelement. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Betreiben des Kraftfahrzeugs durch die Bedienvorrichtung, durch das in Abhängigkeit von einer Bedienhandlung eines Benutzers eine Bedienfunktion aktiviert oder ein Wert einer Bedienfunktion ausgewählt werden kann.
-
Komfortelektronik und Design bilden immer wichtigere Schwerpunkte in Kraftfahrzeugen. Mit zunehmender Anzahl von bedienbaren Komfortsystemen beziehungsweise deren Funktionen liegt das Augenmerk verstärkt auf der Ausgestaltung der entsprechenden Bedienvorrichtung und deren Bedienelemente, also entsprechenden Elementen oder Gerätekomponenten, die eine Bedienhandlung eines Benutzers empfangen und in ein elektronisches Signal umwandeln können. Bedienelemente mit berührungssensitiven Oberflächen, sogenannte „Touchpads”, und berührungssensitive Bildschirme, sogenannte „Touchscreens” als kombinierte Bedien- und Anzeigegeräte, finden zunehmend Einzug in den Automobilbereich.
-
Bei der Bedienung von Touchscreens oder Touchpads für bestimmte Bedienvorgänge muss ein Benutzer jedoch sein Augenmerk, und dadurch seine Aufmerksamkeit, häufig auf komplizierte Menüs zum Auswählen von bestimmten Bedienfunktionen oder auf das Einstellen von Werten der Bedienfunktionen lenken und dabei erfassen, welche Bedienfunktion gerade von dem Touchscreen oder dem Touchpad angeboten wird. Andererseits bieten berührungssensitive Bedienelemente Vorteile wie zum Beispiel flachere Menüstrukturen und bessere und intuitivere Interaktionsmöglichkeiten wie zum Beispiel Straßenkarten.
-
Insbesondere Touchscreens bieten vielfältige Möglichkeiten für Anzeige- und Bedienkonzepte im Automobilbereich. Dabei entscheiden sich die Hersteller entweder zwischen einer Touchscreen-Bedienung oder einem Hardwarebedienteil mit zusätzlichen Anzeigen.
-
Wie bereits erwähnt, leidet auf Touchscreens die Blindbedienbarkeit, weil die Bedienflächen nicht „ertastet” werden können.
-
Aus der
DE 10 2010 010 574 A1 ist eine Bedienvorrichtung für ein Fahrzeug bekannt, die eine berührungssensitive Oberfläche und ein Einstellelement umfasst. Das Einstellelement ist auf der berührungssensitiven Berührfläche angeordnet und umfasst eine elektrisch leitfähige Grifffläche. Das Einstellelement kann als Drehsteller ausgestaltet sein und erfasst mithilfe der elektrisch leitfähigen Grifffläche eine Bedienhandlung des Benutzers.
-
Die
DE 10 2008 040 755 A1 beschreibt eine berührungsempfindliche Anzeigevorrichtung mit einem mechanischen Bedienelement, das auf die berührungsempfindliche Anzeigevorrichtung aufgelegt wird.
-
Ein durch einen Magneten positionierbarer Bedienknebel ist durch die
EP 2 251 884 A2 beschrieben. Der Bedienknebel weist dabei die magnetischen Elemente auf und verfügt somit über einen Teil der Sensorik, die zum Erfassen der Bedienhandlung notwendig ist. Ein Benutzer muss hierbei jedoch Zeit aufwenden, um den positionierbaren Bedienknebel richtig zu platzieren.
-
Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist das Bereitstellen einer unkomplizierten Bedienvorrichtung zum maximalen Ausschöpfen der Vorteile mechanischer und berührungssensitiver Bedienelemente.
-
Die Aufgabe wird von der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
-
Die Erfindung beruht auf dem Prinzip, ein mechanisches Bedienelement auf einem berührungssensitiven Bedienelement anzuordnen. Dabei ist das mechanische Bedienelement ortsfest auf einer Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements gelagert.
