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Die Erfindung betrifft eine Wandlervorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Mittels der Wandlervorrichtung kann ein Hochvoltbordnetz des Kraftfahrzeugs mit einem Niedervoltbordnetz des Kraftfahrzeugs gekoppelt werden, um elektrische Leistung zumindest von dem Hochvoltbordnetz in das Niedervoltbordnetz zu übertragen. Die Wandlervorrichtung weist hierzu einen Gleichspannungswandler oder DC-DC-Wandler auf. Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Wandlervorrichtung.
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Ein Kraftfahrzeug mit einer Wandlervorrichtung der genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 001 239 A1 bekannt. Danach kann das Hochvoltbordnetz des Kraftfahrzeugs wenigstens einen Hochleistungsverbraucher aufweisen, beispielsweise einen elektrischen Klimakompressor, ein elektrisches Heizsystem oder einen Elektromotor. Über eine Wandlervorrichtung, die als Tiefsetzsteller ausgestaltet sein kann, ist das Niedervoltbordnetz an das Hochvoltbordnetz gekoppelt.
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Heutige Hochvoltbordnetze weisen eine Hochvoltspannung in einem Bereich von 150 Volt bis 475 Volt auf. Um den wachsenden Leistungsbedarf der genannten Hochleistungsverbraucher weiter bedienen zu können, wird aktuell eine höhere Spannungslage größer als die genannten 775 Volt ins Auge gefasst. Diese Umsetzung hätte zur Folge, dass alle Komponenten, also die genannten Hochleistungsverbraucher, die vom Hochvoltsystem versorgt werden, für die neue hohe Spannungslage entwickelt werden müssen. Ein weiterer Nachteil der Anhebung der Hochvoltspannung ist, dass auch bei der Wandlereinrichtung deren Hochvolteingang angepasst werden muss. Am Hochvolteingang ist in der Regel ein Schaltelement vorgesehen, um die Hochvoltspannung für die Spannungswandlung zu schalten. Aus Sicherheitsgründen ist hierbei die Sperrspannung des Schaltelements größer als die genannten 475 Volt, beispielsweise 650 Volt. Schaltelemente mit einer solchen Sperrspannung sind im Stand der Technik reichlich und günstig verfügbar. Zudem weisen die Schaltelemente einen niedrigen Durchgangswiderstand Rdson auf, der in einem Bereich von bis zu 65 Milliohm verfügbar ist.
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Versucht man nun, ein Hochvoltbordnetz bereitzustellen, das eine höhere Hochvoltspannung als die bisher gängigen aufweist, so muss entsprechend auch die Sperrspannung der Schaltelemente vergrößert werden. Hierzu gibt es aber aktuell nur wenige Schaltelemente auf Halbleiterbasis, die eine geeignete Sperrspannung aufweisen. Zudem sind diese Schaltelemente noch nicht derart weiterentwickelt, dass sie einen niedrigen Durchgangswiderstand Rdson aufweisen. Schaltelemente mit einer ausreichend hohen Sperrspannung für die höheren Hochvoltspannungen weisen einen um bis zu das 70-fache größeren Durchgangswiderstand auf. Hierdurch wird die Verlustleistung, die in diesen Schaltelementen beim Wandeln der Hochvoltspannung in die Niedervoltspannung umgesetzt wird, unakzeptabel groß.
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Des Weiteren resultiert die Anhebung der Hochvoltspannung auch in der beschriebenen Notwendigkeit, die Hochleistungskomponenten entsprechend neu zu entwickeln, also auch hier beispielsweise die Sperrspannung anzuheben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den wachsenden Leistungsbedarf der Hochleistungsverbraucher eines Hochvoltbordnetzes zu bedienen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche gegeben.
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Durch die Erfindung ist eine Wandlervorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. In der beschriebenen Weise weist die Wandlervorrichtung einen Hochvoltanschluss zum Empfangen einer ersten Hochvoltspannung eines Hochvoltbordnetzes und einen Niedervoltanschluss zum Abgeben einer Niedervoltspannung an ein Niedervoltbordnetz auf. Es ist ein DC-DC-Wandler zum Erzeugen der Niedervoltspannung bereitgestellt.
