DE102015007455B4 - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Verringerung oder Deaktivierung einer Kolbenkühlung in Abhängigkeit von einer modellierten Kolbentemperatur sowie entsprechende Brennkraftmaschine - Google Patents

Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Verringerung oder Deaktivierung einer Kolbenkühlung in Abhängigkeit von einer modellierten Kolbentemperatur sowie entsprechende Brennkraftmaschine Download PDF

Info

Publication number
DE102015007455B4
DE102015007455B4 DE102015007455.5A DE102015007455A DE102015007455B4 DE 102015007455 B4 DE102015007455 B4 DE 102015007455B4 DE 102015007455 A DE102015007455 A DE 102015007455A DE 102015007455 B4 DE102015007455 B4 DE 102015007455B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
piston
temperature
internal combustion
combustion engine
heat
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102015007455.5A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102015007455A1 (de
Inventor
Peter Senft
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Audi AG
Original Assignee
Audi AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Audi AG filed Critical Audi AG
Priority to DE102015007455.5A priority Critical patent/DE102015007455B4/de
Publication of DE102015007455A1 publication Critical patent/DE102015007455A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102015007455B4 publication Critical patent/DE102015007455B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01PCOOLING OF MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; COOLING OF INTERNAL-COMBUSTION ENGINES
    • F01P3/00Liquid cooling
    • F01P3/06Arrangements for cooling pistons
    • F01P3/08Cooling of piston exterior only, e.g. by jets
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01PCOOLING OF MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; COOLING OF INTERNAL-COMBUSTION ENGINES
    • F01P2025/00Measuring
    • F01P2025/08Temperature
    • F01P2025/40Oil temperature

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Output Control And Ontrol Of Special Type Engine (AREA)