-
Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung dient zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs oder eines Geräts des Kraftfahrzeugs. Die Bedienvorrichtung ist dabei als Gerät oder Gerätekomponente zu verstehen, die eine Bedienhandlung eines Nutzers empfangen und sensorisch erfassen kann und ein elektronisches Signal zum Betreiben des Kraftfahrzeugs beziehungsweise des Geräts des Kraftfahrzeugs erzeugt. Mit anderen Worten kann die Bedienvorrichtung als Benutzerschnittstelle zwischen dem Benutzer und dem Kraftfahrzeug beziehungsweise dem Gerät verstanden werden.
-
Die Bedienvorrichtung weist eine Ausgabeeinrichtung auf, also ein Gerät oder eine Gerätekomponente, die zum optischen oder akustischen Ausgeben einer Information eingerichtet ist. Die Ausgabeeinrichtung kann dabei vorzugsweise einen Bildschirm umfassen. Die Ausgabeeinrichtung ist dazu ausgelegt, mindestens eine Bedienfunktion bereitzustellen, indem sie beispielsweise mindestens ein Anzeigeelement, zum Beispiel einen auswählbaren Link ausgibt.
-
Die Bedienvorrichtung weist weiterhin ein mechanisches Bedienelement und ein berührungssensitives Bedienelement auf. Ein Bedienelement ist dabei ein Element oder eine Komponente der Bedienvorrichtung, die dem Empfangen und/oder Erfassen der Bedienhandlung dient. Dabei weist die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung ein mechanisches Bedienelement auf, das beispielsweise als Drehsteller ausgestaltet sein kann, das dazu ausgelegt ist, die Bedienhandlung des Benutzers zu empfangen. Die Bedienvorrichtung weist weiterhin ein berührungssensitives Bedienelement auf, beispielsweise ein berührungssensitiver Bildschirm („Touchscreen”), das dazu ausgelegt ist, die von dem mechanischem Bedienelement empfangene Bedienhandlung sensorisch zu erfassen. Beispielhaft kann das mechanische Bedienelement von dem Benutzer gedreht werden, während das berührungssensitive Bedienelement das Drehen des mechanischen Bedienelements sensorisch erfassen kann.
-
Die Bedienvorrichtung weist ebenfalls eine Steuereinrichtung auf, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von der erfassten Bedienhandlung die mindestens eine Bedienfunktion zu aktivieren oder einen Wert der Bedienfunktion einzustellen. Eine Halteeinrichtung der Bedienvorrichtung, also ein Bauteil oder eine Bauteilkomponente zum Halten und/oder Lagern des mechanischen Bedienelements, lagert das mechanische Bedienelement auf einem Kontaktbereich einer Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements ortsfest. Hierdurch wird eine verlässliche Auswertung beispielsweise einer Rotation des Bedienelements erreicht, da es, im Gegensatz zu einer magnetischen Befestigung, nicht zu einem Verrutschen des mechanischen Bedienelements kommen kann.
-
Das mechanische Bedienelement kann von der Halteeinrichtung beispielsweise ortsfest auf dem Kontaktbereich, jedoch in sich drehbeweglich auf der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements angeordnet sein, sensiert aber selbst nicht eine beispielhafte durch ein Drehen empfangene Bedienhandlung. Das mechanische Bedienelement verfügt also über keine eigene Sensorik, ist also sensorlos. Diese Funktion wird von dem berührungssensitiven Bedienelement übernommen. Durch die Verwendung eines solchen mechanischen Bedienelements können die Vorteile eines mechanischen Bedienteils, zum Beispiel ein geringeres Ablenkungsrisiko, und die eines berührungssensitiven Bedienelements vereint werden. Die Kombination ermöglicht ebenfalls ein intuitives Bedienen unter Nutzung der eingangs genannten Vorteile des berührungssensitiven Bedienelements.
-
Vorzugsweise kann dabei das berührungssensitive Bedienelement als berührungssensitiver Bildschirm ausgestaltet sein, also die Ausgabeeinrichtung umfassen. Das mechanische Bedienelement kann zusätzlich derart ausgestaltet sein, dass der Kontaktbereich der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements für den Benutzer sichtbar ist. Hierdurch wird ein Verdecken des Kontaktbereichs durch das mechanische Bedienelement fast vollständig vermieden und dieser Bereich steht dem Benutzer weiterhin zur Verfügung.