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Um nun die erste Hochvoltspannung im Hochvoltbordnetz mit einem größeren Wert bereitstellen zu können, sieht die Erfindung eine von dem DC-DC-Wandler verschiedene, zusätzliche Wandlerstufe vor, die dazu ausgelegt ist, die erste Hochvoltspannung des Hochvoltbordnetzes in eine niedrigere zweite Hochvoltspannung zu wandeln, wobei der genannte DC-DC-Wandler dazu ausgelegt ist, die Niedervoltspannung aus der zweiten Hochvoltspannung zu erzeugen. Die zweite Hochvoltspannung beträgt insbesondere weniger als 90 Prozent der ersten Hochvoltspannung. Mit anderen Worten wird die erste Hochvoltspannung von der Wandlerstufe in die zweite Hochvoltspannung gewandelt oder verringert und dann die zweite Hochvoltspannung durch den DC-DC-Wandler in die Niedervoltspannung gewandelt. Unter Hochvoltspannung ist hierbei im Zusammenhang mit der Erfindung insbesondere eine elektrische Spannung größer als 60 Volt zu verstehen. Eine Niedervoltspannung ist insbesondere eine elektrische Spannung, die kleiner als 60 Volt ist. Die erste Hochvoltspannung ist insbesondere größer als 600 Volt, beispielsweise in einem Bereich von 600 Volt bis 1.000 Volt. Die zweite Hochvoltspannung ist insbesondere kleiner als 600 Volt, beispielsweise beträgt sie 475 Volt. Somit kann in vorteilhafter Weise der DC-DC-Wandler ein herkömmlicher, aus dem Stand der Technik bekannter DC-DC-Wandler sein, der für einen Betrieb bei einer Hochvoltspannung ausgelegt ist, wie sie derzeit schon im Stand der Technik gängig ist. Mit anderen Worten muss der DC-DC-Wandler nicht dafür ertüchtig werden, eine höhere Hochvoltspannung schalten zu können. Die beschriebenen elektrischen Spannungen sind insbesondere bezüglich eines jeweiligen Massepotentials des Hochvoltbordnetzes und des Niedervoltbordnetzes definiert.
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Zu der Erfindung gehören auch optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Wandlerstufe zum Übertragen der zweiten Hochvoltspannung galvanisch mit dem DC-DC-Wandler verbunden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Wandlerstufe und der DC-DC-Wandler auf demselben Potential liegen, das heißt es kann kein Driften des elektrischen Potentials vorkommen, wie es bei einer galvanischen Trennung möglich ist.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Wandlerstufe als Tiefsetzsteller oder Abwärtswandler ausgestaltet ist. Mit anderen Worten ist keine bidirektionale Wandlung von der zweiten Hochvoltspannung zurück in die erste Hochvoltspannung vorgesehen. Diese Weiterbildung weist den Vorteil auf, dass die Wandlerstufe mit geringem Schaltungsaufwand realisiert werden kann.
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Gemäß einer Weiterbildung weist die Wandlerstufe ein Schaltelement zum Schalten der ersten Hochvoltspannung auf, wobei eine Sperrspannung des Schaltelements kleiner als die erste Hochvoltspannung ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Schaltelement um einen Transistor, insbesondere einen MOSFET (metal-oxide semiconductor field effect transistor) handeln. Unter Sperrspannung ist diejenige elektrische Spannung zu verstehen, die über dem Schaltelement abfallen kann oder anliegen kann, ohne dass das Schaltelement hierdurch selbsttätig elektrisch leitend und/oder zerstört wird. Durch die Weiterbildung ergibt sich der Vorteil, dass das Schaltelement unabhängig von einem Wert der ersten Hochvoltspannung ausgewählt werden kann. Insbesondere ist auch bei einem großen Wert der ersten Hochvoltspannung, beispielsweise größer als 600 Volt, ein Schaltelement verwendbar, das in der eingangs beschriebenen Weise einen Durchgangswiderstand Rdson kleiner als 100 Milliohm aufweist.