Abstract

Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (1) mit Kraftstoffdirekteinspritzung, wobei in wenigstens einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine (1) eine Kolbentemperatur eines Kolbens (5) der Brennkraftmaschine (1) aus einer Wärmezufuhrgröße und einer Wärmeabfuhrgröße modelliert wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei Unterschreiten eines ersten Kolbentemperaturgrenzwerts durch die Kolbentemperatur ein Kolbenaufheizbetrieb durchgeführt wird, in welchem eine Kolbenkühlung verringert oder deaktiviert wird, wobei die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße jeweils aus einem Wärmeübergangskoeffizienten, aus einer Temperaturdifferenz oder einem Temperaturgradient sowie aus einer Wärmeübergangsfläche ermittelt werden, und wobei die Wärmeübergangsfläche der Wärmezufuhrgröße aus der Zylinderbohrung eines den Kolben (5) aufnehmenden Zylinders (2) und die Wärmeübergangsfläche wenigstens einer in der Wärmeabfuhrgröße enthaltenen Größe sowohl aus der Zylinderbohrung als auch einem Kolbenhub des Kolbens (5) ermittelt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit Kraftstoffdirekteinspritzung, wobei in wenigstens einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine eine Kolbentemperatur eines Kolbens der Brennkraftmaschine aus einer Wärmezufuhrgröße und einer Wärmeabfuhrgröße modelliert wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Brennkraftmaschine.
  • Die Brennkraftmaschine dient dem Bereitstellen eines Drehmoments, welches beispielsweise auf das Antreiben eines Kraftfahrzeugs gerichtet ist. In diesem Fall ist die Brennkraftmaschine zum Antreiben des Kraftfahrzeugs vorgesehen. Die Brennkraftmaschine verfügt über wenigstens einen, vorzugsweise mehrere, Zylinder, wobei in jedem Zylinder ein Kolben längsbeweglich angeordnet ist. Zum Betreiben der Brennkraftmaschine wird in den wenigstens einen Zylinder Kraftstoff eingebracht. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Kraftstoff unmittelbar in den Zylinder eingebracht wird; es liegt insoweit eine Brennkraftmaschine mit Kraftstoffdirekteinspritzung vor. Die Brennkraftmaschine liegt beispielsweise als Otto-Brennkraftmaschine vor, auch eine Ausgestaltung als DieselBrennkraftmaschine ist jedoch vorstellbar.
  • Während der Einspritzung des Kraftstoffs im Rahmen der Kraftstoffdirekteinspritzung kann eine bestimmte Menge des Kraftstoffs in flüssiger Form auf den Kolben gelangen, also in unverdampftem Zustand auf diesen auftreffen. Weist der Kolben eine ausreichend hohe Temperatur auf, so verdampft der Kraftstoff rasch, sodass keine negative Beeinflussung der Abgasemission der Brennkraftmaschine auftreten kann. Reicht die Temperatur des Kolbens dagegen (noch) nicht aus, so kann der Kraftstoff nicht beziehungsweise nicht rechtzeitig vor dem Zündzeitpunkt verdampfen, sodass aufgrund der dann schlechten Durchmischung mit dem zur Verfügung stehenden Frischgas die Partikelemissionen ansteigen.
  • Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die Druckschrift DE 100 42 551 A1 bekannt. Diese betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Kraftstoffdirekteinspritzung einer fremdgezündeten, wenigstens zeitweise in einem Homogenmodus betriebenen Verbrennungskraftmaschine, wobei mindestens ein Kolben sich in einem Zylinder zwischen einem oberen und einem unteren Totpunkt auf und ab bewegt, die Bewegung des Kolbens in eine Drehbewegung einer Kurbelwelle übersetzt wird und eine Kraftstoffeinspritzung mit einem vorgebbaren Einspritzzeitpunkt während einer Kolbenabwärtsbewegung eines Ansaugtakts durchgeführt wird. Dabei soll der Einspritzzeitpunkt in Abhängigkeit von einer Temperatur der Verbrennungskraftmaschine gesteuert werden.
  • Weiterhin ist aus dem Stand der Technik die Druckschrift DE 10 2013 217 928 A1 bekannt. Diese beschreibt ein System, umfassend ein Temperaturschätzmodul und ein Kraftstoffsteuermodul. Das Temperaturschätzmodul schätzt eine Kolbentemperatur, die einem Zylinder zugeordnet ist, basierend auf Motorbetriebsbedingungen. Das Kraftstoffsteuermodul steuert einen Einspritzungszeitpunkt, der dem Zylinder zugeordnet ist, einen Einspritzungsdruck, der dem Zylinder zugeordnet ist, einen Einspritzungsort, der dem Zylinder zugeordnet ist, und eine Anzahl von Einspritzungen pro Motorzyklus, die dem Zylinder zugeordnet ist, basierend auf der Kolbentemperatur.
  • Die Druckschrift US 2013/0139768 A1 offenbart eine Kühleinrichtung für eine Brennkraftmaschine, die von einer Steuereinheit angesteuert wird, wobei die Steuereinheit ein Stellventil in Abhängigkeit von einem Temperaturberechnungskennfeld ansteuert, mittels welchem die Temperatur des Kolbens in Abhängigkeit von einer Kühlwassertemperatur, einer Drehzahl und einer Last der Brennkraftmaschine ermittelt wird.
  • Die Druckschrift US 2003/0060999 A1 beschreibt ein Verfahren zur Auslegung eines Modells zur Berechnung der Temperatur eines Kolbens. Hierbei wird iterativ anhand von Wärmeübergangskoeffizienten eine Temperatur berechnet und mit einer vorgegebenen Temperatur verglichen. Ist die Abweichung zu groß, werden die Wärmeübergangskoeffizienten angepasst und die Berechnung erneut durchgeführt. Bei der Berechnung wird eine Geometrie des Kolbens in Form seines Durchmessers und seiner Höhe berücksichtigt.
