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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Antriebsvorrichtung für ein automatisiertes Tor oder eine Tür, wobei die Antriebsvorrichtung eine elektronische Steuereinheit beinhaltet, in der neben einer Firmware verschiedene Programme einer Anwendersoftware gespeichert sind.
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Eine Überwachung von Toren und Türen mittels einer Funkverbindung zwischen dem zu überwachenden Gerät und einer Überwachungseinheit ist aus der
DE 196 50 569 A1 zu entnehmen. Dabei wird zur Ferndiagnose und/oder Überwachung und/oder Initialisierung einer mittels einer mikroprozessorgesteuerten, elektronisch betriebenen Tür, Türanlage oder Toranlage, als datenübertragendes Mittel, insbesondere ein Handy oder eine feste Verbindung an die Mikroprozessorsteuerung angeschlossen, wobei durch eine Funkverbindung mit einer Servicezentrale eine Ferndiagnose und/oder Überwachung und/oder Initialisierung der Mikroprozessorsteuerung erfolgen kann.
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Die
DE 42 45 038 C2 beschreibt ein Diagnose- und Überwachungsverfahren für Türen und Tore mit einem Antriebsaggregat, bei dem eine serielle Schnittstelle mit einem Computer oder einem Handterminal zwecks Abfrage von Fehlerzustandsreporten und Systemstati erfolgen kann. Die bei einer Fehlerabfrage auftretenden Fehler und Statidaten werden in einem informationserhaltenden, nicht flüchtigen Speicher abgelegt, um ohne Änderung der Software die der Parameteranpassung dienende, programmgeführte Menüausführung für die Systemparameteranpassung in der Regel- und Steuereinheit als unveränderte oder über die Datenkommunikatikonseinheit änderbare neue Sollwertvorgabe verwendet zu werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die aus dem Stand der Technik bekannte, jedoch eingeschränkte anwenderbezogene Abfrage von Informationen und Daten zu erweitern.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche geben dabei eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens wieder.
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Um einem erweiterten Personenkreis die Möglichkeit zu geben, jeweils bestimmte Daten oder Informationen von einer Antriebseinheit eines automatisierten Tores oder einer Tür abrufen, bzw. auch bei einer Berechtigung verändern zu können, sind innerhalb eines Programms der Anwendersoftware für unterschiedliche Personenkreise unterschiedliche Zugriffsebenen geschaffen worden. Je nach Definition des Personenkreises werden neben rein passiven Zugriffsmöglichkeiten auch Zugriffsmöglichkeiten ermöglicht, die aktiv eine Ausführung eines gesamten Änderungsmodus erlauben. Ein solcher Zugriff auf die Zugriffsebenen wird mittels eines Telekommunikationsnetzes in Verbindung mit einem vorzugsweise mobilen Endgerät ausführbar. Dabei versteht es sich, dass in unterschiedlichen Personenkreisen auch unterschiedliche Authentifizierungen und/oder Identifizierungen vor den Zugriff auferlegt werden.
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Unter Daten werden Befunde, die durch Messung über die Antriebsvorrichtung bzw. mit der Antriebsvorrichtung verbundene Sensoren, angesehen. Bei einer Datenverarbeitung werden diese Daten als Zeichen definiert, die maschinenlesbar oder aber auch so aufbereitet sind, dass sie auf dem Endgerät, das als Kommunikationsgerät ausgebildet sein kann, in lesbarer bzw. in visueller Art vorliegen.
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Die Anzahl der Zugriffsebenen ist beliebig und richtet sich nach der Komplexität des Tores oder der Tür. Dabei sind auch Installationen zu berücksichtigen, die aus mehreren Toren bzw. auch aus Schleusenfunktionen bestehen.
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Je nach Ausführung des zu überwachenden Tores oder der Tür wird eine Gewichtung für den Zugriffsbereich des Personenkreises gewählt.
