-
Die vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, die bei selektiver HF-Anregung auftretenden Geräusche zu verringern.
-
In „A Simple Method for the Construction of 180° Refocusing RF Pulses for Use in Nuclear Magnetic Resonance Imaging”, von T. P. L. Roberts u. a., in J. Mag. Res. B, 101, 1993, Seiten 78–82 werden vorfokussierte Anregungspulse offenbart, welche keinen refokussierenden Gradienten benötigen.
-
Die
US 2005/0127911 A1 beschreibt selbst refokussierende HF-Pulse, wodurch keine Rephasierung erforderlich ist. Dadurch kann der Selektionsgradient unmittelbar nach dem HF-Puls abgeschaltet werden.
-
Die
DE 10 2013 205 528 B3 offenbart den Einsatz eines „prewinding pulses”, wobei der Schichtselektionsgradient nach Ende des Pulses ausgeschaltet wird, so dass das zeitliche Integral unter dem Gradienten dem für die Selbstrefokussierung notwendigen Wirkintegral entspricht. Dies bewirkt, dass alle Spin-Isochromaten nach Abschalten des Schichtselektionsgradienten in Phase sind und ein entgegengesetzter Rephasierungsgradient nicht vonnöten ist.
-
Aktuelle MR-Untersuchungen sind zumeist sehr laut. Je nach Untersuchungs- und Scannertyp können Geräuschpegel von deutlich über 100 db(A) erreicht werden, so dass der untersuchte Patient einen Gehörschutz tragen muss.
-
Die Hauptursache für die hohe Geräuschbelastung einer MR-Untersuchung ist das schnelle Schalten von Gradienten während der Untersuchung. Insbesondere wenn das Timing der eingesetzten Pulssequenz sehr knapp bemessen ist und hohe Gradientenmomente erforderlich sind, treten hohe Geräuschpegel auf. Beispielsweise bei der Schichtanregung wird nach dem Stand der Technik direkt nach einer selektiven HF-Anregung der entsprechende Schichtselektionsgradient umgepolt, um ein während der HF-Anregung aufgelaufenes Gradientenmoment wieder auszugleichen, was auch als Rephasierung bekannt ist. Zur Rephasierung werden bei den meisten Anwendungen hohe Slew-Rates (dG/dt) und Gradientenamplituden benötigt, was eine hohe Geräuschentwicklung impliziert.
-
Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, die Geräuschentwicklung bei der selektiven HF-Anregung weiter zu reduzieren.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Erstellen einer Pulssequenz zur selektiven HF-Anregung für eine Magnetresonanzanlage nach Anspruch 1, durch ein Verfahren zum Optimieren einer Pulssequenz zur selektiven Anregung für eine Magnetresonanzanlage nach Anspruch 2, durch ein Verfahren zum Erfassen von MR-Daten mit einer Magnetresonanzanlage nach Anspruch 7, durch ein Verfahren zum Betrieb einer Magnetresonanzanlage nach Anspruch 9, durch eine Einrichtung nach Anspruch 10 oder 12, durch eine Magnetresonanzanlage nach Anspruch 14, durch ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 16 oder durch einen elektronisch lesbaren Datenträger nach Anspruch 17 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Erstellen einer Pulssequenz zur selektiven HF-Anregung für eine Magnetresonanzanlage bereitgestellt. Dabei umfasst das erfindungsgemäße Verfahren folgende Schritte:
- • Vorgeben eines vorbestimmten Volumenabschnitts, in welchem die Spins mit der Magnetresonanzanlage auf eine vorbestimmte Weise (z. B. definiert durch den Flipwinkel) anzuregen sind.
- • Erstellen der Pulssequenz, welche einen Anregungs-Eventblock für die selektive HF-Anregung umfasst. Der Anregungs-Eventblock umfasst seinerseits einen
- • HF-Anregungspuls und mindestens einen Schichtselektionsgradienten. Die Pulssequenz wird so erstellt, dass durch den Anregungs-Eventblock nur die Spins in dem vorbestimmten Volumenabschnitt auf die vorbestimmte Weise angeregt werden und dass die Spins innerhalb des Volumenabschnitts direkt nach dem Anregungs-Eventblock dieselbe Phasenlage aufweisen. Die Pulssequenz oder genauer der Anregungs-Eventblock wird demnach so erstellt, dass eine etwaige bei der HF-Anregung auftretende Phasendispersion der angeregten Spins insbesondere durch den Schichtselektionsgradienten kompensiert wird oder gar nicht erst auftritt, so dass die Spins innerhalb des Volumenabschnitts direkt am Ende des Anregungs-Eventblocks (insbesondere am Ende des Schichtselektionsgradienten) dieselbe Phasenlage aufweisen.
-
Der mindestens eine Selektionsgradient weist dabei keinen Polaritätswechsel auf.
