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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überwachen eines Huftiers sowie ein Verfahren zum Überwachen eines Huftiers.
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Bei Huftieren wie beispielsweise Pferden, die für die Freizeitgestaltung oder für den Turnierbetrieb genutzt werden, liegt oftmals eine besonders enge Bindung zwischen der Tierhalterin/dem Tierhalter und dem Tier vor. Gleichzeitig sind diese Tiere aber oft abseits von den ständigen Zugriffsmöglichkeiten des Tierhalters untergebracht, so dass ein großer Wunsch des Halters danach besteht, sich aus der Ferne von einem einwandfreien Gesundheitszustand des Tieres zu vergewissern. Insbesondere bei Pferden ist z. B. die gesundheitlich kritische Situation einer Kolik weit verbreitet, die ein schnelles medizinisches Eingreifen erfordert.
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Aus der Technik sind daher Überwachungssysteme für den Gesundheitszustand von Huftieren bekannt, die sich eines oder mehrerer am Huftier zu befestigenden Sensoren bedienen, wobei die Signale der Sensoren an eine Verarbeitungsschaltung ausgegeben werden, die ihrerseits die Sensorsignale nach einer geeigneten Signalauswertung an eine Sendeeinrichtung überträgt. Von dort werden die Sensorsignale an eine Gegenstelle übermittelt.
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Aus der
EP 2 196 086 A1 beispielsweise ist eine Überwachungsvorrichtung bekannt, das sich der Auswertung mehrerer Sensoren bedient. Mindestens zwei Sensorsignale müssen hierbei einem Grenzwertkriterium genügen, bevor ein Alarmzustand angenommen wird, um die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen herabzusetzen.
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Neben anderen Möglichkeiten der Ausgabe eines entsprechenden Signals im Alarmzustand sieht die
EP 2 196 086 A1 nun vor, dass mittels eines GSM-Moduls unmittelbar eine bidirektionale drahtlose Signalverbindung mit einer Gegenstelle aufgebaut wird. Insbesondere wird der Aufbau einer leitungsvermittelten Verbindung beschrieben, wobei im Alarmfall die Umgebungsgeräusche des überwachten Tiers an die Gegenstelle übertragen werden.
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Auch wenn die Gefahr einer Fehlalarmierung durch die aus dem Stand der Technik bekannten Überwachungsvorrichtungen reduziert wird, so besteht weiterhin das Problem, dass der Energieverbrauch der Überwachungsvorrichtung und die Strahlungsbelastung des Huftieres mit elektromagnetischer Strahlung während einer solchen Verbindung stark ansteigen. Infolgedessen stehen die Überwachungsinformationen ggf. zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung, wenn sich z. B. der Akku der Überwachungsvorrichtung bei einer solchen Verbindung erschöpft. Außerdem wird das Huftier möglicherweise unnötig der zur Aufrechterhaltung der Verbindung notwendigen elektromagnetischen Strahlung ausgesetzt.
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Dies gilt nicht nur für den Fall einer immer noch möglichen Fehlalarmierung, sondern auch dann, wenn sich eine Bedienperson an der Gegenstelle aufgrund der Umstände dazu entschließen sollte, auf eine derartige Verbindung zum gegenwärtigen Zeitpunkt verzichten zu wollen. Das kann z. B. dann der Fall sein, wenn sich das Huftier sehr weit entfernt von der Bedienperson an der Gegenstelle aufhält und die Bedienperson die Signale zunächst mit einem Tierarzt abklären möchte, bevor eine derart energieverbrauchende und strahlungsbelastende Maßnahme erwogen wird.
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Wenn – wie bei der herkömmlichen Lösung – ein reguläres GSM-Modul zum Einsatz kommt, besteht zudem das Problem, dass dieses bei Ortsveränderungen des Huftiers häufig mit einer Basisstation in Kontakt treten muss, um sich bei dieser ein- bzw. auszubuchen. Auch hierdurch wird Energie verbraucht, und das Huftier wird mit Strahlung belastet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Überwachen eines Huftiers derart weiterzubilden, dass der Energieverbrauch und die Strahlungsbelastung gesenkt werden. Bezogen auf das Verfahren liegt der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Überwachen eines Huftiers mit niedrigem Energieverbrauch und niedriger Strahlungsbelastung anzugeben.