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In einer ersten Ausführung kann eine Zugriffsebene für einen Endbenutzer eines Tores oder einer Tür bereitgestellt werden, wobei diese Zugriffsebene allein eine passive Leseberechtigung von Informationen und Daten rund um das Tor oder die Tür beinhaltet. Dazu können beispielsweise die Zustände der Torbedienung, d. h. das Tor ist geschlossen oder geöffnet, zählen. Durch einen solchen Statusbericht erhält der Endbenutzer eine genaue Information über den Zustand seines Tores oder der Tür. Derartige Informationen können auf einem mobilen Kommunikationsgerät, vorzugsweise visuell, angezeigt werden. Es sind auch Informationen über die Geschwindigkeit bzw. Betriebszeit und die ordnungsgemäße Betriebssicherheit der Sensorik möglich. Darüber hinaus kann bei einer Verwendung einer Einbruchsmeldeanlage auch ein Einbruch automatisch an den Endbenutzer gesendet werden, ohne dass dieser sich in die Zugriffsebene einwählt.
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Eine weitere Zugriffsebene kann beispielsweise für ein Facilitymanagement mit weiteren passiven Abfragen, jedoch auch mit teilweise aktiven Meldungen ausgeführt werden. Durch einen solchen erweiterten Lesebereich können Zustände der Verriegelung, d. h. der Verriegelungszustand bzw. Entriegelungszustand oder eine Freigabe, von zentraler Warte aus, insbesondere bei einer Ausführung von mehreren Toren oder Türen durchgeführt werden. Auch hier kann durch eine Visualisierung, insbesondere bei einer größeren Anzahl von Toren oder Türen eine Auslastungsanalyse dargestellt werden. Daneben sind selbstverständlich Statusanfragen und Fehleranalysen möglich.
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Insbesondere für diesen Personenkreis sind Betriebsstörungen von großer Wichtigkeit, da eine Betriebsstörung eines Tores oder einer Tür immer zu Unannehmlichkeiten führt. In einem solchen Falle wird diese Betriebsstörung dem Facilitymanagement automatisch übermittelt, so dass dieses tätig werden kann und beispielsweise einen Service benachrichtigt.
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Ferner kann dieser Personenkreis auch Prognosedaten, insbesondere über Wartungsintervalle, bzw. Auslastungen einzelner Tore oder Türen, abrufen. Gerade bei einer Verknüpfung von mehreren Steuerungen, beispielweise bei Lagereinrichtungen mit mehreren Toren, ist es möglich, hier eine Schleusenfunktion zu überwachen bzw. auch auszulösen. Dazu gehört selbstverständlich auch eine Fahrbahnregelung, um das gezielte Anfahren von mehreren Fahrzeugen an bestimmte Tore ausführen zu können.
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Bei der Neuinstallation von Toren oder Türen kann insbesondere dem Monteur eine bestimmte Zugriffsebene eröffnet werden, die eine Inbetriebnahme mit einer Übertragung der auf den vorliegenden Tortyp passenden Anwendersoftware über ein vorzugsweise nicht kabelgebundenes Kommunikationsendgerät ermöglicht. Dabei können während der Inbetriebnahme Verknüpfungen, beispielsweise mit weiteren Türen oder Toren ausgeführt werden. Auch die Einstellung und Änderung von Parametern lässt diese Zugriffsebene zu. Durch eine solche Vorgehensweise werden bei der Installation und Inbetriebnahme eines Tores oder einer Tür Fehler vermieden, weil z. B. stets die neuesten Programme oder Daten zur Verfügung stehen.
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Für den Service ist die im Wesentlichen gleiche oder eine gesonderte Zugriffsebene erreichbar, um beispielsweise eine Überprüfung von Parametern vorzunehmen. Dazu gehören auch Überwachungen von einzelnen Komponenten, wie beispielsweise die Überwachung einer Federkraft, die für den Schließvorgang des Tores mit eingesetzt wird. Eine automatische Überwachung der Öffnungs- und Schließkräfte, die durch den Antriebsmotor erzeugt werden, kann neben der Überprüfung und evtl. Anpassung von Torgeschwindigkeiten ausgeführt werden. Sollte sich bei einem derartigen Servicefall herausstellen, dass Ersatzteile benötigt werden, so ist es möglich, dass über das mobile Kommunikationsgerät auch gleichzeitig automatisch Ersatzteilbestellungen mit Angabe von speziellen Kundendaten wie Adresse, Ort des Tores und Zusatzinformationen automatisch gesendet werden. Sollte der Service vor Ort derartig auftretende Fehler beispielsweise in der Software nicht beheben können, so kann er diesen Fehler protokollieren und an die Entwicklung zur Fehlerbeseitigung weiterleiten. Aus derartigen Daten lassen sich Bedarfsanalysen aufgrund von aktuellen Verschleißerscheinungen generieren.
