DE102015007631A1 - Verfahren zur Erfassung einer Länge oder eines Umfangs eines Körperteils oder -segments mit Hilfe einer Sensoranordnung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung einer Länge oder eines Umfangs eines Körperteils oder -segments mit Hilfe einer Sensoranordnung bestehend aus einem Beschleunigungssensor und einem Drehratensensor und mit Hilfe einer datenleitend mit der Sensoranordnung verbundenen Auswerteeinrichtung.
- Um Sporttraining möglichst effektiv zu gestalten, ist es bekannt, verschiedene Trainingsparameter mit Hilfe geeigneter Sensoren zu erfassen und auszuwerten. Zu diesem Zweck werden seit einiger Zeit mobile Sensoranordnungen – sogenannte Fitness-Tracker – angeboten, die mit Hilfe beispielsweise eines elastischen Bands an einem Körperteil wie dem Unterarm, dem Oberarm, dem Oberschenkel oder dem Unterschenkel einer Trainings-Person befestigt werden können und die Ermittlung unterschiedlicher Parameter erlauben, welche die von dem jeweiligen Körperteil bzw. -segment ausgeführten Bewegungen charakterisieren. Üblicherweise weisen diese Sensoranordnungen einen Drehratensensor und einen Beschleunigungssensor aus.
- Der Drehratensensor erlaubt die Erfassung der von der Sensoranordnung bei der durchgeführten Bewegung des Körperteils bzw. -segments erfolgten Drehbewegung um vorgegebene Sensorachsen der Sensoranordnung. Mit Hilfe des Beschleunigungssensors kann die Beschleunigung der Sensoranordnung in Richtung der Sensorachsen bestimmt werden. Durch bekannte Berechnungsvorschriften können die so gewonnenen und auf die Sensorachsen bzw. ein Sensorkoordinatensystem bezogenen Drehratendaten und Beschleunigungsdaten in beliebige Koordinatensysteme für die Weiterverarbeitung transformiert werden.
- Mit Hilfe der so ermittelten Beschleunigungswerte und Drehratenwerte können mit Hilfe vorgegebener Berechnungsvorschriften verschiedene Trainingsparameter, die die durchgeführte Bewegung charakterisieren, bestimmt werden. Zu diesem Zweck werden Auswerteeinrichtungen verwendet. Die Auswerteeinrichtung kann in einem gemeinsamen Gehäuse mit der Sensoranordnung untergebracht sein. Es ist aber auch möglich und zur Auswertung der erfassten Messdaten bei einigen Fitness-Trackern vorgesehen, dass die von der Sensoranordnung ermittelten Sensordaten an eine externe Auswerteeinrichtung übermittelt werden. Bei der externen Auswerteeinrichtungen handelt es sich üblicherweise um ein drahtlos datenübertragend mit dem Fitness-Tracker verbundenes Mobiltelefon, wobei die Auswertung auf dem Mobiltelefon durch ein entsprechendes Softwaremodul erfolgt.
- Für die Berechnung der Trainingsparameter ist es häufig erforderlich, der für die Berechnung vorgesehenen Auswerteeinrichtung die Längen bzw. die Umfänge verschiedener Körperteile der Trainings-Person zur Verfügung zu stellen und über eine geeignete Schnittstelle an die Auswerteeinrichtung zu übergeben. Dies erfordert eine Vermessung der Körperteile bzw. -segmente und spätere Eingabe der so ermittelten Längen an die Auswerteeinrichtung.
- Die Aufgabe der Erfindung ist es, die erforderliche Eingabe der Längen bzw. Umfänge für den Benutzer möglichst einfach und ohne zusätzliche Messgeräte oder dergleichen zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Erfassung einer Länge oder eines Umfangs eines Körperteils oder -segments mit Hilfe einer Sensoranordnung bestehend aus einem Beschleunigungssensor und einem Drehratensensor und mit Hilfe einer datenleitend mit der Sensoranordnung verbundenen Auswerteeinrichtung gelöst, wobei die Länge oder der Umfang durch Anwendung eines numerischen Integrationsverfahrens auf von der Sensoranordnung erfasste Beschleunigungsdaten durch die Auswerteeinrichtung ermittelt wird, nachdem die Sensoranordnung von einem Vermessungsstartpunkt zu einem Vermessungsendpunkt längs der Länge bzw. längs des Umfangs des Körperteils oder -segments geführt wurde. Auf diese Weise kann mit Hilfe der Sensoranordnung die Länge bzw. der Umfang bei Bedarf jederzeit ermittelt werden, wobei für die Ermittlung lediglich die Sensoranordnung und die datenleitend mit der Sensoranordnung verbundene Auswerteeinrichtung erforderlich ist.