  • Weiterhin sind aus dem Stand die Druckschriften DE 10 2007 006 341 A1 , DE 10 2009 001 129 A1 , FR 2 942 270 A1 und DE 10 2010 027 843 A1 bekannt.
  • Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine vorzuschlagen, welches gegenüber bekannten Verfahren Vorteile aufweist, insbesondere durch eine einfache und genaue Modellierung der Kolbentemperatur eine deutliche Verringerung der Partikelemissionen ermöglicht.
  • Die wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass bei Unterschreiten eines ersten Kolbentemperaturgrenzwerts durch die Kolbentemperatur ein Kolbenaufheizbetrieb durchgeführt wird, in welchem eine Kolbenkühlung verringert oder deaktiviert wird, wobei die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße jeweils aus einem Wärmeübergangskoeffizienten, aus einer Temperaturdifferenz oder einem Temperaturgradient sowie aus einer Wärmeübergangsfläche ermittelt werden, und wobei die Wärmeübergangsfläche der Wärmezufuhrgröße aus der Zylinderbohrung eines den Kolben aufnehmenden Zylinders und die Wärmeübergangsfläche wenigstens einer in der Wärmeabfuhrgröße enthaltenen Größe sowohl aus der Zylinderbohrung als auch einem Kolbenhub des Kolbens ermittelt wird.
  • Die beschriebene Vorgehensweise kann lediglich in dem Betriebszustand, in verschiedenen Betriebszuständen oder permanent durchgeführt werden. Als Betriebszustand kommt dabei insbesondere ein Warmlaufbetriebszustand der Brennkraftmaschine in Betracht, welcher durchgeführt wird, solange die Brennkraftmaschine eine Temperatur aufweist, welche kleiner ist als eine Normalbetriebstemperatur der Brennkraftmaschine. Der Betriebszustand kann zusätzlich oder alternativ einen Beschleunigungsbetriebszustand umfassen, welcher vorliegt, solange die Brennkraftmaschine ein Drehmoment abgibt, welches einen Drehmomentschwellenwert überschreitet. Sowohl in dem Warmlaufbetriebszustand als auch in dem Beschleunigungsbetriebszustand liegen in der Brennkraftmaschine stark instationäre Verhältnisse vor, welche schwierig abzubilden sind und bei einer Kühlung der Brennkraftmaschine bislang nicht berücksichtigt werden können.
  • Es ist nun vorgesehen, dass die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße ermittelt und aus diesen die Kolbentemperatur des Kolbens modelliert wird. Die Wärmezufuhrgröße beschreibt dabei den Wärmeeintrag in den Kolben während des Betriebs der Brennkraftmaschine, beispielsweise aufgrund der Verbrennung, die in dem dem Kolben zugeordneten Zylinder periodisch abläuft. Die Wärmeabfuhrgröße berücksichtigt dagegen den Wärmeaustrag aus dem Kolben. Die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße werden vorzugsweise regelmäßig ermittelt, insbesondere in festen Intervallen, also mit konstanten Zeitabständen. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Intervalle in Abhängigkeit von einer Betriebsgröße der Brennkraftmaschine ermittelt werden. Beispielsweise wird das Intervall umso kürzer gewählt, je größer die Wärmezufuhrgröße und/oder die Wärmeabfuhrgröße sind.
  • Nach dem Ermitteln der Wärmezufuhrgröße und der Wärmeabfuhrgröße wird die Kolbentemperatur modelliert, wobei dies insbesondere iterativ erfolgt, sodass also die Kolbentemperatur jeweils von der unmittelbar zuvor modellierten Kolbentemperatur abhängt. Mit einer derartigen Vorgehensweise ist eine äußerst präzise Abschätzung der Kolbentemperatur möglich, insbesondere auch während instationären Betriebszuständen, beispielsweise also während des Beschleunigungsbetriebszustands und/oder des Warmlaufbetriebszustands.
  • Wird nun festgestellt, dass die Kolbentemperatur kleiner ist als der erste Kolbentemperaturgrenzwert, so soll die Kolbentemperatur möglichst erhöht werden, um die Partikelemissionen zu verringern. Entsprechend wird bei Unterschreiten des ersten Kolbentemperaturgrenzwerts durch die Kolbentemperatur der Kolbenaufheizbetrieb durchgeführt. Während des Kolbenaufheizbetriebs wird die Kolbenkühlung verringert oder zumindest teilweise deaktiviert, insbesondere vollständig deaktiviert. Unter der Kolbenkühlung ist dabei vorzugsweise eine aktive Kühlung des Kolbens zu verstehen, mittels welcher der Kolben unmittelbar gekühlt werden kann.
  • Die Kolbenkühlung kann beispielsweise mittels einer dem Kolben zugeordneten Kühleinrichtung durchgeführt werden. In diesem Fall wird die Leistung der Kühleinrichtung reduziert oder die Kühleinrichtung gänzlich deaktiviert. Selbstverständlich kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass die Kolbenkühlung lediglich passiv beziehungsweise mittelbar erfolgt, beispielsweise aufgrund einer Zylinderkurbelgehäusekühlung und/oder einer Zylinderkopfkühlung. Dabei werden das Zylinderkurbelgehäuse und/oder der Zylinderkopf gekühlt und Wärme von dem Kolben auf das Zylinderkurbelgehäuse beziehungsweise den Zylinderkopf abgegeben, beispielsweise durch Wärmeleitung. In diesem Fall kann zur Erhöhung der Kolbentemperatur die Kolbenkühlung reduziert werden, indem die Kühlung des Zylinderkurbelgehäuses und/oder des Zylinderkopfs reduziert wird.