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Gemäß einer Weiterbildung ist auch bei dem DC-DC-Wandler ein Schaltelement vorgesehen, das zum Schalten der zweiten Hochvoltspannung bereitgestellt ist. Auch das Schaltelement des DC-DC-Wandlers weist eine Sperrspannung auf, die kleiner als die erste Hochvoltspannung ist. Mit anderen Worten muss der DC-DC-Wandler nicht dazu ausgelegt sein, die zwischen dem Hochvoltbordnetz und dem Niedervoltbordnetz anliegende elektrische Spannung vollständig sperren zu können. Auch bei dem Schaltelement des DC-DC-Wandlers kann es sich um einen Transistor, insbesondere einen MOSFET, handeln. Mit Schalten der Spannung ist gemeint, dass ein durch oder über das Schaltelement geführter Strom durch Öffnen des Schaltelements oder Überführen des Schaltelements in einen elektrisch sperrenden Zustand unterbrochen werden kann, wobei dann die den Strom treibende elektrische Spannung über dem Schaltelement abfällt.
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Gemäß einer Weiterbildung ist ein Anschluss bereitgestellt, um eine vorrichtungsexterne Fahrzeugkomponente mit der zweiten Hochvoltspannung zu versorgen. Mit vorrichtungsextern ist gemeint, dass es sich um eine von der Wandlervorrichtung verschiedene Komponente handelt. Beispielsweise kann eine der beschriebenen Hochleistungsverbraucher eines Hochvoltbordnetzes, beispielsweise ein Klimakompressor, an dem Anschluss angeschlossen sein. Durch diese Weiterbildung ergibt sich der Vorteil, dass auch beim Einstellen eines größeren Werts der ersten Hochvoltspannung weiterhin über den zusätzlichen Anschluss ein Hochleistungsverbraucher angeschlossen werden kann, der für einen Betrieb bei der zweiten Hochvoltspannung ausgelegt ist. Hierdurch kann das Kraftfahrzeug hergestellt werden, ohne dass der Hochleistungsverbraucher an den neuen Wert für die erste Hochvoltspannung des Hochvoltbordnetzes angepasst werden muss.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Wandlerstufe in einem eigenen Gehäuse angeordnet, das von einem Gehäuse des DC-DC-Wandlers verschieden ist. Hierdurch ist die Wandlerstufe in vorteilhafter Weise als Nachrüstteil bereitstellbar, das ohne zusätzlichen Entwicklungsaufwand mit dem DC-DC-Wandler verschaltet werden kann.
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Eine alternative Weiterbildung hierzu sieht vor, die Wandlerstufe und den DC-DC-Wandler in einem gemeinsamen Gehäuse anzuordnen, welches dann den beschriebenen Hochvoltanschluss und Niedervoltanschluss aufweist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass keine aufwendige Schirmung im Verbindungsbereich zwischen Wandlerstufe und DC-DC-Wandler nötig ist. Die Schirmung kann dann durch das gemeinsame Gehäuse erfolgen. Das gemeinsame Gehäuse weist bevorzugt auch den besagten Anschluss zum Anschließen der vorrichtungsexternen Fahrzeugkomponente auf.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug mit einem elektrischen Hochvoltbordnetz, in welchem im Betrieb die erste Hochvoltspannung bereitgestellt ist. Des Weiteren weist das Kraftfahrzeug ein elektrisches Niedervoltbordnetz auf, in welchem im Betrieb des Kraftfahrzeugs eine Niedervoltspannung bereitgestellt ist. Die Hochvoltspannung ist größer als die Niedervoltspannung und beispielweise größer als 600 Volt. Die Niedervoltspannung ist insbesondere kleiner als 60 Volt, sie beträgt beispielsweise 14 Volt oder 12 Volt. Das Hochvoltbordnetz und das Niedervoltbordnetz sind bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug über eine Wandlervorrichtung gekoppelt, die eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wandlervorrichtung darstellt.