-
Da insbesondere das Umschalten der Polarität der Selektionsgradienten nach dem Stand der Technik die Hauptursache für die Geräuschbelastung darstellt, kann die Geräuschbelastung durch die erfindungsgemäß erstellte Pulssequenz im Vergleich zum Stand der Technik deutlich reduziert werden.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Verfahren zum Optimieren einer Pulssequenz zur selektiven HF-Anregung für eine Magnetresonanzanlage bereitgestellt. Dabei umfasst das erfindungsgemäße Verfahren folgende Schritte:
- • Vorgeben der Pulssequenz, welche einen Anregungs-Eventblock, um damit die selektive HF-Anregung zu bewirken, umfasst. Der Anregungs-Eventblock umfasst einen HF-Anregungspuls und mindestens einen Schichtselektionsgradienten. Dabei werden mit der vorgegebenen Pulssequenz (genauer mit dem Anregungs-Eventblock) nur die Spins in einem vorbestimmten Volumenabschnitt auf eine vorbestimmte Weise (z. B. definiert durch den Flipwinkel) angeregt.
- • Optimieren der Pulssequenz, so dass mit dem Anregungs-Eventblock der optimierten Pulssequenz ebenfalls nur die Spins in demselben Volumenabschnitt auf dieselbe Weise angeregt werden und nach dem Anregungs-Eventblock der optimierten Pulssequenz dieselbe Phasenlage aufweisen, wie es mit dem Anregungs-Eventblock der nicht optimierten Pulssequenz der Fall wäre. Im Unterschied zur nicht optimierten Pulssequenz weist der mindestens eine Schichtselektionsgradient der optimierten Pulssequenz allerdings keinen Polaritätswechsel auf.
-
Im Unterschied zum erfindungsgemäßen Verfahren zum Erstellen einer Pulssequenz wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Optimieren einer vorgegebenen Pulssequenz die vorgegebene Pulssequenz derart optimiert, dass der mindestens eine Schichtselektionsgradient der optimierten Pulssequenz keinen Polaritätswechsel mehr aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Optimieren einer Pulssequenz weist neben dem Vorteil der deutlichen Geräuschreduktion den Vorteil auf, dass eine fertig berechnete Pulssequenz erfindungsgemäß optimiert wird, ohne dass sonstige Einstellungen der zu optimierenden Pulssequenz, wie z. B. Einstellungen zum Auslesen der Rohdaten, zum Schalten von weiteren Gradienten (z. B. Flusskompensationsgradienten, Diffusionsgradienten), geändert werden.
-
Mit anderen Worten wird bei der erfindungsgemäßen Optimierung der für die HF-Anregung verantwortliche Anregungs-Eventblock oder Teil der Pulssequenz durch einen Anregungs-Eventblock ersetzt, welcher denselben Volumenabschnitt auf dieselbe Weise (z. B. Flipwinkel) anregt wie der zu ersetzende bzw. zu optimierende Anregungs-Eventblock. Auch die Dauer des optimierten Anregungs-Eventblocks sollte der Dauer des zu ersetzenden Anregungs-Eventblocks entsprechen, da dann keine weiteren Änderungen (am Sourcecode) der eigentlichen Pulssequenz nötig sind. Anders ausgedrückt wird bei der erfindungsgemäßen Optimierung von einer fertig berechneten Pulssequenz nur der Anregungs-Eventblock ersetzt, ohne dass andere Parameter, wie z. B. das Sequenztiming, verändert werden müssen.
-
Vorteilhafterweise können Inhomogenitäten des Grundmagnetfelds (B0-Felds) beispielsweise im Vorfeld erfasst und dann bei dem Erstellen oder bei dem Optimieren der Pulssequenz berücksichtigt werden.
-
Inhomogenitäten des Grundmagnetfelds können beispielsweise von der Magnetresonanzanlage selbst oder von dem zu untersuchenden Untersuchungsobjekt hervorgerufen werden. Indem diese Inhomogenitäten bei der Erstellung oder Optimierung der Pulssequenz berücksichtigt werden, kann die Qualität der mit der jeweiligen Pulssequenz erfassten MR-Daten verbessert werden.
-
In ähnlicher Weise können Inhomogenitäten des B1-Feldes, welche von einer Sendeantenne oder von dem Untersuchungsobjekt verursacht werden, erfasst und bei dem Erstellen oder Optimieren der Pulssequenz berücksichtigt werden.
-
Wie bei der Berücksichtigung der Inhomogenitäten des Grundmagnetfelds kann durch die Berücksichtigung der Inhomogenitäten des B1-Feldes die Qualität der von der Pulssequenz erfassten MR-Daten verbessert werden. Da die erfindungsgemäß erstellten HF-Anregungspulse im Allgemeinen anfällig gegenüber B1-Inhomogenitäten sind, ist die Berücksichtigung der B1-Inhomogenitäten bei der Erzeugung bzw. Optimierung der Pulssequenz wichtig.