- Die für die Integration erforderlichen Beschleunigungsdaten können erfindungsgemäß sowohl mit Hilfe des Beschleunigungssensors als auch mit Hilfe des Drehratensensors ermittelt worden sein. Es ist auch möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Beschleunigungsdaten vor der Integration durch eine Kombination auf Grundlage eines vorgegebenen mathematischen Zusammenhangs aus den Sensorwerten des Beschleunigungssensors, des Drehratensensors und gegebenenfalls weiterer Sensoren der Sensoranordnung durch die Auswerteeinrichtung ermittelt werden.
- Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es beispielsweise möglich die Länge des Oberschenkels der Trainings-Person zu vermessen, die den Fitness-Tracker bzw. die Sensoranordnung und die Auswerteeinrichtung verwendet, in dem die Sensoranordnung vom Kniegelenk zum Hüftgelenk der Trainings-Person geführt wird. Durch Integration der bei dieser Bewegung von dem Beschleunigungssensor erfassten Beschleunigungsdaten kann die Geschwindigkeit der Bewegung ermittelt werden und durch nochmalige Integration der Geschwindigkeit kann anschließend der zurückgelegte Weg von dem Kniegelenk zu der Leiste bestimmt werden.
- Die bei der Integration auftretenden und von der Anfangsbewegung der Sensoranaordnung in dem Vermessungsstartpunkt abhängigen Integrationskonstanten müssen bei dem verwendeten Integrationsverfahren berücksichtigt werden, um den zurückgelegten Weg ausreichend genau bestimmen zu können. Dies kann mit Hilfe bekannter Verfahren erfolgen. Beispielsweise ist es möglich den mit Hilfe des Integrationsverfahrens ermittelten Integralwert zu einem Zeitpunkt zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren, wenn die Sensoranordnung nicht weiter beschleunigt wird bzw. wenn die von der Sensoranordnung ermittelten Beschleunigungsdaten Null sind.
- Zur Vermessung des Umfangs eines Körperteils bzw. -segments ist es zweckmäßig, die Sensoranordnung mit Hilfe des elastischen Bands an dem zu vermessenden Körperteil bzw. -segment anzuordnen und anschließend die Sensoranordnung um das Körperteil bzw. -segment herumzuführen.
- Anhand der in Vorbereitung einer Übung ermittelten Länge bzw. des Umfangs kann von der Auswerteeinrichtung vorteilhafterweise auch das Körperteil bzw. -segment automatisch mit Hilfe eines geeigneten Klassifikationsverfahrens ermittelt werden, das vermessen wurde. Als Grundlage hierfür können Vergleichswerte bzw. Durchschnittswerte der verschiedenen Längen und Umfänge relevanter Körperteile bzw. -segmente herangezogen und auf der Auswerteeinrichtung hinterlegt werden. So kann beispielsweise ein Oberschenkel von einem Oberarm leicht anhand des erheblich größeren Umfangs des Oberschenkels unterschieden werden.
- Beispielsweise ist es erfindungsgemäß möglich, dass die Trainings-Person von dem auf dem datenleitend mit der Sensoranordnung verbundenen Mobiltelefon ablaufenden Softwaremodul dazu aufgefordert wird, die Länge beispielsweise des Unterarms zur Ermittlung der Trainingsparameter für die durchgeführte oder noch durchzuführende Bewegung mit Hilfe der Sensoranordnung zu vermessen. Daraufhin könnte vorgesehen sein, dass die Trainings-Person die Sensoranordnung zu dem Vermessungsstartpunkt führt und durch eine entsprechende Eingabe an dem Mobiltelefon signalisiert, dass die Sensoranordnung an dem Vermessungsstartpunkt positioniert ist. Ebenso könnte der Vermessungsendpunkt durch eine Eingabe an der Auswerteeinrichtung bestimmt werden. Ebenso könnte der Vermessungsstartpunkt und/oder der Vermessungsendpunkt durch einen Tastendruck durch den Benutzer an der Sensoranordnung festgelegt werden. Ebenso könnte der Vermessungsstartpunkt und/oder der Vermessungsendpunkt durch beispielsweise ein visuelles und/oder ein auditives Signal an der Sensoranordnung und/oder der Auswertevorrichtung vorgegeben werden.