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Gemäß einer Weiterbildung ist ein Ausgang der Wandlerstufe der Wandlervorrichtung, an welchem die Wandlerstufe im Betrieb eine zweite Hochvoltspannung erzeugt, mit einer Fahrzeugkomponente des Kraftfahrzeugs verschaltet. Die zweite Hochvoltspannung ist in der beschriebenen Weise kleiner als die erste Hochvoltspannung. Bei der Fahrzeugkomponente handelt es sich insbesondere um einen Klimakompressor. Die zweite Hochvoltspannung ist dabei ebenfalls insbesondere größer als 60 Volt. Der Klimakompressor stellt somit eine Hochvoltkomponente oder, wie eingangs beschrieben, einen Hochleistungsverbraucher dar. Der Klimakompressor muss dabei nicht für einen Betrieb am Hochvoltbordnetz, das heißt für einen Betrieb bei der ersten Hochvoltspannung, ausgelegt sein. Der Klimakompressor ist also bevorzugt nur für eine Versorgungsspannung kleiner als die erstes Hochvoltspannung ausgelegt.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgestaltet.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur (Fig.) eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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Die Figur zeigt ein Kraftfahrzeug 1, bei dem es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, handeln kann. Dargestellt sind ein Hochvoltbordnetz 2 und ein Niedervoltbordnetz 3. Die Bordnetze 2, 3 sind über eine Wandlervorrichtung 4 miteinander verbunden oder gekoppelt. Das Hochvoltbordnetz 2 kann beispielhaft eine Hochvoltbatterie 5 und eine elektrische Antriebseinheit 6 mit einem Stromrichter 7 und einem Elektromotor 8 aufweisen. Der Stromrichter 7 kann beispielsweise ein aktiver Wechselrichter sein, um aus einer ersten Hochvoltspannung 9 des Hochvoltbordnetzes 2 eine mehrphasige, insbesondere dreiphasige, Wechselspannung zum Betreiben des Elektromotors 8 zu erzeugen. Die erste Hochvoltspannung 9 kann beispielsweise durch die Hochvoltbatterie 5 erzeugt sein. Das Hochvoltbordnetz 2 kann an einem Hochvoltanschluss 10 der Wandlervorrichtung 4 angeschlossen sein.
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Das Niedervoltbordnetz 3 kann beispielsweise eine Batterie 11 und elektrische Verbraucher 12 aufweisen, die in der Figur durch ein einzelnes Element repräsentiert sind. Die Batterie 11 kann eine Niedervoltspannung 13 in dem Niedervoltbordnetz 3 erzeugen.
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Die genannten Spannungen 9, 13 können beispielsweise auf ein Massepotential 14 für das Hochvoltnetz 2 und ein Massepotential 14' für das Niedervoltbordnetz 3 bezogen sein. Bei den elektrischen Verbrauchern 12 kann es sich beispielsweise um zumindest einen der folgenden handeln: einen Richtungsgeberanzeiger, einen Bremskraftverstärker, eine Servolenkung, ein Radio. Das Niedervoltbordnetz 3 kann über einen Niedervoltausgang 15 an die Wandlervorrichtung 4 angeschlossen sein.
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Die erste Hochvoltspannung 9 ist eine Gleichspannung und kann beispielsweise einen Betrag größer als 600 Volt aufweisen. In dem Beispiel kann davon ausgegangen werden, dass die erste Hochvoltspannung 9 einen Betrag von 850 Volt aufweist. Die Niedervoltspannung 13 ist eine Gleichspannung und kann einen Betrag kleiner als 60 Volt aufweisen. In dem Beispiel kann davon ausgegangen werden, dass die Niedervoltspannung 13 einen Betrag von 12 Volt aufweist.