  • Besonders bevorzugt wird dabei eine Regelung der Kolbentemperatur vorgenommen und/oder die Kolbentemperatur durch entsprechendes Einstellen der Kolbenkühlung auf den ersten Kolbentemperaturgrenzwert oder eine Kolbensolltemperatur eingestellt, wobei die Kolbensolltemperatur größer ist als der erste Kolbentemperaturgrenzwert. Im Rahmen der Regelung wird dabei als Regelgröße beispielsweise die Differenz zwischen der Kolbentemperatur und dem ersten Kolbentemperaturgrenzwert beziehungsweise der Kolbensolltemperatur herangezogen, während als Steuergröße die Kolbenkühlung dient. Je weiter die Kolbentemperatur den ersten Kolbentemperaturgrenzwert beziehungsweise die Kolbensolltemperatur unterschreitet, desto weiter wird die Kolbenkühlung verringert, insbesondere bis sie gänzlich deaktiviert ist.
  • Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße aus einem Wärmeübergangskoeffizienten, aus einer Temperaturdifferenz oder einem Temperaturgradient sowie aus einer Wärmeübergangsfläche ermittelt werden. Ganz allgemein können die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße also aus einer Beziehung der Art Q = α A Δ T
    Figure DE102015007455B4_0001
    ermittelt werden.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Wärmezufuhrgröße als Verbrennungswärmezufuhrgröße vorliegt und anhand der Beziehung Q V = α V A V Δ T V
    Figure DE102015007455B4_0002
    ermittelt wird, wobei der Wärmeübergangskoeffizient αV sowie die Temperaturdifferenz ΔTV anhand eines Kennfelds ermittelt werden. Anstelle des Kennfelds kann selbstverständlich eine mathematische Beziehung oder eine Tabelle herangezogen werden. Die Verbrennungswärmezufuhrgröße berücksichtigt den Wärmeeintrag in den Kolben aufgrund der in dem Zylinder ablaufenden Verbrennung. Als Eingangsgröße in das Kennfeld, die mathematische Beziehung oder die Tabelle dient beispielsweise ein Betriebspunkt der Brennkraftmaschine. Der Betriebspunkt umfasst vorzugsweise die momentan vorliegende Istdrehzahl der Brennkraftmaschine, das momentan abgegebene Istdrehmoment der Brennkraftmaschine. Zusätzlich oder alternativ kann der Betriebspunkt eine vorgegebene Solldrehzahl der Brennkraftmaschine und/oder ein vorgegebenes Solldrehmoment der Brennkraftmaschine beinhalten.
  • Die Temperaturdifferenz ergibt sich vorzugsweise aus der Verbrennungstemperatur innerhalb des Kolbens sowie der Kolbentemperatur. Hierbei wird insbesondere der Wert der Kolbentemperatur herangezogen, welcher zuletzt durch das Modellieren ermittelt wurde. Der aktuelle Wert der Kolbentemperatur ergibt sich insoweit aus dem jeweils vorhergehenden Wert. Die Wärmeübergangsfläche Av kann näherungsweise aus der Bohrung des Zylinders ermittelt werden. Beispielsweise entspricht sie A V = 0,25 π Bohrung 2
    Figure DE102015007455B4_0003
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wärmeabfuhrgröße sich aus wenigstens einer der folgenden Größen zusammensetzt, die jeweils anhand der Beziehung Q i = α i A i Δ T i
    Figure DE102015007455B4_0004
    ermittelt werden:
    • - Einer Kühlwasserwärmeabfuhrgröße, für welche die Temperaturdifferenz ΔTi anhand einer Zylinderlaufbuchsentemperatur ermittelt wird,
    • - einer ersten Schmiermittelwärmeabfuhrgröße, für welche die Temperaturdifferenz ΔTi bei einer Kühlung mittels einer Kolbenkühldüse anhand einer Schmiermitteltemperatur ermittelt und ansonsten gleich Null gesetzt wird,
    • - einer zweiten Schmiermittelwärmeabfuhrgröße, für welche die Temperaturdifferenz ΔTi anhand der Schmiermitteltemperatur ermittelt wird, sowie
    • - einer Frischgaswärmeabfuhrgröße, für welche die Temperaturdifferenz ΔTi anhand der Frischgastemperatur ermittelt wird.
  • Die Wärmeabfuhrgröße setzt sich aus wenigstens einer der genannten Größen zusammen, vorzugsweise aus mehreren, insbesondere aus allen.
  • Die verwendeten Größen werden dabei aufsummiert, um die Wärmeabfuhrgröße zu erhalten.
  • Die Kühlwasserwärmeabfuhrgröße berücksichtigt die Wärme, welche der Kolben an eine Zylinderlaufbuchse abgibt, welche in dem Zylinder zur Aufnahme des Kolbens angeordnet ist. Selbstverständlich kann die Zylinderlaufbuchse dabei als separates Bauteil vorliegen oder von dem Zylinderkurbelgehäuse selbst ausgebildet sein. In letzterem Fall liegt die Zylinderlaufbuchse einstückig und/oder materialeinheitlich mit dem Zylinderkurbelgehäuse vor, während sie in ersterem Fall vorzugsweise aus einem Material besteht, welches von dem Material des Zylinderkurbelgehäuses verschieden ist. Die Temperaturdifferenz für die Kühlwasserwärmeabfuhrgröße wird aus der Kolbentemperatur sowie der Zylinderlaufbuchsentemperatur ermittelt. Als Wärmeübergangsfläche dient insbesondere die von dem Kolben während eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine überstrichene Fläche in der Zylinderlaufbuchse. Sie beträgt beispielsweise A i = π Bohrung Hub ,
    Figure DE102015007455B4_0005
    wobei der Hub den Gesamthub des Kolbens bezeichnet, also den Abstand zwischen einem unteren Totpunkt und einem oberen Totpunkt des Kolbens während eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine.
  • Die erste Schmiermittelwärmeabfuhrgröße berücksichtigt die Kühlung des Kolbens mittels der Kolbenkühldüse, welche dem Kolben zugeordnet ist. Mit Hilfe der Kolbenkühldüse kann der Kolben unmittelbar und aktiv mit Schmiermittel beaufschlagt werden, sodass sich die der Schmiermittelwärmeabfuhrgröße zugeordnete Temperaturdifferenz aus der Schmiermitteltemperatur und der Kolbentemperatur berechnet. Ist die Kühlung mittels der Kolbenkühldüse dagegen deaktiviert, so wird die erste Schmiermittelwärmeabfuhrgröße gleich Null gesetzt. Für die Wärmeübergangsfläche gilt beispielsweise: A i = π Bohrung Hub .
    Figure DE102015007455B4_0006