- Um die Bestimmung der Länge bzw. des Umfangs des jeweiligen Körperteils bzw. -segments weiter zu vereinfachen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Vermessungsstartpunkt durch die Auswerteeinrichtung ermittelt wird, wobei durch Integration der Beschleunigungsdaten eine Bewegungsgeschwindigkeit der Sensoranordnung ermittelt wird und wobei der Vermessungsstartpunkt dadurch bestimmt wird, dass die Bewegungsgeschwindigkeit für einen vorgegebenen Zeitraum unterhalb eines vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellwerts liegt. Durch die automatisierte Bestimmung des Vermessungsstartpunkts ist eine Eingabe des Vermessungsstartpunkts nicht erforderlich, so dass die Bedienung der Sensoranordnung zur Vermessung des Körperteils bzw. -segments deutlich vereinfacht wird.
- Erfindungsgemäß ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass in einem vorausgehenden Startschritt eine Ausrichtung der Sensoranordnung durch die Auswerteeinrichtung ermittelt wird, wenn die Sensoranordnung in einer Ruhestellung an dem Vermessungsstartpunkt angeordnet ist. Die Ausrichtung der Sensoranordnung kann in der Ruhestellung dadurch ermittelt werden, dass die Richtung bestimmt wird, in die die Schwerkraft auf die Sensoranordnung wirkt. Die Ermittlung der Ausrichtung der Sensoranordnung dient unter anderem dazu, den Einfluss der Schwerkraft auf die erfassten Beschleunigungsdaten zu bestimmen, um diesen bei der Auswertung der Beschleunigungsdaten und der Ermittlung des zurückgelegten Wegs berücksichtigen zu können.
- Wenn die Sensoranordnung von der Trainings-Person an dem zu vermessenden Körperteil entlanggeführt bzw. um das Körperteil herumgeführt wird, erfolgt diese Bewegung üblicherweise nicht exakt parallel zu der zu vermessenden Körperachse bzw. in einer zu der Körperachse orthogonalen Ebene. Dadurch wird die Genauigkeit der durch Betrachtung des von der Sensoranordnung zurückgelegten Wegs bestimmten Länge des Körperteils bzw. -segments beeinflusst.
- Um diese Einflussgröße zu berücksichtigen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass nach Erreichen des Vermessungsendpunkts eine Hauptbewegungsgerade oder eine Hauptbewegungsebene durch die Auswerteeinrichtung bestimmt wird und die Länge bzw. der Umfang als die Entfernung bestimmt wird, die entlang der Hauptbewegungsgeraden bzw. in der Hauptbewegungsebene von dem Vermessungsstartpunkt zu dem Vermessungsendpunkt zurückgelegt wurde. Auf diese Weise kann das Ergebnis der Längen- bzw. Umfangsvermessung deutlich verbessert werden.
- Zu diesem Zweck wird zur Bestimmung einer Länge beispielsweise ermittelt, in welcher Richtung der weiteste Weg zurückgelegt wurde, wobei die Hauptbewegungsgerade in dieser Richtung festgelegt wird. Die ermittelten Bewegungsdaten oder auch lediglich der Vermessungsstartpunkt und der Vermessungsendpunkt werden anschließend auf diese Hauptbewegungsgerade projiziert, um den Abstand des Vermessungsstartpunkts zu dem Vermessungsendpunkt auf der Hauptbewegungsgeraden zu bestimmen.