-
Die vorliegende Erfindung ermöglicht auch den gleichzeitigen Einsatz von mehreren Sendeantennen. In diesem Fall wird die Pulssequenz für jede dieser Sendeantennen individuell erstellt oder individuell optimiert.
-
Durch den gleichzeitigen Einsatz von mehreren Sendeantennen kann die Flexibilität bei der HF-Anregung gesteigert und eine Strahlenbelastung (SAR) des Patienten insbesondere bei Magnetresonanzanlagen, welche mit hohen Feldstärken (> 3 Tesla) arbeiten, reduziert werden.
-
In ähnlicher Weise können erfindungsgemäß auch mehrere Empfangsantennen gleichzeitig eingesetzt werden. In diesem Fall wird die Pulssequenz vorteilhafterweise derart erstellt oder optimiert, dass die Phasen der Spins in dem Volumenabschnitt nach der Pulssequenz eine Verteilung aufweisen, welche das gleichzeitige Erfassen von MR-Daten mit den mehreren Empfangsantennen erleichtert und dadurch optimiert.
-
Anders ausgedrückt ist die Phasenlage der Spins am Ende des Anregungs-Eventblocks der erfindungsgemäßen Pulssequenz innerhalb des Volumenabschnitts nicht dieselbe, sondern weist eine vorbestimmte Verteilung auf, mit welcher das gleichzeitige Erfassen der MR-Daten mit mehreren Empfangsantennen optimiert oder zumindest verbessert wird.
-
Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Pulssequenz mit einem Shinnar-Le-Roux-Algorithmus erstellt oder optimiert.
-
Mit Hilfe des Shinnar-Le-Roux-Algorithmus wird ausgehend von bestimmten Anforderungen (z. B. dem Flipwinkel, kein Polaritätswechsel des Selektionsgradienten) an die zu erzielende HF-Anregung die zu erstellende oder die zu optimierende Pulssequenz bestimmt oder berechnet. Dabei vereinfacht der Shinnar-Le-Roux-Algorithmus die Lösung der Bloch-Gleichungen, um die Pulssequenz derart zu erstellen oder zu optimieren, dass die bestimmten Anforderungen erfüllt werden. Bei einem solchen mit Hilfe des Shinnar-Le-Roux-Algorithmus erzeugten HF-Puls kann es sich insbesondere um einen „minimum phase”-Shinnar-Le-Roux-Puls handeln.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Verfahren zum Erfassen von MR-Daten in einem vorbestimmten Volumenabschnitt eines Untersuchungsobjekts mit einer Magnetresonanzanlage bereitgestellt. Dabei umfasst das erfindungsgemäße Verfahren folgende Schritte:
- • Schalten einer Pulssequenz, welche einen Anregungs-Eventblock zur Erzeugung der HF-Anregung umfasst. Der Anregungs-Eventblock umfasst einen HF-Anregungspuls und mindestens einen gleichzeitig mit dem HF-Anregungspuls angelegten Schichtselektionsgradienten, um nur Spins in dem Volumenabschnitt anzuregen.
- • Erfassen der MR-Daten.
-
Dabei sind der HF-Anregungspuls und der mindestens eine Schichtselektionsgradient so beschaffen, dass die Spins innerhalb des Volumenabschnitts am Ende des Anregungs-Eventblocks dieselbe Phasenlage aufweisen. Darüber hinaus weist der mindestens eine Selektionsgradient keinen Polaritätswechsel auf.
-
Unabhängig davon, welches Verfahren eingesetzt wird, kann der mindestens eine Schichtselektionsgradient direkt am Ende des HF-Anregungspulses abgeschaltet werden.
-
Bei dieser Variante sind der HF-Anregungspuls und der mindestens eine Selektionsgradient derart entworfen, dass die Spins bereits am Ende des HF-Anregungspuls dieselbe Phasenlage aufweisen bzw. fokussiert sind, so dass der mindestens eine Schichtselektionsgradient bereits am Ende des HF-Anregungspulses abgeschaltet werden kann bzw. muss. Bei einem bei dieser Variante eingesetzten HF-Anregungspuls handelt es sich insbesondere um einen selbstfokussierenden HF-Puls („self focusing pulse”).
-
Erfindungsgemäß wird der mindestens eine Schichtselektionsgradient (oder zumindest ein Schichtselektionsgradient) erst eine bestimmte Zeitspanne nach dem Ende des HF-Anregungspulses abgeschaltet. Dabei kann insbesondere der letzte Anteil des mindestens einen Schichtelektionsgradienten zur Refokussierung bzw. Rephasierung der Spins eingesetzt werden.