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Bezogen auf die Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Überwachen eines Huftiers mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1. Bezogen auf das Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Überwachen eines Huftiers mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 10.
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Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zum Überwachen eines Huftiers, insbesondere eines Pferdes, wobei die Vorrichtung folgendes aufweist:
mindestens einen Sensor;
mindestens eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen des mindestens einen Sensors am Huftier;
mindestens eine Verarbeitungseinrichtung, die signalmäßig mit dem mindestens einen Sensor verbunden ist; und
mindestens eine portable Energieversorgungseinrichtung, vorzugsweise einen Lithium-Ionen-Akku,
wobei die Verarbeitungseinrichtung eine funkgestützte Kommunikationseinrichtung aufweist, die dazu ausgelegt ist, beim Empfang eines Verarbeitungssignals von der Verarbeitungseinrichtung paketvermittelt ein Sendesignal an eine Gegenstelle zu übertragen, wobei sich das Sendesignal auf den mindestens einen Sensor bezieht.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung liegen auf der Hand.
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Dadurch, dass eine paketvermittelte Übertragung des Sendesignals vorgesehen ist, wird nicht automatisch eine länger andauernde, insbesondere leitungsvermittelte bidirektionale Verbindung initiiert, so dass der Energieverbrauch und die Strahlungsbelastung gesenkt werden.
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Eine Bedienperson an der Gegenstelle, beispielsweise der Tierhalter, kann sich anhand des paketvermittelt übertragenen Inhalts des Sendesignals zunächst ein Bild von der Lage machen, da sich das Sendesignal mittelbar oder unmittelbar auf die Ausgabe des mindestens einen Sensors bezieht.
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Die Kommunikationseinrichtung kann hierbei wiederum eine GSM-gestützte Kommunikationseinrichtung sein. Die Gegenstelle im Sinne der Erfindung bildet dann nicht physisch unmittelbare Gegenstelle, z. B. die Basisstation der Funkzelle, sondern die logische Gegenstelle, z. B. also ein mobiles Endgerät einer Bedienperson. In jedem Fall wird jedoch auch eine solche GSM-gestützte Kommunikationseinrichtung nicht durchgehend betrieben, sondern nur dann im paketvermittelnden Modus verwendet, wenn das Verarbeitungssignal von der Verarbeitungseinrichtung empfangen wird, wenn also eine Signalübertragung stattfinden soll.
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Die signalmäßige Verbindung zwischen der Verarbeitungseinrichtung und dem mindestens einen Sensor erfolgt erfindungsgemäß bevorzugt mittels regulärer Verdrahtung, ggf. auch mittels energie- und strahlungsarmen Nahbereichsfunks.
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Die Verarbeitungsschaltung führt eine Vorab-Auswertung des Sensorsignals bzw. der Sensorsignale durch, um zu bestimmen, ob oder ob nicht das Sendesignal an die Kommunikationseinrichtung ausgegeben werden soll. In bevorzugter Weise wird erfindungsgemäß erst dann, wenn das Sendesignal ausgegeben wird, die Kommunikationseinrichtung aktiviert. Dadurch können die Verarbeitungsschaltung und die Sensoren sehr energiearm arbeiten, bis eine Übertragung an die Gegenstelle erfolgen soll.
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Das Sendesignal kann hierbei die Sensorsignale selbst enthalten; alternativ oder zusätzlich kann es auch mittels der Verarbeitungseinrichtung vorverarbeitete Sensorsignale, ein oder mehrere Alarmsignale und/oder Protokolldaten zur Kommunikation enthalten.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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So ist es beispielsweise vorgesehen, dass die Verarbeitungseinrichtung dazu ausgelegt ist, nach dem Ausgeben des Verarbeitungssignals die Kommunikationseinrichtung über einen vorab festgelegten oder festlegbaren Zeitraum hinweg in einem Empfangsmodus zu betreiben, um bei Empfang eines Aktivierungssignals von der Gegenstelle in einen bidirektionalen Kommunikationsmodus mit der Gegenstelle zu wechseln.