  • Die zweite Schmiermittelwärmeabfuhrgröße berücksichtigt eine passive Kühlung des Kolbens mittels Schmiermittel, das beispielsweise im Rahmen einer Lagerschmierung auf die Zylinderlaufbuchse und/oder den Kolben aufgebracht wird. Dieser Anteil ist klein, kann jedoch üblicherweise nicht vermieden werden. Dominierend ist hierbei der Anteil der Zylinderlaufbuchse, weil bei einer Abwärtsbewegung des Kolbens das Schmiermittel von dem Kolben nach unten, also in die von der Brennkammer abgewandte Richtung, gefördert wird. Die Temperaturdifferenz wird hierbei ebenfalls anhand der Schmiermitteltemperatur und der Kolbentemperatur ermittelt. Die Wärmeübergangsfläche wird beispielsweise anhand der Beziehung A i = 0,25 π Bohrung 2
    Figure DE102015007455B4_0007
    ermittelt.
  • Die Frischgaswärmeabfuhrgröße berücksichtigt den Wärmeaustrag aus dem Kolben während einer Frischgasansaugung. Das Frischgas ist üblicherweise kälter als der Kolben, sodass diesem Wärme über die Kolbenoberfläche entzogen wird. Die Temperaturdifferenz ermittelt sich aus der Frischgastemperatur und der Kolbentemperatur. Das Frischgas kann Frischluft, Kraftstoff und/oder Restgas enthalten. Unter dem Restgas ist beispielsweise Abgas zu verstehen, welches im Rahmen einer internen und/oder externen Abgasrückführung in den Zylinder zurückgeführt wird oder in diesem verbleibt. Die Wärmeübergangsfläche ist beispielsweise A i = 0,25 π Bohrung 2
    Figure DE102015007455B4_0008
  • Für die vorstehend beschriebenen Größen wird der Wärmeübergangskoeffizient αi beispielsweise als konstant angenommen und empirisch ermittelt, insbesondere vor einer Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine beziehungsweise auf einem Prüfstand. Er kann jedoch auch in Abhängigkeit von wenigstens einer Betriebsgröße der Brennkraftmaschine bestimmt werden, beispielsweise in Abhängigkeit von einer Temperatur, insbesondere der Kolbentemperatur und/oder der jeweils anderen in die entsprechende Wärmeabfuhrgröße einfließenden Temperatur. Als die für die beschriebenen Wärmeabfuhrgrößen verwendeten Wärmeübergangsflächen können die genannten Beziehungen herangezogen werden. Selbstverständlich können sie jedoch auch anhand der tatsächlichen geometrischen Gegebenheiten genau ermittelt werden, um die Genauigkeit der Modellierung der Kolbentemperatur zu verbessern.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass für die Wärmeabfuhrgröße die Temperaturdifferenz anhand der Kolbentemperatur iterativ ermittelt wird. Auf eine derartige Vorgehensweise wurde vorstehend bereits hingewiesen. Selbstverständlich ist die Kolbentemperatur zunächst nicht oder allenfalls näherungsweise bekannt. Aus diesem Grund wird sie und mithin die jeweils verwendete Temperaturdifferenz iterativ, also in mehreren Schritten, ermittelt.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zu Beginn des Modellierens der Kolbentemperatur eine gemessene Temperatur, insbesondere eine Umgebungstemperatur, als Kolbentemperatur verwendet wird. Dies ist insbesondere vorgesehen, wenn die Brennkraftmaschine über eine bestimmte Zeitspanne deaktiviert war, also nicht betrieben wurde. In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass die Brennkraftmaschine die gemessene Temperatur, beispielsweise die Umgebungstemperatur, angenommen hat. Selbstverständlich kann jedoch auch eine andere Temperatur gemessen und als Kolbentemperatur verwendet werden, beispielsweise die Temperatur des Zylinderkurbelgehäuses oder des Zylinderkopfs.
  • Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wärmeübergangsfläche der Wärmezufuhrgröße aus der Zylinderbohrung des den Kolben aufnehmenden Zylinders und die Wärmeübergangsfläche der Wärmeabfuhrgröße sowohl aus der Zylinderbohrung des den Kolben aufnehmenden Zylinders als auch dem Kolbenhub des Kolbens ermittelt wird. Auch hierauf wurde vorstehend bereits eingegangen. Auf diese Art und Weise kann die Wärmeübergangsfläche sehr einfach ermittelt werden. Üblicherweise ist dies zur Modellierung der Kolbentemperatur mit einer zufriedenstellenden Genauigkeit ausreichend.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zum Verringern der Kolbenkühlung die Kühlung mittels der Kolbenkühldüse ausgesetzt oder verringert wird. Vorstehend wurde bereits erläutert, dass im Rahmen der ersten Schmiermittelwärmeabfuhrgröße die Kolbenkühldüse beziehungsweise die Kühlung mittels der Kolbenkühldüse berücksichtigt wird beziehungsweise werden kann. Es ist nun vorgesehen, dass die Kolbenkühldüse schaltbar ist, sodass die Kolbenkühlung durch Deaktivieren beziehungsweise Aussetzen der Kühlung mittels der Kolbenkühldüse verringert beziehungsweise deaktiviert werden kann.
  • Selbstverständlich ist es auch möglich, einen der Kolbenkühldüse zugeführten Schmiermittelmassenstrom zum Verringern der Kolbenkühlung zu verkleinern, um so die Kolbentemperatur genauer zu beeinflussen. Es ist also in einer vorteilhaften Ausgestaltung nicht vorgesehen, die Kühlung mittels der Kolbenkühldüse vollständig auszusetzen, sondern lediglich den ihr zugeführten Schmiermittelmassenstrom zu verringern. Bei bekannten Brennkraftmaschinen ist es allenfalls bekannt, die Kühlung mittels der Kolbenkühldüse in einem Leerlaufbetrieb der Brennkraftmaschine auszusetzen. Hier soll dies nun teilweise oder vollständig in Abhängigkeit von der Kolbentemperatur vorgenommen werden, insbesondere auch während eines Betriebs der Brennkraftmaschine bei einer Drehzahl, die größer ist als eine Leerlaufdrehzahl der Brennkraftmaschine