- Zur Bestimmung der Hauptbewegungsebene könnte anhand der Drehratendaten die Achse bestimmt werden, um die die Sensoranordnung um den größten Winkel von dem Vermessungsstartpunkt zu dem Vermessungsendpunkt bewegt wurde. Anschließend könnten wiederum die Beschleunigungsdaten bzw. der daraus ermittelte zurückgelegte Weg auf diese Ebene projiziert werden und der von der Sensoranordnung zurückgelegte Weg in der Hauptbewegungsebene bestimmt werden.
- Vorteilhafterweise wird zur Projektion des ermittelten Wegs auf die Hauptbewegungsgerade bzw. auf die Hauptbewegungsebene eine Orthogonalprojektion durchgeführt.
- Erfindungsgemäß ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass bei Vermessung des Umfangs mit Hilfe von mit dem Drehratensensor ermittelten Drehratendaten fortlaufend eine Hauptdrehachse durch die Auswerteeinrichtung bestimmt wird, um die die Sensoranordnung bei der Bewegung der Sensoranordnung um das zu vermessene Körperteil bzw. -segment gedreht wird. Auf Grundlage der ermittelten Hauptdrehachse kann auch die Hauptbewegungsebene bestimmt werden.
- Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein Drehwinkel um die Hauptdrehachse ausgehend von dem Vermessungsstartpunkt durch die Auswerteeinrichtung bestimmt wird. Bei dem Drehwinkel handelt es sich um den Winkel, der von dem Vermessungsstartpunkt aus um die Hauptdrehachse von der Sensoranordnung überstrichen wurde.
- Zur Bestimmung des Umfangs des Körperteils bzw. -segments ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass auf Grundlage des Drehwinkels und des bis zum Erreichen des Drehwinkels zurückgelegten und auf Grundlage der Beschleunigungsdaten ermittelten Wegs der Umfang durch die Auswerteeinrichtung bestimmt wird, wobei ein auf der Auswerteeinrichtung gespeichertes und unter Einbezug des Drehwinkels und des zurückgelegten Wegs berechnetes Umfangsmodell verwendet wird. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich, die Sensoranordnung vollständig um das Körperteil bzw. -segment herum zu bewegen.
- In einem besonders einfachen Fall können als Umfangsmodell die entsprechenden Bestimmungsgleichungen für die Bestimmung eines Kreisumfangs herangezogen werden. Es ist aber auch möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass als Umfangsmodell an das zu vermessende Körperteil bzw. -segment angepasste Berechnungsvorschriften verwendet und auf der Auswerteeinrichtung hinterlegt werden.
- Um die Genauigkeit des bestimmten Umfangs weiter zu erhöhen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein Bestimmungsfehler des durch Integration ermittelten zurückgelegten Wegs bei Erreichen eines Drehwinkels von 360° durch ein auf der Auswerteeinrichtung gespeichertes und ausgeführtes Interpolationsverfahren korrigiert wird. Wenn der Drehwinkel um die Hauptdrehachse von dem Vermessungsstartpunkt aus 360° erreicht hat, sollte auch der in der Hauptbewegungsebene zurückgelegte Weg der Sensoranordnung wieder bei dem Vermessungsstartpunkt angelangt sein. Diese Information kann dazu genutzt werden, bei der Anwendung des numerischen Integrationsverfahrens auftretende Berechnungsungenauigkeiten bei der Bestimmung des zurückgelegten Wegs zu korrigieren. Dabei sind die Fehler nicht nur durch das Integrationsverfahren verursacht, sondern auch durch nicht ideale Sensordaten und Ungenauigkeiten in vorherigen Berechnungsschritten, beispielsweise der Verhinderung des Einflusses der Erdbeschleunigung.
- Zur weiteren Vereinfachung der Verwendung der Sensoranordnung zur Bestimmung der Länge bzw. des Umfangs des Körperteils bzw. -segments ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Vermessungsendpunkt automatisch durch die Auswerteeinrichtung bestimmt wird, wobei durch die Auswerteeinrichtung der Vermessungsendpunkt dadurch ermittelt wird, dass eine durch Integration der Beschleunigungsdaten ermittelte Bewegungsgeschwindigkeit der Sensoranordnung für einen vorgegebenen Zeitraum unterhalb eines vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellwerts liegt. Die Bestimmung des Vermessungsendpunkts erfolgt daher analog zur möglichen Bestimmung des Vermessungsstartpunkts anhand der Bewegungsgeschwindigkeit.