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Hierbei ist es möglich, dass dann, wenn z. B. eine Bedienperson an der Gegenstelle anhand der übermittelten Daten eine Notwendigkeit dazu erkennt, eine eingehendere Überwachung des Huftiers eingeleitet wird. Hierzu wird dann im Zuge des bidirektionalen Kommunikationsmodus eine zumindest vorübergehend stehende Verbindung zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und der Gegenstelle aufgebaut, wobei die Bedienperson eine Übermittlung von Sensordaten und/oder von mittels der Verarbeitungseinrichtung vorverarbeiteten Sensordaten gezielt anfordern kann. Diese gezielte Übermittlung kann beispielsweise auch fortlaufend erfolgen.
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Mit anderen Worten: Wenn sich die Bedienperson, beispielsweise der Tierhalter oder ein die Rekonvaleszenz eines Huftiers überwachender Tierarzt, anhand der Daten, die sie über das (erste) Sendesignal erhalten hat, für eine genauere Beobachtung der Situation entscheidet, dann veranlasst sie mittels ihres Endgerätes (der Gegenstelle) den Wechsel in den bidirektionalen Kommunikationsmodus. Nachdem das hierzu erforderliche Aktivierungssignal ausgesendet worden ist, kann sie dann geeignet Einfluss auf die Übermittlung weiterer Messwerte nehmen, ggf. die Entscheidungskriterien der Verarbeitungseinrichtung weiter anpassen oder dergleichen.
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Dadurch, dass die Kommunikationseinrichtung nur innerhalb des vorab festgelegten oder festlegbaren Zeitraums im Empfangsmodus betrieben wird, um auf das Aktivierungssignal zu reagieren bzw. dieses an die Verarbeitungseinrichtung weiterleiten zu können, kann sie nach Ablauf dieses Zeitraums wieder in einen energiesparenderen Modus gebracht werden, beispielsweise deaktiviert werden. Dadurch wird die Betriebszeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter verbessert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Verarbeitungseinrichtung dazu ausgelegt ist, das Verarbeitungssignal in wiederkehrenden periodischen Intervallen auszugeben.
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In diesem einfachen Fall kann damit erreicht werden, dass der Gegenstelle, also der Bedienperson, in festgelegten Intervallen ein momentaner Bericht des überwachten Huftiers übermittelt wird. Werden dann von Seiten der Bedienperson Anomalien festgestellt, hat sie dann z. B. innerhalb des vorab festgelegten oder festlegbaren Zeitraums, in welchem die Kommunikationseinrichtung im Empfangsmodus betrieben wird, die Möglichkeit, weitere Daten anzufordern.
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Im Gegensatz zu den herkömmlichen Lösungen wird das Sendeverhalten der Kommunikationseinrichtung bei einer derartigen periodischen Ausgabe des Verarbeitungssignals nicht durch externe Faktoren beeinflusst. So wird dann, wenn z. B. ein GSM-Modul zum Einsatz kommt, nicht stets gesendet (und Energie verbraucht), wenn das Huftier von einem Funkzellenbereich in einen anderen wechselt. Dadurch wird die Betriebszeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter verbessert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Verarbeitungseinrichtung dazu ausgelegt ist, das Verarbeitungssignal auszugehen, wenn mindestens ein vorab festgelegter oder festlegbarer Sensor-Schwellenwert eines von dem mindestens einen Sensor an die Verarbeitungseinrichtung übertragenen Signals überschritten oder unterschritten wird, vorzugsweise über einen vorab festgelegten oder festlegbaren Zeitraum über- oder unterschritten wird.
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Hierdurch wird eine Vorauswahl meldewürdiger Ereignisse durch die Verabeitungseinrichtung getroffen. In diesem Fall erfolgt jedenfalls ein Sendevorgang. Falls dieses Kriterium einzeln zum Einsatz kommt, kann der Energieverbrauch weiter gesenkt werden, was die Betriebszeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter verbessert.