-
Mit anderen Worten kann entweder keine Rephasierung eingesetzt werden (wenn der HF-Puls selbstfokussierend ist) oder es wird eine Rephasierung eingesetzt, wobei der rephasierende Gradient dieselbe Polarität wie der selektierende Gradient aufweist, wobei hier der als Selektionsgradient bezeichnete Gradient sowohl die selektierende als auch die rephasierende Aufgabe übernimmt.
-
Unabhängig davon, welches erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt wird, kann der vorbestimmte Volumenabschnitt entweder
- • nur genau einer Schicht, oder
- • mehreren Schichten, welche gleichzeitig mit demselben HF-Anregungspuls angeregt werden, oder
- • einem Volumenabschnitt oder Slab, welcher eine Dicke aufweist, die dicker als die Dicke einer Schicht ist,
entsprechen.
-
Darüber hinaus wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Magnetresonanzanlage bereitgestellt, bei welchem entweder eine Pulssequenz nach einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Erstellen einer Pulssequenz erstellt oder bei welchem eine Pulssequenz nach einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Optimieren einer Pulssequenz optimiert wird. Die Magnetresonanzanlage wird dabei mit der erstellten oder optimierten Pulssequenz betrieben.
-
Bei der vorliegenden Erfindung erfolgt eine selektive HF-Anregung mit einer Pulssequenz, welche einen Anregungs-Eventblock umfasst, welcher einen HF-Anregungspuls und (mindestens) einen Schichtselektionsgradienten, der gleichzeitig mit dem HF-Anregungspuls angelegt wird, umfasst, wobei der Schichtselektionsgradient keinen Polaritätswechsel aufweist. Die vorliegende Erfindung weist folgende Aspekte auf, welche vorab im Detail beschrieben sind:
- • Das Erstellen einer entsprechenden Pulssequenz.
- • Das Optimieren einer entsprechenden Pulssequenz.
- • Das Erfassen von MR-Daten mit einer entsprechenden Pulssequenz.
- • Das Betreiben einer Magnetresonanzanlage mit einer entsprechenden Pulssequenz.
-
Aufgrund des nicht vorhandenen Polaritätswechsels des Selektionsgradienten kann die Geräuschentwicklung der Magnetresonanzanlage beim Ausspielen der erfindungsgemäßen Pulssequenz im Vergleich zum Stand der Technik deutlich verringert werden. Aus den gleichen Gründen wird die mechanische Belastung der Scanner-Hardware verringert und Patientenstimulationseffekte werden reduziert.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Einrichtung zum Erstellen einer Pulssequenz zur selektiven HF-Anregung für eine Magnetresonanzanlage bereitgestellt. Die erfindungsgemäße Einrichtung umfasst Eingabemittel und Rechenmittel. Die Eingabemittel sind ausgestaltet, um einen vorbestimmten Volumenabschnitt und eine vorbestimmte Weise, in welcher Spins in dem vorbestimmten Volumenabschnitt anzuregen sind, vorzugeben. Die Rechenmittel sind ausgestaltet, um die Pulssequenz, welche einen Anregungs-Eventblock umfasst, welcher einen HF-Anregungspuls und mindestens einen Schichtselektionsgradienten umfasst, derart zu erstellen, dass nur die Spins in dem Volumenabschnitt auf die vorbestimmte Weise angeregt werden und dass die Spins innerhalb des Volumenabschnitts am Ende des Anregungs-Eventblocks alle dieselbe Phasenlage (d. h. keine Phasendispersion) aufweisen. Dabei besitzt der mindestens eine Schichtselektionsgradient keinen Polaritätswechsel.
-
Darüber hinaus wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Einrichtung zum Optimieren einer Pulssequenz zur selektiven HF-Anregung für eine Magnetresonanzanlage bereitgestellt. Auch diese Einrichtung zum Optimieren umfasst Eingabemittel, Analysemittel und Rechenmittel. Dabei sind die Eingabemittel ausgestaltet, um eine Pulssequenz, welche wiederum einen Anregungs-Eventblock umfasst, welcher einen HF-Anregungspuls und mindestens einen Schichtselektionsgradienten umfasst, vorzugeben. Die Analysemittel sind in der Lage, abhängig von der Pulssequenz (insbesondere abhängig von dem Anregungs-Eventblock) Eigenschaften der HF-Anregung der Pulssequenz (z. B. die Lage des Volumenabschnitts und auf welche Weise die Anregung erfolgt) zu ermitteln. Die Rechenmittel sind ausgestaltet, um die Pulssequenz derart zu optimieren, dass mit dem Anregungs-Eventblock der optimierten Pulssequenz die ermittelten Eigenschaften erfüllt werden, so dass nur die Spins in dem Volumenabschnitt auf die ermittelte Weise angeregt werden und dass die Spins am Ende des Anregungs-Eventblocks der optimierten Pulssequenz dieselbe Phasenlage (d. h. keine Phasendispersion) aufweisen. Dabei besitzt der mindestens eine Schichtselektionsgradient keinen Polaritätswechsel.