- Es ist aber auch möglich und erfindungsgemäß alternativ oder zusätzlich vorgesehen, dass der Vermessungsendpunkt automatisch durch die Auswerteeinrichtung bestimmt wird, wobei durch die Auswerteeinrichtung der Vermessungsendpunkt dadurch ermittelt wird, dass der ermittelte Drehwinkel einen vorgegebenen Drehwinkelschwellwert überschreitet. Beispielsweise könnte der Vermessungsendpunkt dadurch bestimmt werden, dass der Drehwinkel 360° beträgt, die Sensoranordnung also eine vollständige Drehbewegung um die Hauptbewegungsachse durchgeführt hat. Sofern ein Umfangsmodell verwendet wird, könnte der Drehwinkelschwellwert aber auch einen geringeren Wert aufweisen.
- Um die Genauigkeit des ermittelten Umfangs bzw. der ermittelten Länge weiter zu verbessern, ist erfindungsgemäß vorteilhafterweise vorgesehen, dass mehrere Wegmessungen durchgeführt werden und aus den ermittelten Längen- bzw. Umfangswerten ein Mittelwert berechnet wird. Die mehreren Wegmessungen können auch unmittelbar aneinander anschließend durchgeführt werden, indem die Sensoranordnung beispielsweise bei einer Längenmessung nach Erreichen des Vermessungsendpunkts zurück zu dem ursprünglichen Vermessungsstartpunkt geführt wird, wobei bei der zweiten Messung der Vermessungsstartpunkt dem Vermessungsendpunkt der ersten Messung entspricht und der Vermessungsendpunkt der zweiten Messung dem Vermessungsstartpunkt der ersten Messung entspricht. Auf vergleichbare Art und Weise können auch mehrere aufeinanderfolgende Umfangsmessungen durchgeführt werden, wobei bei den Umfangsmessungen die Sensoranordnung auch besonders einfach mehrfach in die gleiche Drehrichtung um das Körperteil bzw. -segment herum bewegt werden kann.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden anhand von in der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Beins und einer an dem Oberschenkel des Beins angeordneten Sensoranordnung. - In
1 ist schematisch ein Bein1 einer Trainings-Person dargestellt. An einem Oberschenkel2 des Beins1 ist eine Sensoranordnung3 mit einem elastischen Band4 angeordnet. Die Sensoranordnung3 weist einen nicht dargestellten Beschleunigungssensor und einen ebenfalls nicht dargestellten Drehratensensor auf. Die Sensoranordnung3 ist datenübertragend mit einem Mobiltelefon5 der Trainings-Person verbunden, wobei das Mobiltelefon5 als Auswerteeinrichtung dient. Zu diesem Zweck ist auf dem Mobiltelefon5 ein entsprechendes Softwaremodul zur Auswertung der von der Sensoranordnung3 ermittelten und an das Mobiltelefon5 übermittelten Daten installiert. Das Softwaremodul dient auch der Anzeige der ermittelten Trainingsparameter sowie beispielsweise der Auswahl der durchgeführten bzw. durchzuführenden Übung. - Zur Vermessung eines Umfangs
6 des Oberschenkels2 wird die Sensoranordnung3 von einem Vermessungsstartpunkt7 zu einem Vermessungsendpunkt8 um den Oberschenkel2 herumgeführt. In der dargestellten Vermessungssituation wird der Umfang6 durch eine vollständige Bewegung der Sensoranordnung3 um den Oberschenkel2 herum bestimmt, sodass der Vermessungsstartpunkt7 und der Vermessungsendpunkt8 näherungsweise an der gleichen Stelle liegen.