-
In einer Weiterbildung kann das mechanische Bedienelement eine dem Benutzer zugewandte, zumindest teilweise transparente Oberfläche aufweisen, durch die der Kontaktbereich der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements für den Benutzer sichtbar ist. Beispielsweise kann also der beispielhafte Drehsteller als das mechanische Bedienelement eine Kappe mit einem transparenten Deckel oder mit einer transparenten Stirnseite aufweisen, so dass der Benutzer den Kontaktbereich weiterhin sehen kann, gleichzeitig aber auch die beispielhafte Kappe greifen oder drücken kann.
-
In einer weiteren Weiterbildung kann das mechanische Bedienelement einen Hohlkörper bilden, der durch eine Seitenwandung des mechanischen Bedienelements gebildet sein kann und einen Innenraum aufweisen, wobei der Kontaktbereich durch den Innenraum hindurch sichtbar ist. Mit anderen Worten kann das mechanische Bedienelement als Ring ausgestaltet sein. Bei dieser Variante hat der Benutzer zusätzlich den Zugriff auf den berührungssensitiven Kontaktbereich und erhält die Möglichkeit, den berührungssensitiven Kontaktbereich direkt zu bedienen.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung kann die Halteeinrichtung und/oder das mechanische Bedienelement ein Schrapelement aufweisen, das dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von der Bedienhandlung eine akustische Rückmeldung zu erzeugen. Ein Schrapelement ist dabei ein Bauteil oder ein Element der Halteeinrichtung und/oder des mechanischen Bedienelements, das idiofon ist, das heißt dessen Ton durch Schrapen auf einer zum Beispiel gezahnten oder stark gewellten Oberfläche erzeugt wird. Das Schrapelement erzeugt als Ganzes schwingend einen Klang oder enthält schwingungsfähige Teile, die den Klang erzeugen. Dabei fährt zum Beispiel ein nicht klingender Anteil über einen gezahnten, klingenden Anteil und wird abwechselnd durch die Zähne gehoben und gegen eine Oberfläche geschnellt. Gemäß einem anderen Beispiel kann das Schrapelement als elastischer klingender Körper ausgestaltet sein und über zum Beispiel einem gezahnten nicht klingenden Element fahren, um auf die gleiche Weise einen Klang zu erzeugen. Unter einem Schrapelement wird im Folgenden ebenfalls ein Element verstanden, bei dem der Klang durch Reibung auf zum Beispiel einer glatten Oberfläche erzielt werden kann. Das Schrapelement kann beispielsweise als Kunststoffplättchen ausgestaltet sein, das zum Beispiel bei einem Drehen des mechanischen Bedienelements an einer gezahnten Fläche entlang schrapt. Auf diese Weise kann eine akustische Rückmeldung erzeugt werden, die unabhängig von einer Abstufung beispielsweise eines durch die Bedienvorrichtung eingestellten Wertes erfolgen kann. Mit anderen Worten ist die akustische Rückmeldung unabhängig von einer Abstufung der Bedienung des mechanischen Bedienelements und benötigt keine Elektronik.
-
Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung kann die Halteeinrichtung schwenkbar gelagert sein. Dies ermöglicht ein Verfahren des mechanischen Bedienelements von einer ersten Position auf der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements in eine zweite Position auf der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements. Dadurch kann beispielsweise in einem Menü von verschiedenen Bedienfunktionen durch Verschwenken der Halteeinrichtung und damit durch Ändern der Position des mechanischen Bedienelements auf dem berührungssensitiven Element diejenige Bedienfunktion ausgewählt werden, die der Benutzer bedienen möchte.
-
Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben des Kraftfahrzeugs durch die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen, umfassend die Schritte:
- – durch die Ausgabeeinrichtung der Bedienvorrichtung Bereitstellen der mindestens einen Bedienfunktion,
- – Empfangen der Bedienhandlung durch das mechanische Bedienelement,
- – sensorisches Erfassen der empfangenen Bedienhandlung durch das berührungssensitive Bedienelement, und
- – in Abhängigkeit von der erfassten Bedienhandlung Einstellen eines Wertes der mindestens einen Bedienfunktion oder Aktivieren der mindestens einen Bedienfunktion durch die Steuereinrichtung der Bedienvorrichtung.