-
Erfindungsgemäß wird auch eine Magnetresonanzanlage zum Erfassen von MR-Daten in einem vorbestimmten Volumenabschnitt eines Untersuchungsobjekts bereitgestellt. Dabei umfasst die Magnetresonanzanlage einen Grundfeldmagneten, ein Gradientenfeldsystem, mindestens eine HF-Antenne und eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung des Gradientenfeldsystems und der mindestens einen HF-Antenne, zum Empfang von von der mindestens einen HF-Antenne aufgenommenen Messsignalen und zur Erstellung der MR-Daten. Die Magnetresonanzanlage ist ausgestaltet, um eine Pulssequenz, welche einen Anregungs-Eventblock umfasst, welcher einen HF-Anregungspuls und mindestens einen gleichzeitig mit dem HF-Anregungspuls angelegten Schichtselektionsgradienten umfasst, anzulegen, um dadurch nur Spins in dem Volumenabschnitt anzuregen, und um anschließend die MR-Daten zu erfassen. Dabei weisen die Spins innerhalb des Volumenabschnitts am Ende des Anregungs-Eventblocks der Pulssequenz dieselbe Phasenlage (d. h. keine Phasendispersion) auf. Der Schichtselektionsgradient besitzt keinen Polaritätswechsel.
-
Die erfindungsgemäßen Einrichtungen und die erfindungsgemäße Magnetresonanzanlage weisen im Wesentlichen die Vorteile der entsprechenden erfindungsgemäßen Verfahren auf, welche im Detail vorab beschrieben sind, so dass hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.
-
Des Weiteren beschreibt die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt, insbesondere ein Computerprogramm oder eine Software, welche man in einen Speicher einer programmierbaren Steuerung bzw. einer Recheneinheit einer Magnetresonanzanlage laden kann. Mit diesem Computerprogrammprodukt können alle oder verschiedene vorab beschriebene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn das Computerprogrammprodukt in der Steuerung oder Steuereinrichtung der Magnetresonanzanlage läuft. Dabei benötigt das Computerprogrammprodukt eventuell Programmmittel, z. B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, um die entsprechenden Ausführungsformen der Verfahren zu realisieren. Mit anderen Worten soll mit dem auf das Computerprogrammprodukt gerichteten Anspruch insbesondere ein Computerprogramm oder eine Software unter Schutz gestellt werden, mit welcher eine der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden kann bzw. welche diese Ausführungsform ausführt. Dabei kann es sich bei der Software um einen Quellcode (z. B. C++), der noch compiliert (übersetzt) und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder um einen ausführbaren Softwarecode handeln, der zur Ausführung nur noch in die entsprechende Recheneinheit bzw. Steuereinrichtung zu laden ist.
-
Schließlich offenbart die vorliegende Erfindung einen elektronisch lesbaren Datenträger, z. B. eine DVD, ein Magnetband, eine Festplatte oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software (vgl. oben), gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen (Software) von dem Datenträger gelesen und in eine Steuereinrichtung bzw. Recheneinheit einer Magnetresonanzanlage gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des vorab beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden.
-
Erfindungsgemäß kann die Pulssequenz oder das Zusammenspiel zwischen dem HF-Anregungspuls und dem mindestens einen Schichtselektionsgradienten so entworfen werden, dass entweder keine Rephasierung erforderlich ist oder dass zwar eine Rephasierung erforderlich ist, welche allerdings mit dem mindestens einen Schichtselektionsgradienten durchgeführt werden kann, ohne dass der mindestens eine Schichtselektionsgradient dazu seine Polarität bzw. sein Vorzeichen wechseln muss (d. h. die Polarität des mindestens einen Schichtselektionsgradienten ist während der HF-Anregung und während der Rephasierung gleich). Durch den Einsatz einer solchen erfindungsgemäßen Pulssequenz kann die Gradientenaktivität deutlich verringert und damit die Lautstärke abgesenkt werden. Auf der anderen Seite ist es ebenfalls denkbar, dass mit einer solchen erfindungsgemäßen Pulssequenz ein kürzeres Timing bzw. Zeitverhalten (im Vergleich zum Stand der Technik, wobei sich die Polarität der Gradienten ändert) ermöglicht wird, wodurch beispielsweise kürzere Echozeiten möglich sind.
-
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen mit Bezug zu den Figuren im Detail beschrieben.
-
In 1 ist schematisch eine erfindungsgemäße Magnetresonanzanlage mit zwei erfindungsgemäßen Einrichtungen dargestellt.