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Während dem Service bzw. dem Installationsbereich noch eine verminderte Lese- bzw. Aktivierbarkeit der Zugangsebene zugestanden wird, hat die Entwicklung den Zugriff auf sämtliche, sonst passiv und aktiv abzurufende Informationen. Dieses kann auch die Behebung von Programmfehlern beinhalten, wobei diese durch Diagnose innerhalb der verwendeten Programme, aber auch in der benötigten Hardware ermittelt werden können. Eine einfache Fehlersuche auf Samplerebene ist bei einem solchen System jederzeit möglich. Dabei besteht auch die Änderung der Firmware während der Programmausführung. Es besteht die wichtigste Fähigkeit eines Debuggers darin, Haltepunkte zu setzten. Derartige Haltepunkte an beliebiger Stelle eines Programms unterbrechen die Ausführung. Dadurch ist eine anschließende Untersuchung des Registers und des Speichers möglich.
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Der Entwicklerzugriffsebene wird zugestanden, auch die Firmware durch neue Updates zu verändern. Dazu gehören ebenfalls Laufzeitüberwachungen neben Tor- bzw. Türkomponentenüberwachungen. Von entscheidender Bedeutung können für die weitere Entwicklung Umgebungsüberwachungen, wie beispielsweise Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Klimadaten und Versorgungsnetzdaten sein. All diese Betriebsdaten können dazu eingesetzt werden, eine Optimierung, bzw. eine Vorbeugung für bestimmte Situationen bei Toren oder Türen, auszulösen.
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Der Zugriff auf die unterschiedlichen Zugriffsebenen wird mittels eines Kommunikationsgerätes ausgeführt. Ein derartiges Kommunikationsgerät kann durch eine Kabelverbindung mit der Antriebsvorrichtung verbunden werden. Die Möglichkeit der Fernabfrage und Diagnostizierung bzw. Änderung bietet sich jedoch mit Kommunikationsgeräten an, die über eine Funkstrecke mit der Antriebsvorrichtung in Verbindung stehen. Dabei kann insbesondere auf das Internet oder aber auch auf das Intranet zugegriffen werden.
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Als mobiles Kommunikationsgerät können somit Mobiltelefone oder auch Tablets bzw. PC's neben Mobiltelefonen eingesetzt werden. Bei den Mobiltelefonen sind insbesondere solche einzusetzen, die einen berührungsempfindlichen Bildschirm haben. Über einen derartigen Bildschirm können Interaktionen mit der Antriebsvorrichtung ausgeführt werden. Hierfür ist eine schnelle Internetverbindung notwendig, die wahlweise mittels einer mobilen Breitbandverbindung über WLAN vorzugsweise erfolgt.
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Derartige mobile Kommunikationsgeräte sind nicht nur für das Telefonieren optimiert, denn sie bieten auch die Möglichkeit, Programme von Drittherstellern auf dem mobilen Gerät zu installieren. Dabei ist es möglich, dass derartige Kommunikationsgeräte sich selbständig über das Internet mit der Antriebsvorrichtung verbinden. Dadurch können in bestimmten Interwallen Abfragen, insbesondere für den Entwicklerbereich, durchgeführt werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, Antriebsvorrichtungen für automatisierte Tore und Türen jederzeit und von jedem Ort aus je nach Zugriffsmöglichkeit zu überprüfen bzw. deren Fehler auch nach einer Ferndiagnose im Softwarebereich kostengünstig zu beheben. Dafür entfallen teure Fahrten von Servicetechnikern zu dem Einbauort des Tores oder der Tür. Auch ist es möglich, bei einer Änderung der Anwendersoftware diese direkt vom Hersteller zu dem Benutzer, ohne vor Ort zu sein, zu ändern. Durch eine derartige Änderung der Anwendersoftware können enorme Kosteneinsparungen generiert werden, ebenso werden Fehler vermieden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19650569 A1 [0002]
- DE 4245038 C2 [0003]