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Es ist aber auch denkbar, dieses Kriterium zusammen mit der oben beschriebenen periodischen Übermittlung zu verwenden. In diesem Fall ist eine Zugriffnahme der Bedienperson, also eine Anforderung weiterer Daten, in dem Zeitfenster nach einer derartigen periodischen Übermittlung weiter möglich. Es ist jedoch gleichzeitig sichergestellt, dass durch die Vorauswahl meldewürdiger Ereignisse durch die Verarbeitungseinrichtung auch kritische Ereignisse gesondert gemeldet werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Verarbeitungseinrichtung dazu ausgelegt ist, das Verarbeitungssignal auszugeben, wenn sie mittels einer Vergleichsverarbeitung, vorzugsweise mittels eines Mustervergleichs, eine zumindest teilweise Übereinstimmung oder Annäherung an mindestens einen charakteristischen vorab festgelegten oder festlegbaren Sensor-Musterverlauf ermittelt.
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Wiederum kann dies isoliert oder auch zusätzlich zur oben beschriebenen periodischen Übermittlung zum Einsatz kommen. Gleichzeitig ist auch eine Kombination mit der oben beschriebenen Schwellenwertlösung denkbar.
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Ein geeigneter Mustervergleich kann beispielsweise durch eine zeitbezogene Korrelation oder eine zeitbezogene Distanzbestimmung nach einer Hauptkomponenten-Analyse erfolgen.
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Hierdurch kann die Erkennungsgenauigkeit eines meldewürdigen Ereignisses weiter verbessert werden, so dass nur dann ein Sendevorgang erfolgen muss, wenn dieser wirklich notwendig ist. Dadurch wird die Betriebszeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter verbessert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass der mindestens eine Sensor mindestens zwei und vorzugsweise mindestens drei Sensoren aus der folgenden Gruppe aufweist:
Herzschlagsensor;
Fellfeuchtesensor;
Beschleunigungssensor; und
Temperatursensor.
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Eine derartige Kombination von Sensoren stellt sicher, dass das Auftreten von Fehlalarmen weiter reduziert wird, was letztlich wiederum die Betriebszeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter verbessert.
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So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass nur dann, wenn der Herzschlagverlauf über einen bestimmten Zeitraum ein bestimmtes Muster zeigt, und gleichzeitig auch die Fellfeuchte über einen bestimmten Zeitraum gemäß einem Musterverlauf ansteigt, auf das Vorliegen einer kritischen Situation geschlossen wird, z. B. eine Kolik bei einem Pferd.
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Beispielsweise kann erst dann, wenn über einen Zeitraum länger als 10 Minuten die Herzfrequenz über einen Schwellenwert erhöht ist, auf den Musterverlauf auch des Fellfeuchtesensors zugegriffen werden. Erst dann, wenn auch hier eine Anomalie festgestellt wird, wird ein Sendevorgang initiiert.
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Durch das kaskadenartige Hinzuschalten weiterer Sensoren wird der Energieverbrauch abermals optimiert.
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Das Hinzunehmen einer weiteren Sensorgröße, z. B. eines Beschleunigungssensors, verbessert diese Erkennungsgenauigkeit nochmals.
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Es kann damit zum Beispiel sicher delektiert werden, ob sich das Pferd bereits wälzt oder mit seinen Hufen gegen andere Körperteile tritt, was ein Anzeichen für eine derartige Anomalie, z. B. eine Kolik, sein kann.
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Es ist dann aber selbstverständlich auch möglich, weitere – nicht unmittelbar auf den Gesundheitszustand bezogene – Sensoren hinzuzuschalten und deren Signal bedarfsweise zusammen mit dem Sendesignal zu übermitteln. Beispielsweise kann es für weitläufige Weideflächen vorteilhaft sein, auch ein ortsbezogenes Signal (GPS oder dergleichen) mitzuübermitteln.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass die mindestens eine Befestigungseinrichtung ein Gurt, insbesondere ein Halsgurt, aus einem widerstandsfähigen, biokompatiblen Material ist, an dessen dem Huftier zugewandter Seite der mindestens eine Sensor angeordnet ist.