  • Schließlich kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass der Kolbenaufheizbetrieb beendet wird, wenn die Kolbentemperatur den ersten Kolbentemperaturgrenzwert und/oder einen zweiten Kolbentemperaturgrenzwert, der größer ist als der erste Kolbentemperaturgrenzwert, überschreitet. Beispielsweise wird, sofern die genannte Bedingung erfüllt ist, ein Normalbetrieb der Brennkraftmaschine durchgeführt. In einem Normalbetrieb kann es vorgesehen sein, dass die Kolbenkühldüse durchgehend in Betrieb ist, also zur Kolbenkühlung herangezogen wird. Insoweit ist in einem Normalbetrieb keine Verringerung der Kolbenkühlung vorgesehen.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin eine Brennkraftmaschine mit Kraftstoffdirekteinspritzung. Dabei ist vorgesehen, dass die Brennkraftmaschine dazu ausgebildet ist, in wenigstens einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine eine Kolbentemperatur eines Kolbens der Brennkraftmaschine aus einer Wärmezufuhrgröße und einer Wärmeabfuhrgröße zu modellieren und bei Unterschreiten eines ersten Kolbentemperaturgrenzwerts durch die Kolbentemperatur einen Kolbenaufheizbetrieb durchzuführen, in welchem eine Kolbenkühlung verringert oder deaktiviert wird. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße jeweils aus einem Wärmeübergangskoeffizienten, aus einer Temperaturdifferenz oder einem Temperaturgradient sowie aus einer Wärmeübergangsfläche ermittelt werden, und wobei die Wärmeübergangsfläche der Wärmezufuhrgröße aus der Zylinderbohrung eines den Kolben aufnehmenden Zylinders und die Wärmeübergangsfläche wenigstens einer in der Wärmeabfuhrgröße enthaltenen Größe sowohl aus der Zylinderbohrung als auch einem Kolbenhub des Kolbens ermittelt wird.
  • Auf die Vorteile einer derartigen Vorgehensweise beziehungsweise einer derartigen Ausgestaltung der Brennkraftmaschine wurde bereits hingewiesen. Sowohl das Verfahren als auch die Brennkraftmaschine können gemäß den vorstehenden Ausführungen weitergebildet sein, sodass insoweit auf diese verwiesen wird.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt die einzige
    • Figur einen Schnitt durch einen Zylinder einer Brennkraftmaschine, wobei in dem Zylinder ein Kolben angeordnet ist.
  • Die Figur zeigt einen Schnitt durch eine Brennkraftmaschine 1, genauer gesagt durch einen Zylinder 2 der Brennkraftmaschine. Der Zylinder 2 ist zumindest bereichsweise in einem Zylinderkurbelgehäuse 3 der Brennkraftmaschine 1 ausgebildet. In einer Richtung wird er von einem Zylinderkopf 4 begrenzt. In dem Zylinder 2 ist ein Kolben 5 längsbeweglich angeordnet. Der Kolben 5 schließt mit dem Zylinderkurbelgehäuse 3 und dem Zylinderkopf 4 einen Brennraum des Zylinders 2 ein. Der Kolben 5 ist über eine Pleuelstange 6 mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 1 wirkverbunden, um die Längsbewegung des Kolbens 5 in eine Drehbewegung umzusetzen. In dem Zylinderkopf 4 sind Ventile 7 angeordnet, wobei beispielsweise eines der Ventile 7 als Einlassventil und ein anderes der Ventile 7 als Auslassventil ausgestaltet ist.
  • Es ist nun vorgesehen, eine Kolbentemperatur des Kolbens 5 zu modellieren. Zu diesem Zweck wird ein durch den Pfeil 8 angedeuteter Wärmeeintrag in den Kolben 5 in Form einer Wärmezufuhrgröße berücksichtigt. Diese liegt beispielsweise als Verbrennungswärmezufuhrgröße vor und wird beispielsweise aus der Differenz zwischen einer Verbrennungstemperatur einer in dem Zylinder 2 ablaufenden Verbrennung und der Kolbentemperatur berechnet. Neben der Wärmezufuhrgröße wird eine Wärmeabfuhrgröße ermittelt. Diese setzt sich aus einer oder mehreren Größen zusammen. Als Größe wird beispielsweise die Kühlwasserwärmeabfuhrgröße herangezogen, welche die durch die Pfeile 9 angedeuteten Wärmeströme beschreibt. Diese Wärmeströme treten aufgrund einer Kühlung des Zylinderkurbelgehäuses 3 auf, wodurch das Zylinderkurbelgehäuse 3 eine geringere Temperatur aufweist als der Kolben 5. Entsprechend findet ein Wärmeübergang von dem Kolben 5 hin zu dem kühleren Zylinderkurbelgehäuse 3 statt.
  • Als weitere Größe liegt eine erste Schmiermittelwärmeabfuhrgröße vor, die eine Kühlung des Kolbens 5 mittels einer hier nicht dargestellten Kolbenkühldüse beschreibt. Der entsprechende Wärmeaustrag aus dem Kolben 5 ist durch den Pfeil 10 angedeutet. Der Pfeil 11 beschreibt dagegen den Wärmestrom entsprechend einer zweiten Schmiermittelwärmeabfuhrgröße, welche eine Kühlung des Kolbens 5 aufgrund einer Schmierung der Brennkraftmaschine 1, beispielsweise der Kurbelwelle, beschreibt. Der Pfeil 12 schließlich deutet einen Wärmestrom entsprechend einer Frischgaswärmeabfuhrgröße an. Diese berücksichtigt einen Wärmeaustrag aus dem Kolben 5 aufgrund des in den Zylinder 2 eingebrachten Frischgases. Dieses weist üblicherweise eine geringere Temperatur auf als der Kolben 5.