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Durch die Wandlervorrichtung 4 kann elektrische Energie aus dem Hochvoltbordnetz 2 in das Niedervoltbordnetz 3 übertragen werden. Hierzu weist die Wandlervorrichtung 4 einen DC-DC-Wandler 16 und eine Wandlerstufe 17 auf. Der Hochvoltanschluss 10 ist mit der Wandlerstufe 17 verbunden. Ein Ausgang 18 der Wandlerstufe 17 ist mit dem DC-DC-Wandler 16 verbunden. Der DC-DC-Wandler 16 ist mit dem Niedervoltausgang 15 verschaltet. Durch die Wandlerstufe 17 wird aus der ersten Hochvoltspannung 9 eine zweite Hochvoltspannung 19 erzeugt. Die zweite Hochvoltspannung 19 wird durch den DC-DC-Wandler 16 in die Niedervoltspannung 13 gewandelt. Die zweite Hochvoltspannung 19 ist eine Gleichspannung und weist einen Betrag größer als 60 Volt auf. Die zweite Hochvoltspannung 19 ist kleiner als die erste Hochvoltspannung 9. In dem Beispiel kann davon ausgegangen werden, dass die zweite Hochvoltspannung 19 einen Betrag von 475 Volt aufweist.
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Die Wandlerstufe 17 kann zum Erzeugen der zweiten Hochvoltspannung 19 aus der ersten Hochvoltspannung 9 ein Schaltelement 20, ein Induktivitätselement 21 und ein Stromventil 22 aufweisen. Das Stromventil 22 kann durch ein weiteres Schaltelement oder eine Diode gebildet sein. Durch periodisches Schalten des Schaltelements 20 kann mittels des Induktivitätselements 21 ein Pufferkondensator 23 auf die zweite Hochvoltspannung 19 aufgeladen werden. Falls das Stromventil 22 ebenfalls ein Schaltelement aufweist, werden die Schaltelemente 20, 22 abwechselnd geschaltet. Hierzu kann eine Schaltung mit einer entsprechenden Schaltfunktion bereitgestellt sein. Das Induktivitätselement 21 kann beispielsweise auf der Grundlage einer elektrischen Spule und eines weichmagnetischen Spulenkerns gebildet sein. Bei dem Schaltelement 20 und dem optional vorhandenen Schaltelement für das Stromventil 22 kann es sich beispielsweise jeweils um einen Transistor, insbesondere einen MOSFET, handeln.
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Der DC-DC-Wandler 16 kann in an sich bekannter Weise ausgestaltet sein. Es kann sich insbesondere um einen DC-DC-Wandler handeln, dessen Bautyp auch in Kraftfahrzeugen verwendet wird, die ein Hochvoltbordnetz aufweisen, das ausschließlich mit der zweiten Hochvoltspannung 19 betrieben wird, das also nicht eine Spannungsebene aufweist, die größer als die zweite Hochvoltspannung 19 aufweist.
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Bei dem Kraftfahrzeug 1 kann des Weiteren eine Fahrzeugkomponente 24 vorgesehen sein, die mit der zweiten Hochvoltspannung 19 im Kraftfahrzeug im Betrieb betrieben wird. Bei der Fahrzeugkomponente 24 kann es sich beispielsweise um einen Klimakompressor handeln. Zum Betreiben der Fahrzeugkomponente 24 mit der zweiten Hochvoltspannung 19 kann die Wandlervorrichtung 4 einen Anschluss 25 aufweisen, an welchem die Fahrzeugkomponente 24 mit der Wandlervorrichtung 4 verschaltet ist. Der Anschluss 25 kann mit dem Ausgang 18 der Wandlerstufe 17 elektrisch verbunden sein.
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Bei der Wandlervorrichtung 4 kann eine Sperrspannung des Schaltelements 20 kleiner als die erste Hochvoltspannung 9 sein. Das Schaltelement 20 muss lediglich in der Lage sein, eine Spannung zu sperren oder zu schalten, die der Differenz aus der ersten Hochvoltspannung 9 und der zweiten Hochvoltspannung 19 entspricht. Genauso können Komponenten des DC-DC-Wandlers 16 derart ausgelegt sein, dass eine Sperrspannung beispielsweise eines Schaltelements des DC-DC-Wandlers 16 kleiner als die erste Hochvoltspannung 9 ist. Der DC-DC-Wandler 16 ist insbesondere dazu ausgelegt, bei der zweiten Hochvoltspannung 19 betrieben zu werden, nicht aber bei der ersten Hochvoltspannung 9. Mit anderen Worten ist eine Betriebsspannung des DC-DC-Wandlers 16 kleiner als die erste Hochvoltspannung 9.