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Durch einen derartigen Gurt wird die Handhabungssicherheit und -einfachheit verbessert. Er kann typischerweise eine Breite von ca. 5,5 cm und eine Länge von ca. 90 cm aufweisen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Gurt an mindestens einer Position und vorzugsweise an zwei Positionen jeweils einen elastischen Bereich aufweist, und/oder dass der Gurt mindestens einen bei mechanischer Überbeanspruchung nachgebenden Bereich aufweist.
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Durch den nachgebenden Bereich wird die Gefahr vermindert, dass sich das Huftier bei Rangeleien oder dergleichen verletzt, beispielsweise stranguliert. Durch den elastischen Bereich wird gleichzeitig ein enges Anliegen der Sensoren am Körper sichergestellt, was die Erkennungssicherheit verbessert. Ggf. sind die Eigenschaften dieser Bereiche auch kombiniert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass die mindestens eine Befestigungseinrichtung an der dem Huftier abgewandten Seite mindestens eine mit der portablen Energieversorgungseinrichtung verbundene oder verbindbare Energiezufuhreinrichtung, vorzugsweise eine induktiv ankoppelbare Energiezufuhreinrichtung und/oder eine Solarzelle, aufweist.
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Hierdurch wird die Betriebszeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beträchtlich erhöht. Hält sich das Huftier tagsüber auf einer Weide auf, so kann die Solarenergie vorteilhaft genutzt werden, um die Energieversorgungseinrichtung – in der Regel den LiIon-Akku oder dergleichen – zu laden. Mittels einer induktiv ankoppelbaren Energiezufuhreinrichtung – z. B. im Stall oder dergleichen – kann dann auch ein Aufladen über Nacht erfolgen, so dass die erfindungsgemäße Überwachungseinrichtung ständig am Huftier verbleiben kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: Ein schematisches Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Überwachen eines Huftiers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
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2: Ein Ablaufdiagramm eines zugehörigen erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der Ausführungsform.
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1 zeigt ein schematisches Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 zum Überwachen eines Huftiers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die nachfolgend genannten Baugruppen sind allesamt an einem (nicht dargestellten) Gurt angeordnet, der zwecks Überwachung an einem Huftier, z. B. einem Pferd, befestigbar ist.
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Eine Verarbeitungsschaltung 20 ist mit einer Energieversorgungseinrichtung 30 elektrisch verbunden, wobei die Energieversorgungseinrichtung 30 gemäß der Ausführungsform ein Lithium-Ionen-Akkumulator ist. Außenseitig am Gurt angeordnet sind mehrere Solarzellen (Energiezufuhreinrichtungen) 60, welche dazu geeignet sind, den Akkumulator aufzuladen, während sich das Huftier in der Sonne aufhält.
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An die Verarbeitungsschaltung 20, die beispielsweise aus einem Mikrocontroller gebildet sein kann, sind ein Herzschlagsensor 10a, ein Fellfeuchtesensor 10b und ein Beschleunigungssensor 10c elektrisch und signaltechnisch angekoppelt, so dass diese Sensoren 10a, 10b und 10c Signalverläufe an die Verarbeitungseinrichtung 20 ausgeben können. Die Verarbeitungseinrichtung 20 kann die Signale von den Sensoren 10a, 10b, 10c in periodischen Zeitabständen mittels Polling abfragen, oder sie kann diese interruptgesteuert verarbeiten.
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In der gezeigten Ausführungsform ermittelt die Verarbeitungseinrichtung 20 in periodischen Intervallen den Signalverlauf des Herzschlagsensors 10a, ohne zunächst die Signale der weiteren Sensoren 10b, 10c auszuwerten. Erst wenn sie mittels eines geeigneten Programmablaufs feststellt, dass die Herzfrequenz des überwachten Huftiers über einen durchgehenden Zeitraum von zehn Minuten hinweg über einem eingestellten Grenzwert liegt, schaltet sie die beiden weiteren Sensoren 10b, 10c zwecks Auswertung hinzu.