-
In 2 ist ein bekanntes Pulssequenzdiagramm zur räumlich selektiven Anregung dargestellt.
-
In 3 ist ein erfindungsgemäßes Pulssequenzdiagramm zur räumlich selektiven Anregung dargestellt.
-
In 4 ist das erfindungsgemäße Vorgehen zur Optimierung einer Pulssequenz schematisch dargestellt.
-
In 5 ist schematisch ein Flussplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Optimieren einer Pulssequenz dargestellt.
-
1 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Magnetresonanzanlage 5 (eines Magnetresonanz-Bildgebungs- bzw. Kernspintomographiegeräts) sowie von einer erfindungsgemäßen Einrichtung 50 zur Erstellung einer Pulssequenz und einer erfindungsgemäßen Einrichtung 60 zur Optimierung einer Pulssequenz. Dabei erzeugt ein Grundfeldmagnet 1 der Magnetresonanzanlage 5 ein zeitlich konstantes starkes Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins in einem Untersuchungsbereich eines Objekts O, wie z. B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen Körpers, welcher auf einem Tisch 23 liegend kontinuierlich in die Magnetresonanzanlage 5 geschoben wird. Die für die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundmagnetfelds ist in einem typischerweise kugelförmigen Messvolumen M definiert, durch welches die zu untersuchenden Teile des menschlichen Körpers kontinuierlich geschoben werden. Zur Unterstützung der Homogenitätsanforderungen und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse werden an geeigneter Stelle so genannte Shim-Bleche aus ferromagnetischem Material angebracht. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen 2 eliminiert.
-
In den Grundfeldmagneten 1 ist ein zylinderförmiges Gradientenfeldsystem bzw. Gradientenfeldsystem 3 eingesetzt, welches aus drei Teilwicklungen besteht. Jede Teilwicklung wird von einem Verstärker mit Strom zur Erzeugung eines linearen (auch zeitlich veränderbaren) Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung des Gradientenfeldsystems 3 erzeugt dabei einen Gradienten Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung einen Gradienten Gy in y-Richtung und die dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in z-Richtung. Der Verstärker umfasst einen Digital-Analog-Wandler, welcher von einer Sequenzsteuerung 18 zum zeitrichtigen Erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird.
-
Innerhalb des Gradientenfeldsystems 3 befindet sich eine (oder mehrere) Hochfrequenzantennen 4, welche die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker abgegebenen Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zur Anregung der Kerne und Ausrichtung der Kernspins des zu untersuchenden Objekts O bzw. des zu untersuchenden Bereiches des Objekts O umsetzen. Jede Hochfrequenzantenne 4 besteht aus einer oder mehreren HF-Sendespulen und einer oder mehreren HF-Empfangsspulen in Form einer ringförmigen vorzugsweise linearen oder matrixförmigen Anordnung von Komponentenspulen. Von den HF-Empfangsspulen der jeweiligen Hochfrequenzantenne 4 wird auch das von den präzedierenden Kernspins ausgehende Wechselfeld, d. h. in der Regel die von einer Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale, in eine Spannung (Messsignal) umgesetzt, welche über einen Verstärker 7 einem Hochfrequenz-Empfangskanal 8 eines Hochfrequenzsystems 22 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 22, welches Teil einer Steuereinrichtung 10 der Magnetresonanzanlage 5 ist, umfasst weiterhin einen Sendekanal 9, in welchem die Hochfrequenzpulse für die Anregung der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden die jeweiligen Hochfrequenzpulse aufgrund einer vom Anlagerechner 20 vorgegebenen Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 18 digital als Folge komplexer Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und als Imaginärteil über jeweils einen Eingang 12 einem Digital-Analog-Wandler im Hochfrequenzsystem 22 und von diesem einem Sendekanal 9 zugeführt. Im Sendekanal 9 werden die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernspins im Messvolumen entspricht.
-
Die Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine Sende-/Empfangsweiche 6. Die HF-Sendespulen der Hochfrequenzantenne(n) 4 strahlen die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Messvolumen M ein, und resultierende Echosignale werden über die HF-Empfangsspulen) abgetastet. Die entsprechend gewonnenen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal 8' (erster Demodulator) des Hochfrequenzsystems 22 phasenempfindlich auf eine Zwischenfrequenz demoduliert, im Analog-Digital-Wandler (ADC) digitalisiert und über den Ausgang 11 ausgegeben. Dieses Signal wird noch auf die Frequenz 0 demoduliert. Die Demodulation auf die Frequenz 0 und die Trennung in Real- und Imaginärteil findet nach der Digitalisierung in der digitalen Domäne in einem zweiten Demodulator 8 statt. Durch einen Bildrechner 17 wird aus den dergestalt über einen Ausgang 11 gewonnenen Messdaten ein MR-Bild rekonstruiert. Die Verwaltung der Messdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme erfolgt über den Anlagenrechner 20. Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert die Sequenzsteuerung 18 die Erzeugung der jeweils gewünschten Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raumes. Insbesondere steuert die Sequenzsteuerung 18 dabei das zeitrichtige Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit definierter Phasenamplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale. Die Zeitbasis für das Hochfrequenzsystem 22 und die Sequenzsteuerung 18 wird von einem Synthesizer 19 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines MR-Bildes, welche z. B. auf einer DVD 21 gespeichert sind, sowie die Darstellung des erzeugten MR-Bildes erfolgt über ein Terminal 13, welches eine Tastatur 15, eine Maus 16 und einen Bildschirm 14 umfasst.