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Durch das Vorschalten der Wandlerstufe 17 vor den DC-DC-Wandler 16 ergibt sich eine Schaltungserweiterung des heute bekannten DC-DC-Wandlers, der beispielsweise für einen Betrieb bei 475 Volt vorgesehen sein kann. Die Wandlerstufe 17 kann dabei galvanisch mit dem DC-DC-Wandler 16 verbunden sein. Die Wandlerstufe 17 ist bevorzugt als Tiefsetzsteller ausgestaltet. Diese verschaltete, technisch insbesondere einfach zu realisierende Wandlerstufe 17 wandelt die Eingangsspannung am Hochvolteingang 10, das heißt die erste Hochvoltspannung 9, von der ersten Hochvoltspannung 9, also beispielsweise 850 Volt, auf den bereits bekannten Hochspannungsbereich, nämlich die zweite Hochvoltspannung, also beispielsweise 475 Volt. Über diese im Gerät entstehende Spannungslage kann nun beispielsweise ein Abgriff für die Versorgung einer Fahrzeugkomponente, beispielsweise eines Klimakompressors, vorgesehen sein. Dieser Abgriff wird durch den Anschluss 25 realisiert. Hierdurch wird die zweite Hochvoltspannung 19 nach außen, also außerhalb der Wandlervorrichtung 4, geführt. Als zweite Wandlerstufe ist der DC-DC-Wandler 16 bereitgestellt, der von der zweiten Hochvoltspannung 19 in die Niedervoltspannung 13 wandelt, also beispielsweise von 475 Volt auf 12 Volt. Diese Technologie ist bereits bekannt und kann aus dem Stand der Technik entnommen werden. Somit kann dieser Teil der Wandlerstufe zu 100 Prozent aus einer bestehenden Lösung übernommen werden.
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Die zusätzliche Wandlerstufe 17 von der ersten Hochvoltspannung 9 auf die zweite Hochvoltspannung 19 kann kostengünstig und verlustleistungsoptimiert ausgeführt werden. Die entstehenden Mehrkosten zum Bereitstellen des Kraftfahrzeugs 1 mit einer Spannungsebene, die durch die erste Hochvoltspannung 9 gebildet ist, können mehrfach durch die Einsparung eines separaten DC-DC-Wandlers für die Wandlung zum Betreiben der Fahrzeugkomponente 24, insbesondere eines Klimakompressors, kompensiert werden. Es kann dabei weiterhin ein herkömmlicher Klimakompressor genutzt werden, der für einen Betrieb bei der zweiten Hochvoltspannung 19 geeignet ist, es ist also keine Neuentwicklung für einen Klimakompressor mit einer 850 Volt-Spannungslage erforderlich. Die zweite Wandlerstufe in Form des DC-DC-Wandlers 16 (beispielsweise von 475 Volt zu 12 Volt) kann von dem bereits bekannten, in großen Stückzahlen produzierten DC-DC-Wandler übernommen werden und somit die Skaleneffekte bei der Produktion weiter heben.
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Insgesamt kann also die Wandlervorrichtung 4 durch den beschriebenen modularen Ansatz aus Wandlerstufe 17 und DC-DC-Wandler 16 und der Nutzung auf der Spannungslage der zweiten Hochvoltspannung 19 für den Betrieb der Fahrzeugkomponente 24 dazu beitragen, dass eine große Gleichteile-Wiederverwendung bei der Entwicklung des Kraftfahrzeugs 1 gegeben ist.
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Dabei kann die Wandlerstufe 17 in einem eigenen Gehäuse bereitgestellt sein, dass dem DC-DC-Wandler 16 vorgeschaltet ist, oder die Wandlerstufe 17 und der DC-DC-Wandler 16 können an einem gemeinsamen Gehäuse bereitgestellt sein.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung ein 850 V-zu-12 V-DC-DC-Wandler mit 400 V Klimakompressor-Ausgang bereitgestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010001239 A1 [0002]
- DE 102010001238 A1 [0006]
- DE 102013206298 A1 [0006]