-
Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
-
Gemäß weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das die Empfangen der Bedienhandlung durch Bewegen des mechanischen Bedienelements erfolgen, weiterhin umfassend den Schritt, dass durch ein Schrapelement der Halteeinrichtung und/oder des mechanischen Bedienelements ein Erzeugen einer akustischen Rückmeldung in Abhängigkeit von dem Bewegen des mechanischen Bedienelements erfolgen kann. Auch hier ergeben sich die bereits oben beschriebenen Vorteile.
-
In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass ein Schwenken der Halteeinrichtung zum Verfahren des mechanischen Bedienelements von einer ersten Position auf der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements in eine zweite Position der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements erfolgen kann, und, in Abhängigkeit von der zweiten Position, ein Auswählen einer weiteren Bedienfunktion. Auch hierzu wurden die entsprechenden Vorteile bereits oben beschrieben.
-
Die oben beschriebene Aufgabe wird unter Erreichen der bereits beschriebenen Vorteile ebenfalls gelöst von einem Kraftfahrzeug, vorzugsweise einem Kraftwagen wie beispielsweise einem Personenkraftwagen, aufweisend eine Bedienvorrichtung nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen.
-
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen noch einmal durch konkrete Ausführungsbeispiele näher erläutert. Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar. Funktionsgleiche Elemente weisen in den Figuren dieselben Bezugszeichen auf. Es zeigt:
-
1 eine schematische Skizze zu einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung sowie zu einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
-
2 eine schematische Skizze zu einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung.
-
Die 1 zeigt schematisch das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines ersten Ausführungsbeispiels.
-
Dazu zeigt die 1 ein Kraftfahrzeug 10, das vorzugsweise als Personenkraftwagen ausgestaltet sein kann. Eine Bedienvorrichtung 12, die beispielsweise als Gerätekomponente eines Infotainmentsystems ausgestaltet sein kann, umfasst dabei ein berührungssensitives Bedienelement 14 und ein mechanisches Bedienelement 16. Die Bedienvorrichtung 12 umfasst weiterhin eine Steuereinrichtung 18, die mittels einer dem Fachmann geläufigen Datenkommunikationsverbindung 20, beispielsweise einem Bussystem des Kraftfahrzeugs, mit beispielsweise einem Komfortsystem 22 verbunden sein kann. Das Komfortsystem 22 kann beispielsweise als Klimaanlage oder als Radio des Kraftfahrzeugs 10 ausgestaltet sein. Die Bedienvorrichtung 12 kann dabei beispielhaft zum Betreiben oder Steuern des Komfortsystems 22 dienen, und damit zum Betreiben des Kraftfahrzeugs 10. Alternativ kann mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens jedoch auch die Bedienvorrichtung 12 selbst betrieben oder gesteuert werden, zum Beispiel zum Auswählen von einer Bedienfunktion in einem Bedienmenü.
-
Das berührungssensitive Bedienelement 14 kann vorzugsweise als berührungssensitiver Bildschirm ausgestaltet sein. Alternativ kann das berührungssensitive Bedienelement 14 als eine berührungssensitive Oberfläche ohne Bildschirmfunktion ausgestaltet sein, also sogenanntes „Touchpad”. Im Beispiel der 1, also in der beispielhaften Ausgestaltung als berührungssensitiver Bildschirm, umfasst das berührungssensitive Bedienelement 14 ebenfalls die Ausgabeeinrichtung 24 der Bedienvorrichtung 12, die in diesem Fall zum Ausgeben einer bildlichen Information eingerichtet ist. Alternativ zu dem Beispiel der 1 kann die Ausgabeeinrichtung 24 auch beispielsweise einen Lautsprecher umfassen, der mit der Steuereinrichtung 18 verbunden sein kann. Die Steuereinrichtung 18 ist definiert als Bauteil ihrer Gerätekomponente, die zum Umwandeln und Erzeugen von Steuersignalen ausgerichtet ist, und die beispielsweise als Mikrocontroller ausgestaltet sein kann.