-
Die erfindungsgemäße Magnetresonanzanlage 5 kann zum einen die Einrichtung 50 zum Erstellen der Pulssequenz und zum anderen die Einrichtung 60 zum Optimieren der Pulssequenz umfassen. Dabei umfasst die erfindungsgemäße Einrichtung 50 Eingabemittel 51, mit welchen der vorbestimmte Volumenabschnitt und eine vorbestimmte Weise, in welcher Spins in dem vorbestimmten Volumenabschnitt mit der Pulssequenz anzuregen sind, vorgegeben werden können, und Rechenmittel 52. Mit den Rechenmitteln 52 wird die Pulssequenz, welche einen Anregungs-Eventblock umfasst, welcher einen HF-Anregungspuls und mindestens einen Selektionsgradient umfasst, erstellt. Dabei erstellen die Rechenmittel 52 die Pulssequenz und insbesondere den Anregungs-Eventblock derart, dass nur die Spins in dem Volumenabschnitt auf die vorbestimmte Weise (z. B. mit einem vorbestimmten Flipwinkel) angeregt werden, dass die Spins innerhalb dieses Volumenabschnitts am Ende des Anregungs-Eventblocks dieselbe Phasenlage aufweisen und dass der mindestens eine Selektionsgradient keinen Polaritätswechsel aufweist.
-
Die Einrichtung 60 zum Optimieren einer Pulssequenz umfasst Eingabemittel 61, Analysemittel 62 und Rechenmittel 63. Die Eingabemittel 61 sind ausgestaltet, um eine eigentlich fertig aussendbereite, aber zu optimierende Pulssequenz zu übernehmen und an die Analysemittel 62 zu übergeben. Die Analysemittel 62 sind ausgestaltet, um bestimmte Eigenschaften (z. B. die Lage und Ausmaße des anzuregenden Volumenabschnitts, den Flipwinkel) der zu optimierende Pulssequenz zu ermitteln und an die Rechenmittel 62 weiterzugeben. Die Rechenmittel 62 oder Optimierungsmittel optimieren die Pulssequenz dann abhängig von diesen Eigenschaften derart, dass die optimierte Pulssequenz nur die Spins innerhalb des Volumenabschnitts auf ermittelte Weise anregt, wobei die Spins am Ende des Anregungs-Eventblocks der optimierten Pulssequenz dieselbe Phasenlage aufweisen und wobei der mindestens eine Selektionsgradient der optimierten Pulssequenz keinen Polaritätswechsel aufweist.
-
In 2 ist eine bekannte Pulssequenz, welche einen HF-Anregungspuls 31 und einen Schichtselektionsgradienten 41 (als Bestandteile eines Anregungs-Eventblocks der Pulssequenz) aufweist, dargestellt. Zur Erstellung dieser Pulssequenz wurde einem Shinnar-Le-Roux-Algorithmus die anzuregende Schicht (als der anzuregende Volumenabschnitt) und der Flipwinkel vorgegeben. Darüber hinaus wurde dem Shinnar-Le-Roux-Algorithmus vorgegeben, dass der Schichtselektionsgradient 41 zum einen keinen Polaritätswechsel aufweisen darf und dass der Schichtselektionsgradient 41 zum anderen mit dem Ende des HF-Anregungspulses 31 abgeschaltet werden soll. Mit Hilfe des Shinnar-Le-Roux-Algorithmus wurde dann ausgehend von diesen Vorgaben der in 2 dargestellte HF-Anregungspuls 31 und der gleichzeitig mit dem HF-Anregungspuls 31 anzulegende Schichtselektionsgradient 41 berechnet. Die Vorgabe, dass der Gradient 41 zum Ende des HF-Anregungspulses abgeschaltet werden soll, entspricht dabei der Vorgabe, dass der HF-Anregungspuls 31 im Zusammenspiel mit dem Gradienten 41 ein selbstfokussierender HF-Puls sein muss.