  • Aus einer oder mehreren der genannten Größen wird nun die Wärmeabfuhrgröße ermittelt. Anschließend werden die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße herangezogen, um die Kolbentemperatur zu modellieren. Unterschreitet die so modellierte Kolbentemperatur einen ersten Kolbentemperaturgrenzwert, so wird ein Kolbenaufheizbetrieb durchgeführt. In diesem soll eine Kolbenkühlung des Kolbens 5 verringert oder deaktiviert werden. Beispielsweise wird hierzu eine Kühlung mittels der Kolbenkühldüse ausgesetzt oder zumindest verringert. In letzterem Fall wird beispielsweise ein der Kolbenkühldüse zugeführter Schmiermittelstrom verringert. Mit einer derartigen Vorgehensweise können die Partikelemissionen der Brennkraftmaschine 1 deutlich reduziert werden, weil ein Verdampfen von auf dem Kolben 5 befindlichem Kraftstoff in einer ausreichend kurzen Zeit sichergestellt wird. Es verbleibt insoweit bereits nach kurzer Zeit kein flüssiger Kraftstoff auf dem Kolben 5, insbesondere ist der auf dem Kolben 5 vorliegende Kraftstoff verdampft, bevor eine Verbrennung in dem Zylinder 2 durch Zündung eingeleitet wird.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (1) mit Kraftstoffdirekteinspritzung, wobei in wenigstens einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine (1) eine Kolbentemperatur eines Kolbens (5) der Brennkraftmaschine (1) aus einer Wärmezufuhrgröße und einer Wärmeabfuhrgröße modelliert wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei Unterschreiten eines ersten Kolbentemperaturgrenzwerts durch die Kolbentemperatur ein Kolbenaufheizbetrieb durchgeführt wird, in welchem eine Kolbenkühlung verringert oder deaktiviert wird, wobei die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße jeweils aus einem Wärmeübergangskoeffizienten, aus einer Temperaturdifferenz oder einem Temperaturgradient sowie aus einer Wärmeübergangsfläche ermittelt werden, und wobei die Wärmeübergangsfläche der Wärmezufuhrgröße aus der Zylinderbohrung eines den Kolben (5) aufnehmenden Zylinders (2) und die Wärmeübergangsfläche wenigstens einer in der Wärmeabfuhrgröße enthaltenen Größe sowohl aus der Zylinderbohrung als auch einem Kolbenhub des Kolbens (5) ermittelt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmezufuhrgröße als Verbrennungswärmezufuhrgröße vorliegt und anhand der Beziehung Q V = α V A V Δ T V
    Figure DE102015007455B4_0009
    ermittelt wird, wobei der Wärmeübergangskoeffizient αV sowie die Temperaturdifferenz ΔTV anhand eines Kennfelds ermittelt werden.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeabfuhrgröße sich aus wenigstens einer der folgenden Größen zusammensetzt, die jeweils anhand der Beziehung Q i = α i A i Δ T i
    Figure DE102015007455B4_0010
    ermittelt werden: - eine Kühlwasserwärmeabfuhrgröße, für welche die Temperaturdifferenz ΔTi anhand einer Zylinderlaufbuchsentemperatur ermittelt wird; - eine erste Schmiermittelwärmeabfuhrgröße, für welche die Temperaturdifferenz ΔTi bei einer Kühlung mittels einer Kolbenkühldüse anhand einer Schmiermitteltemperatur ermittelt und ansonsten gleich Null gesetzt wird; - eine zweite Schmiermittelwärmeabfuhrgröße, für welche die Temperaturdifferenz ΔTi anhand der Schmiermitteltemperatur ermittelt wird; sowie - eine Frischgaswärmeabfuhrgröße, für welche die Temperaturdifferenz ΔTi anhand der Frischgastemperatur ermittelt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Wärmeabfuhrgröße die Temperaturdifferenz anhand der Kolbentemperatur iterativ ermittelt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn des Modellierens der Kolbentemperatur eine gemessene Temperatur als Kolbentemperatur verwendet wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verringern der Kolbenkühlung die Kühlung mittels der Kolbenkühldüse ausgesetzt oder verringert wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenaufheizbetrieb beendet wird, wenn die Kolbentemperatur den ersten Kolbentemperaturgrenzwert und/oder einen zweiten Kolbentemperaturgrenzwert, der größer ist als der erste Kolbentemperaturgrenzwert, überschreitet.
  8. Brennkraftmaschine (1) mit Kraftstoffdirekteinspritzung, wobei die Brennkraftmaschine (1) dazu ausgebildet ist, in wenigstens einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine (1) eine Kolbentemperatur eines Kolbens (5) der Brennkraftmaschine (1) aus einer Wärmezufuhrgröße und einer Wärmeabfuhrgröße zu modellieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) zudem dazu ausgebildet ist, bei Unterschreiten eines ersten Kolbentemperaturgrenzwerts durch die Kolbentemperatur einen Kolbenaufheizbetrieb durchzuführen, in welchem eine Kolbenkühlung verringert oder deaktiviert wird, wobei die Wärmezufuhrgröße und die Wärmeabfuhrgröße jeweils aus einem Wärmeübergangskoeffizienten, aus einer Temperaturdifferenz oder einem Temperaturgradient sowie aus einer Wärmeübergangsfläche ermittelt werden, und wobei die Wärmeübergangsfläche der Wärmezufuhrgröße aus der Zylinderbohrung eines den Kolben (5) aufnehmenden Zylinders (2) und die Wärmeübergangsfläche wenigstens einer in der Wärmeabfuhrgröße enthaltenen Größe sowohl aus der Zylinderbohrung als auch einem Kolbenhub des Kolbens (5) ermittelt wird.
DE102015007455.5A 2015-06-05 2015-06-05 Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Verringerung oder Deaktivierung einer Kolbenkühlung in Abhängigkeit von einer modellierten Kolbentemperatur sowie entsprechende Brennkraftmaschine Active DE102015007455B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102015007455.5A DE102015007455B4 (de) 2015-06-05 2015-06-05 Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Verringerung oder Deaktivierung einer Kolbenkühlung in Abhängigkeit von einer modellierten Kolbentemperatur sowie entsprechende Brennkraftmaschine