-
Das mechanische Bedienelement 16 kann vorzugsweise als Drehsteller ausgestaltet sein, als Alternative kann das mechanische Bedienelement 16 als Dreh-Drücksteller oder Taster oder Schieber oder ein anderes derartiges dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannten Bedienelement ausgestaltet sein. Im Unterschied zu den Bedienelementen des Stands der Technik ist das mechanische Bedienelement 16 jedoch ohne eigene Sensorik und/oder Elektronik ausgestattet. Die Bedienvorrichtung 12 weist weiterhin eine Halteeinrichtung 26 auf, die beispielsweise als Schwenkarm oder als Bügel ausgestaltet sein kann. Im Beispiel der 1 kann dabei beispielsweise ein Befestigungsmittel 28 der Halteeinrichtung 26, beispielsweise ein Sockel, an einem Gehäuse der Bedienvorrichtung 12 angeordnet sein, der die Halteeinrichtung 26 zum Beispiel drehbar lagern kann und zum Beispiel ein Befestigungsmittel zum Arretieren der Halteeinrichtung 26 aufweisen kann. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass zum Beispiel durch Drücken des Befestigungsmittels 28 die Halteeinrichtung 26 zum Beispiel kraftschlüssig an dem Gehäuse befestigt werden kann, während eine solche Befestigung durch beispielsweise Ausrasten des Befestigungsmittels 28 durch Anheben gelöst werden kann, so dass die Halteeinrichtung 26 geschwenkt werden kann. In der 1 ist eine solche beispielhafte Schwenkbewegung der Halteeinrichtung 26 durch den Pfeil B veranschaulicht, wodurch das an der Halteeinrichtung 26 angeordnete mechanische Bedienelement 16 von einer ersten Position 1 in eine weitere Position 2 verfahren werden kann. Die Halteeinrichtung 26 und das mechanische Bedienelement 16 sind in der zweiten Position dabei gestrichelt dargestellt.
-
Die Halteeinrichtung 26 dient zum ortsfesten Lagern des mechanischen Bedienelements 16 auf einem Kontaktbereich der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements 14. In der ersten beispielhaften Position 1 der 1 kann so beispielsweise eine erste Bedienfunktion aktiviert oder ausgewählt werden, beispielsweise zum Einstellen einer Temperatur mithilfe einer Klimaanlage als Komfortsystem 22, und in der Position 2 eine Bedienfunktion 2, die beispielsweise zum Einstellen eines Werts einer Lautstärke eines Lautsprechers des Kraftfahrzeugs 10 dienen kann. Ist das Halteeinrichtung 26 verankert und damit das mechanische Bedienelement 16 ortsfest gelagert, so kann das mechanische Bedienelement 16 eine Bedienhandlung empfangen, beispielsweise ein Drehen des mechanischen Bedienelements, das durch den Pfeil D veranschaulicht ist.
-
Um den Kontaktbereich 29, auf dem das mechanische Bedienelement 16 aufliegen kann, weiterhin zu nutzen, kann das mechanische Bedienelement zum Beispiel aus einem transparenten Kunststoff geformt sein, so dass ein Benutzer der Bedienvorrichtung 12 durch den Kunststoff hindurch den Kontaktbereich 29 sehen kann. Im Beispiel der 1 zeigt dabei beispielsweise der Kontaktbereich 29 eine Information an, die dem Benutzer mitteilt, dass er gerade eine Temperatur einstellt („°C”). Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass auf dem Kontaktbereich ein gerade eingestellter Wert angezeigt werden kann. Auf den die Bedienfunktion 2 anzeigenden Kontaktbereich kann beispielsweise eine Information angezeigt werden, dass hier eine Lautstärke eingestellt werden kann („Vol”). In einem ersten Verfahrensschritt S1 stellt die Ausgabeeinrichtung 24 die beispielhaften Bedienfunktionen 1 und 2 bereit.