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Ähneln deren ausgegebene Signale dann während eines weiteren Zeitraums von einer Minute einem oder mehreren charakteristischen Musterverläufen, welche auf eine Anomalie hindeuten können, so aktiviert die Verarbeitungsschaltung 20 eine funkgestützte Kommunikationseinrichtung 40, welche gemäß der Ausführungsform als GSM-Modul ausgestaltet ist und elektrisch sowie signaltechnisch mit der Verarbeitungsschaltung 20 verbunden ist. Mittels einer Antenne 50 wird dann paketvermittelt ein Sendesignal an eine Gegenstelle, beispielsweise ein Smartphone einer Bedienperson, übertragen. Diese Übertragung kann mittelbar erfolgen, z. B. unter Zwischenschaltung einer Funkzellen-Basisstation oder dergleichen.
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In 2 ist in einem Ablaufdiagramm nun ein zugehöriges Verfahren gezeigt.
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In einem ersten Verfahrensschritt S10 nach dem Start wird in der Verarbeitungsschaltung 20 der Signalverlauf eines oder mehrerer der Sensoren 10a, 10b, 10c überwacht. Nachdem im Schritt S20 eine Auswertung des Signalverlaufs oder der Signalverläufe erfolgt ist, die beispielsweise in einer algorithmischen Vorab-Verarbeitung (Hauptkomponentenanalyse, Korrelationsberechungen oder dergleichen) bestehen kann, wird in Schritt S30 ermittelt, ob ein Sendekriterium erfüllt ist.
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Ist dies der Fall, so wird in Schritt S40 die Kommunikationseinrichtung 40, welche sich vorher im Stand-By-Modus befand, aktiviert und zur Übertragung des Sendesignals genutzt. Das Sendesignal enthält hierbei Informationen, die sich auf die Sensoren 10a, 10b und 10c beziehen.
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Falls in Schritt S30 ermittelt wurde, dass das Sendekriterium nicht erfüllt ist, so wird zu Schritt S10 zurückgekehrt.
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Nach Schritt S40 wird in einen Empfangsmodus S50 gewechselt, in welchem die Kommunikationseinrichtung in der Lage ist, auf ein Aktivierungssignal von Seiten der Gegenstelle zu reagieren.
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Hierzu wird in Schritt S60 ermittelt, ob das Aktivierungssignal empfangen wurde. Ist dies der Fall, so wird in einen bidirektionalen Kommunikationsmodus mit der Gegenstelle, d. h. dem Endgerät der Bedienperson, gewechselt, so dass eine interaktive Abfrage weiterer Daten von den Sensoren 10a, 10b, 10c möglich ist.
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Ist dies in Schritt S60 nicht der Fall, so wird in Schritt S70 ermittelt, ob das Zeitfenster für den Empfangsmodus bereits abgelaufen ist. Falls ja, wird die Kommunikationseinrichtung 40 deaktiviert und zu Schritt S10 zurückgekehrt. Hierdurch ist sichergestellt, dass ein Energieverbrauch und eine Strahlungsbelastung durch die Kommunikationseinrichtung 40 minimal gehalten wird, bei gleichzeitiger Möglichkeit für die Bedienperson, gezielt bei Bedarf die Übermittlung weiterer Daten anzufordern.
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Falls in Schritt S70 die Zeit noch nicht abgelaufen ist, wird die Kommunikationseinrichtung 40 im Empfangsmodus belassen und zu Schritt S50 zurückgekehrt.
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Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf die in der Ausführungsform beschriebenen Merkmale beschränkt ist. Abänderungen und Ergänzungen sind dem Fachmann geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 10a, 10b, 10c
- Sensor
- 20
- Verarbeitungseinrichtung
- 30
- Energieversorgungseinrichtung
- 40
- Kommunikationseinrichtung
- 50
- Antenne
- 60
- Energiezufuhreinrichtung
- 100
- Vorrichtung zum Überwachen eines Huftiers