-
In 3 ist eine demgegenüber erfindungsgemäße Pulssequenz, welche einen HF-Anregungspuls 32 und einen Schichtselektionsgradienten 42 aufweist (als Bestandteile eines Anregungs-Eventblocks der Pulssequenz), dargestellt. Auch diese Pulssequenz wurde mit Hilfe des Shinnar-Le-Roux-Algorithmus aus den Vorgaben der Lage und Ausmaße der anzuregenden Schicht, des Flipwinkels und der Forderung nach keinem Polaritätswechsel des Schichtselektionsgradienten 42 berechnet. Im Gegensatz zu der Pulssequenz der 2 war es diesmal erlaubt, dass der Schichtselektionsgradient 42 noch über das Ende des HF-Anregungspulses 32 hinaus aktiv bleibt. Dadurch kann der Anteil des Schichtselektionsgradienten 42, welcher nach dem HF-Anregungspuls 32 aktiv ist, zur Rephasierung oder Refokussierung (d. h. zur Kompensation der durch die Schichtselektion auftretenden Phasendispersion) eingesetzt werden. Aus diesem Grund handelt es sich bei dem in 3 dargestellten Gradienten 42 eigentlich nur zu einem Teil um einen Schichtselektionsgradienten und zum anderen Teil (der Teil nach dem HF-Puls) um einen Rephasierungsgradienten.
-
In den 2 und 3 ist mit dem Bezugszeichen ADC jeweils das Erfassen der MR-Daten bezeichnet.
-
In 4 ist eine erfindungsgemäße Optimierung einer Pulssequenz dargestellt.
-
Dabei wird eine Pulssequenz 33, wie sie nach dem Stand der Technik zur Schichtselektion oder Slab-Selektion eingesetzt wird, einer Optimierung 34 unterzogen, bevor die optimierte Pulssequenz bei einer Magnetresonanzanlage 5 eingesetzt wird. Die Optimierung kann eine zum Ausspielen bereite Pulssequenz derart optimieren, dass die optimierte Pulssequenz denselben Volumenabschnitt in derselben Weise anregt wie die Ausgangs-Pulssequenz, wobei die optimierte Pulssequenz allerdings keinen Polaritätswechsel bei einem Selektionsgradienten aufweist.
-
Das erfindungsgemäße Optimieren einer Pulssequenz ist in 5 nochmals in Form eines Flussplans dargestellt. Im ersten Schritt S1 erfolgt in üblicher Weise eine Präparation einer Pulssequenz. Dabei wird unter anderem der Sequenztyp festgelegt bzw. ein entsprechendes Protokoll ausgesucht, in welchem ein bestimmter Sequenztyp definiert ist. In diesem Schritt S1 erfolgen die Übernahme der erforderlichen Parameter und gegebenenfalls auch Veränderungen dieser Parameter durch einen Benutzer. Im folgenden Schritt S2 werden dann das genaue Timing und der Ablauf der Pulssequenz mit den vorgegebenen definierten Sequenzparametern berechnet. Der dem Schritt S2 folgende Schritt S3 ermittelt Anregungs-Eventblöcke innerhalb der Pulssequenz, wobei jeder Anregungs-Eventblock aus einem HF-Anregungspuls und dem zugehörigen mindestens einen Schicht- oder Slab-Selektionsgradienten besteht. Zur eigentlichen Optimierung wird die Pulssequenz, bei welcher die Anregungs-Eventblöcke ermittelt sind, in dem Schritt S4 optimiert, indem der HF-Anregungspuls und der mindestens eine Selektionsgradient des jeweiligen Anregungs-Eventblocks mit Hilfe des Shinnar-Le-Roux-Algorithmus durch einen HF-Anregungspuls und mindestens einen auf diesen HF-Anregungspuls abgestimmten Selektionsgradienten ersetzt werden, wobei der mindestens eine Selektionsgradient keinen Polaritätswechsel aufweist. Der im Schritt S4 erstellte HF-Anregungspuls und der mindestens eine Selektionsgradient werden mit Hilfe des Shinnar-Le-Roux-Algorithmus erstellt, um genau dieselbe Wirkung zu entfalten wie der jeweilige im Schritt S4 ermittelte Anregungs-Eventblock der zu optimierenden Pulssequenz. Daher kann der Teil der Pulssequenz, welcher keinem Anregungs-Eventblock entspricht, unverändert bleiben.
-
Schließlich wird die optimierte Pulssequenz im Schritt S5 mittels der Magnotresonanzanlage 5 ausgespielt.
-
Die vorliegende Erfindung ist dabei nur im Schritt S4 realisiert. Falls die vorliegende Erfindung nicht eingesetzt wird, wird die in den Schritten S1 bis S3 erzeugte Pulssequenz im Schritt S5 mittels der Magnetresonanzanlage 5 ausgespielt, ohne dass der Schritt S4 durchlaufen wird. D. h. ohne die Erfindung folgt der Schritt S5 direkt dem Schritt S3.