-
Alternativ kann hier vorgesehen sein, dass das mechanische Bedienelement 16 beispielsweise als Ring ausgestaltet sein kann, durch den Benutzer die Oberfläche des Kontaktbereichs 29 sehen kann. Geeignete Formgebungsverfahren zum Herstellen eines solchen mechanischen Bedienelements 16 sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt. Das mechanische Bedienelement 16 kann alternativ als Platte ausgestaltet sein, die beispielsweise über eine Schiene an der Halteeinrichtung 26 entlang eines von der Oberfläche des berührungssensitiven Bedienelements 14 angezeigten Bargraphen geschoben werden kann. Nach Empfangen der Bedienhandlung D (S2) des Benutzers durch das mechanische Bedienelement, also nach dem beispielhaften Drehen oder dem beispielhaften Schieben, erfasst das berührungssensitive Bedienelement 14 durch beispielsweise eine kapazitive Matrix die Bedienhandlung und erzeugt ein Signal, das die Bedienhandlung beschreiben kann. Das Signal kann dann an die Steuereinrichtung 18 übertragen werden (S3). Die Steuereinrichtung 18 kann dann ein entsprechendes Steuersignal erzeugen und an das Komfortsystem 22 oder eine Komponente der Bedienvorrichtung 12 übertragen (S4).
-
Die 2 veranschaulicht schematisch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung 12, die beispielsweise als Bedienvorrichtung 12 aus dem Beispiel der 1 ausgestaltet sein kann. Dabei wird im Folgenden nur auf die Unterschiede eingegangen. In einem Querschnitt zeigt dabei die 2 das mechanische Bedienelement 16 und die Halteeinrichtung 26. Das Halteeinrichtung 26 kann beispielsweise als Bügel ausgestaltet sein, der das mechanische Bedienelement 16 beispielsweise in einem mittigen Bereich eines Körpers des mechanischen Bedienelements 16 umgreifen kann. Hierzu kann in der Halteeinrichtung 26 beispielsweise eine Durchtrittsöffnung oder ein Loch vorgesehen sein, durch den der mittige Bereich des mechanischen Bedienelements 16 gesteckt werden kann. Die Halteeinrichtung 26 kann dabei starr verankert oder drehbar gelagert sein. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Halteeinrichtung 26 in einem Radius schwenkbar angeordnet sein kann.
-
Es kann vorgesehen sein, dass ein Körper des mechanischen Bedienelements 16 einen Zeiger oder eine Gewichtung aufweisen kann, die beispielsweise einen auf dem berührungssensitiven Bedienelement 14 dargestellten Skalenring oder Bargraphen einen gerade eingestellten Wert anzeigen kann. Zwischen dem mechanischen Bedienelement 16 und dem berührungssensitiven Bedienelement 14 kann ein Sensorelement 30 angeordnet sein, wie beispielsweise ein Ring aus einem kapazitiv auslösenden Material, beispielsweise aus Silber. Ein solches Material ist dem Fachmann aus dem Stand der Technik zum Herstellen von sogenannten Touchscreen-Handschuhen bekannt. Der beispielhafte Ring kann zum Beispiel an einer Unterseite des mechanischen Bedienelements 16 oder auf dem Kontaktbereich 29 des berührungssensitiven Bedienelements 14 fest angeordnet sein.
-
Die 2 zeigt ebenfalls ein Schrapelement 32, das beispielsweise ein Plättchen 36 an der Halteeinrichtung 26 und eine Zahnreihe 34 an dem mechanischen Bedienelement 16 aufweisen kann, wobei die beispielhafte Zahnreihe 34 kranzförmig an dem Bedienelement 16 angeordnet sein kann. Bei einer Drehbewegung S1 kann so das Plättchen 36 über die Zahnreihe 34 schrapen und einen Klang als akustische Rückmeldung erzeugen. Mit anderen Worten kann das Schrapelement 32 eine Klickmechanik der Halterung und/oder des mechanischen Bedienelements 16 umfassen. Alternativ kann das Schrapelement 32 auch ein Rastelement, also beispielsweise einen Rastzahn, aufweisen, der bei einem Drehen S1 durch eine Reihe von Vertiefungen gezogen werden kann. Alternativ kann das Schrapelement 32 beispielsweise ein Kugellager aufweisen, das derart ausgestaltet sein kann, dass bei einem Bewegen des mechanischen Bedienelements 16 einen Klang erzeugen kann, oder eine Einrichtung, bei der ein Klang erzeugt und über einen Lautsprecher des Kraftfahrzeugs 10 ausgegeben werden kann.