Claims (11)
- Verfahren zur Erfassung einer Länge oder eines Umfangs (
6 ) eines Körperteils oder -segments (2 ) mit Hilfe einer Sensoranordnung (3 ) bestehend aus einem Beschleunigungssensor und einem Drehratensensor und mit Hilfe einer datenleitend mit der Sensoranordnung (3 ) verbundenen Auswerteeinrichtung (5 ), wobei die Länge oder der Umfang (6 ) durch Anwendung eines numerischen Integrationsverfahrens auf von der Sensoranordnung erfasste Beschleunigungsdaten durch die Auswerteeinrichtung (5 ) ermittelt wird, nachdem die Sensoranordnung (3 ) von einem Vermessungsstartpunkt (7 ) zu einem Vermessungsendpunkt (8 ) längs der Länge bzw. längs des Umfangs (6 ) des Körperteils oder -segments (2 ) geführt wurde. - Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vermessungsstartpunkt (
7 ) durch die Auswerteeinrichtung (5 ) ermittelt wird, wobei durch Integration der Beschleunigungsdaten eine Bewegungsgeschwindigkeit der Sensoranordnung (3 ) ermittelt wird und wobei der Vermessungsstartpunkt (7 ) dadurch bestimmt wird, dass die Bewegungsgeschwindigkeit für einen vorgegebenen Zeitraum unterhalb eines vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellwerts liegt. - Verfahren gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vorausgehenden Startschritt eine Ausrichtung der Sensoranordnung (
3 ) durch die Auswerteeinrichtung (5 ) ermittelt wird, wenn die Sensoranordnung (3 ) in einer Ruhestellung an dem Vermessungsstartpunkt (7 ) angeordnet ist. - Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erreichen des Vermessungsendpunkts (
8 ) eine Hauptbewegungsgerade oder eine Hauptbewegungsebene durch die Auswerteeinrichtung (5 ) bestimmt wird und die Länge bzw. der Umfang (6 ) als die Entfernung bestimmt wird, die in der Hauptbewegungsgerade bzw. in der Hauptbewegungsebene von dem Vermessungsstartpunkt (7 ) zu dem Vermessungsendpunkt (8 ) zurückgelegt wurde. - Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vermessung des Umfangs (
6 ) mit Hilfe von mit dem Drehratensensor ermittelten Drehratendaten fortlaufend eine Hauptdrehachse durch die Auswerteeinrichtung (5 ) bestimmt wird, um die die Sensoranordnung (3 ) bei der Bewegung der Sensoranordnung (3 ) um das zu vermessende Körperteil bzw. -segment (2 ) gedreht wird. - Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drehwinkel um die Hauptdrehachse ausgehend von dem Vermessungsstartpunkt (
7 ) durch die Auswerteeinrichtung (5 ) bestimmt wird. - Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage des Drehwinkels und des bis zum Erreichen des Drehwinkels zurückgelegten und auf Grundlage der Beschleunigungsdaten ermittelten Wegs der Umfang (
6 ) durch die Auswerteeinrichtung (5 ) bestimmt wird, wobei ein auf der Auswerteeinrichtung (5 ) gespeichertes und unter Einbezug des Drehwinkels und des zurückgelegten Wegs berechnetes Umfangsmodell verwendet wird. - Verfahren gemäß Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bestimmungsfehler des durch Integration ermittelten zurückgelegten Wegs bei Erreichen eines Drehwinkels von 360° durch ein auf der Auswerteeinrichtung (
5 ) gespeichertes und ausgeführtes Interpolationsverfahren korrigiert wird. - Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vermessungsendpunkt (
8 ) automatisch durch die Auswerteeinrichtung (5 ) bestimmt wird, wobei durch die Auswerteeinrichtung (5 ) der Vermessungsendpunkt (8 ) dadurch ermittelt wird, dass eine durch Integration der Beschleunigungsdaten ermittelte Bewegungsgeschwindigkeit der Sensoranordnung (3 ) für einen vorgegebenen Zeitraum unterhalb eines vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellwerts liegt. - Verfahren gemäß einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vermessungsendpunkt (
8 ) automatisch durch die Auswerteeinrichtung (5 ) bestimmt wird, wobei durch die Auswerteeinrichtung (5 ) der Vermessungsendpunkt (8 ) dadurch ermittelt wird, dass der ermittelte Drehwinkel einen vorgegebenen Drehwinkelschwellwert überschreitet. - Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Wegmessungen durchgeführt werden und aus den ermittelten Längen- bzw. Umfangswerten ein Mittelwert durch die Auswerteeinrichtung (
5 ) berechnet wird.
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