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102015007455.5A DE102015007455B4 (de) 2015-06-05 2015-06-05 Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Verringerung oder Deaktivierung einer Kolbenkühlung in Abhängigkeit von einer modellierten Kolbentemperatur sowie entsprechende Brennkraftmaschine

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102015007455A1 DE102015007455A1 (de) 2016-12-08
DE102015007455B4 true DE102015007455B4 (de) 2018-10-31

Family

ID=57352613

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102015007455.5A Active DE102015007455B4 (de) 2015-06-05 2015-06-05 Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Verringerung oder Deaktivierung einer Kolbenkühlung in Abhängigkeit von einer modellierten Kolbentemperatur sowie entsprechende Brennkraftmaschine

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102015007455B4 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102016225744B4 (de) * 2016-12-21 2018-07-12 Continental Automotive Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Kühlung eines Kolbens einer Hubkolbenbrennkraftmaschine
US11939904B2 (en) 2022-02-18 2024-03-26 Caterpillar Inc. Optimized piston temperature control in gaseous fuel hydrogen engine system

Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10042551A1 (de) 2000-08-30 2002-03-14 Volkswagen Ag Verfahren zur Steuerung einer Kraftstoff-Direkteinspritzung
US20030060999A1 (en) 2001-08-02 2003-03-27 Takashi Ogino Method and apparatus for thermal analysis
DE102007006341A1 (de) 2007-02-08 2008-08-14 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine in Kraftfahrzeugen
FR2942270A1 (fr) 2009-02-13 2010-08-20 Peugeot Citroen Automobiles Sa Procede de determination de la temperature d'un piston
DE102009001129A1 (de) 2009-02-25 2010-09-02 Ford Global Technologies, LLC, Dearborn Kühlstrategie
DE102010027843A1 (de) 2010-04-16 2011-10-20 Ford Global Technologies, Llc Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Kühlsystems eines Verbrennungsmotors
US20130139768A1 (en) 2011-01-11 2013-06-06 Mitsubishi Heavy Industries, Ltd. Cooling device for engine
DE102013217928A1 (de) 2012-09-13 2014-03-13 GM Global Technology Operations, LLC (n.d. Ges. d. Staates Delaware) System und Verfahren zum Steuern einer Kraftstoffeinspritzung in einem Motor basierend auf einer Kolbentemperatur

Patent Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10042551A1 (de) 2000-08-30 2002-03-14 Volkswagen Ag Verfahren zur Steuerung einer Kraftstoff-Direkteinspritzung
US20030060999A1 (en) 2001-08-02 2003-03-27 Takashi Ogino Method and apparatus for thermal analysis
DE102007006341A1 (de) 2007-02-08 2008-08-14 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine in Kraftfahrzeugen
FR2942270A1 (fr) 2009-02-13 2010-08-20 Peugeot Citroen Automobiles Sa Procede de determination de la temperature d'un piston
DE102009001129A1 (de) 2009-02-25 2010-09-02 Ford Global Technologies, LLC, Dearborn Kühlstrategie
DE102010027843A1 (de) 2010-04-16 2011-10-20 Ford Global Technologies, Llc Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Kühlsystems eines Verbrennungsmotors
US20130139768A1 (en) 2011-01-11 2013-06-06 Mitsubishi Heavy Industries, Ltd. Cooling device for engine
DE102013217928A1 (de) 2012-09-13 2014-03-13 GM Global Technology Operations, LLC (n.d. Ges. d. Staates Delaware) System und Verfahren zum Steuern einer Kraftstoffeinspritzung in einem Motor basierend auf einer Kolbentemperatur

Also Published As

Publication number Publication date
DE102015007455A1 (de) 2016-12-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102013215523B4 (de) Kraftmaschinensystem mit kolbensprühschmierung und wärmerohr
DE102015110834B4 (de) Verfahren und System zum Beschleunigen des Warmlaufens einer Kraftmaschine
DE102015208480A1 (de) Wassereinspritzvorrichtung einer Brennkraftmaschine und Verfahren zum Betreiben einer solchen Wassereinspritzvorrichtung
DE102014204003A1 (de) Reduzieren der Überhitzung eines turboaufladenen Motors
DE102015216420B4 (de) Kühlanordnung zur Ladeluftkühlung
DE102015207901B4 (de) Steuergerät für eine Verbrennungskraftmaschine
DE102018126677A1 (de) Motor mit Kolbenheizsystem und Verfahren für dessen Betrieb
DE102012103139B4 (de) Kraftstoffinjektions-Steuerungsvorrichtung für einen Verbrennungsmotor
DE102014220690A1 (de) Viskositätsdetektion unter verwendung des startermotors
DE102012217158A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Ölströmung in einem Verbrennungsmotor
DE102016225744A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Kühlung eines Kolbens einer Hubkolbenbrennkraftmaschine
DE102014216601A1 (de) Systeme und verfahren für die kraftmaschinensteuerung basierend auf der viskosität des kraftmaschinenöls
DE102014203930A1 (de) System und Verfahren zum Kühlen von Kraftmaschinenkolben
DE102015007455B4 (de) Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Verringerung oder Deaktivierung einer Kolbenkühlung in Abhängigkeit von einer modellierten Kolbentemperatur sowie entsprechende Brennkraftmaschine
DE102017113019A1 (de) Verfahren zur steuerung des variablen öldrucks auf eine kolbenspritzvorrichtung anhand der kolbentemperatur
DE102020106569A1 (de) Methodik der abbremszylinderabschaltung (dcco) mit verbessertem egr
DE102007003855A1 (de) Verfahren zum Steuern der Abgasrückführung bei einer Brennkraftmaschine
DE102018212926B4 (de) Verfahren zum Betreiben einer Hybridantriebseinrichtung eines Kraftfahrzeugs sowie entsprechende Hybridantriebseinrichtung
DE102012220495A1 (de) Verfahren zur Verbesserung des Warmlaufs eines Motors
DE102014103145A1 (de) Verfahren und Motorsteuergerät zum Betrieb eines Verbrennungsmotors
DE112008000617B4 (de) Steuervorrichtung für einen Verbrennungsmotor
AT515563B1 (de) Verfahren zum Betreiben einer direkteinspritzenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschine
DE102012113207B4 (de) System und Verfahren zur Kühlung eines Verbrennungsmotors eines Fahrzeugs zu Verbesserung der Vorheizleistung beim Anschalten des Verbrennungsmotors
DE102016110030A1 (de) Systeme und Verfahren für Kraftmaschinenluftpfadrückführungsmanagement
EP3803086B1 (de) Verfahren zum betreiben einer brennkraftmaschine sowie entsprechende brennkraftmaschine

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final