-
Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 12 kann beispielsweise in einem Infotainmentsystem oder in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs 10 verbaut sein. Mit der Bedienvorrichtung 12 kann beispielsweise ein Lautstärkeregler, ein Bedienmenü oder eine Liste von Bedienfunktionen 1, 2, eine Temperatur oder eine Gebläsestärke aktiviert und/oder eingestellt werden.
-
Die oben angeführten Ausführungsbeispiele verdeutlichen das Prinzip der Erfindung, ein mechanisches Bedienelement 16, beispielsweise einen Hardware-Drehsteller, auf einem berührungssensitiven Bedienelement 14, beispielsweise einem Touchscreen, bereitzustellen. Durch die Verwendung des mechanischen Bedienelements 16, welches auf dem berührungssensitiven Bedienelement 14 angebracht werden kann, können die Vorteile des mechanischen Bedienelements 16, das heißt zum Beispiel ein geringeres Ablenkungsrisiko, und die des berührungssensitiven Bedienelements 14 vereint werden.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann auf dem berührungssensitiven Bedienelement 14, beispielsweise einem Touchscreen, das mechanische Bedienelement 16, beispielsweise ein Drehsteller, platziert werden, welche durch beispielsweise ein kapazitiv auslösendes Sensorelement 30 eine Reaktion auf dem berührungssensitiven Bedienelement 14 hervorrufen kann. Das mechanische Bedienelement 16 kann zum Beispiel am Rande des berührungssensitiven Bedienelements befestigt werden, zum Beispiel mit einem Arm als Halteeinrichtung 26. Das mechanische Bedienelement 16 kann beispielsweise frei drehbar sein und so zum Beispiel Werte auf dem berührungssensitiven Bedienelement 14 einstellen.
-
Mit anderen Worten kann gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein Drehsteller als mechanisches Bedienelement 16 selber keine Drehung sensieren. Eine Messung der beispielhaften Drehbewegung erfolgt über das berührungssensitive Bedienelement 14. Demnach ist das mechanische Bedienelement 16 auf dem berührungssensitiven Bedienelement 14 aufgesetzt. Eine Kontaktierung zu dem berührungssensitiven Bedienelement 14 kann beispielsweise über kapazitiv leitendes Material hergestellt werden. Die beispielhafte Drehbewegung S1 wird dann von dem berührungssensitiven Bedienelement 14 selbst erfasst. Das mechanische Bedienelement 16 kann zum Beispiel innen hohl sein. Dadurch können beispielsweise Touchscreen-Inhalte in dem mechanischen Bedienelement 16 angezeigt werden.
-
Durch die Position des mechanischen Bedienelements 16 ergibt sich der Vorteil, dass es blind bedienbar ist. Ein weiterer Vorteil ist dementsprechend auch die zumindest teilweise Blindbedienbarkeit der Bedienvorrichtung 12. Ein Verrutschen während der Bedienung ist dadurch nicht möglich. Dies mindert die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbedienung. Zudem ist durch eine Verbindung von Halteeinrichtung 26 und mechanischem Bedienelement 16 die Möglichkeit gegeben, das mechanische Bedienelement 16 mit zum Beispiel einer Haptik und einer Akustik auszustatten. Die Verwendung von entsprechenden Lagern kann dies ermöglichen.
-
Eine Mechanik als Schrapelement 32, beispielsweise zwischen der Halteeinrichtung 26 und dem mechanischen Bedienelement 16, kann dabei zum Beispiel ein typisches Klicken eines Drehstellers erzeugen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102010010574 A1 [0006]
- DE 102008040755 A1 [0007]
- EP 2251884 A2 [0008]